(19)
(11) EP 0 406 951 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.01.1991  Patentblatt  1991/02

(21) Anmeldenummer: 90201724.3

(22) Anmeldetag:  28.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 1/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.07.1989 NL 8901706

(71) Anmelder: WAVIN B.V.
NL-8031 EM Zwolle (NL)

(72) Erfinder:
  • Roskam, Klaas
    NL-7771 WH Hardenberg (NL)

(74) Vertreter: Iemenschot, Johannes Andreas, Ir. et al
van Exter Polak & Charlouis B.V., P.O. Box 3241
NL-2280 GE Rijswijk
NL-2280 GE Rijswijk (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kunststoffkasten


    (57) In einem Kunststoffkasten mit aufrechtstehenden Seiten­wänden (2) und einem Boden (3) weist mindestens eine Seitenwand (2) eine im Abstand zum oberen Kastenrand ge­legene Grifföffnung (5) auf und ist zumindest am oberen Rand dieser Grifföffnung (5) ein zur Innenseite des Kastens gerichteter Tragflansch (7) angeordnet. Zumindest ein Teil (2a) der Seitenwand (2) oberhalb des Tragflansches (7) und unterhalb des oberen Kastenrandes weist innenseitig eine Anordnung (8) von eng einander benachbarten stift­förmigen Vorsprüngen auf. Die stiftförmigen Vorsprünge sind in Reihen nebeneinander angeordnet und die Enden der Vorsprünge definieren gemeinsam eine ergonomisch gewölbte Oberfläche.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststoffkasten mit aufrechtstehenden Seitenwänden und einem Boden, wobei min­destens eine Seitenwand eine im Abstand zum oberen Kasten­rand gelegene Grifföffnung aufweist und zumindest am oberen Rand dieser Grifföffnung ein zur Innenseite des Kastens gerichteter Tragflansch angeordnet ist.

    [0002] Ein derartiger Kasten ist aus der europäischen Patentschrift 0 015 097 bekannt. Durch die mit dem Tragflansch einher­gehenden Ecken verschmutzt dieser Kasten schnell, und diese Verschmutzung tritt dabei an einer besonders auffallenden Stelle in Erscheinung. Beim Tragen des Kastens drückt sich in der die Grifföffnung durchgreifenden und zur Innenseite des Kastens um den Tragflansch herumgebogenen, sich gegen den Wandteil oberhalb des Tragflansches abstützenden Hand der Rand des Tragflansches scharf ab, wodurch der Tragekom­fort zu wünschen übrig läßt.

    [0003] Zur Beseitigung des letztgenannten Nachteils sieht der Kasten nach der europäischen Patentschrift 0 260 698 vor, daß die Innenseite des Seitenwandteiles oberhalb eines Tragflansches, der eine Grifföffnung oberseitig begrenzt und zur Innenseite des Kastens weist, mit Lamellen versehen ist. Bei einer solchen Ausbildung wird das Verschmutzungs­problem durch Ausformung vieler schlecht zugänglichen Ecken zwischen den Lamellen erheblich verstärkt. Zudem ergeben die Lamellen an der Stelle ihres Wandanschlusses Wandver­dickungen, die zu sichtbaren Schrumpfeinsenkungen in der Außenfläche der Seitenwand des Kastens Anlaß geben.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff­kasten der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem diese Nachteile vermieden sind.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der Seitenwand oberhalb des Tragflansches und unterhalb des oberen Kastenrandes eine Anordnung von einander eng benachbarten stiftförmigen Vorsprüngen auf­weist.

    [0006] Bei derartigen stiftförmigen, einander eng benachbarten Vorsprüngen ist das Verschmutzungsproblem behoben sowie die Gefahr außerordentlich gering, daß Glasscherben oder andere Fremdkörper zwischen die Vorsprünge gelangen und sich festsetzen. Außerdem optimieren solche stiftförmigen Vorsprünge den Tragekomfort für die tragende Hand.

    [0007] Unter eng einander benachbarten stiftförmigen Vorsprüngen wird hier ein Abstand von weniger als 5 mm, vorzugsweise weniger als 3 mm, zwischen den stiftförmigen Teilen ver­standen.

    [0008] Die stiftförmigen Vorsprünge sind vorzugsweise im Quer­schnitt rund ausgebildet und haben einen Durchmesser von weniger als 10 mm, vorzugsweise von 3 bis 4 mm.

    [0009] Besonders vorteilhaft sind die stiftförmigen Vorsprünge in nebeneinander angeordneten Reihen vorgesehen, wobei die Vorsprünge in nebeneinanderliegenden Reihen vorzugsweise gegeneinander versetzt angeordnet sind, so daß der gegen­seitige Abstand der Vorsprünge kleiner gewählt werden kann. Damit wird vorgebeugt, daß kleine Glasscherben oder andere kleine scharfe Fremdkörper zwischen die Vorsprünge gelangen.

    [0010] Zweckmäßig erstreckt sich zur weiteren Verbesserung des Tragekomforts die Anordnung der stiftförmigen Vorsprünge vom Tragflansch bis zu einem oberen Umfangsflansch des Kastens.

    [0011] Zweckmäßig konvergieren die Vorsprünge in Richtung zu ihrem freien Ende hin. Eine solche konvergierende Ausbildung verbessert den Tragekomfort noch weiter und ermöglicht eine sehr gute Reinigung im Bereich der stiftförmigen Vor­sprünge ohne Rückstände.

    [0012] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung hat die Anord­nung der stiftförmigen Vorsprünge eine ergonomisch günstige Ausbildung, bei der der Tragflansch mit einer großen Ab­rundung in die Seitenwand des Kastens übergeht und die stiftförmigen Vorsprünge in ihrer Länge allmählich vom Tragflansch nach oben hin um höchstens 30% bis etwa zu einem Drittel des Abstandes zwischen Tragflansch und oberen Umfangsflansch des Kastens zu- und danach mit fließendem Übergang wieder abnehmen.

    [0013] Aus Festigkeitserwägungen ist es empfehlenswert, die stift­förmigen Vorsprünge an den Seiten der Anordnung vor seit­licher Belastung durch Schutzglieder zu schützen. Diese können von einem vertikalen Wandsteg oder besonders vorteil­haft von Schutzstiften gebildet sein, die in Richtung parallel zum Tragflansch allmählich in der Länge abnehmen. Die Schutzstifte sind zweckmäßig im gleichen Muster wie die stiftförmigen Vorsprünge vorgesehen.

    [0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen Kunststoffkasten gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 eine abgebrochene Teilansicht der Innseite des Kastens im Bereich der stiftförmigen Vorsprünge, von denen eine Anzahl dargestellt ist,

    Fig. 3 einen Querschnitt parallel zur Längsrichtung der stiftförmigen Vorsprünge,

    Fig. 4 einen abgebrochenen Schnitt durch die Seitenwand oberhalb einer Grifföffnung mit einer besonderen Ausführung des beidseitigen Schutzes der stift­förmigen Vorsprünge.



    [0015] Der Kasten 1 nach Fig. 1 umfaßt vier aufrechtstehende Seitenwände 2, einen Boden 3 und ein inneres Fachwerk 4. Der obere Rand des Kastens 1 wird von einem Umfangsflansch 6 gebildet. In den stirnseitigen Seitenwänden 2 sind Griff­öffnungen 5 vorgesehen, die zumindest an der Oberseite der Öffnung einen Tragflansch 7 aufweisen.

    [0016] Zwischen dem Umfangsflansch 6 und dem Tragflansch 7 sind Stifte bzw. stiftförmige Vorsprünge 9 in einer blockartigen Anordnung 8 vorgesehen, die einander eng benachbart sind. Zweckmäßig beträgt der geringste Abstand zwischen benachbar­ten Vorsprüngen 9 weniger als 5 mm, insbesondere 2 bis 3 mm.

    [0017] Die einen runden Querschnitt aufweisenden Vorsprünge 9 haben zweckmäßig einen Durchmesser von 3 bis 4 mm. Damit sie möglichst eng zueinander angeordnet werden können, sind sie in Reihen 10 und 11 gesetzt, wobei die Vorsprünge 9 von nebeneinanderliegenden Reihen 10 und 11 zueinander versetzt angeordnet sind. Durch diese kompakte Anordnung ist ein Eindringen von scharfen Gegenständen wie Glas­scherben zwischen die Vorsprünge 9 nahezu ausgeschlossen.

    [0018] Die Wärmeverteilung in der Spritzgußform für die Herstellung des Kastens 1 ist bei dieser Ausführung sehr regelmäßig, so daß durch die Vorsprünge 9 keine außenseitigen Wand­einsenkungen durch späteres Schrumpfen hervorgerufen werden.

    [0019] Eine besonders vorteilhafte Ausführung des Seitenwandteiles 2a oberhalb des Tragflansches 7 ist in Fig. 4 dargestellt, wo beidseits des Blocks bzw. der Anordnung 8 von Vorsprüngen 9 in gleichem Muster Schutzstifte 12 vorgesehen sind, deren Länge von der Anordnung 8 in Richtung parallel zum Trag­flansch 7 bis auf Null hin abnimmt.

    [0020] Statt Schutzstifte 12 kann auch ein sich in vertikaler Richtung erstreckender Wandsteg 13 vorgegeben sein, wie das in Fig. 2 gezeigt ist.

    [0021] Bei Anwesenheit von Schutzstiften 12 oder Wandstegen 13 ist eine Einwirkung seitlicher Kräfte auf die Vorsprünge 9 der Anordnung 8 nahezu völig ausgeschlossen, so daß diese im Betrieb des Kastens 1 nicht abbrechen.

    [0022] In Fig. 2 erstreckt sich die Anordnung 8 von Vorsprüngen 9 vom Tragflansch 7 bis zum oberen Umfangsflansch 6; jedoch kann insbesondere bei anders gewählten Abmessungen die Anordnung 8 auch im Abstand vor dem Umfangsflansch 6 enden.

    [0023] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Länge der Vorsprünge 9 vom Tragflansch 7 an allmählich um ungefähr 25% bis etwa zu einem Drittel des Abstandes zwischen dem Tragflansch 7 und dem Umfangsflansch 6 zunimmt und dann wieder abnimmt, wobei die Enden (15) der Vorsprünge (9) gemeinsam eine gewölbte Oberfläche (14) definieren. Zusammen mit einer grossen Abrundung des Übergangs zwischen dem Tragflansch 7 und dem Seitenwandteil 2a gibt diese Anordnung stiftförmiger Vorsprünge eine ergonomisch ausgebildeten Handgriff.


    Ansprüche

    1. Kunststoffkasten mit aufrechtstehenden Seiten­wänden (2) und einem Boden (3), wobei mindestens eine Seitenwand (2) eine im Abstand zum oberen Kastenrand ge­legene Grifföffnung (5) aufweist und zumindest am oberen Rand dieser Grifföffnung (5) ein zur Innenseite des Kastens gerichteter Tragflansch (7) angeordnet ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß zumindest ein Teil (2a) der Seitenwand (2) oberhalb des Tragflansches (7) und unterhalb des oberen Kastenrandes innenseitig eine Anordnung (8) von eng einander benachbarten stiftförmigen Vorsprüngen (9) aufweist.
     
    2. Kunststoffkasten nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die stiftförmigen Vorsprünge (9) in Reihen (10, 11) nebeneinander angeordnet sind.
     
    3. Kunststoffkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stiftförmigen Vorsprünge (9) in nebeneinanderliegenden Reihen (10, 11) gegeneinander ver­setzt angeordnet sind.
     
    4. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung (8) der stiftförmigen Vorsprünge (9) sich vom Tragflansch (7) bis zu einem oberen Umfangsflansch (6) des Kastens (1) erstreckt.
     
    5. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der stiftförmigen Vorsprünge (9) vom Tragflansch (7) an aufwärts zunächst zunimmt und dann wieder abnimmt.
     
    6. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (15) der stiftförmigen Vorsprünge (9) gemeinsam eine Ober­fläche (14) definieren, die ergonomisch gewölbt ist.
     
    7. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beidseits einer Anordnung (8) stiftförmiger Vorsprünge (9) Schutz­glieder (12, 13) zum Schutz der stiftförmigen Vorsprünge (9) vorgesehen sind.
     
    8. Kunststoffkasten nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schutzglieder von vertikalen Wandstegen (13) gebildet sind.
     
    9. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­glieder aus einer Anzahl von Schutzstiften (12) bestehen, deren Länge vom Rand der Anordnung (8) in Richtung parallel zum Tragflansch (7) bis auf Null abnimmt.
     
    10. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor­sprünge (9) zu ihren Enden hin konisch zulaufen.
     
    11. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor­sprünge (9) einen mittleren gegenseitigen Abstand von unter 5 mm haben.
     
    12. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor­sprünge (9) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
     
    13. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor­sprünge (9) eine maximale Querschnittsabmessung von etwa 3 bis 4 mm haben.
     
    14. Kunststoffkasten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Trag­flansch (7) benachbarte Vorsprünge (9) über diesen einwärts vorspringen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht