[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Unterbinden bzw. Beseitigen von Verstopfungen
im Auslaufbereich von Zyklon-Wärmetauschern, bei denen das im wesentlichen mehlförmige
Material den Zyklon vertikal von oben nach unten durchströmt und in einem gegenüber
dem Zuführbereich verengten Auslaufbereich abführbar ist, mit mindestens einem im
Auslaufbereich des Zyklones unter einem spitzen Winkel angeordneten Werkzeug, welches
aus einer mittels eines Zylinders betätigbaren und translatorisch in den Auslaufbereich
einführbaren Lanze sowie mindestens einem diesen umgebenden Gehäuse gebildet ist.
[0002] Die wärmesparende Technik des Zyklon-Wärmetauschers hat sich in der Zementindustrie
seit langem bewährt. Dennoch kommt es nicht selten zu Betriebsstörungen durch Verstopfungen
der Zyklonmehlaustritte. Besonders häufig tritt dies an der untersten Stufe (Mehlübergabe
zum Ofen) auf.
[0003] Ursache sind Ablösungen von Ansätzen, die durch Temperatureinwirkung und Kreislaufvorgänge
entstehen und von Zeit zu Zeit den Mehlaustrag blockieren können. Tritt ein derartiger
Fall auf, muß der Ofenbetrieb unterbrochen und die Verstopfung bergmännisch beseitigt
werden, wobei das Reinigungspersonal trotz Schutzkleidung erhöhten Gefahren durch
Verbrennungen ausgesetzt ist. Je nach Konsistenz der Ansätze kann die Behebung einer
Zyklonverstopfung recht lange Zeit in Anspruch nehmen. Das Ab- und Anfahren der Brennanlage
bewirkt in jedem Fall einen Anstieg des Energiebedarfes, außerdem wird die feuerfeste
Auskleidung in Mitleidenschaft gezogen.
[0004] Der DE-OS 32 12 700 ist ein Apparat zum Trennen eines agglomerierten partikelförmigen
Materiales zu entnehmen. An der Außenwand eines Behälters ist eine durch eine Öffnung
in der Wand hindurchführbare Lanze vorgesehen, die eine Betätigungseinrichtung zum
zwangsweisen Ausfahren der Lanze aus ihrer zurückgezogenen Lage außerhalb des Behälters
in eine in den Behälter eingefahrende Lage aufweist. Die Lanze ist entlang einer Linie
in den Behälter bewegbar, die nach unten verläuft und mit der Strömungsrichtung des
Materiales einen spitzen Winkel bildet. Die Lanze ist im Bereich ihres freien Endes
mit einer Spitze versehen. Als Betätigungseinrichtung kommt ein Hydraulikzylinder
zur Anwendung, der die Lanze unter steter Geschwindigkeit in den Bereich des Behälters
einführt, wobei die Begrenzungskante einerseits durch die Wand und andererseits durch
den oberen Teil des Auslaufes gebildet wird. Die Lanze kann somit in das sich im Auslaufbereich
anhäufende Material eingeführt werden. Da die Lanze lediglich eine translatorische
Bewegung durchführt, kann es hier geschehen, daß die Lanzenspitze lediglich ein Loch
in das agglomerierte angebackene Material hineingräbt und die Verstopfung somit nicht
vollständig beseitigt werden kann. Ferner ist die Lanze nicht in der Lage, tiefer
in den Auslaufbereich (Ablaufrohr) des Behälters einzudringen, um auch hier evtl.
auftretende Verstopfungen gezielt beseitigen zu können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine quasi automatisch mechanisch arbeitende
Einrichtung zur Verbesserung der Abreinigung umschlossener Räume, insbesondere der
Zyklon-Wärmetauscherausgänge, zu konzipieren. Darüberhinaus sollen Verstopfungen nicht
nur im unmittelbaren Auslaufbereich des Zyklones sondern auch in tiefergelegenen Bereichen
des Ablaufrohres sicher entfernt werden können und zwar ohne den Betriebsablauf störend
zu beeinflussen. Ferner ist eine entsprechende Steuerung vorzusehen, die bei Erkennung
von sich anbahnenden Verstopfungen den Abreinigungsvorgang selbsttätig auslöst.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
- die Lanze wird mittels eines Hydraulik- oder eines Pneumatikzylinders stoßweise
in den Auslaufbereich des Zyklon-Wärmetauschers eingeführt,
- der Stoßbewegung wird eine Rotationsbewegung überlagert, wobei die Rotationsbewegung
alternierend mit einem Drehwinkel kleiner 360
o durchführbar ist,
- die Mittellinie der Lanze entspricht etwa der Mittellinie des Auslaufbereiches des
Zyklon-Wärmetauschers,
- die Lanze weist im Bereich ihres freien Endes einen Bohrkopf auf.
[0007] Durch die Kombination der vorbezeichneten Merkmale wird im Gegensatz zum St.d.T.
sichergestellt, daß sich anbahnende oder bereits vorhandene Verstopfungen, insbesondere
im Auslaufbereich von Zyklon-Wärmetauschern sicher abgebaut werden können. Das Reinigungspersonal
wird somit keinen erhöhten Gefahren mehr ausgesetzt, vielmehr kann es ganz entfallen,
da das Werkzeug problemlos von der Zentralwarte aus gesteuert werden kann. Das Ab-
und Anfahren der Gesamtanlage wird durch diese Maßnahme vermieden.
[0008] Damit das Werkzeug einen entsprechenden Bewegungsfreiraum hat, wird vorgeschlagen,
das Werkzeug außerhalb des Raumes dergestalt anzuordnen, daß es möglichst weit in
den Bereich des Ablaufes hineinbewegt werden kann. Zu dem Zweck erscheint es sinnvoll,
die Mittellinie des Werkzeuges etwa mit der Mittellinie des Auslaufbereiches in Einklang
zu bringen.
[0009] Um ein Gestängemagazin zur totalen Schurrenabreinigung bis in den Ofen hinein (bei
Ofenstillstand) unterbringen zu können, kann die gesamte Einrichtung um eine Schwenkachse
gedreht werden. Durch den Drehpunkt am unteren Befestigungsflansch und eine am Mantelrohr
angebrachte Konsole wird die Drehachse definiert.
[0010] Die gesamte Einrichtung wird mit Umgebungsluft gekühlt, die vorzugsweise ein Radialventilator
einspeist oder durch den Systemunterdruck angesaugt wird. Nach erfolgter Kühlung verläßt
die Luft die Einrichtung und gelangt in die Zyklonmehlschurre. Wenn sich das Reinigungsgerät
in Ruhestellung befindet, kann es zum Heißbereich des Zyklons mit einem automatisch
arbeitenden Schieber abgesperrt werden. Auf diese Weise gelangt nicht unnötig Falschluft
in das Ofensystem und die Komponenten der Einrichtung werden gegen Beschädigung geschützt.
[0011] Durch Ausbildung der Lanzenspitze als Bohrkopf in Verbindung mit einer alternierend
hin- und hergehenden Drehbewegung wird innerhalb des Behälterauslaufes eine sehr starke
Fräs- bzw. Reißbewegung erzeugt, die in Verbindung mit der stoßweisen translatorischen
Bewegung der Lanze zu einem optimalen Aufreißen von Verstopfungen sowohl im Auslaufbereich
des Zyklon-Wärmetauschers als auch in tieferliegenden Bereichen des sich daran anschließenden
Ablaufrohres führt.
[0012] Vorzugsweise liegt der jeweilige Drehwinkel zwischen 150
o und 250
o. Der Bohrkopf besteht aus mindestens einer auswechselbaren Schneide sowie mehreren
axial darüber am Umfang gleichmäßig verteilt angeordneten Reißzähnen, wobei die Schneide
einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß als Flachmeißel ausgebildet ist. Infolge
der hin- und hergehenden Drehbewegung wirkt die in einer Ebene flach gehaltene Schneidenspitze
als Reißwerkzeug und kann so im Gegensatz zur spitzen Ausbildung gemäß der DE-OS 32
12 700 eine wesentlich bessere Auflösung von Anbackungen herbeiführen.
[0013] Einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß ist die Lanze am Außenumfang mit am Innenumfang
des Gehäuses (Mantelrohres) anliegenden Führungselementen versehen, die beim Ausfahren
der Lanze auf dem Schurrenbereich des Zyklon-Wärmetauscherauslaufes zur Anlage kommen
und die Lanze so führen. Wie bereits angesprochen, soll die Lanze nicht nur den Auslaufbereich
des Zyklon-Wärmetauschers sondern auch tieferliegende Bereiche des Ablaufrohres von
Verstopfungen befreien können. Da die Lanze zu diesem letztgenannten Zweck u.U. mehrere
Meter ausgefahren werden muß, die Führung jedoch ausschließlich im Gehäuse (Mantelrohr)
stattfindet, ergibt sich hier ein einseitig gelagerter langer Hebel, der zudem auch
noch unter dem Einfluß des strömenden Materiales steht. Sofern die Lanze nicht wie
vorabstehend angegeben geführt würde, könnte es hier u.U. passieren, daß infolge des
langen Hebelarmes eine Verbiegung der Lanze stattfindet, die u.U. zu einer Beeinträchtigung
beim Wiedereinziehen in das Gehäuse führen kann. Der Neigungswinkel der Schurre ist
hierbei vorzugsweise so gewählt, daß er der Neigung des Gehäuses entspricht, so daß
die Lanze problemlos auf dieser Schurre ausfahren kann, ohne Gefahr zu laufen, an
irgendeiner Stelle verbogen zu werden.
[0014] Da im Bereich von Zyklon-Wärmetauschern Temperaturen von mehreren hundert Grad C
herrschen können, wird hier ein weiteres Kriterium vorgegeben, welches u.U. bei längerer
Betätigungszeit der Lanze innerhalb des Zyklon-Wärmetauschers zu Beschädigungen bzw.
Beeinflussungen des Betriebsablaufes führen kann. Um auch hier optimale Betriebsbedingungen
zu schaffen, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, im Innern
der Lanze, vorzugsweise im Bereich des Bohrkopfes, einen Temperaturfühler vorzusehen.
Dieser Temperaturfühler stellt ein Sicherheitsorgan dar, welches bei Überschreitung
einer vorgegebenen Bohrkopfinnentemperatur zu einem automatischen Ausfahren der Lanze
in ihre Ruhestellung führt.
[0015] Ein Verfahren zur Steuerung der Einrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfahrvorgang in Abhängigkeit der mittels eines Gammastrahlers mit zugehörigem
Empfänger ermittelten Anbackungen gestartet wird, dergestalt, daß die Antriebe zur
Erzeugung der stoßweisen Translations- und der überlagerten Rotationsbewegung aktiviert
und die Lanze in den heißen Teil des Zyklon-Wärmetauschers eingefahren wird, wobei
der Arbeitszyklus der Lanze so lange aufrecht erhalten bleibt, bis der Temperaturfühler
eine Lanzeninnentemperatur über 150
o C feststellt und das automatische Ausfahren der Lanze in den kälteren Bereich außerhalb
des Zyklon-Wärmetauschers herbeiführt. Vorzugsweise kann die Lanze bei einer Innentemperatur
unter 80
o C bei Bedarf automatisch wieder in den heißen Bereich des Zyklon-Wärmetauschers eingefahren
werden.
[0016] Durch diese Regeleinrichtung wird ein Sicherheitsorgan gebildet, welches einerseits
den automatischen Betrieb gewährleistet und andererseits eine Beschädigung der Lanze
nahezu ausschließt. Betriebsunterbrechungen sind hierbei nur notwendig, sofern Verstopfungen
im Rohr des Zyklones auftreten sollten, die tiefer liegen als die maximale Ausfahrlänge
der Lanze selber. Hier besteht jedoch auch noch die Möglichkeit, den Drehantrieb abzukoppeln
sowie Verlängerungsstangen an der Lanze anzuflanschen, um so auch diese vorher nicht
zugänglichen Bereiche erfassen zu können.
[0017] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung dargestellt
und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 - Ansatzprofil bei Zyklon-Wärmetauscheranlagen mit Zyklonauslaufbereich
Figur 2 - Gesamtkonzept einer Zyklonauslaufabreinigung
Figur 3 - Darstellung der Lanze als Reinigungseinrichtung in der Seitenansicht
Figur 4 - Schnitt durch die Figur 3 gemäß der Linie A-B
[0018] Figur 1 zeigt ein Ansatzprofil, wie es sich bei der Begehung von Zyklon-Wärmetauschern
oftmals bietet. Dargestellt ist die unterste Wärmetauscherstufe 1,2 mit den Auslaufbereichen
3,4 sowie der Drehrohrofen 5. Die Wärmetauscher 1,2 stellen umschlossene Räume 6,7
dar, die mit entsprechenden Gasaustritten 8,9, Gas- und Materialeintritten 12,12′
sowie entsprechenden Ausläufen 10,11 versehen sind. In Abhängigkeit von den durchgesetzten
Materialien finden unterschiedlichste chemische Reaktionen statt, die an den Wandungen
der umschlossenen Räume 6,7 zu Ansatzbildungen 13 führen. Verstopfungen in den Auslaufbereichen
10,11 (Ablaufrohre) können eintreten, indem plackenweise Ablösungen von Ansätzen 13
stattfinden, die durch Temperatureinwirkung und Kreislaufvorgänge entstehen können
und von Zeit zu Zeit den Mehlaustrag blockieren. Tritt ein derartiger Fall auf, muß
der Ofenbetrieb unterbrochen werden. Durch Reinigungspersonal muß die entsprechende
Verstopfung beseitigt werden, wobei das Reinigungspersonal infolge der immer noch
relativ hohen Temperaturen im Bereich des Zyklones erheblichen Gefahren ausgesetzt
ist.
[0019] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung zur im wesentlichen automatischen
Beseitigung bzw. Unterbindung von Verstopfungen. Strichpunktiert dargestellt ist der
Zyklonvorwärmer 1 mit seinem Auslaufbereich 10 (Ablaufrohr). Außerhalb des Zyklons
1 ist die erfindungsgemäße Einrichtung 14 vorgesehen, die auf einem unteren Befestigungsflansch
15 angeordnet ist. Die Einrichtung 14 ist um einen Drehpunkt 16 schwenkbar, der einerseits
durch den unteren Befestigungsflansch 15 und andererseits durch eine Konsole 17 definiert
wird. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß infolge des Wegschwenkens der gesamten
Einrichtung 14 bei einer sich vom Ofen in Richtung des Zyklon-Wärmetauschers 1 aufbauenden
Verstopfung 13 (Figur 1) Gestängemagazine in den Auslaufbereich 10 (Ablaufrohr) eingeführt
werden können. Die Einrichtung 14 besteht aus einem äußeren Mantelrohr 18 (Gehäuse),
einem Laufrohr 19, innerhalb dessen ein Stoß- und Rotationswerkzeug 20 in Form einer
Lanze angeordnet ist. Mit dem Werkzeug 20 verbunden ist hier ein Pneumatikzylinder
21, der im Innenrohr 22 translatorisch und stoßweise hin- und herbewegbar angeordnet
ist. Mit Hilfe der Dreheinrichtung 23 und dem Rotationsantrieb 24 wird der stoßförmigen
Translationsbewegung der Lanze 20 eine Drehbewegung (150
o bis 200
o alternierend) überlagert. Der Rotationsantrieb 24 ist auf einer Motorkonso le 25
am Gehäuse 18 befestigt. Die Kraftübertragung erfolgt vorzugsweise über einen Kettenantrieb
26. Die gesamte Einrichtung 14 wird mit Umgebungsluft gekühlt, die ein nicht weiter
dargestellter Radialventilator einspeist.
[0020] Alternativ besteht die Möglichkeit, daß Luft zur Kühlung der Lanze 20 bzw. der gesamten
Einrichtung 14 über den Kühlluftstutzen 27 durch den Unterdruck des Wärmetauschersystemes
eingesaugt wird. Ferner ist ein automatisch betätigbarer Absperrschieber 28 zwischen
Befestigungsflansch 15 und der Einrichtung 14 vorgesehen, der die Einrichtung 14 in
Ruhestellung vom heißen Teil des Wärmetauschersystemes 1 trennt.
[0021] Der Bereich 29 ist als Zwischenstück zwischen dem Zyklon 1 und dem Ablaufrohr 10
anzusehen. Die Mittellinie 30 der Lanze 20 entspricht hierbei etwa der Mittellinie
31 des Ablaufrohres 10. Die in dieser Figur nicht dargestellten Führungselemente der
Lanze 20 kommen, sofern die Lanze 20 tiefer in das Ablaufrohr 10 eingefahren wird,
auf dem Schurrenbereich 32 des Zwischenstückes 29 zu Anlage und verhindern so ein
zu starkes Durchbiegen der Lanze 20. Am unteren Ende des Zwischenstückes 29 ist eine
Einrichtung 33 zur Erzeugung von Gammastrahlen mit zugehörigem Empfänger 34 vorgesehen,
die die gesamte Einrichtung 14 automatisch in Gang setzt, sobald sich Anbackungen
einstellen. Weitere Gammastrahler können auch im Ablaufrohr 10 vorgesehen werden,
um so schnellstmöglich auf sich anbahnende Verstopfungen reagieren zu können.
[0022] Figur 3 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung 14 in der Seitenansicht. Erkennbar
sind das Gehäuse 18, das lanzenförmige Werkzeug 20 sowie der Flansch 15 und die Konsole
17, mittels welchen die gesamte Einrichtung 14 an dem in Figur 2 dargestellten Zyklon-Wärmetauscher
1 befestigbar ist. Die Lanze 20 ist gegenüber dem Gehäuse 18 mittels Führungselementen
35 verschiebbar, die bei weiterem Ausfahren auf dem in Figur 2 dargestellten Schurrenbereich
32 zur Anlage kommen. An der Lanzenspitze ist ein Bohrkopf 36 vorgesehen, der einerseits
aus einem Flachmeißel 37 und andererseits aus Reißzähnen 38 gebildet ist. Die Verschleißelemente
37 und 38 sind austauschbar am Bohrkopf 36 verlagert. Zum Austausch ist lediglich
die Bolzen- bzw. Schraubverbindung 39 zu lösen, so daß hier außerhalb des Zyklon-Wärmetauschers
1 ein problemloser Wechsel der Verschleißelemente 37 und 38 vorgenommen werden kann.
Am oberen Ende der Einrichtung 14 wird im Bereich 25 der hier nicht weiter dargestellte
Drehantrieb angeflanscht. Die Leitungen 40 und 41 dienen einerseits zur Beaufschlagung
des Pneumatikzylinders 21 und andererseits zur Kühlung der gesamten Einrichtung 14
mit Umgebungsluft. Im Bereich des Bohrkopfes 36 ist ein Temperaturfühler 42 vorgesehen,
der, um Beschädigungen am Bohrkopf 36 bzw. der gesamten Einrichtung 14 zu vermeiden,
bewirkt, daß die Lanze 20 bei einer Lanzeninnentemperatur über 150
o C automatisch in den kälteren Bereich außerhalb des Zyklon-Wärmetauschers 1 zurückgefahren
wird. Ist die Temperatur wieder unterhalb von 80
o C abgesunken, so kann die Lanze 20 bei Bedarf wieder in den Zyklon-Wärmetauscher
1 bzw. dessen Bereich 29 oder das Ablaufrohr 10 eingefahren werden.
[0023] Figur 4 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie a-b. Erkennbar sind das Gehäuse 18, die
Lanze 20 mit den Führungselementen 35 sowie der Pneumatikzylinder 21.
1. Einrichtung zum Unterbinden bzw. Beseitigen von Verstopfungen im Auslaufbereich
von Zyklon-Wärmetauschern (1,2), bei denen das im wesentlichen mehlförmige Material
den Zyklon vertikal von oben nach unten durchströmt und in einem gegenüber dem Zuführbereich
verengten Auslaufbereich (10,11) abführbar ist, mit mindestens einem im Auslaufbereich
(10,11) des Zyklones unter einem spitzen Winkel angeordneten Werkzeug (20), welches
aus einer mittels eines Zylinders (21) betätigbaren und translatorisch in den Auslaufbereich
(10,11) einführbaren Lanze sowie mindestens einem diesen umgebenden Gehäuse (10) gebildet
ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- die Lanze (20) wird mittels eines Hydraulik- oder eines Pneumatikzylinders (21)
stoßweise in den Auslaufbereich (10,11) des Zyklon-Wärmetauschers (1,2) eingeführt,
- der Stoßbewegung wird eine Rotationsbewegung überlagert, wobei die Rotationsbewegung
alternierend mit einem Drehwinkel kleiner 360o durchführbar ist,
- die Mittellinie (30) der Lanze (20) entspricht etwa der Mittellinie (31) des Auslaufbereiches
(10,11) des Zyklon-Wärmetauschers (1,2),
- die Lanze (20) weist im Bereich ihres freien Endes einen Bohrkopf (36) auf.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationsantrieb (23,24)
am freien Ende (25) des Gehäuses (18) angeordnet ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(18) außerhalb des Zyklonwärmetauschers (1,2) um eine Schwenkachse (16) drehbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehbereich durch
einen unteren Befestigungsflansch (15) sowie eine am Gehäuse (18) befestigte Konsole
(17) definiert ist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Ventilator,
insbesondere Radialventilator, zur Kühlung der Lanze (20) bzw. der innerhalb des Gehäuses
(18) angeordneten Bauteile, wobei die zur Kühlung verwendete Luft das Gehäuse (18)
in Richtung des Auslaufbereiches (10,11) verläßt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft zur Kühlung der
Lanze (20) bzw. der innerhalb des Gehäuses (18) angeordneten Bauteile am Kühlluftstutzen
(27) durch den Unterdruck des Zyklones (1,2) angesaugt wird.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen
dem Befestigungsflansch (15) und dem Gehäuse (18) ein automatisch betätigbarer Absperrschieber
(28) befindet, der das Gehäuse (18) sowie die Lanze (20) in Ruhestellung vom heißen
Teil des Zyklones (1,2) trennt.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel
des Bohrkopfes (36) zwischen 150o und 250o liegt.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf
(36) auswechselbar ausgebildet und aus mindestens einer Schneide (37) sowie mehreren
axial darüber am Umfang gleichmäßig verteilt angeordneten Reißzähnen (38) gebildet
ist.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide
(37) als Flachmeißel ausgebildet ist.
11. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanze
(20) am Außenumfang mit am Innenumfang des Gehäuses (18) anliegenden Führungselementen
(35) versehen ist, die beim Ausfahren der Lanze (20) auf dem Schurrenbereich (32)
des Zyklon-Wärmetauschers (1) zur Anlage kommen und die Lanze (20) so führen.
12. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern
der Lanze (20) im Bereich des Bohrkopfes (36) ein Temperaturfühler (42) angeordnet
ist.
13. Verfahren zur Steuerung der Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einfahrvorgang in Abhängigkeit der mittels eines Gammastrahlers
(33) mit zugehörigem Empfänger (34) ermittelten Anbackungen gestartet wird, dergestalt,
daß die Antriebe zur Erzeugung der stoßweisen Translations- und der überlagerten Rotationsbewegung
aktiviert und die Lanze (20) in den heißen Teil des Zyklon-Wärmetauschers (1) eingefahren
wird, wobei der Arbeitszyklus der Lanze (20) so lange aufrecht erhalten bleibt, bis
der Temperaturfühler (42) eine Lanzeninnentemperatur über 150o C feststellt und das automatische Ausfahren der Lanze (20) in den kälteren Bereich
außerhalb des Zyklon-Wärmetauschers (1) herbeiführt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanze (20) bei einer
Innentemperatur unter 80o C automatisch wieder in den heißen Bereich des Zyklon-Wärmetauschers (1) eingefahren
wird.