[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststoffkasten mit aufrechtstehenden Seitenwänden
und einem Boden, wobei mindestens eine Seitenwand eine im Abstand zum oberen Kastenrand
gelegene Grifföffnung aufweist und zumindest am oberen Rand dieser Grifföffnung ein
zur Innenseite des Kastens gerichteter Tragflansch angeordnet ist.
[0002] Ein derartiger Kasten ist aus der europäischen Patentschrift 0 015 097 bekannt. Durch
die mit dem Tragflansch einhergehenden Ecken verschmutzt dieser Kasten schnell, und
diese Verschmutzung tritt dabei an einer besonders auffallenden Stelle in Erscheinung.
Beim Tragen des Kastens drückt sich in der die Grifföffnung durchgreifenden und zur
Innenseite des Kastens um den Tragflansch herumgebogenen, sich gegen den Wandteil
oberhalb des Tragflansches abstützenden Hand der Rand des Tragflansches scharf ab,
wodurch der Tragekomfort zu wünschen übrig läßt.
[0003] Zur Beseitigung des letztgenannten Nachteils sieht der Kasten nach der europäischen
Patentschrift 0 260 698 vor, daß die Innenseite des Seitenwandteiles oberhalb eines
Tragflansches, der eine Grifföffnung oberseitig begrenzt und zur Innenseite des Kastens
weist, mit Lamellen versehen ist. Bei einer solchen Ausbildung wird das Verschmutzungsproblem
durch Ausformung vieler schlecht zugänglichen Ecken zwischen den Lamellen erheblich
verstärkt. Zudem ergeben die Lamellen an der Stelle ihres Wandanschlusses Wandverdickungen,
die zu sichtbaren Schrumpfeinsenkungen in der Außenfläche der Seitenwand des Kastens
Anlaß geben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffkasten der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem diese Nachteile vermieden sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der Seitenwand
oberhalb des Tragflansches und unterhalb des oberen Kastenrandes eine Anordnung von
einander eng benachbarten stiftförmigen Vorsprüngen aufweist.
[0006] Bei derartigen stiftförmigen, einander eng benachbarten Vorsprüngen ist das Verschmutzungsproblem
behoben sowie die Gefahr außerordentlich gering, daß Glasscherben oder andere Fremdkörper
zwischen die Vorsprünge gelangen und sich festsetzen. Außerdem optimieren solche stiftförmigen
Vorsprünge den Tragekomfort für die tragende Hand.
[0007] Unter eng einander benachbarten stiftförmigen Vorsprüngen wird hier ein Abstand von
weniger als 5 mm, vorzugsweise weniger als 3 mm, zwischen den stiftförmigen Teilen
verstanden.
[0008] Die stiftförmigen Vorsprünge sind vorzugsweise im Querschnitt rund ausgebildet und
haben einen Durchmesser von weniger als 10 mm, vorzugsweise von 3 bis 4 mm.
[0009] Besonders vorteilhaft sind die stiftförmigen Vorsprünge in nebeneinander angeordneten
Reihen vorgesehen, wobei die Vorsprünge in nebeneinanderliegenden Reihen vorzugsweise
gegeneinander versetzt angeordnet sind, so daß der gegenseitige Abstand der Vorsprünge
kleiner gewählt werden kann. Damit wird vorgebeugt, daß kleine Glasscherben oder andere
kleine scharfe Fremdkörper zwischen die Vorsprünge gelangen.
[0010] Zweckmäßig erstreckt sich zur weiteren Verbesserung des Tragekomforts die Anordnung
der stiftförmigen Vorsprünge vom Tragflansch bis zu einem oberen Umfangsflansch des
Kastens.
[0011] Zweckmäßig konvergieren die Vorsprünge in Richtung zu ihrem freien Ende hin. Eine
solche konvergierende Ausbildung verbessert den Tragekomfort noch weiter und ermöglicht
eine sehr gute Reinigung im Bereich der stiftförmigen Vorsprünge ohne Rückstände.
[0012] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung hat die Anordnung der stiftförmigen
Vorsprünge eine ergonomisch günstige Ausbildung, bei der der Tragflansch mit einer
großen Abrundung in die Seitenwand des Kastens übergeht und die stiftförmigen Vorsprünge
in ihrer Länge allmählich vom Tragflansch nach oben hin um höchstens 30% bis etwa
zu einem Drittel des Abstandes zwischen Tragflansch und oberen Umfangsflansch des
Kastens zu- und danach mit fließendem Übergang wieder abnehmen.
[0013] Aus Festigkeitserwägungen ist es empfehlenswert, die stiftförmigen Vorsprünge an
den Seiten der Anordnung vor seitlicher Belastung durch Schutzglieder zu schützen.
Diese können von einem vertikalen Wandsteg oder besonders vorteilhaft von Schutzstiften
gebildet sein, die in Richtung parallel zum Tragflansch allmählich in der Länge abnehmen.
Die Schutzstifte sind zweckmäßig im gleichen Muster wie die stiftförmigen Vorsprünge
vorgesehen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen Kunststoffkasten gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine abgebrochene Teilansicht der Innseite des Kastens im Bereich der stiftförmigen
Vorsprünge, von denen eine Anzahl dargestellt ist,
Fig. 3 einen Querschnitt parallel zur Längsrichtung der stiftförmigen Vorsprünge,
Fig. 4 einen abgebrochenen Schnitt durch die Seitenwand oberhalb einer Grifföffnung
mit einer besonderen Ausführung des beidseitigen Schutzes der stiftförmigen Vorsprünge.
[0015] Der Kasten 1 nach Fig. 1 umfaßt vier aufrechtstehende Seitenwände 2, einen Boden
3 und ein inneres Fachwerk 4. Der obere Rand des Kastens 1 wird von einem Umfangsflansch
6 gebildet. In den stirnseitigen Seitenwänden 2 sind Grifföffnungen 5 vorgesehen,
die zumindest an der Oberseite der Öffnung einen Tragflansch 7 aufweisen.
[0016] Zwischen dem Umfangsflansch 6 und dem Tragflansch 7 sind Stifte bzw. stiftförmige
Vorsprünge 9 in einer blockartigen Anordnung 8 vorgesehen, die einander eng benachbart
sind. Zweckmäßig beträgt der geringste Abstand zwischen benachbarten Vorsprüngen
9 weniger als 5 mm, insbesondere 2 bis 3 mm.
[0017] Die einen runden Querschnitt aufweisenden Vorsprünge 9 haben zweckmäßig einen Durchmesser
von 3 bis 4 mm. Damit sie möglichst eng zueinander angeordnet werden können, sind
sie in Reihen 10 und 11 gesetzt, wobei die Vorsprünge 9 von nebeneinanderliegenden
Reihen 10 und 11 zueinander versetzt angeordnet sind. Durch diese kompakte Anordnung
ist ein Eindringen von scharfen Gegenständen wie Glasscherben zwischen die Vorsprünge
9 nahezu ausgeschlossen.
[0018] Die Wärmeverteilung in der Spritzgußform für die Herstellung des Kastens 1 ist bei
dieser Ausführung sehr regelmäßig, so daß durch die Vorsprünge 9 keine außenseitigen
Wandeinsenkungen durch späteres Schrumpfen hervorgerufen werden.
[0019] Eine besonders vorteilhafte Ausführung des Seitenwandteiles 2a oberhalb des Tragflansches
7 ist in Fig. 4 dargestellt, wo beidseits des Blocks bzw. der Anordnung 8 von Vorsprüngen
9 in gleichem Muster Schutzstifte 12 vorgesehen sind, deren Länge von der Anordnung
8 in Richtung parallel zum Tragflansch 7 bis auf Null hin abnimmt.
[0020] Statt Schutzstifte 12 kann auch ein sich in vertikaler Richtung erstreckender Wandsteg
13 vorgegeben sein, wie das in Fig. 2 gezeigt ist.
[0021] Bei Anwesenheit von Schutzstiften 12 oder Wandstegen 13 ist eine Einwirkung seitlicher
Kräfte auf die Vorsprünge 9 der Anordnung 8 nahezu völig ausgeschlossen, so daß diese
im Betrieb des Kastens 1 nicht abbrechen.
[0022] In Fig. 2 erstreckt sich die Anordnung 8 von Vorsprüngen 9 vom Tragflansch 7 bis
zum oberen Umfangsflansch 6; jedoch kann insbesondere bei anders gewählten Abmessungen
die Anordnung 8 auch im Abstand vor dem Umfangsflansch 6 enden.
[0023] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Länge der Vorsprünge 9 vom Tragflansch 7 an allmählich
um ungefähr 25% bis etwa zu einem Drittel des Abstandes zwischen dem Tragflansch 7
und dem Umfangsflansch 6 zunimmt und dann wieder abnimmt, wobei die Enden (15) der
Vorsprünge (9) gemeinsam eine gewölbte Oberfläche (14) definieren. Zusammen mit einer
grossen Abrundung des Übergangs zwischen dem Tragflansch 7 und dem Seitenwandteil
2a gibt diese Anordnung stiftförmiger Vorsprünge eine ergonomisch ausgebildeten Handgriff.
1. Kunststoffkasten mit aufrechtstehenden Seitenwänden (2) und einem Boden (3), wobei
mindestens eine Seitenwand (2) eine im Abstand zum oberen Kastenrand gelegene Grifföffnung
(5) aufweist und zumindest am oberen Rand dieser Grifföffnung (5) ein zur Innenseite
des Kastens gerichteter Tragflansch (7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil (2a) der Seitenwand (2) oberhalb des Tragflansches (7) und
unterhalb des oberen Kastenrandes innenseitig eine Anordnung (8) von eng einander
benachbarten stiftförmigen Vorsprüngen (9) aufweist.
2. Kunststoffkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stiftförmigen Vorsprünge (9) in Reihen (10, 11) nebeneinander angeordnet
sind.
3. Kunststoffkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stiftförmigen Vorsprünge (9) in nebeneinanderliegenden Reihen (10, 11) gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
4. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung (8) der stiftförmigen Vorsprünge (9) sich vom Tragflansch (7) bis
zu einem oberen Umfangsflansch (6) des Kastens (1) erstreckt.
5. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der stiftförmigen Vorsprünge (9) vom Tragflansch (7) an aufwärts zunächst
zunimmt und dann wieder abnimmt.
6. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (15) der stiftförmigen Vorsprünge (9) gemeinsam eine Oberfläche (14)
definieren, die ergonomisch gewölbt ist.
7. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beidseits einer Anordnung (8) stiftförmiger Vorsprünge (9) Schutzglieder (12,
13) zum Schutz der stiftförmigen Vorsprünge (9) vorgesehen sind.
8. Kunststoffkasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzglieder von vertikalen Wandstegen (13) gebildet sind.
9. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzglieder aus einer Anzahl von Schutzstiften (12) bestehen, deren Länge
vom Rand der Anordnung (8) in Richtung parallel zum Tragflansch (7) bis auf Null abnimmt.
10. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9) zu ihren Enden hin konisch zulaufen.
11. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9) einen mittleren gegenseitigen Abstand von unter 5 mm haben.
12. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
13. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9) eine maximale Querschnittsabmessung von etwa 3 bis 4 mm haben.
14. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Tragflansch (7) benachbarte Vorsprünge (9) über diesen einwärts vorspringen.