[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter für flüssiges Gefahrgut entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Unter flüssigem Gefahrgut sollen im folgenden solche Flüssigkeiten verstanden werden,
deren unkontrolliertes Austreten in die Umgebung in jedem Fall verhindert werden
muß, bei deren Handhabung, Transport und Lagerung besondere Sicherheitsvorkehrungen
erforderlich sind. Diese Behälter werden üblicherweise nur entsprechend einem Teil
ihres Aufnahmevolumens gefüllt, wobei unter anderem der sich in der Gasatmosphäre
oberhalb der Flüssigkeit entwickelnde, von zahlreichen Faktoren abhängige Druck einer
Überwachung bedarf. Im Falle eines unter Berücksichtigung der mechanischen Festigkeit
des Behälters unzulässig hohen Druckes sollte dieser abbaubar sein, und zwar ohne
daß von diesem Druckabbau Gefahren für die Umgebung ausgehen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Behälter dahingehend
auszugestalten, daß im Falle eines Überdrucks lediglich ein Gas und keine Flüssigkeit
abgeführt werden. Gelöst ist diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Behälter durch
die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
[0004] Erfindungswesentlich ist die Anordnung einer besonderen, mit einem beispielsweise
federbelasteten Sicherheitsventil zusammenwirkenden Sperreinrichtung, die im Überdruckfall
unabhängig von der Lage zwar einen Gas- jedoch keinen Flüssigkeitsaustritt ermöglicht.
Ein Abbau des sich oberhalb der Flüssigkeit entwickelnden Druckes findet somit durch
eine Gasströmung in einen Armaturenraum hinein statt, von wo aus das Gas in irgendeiner
Weise abgeleitet werden kann. Diese Gasströmung wird aufgrund des Sicherheitsventils
solange aufrechterhalten, bis der sich oberhalb der Flüssigkeit ausbildende Druck
auf ein zulässiges Maß abgesenkt ist, bei dessen Erreichen das Sicherheitsventil
automatisch schließt. Wesentlich ist, daß die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Behälters einen internen Druckabbau ohne einen Flüssigkeitsaustritt ermöglicht.
[0005] Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 wird die Sperreinrichtung durch einen gegenüber
einer flexiblen Verbindungsleitung beweglich angeordneten, von der Flüssigkeit getragenen
Schwimmkörper gebildet. Eine gegenüber Flüssigkeitsspritzern geschützte Anordnung
der Mündungsöffnung der Verbindungsleitung kann hierbei beispielsweise durch eine
räumliche Durchdringung von Verbindungsleitung und Schwimmkörper erreicht werden.
Aufgrund der beweglichen Anordnung des Schwimmkörpers sowie der flexiblen Verbindungsleitung
kann sich die Sperreinrichtung unterschiedlichen Schräglagen des Behälters anpassen,
so daß auch in diesen Fällen eine hinreichende Sicherheit gegenüber einem unkontrolliertem
Flüssigkeitsaustritt gegeben ist.
[0006] Die Ausgestaltung des Systems aus Schwimmkörper und Verbindungsleitung entsprechend
den Merkmalen der Ansprüche 3 bis 5 ist konstruktiv einfach realisierbar, bringt
einen sicheren Schutz vor dem unkontrollierten Flüssigkeitsaustritt mit sich sowie
eine gute Anpassungsfähigkeit an Schräglagen des Behälters sowie unterschiedliche
Niveaus der Flüssigkeit. Das Prinzip des Schutzes vor Flüssigkeitsspritzern basiert
auf einer Umlenkwirkung, welche durch den genannten Hohlzylinder in Verbindung mit
dem Schwimmer auf den im Überdruckfall austretenden Gasstrom ausgeübt wird. Im Normalfall
befindet sich die Eintrittsöffnung des Hohlzylinders unterhalb der Eintrittsöffnung
des mit dem Schwimmer in Verbindung stehenden Rohrstutzens, wobei durch die einander
radial überdeckenden Ringflansche eine weitere Umlenkung bewirkt wird. Darüber hinaus
ragt das Ende der flexiblen Verbindungsleitung in den Schwimmkörper hinein und ist
erst innerhalb desselben mit seitlichen Bohrungen für einen Gaseintritt versehen.
Diese Umlenkwirkung bleibt in einem weiten Rahmen auch bei Schrägstellungen des Behälters
erhalten, da der Schwimmer aufgrund seiner gegenüber der Verbindungsleitung beweglichen
Anordnung seine Orientierung gegenüber der Flüssigkeitsoberfläche beibehält.
[0007] Die Merkmale der Ansprüche 6 und 7 sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen gerichtet,
wodurch einerseits auf die Verbindungsleitung eine gewisse Führungsfunktion ausgeübt
wird und andererseits aufgrund der hohen Elastizität der Verbindungsleitung die Flexibilität
der Anpassung des Schwimmers erhalten bleibt.
[0008] Die Merkmale des Anspruchs 8 sind auf eine alternative Ausgestaltung der Sperreinrichtung
gerichtet, wobei nunmehr der Schwimmkörper pendelfähig innerhalb des Behälters, nämlich
dessen Aufnahmeraumes angeordnet ist. Der Schwimmkörper wirkt hierbei mit einem als
Spritzschutz dienenden Hohlkörper zusammen, und zwar dahingehend, daß der Hohlkörper
stets oberhalb der Flüssigkeit gehalten ist. Die kinematische Verknüpfung des Schwimmkörpers
mit dem Spritzschutz kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein, da es lediglich
darauf ankommt, daß in allen möglichen Positionen des Behälters der Hohlkörper oberhalb
des Flüssigkeitsniveaus gehalten ist.
[0009] Die Merkmale des Anspruchs 9 sind auf eine besonders einfache Ausgestaltung des Spritzschutzes
gerichtet, dessen Funktionsprinzip wiederum in einer im Überdruckfall starken Umlenkung
eines Gasstromes zu sehen ist. Der innerhalb des Hohlkörpers angeordnete Sperrkörper
ist nach alledem zweckmäßigerweise derart bemessen, daß zwischen dessen Umfangsflächen
und den diesen zugeordneten Innenflächen des Hohlkörpers ein spaltähnlicher Durchströmungsquerschnitt
zur Verfügung steht.
[0010] Der Schwimmer ist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 an einem Bodenabschnitt des
Behälters mittels einer hier angelenkten Stütze pendelfähig angelenkt. Die an dem
Schwimmkörper angreifende Auftriebskraft wird hierbei auf die genannte Stütze übertragen,
welche ihrerseits die Position des Hohlkörpers - oberhalb des Flüssigkeitsniveaus
- beeinflußt.
[0011] Der genannte Hohlkörper kann ausschließlich die Funktion eines Spritzschutzes haben.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 11 kann dieser gleichzeitig jedoch auch als Schwimmer
konzipiert sein.
[0012] Die Merkmale des Anspruchs 12 sind wiederum auf eine Umlenkung des im Überdruckfall
austretenden Gasstromes gerichtet, so daß Flüssigkeitsspritzer nicht in die Verbindungsleitung
eintreten können. Da die Mündungsöffnung der Verbindungsleitung auf der, der Öffnung
des Hohlkörpers abgekehrten Seite des Sperrkörpers angeordnet ist, befindet sich die
genannte Mündungsöffnung somit oberhalb der Öffnung des Hohlkörpers und ist von letzterer
durch den genannten spaltartigen Strömungsquerschnitt zwischen dem Sperrkörper und
der Innenwandung des Hohlkörpers getrennt.
[0013] Die Merkmale des Anspruchs 13 dienen der Begrenzung der Anzahl möglicher stabiler
Positionen des Behälters, wobei insbesondere eine auf dem Deckelteil aufstehende
Position stets zu einem seitlichen Kippen führen wird. Bei der Auslegung der beweglichen
Anordnung der Sperreinrichtungen muß damit lediglich auf die stabilen Positionen
des Behälters geachtet werden.
[0014] Das an sich bekannte, in dem Deckelteil angeordnete Flammenfilter entsprechend den
Merkmalen des Anspruchs 14 dient unter anderem auch einem kontrolliertem Gasaustritt
in die Atmosphäre.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen wiedergegebenen
Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Gefahrgutcontainers im Längsschnitt;
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gefahrgutcontainers im Längsschnitt.
[0016] Der Gefahrgutcontainer gemäß Fig. 1 besteht aus einem metallischen Behälter 1, der
einen zylindrischen Abschnitt 2 mit angeschweißtem Bodenabschnitt 3 aufweist. Das
obere Ende des zylindrischen Abschnitts 2 ist von einem Ringflansch 4 umgeben, der
in Verbindung mit einem Zwischenboden 5 der Anbringung eines Deckelteils 6 dient.
Die letztgenannte Verbindung erfolgt mittels angedeuteter Schrauben 7, welche einen,
an dem Deckelteil 6 angeschweißten Ringflansch 8, dem Zwischenboden 5 und den Ringflansch
4 durchdringen. Auf die Darstellung von Dichtungselementen im Bereich der Ringflansche
8 sowie des Zwischenbodens 5 ist aus Gründen der zeichnerischen Übersichtlichkeit
verzichtet worden. Der Zwischenboden 5 kann bei entsprechender Behältergröße auch
aus einem angeschweißten, gewölbten Boden bestehen.
[0017] Der Zwischenboden 5 dient der Aufnahme mehrerer, zur Handhabung und Überwachung des
in dem Behälter 1, insbesondere dessen Aufnahmeraum 9 befindlichen flüssigen Gutes
erforderlichen Armaturen, welche im folgenden noch erläutert werden. Der Aufnahmeraum
9 wird durch den zylindrischen Abschnitt 2, den Bodenabschnitt 3 sowie den Zwischenboden
5 umgrenzt.
[0018] Mit 10 ist eine Befüll- und Entleerungsleitung bezeichnet, welche bis zum Bodenabschnitt
3 in den Aufnamreraum 9 hineinragt und im Bereich des Zwischenbodens in einem Absperrventil
11 endet. Das Absperrventil 11 ist in an sich bekannter Weise ausgeführt und dichtend
in einer Bohrung des Zwischenbodens 5 eingesetzt oder auf einem Flansch montiert.
Seine Entnahmeöffnung befindet sich in dem, durch das Deckelteil 6 einerseits und
den Zwischenboden 5 andererseits umgrenzten Armaturenraum 12.
[0019] Mit 13 ist ein ebenfalls an sich bekanntes, der Be- und Entlüftung dienendes Ventil
bezeichnet, durch welches im Bedarfsfall der Aufnahmeraum 9 entlüftet bzw. belüftet
oder inertisiert werden kann.
[0020] Das rotationssymmetrisch ausgebildete, außenseitig konvexe Deckelteil 6 weist an
seinem obersten Punkt eine Öffnung 14 auf, welche mit einem an sich bekannten Flammenfilter
15 ausgerüstet ist. Das Flammenfilster 15 verhindert bekanntermaßen in beiden Richtungen
das Hindurchtreten einer Flammenfront.
[0021] Der Behälter 1 ist zum aufrechten Aufstellen konzipiert und demzufolge an seinem
unteren Bereich mit entsprechenden Aufstandeinrichtungen 16 versehen, welche jedoch
zeichnerisch nicht näher dargestellt sind. Diese Aufstandeinrichtungen 16 können gleichzeitig
zur Befestigung am entsprechenden Boden eines Fahrzeugs oder Transportrahmens benutzt
werden. Der Behälter 1 dient der Aufnahme eines flüssigen Gutes, dessen maximales
Niveau mit der Bezugsziffer 17 bezeichnet ist.
[0022] Zur Begrenzung des sich in der Gasatmosphäre oberhalb des Flüssigkeitsniveaus ausbildenden
Druckes ist ein federbelastetes Sicherheitsventil 18 vorgesehen, welches dichtend
in eine zentrale Bohrung 10 des Zwischenbodens 5 oder auf einem Flansch eingesetzt
ist. Um im Falle eines solchen, das Sicherheitsventil 18 öffnenden Überdrucks ein
Austreten von Flüssigkeit zu verhindern, ist ein Schwimmkörper 20 vorgesehen, der
über eine flexible Verbindungsleitung 21 innerhalb des Aufnahmeraums 9 an das Sicherheitsventil
18 angeschlossen ist.
[0023] Der Schwimmkörper 20 ist als Hohlkörper ausgebildet, der zum Aufschwimmen auf der
Flüssigkeit bestimmt ist und aus einem Werkstoff besteht, der gegenüber der Flüssigkeit
sowie der umgebenden Gasatmosphäre als inert anzusehen ist. Der Schwimmkörper 20 ist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel rotationssymmetrisch ausgebildet und oberseitig
mit einem zentral verlaufenden oben offenen Rohrstutzen 22 versehen. Der Rohrstutzen
22 ist oberseitig noch mit einem dessen Mündungsöffnung umgebenden Ringflansch 23
versehen. In den Rohrstutzen 22 hinein ragt ein Rohrelement 24, welches sich bis zum
Bodenbereich des Schwimmkörpers 20 erstreckt und hier innerhalb einer, auf der Innenseite
des Schwimmkörpers 20 bodenseitig angeordneten Buchse 25 mit einem gewissen radialen
Spiel geführt ist.
[0024] An dem Rohr 24, und zwar außerhalb des Schwimmkörpers 20 und oberhalb desselben ist
ein unterseitig offener, das Rohrelement 24 koaxial umgebender Hohlzylinder 26 befestigt,
der sich radial - bezogen auf die Achse des Behälters 1 - über das Ausmaß des Ringflansches
23 hinaus erstreckt und der sich axial bis auf ein Niveau unterhalb des genannten
Ringflansches 23 erstreckt. Der unten offene Bereich des genannten Hohlzylinders 26
ist mit einem radial einwärts gerichteten Ringflansch 27 versehen, welcher mit Abstand
vor der Wandung des Rohrstutzens 22 endet. Die radiale und axiale Bemessung des Hohlzylinders
26 sowie des Ring flansches 27 ist auf die radialen und axialen Abmessungen des
Rohrstutzens 22 in Verbindung mit dessen Ringflansch 23 derart abgestimmt, daß sich
ein ringspaltähnlicher Durchströmungsquerschnitt ausgehend von dem Raum oberhalb
des Flüssigkeitsniveaus in den Hohlzylinder 26 hinein und weiter durch den Ringspalt
zwischen dem Rohrelement 24 und dem Rohrstutzen 22 in den Schwimmkörper 20 hinein
ergibt. Dieser Strömungspfad dient - wie im folgenden noch zu erläutern sein wird
-der Herstellung einer für Gase leitenden Verbindung zwischen dem Raum oberhalb des
Flüssigkeitsniveaus und dem Sicherheitsventil 19, wobei die im Verlauf des Strömungspfades
gelegenen zahlreichen Umlenkungenim Falle eines Überdrucks einen Austritt von Flüssigkeit
verhindern.
[0025] Mit 20′ ist der radiale Abstand des Schwimmers 20 von der Innenseite des Behälters
1 bezeichnet. Der Außendurchmesser 26′ des Hohlzylinders 26 sollte hierbei kleiner
als der doppelte Wert des genannten Abstands sein.
[0026] Die Befestigung des genannten Hohlzylinders 26 an dem Rohrelement 24 kann grundsätzlich
in beliebiger Weise erfolgen.
[0027] Das Rohrelement 24 steht seinerseits über eine elastische, insbesondere biegsame
Verbindung, hier einen Faltenbalg 28 mit einem Rohrelement 29 in Verbindung, welches
seinerseits unmittelbar an das Sicherheitsventil 18 angeschlossen ist.
[0028] Mit 30 sind seitliche Bohrungen des Rohrelements 24 bezeichnet, welche ausschließlich
in dem, innerhalb des Schwimmkörpers 20 verlaufenden Teil des Rohrele ments 24 angeordnet
sind. Durch diese Bohrungen 30 wird für Gas leitende Verbindung zwischen dem Innenraum
des Schwimmkörpers 20 und der, durch das Rohrelement 24, den Faltenbalg 28 und das
Rohrelement 29 definierten Gasleitung hergestellt. Die Bohrungen 30 können grundsätzlich
auch bei dem, sich innerhalb der Buchse 25 erstreckenden Abschnitt des Rohrelements
24 vorgesehen sein. Darüber hinaus können vergleichbare Bohrungen auch in den Wandungen
der Buchse 25 vorgesehen sein.
[0029] Man erkennt aus der vorangegangenen Darstellung, daß das Sicherheitsventil 19 ständig
mit dem, sich in der Gasatmosphäre oberhalb des Flüssigkeitsniveaus ausbildenden
Druck beaufschlagt ist. Der Schwimmer 20 ist aufgrund der flexiblen Verbindungsleitung
21 in einem gewissen Maße radial auslenkbar angeordnet. Der Schwimmer 20 ist darüber
hinaus entsprechend den axialen Abmessungen des Hohlzylinders 26 sowie des Rohrstutzens
22 axial frei beweglich. Überschreitet der sich in der Gasatmosphäre oberhalb des
Flüssigkeitsniveaus entwickelte Druck einen durch das Sicherheitsventil 18 vorgegebenen
höchst zulässigen Druck, kommt es zu einer Gasströmung durch den Hohlzylinder 26,
die Bohrungen 30, das Rohrelement 24, den Faltenbalg 28 und das dann geöffnete Sicherheitsventil
18 in den Armaturenraum hinein, aus welchem diese Gase weiterhin durch das Flammenfilter
15 entweichen können. Ist auf diesem Wege der Druck innerhalb des Aufnahmeraumes 9
unter das zulässige Maß abgesenkt worden, findet ein automatisches Schließen des Sicherheitsventils
18 statt. Eine sich innerhalb des Armaturenraumes 12 ergebende Flammenfront kann jedoch
aufgrund des Flammenfilters 15 den Behälter 1 nicht verlassen. Umgekehrt kann eine
außerhalb des Behälters 1 bestehende Flamme aufgrund dieses Flammenfilters 15 nicht
in den Armaturenraum 12 eindringen.
[0030] Die auf eine Verhinderung eines unkontrollierten Flüssigkeitsaustritts gerichtete
Sicherheitsfunktion des Schwimmers 20 in Verbindung mit der flexiblen Leitung 21 ist
auch dann gegeben, wenn - aus welchen Gründen auch immer - der Behälter 1 in eine
Seitenlage gekippt wird, in welcher seine Längsachse sich in der Horizontalen befindet.
Aufgrund des durch das Niveau 17 gegebenen höchst zulässigen Füllmenge ist auch in
diesem Fall sichergestellt, daß bei einem sich entwickelnden Überdruck aufgrund der
zahlreichen Umlenkungen lediglich Gas über die Verbindungsleitung 21 austreten kann.
Es ist ferner aufgrund der außenseitig konvexen Ausbildung des Deckelteils 6 sichergestellt,
daß ein Aufstehen des Behälters 1 auf dem Deckelteil nicht möglich ist, so daß in
diesem Fall stets ein Kippen zur Seite hin, nämlich in eine stabilere Position eintritt,
in welcher wiederum die obengenannten Sicherheitsfunktionen gegeben sind.
[0031] Mit 31 ist ein dem Schwallschutz dienender, an der Innenseite des zylindrischen Abschnitts
2 angeschweißter Ring bezeichnet, der grundsätzlich auch an dem Schwimmer 20 angebracht
sein kann. Hierdurch wird eine gewisse Beruhigung der Flüssigkeitsbewegung innerhalb
des Behälters 1 erreicht.
[0032] Im Rahmen des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 sind Funktionselemente, die mit denjenigen
der Fig. 1 übereinstimmen, auch übereinstimmend beziffert, so daß die folgende Beschreibung
nur auf die unterschiedlich ausgebildeten Merkmale gerichtet ist.
[0033] Fig. 2 zeigt einen Schwimmer 32, der wiederum als Hohlkörper ausgebildet ist, jedoch
in der regulären, d.h. aufrechten Position des Behälters 1 völlig in die Flüssigkeit
eingetaucht ist. Der Schwimmer 32 ist an einer Stütze 33 gehalten, deren eines Ende
auf der Innenseite des Bodenabschnitts 3 nach Art eines Kugelgelenkes allseitig schwenkbar
gelagert ist. Die Stütze 33 endet zu diesem Zweck im Bereich des Bodenabschnitts
3 in einer Kugel 34, die in an sich bekannter Weise in einer Kugelpfanne 35 aufgenommen
ist und die erwähnte allseitige Schwenkbarkeit der Stütze 33 sicherstellt.
[0034] Die Stütze 33 trägt an ihrem, der Kugel 34 abgekehrten Ende, welches sich mit Abstand
oberhalb des Niveaus 17 der Flüssigkeit befindet, einen Spritzschutz 36, der beispielsweise
als zylindrischer, bis auf eine zentrale Öffnung 37 im unteren Bereich allseitig
geschlossener Körper ausgebildet ist. Die Verbindung zwischen der Stütze 33 und dem
Spritzschutz 36 ist starr ausgebildet.
[0035] Von unten in die Öffnung 37 hinein ragt ein Rohrelement 38, welches innerhalb des
Spritzschutzes 36 an einen nach Art einer Kreisringplatte ausgestalteten Sperrkörper
39 angeordnet ist. Die offene Mündung des Rohrelements 38 befindet sich auf der, der
Öffnung 37 abgekehrten Seite des Sperrkörpers 39, welcher im übrigen derart ausgebildet
und angeordnet ist, daß ausgehend von dem Zwischenraum zwischen den Innenwandungen
der Öffnung 37 und den Außenwandungen des Rohrelementes 38 über den Ringspalt zwischen
der peripheren Begrenzung des Sperrkörpers 39 und der Innenwandung des Spritzschutzes
36 eine für ein Gas leitende Verbindung zwischen dem Aufnahmeraum 9 und dem Rohrelement
38 besteht, welches Rohrelement 38 seinerseits über einen flexiblen, sich innerhalb
des Aufnahmeraumes 9 erstreckenden Schlauch 40 mit dem Sicherheitsventil 18 in Verbindung
steht.
[0036] Man erkennt, daß aufgrund der zahlreichen Umlenkungen und vergleichsweise komplizierten
Strömungsführung innerhalb des Spritzschutzes im Falle eines auftretenden Überdruckes
ein Austreten von Flüssigkeit über den Schlauch 40 und das Sicherheitsventil 18 in
den Armaturenraum 12 hinein verhindert ist.
[0037] Im Falle einer - aus welchen Gründen auch immer - eintretenden Seitenlage des Behälters
1, in welcher dessen Längsachse im wesentlichen in der Horizontalebene zu liegen
kommt, ist durch den Schwimmer 32 in Verbindung mit der obengenannten schwenkbaren
Anlenkung der Stütze 33 sichergestellt, daß der Spritzschutz 36 aus der Flüssigkeit
herausgehoben wird, so daß auch in diesem Fall bei auftretendem Überdruck kein Flüssigkeitsaustritt
stattfindet. Im Bedarfsfall kann auch der Spritzschutz 36 gleichzeitig die Funktion
eines Schwimmers übernehmen.
[0038] Die bei den Behältern gemäß Fig. 1 und 2 einschließlich deren Einbauten zu verwenden
den Werkstoffe können unter Berücksichtigung der Eigenschaften der in dem Behälter
befindlichen Flüssigkeiten und Gase beliebig gewählt werden und demzufolge aus Metallen,
Kunststoffen sowie Verbundwerkstoffen bestehen. Metallische Werkstoffe können darüber
hinaus auch beschichtet sein. Statische Aufladungen gönnen in an sich bekannter Weise
durch leitfähig ausgebildete Werkstoffoberflächen sicher abgeleitet werden.
[0039] Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist aufgrund der konvexen Ausbildung
des Deckelteils 6 ausgeschlossen, daß der Behälter 1 in einer völlig umgekehrten Lage
eine stabile Position einnehmen kann und in dieser Position somit stets zur Seite
stürzen wird, nämlich in eine solche Position, in der das System aus Schwimmer 32
und Spritzschutz 36 die oben erwähnte Sicherheitsfunktion erfüllen kann.
1. Behälter (1) für flüssiges Gefahrgut, der durch einen Zwischenboden (5) in einen
Aufnahmeraum (9) für die Flüssigkeit und einen, der Anordnung von Ventilen und sonstigen
Sicherheitseinrichtungen dienenden, außenseitig durch ein Deckelteil (6) abgeschlossenen
Armaturenraum (12) unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenboden
(5) ein im Überdruckfall eine Gasströmung aus dem Aufnahmeraum (9) in den Armaturenraum
(12) ermöglichendes Sicherheitsventil (18) angeordnet ist und daß das Sicherheitsventil
(18) mit einer, in dem Aufnahmeraum (9) angeordneten, einen Flüssigkeitsaustritt
verhindernden Sperreinrichtung in Wirkverbindung steht.
2. Behälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung
einen Schwimmkörper (20) und eine flexible Verbindungsleitung (21) aufweist, welch
letztere an das Sicherheitsventil (18) angeschlossen ist, daß die dem Sicherheitsventil
(18) abgekehrte Mündungsöffnung/Mündungsöffnungen der Verbindungslei tung (21) gegenüber
der Flüssigkeit geschützt angeordnet ist/sind und daß der Schwimmkörper (20) gegenüber
der Verbindungsleitung (21) beweglich angeordnet ist.
3. Behälter (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (20)
ein oberseitig offenen, sich in Längsrichtung des Behälters (1) erstreckenden Rohrstutzen
(22) aufweist und ansonsten als geschlossener Hohlkörper ausgebildet ist, daß das
offene Ende des Rohrstutzens (22) innerhalb eines unterseitig offenen, ansonsten geschlossen
ausgebildeten, an der Verbindungsleitung (21) angebrachten Hohlzylinders (26) angeordnet
ist, daß das offene Ende des Hohlzylinders (26) in Abhängigkeit von der Schwimmposition
des Schwimmkörpers (20) mit Abstand von dem offenen Ende des Rohrstutzens (22) angeordnet
ist und daß der Hohlzylinder (26) den Rohrstutzen (22) mit Abstand umgibt.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das offene Ende des Rohrstutzens
(22) von einem sich radial auswärts erstreckenden Ringflansch (23) umgeben ist, daß
das offene ende des Hohlzylinders (26) einen, sich radial einwärts erstreckenden Ringflansch
(27) aufweist und daß sich die Ringflansche (23,27) in radialer Richtung zumindest
teilweise überdecken.
5. Behälter (1) nach Anspruch oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(21) bei aufschwimmendem Schwimmkörper (20) innerhalb desselben endet und daß die
Verbindungsleitung (21) innerhalb des Schwimmkörpers (20) mit Bohrungen (30) für einen
Gaseintritt versehen ist.
6. Behälter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(21) in eine, innerhalb des Schwimmkörpers (20) angeordnete Buchse (25) eingesteckt
ist.
7. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsleitung (21) ein flexibles Leitungselement, insbesondere einen
Faltenbalg (28) aufweist.
8. Behälter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung
einen, in dem Behälter (1) pendelfähig angeordenten Schwimmkörper (32) aufweist, daß
der Schwimmkörper (32) mit einem als Spritzschutz (36) dienenden, bis auf eine Öffnung
(37) geschlossen ausgebildeten Hohlkörper in Wirkverbindung steht, daß der genannte
Hohlkörper die Mündungsöffnung einer flexiblen Leitung enthält, die unmittelbar an
das Sicherheitsventil (18) angeschlossen ist und daß die Mündungsöffnung relativ
zu der genannten Öffnung (37) vor Flüssigkeitsspritzern geschützt angeordnet ist.
9. Behälter (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Leitung
als Schlauch (40) ausgebildet ist, der an seinem, dem Hohlkörper zugekehrten Ende
in einem, endseitig die Mündungsöffnung bildenden Rohrelement (38) endet, welches
Rohrelement (38) in einen, der Umlenkung eines Gasstromes dienenden, innerhalb des
Hohlkörpers angeordneten scheibenartigen Sperrkörper (39) eingesteckt ist, wobei die
Mündungsöffnung auf der, der Öffnung (37) abgekehrten Seite des Sperrkörpers (39)
angeordnet ist.
10. Behälter (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer
(32) an einer pendelfähig am Bodenabschnitt (3) angelenkten Stütze (33) befestigt
ist, an deren, dem Bodenabschnitt (3) abgekehrten Ende der genannte Hohlkörper angeordnet
ist.
11. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkörper gleichzeitig als Schwimmer konzipiert ist.
12. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß - in der üblichen Stellung des Behälters (1) - die Öffnung (37) auf der Unterseite
des Hohlkörpers angeordnet ist.
13. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Deckelteil (6) außenseitig konvex gekrümmt oder kegelig ausgestaltet ist.
14. Behälter (1) nach einen der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Deckelteil (6) ein an sich bekanntes Flammenfilter (15) trägt.
15. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwimmkörper (20,32) innerhalb des Aufnahmeraumes (9) unter Berücksichtigung
des zulässigen Niveaus (17) der Flüssigkeit derart angeordnet sind, daß dich in jeder
stabilen Lage des Behälters (1) die Mündungsöffnungen der flexiblen, zu dem Sicherheitsventil
(18) führenden Verbindungsleitungen ebenso wie die Gaseintrittsöffnungen des Hohlzylinders
(26) bzw. des Spritzschutzes (36) oberhalb des Niveaus (17) befinden.