[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Positioniereinrichtung gemäß Anspruchs 1.
[0002] Mit Hilfe einer derartigen Einrichtung lassen sich längliche Werkstücke wie Drahtstücke,
die z.B. zu Kopfnägeln verarbeitet werden sollen, unabhängig von einem Längenunterschied
zwischen zwei verschiedenen Werkstückchargen so genau positinieren, daß ihre einen
Enden alle gleich liegen, während ihre anderen Enden die Längenunterschiede zeigen.
Wird darüberhinaus wie im dargestellten Ausführungsbeispiel der erf indungsgemäßen
Positioniereinrichtung dafür gesorgt, daß von zwei in einander entgegengesetzten
Richtungen arbeitenden Positionierwerkzeugen das zweite die Werkstücke ein wenig zurückschieben
kann, dann lassen sich dadurch noch Toleranzen der Soll-Länge der Werkstücke einer
und derselben Charge automatisch ausgleichen.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer erf indungsgemäßen Positioniereinrichtung
in einer drahtverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Stiftpresse als Vorrichtung
zur Herstellung von Drahtstiften, insbesondere Kopfnägeln.
[0004] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt
die Ausführungsform in Draufsicht, in abgebrochener Darstellung.
[0005] Ein Schlitten (12) einer Staucheinrichtung (14), die Teil einer Vorrichtung zur Herstellung
von Drahtstiften (82) ist, ist über einen, im nicht gezeigten gegabelten Ende des
Schlittens (12) sitzenden Bolzen mit einer Pleuelstange verbunden, die mittels eines
Pleueldeckels auf einem Kurzhub-Kurbelzapfen einer Antriebswelle der Vorrichtung
gehalten ist. Der Schlitten (12), der in seiner vorderen Arbeitsstellung gezeigt
ist, hat über seine gesamte Länge eine Schwalbenschwanzführung und ist zwischen zwei
Führungsleisten (32) auf einer Grundplatte im Maschinengestell (36), gleitend geführt,
gelagert. An seinem gezeigten Ende ist am Schlitten (12) ein Gewindeflansch (40) mit
Innengewinde befestigt, in dem eine Stellschraube (42) eingeschraubt ist, die mittels
einer Ringmutter (44) gekontert ist.
In axialer Verlängerung der Stellschraube (42) ist in einer separaten Führung (48)
in Lagerbuchsen ein druckfederbelastetes Stauchwerkzeug (54) der Staucheinrichtung
(14) längsbeweglich, gleitgelagert geführt, angeordnet.
Die Führung (48) mit dem schwimmend gelagerten Stauchwerkzeug (54) ist mittels zweier
Stehbolzen (66) leicht abnehm- bzw. austauschbar am Maschinengestell (36) befestigt.
Dank einer Rückholfeder liegt das Stauchwerkzeug (54) dauernd kraf tschlüssig am
Sechskantkopf der Stellschraube (42) an. Ebenfalls in Verlängerung der Achse des Stauchwerkzeugs
(54) sind in unmittelbarer Nähe vor diesem und symmetrisch zu dieser Achse zwei, in
je einem Hebel oder Schlitten sitzende gegeneinanderwirkende Klemmwerkzeuge (76)
einer Klemmeinrichtung (78) der Vorrichtung zur Herstellung von Drahtstiften (82)
angeordnet. Zwischen den Klemmwerkzeugen (76) befindet sich gemäß Zeichnung ein Drahtstift
(82) mit angestauchtem Kopf (84) fest eingeklemmt.
Der aus den Klemmwerkzeugen (76) herausragende Schaft des Drahtstifts (82) liegt,
fest eingeklemmt, in den Zahnlücken zweier Zahnriemen als Transportriemen einer oben
gezeigten Transportvorrichtung der Vorrichtung zur Herstellung von Drahtstiften. Mittels
der beiden Zahnriemen, von denen nur der untere (92) zu sehen ist, werden die noch
keinen Kopf (84) aufweisenden Stiftrohlinge (86) intermittierend, in horizontaler
und vertikaler Ebene exakt mittig vor das Stauchwerkzeug (54) der Staucheinrichtung
(14) heran- und von diesem weggeführt. Die Zahnriemen (z.B. 92) bewegen sich dabei
schrittweise quer zur Stauch- und Klemmrichtung der Stauch- und Klemmeinrichtung
(14,78). Mittels je einer höhenverstellbaren Führungsschiene, von denen nur die untere
(98) zu sehen ist, kann der Abstand der Zahnriemen voneinander, und damit die Spannung,
mit der die Stiftrohlinge (86) in den Zahnlücken gehalten werden, eingestellt werden.
Durch seitliche Führungsflächen der Führungsschienen (z.B. 98) werden die Zahnriemen
ferner, seitlich unverrückbar, über die Transportstrecke geführt.
Am vorderen Teil der Führung des Schlittens (12) ist ein Lager (102) befestigt, in
dem auf Bolzen (104) ein Wipp-Hebel (106) gelagert ist. An jedem Arm dieses Hebels
(106) greift an einem Bolzen (108) eine Verbindungsstange (110) an, die den Wipphebel
(106) einerseits mit dem Schlitten (12) der Staucheinrichtung (14) über einen Bolzen
(112) bzw. andererseits mit einem Werkzeug-Halter (114) einer Positioniereinrichtung
(116) für die Stiftrohlinge (86) über Bolzen (118) koppelt. Die Verbindungsstangen
(110) weisen zwei Gelenkköpfe (120,122) auf, die durch ein Spannschloß (124) miteinander
verbunden sind.
Der Werkzeug-Halter (114) ist mittels zweier untereinandliegender Stangen (126) im
Maschinengestell (36) längsbeweglich geführt. Am Halter (114) ist ein Positionierwerkzeug
(132) mit vier Arbeitsflächen (134 bis 140) für einen 4-stufigen Positioniervorgang
angeordnet, während dessen die Längslage der Stiftrohlinge (86) geändert werden kann.
Am Schlitten (12) ist, in einem Schlitz längseinstellbar, ein zusätzliches Positionierwerkzeug
(146) mittels des Bolzens (112), durch den der Gelenkkopf (122) befestigt ist, festgeklemmt.
Dieses Positionierwerkzeug (146) ist mit nur zwei Arbeitsflächen (148 und 150) zum
axialen Verschieben der Stiftrohlinge (86) entgegen der Verschieberichtung des ersten
Positionierwerkzeugs (132) versehen. Ganz links ist das untere zweier gegeneinanderwirkender
Schneidwerkzeuge (152) einer Schneideinrichtung der Vorrichtung zur Herstellung von
Drahtstiften zum Ablängen vom Draht (154) und pyramidenförmigen Anspitzen der Drahtstiftrohlinge
(86) angedeutet.
[0006] Die Wirkungsweise der zuvor beschriebenen Positioniereinrichtung ist folgende, wenn
sie Teil einer teilweise gezeigten Vorrichtung zur Herstellung von Drahtstiften ist:
Ein nicht dargestellter, aber bekannter Einzug zieht den Draht (154) vom Drahtvorrat
durch einen Richtapparat und schiebt soviel Draht durch die geöf fneten Schneidwerkzeuge
(152) hindurch und in die Zahnlücken der beiden Zahnriemen (z. B. 92) hinein, wie
für die gewünschte Drahtstiftlänge und zur Formung des Drahtstiftkopfes (84) benötigt
wird. Nun schneiden die gegeneinanderwirkenden Schneidwerkzeuge (152), die in je einem
Hebel oder in je einem Schlitten sitzen können, den Draht (154) ab, wobei eine pyramidenförmige
Drahtstiftspitze (88) entsteht. Während des Einschiebens zwischen die beiden Zahnriemen
und Abschneidens des Drahtes (154) steht der intermittierende Antrieb des Zahnriemenpaars
kurzzeitig still. Danach wird der Antrieb für kurze Zeit wieder eingeschaltet und
das Zahnriemenpaar dadurch einen Schritt weiterbewegt, und vor einem erneuten Drahtvorschub
wieder gestoppt (dies könnte auch durch ein Schrittschaltgetriebe erfolgen). Das
geschieht so oft, bis ein abgelängter Stiftrohling (86) zwischen den Klemmwerkzeugen
(76) der Klemmeinrichtung (78) und mittig vor dem Stauchwerkzeug (54) der Staucheinrichtung
(14) zu liegen kommt.
Um mit der Vorrichtung Stifte in einem möglichst großen Längenbereich ohne größere
Umstellarbeiten herstellen zu können, wird zum Ausgleich dafür, daß die Schneidwerkzeuge
(152) der Schneideinrichtung sowie die Klemm- und Staucheinrichtung (78,14) der Vorrichtung
zur Herstellung von Drahtstiften (82) stationär angeordnet sind, der unterschiedliche
Abstand von der Drahtstiftspitze (88) bis zum Stauchwerkzeug (54) bei der Fertigung
einer anderen Stiftlänge durch Verschieben der Stiftrohlinge (86) in ihrer Längsrichtung
innerhalb der Transportstrecke zwischen Schneidstation und Kopfanstauchstation ausgeglichen,
und zwar folgendermaßen:
[0007] Das Positionieren der Stiftrohlinge (86) erfolgt durch die beiden Positionierwerkzeuge
(132 und 146) der Positioniereinrichtung (116), wobei das erste Werkzeug (132) seine
vier Arbeitsflächen (134 bis 140) für einen schrittweisen Vorschub aufweist. Das
schrittweise Positonieren erfolgt bei jedem Vorhub des Schlittens (12). Bei der Vorwärtsbewegung
des Schlittens (12), also beim Erzeugen eines jeden Drahtstiftkopfes (84), wird das
im Maschinengestell (36) geführte Positonierwerkzeug (132) über die Verbindungsstange
(110) und den Wipp-Hebel (106) zur Transportvorrichtung hin bewegt, so daß der zu
diesem Zeitpunkt vor der ersten Arbeitsfläche (134) des Positionierwerkzeugs (132)
befindliche Stiftrohling (86) um einen bestimmten Betrag vorgeschoben wird. Wie bereits
erwähnt, steht bei diesem Vorgang die Transportvorrichtung still. Während der Schlitten
(12) zurückläuft, wird der Antrieb kurzzeitig für ein Transportintervall betätigt,
so daß der zuvor von der Arbeitsfläche (134) des Werkzeugs (132) vorbewegte Stiftrohling
(86) sich nun vor der zweiten Arbeitsfläche (136) befindet und bei einem erneuten
Stauchvorgang um das gleiche Maß vorgeschoben wird. Das geschieht so oft, bis der
Stiftrohling (86) von der vierten Arbeitsfläche (140) des Positionierwerkzeugs (132)
in seine vorderste Lage verschoben wurde. In dieser Längslage wird der Stiftrohling
(86) schrittweise in Richtung Stauchstation weitertransportiert, bis er vor der Arbeitsfläche
(150) des zweiten Positionierwerkzeugs (146) zu liegen kommt. Ebenfalls von der Stauchbewegung
des Schlittens (12) aus abgeleitet, wird der Stiftrohling (86) von der Arbeitsfläche
(150) ggf. ein kurzes Stück zurückbewegt, wodurch die Längentoleranzen der Stiftrohlinge
ausgeglichen werden, so daß er seine endgültige Lage eingenommen hat, und er kommt
im Ausführungsbeispiel nach zwei Transportintervallen so zwischen den Klemmwerkzeugen
(76) zu liegen, daß genau ein so großes Drahtende aus den Klemmbacken (76) herausragt,
wie zur Formung des Drahtstiftkopfes (84) benötigt wird. Bei längeren Stiftrohlingen
(86) erfolgt deren Zurückbewegung durch das zweite Positionierwerkzeug (146) in zwei
Schritten, und zwar derart, daß die Stiftrohlinge zuerst von der Arbeitsfläche (148)
und daran anschließend von der Arbeitsfläche (150) in die endgültige Lage zurückbewegt
werden. Schließen die Klemmbacken (76) dann halten sie den Stiftrohling (86) für den
nun folgenden Stauchvorgang zum Erzeugen des Stiftkopfes (84) fest. Hierzu wird die
Antriebswelle in Bewegung gesetzt, die dem Schlitten (12) eine hin- und hergehende
Bewegung verleiht. Diese hin- und hergehende Bewegung macht das, durch die Rückholfeder
nicht formschlüssig mit dem Sechskant der Stellschraube (42) verbundene Stauchwerkzeug
(54) mit, und erzeugt bei jeder Vorwärtsbewegung einen Kopf (84) an dem Stiftrohling
(86), wobei die Klemmwerkzeuge (76) als Amboß dienen. Bei jeder Rückwärtsbewegung
des Schlittens (12) entspannt sich die Druckfeder und sie drückt das Stauchwerkzeug
(54) zurück, so daß dieses in dauernder kraftschlüssiger Anlage an der Stellschraube
(42) verbleibt. Die Höhe des Stauchdruckes (und damit auch die Form des Drahtstiftkopfes)
kann mittels Stellschraube (42) durch mehr oder weniger weites Eindrehen derselben
in den Gewindeflansch (40) im Schlitten (12) eingestellt werden. Bei jedem Transportschritt
wird ein fertiger Drahtstift (82) aus dem Werkzeugbereich heraus weiterbewegt, während
ein neuer Stiftrohling (86) zwischen die Werkzeuge (54 und 76) gelangt,worauf der
Vorgang von neuem beginnt. Nach einigen Transportintervallen fallen die fertigen Stifte
(82) am Ende der Transportstrekke ohne zusätzlichen Ausstoßer über eine Rutsche sicher
aus, oder es können die geordnet ankommenden fertigen Stifte zur Magazinierung oder
sonstigen Weiterverarbeitung auch einzeln automatisch entnommen und abgeführt werden.
1.) Positioniereinrichtung zum Anordnen länglicher Werkstücke wie Drahtstücke längs
ihrer Achse, quer zu der die Werkstücke von einer Bearbeitungsstation aufeinanderfolgend
in eine andere Bearbeitungsstation überführbar sind, gekennzeichnet durch mindestens ein Positionierwerkzeug (132 oder 146) zum Verschieben wenigstens
eines Werkstückes (86) in seiner Längsrichtung um eine vorbestimmte Strecke, wobei
dieses Werkzeug (132 oder 146) ein starrer Körper ist, der parallel zur Längsrichtung
der zu verschiebenden Werkstücke (86) verschiebbar ist.
2.) Positioniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in sich
starre Positionierwerkzeug (132 oder 146) zumindest eine parallel zur Längsrichtung
der Werkstücke (86) bewegbare Arbeitsfläche (134 oder 136 oder 138 oder 140 bzw. 148
oder 150) aufweist, die während ihres Arbeitshubes ein auf dessen Strecke liegendes
Werkstückende beaufschlagt und mitnimmt.
3.) Positioniereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Positionierwerkzeug
(132 oder 146) wenigstens eine Stufe aufweist, welche zwei nebeneinanderliegende
Arbeitsflächen (134 und 136, oder 136 und 138, oder 138 und 140 bzw. 148 und 150)
miteinander verbindet.
4.) Positioniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Positionierwerkzeug (132) mittels zweier paralleler Stangen (126) am Maschinengestelt
(36) geführt ist.
5.) Verwendung der Positioniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in einer
drahtverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Sti ftpresse als Vorrichtung zur
Herstellung von Drahtstiften, insbesondere Kopfnägeln.