[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen einer Bahn an einem Wendewickler
mit einem an die Bahn zustellbaren Messerbalken mit Schneidmesser und einer jeweils
an die leere Wickelhülse zustellbaren Andruckvorrichtung
[0002] Wendewickler weisen in der Regel zwei Wickelhülsen auf, von denen jeweils eine in
einer Aufwickelposition angeordnet ist. Nach Bildung eines fertigen Wickels wird die
Hülse mit der aufgewickelten Bahn aus ihrer Aufwickelposition in eine Entnahmeposition
verschwenkt, während gleichzeitig eine leere Hülse in die Aufwickelposition gebracht
wird. Während des Verschwenkens der leeren und der aufgewickelten Hülse bleibt die
Bahn mit der aufgewickelten Hülse verbunden. Erst wenn die aufgewickelte Hülse in
der Entnahmeposition und die leere Hülse in die Aufwickelposition geschwenkt sind,
wird die Bahn mit einem Schneidmesser durchtrennt und der nachlaufende Bahnanfang
wird mit der leeren Hülse verbunden, so daß auf diese ein neuer Wickel aufgewickelt
werden kann.
[0003] Bereits aus der US-PS 942 796 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der
gleichzeitig die Bahn mit einem Messer durchtrennt wird und das vorlaufende Ende der
neu aufzuwickeln den Bahn mit der noch leeren in die Aufwickelposition gebrachten
Hülse verbunden wird. Zum Verbinden mit dem vorlaufenden Ende der Bahn ist die leere
Hülse mit einem Klebstreifen versehen. An diesen wird das entsprechende Bahnende mittels
eines direkt unterhalb des Messers angeordneten Bleches an die Wickelhülse angedrückt.
Dieses Andrückblech wird also gleichzeitig mit dem Trennmesser verschwenkt. Das Messer
durchtrennt die Bahn unmittelbar neben der in die Aufwickelposition verschwenkte leeren
Hülse.
[0004] Eine derartige Einrichtung arbeitet solange zufriedenstellend, wie Hülsen mit einem
einheitlichen Durchmesser eingesetzt werden. Werden aber beispielsweise Hülsen mit
größerem Durchmesser eingesetzt, so schlagen die Messer in ihrer Durchtrennposition
auf der Hülse auf. Diese vorbekannte Vorrichtung ist also für den Einsatz von Hülsen
mit unterschiedlichem Durchmesser nicht geeignet.
[0005] Es stellt sich daher die Aufgabe, die gattungsgemäße Vorrichtung zum Durchtrennen
einer Bahn an einem Wendewickler derart weiterzubilden, daß diese automatisch auf
unterschiedliche Hülsendurchmesser eingestellt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Dabei sind sowohl der das Schneidmesser tragende Messerbalken wie auch die
Andruckeinrichtung in einem relativ zur Wickelhülse verfahrbaren Rahmen derart angeordnet,
daß deren Position bezüglich der Wickelhülsen gleichzeitig mit Verfahren des Rahmens
einstellbar ist.
[0007] Der Rahmen kann einfach aus einer Traverse und seitlichen Lagerplatten bestehen.
Dabei kann die Traverse über Rollen in einer gestellfesten Führungsschiene verlaufen.
Der Rahmen kann in vorteilhafter Weise über mindestens eine Kolben-Zylinder-Einheit
verfahrbar sein.
[0008] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Messerbalken
über mindestens eine Kolben-Zylinder-Einheit zustellbar. Der den Messerbalken und
die Kolben-Zylinder-Einheit bzw. die Führungsteile des Messerbalkens betreffende
Teil dar Vorrichtung ist gemäß dieser Ausführung über Bolzen in den Lagerplatten des
verfahrbaren Rahmens drehbar gelagert, wobei am freien Ende der Bolzen Hebel drehfest
angeordnet sind, deren freien Enden Führungsrollen tragen. Diese Führungsrollen sind
abhängig von der Position des verfahrbaren Rahmens entlang Schrägflächen von gestellfesten
Führungsteilen derart geführt, daß der Messerbalken abhängig von der Position des
verfahrbaren Rahmens um den Bolzen verschwenkt wird. Dadurch kann in besonders einfacher
Weise die auf den Durchmesser der Wickelhülse abgestimmte Ausgangsposition für das
an dem Messerbalken angeordnete Schneidmesser eingestellt werden.
[0009] Damit die Führungsrollen der Hebel an den Schrägflächen der gestellfesten Führungsteile
anliegen, sind mit den Bolzen gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung Lenker
drehfest verbunden, an denen Zugfedern angreifen, die die Führungsrollen stets gegen
die Schrägflächen drücken.
[0010] Die Andruckvorrichtung kann vorteilhaft aus einer die Bahn führenden Walze bestehen.
Dabei kann diese über mindestens eine Kolben-Zylinder-Einheit zustellbar sein, wobei
der bzw. die Zylinder fest auf der verfahrbaren Traverse montiert ist bzw. sind.
Auch die Andruckvorrichtung kann über Rollen in der gestellfesten Führungsschiene
verschiebbar gelagert sein.
[0011] Damit die Bahn während des Verschwenkens der fertig aufgewickelten Wickelhülse und
der noch leeren Wickelhülse nicht an der mit Klebstoff beschichteten noch leere Wickelhülse
anliegt, kann diese über eine der als Andruckvorrichtung dienenden Walze nachgeschaltete
Umlenkwalze geführt werden
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf die Durchtrenn- und Anstelleinrichtungen eines Wendewicklers,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Durchtrenn- und Anstelleinrichtungen gemäß der Schnittlinie
II-II aus Fig. 1 und
Fig. 3 einen Teil der Schneideeinrichtung eines Wicklers mit zugehöriger Wendescheibe
und zwei Wickelstellen.
[0013] An der Innenseite der beiden Seitengestelle 1 eines Wendewicklers sind Führungsschienen
2 und 3 befestigt sind. Die rechte Seite der Fig. 1 zeigt die Führungsschiene 2 geschlossen,
während die linke Seite der Fig. 1 die Führungsschiene im Schnitt darstellt. In den
Führungsschienen laufen Rollen 4, die über Zapfen 5 mit Platten 6 verbunden sind.
Diese Platten 6 sind stirnseitig mit einer Traverse 7 verschweißt, wobei an der Traverse
7 Kolben-Zylinder-Einheiten 8 angreifen, die ihrerseits über Wickel 9 mit den Seitenwänden
1 fest verbunden sind. Über diese Kolben-Zylinder-Einheiten 8 kann die Traverse 7
in Pfeilrichtung A hin und her bewegt werden.
[0014] Im Bereich der Platten 6 sind mit der Traverse 7 Lagerplatten 10 fest verschweißt,
die, wie die Fig. 2 zeigt, in ihrem vorderen Ende gabelförmig ausgebildet sind. In
den der Traverse 7 abgewandten Enden der oberen Plattenteile sind Bolzen 11 frei
drehbar gelagert, auf deren nach außen weisenden Enden Hebel 12 aufgeklemmt sind.
Die freien Enden dieser Hebel tragen je eine Füh rungsrolle 13, die je nach eingestelltem
Zylinderhub der Kolben-Zylinder-Einheiten 8 mehr oder weniger auf die Schrägflächen
14 von Führungsteilen 15 auflaufen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Kolbenstangen der Kolben-Zylinder-Einheiten 8 zur Ganze ausgefahren. Damit haben
auch die Führungsrollen 13 die höchste Stelle der Schrägflachen 14 erreicht. Dies
bedeutet, daß die Bolzen 11 bezogen auf Fig. 2 im Uhrzeigersinn verschwenkt worden
sind.
[0015] Mit den Bolzen 11 sind Lenker 16 fest verbunden, an denen Zugfedern 17 angreifen,
die die Führungsrollen 13 stets gegen die Schrägflächen 14 drücken. Die den Hebeln
12 gegenüberliegenden Enden der Bolzen 11 sind über Konsolen 18 mit Kugelbuchsen 19
fest verbunden, deren geführte Stangen 20 einendig den Messerbalken 21 tragen. Über
mit den Kugelbuchsen 19 verbundenen Kolben-Zylinder-Einheiten 22 kann der Messerbalken
21 und damit das Messer 23 aus der in Fig. 2 mit B bezeichneten Lage in die in Fig.
2 mit C bezeichnete Lage verfahren werden, wodurch dann die Bahn 24 schlagartig durchtrennt
wird.
[0016] Um dabei den nachlaufenden Bahnanfang an die mit Klebstoff vorbereitete Hülse 25
mit Sicherheit ankleben zu können, werden die die Bahn 24 führenden Walzen 26 und
27 gleichzeitig mit dem Ausfahren des Messers 23 aus der in Fig. 2 dargestellten
Lage so weit in Richtung der Hülse 25 bewegt, bis die Walze 27 die Bahn 24 an die
vorbereitete Hülse 25 andrückt. Zu diesem Zweck sind die Achsen 28 und 29, auf denen
die Walzen 26 und 27 frei drehbar gelagert sind, in Haltern 30 undrehbar befestigt.
Auf die frei auslaufenden Enden der Achsen 28 und 29 sind Rollen 31 frei drehbar gelagert,
die in den Führungsschienen 2 laufen. Über Kolben-Zylinder-Einheiten 32 sind die
Halter 30 mit der Traverse 7 verbunden, so daß die Halter 30 und demnach auch die
Walzen 26 und 27 bei Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheiten 32 gegenüber der Traverse
7 verstellt werden können.
[0017] Im folgenden wird die Funktion des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels erläutert.
In den Figuren ist die Position eines Wicklers dargestellt, in der ein Wickel 33 seinen
gewünschten Durchmesser erreicht hat. Die Wendescheibe 34 ist soweit verschwenkt
worden, daß die zweite Wickelstelle mit der vorbereiteten Hülse 25 in die Nähe der
Bahn 24 geschwenkt worden ist, die über eine Umlenkwalze 35 so geführt ist, daß die
Bahn 24 die mit Leimstreifen vorbereitete Hülse 25 noch nicht berührt. In dieser Position
befinden sich die Walzen 26 und 27 in der in den Figuren dargestellten Lage und das
Messer in seiner Position B. Danach werden die Kolben-Zylinder-Einheiten 22 und 32
gleichzeitig betätigt, wodurch sich das Messer aus seiner Position B in die Position
C verschiebt und dabei die Bahn 24 durchtrennt. Das abgetrennte vorlaufende Ende
der Bahn 24 wird dabei durch die Walze 27 an die vorbereitete Hülse 25 angedrückt,
wodurch auf dieser Hülse 25 dann ein neuer Wickel gebildet wird. Nachdem dies geschehen
ist, fahren die Kolben-Zylinder-Einheiten 22 und 32 wieder ein, wobei etwa gleichzeitig
auch die Kolben-Zylinder-Einhieiten betätigt werden, durch die über die Traverse
7 die gesamte Schneideinrichtung von der Wickelhülse 25 wegbewegt wird, so daß hier,
ungehindert von der Schneideinrichtung, ein Wickel gebildet werden kann, so daß für
das Herausnehmen des fertigen Wickels 33 genügend Zeit vorhanden ist.
[0018] Soll nun statt der Wickelhülse 25 eine Wickelhülse größeren Durchmessers, nämlich
die Wickelhülse 25′ (mit strichpunktierten Linien in Fig. 2 dargestellt) eingesetzt
werden, werden über nicht dargestellte Initiatoren gesteuert, die Kolben-Zylinder-Einheiten
8 nur so weit ausgefahren, daß die Führungsrollen 13 gerade eben auf die Führungsflächen
14 aufgelaufen sind. Diese Position der Führungsrollen 13 ist in Fig. 2 mit strichpunktierten
Linien dargestellt und mit der Positionszahl 36 versehen. Die Bolzen 11 sind folglich
bei der größten einzusetzenden Wickelhülse 25′ nicht mehr im Uhrzeigersinn verdreht
worden. Zu der Lage der Führungsrollen 13, deren Position mit 36 bezeichnet ist, gehört
die mit der Positionszahl 37 dargestellte Lage des Messerträgers 21 und des mit diesem
verbundenen Messers 23. Die ausgefahrene Position des Messerbalkens 21 aus der mit
dem Positionszeichen 37 dargestellten Lage ist mit dem Positionszeichen 38 bezeichnet.
Hieraus erkennt man, daß der Schnitt wiederum nahe der eingesetzten Hülse 25′ erfolgt.
[0019] Der Hub der Kolben-Zylinder-Einheiten 32 braucht dabei nicht eingestellt werden,
weil es sich bei den Kolben-Zylinder-Einheiten um pneumatische Kolben-Zylinder-Einheiten
handelt, deren Kolbenstangen so weit ausfahren, bis sich die Walze 27 gegen eine
Wickelhülse, sei es die Wickelhülse 25 oder die Wickelhülse 25′, anlegt.
1. Vorrichtung zum Durchtrennen einer Bahn an einem Wendewickler mit einem an die
Bahn (24) zustellbaren Messerbalken (21) mit Schneidmesser (23) und einer jeweils
an die leere Wickelhülse (25; 25′) zustellbaren Andruckeinrichtung (27),
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Messerbalken (21) als auch die Andruckeinrichtung (27) an einem relativ
zur Wickelhülse (25; 25′) verfahrbaren Rahmen (7, 10) derart angeordnet sind, daß
deren Position bezüglich der Wickelhülse (25; 25′) mit Verfahren des Rahmens (7,
10) einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verfahrbare Rahmen
aus einer Traverse (7) und seitlichen Lagerplatten (10) besteht, wobei die Traverse
(7) über Rollen (4) zu gestellfesten Führungsschienen (2) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der
verfahrbare Rahmen über mindestens eine Kolben-Zylinder-Einheit (8) verfahrbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der über
eine Kolben-Zylinder-Einheit (22) zustellbare Messerbalken (21) über Bolzen (11)
in Lagerplatten (10) des verfahrbaren Rahmens drehbar gelagert ist, wobei am freien
Ende der Bolzen (11) Hebel (12) drehfest angeordnet sind, deren freien Enden Führungsrollen
(13) tragen, die abhängig von der Position des verfahrbaren Rahmens (7, 10) entlang
Schrägflächen (14) von gestellfesten Führungsteilen (15) derart geführt sind, daß
der Messerbalken (21) abhängig von der Position des verfahrbaren Rahmens (7, 10) um
den Bolzen (11) verschwenkt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Bolzen (11) Lenker
(16) drehfest verbunden sind, an denen Zugfedern (17) angreifen, die die Führungsrollen
(13) stets gegen die Schrägflächen (14) drücken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckvorrichtung
aus einer die Bahn (24) führenden Walze (27) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (27) über mindestens
eine Kolben-Zylinder-Einheit (32) zustellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckvorrichtung
(27) über Rollen (31) in gestellfesten Führungsschienen (2) verschiebbar gelagert
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekenn zeichnet, daß sie eine
der Walze (27) nachgeschaltete Umlenkwalze (35) derart aufweist, daß die über sie
geführte Bahn (24) eine in Wickelposition geschwenkte leere Hülse (25; 25′) nicht
berührt.