[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Uebernehmen von insbesondere
gefalteten Druckereierzeugnissen von einem drehend angetriebenen Schaufelrad einer
Druckereimaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der EP-A 0 179 992 bekannt. Mittels eines Schaufelrades
werden Signaturbögen auf einem Auslegeförderer zu Stapeln aufeinander abgelegt. Der
Auslegeförderer weist ein Band mit in einem Abstand hintereinander angeordneten Transportfingern
auf, wobei die Synchronisation von Schaufelrad und Band derart eingestellt sind,
dass ein Transportfinger einen Stapel wegtransportiert, wenn eine vorbestimmte Anzahl
Signaturbögen aufeinander abgelegt sind und der erste Signaturbogen des folgenden
Stapels noch in der Schwebe zwischen dem Schaufelrad und der Ablegestelle ist. Um
die Mitnahme des ersten Signaturbogens des folgenden Stapels durch den fertigen wegzutransportierenden
Stapel zu verhindern, ist bei der Ablegestelle eine Halteeinrichtung für diesen Signaturbogen
vorgesehen. Um das Band bei gleicher Anzahl pro Zeiteinheit zu bildenden Stapeln mit
einer verminderten Geschwindigkeit bewegen zu können, wird aus den Stapeln auf dem
Auslegeförderer eine Schuppenformation gebildet. Um bei dieser bekannten Vorrichtung
die Anzahl der zu einem Stapel aufeinander abgelegten Signaturbogen einzustellen,
ist die Synchronisation des Auslegeförderers mit dem Schaufelrad zu verändern.
[0003] Weiter sind aus der EP-A 0 265 733 bzw. der entsprechenden US-PS 4,886,260 und der
EP-A 0 312 749 bzw. der entsprechenden US-PS 4,886,264 Vorrichtungen zum Uebernehmen
von gefalzten Druckereierzeugnissen von einem drehend angetriebenen Schaufelrad einer
Druckereimaschine bekannt, bei welchen die Druckereierzeugnisse in einer Schuppenformation,
in welcher jedes Druckereierzeugnis jeweils dachziegelartig auf dem vorauslaufenden
aufliegt, auf einen Auslegeförderer abgelegt werden. Die Auslegeförderer weisen an
einem umlaufend angetriebenen Zugorgan in einem Abstand hintereinander angeordnete,
an die Druckereierzeugnisse im Bereich der Nachlaufkanten zur Einwirkung bringbare,
steuerbare Greifer bzw. Nocken zum erzeugnisweisen Wegfördern der Druckereierzeugnisse
auf. Die Nocken sind am Zugorgan schwenkbar gelagert und werden mittels einer ortsfesten
Kulisse im Bereich der Förderwirksamen Strecke des Auslegeförderers in den Bereich
der Druckereierzeugnisse verschwenkt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemässe Vorrichtung
zu schaffen, welche die wahlweise Bildung von Schuppenformationen, bei welchen jeweils
jedes Druckereierzeugnis dachziegelartig auf dem vorauslaufenden aufliegt bzw. jeweils
zwei oder mehr Druckereierzeugnisse aufeinanderliegend, dachziegelartig auf den vorauslaufenden
Druckereierzeugnissen aufliegen, ohne Anpassung der Synchronisation zwischen Schaufelrad
und Auslegeförderer, erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1
gelöst.
[0006] Mindestens jeder zweite Mitnehmer eines Auslegeförderers ist aus dem Einwirkbereich
auf die Druckereierzeugnisse wegschaltbar. Bei nicht weggeschalteten Mitnehmern wird
jedes Druckereierzeugnis an seiner Nachlaufkante erfasst und dachziegelartig auf dem
vorauslaufenden Druckereierzeugnis aufliegend weggefördert. Ist jeder zweite Mitnehmer
aus dem Einwirkbereich auf die Druckereierzeugnisse weggeschaltet, so werden von jedem
förderaktiven Mitnehmer zwei aufeinander abgelegte Druckereierzeugnisse erfasst, wobei
diese beiden übereinanderliegenden Druckereierzeugnisse jeweils dachziegelartig auf
dem vorauslaufenden Paar Druckereierzeugnisse aufliegen. Dabei ist weder die Synchronisation
zwischen dem Schaufelrad und dem Auslegeförderer noch die Geschwindigkeit der Mitnehmer
zu ändern. Falls jeweils zwei hintereinander angeordnete Mitnehmer aus dem Einwirkbereich
auf die Druckereierzeugnisse wegschaltbar sind und jeder dritte Mitnehmer förderwirksam
ist, so werden von diesem jeweils drei aufeinander abgelegte Druckereierzeugnisse
weggefördert.
[0007] Eine besonders bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, mittels
welcher eine äusserst genaue Schuppenbildung möglich ist, ist im Anspruch 7 angegeben.
Die Nachlaufkanten der Druckereierzeugnisse werden von Mitnahmeelementen einer Führungseinrichtung
zur Ablegestelle geführt und dort von diesen festgehalten bis die Mitnehmerelemente
die Auflagestelle passiert haben.
[0008] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind in
den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Figuren 1 und 2 im Schnitt entlang der Linie I-I der Figur 3 die Vorrichtung zu zwei
verschiedenen Zeitpunkten eines Arbeitszyklus, und
Figur 3 vereinfacht eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles III der Figur 2.
[0010] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Vorrichtung weist eine Schaufelradanordnung einer
Druckereimaschine mit vier nebeneinander angeordneten, in Pfeilrichtung A drehend
angetriebenen Schaufelrädern 10 auf, von welchen in den Figuren 1 und 2 nur eines
sichtbar ist. Jedes Schaufelrad 10 weist sternförmig angeordnete Schaufeln 12 auf,
welche Taschen 14 begrenzen, die an ihrem inneren Ende mittels eines Bodens 16 abgeschlossen
sind. In die Taschen 14 werden in bekannter nicht dargestellter Art und Weise gefalzte
Druckereierzeugnisse 18, wie beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften oder Teile davon,
mit ihrem Falz 20 voraus eingeschossen. Zwischen den jeweils auf einer Seite angeordneten
Schaufelrädern 10 ist jeweils ein Ausstossorgan 22 vorgesehen. Im Zuge der Drehung
der Schaufelräder 10 in Pfeilrichtung A kommen die Druckereierzeugnisse 18 mit ihrem
vorlaufenden Falz 20 am Ausstossorgan 22 zur Anlage, wodurch die Druckereierzeugnisse
18 aus den Taschen 14 ausgestossen und an einer mit 24 bezeichneten Ablegestelle auf
einen unterhalb der Schaufelräder 10 angeordneten Auslegeförderer 26 abgelegt werden.
[0011] Der Auslegeförderer 26 weist unterhalb einer zweiteiligen Auslegeplatte 28, deren
Teile 28′ seitlich voneinander beabstandet sind (Fig. 3), einen Nockenförderer 30
mit zwei um Kettenräder 32 herumgeführten Ketten 34 auf. Die einander entsprechenden
Kettenräder 32 sind an gemeinsamen Wellen 35, 35′ gelagert. Die Ketten 34 sind in
Förderrichtung F synchron zueinander umlaufend angetrieben und weisen in einem festen
Abstand hintereinander angeordnete Nocken 36, 36′ auf. Die beiden parallel zueinander
verlaufenden Ketten 34 sind in einer Richtung rechtwinklig zur Förderrichtung F
soweit voneinander beabstandet, dass die betreffenden Nocken 36, 36′ benachbart zu
den Auslegeplattenteilen 28′ zwischen diesen durchlaufen.
[0012] Die mit ausgezogenen Linien und mit 36 bezeichneten Nocken sind direkt seitlich neben
der Kette 34 an dieser angeordnet, während die jeweils dazwischen vorgesehenen, strichpunktiert
gezeichneten und mit 36′ bezeichneten Nocken von der Kette 34 weiter beabstandet,
seitlich der Nocken 36, an der Kette 34 gelagert sind (siehe insbesondere Figur 3).
Die Nocken 36, 36′ sind identisch aufgebaut und mittels je eines Bolzens 38 an der
Kette 34 schwenkbar gelagert. Jeder Nocken 36, 36′ weist ein in Förderrichtung F
gesehen dem Bolzen 38 nachlaufend ein zum Bolzen 38 konzentrisches Langloch 40 auf,
durch welches ein ebenfalls an der Kette 34 befestigter Begrenzungsbolzen 42 verläuft.
Der Begrenzungsbolzen 42 begrenzt die Schwenkbewegung der Nocken 36, 36′.
[0013] Den Nocken 36 jeder Kette 34 ist eine feste Schwenkkulisse 44 zugeordnet, die sich,
in Förderrichtung F gesehen, im Bereich des der Ablagestelle 24 vorgelagerten Kettenrades
32 beginnend bis vor das andere Kettenrad 72 erstreckt. Beim Auflaufen auf die Schwenkkulisse
44 werden die Nocken 36 im Gegenuhrzeigersinn in ihre mit 46 bezeichnete Mitnahmestellung
verschwenkt, in welcher sie im Bereich der Auslegeplatte 28 über diese mit ihren Mitnehmernasen
48 vorstehen. Beim Ablaufen ab der Schwenkkulisse 44 verschwenken sich die Nocken
36 durch ihr Eigengewicht oder gegebenenfalls unter der Kraft einer Feder im Uhrzeigersinn
von der Mitnahmestellung 46 in eine Ruhestellung 50, in welcher die freien Enden der
Mitnehmernasen 48 unterhalb der Oberfläche der Auslegeplatte 28 angeordnet sind.
Die Ruhestellung 50 ist am Beispiel eines Nockens 36′ gezeigt. Beim Verschwenken
des Nockens 36 aus der Mitnahmestellung 46 in die Ruhestellung 50 am Ende der Schwenkkulisse
44 verschwenken sich die Mitnehmernasen 48 aus dem Einwirkbereich auf die Nachlaufkanten
52 der auf die Auslegeplatte 28 abgelegten und mittels der Nocken 36 weggeförderten
Druckereierzeugnisse 18, ohne dabei die dem Falz 20 gegebüberliegende offene Nachlaufkante
52 zu beschädigen. Dabei ist zu beachten, dass das Verschwenken der Nocken 36 in
ihre Ruhestellung 50 erfolgt bevor die Nocken 36 auf den Umfang des Kettenrades 32
auflaufen.
[0014] Den Nocken 36′ ist eine der Schwenkkulisse 44 ähnlich ausgebildete Steuerkulisse
54 zugeordnet. Diese ist in den Figuren 1 und 2 nur über einen Bereich ihrer Länge
strichpunktiert angedeutet. Die Steuerkulisse 54 ist mittels einer in Figur 1 nur
schematisch gezeigten Steuereinrichtung 55 von ihrer in den Figuren gezeigten Ruhelage
in eine Verschwenklage, in welcher sie sich auf der Höhe der Schwenkkulisse 44 befindet
und wieder zurück bringbar. Befindet sich die Steuerkulisse 54 in ihrer Ruhelage,
so verbleiben die Nocken 36′ im Bereich der Steuerkulisse 54 in der Ruhestellung 50,
während sie bei sich in Verschwenklage angehobener Steuerkulisse 54 in die Mitnahmestellung
46 verschwenken, in welcher die Mitnehmernasen 48 der Nocken 36′ über die Auslegeplatte
28 hervorgreifen. Bei sich in Ruhelage befindender Steuerkulisse 54 sind somit nur
die Nocken 36 förderaktiv, während bei sich in Verschwenklage befindender Steuerkulisse
54 sowohl die Nocken 36 als auch die Nocken 36′ förderaktiv sind.
[0015] Bei der Ablegestelle 24 ist eine mit 56 bezeichnete Halteeinrichtung vorgesehen.
Diese weist eine mit der Auslegeplatte 28 fluchtende, zwischen den Ketten 34 angeordnete
Lochplatte 58 auf, deren Löcher 60 in einen Kanal 62 münden, welcher über eine Leitung
64 mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle verbunden ist. Die Strömung der
von der Unterdruckquelle angesaugten Luft ist mit Pfeilen angedeutet. Das jeweils
direkt auf der Lochplatte 58 aufliegende Druckereierzeugnis 18 wird im der Nachlaufkante
52 benachbarten Bereich in Folge des Unterdrucks von der Halteeinrichtung 56 gehalten.
[0016] Entlang der Bewegungsbahn der Nachlaufkanten 52 während des Ausstossens aus den Taschen
14 des Schaufelrades 10 verläuft ein Leitorgan 66, welches in seinem oberen Endbereich
eine vom Schaufelrad 10 weggerichtete Einlaufkrümmung 66′ aufweist und dessen unterer
Endbereich die von der Auslegeplatte 28 definierte Förderebene 68 kreuzt. Das Leitorgan
66 ist der besseren Uebersichtlichkeit halber in der Figur 3 nicht dargestellt.
[0017] Auf der dem Schaufelrad 10 abgewandten Seite des Leitorganes 66 ist eine Ausricht-
und Andrückanordnung 70 vorgesehen. Diese weist eine um zwei weitere Kettenräder
72 geführte Endloskette 74 auf, an welcher in bestimmten Abständen paarweise Andrücker
76 befestigt sind. Das untere Kettenrad 72 ist auf der gleichen Welle 35 wie das in
Förderrichtung F gesehen der Ablagestelle 24 vorgelagerte Kettenrad 32 des Nockenförderers
30 gelagert. Der aktive Trum 74′ dieser Endloskette 74 verläuft parallel zum Leitorgan
66 und kreuzt die Förderebene 68 benachtbart zur Halteeinrichtung 56. Die Andrücker
76 sind an der Endloskette 74 schwenkbar gelagert und stehen in ihrer in den Figuren
gezeigten Ruhelage ungefähr rechtwinklig zur Endloskette 74 von dieser in Richtung
gegen aussen ab, sodass die Arme 76′ der Andrücker 76 im Bereich des Leitorganes 66
über dieses in Richtung gegen das Schaufelrad 10 vorstehen. Die Andrücker 76 sind
beim Auflaufen auf die Halteeinrichtung 56 bzw. auf ein darauf abgelegtes Druckereierzeugnis
18, entgegen der Kraft einer Feder im Uhrzeigersinn verschwenkbar. Nach dem Vorbeilaufen
an der Halteeinrichtung 56 schwenken die Andrücker 76 wieder in ihre in den Figuren
gezeigte Ruhelage zurück. Solche Andrücker 76 und ihre Funktionsweise sind in der
EP-A 0 312 749 bzw. der entsprechenden US-PS 4,886,264 beschrieben. Der Abstand zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Andrückern 76 ist grösser als der Abstand zwischen den Nachlaufkante
52 zweier in benachbarten Taschen 14 angeordneter Druckereierzeugnisse 18 während
des Ausstossens aus dem Schaufelrad 10. Die Endloskette 74 ist aber in Pfeilrichtung
B entgegen der Drehrichtung A des Schaufelrades 10 umlaufend mit einer Geschwindigkeit
angetrieben, die grösser ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Schaufeln 12 und zwar
derart, dass jeder Tasche 14 bzw. jedem darin angeordneten Druckereierzeugnis 18
ein Andrücker 76 zugeordnet ist.
[0018] Die Ausricht- und Andrückanordnung 70 ist mit dem Schaufelrad 10 derart synchronisiert,
dass in Umlaufrichtung A gesehen ein Andrücker 76 jeweils hinter das auszustossende
Druckereierzeugnis 18 zu liegen kommt und dieses dann im Zuge der Bewegung zur Ablegestelle
24 aufholt. Im Bereich der Ablegestelle 24 wird dann das Druckereierzeugnis 18 im
Bereich seiner Nachlaufkante 52 vom Andrücker 76 gegen die Lochplatte 58 bewegt, darauf
zur Anlage gebracht und angedrückt bis der Andrücker 76 die Halteeinrichtung 56 passiert
hat und durch diese im Uhrzeigersinn ausser Eingriff mit dem betreffenden Druckereierzeugnis
18 geschwenkt wurde.
[0019] In der Figur 1 liegen zwei aufeinander abgelegte Druckereierzeugnisse 18 auf der
Auslegeplatte 28 auf und werden von einem Nocken 36 erfasst in Förderrichtung F weggefördert.
Der Bereich der Nachlaufkante 52 eines weiteren Druckereierzeugnisses 18 liegt auf
der Lochplatte 58 der Halteeinrichtung 56 auf und wird mittels eines Andrückers 76
dort angedrückt. Das entgegen Pfeilrichtung A nächstfolgende Druckereierzeugnis 18
liegt mit seiner Nachlaufkante 52 am Leitorgan 66 an und hinter ihm befindet sich
ein weiterer Andrücker 76.
[0020] In der Figur 2 sind die beiden übereinander abgelegten Druckereierzeugnisse 18 vom
Nocken 36 freigegeben worden. Diese beiden aufeinanderliegenden Druckereierzeugnisse
18 liegen mit dem Bereich ihrer Falze 20 auf dem nicht dargestellten, vorauslaufenden
Paar von Druckereierzeugnissen 18 auf und werden mittels eines nicht dargestellten
dem Nockenförderer 30 nachgeschalteten Förderers, beispielsweise Bandförderers, weggefördert.
Das mit dem Bereich seiner Nachlaufkante 52 auf der Halteeinrichtung 56 anliegende
Druckereierzeugnis 18 wurde von der entsprechenden Tasche 14 freigegeben und liegt
mit dem Bereich seines Falzes 20 nun schuppenförmig auf den beiden übereinander abgelegten
Druckereierzeungissen 18 auf. Ein weiteres Druckereierzeugnis 18 liegt nun mit dem
Bereich seiner Nachlaufkante 52 bei der Ablegestelle 24 auf dem bereits abgelegten
Druckereierzeugnis 18 auf und wird mittels des entsprechenden Andrückers 76 gegen
dieses gedrückt. Ein Nocken 36 des Nockenförderers 30 läuft, in Pfeilrichtung F gesehen,
auf die Nachlaufkanten 52 dieser beiden letztgenannten Druckereierzeugnisse 18 auf
und wird diese, sobald sie vom Andrücker 76 freigegeben worden sind, in Pfeilrichtung
F ab der Halteeinrichtung 56 stossen.
[0021] Die gezeigte Vorrichtung arbeitet wie folgt:
[0022] Um eine Schuppenformation zu bilden, in welcher jeweils zwei Druckereierzeugnisse
18 schuppenförmig auf den vorauslaufenden Druckereierzeungissen 18 aufliegen, wird
die den Nocken 36′ zugeordnete Steuerkulisse 54 in ihrer in den Figuren gezeigten
unteren Ruhelage gehalten, sodass jeweils nur die Nocken 36 förderaktiv sind und die
Nocken 36′ im Bereich der Halteeinrichtung 56 und der Auslegeplatte 28 sich in der
Ruhestellung 50 befinden. Wie dies in der Figur 1 gezeigt ist, wird ein Druckereierzeugnis
18 mit dem Bereich seiner Nachlaufkante 52 auf die Halteeinrichtung 56 abgelegt und
dort vom entsprechenden Andrücker 76 angepresst bis dieser durch die Halteeinrichtung
56 aus dem Eingriff mit dem Druckereierzeugnis 18 geschwenkt wird. Dieses Druckereierzeugnis
18 kann vom sich in Ruhestellung 50 befindenden Nocken 36′ nicht weggefördert werden
und wird von der Halteeinrichtung 56 gegen Mitnahme durch die bereits aufeinander
abgelegten und in Förderrichtung F weggeförderten Druckereierzeugnisse 18 zurückgehalten.
Auf das von der Halteeinrichtung 56 gehaltene Druckereierzeugnis 18 wird ein weiteres
abgelegt (Fig. 2), welches wiederum von einem entsprechenden Andrücker 76 im Bereich
der Halteeinrichtung 56 zurückgehalten wird, bis der Andrücker 76 durch Passieren
an der Halteeinrichtung 56 vorbei von dieser aus dem Einwirkbereich auf die Druckereierzeugnisse
18 verschwenkt wird. Ein Nocken 36 kommt nun an die Nachlaufkanten 52 der übereinander
abgelegten Druckereierzeugnisse 18 zur Anlage, sobald der Andrücker 76 die Druckereierzeugnisse
18 freigegeben hat und stösst diese von der Halteeinrichtung 56 weg. Dabei liegen
die Falze 20 dieser aufeinander abgelegten Druckereierzeugnisse 18 auf den beiden
aufeinander abgelegten, in Förderrichtung F vorlaufenden Druckereierzeugnissen 18
auf. Das nächstfolgende aus dem Schaufelrad 10 auszustossende Druckereierzeugnis
kommt wiederum auf die Lochplatte 58 der Halteeinrichtung 56 zu liegen, wie dies
in Figur 1 gezeigt ist. Es ist zu beachten, dass in Folge der höheren Umlaufgeschwindigkeit
der Andrücker 76 bezüglich der Geschwindigkeit der Nachlaufkanten 52, die Andrücker
76 nicht richtig und korrekt in den Taschen 14 liegende Druckereierzeugnisse 18 erfassen
und in Pfeilrichtung A nach vorne stossen bis diese am Ausstossorgan 22 ausgerichtet
anliegen. Ueberdies drücken die Andrücker 76 die Druckereierzeugnisse 18 solange an
die Halteeinrichtung 56 bzw. an das darauf abgelegte Druckereierzeugnis 18, bis das
auf der Lochplatte 58 zur Anlage kommende Druckereierzeugnis 18 von der Halteeinrichtung
56 infolge des sich aufbauenden Unterdrucks genügend festgehalten ist bzw. die Reibung
zwischen den beiden aufeinander abgelegten Druckereierzeugnissen 18 so gross ist,
dass das obenliegende Druckereierzeugnis 18 von der Schaufel 12, auf welcher es mit
seinem vorlaufenden Bereich noch aufliegt, nicht mitgenommen werden kann.
[0023] Um eine Schuppenformation zu bilden, bei welcher jeweils jedes Druckereierzeugnis
18 dachziegelartig auf dem vorauslaufenden Druckereierzeugnis 18 aufliegt, wird die
Steuerkulisse 54 in die obere Verschwenklage angehoben, sodass sowohl die Nocken 36
als auch die Nocken 36′ förderaktiv sind. Dies hat zur Folge, dass jedes aus dem
Schaufelrad 10 ausgestossene Druckereierzeugnis 18 einzeln von einem Nocken 36 bzw.
36′ erfasst und in Förderrichtung F weggefördert wird. Bei dieser Betriebsart ist
es nicht mehr zwingend notwendig, dass die Halteeinrichtung in Betrieb ist, das heisst,
dass sie mit der Unterdruckquelle verbunden bleibt bzw. die Unterdruckquelle in Funktion
ist. Vorübergehend halten ja die Andrücker 76 das auf der Halteeinrichtung 56 anliegende
Druckereierzeugnis 18 gegen Mitnahme durch das vorauslaufende Druckereierzeugnis bzw.
die betreffende Schaufel 12 zurück. Um eine äusserst genaue Schuppenformation zu
erzielen, bleibt aber auch bei dieser Betriebsart die Halteeinrichtung 56 vorteilhafterweise
eingeschaltet.
[0024] Es ist zu beachten, dass für das Umschalten von einer Betriebsart auf die andere
keine Geschwindigkeitsanpassungen bzw. Synchronisationsänderungen zwischen dem Schaufelrad
10, dem Auslegeförderer 26 und der Ausricht- und Andrückanordnung 70 vorzunehmen
sind. Einzig und allein ist die Steuerkulisse 54 entweder in ihrer unteren, in den
Figuren gezeigten Ruhelage zu halten oder in die Verschwenklage anzuheben, in welcher
sie sich auf gleicher Höhe wie die Schwenkkulisse 44 befindet.
[0025] Dadurch, dass die Druckereierzeugnisse 18 während des gesamten Auslegevorganges
geführt bzw. gehalten sind, wird eine äusserst genaue Schuppenformation erzielt. Bei
einer Schuppenformation, in welcher jeweils zwei Druckereierzeugnisse 18 dachziegelartig
auf dem jeweils vorlaufenden Paar von Druckereierzeugnissen 18 aufliegen, entspricht
der Abstand zwischen den Nachlaufkanten 52 bzw. Falzen 20 von zwei Paaren von Druckereierzeugnissen
18 jeweils dem Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Nocken 36, wogegen bei
einer Schuppenformation, in welcher jedes Druckereierzeugnis 18 dachziegelartig auf
dem vorauslaufenden aufliegt, der Abstand zwischen den Nachlaufkanten 52, dem Abstand
zwischen den Nocken 36 und 36′ entspricht.
[0026] Es ist auch denkbar, dass an der Kette 34 des Auslegeförderers 26 steuerbarere Greifer
angeordnet sind, von welchen wiederum mindestens jeder zweite aus dem Einwirkbereich
auf die Druckereierzeugnisse 18 bringbar ist. Diese Greifer erfassen die abgelegten
Druckereierzeugnisse 18 im Bereich ihrer Nachlaufkanten 52, wie dies beispielsweise
aus der EP-A 0 312 749 und 0 265 735 bzw. der entsprechenden US-PS'en 4,886,264 und
4,886,260 bekannt ist. Es ist selbstverständlich auch möglich, die immer förderwirksamen
Nocken an einem Zugorgan anzuordnen und ein weiteres Zugorgan für die wegschaltbaren
Nocken vorzusehen, wobei die Zugorgane mindestens für das Wegfördern der Druckereierzeugnisse
in einer Schuppenformation, in welcher jedes Druckereierzeugnis dachziegelartig auf
dem vorauslaufenden aufliegt, synchron zueinander und um eine halbe Teilung der Nocken
gegeneinander versetzt angetrieben sind. Für das Ablegen von jeweils zwei Druckereierzeugnissen
aufeinander, können dann das zweite Zugorgan ausgeschaltet und die betreffenden Nocken
aus dem Einwirkbereich auf die
[0027] Druckereierzeugnisse verschwenkt gehalten werden. Zum Führen der Druckereierzeugnisse
im Bereich ihrer Nachlaufkanten beim Ausstossen aus den Taschen des Schaufelrades
ist es auch denkbar, anstelle des Leitorganes 66 und der Ausricht- und Andrückanordnung
70 ein umlaufend angetriebenes Band vorzusehen, an welches die Druckereierzeugnisse
mit ihren Nachlaufkanten zur Anlage kommen.
[0028] Die Halteeinrichtung 56 kann im Takt mit den wegzufördernden Druckereierzeugnissen
18 intermittierend oder dauernd mit der Unterdruckquelle verbunden sein. Auf jeden
Fall stösst der Nockenförderer 30 die Druckereierzeugnisse 18 genau ausgerichtet weg,
da die Nocken 36, 36′ paarweise angreifen.
[0029] Die Halteeinrichtung kann auch anders ausgebildet sein als dies im Ausführungsbeispiel
gezeigt ist, so kann sie beispielsweise einen Haltefinger oder Greifer aufweisen,
um die betreffenden Druckereierzeugnisse vorübergehend festzuhalten.
1. Vorrichtung zum Uebernehmen von insbesondere gefalteten Druckereierzeugnissen von
einem drehend angetriebenen Schaufelrad einer Druckereimaschine, mit einem unterhalb
des Schaufelrades angeordneten Auslegeförderer mit in einem Abstand hintereinander
angeordneten, in Förderrichtung des Auslegeförderers angetriebenen, an den Nachlaufkanten
der bei einer Ablegestelle auf den Auslegeförderer abgelegten Druckereierzeugnisse
zur Einwirkung bringbaren Mitnehmern zum Wegfördern der Druckereierzeugnisse in Schuppenformation,
und mit einer bei der Ablegestelle angeordneten Halteeinrichtung zum Zurückhalten
des jeweils in den Wirkbereich der Halteeinrichtung gelangenden Druckereierzeugnisses,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens jeder zweite Mitnehmer (36′) aus dem Einwirkbereich
auf die Druckereierzeugnisse (18) wegschaltbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (36,36′)
an einem umlaufend angetriebenen Zugorgan, vorzugsweise einer Förderkette (34), angeordnet
sind und eine Steuereinrichtung (54, 55) für die wegschaltbaren Mitnehmer (36′) vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wegschaltbaren Mitnehmer
(36′) gegenüber den immer förderwirksamen Mitnehmern (36) seitlich versetzt am Zugorgan
(34) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle Mitnehmer
(36,36′), vorzugsweise Nocken, am Zugorgan (34) von einer Ruhestellung (50) in eine
Mitnahmestellung (46) und wieder zurück bringbar, vorzugsweise schwenkbar, gelagert
sind, und für die immer förderwirksamen Mitnehmer (36) im Bereich der förderwirksamen
Strecke ein, vorzugsweise kulissenförmiges, Steuerelement (44) zum jedesmaligen Verschwenken
der entsprechenden Mitnehmer (36) in die Mitnahmestellung (46), vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
parallel zueinander verlaufende, voneinander seitlich beabstandete und synchron umlaufende
Zugorgane (34) mit Mitnehmern (36,36′) vorgesehen sind, wobei die einander entspechenden
Mitnehmer (36;36′) beider Zugorgane (34) in Förderrichtung (F) aufeinander ausgerichtet
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Halteeinrichtung (56) eine plattenförmige Auflage (58) für die Druckereierzeugnisse
(18) mit mit einer Unterdruckquelle verbindbaren oder verbundenen Löchern (60) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Führungseinrichtung
(70) mit einem entgegen der Drehrichtung (A) des Schaufelrades (10) umlaufend angetriebenen
Zugelement (74) mit daran in einem Abstand hintereinander angeordneten Mitnahmeelementen
(76), deren Bewegungsbahn (74′) die Förderebene (68) des Auslegeföderers (26) bei
der Ablegestelle (24) kreuzt, wobei die Mitnahmeelemente (76) vor der Ablegestelle
(24) an die Nachlaufkanten (52) der Druckereierzeugnisse (18) zur Einwirkung bringbar
sind, und die Halteeinrichtung (56) die Mitnahmeelemente (76) ausser Eingriff mit
den Druckereierzeugnissen (18) bringt.