[0001] Die Erfindung betrifft eine Regelschaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Um werkzeugspezifischen Erfordernissen zu entsprechen, setzt die Hochlaufregelung
der von den Ziehzylindern beaufschlagten Druckwange mit dem Durchlaufen des unteren
Totpunkts durch den Stößel - Ende der Umformung in der Bearheitungsstufe - ein. Die
Hochlaufregelung sieht vor die Druckwange entweder direkt mit dem Stößel anzuheben,
oder die Anhebebewegung der Druckwange verzögert zu der Aufwärtsbewegung des Stößels
einzuleiten. Die Anhebe- oder Hochlaufbewegung der Druckwange erfolgt vor Erreichen
der angehobenen lage gedampft, d. h. in einer verzogerten Bewegung.
[0003] Ziehapparate mit Steuerung bzw. Regelung der Hochlaufbewegung der Druckwange, der
Auswerferbewegung des Ziehteils und der gedämpften Bewegung in den Endanschlag sind
bekannt.
[0004] In der DE 35 21 698 A1 erfolgt eine Steuerung der Hochlaufbewegung in den Phasen
vermittels Drosselventil zwischen Ölvorratsbehälter und Sperraum. Hierbei werden
die jeweiligen Momentanstellungen oder Druckwange und des Drosselventils abgefragt.
Diese Werte, sowie der Ist-Ziehdruck, werden eine programmgesteuerten Vergleicher
zugeführt und mit entsprechenden Sollwerten verglichen. Der Vergleicher ist ausgangsseitig
mit einer Regeleinrichtung für den Kissendruck und über eine Vorsteuerung nit eine
Stellzylinder des Drosselventils verbunden.
[0005] Für gleiche Anwendung ist in der DE 35 05 984 A1 die Hochlaufbewegung der Druckwange
in den einzelnen Bewegungsphasen kurvengeführt. Hierfür ist die Kolbenstange des Auswerferzylinders
bzw. Sperrzylinders mit einer Kurve versehen zum Einstellen des Fließquerschnitts
eines Vorsteuerventils.
[0006] Die Regelschaltung für den Hochlauf gemäß der Erfindung kommt z . B. bei solchen
Ziehapparaten zur Anwendung, bei denen der Ziehdruck - Blechhalterkraft - in den einzelnen
Druckpunkten auf die Ziehverhältnisse einzustellen ist. Hierbei ist Aufgabe der Erfindung
die Verringerung der Mittel. Insbesondere soll vermittels der Regelschaltung einerseits
ein stufenloser Übergang in die Hochlaufphase und in dieser erreicht werden, andererseits
soll die Dampfungsphase und der Übergang in den Anschlag gleichmäßig verzögert und
schwingungslos erfolgen. Hierbei sind die verschiedenen Ziehdrücke unterschiedlich
zu formender Blechteile zu berücksichtigen.
[0007] Die Aufgabe ist gelöst durch die den Anspruch 1 kennzeichnenden Merkmale. Die Ansprüche
2 und 3 stellen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
[0008] Besondere Vorteile ergeben sich aus der gemeinsamen Steuerung aller Sperräume vermittels
einer Vorsteuereinheit und der Parallelschaltung in Zeit und Fließquerschnitt unterschiedlich
ansteuerbarer Ventile. Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung im folgenden
näher erläutert. In der Zeichnung ist dargestellt:
Fig. 1 ein Bewegungsdiagramm von Stößel und Druckwange,
Fig. 2 eine steuerungstechnisch vereinfachte Darstellung des samtaufbaues der Regelschaltung
und
Fig. 3 die Regelschaltung im Detail.
[0009] Die Stößelkurve in Fig. 1 ist durch die Antriebsmittel der Presse vorgegeben. Der
Weg der Druckwange (3 in Fig. 3) ist mit ZE-Weg angebedeutet. Die Regelschaltung
sieht im unteren Totpunkt UT, nach Beendigung des Ziehvorgangs, wahlweise das direkte
Hochbringen der Druckwange 3 mit dem der Hochlaufbewegung des Stößels vor oder ein
zu dieser verzögertes Hochbringen. Der Zeitpunkt des Beginns des Hochlaufs kann z
.B. vermittels elektrischer/elektronischer Schaltmittel bestimmt werden und die Öffnung
eines Ventils, bzw. der 2-Wegeventile (Fig. 2 + 3) bewirken. Die angedeutete Dampfungsphase
wird durch Querschnittsverringerung im Auslauf aus den Sperräumen 9 zu dem Reservoir
12 bewirkt, so durch Schließen der Ventile 26 und der Ventile 17 der Parallelschaltung
16. Einlauf gegen Anschlag, dargestellt durch die ZE-OT Linie, erfolgt durch weitere
Querschnittsverringerung, wie es im einzelnen noch ausgeführt wird.
[0010] Fig. 2 läßt die Funktionsgruppen der Regelung des Ziehapparats 1 erkennen. Mit 4
sind einfachwirkende Druckzylinder - Luftzylinder - angedeutet mit den diesen zugeordneten
Sperrzylindern 7. Durch diese Zylinder wird einerseits die Druckwange 3 abgestützt,
andererseits die Hochlaufbewegung dieser bewirkt. Mit 16 wird auf die Parallelschaltung
von deren Ventilen bzw. Ventilgruppen hingewiesen zur Fließregelung der aus den Sperrzylindern
7 infolge Hochbringens der Kolben in den Druckzylindern durch den während des Ziehens
aufgebauten Druck austretenden Hydraulikflüssigkeit.
[0011] Parallel zu jeder der Parallelschaltungen 16 ist jeweils ein 2-Wegeventil 26, z.B.
ein 2-Wege-Einbauventil geschaltet, das aus einer allen 2-Wegeventilen gemeinsamen
Vorsteuereinheit 31 angesteuert wird. Die Steuerleitungen 37, 37′ gehen von einem
gemeinsamen Ausgang der Vorsteuereinheit 31 aus. Die weiteren und nicht genannten
Positionen werden nachfolgend zu Fig. 3 erläutert.
[0012] In Fig. 3 wird die angedeutete Druckwange 3 durch Druckzylinder 4 abgestützt. Die
Kolbenstangen 8 sind nach unten durch die Sperrzylinder 7 hindurch geführt und tragen
Kolben. Zumindest eine der Kolbenstangen 8 trägt weiterhin an dem unteren Endbereich
eine Gruppe von wegeinstellbaren Schaltern 11.
[0013] Die Parallelschaltung 16 umfaßt eine Anzahl an 2-Wegeventilen 17, hier drei in eine
Steuerblock untergebrachte 2-Wege-Einbauventile. Die Steuerstromanschlüsse 18 dieser
Ventile sind über schaltbare Wegeventile 19 an den Sperraum 9 des Sperrzylinders
7 angeschlossen. Der Arbeitsanschluß 21 ist jeweils über die Ablaßleitung 20 an das
Reservoir 12 angeschlossen. Der Arbeitsanschluß 22 steht in direkter Verbindung
mit dum Sperraum 9. Jede der Sperräume 9 ist weiterhin das 2-Wegeventil 26 bzw. ein
2-Wege-Einbauventil zugeschaltet. Der Arbeitsanschluß 28 ist direkt an den Sperraum
9 geschaltet. Der Arbeitsanschluß 27 ist über die Ablaßleitung 29 direkt mit dem
Reservoir 12 fließverbunden. Der Steuerstromanschluß 30 ist von der Vorsteuereinheit
31 druckbeaufschlagbar.
[0014] Die Vorsteuereinheit 31 ist durch die Druckleitung 39 mit einem der Sperräume 9 fließverbunden.
Der Druck in dem Sperraum 9 ist über ein Wegeventil 38 an den Steuerstromanschluß
33 eines 2-Wegeventils 32, das ein Einbauwegeventil sein kann, gelegt.
[0015] Der Arbeitsanschluß 35 ist an die zu dem Reservoir 12 führende Ablaßleitung 20 angeschlossen.
Der Arbeitsanschluß 34 ist über die Steuerleitungen 37, 37′ mit den Steuerstromanschlüssen
30 aller 2-Wegeventile 26 fließverbunden.
[0016] Vor dem Verzweigungspunkt zu den Steuerstromanschlüssen 30 der 2-Wegeventile 26 ist
in die Vorsteuereinheit 31 ein Drosselrückschlagventil 36 eingeschaltet. Zwischen
der von dem Sperraum 9 zu dem Wegeventil 38 führenden Druckleitung 39 und der von
dem Arbeitsanschluß 34 des 2-Wegeventils 32 zu dem Drosselrückschlagventil 36 führenden
Leitung besteht eine Fließverbindung durch die Verbindungsleitung 40, das Rückschlagventil
41 und die Drossel 42. Das Rückschlagventil 41 ist in Richtung Sperraum 9 sperrend
eingeschaltet.
[0017] In der Ziehphase setzen Stößel und Werkzeugoberteil auf dem eingelegten Blech, Blechhalter
und Werkzeugunterteil auf. Die Druckwange 3 wird mit dieser Bewegung abwärts bewegt,
und es baut sich in den Druckzylindern 4 ein diskret einstellbarer Druck auf. Dieser
Druck führt über die Druckleitung 6 in Druckspeichern zu Druckanstiegen. Dieser Druckanstieg
kann wiederum zum Hochbringen der Druckwange 3 in den ZE-OT Punkt (Fig. 1) genutzt
werden. Während der Abwärtsbewegung der Druckwange 3 und somit auch jeder Kolbenstange
8 und der Kolben vergrößert sich jeder Sperraum 9. Diese füllen sich über Rückschlagventile
10 und die Leitung 13 aus dem Reservoir 12 auf. Die 2-Wegeventile 17 und 26 sind vermittels
eingebauter Federn geschlossen, ebenso die Ventile 19. Mit dem Hochlaufen des Stößels
ist das Werkstück auszuwerfen. Dieses kann direkt mit der Stößelhochlaufbewegung
oder verzögert auf diese Bewegung erfolgen. Solange die 2-Wegeventile 26 und 17 geschlossen
sind, verbleibt die Druckwange 3 in der unteren lage. Die Aufwärtsbewegung der Druckwange
3 unter dem Druck in den Druckspeichern und der leitung 6 erfolgt mit dem Öffnen zunächst
der 2-Wegeventile 26. Hierzu ist es erforderlich, das Wegeventil 38 in dem Vorsteuerblock
31 aus der gezeigten Stellung in die zweite mögliche Stellung umzuschalten. Demzufolge
wird der Steuer stromanschluß 33 des 2-Wegeventils 32 drucklos und es wird der Druck
in den leitungen 37, 37′ über den Arbeitsanschluß 34 und den Arbeitsanschluß 35 auf
die Ablaßleitung 20 geschaltet. Die 2-Wegeventile 26 öffnen und es fließt Hydrauliköl
aus den Sperräumen 9 ab. Mit der nun einsetzenden Aufwärtsbewegung der Kolbenstangen
8 in den Ziehzylindern 4 können vermittels Nockensteuerung die Schalter 11 betätigt
und somit Wegeventile 19 in der Parallelschaltung 16 geschaltet werden. Die schaltung
dieser Wegeventile 19 aus der gezeigten in die mogliche Schaltstellung bewirkt das
Öffnen der 2-Wegeventile 17 der Parallelschaltung 16 und somit einer Vergrößerung
des Fließquerschnitts aus dum Sperraum 9 über die Ablaß leitung 20. Der Hochlauf der
Druckwange 3 ist somit frei regelbar, insbesondere kann auf die in den einzelnen
Ziehzylindern 4 diskret auf die Zieherfordernisse eingestellten Drücke eingegangen
werden. Geringe Ziehkräfte erfordern größere Fließquerschnitte und umgekehrt.
[0018] Bei Einleitung in die Dämpfungsphase werden über Schalter der Schaltergruppe 11 das
Wegeventil 38 und nach Bedarf die Wegeventile 19 in die gezeigten Stellungen geschaltet.
Die 2-Wegeventile 17 und 26 schließen. Das 2-Wege-Ventil 26 ist mit Dämpfungszapfen
25 versehen und bestmmit zum mit der Vorsteuereinheit 31 und den in dieser eingebauten
Blenden 42 und dem Drosselrückschlagventil 36 einen stufenlosen, schwingungslos sich
verzögernden Bremsvorgang in den Anschlag ZE-OT.
1. Regelschaltung für den Hochlauf der Druckwange eines Ziehapparats nach dem Ziehen
in einer Ziehpresse oder Presse mit zumindest einer Ziehstufe, mit auf die ruckwange
und über diese auf Blechhalter im Werkzeug wirkenden Druckzylindern für die Blechhalterkraft
beim Ziehen und mit Sperrzylindern mit Kolben und Sperräumen, die über ein Nachfüllventil
während des Ziehvorgangs aus eine Reservoir nachgefüllt werden, und mit jede der
Sperräume vorgeschalteten, den Fließquerschnitt aus jede Sperraum während des Hochlaufs
der Druckwange verändernden Ventilen, die zeitlich ansteuerbar sind, wodurch die Druckwange
zum einen zugleich mit dum Stößelhochlauf, zum anderen verzögert zu dem Stößelhochlauf
angehoben wird und durch weiteres Verändern des Fließquerschnitts ein verzögertes
Anhalten der Druckwange im oberen Haltepunkt erreicht wird, gekennzeichnet durch eine jedem der Sperräume (9) zugeschaltete Anordnung von zumindest zwei 2-Wege-Einbauventilen
(17) in einer Parallelschaltung (16), wobei jedes der 2-Wege-Einbauventile (17) mit
dem Steuerstromanschluß (18) über ein Wegeventil (19) mit dem Sperraum (9) des Sperrzylinders
(7) fließverbindbar ist und mit eine ersten Arbeitsanschluß (21) mit einem Reservoir
(12) und mit eine zweiten Arbeitsanschluß (22) mit dem gleichen Sperraum (9) des Sperrzylinders
(7) direkt fließverbunden ist, und durch die Anordnung weiterer jeder Parallelschaltung
(16) zuschaltbarer 2-Wege-Einbauventile (26), die mit eine ersten Arbeitsanschluß
(28) an den Sperraum (9) eines der Sperrzylinder (7) und mit eine zweiten Arbeitsanschluß
(27) mit dem Reservoir (12) fließverbunden sind und deren Steuerstromanschlüsse (30)
an eine gemeinsame Vorsteuereinheit (31) angeschlossen sind, und die Wegeventile
(19) in den leitungen (23) zu den Steuerstromanschlüssen (18) und ein Wegeventil
(38) der Vorsteuereinheit (31) in Abhängigkeit von dem Stößelhochlauf zeitlich unabhängig
voneinander steuerbar sind.
2. Regelschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsteuereinheit (31) ein 2-Wege-Einbauventil (32) aufweist, dessen Steuerstromanschluß
(33) über das Wegeventil (38) mit dem Sperraum (9) eines der Sperrzylinder (7) fließverbindbar
ist, dessen einer Arbeitsanschluß (35) mit dem Reservoir (12) und dessen ande rer
Arbeitsanschluß (34) über ein Drossel-Rückschlagventil (36) an die Steuerstromanschlüsse
(30) jedes der 2-Wege-Einbauventile (26) geschaltet ist und wobei zwischen der von
dem Sperraum (9) kommenden Druckleitung (39) und der von dem einen Arbeitsanschluß
(34) des 2-Wege-Einbauventils (32) zu den Steuerstromanschlüssen (30) der 2-Wege-Einbauventile
(26) führenden Steuerleitung (37, 37′) vor dem Drossel-Rückschlagventil (36) eine
Verbindungsleitung (40) eingebracht ist mit eine Rückschlagventil (41) in Richtung
Sperraum (9) sperrend und mit eine Fließwiderstand (Drossel 42).
3. Regelschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Steuereinheit (31) angesteuerten 2-Wege-Einbauventile (26) solche
mit Dämpfungszapfen (25) sind.