(19)
(11) EP 0 407 784 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.1991  Patentblatt  1991/03

(21) Anmeldenummer: 90111836.4

(22) Anmeldetag:  22.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G21F 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 14.07.1989 DE 3923260

(71) Anmelder: Noell GmbH
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hardt, Norbert
    D-3000 Hannover 1 (DE)
  • Sterner, Hakan
    D-3000 Hannover 1 (DE)
  • Popp, Werner
    D-3451 Holle (DE)

(74) Vertreter: Kaiser, Henning (DE) 
Heimgarten 96
D-22399 Hamburg
D-22399 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verschluss für radioaktive oder toxische Stoffe aufnehmende Behälter


    (57) Verschluß mit einem oder mehreren Deckelteilen (6) für radioaktive oder toxische Stoffe aufnehmende Behälter (1). Jedes Deckelteil ist an dem Behälter über einen eigenen Sprengring (5) steckarretierbar befestigt, wobei das Deckelteil, bei mehreren Deckelteilen das äußere Deckelteil, mehrere auf seinem Umfang verteilte, seinen Sprengring (5) sichernde Steckbolzen (10) aufweist.
    Der Verschluß kann bei ausreichender Sicherung schnell und einfach gehandhabt werden, was ihn ganz besonders für eine sicherheitsbedingte Fernhantierung geeignet macht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß mit einem oder mehreren Deckelteilen für radioaktive oder toxische Stoffe aufnehmende Behälter.

    [0002] Behälter mit einem oder mehreren Deckelteilen aufweisenden Verschluß sind in der Praxis in den unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Bei Behältern mit mehreren Deckelteilen gibt es Behälterverschlüsse mit zwei voneinander getrennten Deckelteilen und Behälterverschlüsse mit zwei untereinander verbundenen Deckelteilen. Sämtlichen bekannten Behälterverschlüssen ist gemeinsam, daß sie am Behälter direkt oder indirekt durch Schraubmittel befestigt sind.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem sich aufwendige Befestigungsmittel erübrigen, ohne daß jedoch die Sicherheit dadurch beeinträchtigt wird.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß jedes Deckelteil an dem Behälter über einen eigenen Sprengring steckarretierbar befestigt ist, und daß das Deckelteil, bei mehreren Deckelteilen das äußere Deckelteil, mehrere auf seinem Umfang verteilte Steckbolzen zur Sicherung seines Sprengringes aufweist.

    [0005] Durch die Erfindung ist ein Behälterverschluß vorhanden, der für verschiedene Einsatzfälle des Behälters ausreichend gesichert ist und der schnell und einfach gehandhabt werden kann, was ihn ganz besonders für eine sicherheitsbedingte Fernhantierung geeignet macht.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung bestehen gemäß den Unteransprüchen in folgendem:

    [0007] Die Steckbolzen sind länger als die für sie vorgesehenen Bohrungen im Deckelteil und weisen eine Aussparung auf, die mit einer Aussparung des äußeren Deckelteils fluchtet, wenn der Steckbolzen eine Lage hat, bei der seine Unterkante auf der Ebene der Unterkante des Deckelteils liegt.
    Der erfindungsgemäße Deckelverschluß kann durch diese Maßnahmen besonders schnell und einfach gehandhabt werden.

    [0008] Bei mehreren Deckelteilen ist das innere Deckelteil mit einer kegelstumpfförmigen Ausbeulung versehen, wodurch sich durch Wegfall spezieller Ausnehmungen oder Anformungen für den Sprengring eine weitere Vereinfachung des Behälterverschlußes ergibt.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 den Querschnitt durch einen Teil eines Behälterverschlußes mit zwei Deckelteilen, wobei eine Sprengring durch Steckbolzen in seiner Lage gesichert ist.

    Fig. 2 den Behälterverschluß gemäß Fig. 1, wobei der Sprengring durch die Steckbolzen in seiner Lage nicht gesichert ist.



    [0010] Mit 1 ist ein zylindrischer Behälter zur Aufnahme radioaktiver oder toxischer Stoffe bezeichnet. Der Behälter trägt an seiner oberen Stirnseite eine Dichtung 2. An seiner inneren Umfangsfläche und auch an seiner äußeren Umfangsfläche weist der Behälter jeweils eine Ringnut 3 und 4 auf. In der Ringnut 3 befindet sich ein Sprengring 5, der aus Federstahldraht mit einem runden Querschnitt besteht und der an einer Stelle geschlitzt ist. Im entspannten Zustand ragt der Sprengring 5 etwa zur Hälfte aus der Ringnut 3 heraus. Beim Aufweiten und somit beim Spannen, was beim Einstecken eines inneren Deckelteils 6 erfolgt, verschwindet der Ring 5 in der Ringnut 3, die wenigstens so tief ist, wie der Sprengring dick ist. Das Deckelteil 6 ist mit einer kegelstumpfförmigen Ausbeulung 7 versehen und stützt sich bei Einsatz im Behälter 1 mit seinem Rand auf der Dichtung 2 ab. Auf dem inneren Deckelteil 6 und der Dichtung 2 aufliegend, befindet sich ein äußeres Deckelteil 6, das eine ringförmige Aussparung 8 aufweist. Gleichmäßig auf dem Umfang des äußeren Deckelteils 6 verteilt, befinden sich Bohrungen 9, in denen mit Preßsitz Steckbolzen 10 eingesetzt sind. Vor dem und beim Aufsetzen des äußeren Deckelteils auf den Behälter 1 befinden sich die Steckbolzen 10 in einer Position, wie in der Fig. 2 gezeigt. Die Steckbolzen 10, die länger sind als die für sie vorgesehenen Bohrungen 9, weisen eine Aussparung 11 auf, die, wenn die Steckbolzen die in Fig. 2 gezeigte Lage haben, bei der ihre Unterkante auf der Ebene der Unterkante des äußeren Deckelteils 6 liegen, mit der Aussparung 8 und auch mit der Nut 4 fluchtet. In der Aussparung 8 befindet sich ebenfalls ein Sprengring 5, der aus Federstahldraht mit einem runden Querschnitt besteht und der an einer Stelle geschlitzt ist. Im entspannten Zustand ragt dieser Sprengring 5 etwa zur Hälfte aus der Aussparung 8 heraus und in die Ringnut 4 hinein. Beim Aufweiten und somit beim Spannen, was beim Aufstecken des äußeren Deckelteils 6 erfolgt, ragt der Ring 5 etwa zur Hälfte in die Aussparungen 11 der Steckbolzen 10. Nach dem Aufstecken des äußeren Deckelteils 6 auf den Behälter 1, werden die Steckbolzen 10 mit einem entsprechenden Werkzeug sämtlichst mit einem Schlag in das äußere Deckelteil 6 getrieben und sichern somit den Sprengring 5 in seiner verriegelnden Lage (siehe Fig. 1). Soll das äußere Deckelteil 6 geöffnet werden, genügt zunächst ebenfalls ein Schlag auf ein entsprechendes Werkzeug, um sämtliche Steckbolzen 10 aus ihrer Position gemäß Fig. 1 in die Position gemäß Fig. 2 zu bringen. Zur Öffnung des äußeren Deckelteils 6 wird dann weiterhin das äußere Deckelteil 6 nach oben bewegt, wodurch der Sprengring 5 die Ringnut 4 verläßt und in die Aussparung 11 der Steckbolzen 10 ragt.


    Ansprüche

    1. Verschluß mit einem oder mehreren Deckelteilen für radioaktive oder toxische Stoffe aufnehmende Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Deckelteil (6) an dem Behälter (1) über einen eigenen Sprengring (5) steckarretierbar befestigt ist, und daß das Deckelteil, bei mehreren Deckelteilen das äußere Deckelteil, mehrere auf seinem Umfang verteilte, seinen Sprengring sichernde Steckbolzen (10) aufweist.
     
    2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckbolzen (10) länger sind, als die für sie vorgesehenen Bohrungen im Deckelteil und daß jeder Steckbolzen eine Aussparung (11) aufweist, die mit der Aussparung (8) des Deckelteils fluchtet, wenn der Steckbolzen eine Lage hat, bei der seine Unterkante auf der Ebene der Unterkante des Deckelteils liegt.
     
    3. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Deckelteilen das innere Deckelteil mit einer kegelstumpfförmigen Ausbeulung (7) versehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht