(19)
(11) EP 0 406 802 A2

(12) EUROPÀ„ISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.01.1991  Patentblatt  1991/02

(21) Anmeldenummer: 90112688.8

(22) Anmeldetag:  03.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 20/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB

(30) Priorität: 04.07.1989 DE 3921997

(71) Anmelder: Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
D-87642 Halblech (DE)

(72) Erfinder:
  • Bihler, Otto
    D-8959 Halblech/Füssen (DE)
  • Brüller, Eduard
    CH-4632 Trimbach (CH)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Materialeinzugsvorrichtung für Materialbearbeitungsmaschinen insbesondere Stanz- und Biegeautomaten Stichwort: Zusatzschlitten


    (57) Bei einer Materialeinzugsvorrichtung für Bearbeitungsmaschinen wird vorgeschlagen, daß auf einem Hauptschlitten (26) ein Sekundärschlitten (30) angebracht ist, daß dieser Sekundärschlitten durch eine Übertragungsfederung (34a,34b) von dem Hauptschlitten mitgenommen wird und daß der Sekundärschlitten mit Schlittenanschlägen (40a,40b) zusammenwirkt. Auf diese Weise soll die auf den Schlittenanschlägen auftreffende Masse verringert werden. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß auch die Auftreffgeschwindigkeit des Sekundärschlittens auf den Schlittenanschlägen reduziert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Materialeinzugsvorrichtung für Ma­terialbearbeitungsmaschinen, insbesondere Stanz- und Biegeauto­maten, umfassend einen in einer Hauptführung geführten Einzugs­schlitten mit einer gesteuerten schlittenseitigen Materialklemm­vorrichtung, einen Oszillationsantrieb in Antriebsverbindung mit dem Einzugsschlitten und eine gesteuerte Materialhaltevor­richtung, wobei der Stillstand der schlittenseitigen Material­klemmvorrichtung in deren Endposition längs der Hauptführung durch Schlittenanschläge bestimmt ist und wobei in der Antriebs­verbindung zwischen dem Oszillationsantrieb und der schlitten­seitigen Materialklemmvorrichtung eine Übertragungsfederung vor­gesehen ist.

    [0002] Eine solche Materialeinzugsvorrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS 27 41 149 bekannt. Es wird dort beispielsweise auf die Figur 5 in Verbindung mit Seite 8, letzter Absatz, und Sei­te 9, erster Absatz, verwiesen.

    [0003] Bei der bekannten Materialeinzugsvorrichtung muß die gesamte Masse des Einzugsschlittens stoßartig abgebremst werden, wenn der Einzugsschlitten auf den einen oder den anderen der Schlit­tenanschläge auffährt. Zu der Masse des Schlittens addiert sich dabei noch ein Teil der Antriebsverbindung, welche den Schlit­ten mit dem Oszillationsantrieb verbindet.

    [0004] Aus der DE-OS 27 41 149 sind Maßnahmen bekannt, um den Bewe­gungsablauf des Einzugsschlittens zu modifizieren, beispiels­weise dadurch, daß. einem sinusförmigen, von einem Pleuelantrieb her abgeleiteten Bewegungsablauf eine Korrekturbewegung über­lagert wird, die aus der 3. Oberwelle des von dem Oszillations­antrieb her abgeleiteten Sinusverlaufes abgeleitet wird. Auf die­se Weise kann die Einzugszeit verkürzt werden, die zun Vorschub des Band- oder Drahtmaterials benötigt wird und demge­mäß steht dann eine längere Verweilzeit des jeweils zu bearbei­tenden Band- oder Drahtabschnittes zur Verfügung. Trotz Kuppenabfla­chung des modifizierten Sinusverlaufs des Einzugsschlittens muß aber auch bei dieser Ausführungsform der Schlitten gegen Anschläge anfahren, da ja während der Bearbeitung des jeweiligen Draht- oder Bandabschnitts ein absoluter Stillstand des Draht- bzw. Bandabschnitts notwendig ist und dieser nur durch den jeweils einen Anschlag des Einzugsschlittens mit der notwen­digen Genauigkeit von beispielsweise ± 0,01 mm erzielt werden kann. Auch un­ter Berücksichtigung des etwa DE-OS 27 21 149 modifizierten Bewegungsablaufs des Einzugsschlittens sind die beim Auftreffen des Einzugsschlittens auftre­tenden Stöße immerhin noch beträchtlich, sie sind um so unangenehmer, je schnel­ler die Materialbearbeitungsmaschine läuft. Andererseits ist die Tendenz, die Materialbearbeitungsmaschinen immer schneller laufen zu lassen, nach wie vor gegeben.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die beim Auftreffen den Einzugsschlittens auf den Schlittenanschlägen momentan zu absorbierende Stoßenergie herabzusetzen.

    [0006] Zur Losung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Einzugsschlitten einen mit dem Oszillationsantrieb verbundenen Hauptschlitten umfaßt, welcher in der Hauptführung geführt ist, daß auf dem Hauptschlitten im wesentlichen pa­rallel zu der Führungsrichtung der Hauptführung eine Sekundär­führung angebracht ist, daß auf dieser Sekundärführung ein Sekundärschlitten geführt ist, daß der Sekundärschlitten die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung trägt, daß der Sekundärschlitten mit dem Schlittenanschlägen zusammenwirkt und daß wenigstens ein Teil der Übertragungsfederung zwischen dem Sekundärschlitten und dem Hauptschlitten angeordnet ist.

    [0007] Die Erfindung geht also einen grundsätzlich anderen Weg, als er in der DE-OS 27 21 149 vorgezeichnet ist, in dem sie nicht den Versuch macht, den Kurvenverlauf der Einzugsschlittenbe­wegung noch näher an eine ideale Form, etwa einer Trapezform anzunähern, sondern darauf abzielt , nach einer ersten Aus­führungsform die auf den Schlittenanschlägen auftreffende Masse zu verringern.

    [0008] Die beim Auftreffen auf die Schlittenanschläge momentan zu absorbierende Energie ergibt sich aus der Gleichung
    E = m * v²
    wobei
    E die Stoßenergie,
    m die auf den jeweiligen Anschlag auftreffende Masse und
    v die Lineargeschwindigkeit der auftreffenden Masse im Augen­blick des Auftreffens ist.

    [0009] Man erkennt aus der vorstehenden Beziehung, daß die zu ver­nichtende Energie E proportional der Masse ist, d.h. um so kleiner wird, je kleiner die Masse m wird.

    [0010] Durch die Herabsetzung der Masse wird die Gefahr des Prellens des Einzugsschlittens am Anschlag vermindert, weiter wird die schlagartige Geräuschentwicklung vermindert. Weiter wird die Abnützung der Anschläge selbst und der dem Stoß ausgesetzten Teile vermindert. Schließlich wird die Einzugsgenauigkeit vergrößert, die eine Funktion der jeweils zu absorbierenden Energie ist und um so größer ist je kleiner die zu absorbierende Energie ist.
    Die vorstehend genannte erfindungsgemäße Lösung beruht auf der Überlegung, daß die zur Erzielung einer sauberen Linear­führung notwendige Masse des Schlittens für die Mitnahme des jeweils zu bearbeitenden Materials nicht insgesamt erforder­lich ist und daß man deshalb die Masse des Sekundärschlittens relativ klein halten kann gegen die Masse des Hauptschlit­tens. In der Praxis hat sich gezeigt, daß man die Masse des Sekundärschlittens auf einen Bruchteil der Masse der Gesamtheit von Hauptschlitten und Sekundärschlitten reduzieren kann, beispielsweise auf 10 % bis 15 % der Summe der Massen von Hauptschlitten und Sekundärschlitten. Obwohl natürlich die Übertragungsfederung zwischen dem Sekundärschlitten und dem Hauptschlitten kräftig genug sein muß, um die Masse des Zu­satzschlittens zu beschleunigen, um das Draht- bzw. Bandma­terial zu beschleunigen und gegebenenfalls um das Draht- bzw. Bandmaterial durch eine Richtvorrichtung hindurch zu bewegen, läßt sich durch die erfindungsgemäße Aufteilung des Einzugs­ schlittens in einen Hauptschlitten und einen Sekundärschlitten eine erhebliche Verringerung der an den jeweiligen Schlit­tenanschlägen zu absorbierenden Energie erzielen. Die zwischen dem Sekundärschlitten und dem Hauptschlitten liegenden Teile der Zusatzfederung werden vorzugsweise unter eine bereits im Ruhezustand bestehende Vorspannung gesetzt, um die an den Se­kundärschlitten aufzubringenden Kräfte übertragen zu können.

    [0011] Auf den Sekundärschlitten müssen natürlich die wesentlichen Teile der schlittenseitigen Materialklemmvorrichtung ange­bracht sein, also zwei Klemmflächen, von denen die eine in der Regel sekundärschlittenfest sein kann, während die andere gegenüber der erstgenannten einer Klemm- und Lösungsbewegung fähig sein muß. Hingegen können die nicht unerheblichen Massen, die zur Steuerung der schlittenseitigen Material­klemmvorrichtung benötigt werden zu einem wesentlichen Teil von dem Sekundärschlitten weg auf den Hauptschlitten verla­gert werden, wodurch die Masse des Sekundärschlittens weiter reduziert werden kann. Dies gilt unabhängig davon, wie die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung gesteuert wird, also unabhängig davon, ob die Klemmsteuerung für die schlit­tenseitige Materialklemmvorrichtung eine reine mechanische, eine hydraulische oder eine elektrische Steuerung ist.

    [0012] Wenn die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung, wie oben schon angedeutet, eine sekundärschlittenfeste Klemmstelle und ein auf dem Sekundärschlitten gelagertes, einer Klemmbe­wegung fähiges Klemmorgan umfaßt, so kann man an dem Haupt­schlitten ein von diesem längs der Hauptführung mitnehmbares Andrückorgan anbringen, welches zur Einwirkung auf das Klemmorgan bestimmt ist und einer Relativbewegung gegenüber dem Klemmorgan längs der Hauptführung fähig ist. Beispiels­weise kann man das mit den Hauptschlitten bewegte Andrückor­gan einfach über eine Gleitfläche auf das am Sekun därschlit­ten gelagerte Klemmorgan einwirken lassen.

    [0013] Die Übertragungsfederung zwischen dem Sekundärschlitten und dem Hauptschlitten kann man auf einfachste Weise so ausgestalten, daß der Sekundärschlitten an dem Hauptschlitten zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung parallel zur Hauptführung wirkenden Übertragungsfedern eingespannt ist, wobei - wie schon weiter oben gesagt - diese Übertragungsfe­dern bevorzugt schon im Ruhezustand unter Vorspannung stehen.

    [0014] Bei dieser Lösung geht also nur noch die Masse des Sekundär­schlittens in die weiter oben vorgestellte Beschleunigungs­gleichung ein, nicht aber die Masse des Hauptschlittens und die Massen der unmittelbar mit dem Hauptschlitten zur gemeinsa­men Bewegung gekoppelten Teile. Der Hauptschlitten fährt nicht mehr auf die Schlittenanschläge auf, sondern führt seinen Weg ungehindert durch die Anschläge aus. Der Re­lativweg zwischen dem Hauptschlitten und dem Sekundärschlit­ten ist abhängig von der gewählten Antriebsart des Oszilla­tionsantriebs. Dieser Oszillationsantrieb kann beispielsweise mit einem Exzenter ausgeführt sein oder mit einer Kurven­scheibe. In jedem Fall können modifizierte Antriebe Verwen­dung finden, wie sie beispielsweise in der DEOS 27 41 149 zur Anwendung kommen, beispielsweise aber auch in der DE-OS 28 50 944.

    [0015] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß min­destens ein Teil des Einzugsschlittens und insbesondere zu­mindest der Sekundärschlitten vor Auftreffen auf einen Schlittenanschlag abbremsbar ist. Angewandt auf die zuvor be­handelte Ausführungsform mit Hauptschlitten und Sekundär­schlitten bedeutet dies, daß der Sekundärschlitten vor Auf­treffen auf einen Schlittenanschlag unter Relativverschiebung gegenüber dem Hauptschlitten abgebremst wird.

    [0016] Betrachtet man wieder die oben bereits vorgestellte Gleichung für die beim Aufschlag auf einen Schlittenanschlag zu ab­sorbierende Endergie
    E = m * v²,
    so erkennt man, daß durch die Abbremsung der dem Einzugsschlitten eigenen Geschwindigkeit kurz vor dem Auftreffen des Einzugs­schlitten auf einen Schlittenanschlag diese Energie nit dem Quadrat der Lineargeschwindigkeit verringerbar ist, daß also noch eine weit stärkere Herabsetzung der momentan zu absorbie­renden Energie möglich ist. Ist eine Trennung des Einzugs­schlittens in Hauptschlitten und Sekundärschlitten vorge­sehen, wie vorstehend behandelt, so bedeutet dies, daß die beim Aufprall des Sekundärschlittens auf den Schlittenan­schlag momentan zu absorbierende Energie zum einen durch die Reduzierung der Masse auf die Masse des Sekundärschlittens und zum anderen durch die Reduzierung der Geschwindigkeit nach der vorstehenden Gleichung verringert wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zur Abbremsung des Sekundärschlittens ein Annäherungstaster vorgesehen, welcher mit einer schlittenanschlagsfesten Tastereingriffs­fläche bei Annäherung des Sekundärschlittens an den Schlit­tenanschlag in Wechselwirkung tritt und daß dieser Annäherungstaster auf den Sekundärschlitten dessen Annähe­rungsgeschwindigkeit an den jeweiligen Anschlag bremsend ein­wirkt.
    Grundsätzlich ist es möglich, den Annäherungstaster unmit­telbar am Sekundärschlitten vorzusehen. Nach einer bevorzug­ten Ausführungsform des Geschwindigkeitsverminderungsprinzips in seiner Anwendung auf das massenvermindernde Sekundärschlittenprinzip ist allerdings vorgesehen, daß der Annäherungstaster über ein am Hauptschlitten abgestütztes Tastergetriebe auf den Sekun­därschlitten einwirkt. Das Tastergetriebe kann dabei etwa in der Form ausgestaltet sein, daß der Annäherungstaster an dem einen Schenkel eines auf dem Hauptschlitten schwenkbar gela­gerten Winkelhebels angebracht ist und daß ein weiterer Schenkel dieses Winkelhebels auf den Sekundärschlitten ein­wirkt.

    [0017] Um zu vermeiden, daß bei Beginn der Einwirkung des Tasters auf die Tastereingriffsfläche wiederum ein Stoß erzeugt wird, den zu vermeiden gerade die Aufgabe der Erfindung ist, wird vorgeschlagen, daß die anschlagfeste Tastereingriffsfläche spitzwinkelig gegen die Führungsrichtung der Hauptführung ge­neigt ist. Je kleiner der Winkel zwischen der Tasterein­griffsfläche und der Führungsrichtung der Hauptführung ist, um so geringer ist die Stoßwirkung oder anders ausgedrückt die momentane Energieabsorption welche beim Auffahren des Annäherungstasters auf die anschlagfeste Tastereingriffsfläche eintritt. Die Tastereingriffsfläche kann dabei auf ihre gan­ze Eingriffslänge mit konstantem Neigungswinkel gegen die Führungsrichtung der Hauptführung geneigt sein. Es ist aber auch denkbar, die Tastereingriffsfläche als eine Eingriffsbahn auszuführen, deren Neigung gegenüber der Hauptführungsrichtung mit zunehmender Dauer des Eingriffs zwischen Annäherungstaster und Tastereingriffsfläche zu­nimmt, so daß die Verzögerungswirkung mit abnehmender Geschwindigkeit des Einzugsschlittens bzw. des Sekundär­schlittens größer wird, die Energieabsorption also annähernd gleichmäßig über eine bestimmte Bremsstrecke verteilt wird. Die Tastereingriffbahn nimmt dann eine vom Linearverlauf ab­weichende gekrümmte Kurvenform an.

    [0018] Da das Problem des Prellens durch momentane Energieabsorp­tion sich an jedem Ende der Bewegung des hin- und hergehenden Einzugsschlittens, also insbesondere des Sekundärschlittens im Falle einer Trennung des Einzugsschlittens in Hauptschlit­ten und Sekundärschlitten stellt, empfiehlt es sich, daß je­dem der Schlittenanschläge ein Annäherungstaster zugeordnet ist.

    [0019] Die Abbremsung des Einzugsschlittens bzw. - im Beispielsfalle einer Aufteilung des Einzugsschlittens in Haupt- und Sekundärschlitten - des Sekundärschlitten kann eine reine elastische Abbremsung sein. Es ist aber auch denkbar, die Abbremsung unelastisch zu machen, d.h. ein energievernichtendes Bremsglied zuzuschalten , etwa in Form einer energievernichtenden hydraulsichen Düse.

    [0020] Bei der Aufteilung des Einzugsschlittens in einen Haupt­schlitten und einen Sekundärschlitten führt der Hauptschlit­ten nach Auftreffen des Sekundärschlittens auf den jeweiligen Schlittenanschlag eine Nachlaufrelativbewegung gegenüber dem Sekundärschlitten aus, gleichgültig ob eine Bremsung der Auf­treffgeschwindigkeit vorgesehen ist oder nicht. Diese Nach­laufrelativbewegung kann nach einer Weiterbildung der Erfin­dung dazu herangezogen werden, die schlittenseitige Klemmvor­ richtung zu steuern, etwa in der Weise, daß die Steuerung der schlittenseitigen Klemmvorrichtung von der Nachlaufrelativbe­wegung des Hauptschlittens gegenüber dem Sekundärschlitten abgeleitet ist, welche nach Auftreffen des Sekundärschlittens auf den jeweiligen Schlittenanschlag eintritt. Die Nachlauf­relativbewegung stellt dann sozusagen das Steuersignal für die schlittenseitige Klemmvorrichtung dar. Dieses Signal kann auf die verschiedenste Weise zur Betätigung der schlittensei­tigen Klemmvorrichtung herangezogen werden, beispielsweise hydraulisch, möglicherweise aber auch rein mechanisch.

    [0021] Eine reine mechanische Steuerung der Klemmvorrichtung kann beispielsweise so verwirklicht werden, daß zur Steuerung der Materialklemmvorrichtung ein Klemmkeil vorgesehen ist, wel­cher durch die Nachlaufrelativbewegung klemmbar oder lösbar ist. Die Lösung mit Klemmkeil läßt sich auf einfachste Weise so verwirklichen, daß der Klemmkeil zwischen einem am Sekundärschlitten gelagerten Klemmorgan der schlittenfesten Klemmvorrichtung einerseits und einer am Sekundärschlitten angebrachten Keilanlagefläche angeordnet ist und mit in der Führungsrichtung der Hauptführung an ihm angreifenden Keil­einwirkungsanschlägen des Hauptschlittens zusammenwirkt.

    [0022] Die schlittenseitige Klemmvorrichtung sollte vorzugsweise ge­federt sein, um keine zur Materialbeschädigung führende Klem­mung des Draht- oder Bandmaterials zu bewirken. Angewandt auf die Klemmkeillösung bedeutet dies, daß von den Keileinwir­kungsanschlägen mindestens derjenige gefedert sein kann, welcher die Klemmung der schlittenfesten Klemmvorrichtung bewirkt.

    [0023] Bei Materialeinzugsvorrichtungen ist es notwendig, daß das Material auch dann festgehalten wird, wenn der Einzugs­schlitten seinen das Material der jeweiligen Bearbeitungs­station zuführenden Vorhub beendet hat und sich im weiteren Verlauf der ihm durch den Oszillationsantrieb vermittelten Oszillationsbewegung wieder rückwärts bewegt. Hierzu dient die sogenannte Materialhaltevorrichtung. Wenn nun eine Nach­laufrelativbewegung des Hauptschlittens gegenüber den Sekun­därschlitten jedes Mal dann zur Verfügung steht, wenn der Se­kundärschlitten auf einen Anschlag aufgefahren ist, so wird es möglich, daß auch die Materialhaltevorrichtung durch die Nachlaufrelativbewegung des Hauptschlittens gegenüber dem Se­kundärschlitten, welche nach Auftreffen des Sekundärschlit­tens auf den jeweiligen Schlittenanschlag eintritt, gesteuert ist. In der Praxis kann diese Steuerung der Materialhaltevor­richtung in der Weise verwirklicht werden, daß der Haupt­schlitten einen Haltevorrichtungssteuerungsanschlag aufweist, welcher auf ein Haltevorrichtungssteuergetriebe einwirkt. Um die Materialhaltevorrichtung je nach Bewegungsphase des 0s­zillationsantriebs lösen und klemmen zu können, jeweils aus­gelöst durch ein von der jeweiligen Nachlaufrelativbewegung ausgelöstes Signal, wird weiter vorgeschlagen, daß der Haupt­schlitten zwei Haltevorrichtungssteueranschläge aufweist, von denen je nach Bewegungsrichtung des Hauptschlittens jeweils der eine oder der andere in entgegengesetzten Richtungen auf das Haltevorrichtungssteuergetriebe einwirkt.

    [0024] Das Haltevorrichtungssteuergetriebe läßt sich auf einfachste Weise mit einem in Führungsrichtung der Hauptführung verlau­fenden Gestänge ausführen, welches mit steuergetriebeseitige n Gegenanschlägen zur Beaufschlagung durch die Haltevorrich­tungssteueranschläge ausgeführt ist.

    [0025] Auch das Haltevorrichtungssteuergetriebe kann wiederum über eine Klemmkeilvorrichtung auf die Materialhaltevorrichtung einwirken, wobei zur materialschonenden Behandlung auch hier wieder im Bereich der Haltevorrichtungssteuerung oder des Klemmkeils ein elastisches Zwischenglied vorgesehen sein kann.

    [0026] Ist eine Verlangsamung des Sekundärschlittens vor seinem Auf­treffen auf den jeweiligen Schlittenanschlag vorgesehen, so ist regelmäßig die Lage der Tastereingriffsfläche ortsfest gegenüber der Lage des jeweiligen Schlittenanschlags. Dies gibt die Möglichkeit einer vereinfachten Maschineneinstellung dadurch, daß die anschlagfeste Tastereingriffsfläche unver­änderbar mit dem jeweiligen Schlittenanschlag verbunden ist.

    [0027] Eine weitere Vereinfachung der Maschineneinstellung läßt sich bei Vorhandensein eines Steuergetriebes zur Steuerung der Ma­terialhaltevorrichtung in Abhängigkeit von der jeweiligen Nachlaufrelativbewegung des Hauptschlittens dadurch erzielen, daß die Schlittenanschläge mit Justieranschlagflächen ver­bunden sind, welche der Justierung der steuergetriebeseitigen Gegenanschläge an dem Gestänge dienen.

    [0028] Natürlich muß eine Bearbeitungsmaschine auf verschiedene Ein­zugshübe einstellbar sein, un den Einzugshub an die Länge des jeweils benötigten Draht- oder Bandabschnitts einstellen zu können. Auf der Seite des Oszillationsantriebs wird diese Einstellung durch Veränderung der Exzentrizität bewirkt, wenn es sich um einen Exzenterantrieb handelt oder durch Austausch der Kurvenscheibe, wenn es sich um einen Kurvenscheibenan­ trieb handelt; alternativ ist auch eine Veränderung des Übersetzungsverhält­nisses eines zwischen dem Oszillationsantrieb und dem Hauptschlitten einge­schalteten Übertragungshebels denkbar. Demtentsprechend muß natürlich je­weils auch der Abstand der Schlittenanschläge verändert werden. Demgemäß ist vorgesehen, daß mindestens einer der Schlittenanschläge in Führungs­richtung der Hauptführung verstellbar und feststellbar ist.

    [0029] Damit das zu verarbeitende Material in jeder Phase der Ein­zugsbewegung und der Bearbeitung voll unter Positionskon­trolle gehalten wird, ist es vorgesehen, daß die Material­klemmvorrichtung und die Materialhaltevorrichtung derart ge­steuert sind, daß das zuzuführende Material in jedem Betriebs­zeitpunkt von mindestens einer dieser Vorrichtungen erfaßt ist.

    [0030] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen. Es stellen dar:

    Figur 1
    eine erfindungsgemäße Materialeinzugsvorrichtung, bei der der Einzugsschlitten in einen Hauptschlitten und einen Sekundär­schlitten aufgeteilt ist, bei der weiter eine Abbremsung des Sekundärschlittens vorgesehen ist und bei der schließlich auch die Steuerung der schlittenseitigen Materialklemmvor­richtung und der Materialhaltevorrichtung von der Nachlaufre­lativbewegung des Hauptschlittens gegenüber dem Sekundär­schlitten abgeleitet ist;

    Figur 1a ein Detail zu Figur 1;

    Figur 2
    eine erste Abwandlung der Steuerung für die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung;

    Figur 3
    eine zweite Abwandlung der Steuerung für die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung;

    Figur 4
    eine dritte Abwandlung der Steuerung für die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung;

    Figur 5
    eine vierte Abwandlung der Steuerung für die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung;

    Figur 6
    eine Abwandlung zu Figur 1 bezüglich der Übertragungsfederung zwischen den Sekundärschlitten und dem Hauptschlitten.



    [0031] In Figur 1 ist ein. Oszillationsantrieb mit 10 bezeichnet. Er umfaßt ein von der Hauptwelle einer Biegemaschine angetrie­bene Exzenterscheibe 12, welche um eine Achse 14 kontinuier­lich mit gleichbleibender Drehgeschwindigkeit umläuft. Auf der Exzenterscheibe 12 ist ein Exzenterbolzen 16 mit veränderba­rer Exzentrizität e angebracht. Von dem Exzenterbolzen 16 führt ein Pleuel 18 zu einem Schwenkhebel 20, der durch das Pleuel 18 oszillierend um eine Schwenkachse 22 angetrieben wird. Der Schwenkhebel 20 ist durch eine Gelenklasche 24 in Antriebsverbindung mit einem Hauptschlitten 26. Der Haupt­schlitten 26 ist auf einer nicht näher dargestellten Haupt­führung in Richtung des Doppelpfeiles 28 geradlinig geführt. Auf dem Hauptschlitten 26 ist in einer nicht näher darge­stellten Sekundärführung ein Sekundärschlitten 30 in Richtung des Doppelpfeiles 32 geführt. Die Sekundärführung 32 des Se­kundärschlitens 30 ist parallel zu der Hauptführung 28 des Hauptschlittens 26.

    [0032] Der Sekundärschlitten 30 steht in Antriebsverbindung mit dem Hauptschlitten 26 durch zwei Übertragungsfedern 34a und 34b auf die in Zusammenhang mit Figur 4 noch näher einzugehen sein wird. Die Übertragungsfedern greifen an einer Nase 36 des Se­kundärschlittens 30 an und sind an Stützflächen 38a und 38b des Hauptschlittens 2G abgestützt. Die beiden Übertragungsfedern 34a und 34b befinden sich im Ruhezustand der Materialeinzugsvor­richtung unter Federvorspannung.

    [0033] Wenn die Exzenterscheibe 12 umläuft, dann wird der Haupt­schlitten 26 in Richtung des Doppelpfeiles 28 hin- und herbe­wegt und der Sekundärschlitten wird durch die Übertragungsfedern 34a und 34b mitgenommen. An einem statio­nären Rahmen der Biegemaschine sind Anschläge 40a und 40b ortsfest angebracht. Bevor der Hauptschlitten 26 seine in der Figur 1 linke Extremstellung erreicht, schlägt der Sekundär­schlitten 30 an dem Schlittenanschlag 40a an, so daß der Se­kundärschlitten 30 zum Stillstand kommt und der Hauptschlit­ten 26 seine ihm durch den Oszillationsantrieb 10 aufgezwun­gene Bewegung nach links unter Kompression der Übertragungsfe­der 34b noch fortsetzt. Es tritt also eine Nachlaufrelativbewe­gung des Hauptschlittens 26 relativ zu dem Sekundärschlitten 30 ein.

    [0034] Wenn andererseits der Hauptschlitten 26 sich in Richtung des Doppelpfeiles 28 unter der Antriebswirkung des Oszillations­antriebs 10 nach rechts bewegt, so kommt der Sekundärschlit­ten 30 zum Anschlag an den Schlittenanschlag 40b, bevor der Hauptschlitten 26 seine äußerste rechte Position in Figur 1 erreicht. Es tritt dann wiederum eine Nachlaufrelativver­schiebung des Hauptschlittens 26 gegenüber dem Sekundär­schlitten 30, diesmal nach rechts, ein ; bei dieser Nachlaufrelativbewegung wird die Übertragungsfeder 34a kom­primiert.

    [0035] Aus der bisherigen Beschreibung ist zu erkennen, daß von der Gesamtmasse der beiden Schlitten, d.h. also des Hauptschlit­tens 26 und des Sekundärschlittens 30, jeweils nur ein Teil, nämlich die Masse des Sekundärschlittens 30, auf die Anschlä­ge 40a bzw. 40b aufschlägt. Damit ist die beim jeweiligen Aufschlag momentan zu absorbierende Energie wesentlich geringer, als wenn die beiden Schlitten 26 und 30 starr miteinander verbunden wären und ihre Gesamtmasse jeweils auf den Anschlag 40a bzw. 40b aufschlagen würden.

    [0036] Der Sekundärschlitten 30 ist für den Materialeinzug verant­wortlich. An dem Sekundärschlitten 30 ist eine sekundär­schlittenfeste Klemmfläche 42 angebracht und ferner ein Klemmorgan 44 in Form eines Klemmhebels 44, welcher um ein Schwenklager 46 an dem Sekundärschlitten 30 schwenkbar gela­gert ist. Zwischen einer Klemmnase 48 des Klemmhebels 44 einerseits und der Klemmstelle 42 andererseits ist das einzu­ziehende Material, also ein Band oder ein Draht, einklemmbar. Die Klemm- und Lösebewegung des Klemmhebels 44 wird durch eine Klemmsteuerung 50 bewirkt, auf die noch näher einzugehen sein wird. Im Augenblick genügt hierüber folgendes: Der Ein­zug des in der Draht- oder Bandbiegemaschine zu verarbeiten­den Drahtes oder Bandes erfolgt in der Figur 1 von rechts nach links in Richtung des Pfeiles 52. Wenn der Sekundär­schlitten 30 in seiner äußersten rechten Position ist, der Position also, in welcher er an dem Schlittenanschlag 40b anliegt, so wird die Klemmnase 48 durch die Klemmsteuerung 50 nach unten gedrückt, mit der Folge, daß das Draht- bzw. Band­material zwischen der Klemmnase 48 und der Klemmstelle 42 eingeklemmt wird. Wenn sich dann der Sekundärschlitten 30 von rechts nach links bewegt, so wird das Draht- bzw. Bandmate­rial durch den Sekundärschlitten 30 bis in die linke Endstel­ stellung des Sekundärschlittens 30 mitgenommen, d.h. in die Stellung des Sekundärschlittens 30, die durch den Schlitten­anschlag 40a bestimmt ist. Die Übertragungsfeder 34b muß also auf Grund ihrer Struktur und auf Grund ihrer Vorspannung kräftig genug sein, um das Draht- bzw. Bandmaterial von einer Vorratsspule abzuziehen, durch einen Richtapparat hindurch zu ziehen und dabei entsprechend dem Bewegungsablauf des Haupt­schlittens 26 zu beschleunigen; weitere Ausführungen hierzu in Verbindung mit Figur 6.
    Wenn der Sekundärschlitten 30 seine linke Endstellung in Fi­gur 1 erreicht hat, welche durch den Schlittenanschlag 40a bestimmt ist, so wird die Klemmsteuerung 50 im Sinne einer Lösung der Klemmung des Draht- bzw. Bandmaterials wirksam, so daß beim nachfolgenden Rückhub des Sekundärschlittens 30 von links nach rechts das Band- bzw. Drahtmaterial an Ort und Stelle bleibt.

    [0037] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß die für den Vorschub des Draht- bzw. Bandmaterials durch den Sekundärschlitten 30 in Pfeilrichtung 52 benötigte Zeit als die "Einzugszeit" be­zeichnet wird. Diese Einzugszeit steht für die Biege- und Stanzvorgänge an dem Draht- bzw. Bandmaterial nicht zur Ver­fügung. Zur Biege- und Stanzbearbeitung steht vielmehr nur die Stillstandszeit zur Verfügung. Es ist deshalb erwünscht, daß die Einzugszeit möglichst kurz wird und andererseits die Stillstands­zeit in Verlauf einer Bewegungsperiode möglichst lang wird, d.h. möglichst viel Zeit für die Biege- und Stanzoperationen zur Verfügung steht. Die Stillstandszeit beginnt dann, wenn der Sekundär­schlitten 30 durch Auffahren an dem Schlittenanschlag 40a seine linke Endposition erreicht hat und ist dann zu Ende, wenn der nächste Vorschub beginnt.

    [0038] Es muß hier weiter erwähnt werden, daß das Band- bzw. Draht­material auch während der Stillstandszeit einer Positionskon­trolle unterliegen muß. Hierzu ist eine Materialhaltevorrich­tung 54 vorgesehen, die stationär an der Stanz- und Biegema­schine angeordnet ist. Diese Materialhaltevorrichtung umfaßt ebenfalls eine Klemmstelle 56 und ein Klemmorgan 58 in Form eines Klemmhebels. Das Klemmorgan 58 ist um ein Schwenklager 60 schwenkbar und weist eine Klemmnase 62 auf, so daß das Draht- bzw. Bandmaterial während der Stillstandszeit, d.h. während der Bearbeitung durch die Biege- und Stanzwerkzeuge zwischen die Klemmnase 62 und die Klemmstelle 56 eingeklemmt ist. Damit zu jeder Zeit während des Betriebs das Draht- bzw. Bandmaterial unter Positionskontrolle steht, ist es notwen­dig, daß in jedem Zeitpunkt entweder die schlittenseitige Klemmvorrichtung 42, 48 oder die Materialhaltevorrichtung 56, 62 geklemmt ist. Dies bedeutet, daß bei Ankunft des Sekun­därschlittens 30 in seiner linken Endstellung in Figur 1 zu­nächst die Materialhaltevorrichtung 56, 62 das Draht- bzw. Bandmaterial klemmend erfassen muß und dann erst aber möglichst kurz da­nach die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung 42, 48 gelöst werden darf. Andererseits ist es nach Ankunft des Sekundärschlittens 30 in seiner rechten, durch den Schlittenanschlag 40b be­stimmten Endlage notwendig, daß zunächst die Klemmstelle 42, 48 das Band- bzw. Drahtmaterial klemmend erfaßt und daß erst anschließend die Materialhaltevorrichtung 56, 62 gelöst wird.

    [0039] Der Oszillationsantrieb 10 kann so ausgebildet sein, wie in der DE-OS 27 41 149 beschrieben, etwa in der dortigen Figur 2; dies heißt, daß der Bewegungsablauf des Hauptschlittens 26 gegenüber einer Sinuskurve dahin modifziert sein kann, daß der Scheitel der Sinuskurve abgeflacht und die Flanken der Kurve versteilert sind. Gleichwohl trifft der Sekundärschlit­ten 30 noch mit einer beträchtlichen Geschwindigkeit auf die Schlittenanschläge 40a bzw. 40b auf, so daß im Augenblick des Auftreffens eine beträchtliche Energie absorbiert werden muß, obwohl die auftreffende Masse des Sekundärschlittens 30 bereits erheblich verkleinert ist gegenüber einer zum Stande der Technik gehörigen Lösung, bei welcher die Klemmvorrich­tung 42, 44 starr auf dem Hauptschlitten angebracht ist. Die im Augenblick des Auftreffens des Sekundärschlittens 30 auf den Schlittenanschlag 40a bzw. 40b momentan zu absorbierende Energie ergibt sich im wesentlichen aus der Masse des Sekun­därschlittens 30 und aus der Auftreffgeschwindigkeit des Se­kundärschlittens 30 gegenüber dem Anschlag 40a bzw. 40b.

    [0040] Vorstehend wurde dargelegt, daß sich die momentan zu absorbierende Energie nach der Gleichung ergibt:
    E = m * v²
    wobei
    E die momentan zu vernichtende Energie,
    m die Masse des Sekundärschlittens und
    v die Auftreffgeschwindigkeit des Sekundärschlittens auf den Schlittenanschlag 40a bzw. 40b ist.

    [0041] In der bisherigen Beschreibung wurde dargelegt, daß durch die Aufteilung des Einzugsschlittens in den Hauptschlitten 26 und in den Sekundärschlitten 30 die Energie E bereits wesentlich herabgesetzt worden ist, weil die Masse m im wesentlichen nur noch durch die Masse des Sekundärschlittens 30 bestimmt ist. Um die momentan zu vernichtende Energie noch kleiner zu ma­chen, wird im folgenden dargelegt, daß auch die Auftreffge­schwindigkeit v reduziert wird.

    [0042] An dem Hauptschlitten 26 ist ein Winkelhebel 64 um ein Schwenklager 66 schwenkbar gelagert. Dieser Winkelhebel 64 greift mit einem Hebelarm 64a an dem Sekundärschlitten 30 an und trägt an seinem anderen Hebelarm 64b einen Annäherungs­taster 68 in Form einer Tasterrolle. Bevor der Sekundärschlitten 30 bei der Bewegung des Hauptschlittens 26 nach links auf den Schlittenanschlag 40a auffährt, tritt die Tasterrolle 68 in Wechselwirkung mit einer Tastereingriffsflä­che 70, die in ortsunveränderlicher Relation zu dem durch eine Spannvor­richtung 41 ortsfest fixierten Schlittenanschlag 40a am Rahmen der Stanz- und Biegemaschine angeordnet ist. Die Tastereingriffsfläche 70 schließt mit der Richtung 32 der Hauptführung 28 einen kleinen spitzen Winkel von beispielsweise 20° ein, wie aus der Figur 1 zu ersehen. Wenn der Annäherungstaster 68 in Eingriff mit der Tastereingriffs­fläche 70 gelangt - und dies tritt wie gesagt vor dem An­schlag des Sekundärschlittens 30 auf den Anschlag 40a ein - dann wird der Winkelhebel 64 im Uhrzeigersinn verschwenkt und dadurch wird der Sekundärschlitten 30 gegenüber dem Haupt­schlitten 26 in der Figur 1 nach rechts verschoben. Diese Verschiebebewegung überlagert sich der Geschwindigkeit des Hauptschlittens 26, so daß die Geschwindigkeit des Sekundär­schlittens 30 gegenüber der Geschwindigkeit des Hauptschlit­tens verlangsamt wird. Wenn dann letztendlich der Sekundär­schlitten 30 auf den Anschlag 40a auftrifft, so geschieht dies also mit einer reduzierten Geschwindigkeit, so daß die momentan zu absorbierende Auftreffenergie nach der oben angegebenen Formel noch weiter reduziert ist.

    [0043] Um auch bei der Bewegung des Hauptschlittens von links nach rechts die Auftreffgeschwindigkeit des Sekundärschlittens 30 zu verlangsamen, bevor dieser auf den Schlittenanschlag 40b auftrifft, ist ein weiterer Winkelhebel 72 mit einem Hebelarm 72a und einem Hebelarm 72b vorgesehen, wobei dieser Winkelhebel 72 um ein Schwenklager 74 wiederum an dem Hauptschlitten schwenkbar ist. Der Hebelarm 72b trägt einen weiteren Annähe­rungstaster 76, der mit einer Tastereingriffsfläche 78 genau­so zusammenarbeitet, wie vorher bezüglich des Annäherungstasters 68 angegeben.

    [0044] Es ist weiter oben angegeben worden, daß die schlittenseitige Klemmvorrichtung 42, 48 einer Steuerung 50 bedarf und daß die Materialhaltevorrichtung 56, 62 ebenfalls einer Steuerung be­darf.

    [0045] Darüber hinaus ist weiter oben angegeben worden, daß der Hauptschlitten 26 nach dem Auftreffen des Sekundärschlittens 30 auf den Schlittenanschlag 40a bzw. 40b eine Nachlaufre­lativbewegung gegenüber dem Sekundärschlitten 30 ausführt. Es wird nun im folgenden dargestellt, daß diese Nachlaufrelativ­bewegungen zur Steuerung der schlittenseitigen Materialklemm­vorrichtung 42, 48 und zur Steuerung der Materialhaltevor­richtung 56, 62 benutzt werden können.

    [0046] Wenn der Sekundärschlitten 30 gegen den Anschlag 40a ange­fahren ist, so bewegt sich der Hauptschlitten 26 noch weiter nach links, beispielsweise um einen Weg von 0,5 bis 2,0 mm. Es muß nun die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung 42, 48 gelöst werden. Wenn der Sekundärschlitten 30 gegen den Schlittenanschlag 40a angefahren ist und der Hauptschlitten 26 sich weiter nach links bewegt, so stößt ein an dem Haupt­schlitten 26 angebrachter Keileinwirkungsanschlag 80 auf einen Klemmkeil 82, welcher der Klemmsteuerung 50 zugehört. Dieser Klemmkeil 82 ist zwischen eine Keilanlagefläche 84 dem Se­kundärschlittens 30 und das Klemmorgan 44 eingesapnnt und an den Sekundärschlitten 30 durch eine Führung 85 geführt. Trifft nun der Keileinwirkungsanschlag 80 auf den Klemmkeil 82, so wird dieser gegenüber der Keilanlagefläche 84 nach links verschoben, d.h. er kann zufolge des nach links und oben gehenden Verlaufs der Keilanlagefläche 84 nach oben aus­weichen. Damit hebt die an dem Klemmkeil 82 angebrachte Klemmkeilnase 86 von dem Klemmorgan 44 ab und dieses kann un­ter der Wirkung einer Schraubendruckfeder 88 von der Klemm­stelle 42 abheben..

    [0047] Wenn andererseits der Sekundärschlitten 30 gegen den Schlit­tenanschlag 40b angefahren ist und der Hauptschlitten 26 sei­ne Nachlaufrelativbewegung gegenüber dem Sekundärschlitten 30 ausführt, so drückt ein an dem Hauptschlitten 26 angebrachter Keileinwirkungsanschlag 90 auf den Klemmkeil 82 und versucht diesen nach rechts zu verschieben. Dabei muß der Klemmkeil 82 infolge der nach rechts und abwärts verlaufenden Neigung der Keilanla gefläche 84 nach unten gehen und drückt deshalb das Klemmorgan 44 nach unten, so daß das Draht- bzw. Bandmaterial zwischen die Klemmnase 48 und die Klemmstelle 42 eingeklemmt wird. Es ist an dieser Stelle zu beachten, daß der Keilein­wirkungsanschlag 90 durch eine Schraubendruckfeder 92 abge­federt ist. Diese Schraubendruckfeder 92 verhindert eine zu starke Einklemmung des Draht- bzw. Bandmaterials zwischen der Klemmnase 48 und der Klemmstelle 42, die zu einer Beschädi­gung des Draht- bzw. Bandmaterials führen könnte.

    [0048] Auch die Steuerung der Materialhaltevorrichtung 54 kann von der Nachlaufrelativbewegung des Hauptschlittens 26 gegenüber dem Sekundärschlitten 30 abgeleitet sein, wie dies im folgenden erläutert wird.

    [0049] Wenn der Sekundärschlitten 30 gegen den Schlittenanschlag 40a angefahren ist und der Hauptschlitten 26 eine Nachlaufrela­tivbewegung gegenüber dem Sekundärschlitten 30 nach links ausführt, so gilt es, die Materialhaltevorrichtung 54 zum Klemmen zu bringen und zwar noch bevor die Klemmung der Mate­rialklemmvorrichtung 42, 48 gelöst wird.

    [0050] An dem Hauptschlitten 26 ist ein Haltevorrichtungssteueran­schlag 94 angebracht, der durch eine Schraubendruckfeder 96 abgefedert ist. Dieser Haltevorrichtungssteueranschlag stößt auf einen Gegenanschlag 98, der auf einen Gestänge 100 fest­geklemmt ist. Das Gestänge 100 ist in Linearführungen 102 und 104 des Maschinenrahmens der Stanz- und Biegemaschine in Richtung des Doppelpfeiles 106 verschiebbar geführt. An dem linken Ende des Gestänges 100 ist ein weiterer Klemmkeil 108 angebracht. Dieser Klemmkeil 108 wirkt mit einem Klemmstößel 110 zusammen, welcher der Materialhaltevorrichtung 54 zuge­hört. Der Klemmstößel 110 ist in einem Block 112 geführt, der am Rahmen der Stanz- und Biegemaschine fest angeordnet ist. Wenn der Haltevorrichtungssteueranschlag 94 gegen seinen Ge­genanschlag 98 zum Anschlag kommt, so wird der Klemmkeil 108 nach links verschoben und als Folge hiervon wird der Klemm­stößel 110 nach unten gedrückt. Damit wird das Klemmorgan 58 mit der Klemmnase 62 gegen die Klemmstelle 56 angenähert und das Draht- bzw. Bandmaterial in der Materialhaltevorrichtung 54 eingeklemmt. Es ist hier erneut zu betonen, daß diese Ein­klemmung bei 56, 62 stattfinden muß, bevor die Klemmung in der schlittenseitigen Materialklemmvorrichtung 42, 48 gelöst wird. Diese zeitliche Folge kann durch entsprechende Ein­stellung der Anschläge 80 und 94 und durch entsprechende Be­messung der Schraubendruckfeder 96 erzielt werden. Die Schraubendruckfeder 96 hat die Wirkung, daß eine Überklemmung zwischen der Klemmstelle 56 und der Klemmnase 62 nicht ein­treten kann. Der Klemmhebel 58 ist durch eine Schraubendruck­feder 114 im Sinne einer Abhebung von der Klemmstelle 56 vor­gespannt oder durch eine Schrauben zugfeder 116 in ständigem Eingriff mit dem Klemmstößel 110 gehalten.

    [0051] Wenn der Sekundärschlitten 30 seine rechte Endstellung bei Anschlag auf dem Schlittenanschlag 40b erreicht hat, so gilt es, die Materialhaltevorrichtung 56, 62 wieder zu lösen, wohl gemerkt erst dann, wenn die schlittenseitige Materialklemm­vorrichtung 42, 48 die Klemmung des Materials übernommen hat. Auf dem Hauptschlitten 26 ist ein weiterer Haltevorrichtungs­steueranschlag 118 angebracht, der im Zuge der Nachlaufrela­tivbewegung des Hauptschlittens 26 nach rechts an dem am Gestän­ge 100 fest geklemmten Gegenanschlag 120 auffährt. Wenn dies geschieht, wird das Gestänge 100 nach rechts verschoben und damit wird die Materialhaltevorrichtung bei 56, 62 wieder gelöst.

    [0052] Es ist bereits gesagt worden, daß die Schlittenanschläge 40a und 40b ortsunveränderlich gegenüber der jeweiligen Taster­eingriffsfläche 70 bzw. 78 angebracht sind und zwar jeweils an einem Block 122 bzw. 124. Diese Blöcke 122 und 124 weisen überdies Justieranschlagflächen 126 und 128 für die Gegenan­schläge 98 und 120 und damit für das Gestänge 100 auf. Der Steuerhub des Gestänges 100 ist in der Figur 1 im Bereich des Blocks 124 mit h bezeichnet. Dieser Hub h muß,solange die Ma­terialhaltevorrichtung 54 in ihrem Aufbau unverändert bleibt, stets gleich groß bleiben. Wenn man nach einer Einstellung des Exzenterbolzens 16 in seiner Exzentrizität e gegenüber der Drehachse 14 die Schlittenanschläge 40a, 40b entsprechend dem gewünschten Hube des Sekundärschlittens 30 einstellt, so er­gibt sich zwangsläufig auch die entsprechende Einstellung der Tastereingriffsflächen 70 und 78 . Die Gegenanschläge 98 und 120 werden entsprechend auf dem Gestänge 100 fest geklemmt. Dabei läßt sich die richtige Einstellung der Gegenanschläge 98 und 120 dadurch gewinnen, daß man etwa mittels einer Lehre den Hub h zwischen der Justieranschlagfläche 128 und dem Ge­genanschlag 120 einstellt, nachdem der Gegenanschlag 98 in Anlage zu der Justieranschlagfläche 126 gebracht worden ist.

    [0053] Die Grobeinstellung der Anschläge 40a und 40b entsprechend der jeweiligen Wahl der Exzentrizität e kann dadurch erfolgen, daß ein den Schlittenanschlag 40b tragender Befestigungsblock 130 auf einem Rahmenteil 132 mittels Befestigungsschrauben 134 fest geklemmt wird. Dabei können an dem Rahmenteil 132 und dem Befestigungsblock 130 zusammenwirkende Verzahnungen 136 angebracht sein.
    Um das Maß h ohne Lehre einstellen zu können, kann man auch so vorgehen: Der Gegenanschlag 98 wird zur Anlage an der Justieranschlagfläche 126 ge­bracht. Der Gegenanschlag 120 wird von seiner Klemmung auf dem Gestänge 100 gelöst. Der Gegenanschlag 120 wird dann solange verschoben, bis eine an dem Block 124 angebrachte, federbelastete Kugel 140 in eine Kugelein­griffskerbe 142 des Gegenanschlags 120 einrastet. Dann wird der Gegenan­schlag 120 auf dem Gestänge 100 geklemmt. Dies ist in Figur 1a dargestellt.

    [0054] Die Figur 2 läßt erneut den Hauptschlitten 26 und den Se­kundärschlitten 30 sowie die Schlittenanschläge 40a und 40b erkennen. Ferner erkennt man an dem Sekundärschlitten 30 das Klemmorgan 44 in Form eines Klemmhebels. Der Klemmhebel steht hier unter der Wirkung eines hydraulisch betätigten Klemmstößels 145, der mit einer Klemmrolle 147 auf den Klemm­hebel 44 einwirkt. Eine Schraubenzugfeder 149 hält den Klemm­hebel 44 in ständigem Eingriff mit der Klemmrolle 147 . Auch bei dieser Ausführungsform ist es natürlich möglich, den Hy­draulikdruck in dem Hydraulikzylinder 151 in Abhängigkeit von den Nachlaufrelativbewegungen des Hauptschlittens 26 gegen­über dem Sekundärschlitten 30 zu steuern. Es sind aber auch andere Möglichkeiten der Steuerung denkbar. Im übrigen sind analoge Teile zu Figur 1 wieder mit den gleichen Bezugszei­chen versehen wie dort.

    [0055] Eine weitere Möglichkeit der Klemmung ist stark schemati­siert in der Figur 3 dargestellt. Man erkennt hier von der schlittenseitigen Klemmvorrichtung lediglich den Klemmhebel 44 mit der Klemmnase 48. Zur Steuerung des Klemmhebels 48 ist hier ein Exzenter 153 dargestellt, der um eine Drehachse 155 schwenkbar am Sekundärschlitten 30 gelagert ist. Der Exzenter 153 ist mit einem Steuerarm 157 fest verbunden. Dieser Steuerarm 157 ist gegen Anschläge 90 und 80 des Hauptschlittens 26 beweglich. Wenn der Anschlag 80 von dem Steuerarm 157 angefah­ren wird, so wird der Exzenter 153 im Sinne einer Lösung der Materialklemmvorrichtung verschwenkt. Wenn dagegen der Anschlag 90 vom den Steuerarm 156 angefahren wird , so wird die Material­klemmvorrichtung bei 48 geklemmt.

    [0056] In Figur 4 ist eine Abwandlung zu Figur 1 dargestellt insofern, als zwischen dem Klemmkeil 82 und dem Klemmhebel 44 eine Schraubendruckfeder 158 vorgesehen ist. In diesem Falle braucht der Keileinwirkungsanschlag 90 nicht gefedert zu sein. Eine verwandte Lösung ist in Figur 5 dargestellt. Hier ist der Klemmkeil 82 durch einen Schlitz 161 in sich gefedert. Um die Klemmung zwischen dem Klemmkeil 82 und der Keilanlageflä­che 84 aufrecht zu erhalten, ist in Figur 4 eine Kugelverra­stung 163 vorgesehen, die natürlich auch bei der Ausführungs­form nach Figur 1 angewandt werden kann.

    [0057] In Figur 6 erkennt man wiederum den Hauptschlitten 26 und den Sekundärschlitten 30. An dem Hauptschlitten 26 sind wiederum die Stützflächen 38a und 38b angebracht, an denen die Stütz­federn 34a und 34b abgestützt sind. Es handelt sich wiederum um Schraubenkompressionsfedern 34a und 34b. Die Schraubenkom­pressionsfedern 34a und 34b wirken auf Zwischenstücke 35a und 35b ein, die ihrerseits an die Nase 36 des Sekundärschlittens 30 anliegen. Die Schraubenkompressionsfedern 34a, 34b sind von Kompressionserhaltungsankern 37a, 37b durchsetzt, welche in dem Hauptschlitten 26 verankert sind. An den Kompressionser­haltungsankern 37a und 37b sind Anschlagköpfe 39a und 39b an­gebracht, welche von Hülsen 41a, 41b aufgenommen sind. Die Anschlagköpfe 39a und 39b werden von Anschlagflanschen 43a und 43b der Zwischenstücke 35a und 35b hintergriffen. In Fi­gur 6 ist die Ruhestellung des Sekundäschlittens 30 gegenüber dem Hauptschlitten 26 dargestellt, in der beide Schraubenkom­pressionsfedern 34a, 34b maximal entspannt sind, aber beide unter Kompressionsvorspannung stehen. Dabei liegen die An­schlagflansche 43a und 43b an den Anschlagköpfen 39a und39b an und die einander zugekehrten Enden 45a, 45b der Hülsen 41a, 41b liegen an der Nase 36 des Sekundärschlittens an. Wenn eine Relativverschiebung des Sekundärschlittens 30 gegenüber dem Hauptschlitten 26 eintritt, in dem der Sekundärschlitten 30 sich gegenüber dem feststehend gedachten Hauptschlitten 26 nach rechts bewegt, so kann sich die Schraubendruckfeder 34a nicht entspannen, da der Anschlagflansch 43a an dem Anschlag­kopf 39a anliegt. Die Nase 36 hebt also von den Ende 45a der Hülse 41a ab. Andererseits hebt der Anschlagflansch 43b des Zwischenstücks 35b von dem Anschlagkopf 39b des Vorspannungs­erhaltungsankers 37b ab und der Anschlagkopf 39b verschiebt sich innerhalb der Hülse 41b. Auf diese Weise wird erreicht, daß zwischen dem Sekundärschlitten 30 und dem Hauptschlitten 26 die volle Vorspannkraft der Schraubenkompressionsfeder 34b wirksam ist, die entsprechend der zunehmenden Kompression der Schraubendruckfeder 34b ansteigt. Dies ist eine vorteilhafte Abwandlung gegenüber der Ausführungsform nach Figur 1, bei der sich die Federkräfte der Schraubendruckfedern 34a und 34b subtraktiv überlagern, so daß die resultierende Übertragungs­kraft der Schraubendruckfedern 34a und 34b gering ist. Die bei der Ausführungsform nach Figur 6 erreichte große Übertra­gungskraft der jeweils wirksamen Schraubendruckfeder 34a, 34b ist erwünscht, um das Draht- bzw. Bandmaterial von der jewei­ligen Vorratsrolle abziehen zu können, durch einen gegebenen­falls vorhandenen Richtapparat hindurchziehen zu können und den Sekundärschlitten 30 entsprechend dem Bewegungsablauf des Hauptschlittens 26 beschleunigen zu können.


    Ansprüche

    1. Materialeinzugsvorrichtung für Materialbearbeitungsmaschi­nen, insbesondere Stanz- und Biegeautomaten, umfassend einen in einer Hauptführung (28) geführten Einzugsschlitten mit einer gesteuerten schlittenseitigen Materialklemmvor­richtung (42, 48), einen Oszillationsantrieb (10) in An­triebsverbindung mit dem Einzugsschlitten und eine gesteu­erte Materialhaltevorrichtung (54), wobei der Stillstand der schlittenseitigen Materialklemmvorrichtung (42, 48) in deren Endpositionen längs der Hauptführung (28) durch Schlittenanschläge (40a, 40b) bestimmt ist und wobei in der Antriebsverbindung zwischen dem Oszillationsantrieb (10)und der schlittenseitigen Materialklemmvorrichtung (42, 48) ei­ ne Übertragungsfederung (34a, 34b) vorgesehen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Einzugsschlitten einen mit dem Oszillationsantrieb (10) verbundenen Hauptschlitten (26) umfaßt, welcher in der Hauptführung (28) geführt ist, daß auf dem Hauptschlitten (26) im wesentlichen parallel zu der Führungsrichtung der Hauptführung (28) eine Sekundärführung (32) angebracht ist, daß auf dieser Sekundärführung (32) ein Sekundärschlitten (30) geführt ist, daß der Sekundärschlitten (30) die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung (42, 48) trägt, daß der Sekundärschlitten (30) mit den Schlittenanschlägen (40a, 40b) zusammenwirkt und daß wenigstens ein Teil der Übertragungsfederung (34a, 34b) zwischen dem Sekundär­schlitten (30) und dem Hauptschlitten (26) angeordnet ist.
     
    2. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Masse des Sekundärschlittens (30) klein ist gegen die Masse des Hauptschlittens (26).
     
    3. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Klemmsteuerung (50) für die schlittenseitige Mate­rialklemmvorrichtung (42, 48) wenigstens zum Teil auf dem Hauptschlitten (26) angebracht ist.
     
    4. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die schlittenseitige Materialklemmvorrichtung (42, 48) eine sekundärschlittenfeste Klemmstelle (42), ein auf dem Sekundärschlitten (30) gelagertes Klemmorgan (44) und ein von dem Hauptschlitten (26) längs der Hauptführung (28) mitnehmbares Andrückorgan (82, 147) umfaßt, welches zur Einwir­kung auf das Klemmorgan (44) bestimmt und einer Relativbe­wegung gegenüber dem Klemmorgan (44) längs der Hauptfüh­rung (28) fähig ist.
     
    5. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Sekundärschlitten (30) an dem Hauptschlitten (26) zwischen zwei in entgegengesetzer Richtung parallel zur Hauptführung (28) wirkenden gegebenenfalls vorgespannten Übertragungsfedern (34a, 34b) eingespannt ist.
     
    6. Materialeinzugsvorrichtung nach den Oberbegriff des Anspruchs 1 und ge­gebenenfalls nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und/oder ei­nem der Ansprüche 2 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Einzugsschlitten, insbesondere der Sekundärschlitten (30), vor Auftreffen auf einen Schlittenanschlag (40a, 40b), gegebenenfalls unter Relativverschiebung zu dem Hauptschlitten (26), abbremsbar ist.
     
    7. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zur Abbremsung des Sekundärschlittens (30) ein Annähe­rungstaster (68, 76) vorgesehen ist, welcher mit einer schlittenanschlagfesten Tastereingriffsfläche (70, 78) bei Annährung des Sekundärschlittens (30) an den Schlittenan­schlag (40a, 40b) in Wechselwirkung tritt und daß dieser Annäherungstaster (68, 76) auf den Sekundärschlitten (30) dessen Annäherungsgeschwindigkeit an den jeweiligen An­schlag (40a, 40b) bremsend einwirkt.
     
    8. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Annäherungstaster (68, 76) über ein am Hauptschlit­ten (26) abgestütztes Tastergetriebe (64, 72) auf den Se­kundärschlitten (30) einwirkt.
     
    9. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Annäherungstaster (68, 76) an dem einen Schenkel (64b, 72b) eines auf dem Hauptschlitten (26) schwenkbar ge­lagerten Winkelhebels (64, 72) angebracht ist und daß ein weiterer Schenkel (64a, 72a) dieses Winkelhebels (64, 72) auf den Sekundärschlitten (30) einwirkt.
     
    10. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die anschlagfeste Tastereingriffsfläche (70, 78) spitzwinkelig gegen die Führungsrichtung der Hauptführung (28) geneigt ist.
     
    11. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jedem der Schlittenanschläge (40a, 40b) ein Annähe­rungstaster (68, 76) zugeordnet ist.
     
    12. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Steuerung der, gegebenenfalls gefederten, schlitten­seitigen Klemmvorrichtung (42, 48) von einer Nachlaufrela­tivbewegung des Hauptschlittens (26) gegenüber dem Sekun­därschlitten (30) abgeleitet ist, welche nach Auftreffen des Sekundärschlittens (30) auf den jeweiligen Schlittenan­schlag (40a, 40b) eintritt.
     
    13. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zur Steuerung der Materialklemmvorrichtung (42, 48) ein Klemmkeil (82) vorgesehen ist, welcher durch die Nachlauf­relativbewegung klemmbar oder lösbar ist.
     
    14. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Klemmkeil (82) zwischen einem am Sekundärschlitten (30) gelagerten Klemmorgan (44) der schlittenfesten Klemm­vorrichtung (42, 48) einerseits und einer am Sekundär­schlitten (30) angebrachten Keilanlagefläche (84) angeord­net ist und mit in der Führungsrichtung (28) der Hauptfüh­rung an ihm angreifenden Keileinwirkungsanschlägen (80, 90) des Hauptschlittens (26) zusammenwirkt.
     
    15. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß von den Keileinwirkungsanschlägen (80, 90) mindestens derjenige (90) gefedert ist, welcher die Klemmung der schlittenfesten Klemmvorrichtung (42, 48) bewirkt.
     
    16. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Materialhaltevorrichtung (54) durch die Nachlaufre­lativbewegungen des Hauptschlittens (26) gegenüber dem Se­kundärschlitten (30), welche nach Auftreffen des Sekundär­schlittens (30) auf den jeweiligen Schlittenanschlag (40a, 40b) eintritt, gesteuert ist.
     
    17. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hauptschlitten (26) einen Haltevorrichtungssteu­erungsanschlag (94, 118) aufweist, welcher auf ein Halte­vorrichtungssteuergetriebe (100) einwirkt.
     
    18. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 17,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hauptschlitten (26) zwei Haltevorrichtungssteueran­schläge (94, 118) aufweist, von denen je nach Bewegungs­richtung des Hauptschlittens (26) jeweils der eine oder der andere in entgegengesetzten Richtungen auf das Haltevor­richtungssteuergetriebe (100) einwirkt.
     
    19. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 18,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Haltevorrichtungssteuergetriebe (100) ein in Füh­rungsrichtung (28) der Hauptführung verlaufendes Gestänge (100) mit steuergetriebeseitigen Gegenanschlägen (98, 120) zur Beaufschlagung durch die Haltevorrichtungssteuerungsan­schläge (94, 118) aufweist.
     
    20. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Haltevorrichtungssteuergetriebe (100) über eine Klemmkeilvorrichtung (108, 110) auf die Materialhaltevor­richtung (54) einwirkt.
     
    21. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die anschlagfeste Tastereingriffsfläche (70, 78) un­veränderbar mit dem jeweiligen Schlittenanschlag (40a, 40b) verbunden ist.
     
    22. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 19,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schlittenanschläge (40a, 40b) mit Justieranschlag­flächen (126, 128) verbunden sind, welche der Justierung der steuergetriebeseitigen Gegenanschläge (98, 120) an dem Gestänge (100) dienen.
     
    23. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mindestens einer der Schlittenanschläge (40a, 40b) in Führungsrichtung (28) der Hauptführung verstellbar und feststellbar ist.
     
    24. Materialeinzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Materialklemmvorrichtung (42, 48) und die Material­haltevorrichtung (54) derart gesteuert sind, daß das zuzu­führende Material in jedem Betriebszeitpunkt von mindestens einer dieser Vorrichtungen erfaßt ist.
     
    25. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Übertragungsfedern (34a, 34b) in der Ruhelage des Sekundärschlittens (30) gegenüber dem Hauptschlitten (26) derart vorgespannt sind, daß bei einer Veränderung der Re­lativposition der beiden Schlitten (26, 30) gegenüber einer relativen Ruhelage die jeweils eine Übertragungsfeder (34a, 34b) im Sinne einer Erhöhung der Federspannung gegenüber der in der Ruhelage auf sie aufgebrachten Vorspannung ver­formt wird, während die jeweils andere Übertragungsfeder (34b, 34a) unter Beibehaltung ihrer Vorspannung als Über­tragungselement unwirksam wird.
     
    26. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 25,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Übertragungsfedern Kompressionsfedern (34a, 34b) insbesondere Schraubendruckfedern sind, von denen jede ständig an dem Hauptschlitten (26) abgestützt ist und in der Ruhelage über jeweils ein zugeordnetes Zwischenstück (35a, 35b) an dem Sekundärschlitten (30) angreift und daß ferner an dem Hauptschlitten (26) für jede Kompressionsfe­der (34a, 34b) ein Vorspannungserhaltungsanker (37a, 37b) angebracht ist, welcher mit dem zugehörigen Zwischenstück (35a, 35b) über Kompressionserhaltungsanschläge (39a, 43a; 39b, 43b) zusammenwirkt derart, daß bei einer Relativver­schiebung der Schlitten (26, 30) aus der Ruhelage heraus je nach Verschiebungsrichtung das eine Zwischenstück (35a, 35b) in Anschlagverbindung mit dem zugehörigen Zuganker (37a, 37b) bleibt und die Vorspannung der zugehörigen Kom­pressionsfeder (34a, 34b) aufrecht erhält, während das an­dere Zwischenstück (35b, 35a) unter gegenseitiger Abhebung der zugehörigen Kompressionserhaltungsanschläge (39a, 43a; 39b, 43b) sich gegenüber dem zugehörigen Kompressionserhal­tungsanker (37b, 37a) verschiebt und die zugehörige Kompres­sionsfeder (34b, 34a) eine verstärkte Kompression erfährt.
     
    27. Materialeinzugsvorrichtung nach Anspruch 26,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das jeweilige Zwischenstück (35a, 35b) mit einer Zwi­schenhülse (41a, 41b) ausgebildet ist, welche mit einem En­de (45a, 45b) an dem Sekundärschlitten (30) angreift und einen Anschlagkopf (41a, 41b) des zugehörigen Kompressions­erhaltungsankers (37a, 37b) verschiebbar aufnimmt und daß an dem anderen Ende der Hülse (41a, 41b) ein den Anschlag­kopf (39a, 39b) hintergreifender Anschlagflansch (43a, 43b) angebracht ist, welcher einerseits dem Anschlagkopf (41a, 41b) gegenübersteht und andererseits von der zugehörigen Kompressionsfeder (34a, 34b) beaufschlagt ist.
     




    Zeichnung