(19)
(11) EP 0 407 833 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.1991  Patentblatt  1991/03

(21) Anmeldenummer: 90112419.8

(22) Anmeldetag:  29.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 43/20, A45C 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.07.1989 AT 1664/89

(71) Anmelder: EGO KUNSTSTOFFWERK AG
CH-9450 Altstätten/SG (CH)

(72) Erfinder:
  • Hasler, Kurt, Dipl.-Ing.
    CH-8580 Amriswil (CH)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. 
Egelseestrasse 65a
A-6800 Feldkirch-Tosters
A-6800 Feldkirch-Tosters (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Deckelartiger Verschluss fÀ¼r schachtel- oder kassettenartige Behälter und Verfahren zu seiner Herstellung


    (57) Der deckelartige Verschluß für schachtel- oder kassettenartige Behälter ist randseitig in abschnittweise einen gebogenen Verlauf aufweisenden Führungsnu­ten verschiebbar geführt. Der Verschluß besteht aus einer Vielzahl von unmit­telbar mit ihren Längsseiten aneinander anliegenden, lamellenartigen und aus lichtdurchlässigem, vorzugsweise aus glasklarem Kunststoff gefertigten Strei­fen (11). Diese gleiche Längen aufweisenden Streifen (11) sind an ihren beiden äußeren Rändern mittels Kunststoffdrähten (13) miteinander verbunden. Zu die­sem Zweck tragen die Streifen (11) an ihren Schmalseiten Zapfen (12), welche im wesentlichen koaxial mit der Längsmittelachse des jeweiligen Streifens (11) liegen. Die Kunststoffdrähte (13) laufen durch diese Zapfen (12) hindurch.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen deckelartigen Verschluß für schachtel- oder kassettenartige Behälter, wobei der Verschluß randseitig in abschnittwei­se einen gebogenen Verlauf aufweisenden Führungsnuten des Behälters verschieb­bar geführt ist und der Verschluß aus einer Vielzahl von mit ihren Längsseiten aneinander anliegenden, lamellenartigen Streifen gleicher Länge besteht und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.

    [0002] Es ist bekannt, Schränke oder größere Behälter mit sogenannten Rolladen zu verschließen. Unter Rolladen im Sinne der gegenständlichen Erfindung werden hier flächenhafte Verschlüsse verstanden, die in einer Ebene biegsam sind und die aus einer Vielzahl unmittelbar nebeneinander angeordneter, lamellenartiger Leisten bestehen, die in staubdichter Weise miteinander verbunden sind. In der Regel werden solche Rolläden aus Holzleisten gefertigt, die auf einem festen, textilen Untergrund befestigt, beispielsweise aufgeklebt, sind. Randseitig sind diese Rolläden in Nuten des Schrankes oder des Behälters geführt. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise der Rolladen nach der GB-PS 20 640 (A.D. 1913) zu nennen, der aus einzelnen, nebeneinander liegenden Holzleisten besteht, die auf einem starken Leinengewebe aufgeklebt sind, oder der Schachtelverschluß nach der CH-PS 150 999, wobei hier die benachbart liegenden Leisten voneinander etwas distanziert sind. Diese Leisten sind hier mit ihrer Unterseite mit einer Folie verklebt, und darüberhinaus ist auch an der Oberseite eine Folie vorge­sehen, die jedoch der Querschnittskontur entlang verläuft. Auch einstückige Rolladenverschlüsse für schachtelartige Behälter sind bekannt (FR-PS 1166 825), die aus einem elastisch verformbaren Material gegossen sind, wobei die Längs­schnittkontur eines solchen Verschlusses sägezahnartig ausgestaltet ist, und im Basisbereich dieses Verschlusses ist eine Verstärkungseinlage mit eingegos­sen. Ein anderer bekannter einstückiger Verschluß (US-PS 1782 110) für einen schachtelartigen Behälter besteht aus einem wellig geprägten Karton, der auf seiner Rückseite mit einem dieser Prägung folgenden Verstärkungsgewebe verklebt ist. Es ist auch bekannt und naheliegend, solche Rolläden einstückig aus Kunst­stoffen herzustellen, wobei dazu Kunststoffe hoher Biegefestigkeit verwendet werden. Die einzelnen, einander benachbarten Leisten, die einen solchen Rolla­den bilden, gehen dann über ein sogenanntes Filmscharnier ineinander über, und Scharnier und Leiste sind aus einem Material einstückig hergestellt. Kunststof­fe, die sich dafür eignen und eine hinreichend hohe Biegefestigkeit und eine ausreichende Biegsamkeit aufweisen, sind aber nicht glasklar, ja nicht einmal lichtdurchlässig.

    [0003] Es besteht jedoch Bedarf dafür, kassetten- oder schachtelartige Behälter für bestimmte Gebrauchsgegenstände mit solchen "Rolläden" zu verschließen, jedoch besteht die Forderung, daß diese Rolläden lichtdurchlässig, insbesondere glas­klar sein müssen, damit der im Behälter befindliche Gegenstand, auch ohne daß der Behälter geöffnet wird, beobachtet und gesehen werden kann. Zur Herstellung solcher Rolläden eignet sich im Prinzip Acrylharz, mit welchem glasartige Pro­dukte herstellbar sind, doch ist dieses Material sehr spröde und zur Fertigung von Filmscharnieren gänzlich ungeeignet. Da darüberhinaus Behälter der hier in Rede stehenden Art relativ klein sind, sind auch die Leisten oder Streifen, die für diesen rolladenartigen Verschluß verwendet werden, relativ dünnwandig, so daß für die konstruktive Gestaltung von Verbindungselementen zwischen den jeweiligen benachbarten Leisten kaum ausreichend Platz zur Verfügung steht.

    [0004] Von diesem Stand der Technik und von den geschilderten Erkenntnissen geht die Erfindung aus und zielt darauf ab, deckelartige Verschlüsse nach Rolladen-Bau­art vorzuschlagen, die die geschilderten Nachteile nicht aufweisen bzw. die die geforderten Bedingungen erfüllen können, was erfindungsgemäß dadurch ge­lingt, daß die Streifen aus lichtdurchlässigem, vorzugsweise aus glasklarem Kunststoff gefertigt sind und an ihren beiden äußeren Rändern mittels Kunst­stoffdrähten miteinander verbunden sind. Da aus hochfesten Materialien zug­feste Kunststoffdrähte von geringem Durchmesser gefertigt werden können, kön­nen die randseitigen Bohrungen und Aussparungen für die Aufnahme und für die Durchführung des Kunststoffdrahtes sehr klein gehalten werden.

    [0005] Ist der deckelartige Verschluß ferner so aufgebaut, daß die Kunststoffdrähte in jenem Bereich der beiden äußeren Ränder vorgesehen sind, die von den Füh­rungsnuten des Behälters aufgenommen sind, so liegen diese Kunststoffdrähte praktisch zur Gänze in den Führungsnuten des Behälters und sind nicht sichtbar.

    [0006] Sind die lamellenartigen Streifen sehr dünn, so ist vorgesehen, daß die lamel­lenartigen Streifen an ihren Schmalseiten Zapfen tragen, welche im wesent­lichen koaxial mit der Längsmittelachse des jeweiligen Streifens liegen und die Kunststoffdrähte mit diesen Zapfen verbunden sind, insbesondere durch diese Zapfen hindurchlaufen (Figur 2). Die Durchmesser der Zapfen, die von den Führungen des Behälters aufgenommen werden, können dabei ohne weiteres etwas größer gemacht werden, als es der Wandstärke der lamellenartigen Strei­fen entspricht, so daß hier die Durchgangsöffnungen für die Aufnahme der Kunst­stoffdrähte ohne weiteres untergebracht werden können.

    [0007] Damit der deckelartige, nach Art eines Rolladens aufgebaute Verschluß auch staubdicht ist, sind von den unmittelbar aneinander anliegenden Längsseiten benachbarter lamellenartiger Streifen die eine Längsseite als Hohlkehle und die andere dazu korrespondierend bombiert ausgebildet. Um die hier verwendeten Hohlkehlen und Bombierungen zu vermeiden, die aufwendige Spritzgußformen für die Herstellung der Streifen notwendig machen, wenn diese im Spritzgußverfah­ren hergestellt werden, ist als weitere Maßnahme zur Erzielung eines staubdich­ten Verschlusses vorgesehen, daß die unmittelbar aneinander anliegenden Längs­seiten benachbarter lamellenartiger Streifen eine absatzartige Stufe aufwei­sen und diese Stufen benachbarter lamellenartiger Streifen sich gegenseitig überlappen (Figur 2).

    [0008] Die Abmessungen solcher deckelartigen, nach Art von Rolläden aufgebauten Ver­schlüsse sind klein, andererseits stellen solche Verschlüsse Massenartikel dar, so daß nach einer einfachen und billigen Herstellungsweise getrachtet werden muß, nach einer Herstellungsweise, nach der der Verschluß sozusagen in einem und als ganzes hergestellt werden kann. Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen, daß gleichzeitig in einem Arbeitsgang mehrere voneinander distanzierte, in einer Ebene mit ihren Längsseiten einander benachbart liegende Streifen in einer Spritzgußform gespritzt werden, in welche die Kunststoffdrähte vor dem Einbringen des Kunststoffes eingelegt worden sind, und die eingelegten Kunst­stoffdrähte eine geschlossene, glatte, reibungsarme Oberfläche aufweisen und nach dem Öffnen der Spritzgußform und nach dem Entformen der darin hergestell­ten, voneinander distanzierten, mittels der Kunststoffdrähte randseitig verbun­denen Streifen diese bei gespannten Kunststoffdrähte gegeneinander verschoben werden (Figur 4). Eine andere zweckmäßige Verfahrensweise besteht darin, daß gleichzeitig in einem Arbeitsgang mehrere voneinander distanzierte, in einer Ebene mit ihren Längsseiten einander benachbart liegende Streifen in einer Spritzgußform gespritzt werden, in welche die gummielastischen Kunststoff­drähte unter Vorspannung vor dem Einbringen des Kunststoffes eingelegt worden sind und nach dem Öffnen der Spritzgußform und nach dem Entformen der darin hergestellten, voneinander distanzierten, mittels der vorgespannten, gummiela­stischen Kordeln randseitig verbundenen Streifen die Kunststoffdrähte entlastet werden, wodurch die ursprünglich voneinander getrennten Streifen sich mit ihren Längsseiten aneinanderlegen.

    [0009] Nach einer weiteren zweckmäßigen Maßnahme ist vorgesehen, daß gleichzeitig in einem Arbeitsgang mehrere voneinander distanzierte, in einer Ebene mit ihren Längsseiten einander benachbart liegende Streifen in einer Spritzgußform ge­spritzt werden, in welche die Kunststoffdrähte vor dem Einbringen des Kunst­stoffes eingelegt worden sind und nach dem Abschluß des Spritzvorganges und nach dem Öffnen der Spritzgußform und nach dem Entformen der darin hergestell­ten, voneinander distanzierten, mittels der Kunststoffdrähte randseitig ver­bundenen Streifen die zwischen benachbarten Streifen befindlichen Kunststoff­drahtabschnitte zur relativen Verkürzung der zwischen benachbarten Streifen vorhandenen Abstände um die seitlichen Zapfen geschlungen werden (Figur 5, 6).

    [0010] Unabhängig davon, welche Verfahrensweise vorgesehen ist, in allen Fällen ist es zweckmäßig, darauf zu achten, daß die Schmelztemperatur des Materials für die Streifen und die Schmelztemperatur zumindest des Oberflächenmaterials der Kunststoffdraht unterschiedlich gewählt werden, wobei letztere höher ist als jene des Materials für die Streifen.

    [0011] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erörtert, um die Erfindung näher zu veranschaulichen. Es zeigen:

    Figur 1 in Schrägsicht einen aus Acrylglasteilen gebildeten Behälter mit einem nach Art eines Rolladens aufgebauten, deckelartigen und durchsichtigen Ver­schluß;

    Figur 2 drei benachbart liegende Streifen des Verschlusses in Seitensicht und in Figur 3 in Draufsicht, beide in einem gegenüber Figur 1 erheblich vergrößer­ten Maßstab;

    Figur 4 eine Draufsicht auf eine Hälfte der Spritzgußform;

    Die Figuren 5 und 6 die Ansicht und die Draufsicht auf ein weiteres Ausfüh­rungsbeispiel.



    [0012] Figur 1 zeigt in Schrägsicht einen kassettenartigen Behälter 1, der aus Acryl­glasteilen hergestellt ist. Er besitzt einen Boden 2 und Seitenwände 3, 4, 5 und 6, welche miteinander fest verbunden sind. In den beiden parallel zueinan­der liegenden Seitenwänden 4 und 5 ist je eine Führungsnut 7 vorgesehen, wobei jede dieser Führungsnuten zwei parallel verlaufende, gerade Äste und einen diese Äste verbindenden Bogen aufweist. Diese Führungsnuten nehmen die Ränder des deckelartigen, nach Art eines Rolladens aufgebauten Verschlusses 8 auf, wobei der vorderste lamellenartige Streifen dieses Verschlusses noch zusätz­lich eine Griffleiste 10 besitzt. Auch die den Verschluß bildenden, lamellen­artigen Streifen 11 sind aus glasklarem Acrylglas gefertigt.

    [0013] Detaildarstellungen in einem gegenüber Figur 1 stark vergrößerten Maßstab ver­anschaulichen die Figuren 2 und 3, die die drei vordersten Streifen 11 des Verschlusses 8 in Seitensicht und Draufsicht zeigen. Jeder Streifen 11 besitzt stirnseitig einen Zapfen 12, dessen Durchmesser etwas größer ist als die Stär­ke des Streifens. Durch diese Zapfen 12 verlaufen beidseitig Kunststoffdrähte 13, die die Streifen 11 zusammenhalten. An ihren Längsseiten besitzen diese einzelnen Streifen 11 Stufungen 14, wobei sich die durch diese Stufungen gebil­deten Absätze gegenseitig überdecken, um so einen staubdichten Verschluß zu schaffen.

    [0014] Um einen solchen Verschluß als Massenartikel rationell herstellen zu können, sind folgende Verfahrensmaßnahmen vorgesehen:

    [0015] In einer mindestens zweiteiligen Spritzgußform, von der in Figur 4 nur die eine Hälfte 15 in Draufsicht dargestellt ist, sind so viele formgebende Aus­sparungen vorgesehen, wie der herzustellende Deckel Streifen 11 besitzt. Diese formgebenden Aussparungen sind voneinander um das Maß A distanziert. Bevor die Spritzgußform verschlossen wird, werden die Kunststoffdrähte 13 spannungslos eingelegt, wobei hier Kunststoffdrähte 13 verwendet werden, die eine glatte, geschlossene und reibungsarme Oberfläche besitzen (monofil) und deren Material einen Schmelzpunkt hat, der oberhalb des Schmelzpunktes jenes Materials liegt, das für die Herstellung der Streifen 11 eingesetzt wird. Ist die Spritzgußform in dieser Weise vorbereitet, so wird sie verschlossen, und das aufgeschmolzene Material für die Herstellung der Streifen 11 wird in herkömmlicher Weise unter hohem Druck und hoher Temperatur eingespritzt. Sobald das eingespritzte Mate­rial die Formhöhlungen gefüllt hat und hinreichend erstarrt ist, wird die Form geöffnet, und die Streifen werden zusammen mit den umspritzten Kunststoffdräh­ ten 13 aus der Form genommen. Aufgrund der glatten, reibungsarmen Oberfläche des Kunststoffdrahtes 13 und des hohen Schmelzpunktes des Materials, aus dem die Kunststoffdrähte bestehen, zumindest deren Oberfläche, tritt zwischen dem Material dem Kunststoffdraht und dem zur Herstellung der Streifen 11 dienenden Material keine Bindung ein, so daß nunmehr die vorerst voneinander um den Ab­stand A distanzierten Streifen zusammengeschoben werden können (Pfeil 16), bis sie die aus den Figuren 2 und 3 ersichtliche Lage gegeneinander einnehmen. Die Pfeile 16 deuten diese Verschiebebewegung an, wobei während der Ausübung der hier notwendigen Schubkraft die Enden der Kunststioffdrähte 13 festgehalten werden müssen, deren Enden anschließend verknotet, verschweißt oder anderwei­tig abgebunden werden. Damit ist der Verschluß sozusagen verbrauchsfertig her­gestellt.

    [0016] Ein anderes Verfahren sieht in diesem Zusammenhang vor, daß unter Beibehaltung der erörterten Spritzgußform und ihrer Aufteilung der Formhöhlungen ein gummi­elastischer, vorzugsweise polyfiler Kunststoffdraht 13 vor dem Verschließen der Form in diese eingelegt wird, wobei hier der Kunststoffdraht 13 vorgespannt wird, und zwar um jenes Maß, das der Summe der Abstände A entspricht. Wird nach dem Schließen der Spritzgußform in der oben geschilderten Weise verfahren, so zieht nach dem Entformen der vorgespannte und anschließend entlastete gummi­elastische Kunststoffdraht 13 die mit Abstand voneinander gespritzten Streifen 11 zusammen (Figur 2 und Figur 3). Gegenüber der erstbesprochenen Bauart (Ver­wendung eines Kunststoffdrahtes 13 ohne ausgeprägtes gummielastisches Verhal­ten) ist hier jedoch ein gewisser Nachteil in Kauf zu nehmen, der darin besteht, daß bei der Ausübung einer Zugkraft auf den Verschluß es unter anderem nicht vermeidbar ist, daß zwischen benachbarten Leisten Spalte aufklaffen.

    [0017] Eine weitere Verfahrensmöglichkeit veranschaulicht Figur 4 in Verbindung mit den Figuren 5 und 6. Hier wird ein Kunststoffdraht 13 ohne ausgeprägte Deh­nungseigenschaften und ohne besondere Oberflächenbeschaffenheit (poly- oder monofil) verwendet. Die Verfahrensschritte sind vorerst gleich jenen, wie sie oben geschildert worden sind. Nach dem Entformen werden jedoch die einzelnen, zwischen benachbarten Zapfen 12 liegenden Kunststoffdrahtabschnitte um jeweils einen der benachbarten Zapfen 12 gewickelt (Figur 5 und Figur 6), so daß da­durch die Länge dieser Kunststoffdrahtabschnitte relativ verkürzt und damit die vorerst voneinander distanzierten Streifen 11 zusammengebracht werden. Bei dieser Verfahrensweise ist darauf zu achten, daß der Formabstand A der einzel­nen Streifen 11 und die Länge 1 des Kunststoffdrahtabschnittes zwischen benach­barten Zapfen 12 entsprechend aufeinander abgestimmt werden: Durch das Um­schlingen eines Zapfens 12 (Figur 5) ist der Kunststoffdrahtabschnitt um ein Maß zu verkürzen, das dem Formabstand A der Streifen 11 entspricht. Dieses Ver­fahren ist aufwendig, so daß den beiden vorstehend erörterten Verfahren wohl der Vorrang einzuräumen ist. In der Zeichnung (Fig. 5, 6) besitzen die Zapfen 12 eine glatte Oberfläche aus Gründen der Anschaulichkeit. In der Praxis wur­den in diesem Zapfen 12 umlaufende Nuten vorgesehen, die die umschlingenden Kunststoffdrähte aufnehmen.
    Dank der geschilderten Maßnahmen ist es möglich geworden, einen deckelartigen, nach Art eines Rolladens aufgebauten Verschluß aus glasklarem Material sozusa­gen in einem Arbeitsgang zu fertigen und dennoch einen Verschluß zu erhalten, der eine ausreichende Staubdichtheit aufweist.

    [0018] Bei den gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispielen überlappen sich die Längsseiten benachbarter Streifen 11 infolge der Stufung 14. Grundsätzlich ist es möglich, die Staubdichtheit auch dadurch zu erreichen, daß von den unmittel­bar aneinander anliegenden Längsseiten benachbarter lamellenartiger Streifen die eine als Hohlkehle und die andere dazu korrespondierend bombiert ausgebil­det wird. Dies erfordert aber einen höheren und damit kostspieligeren Formen­aufwand.


    Ansprüche

    1. Deckelartiger Verschluß für schachtel- oder kassettenartige Behälter (1), wobei der Verschluß randseitig in abschnittweise einen gebogenen Verlauf aufweisenden Führungsnuten (7) des Behälters (1) verschiebbar geführt ist und der Verschluß aus einer Vielzahl von mit ihren Längsseiten aneinander anliegenden, lamellenartigen Streifen (11) gleicher Länge besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (11) aus lichtdurchlässigem, vorzugsweise aus glasklarem Kunststoff gefertigt sind und an ihren beiden äußeren Rän­dern mittels Kunststoffdrähten (13) miteinander verbunden sind.
     
    2. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffdrähte (13) in jenem Bereich der beiden äußeren Ränder vorgese­hen sind, die von den Führungsnuten (7) des Behälters (1) aufgenommen sind.
     
    3. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lamellenartigen Streifen (11) an ihren Schmalseiten Zapfen (12) tragen, welche im wesentlichen koaxial mit der Längsmittelachse des jewei­ligen Streifens (11) liegen und die Kunststoffdrähte (13) mit diesen Zap­fen (12) verbunden sind, insbesondere durch diese Zapfen hindurchlaufen (Figur 2).
     
    4. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Zapfen (12) größer ist als die Stärke der lamellenartigen Streifen (11).
     
    5. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von den unmittelbar aneinander anliegenden Längsseiten benachbarter lamellenartiger Streifen die eine Längsseite als Hohlkehle und die andere dazu korrespondierend bombiert ausgebildet sind.
     
    6. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar aneinander anliegenden Längsseiten benachbarter lamel­lenartiger Streifen (11) eine absatzartige Stufe (14) aufweisen und diese Stufen benachbarter lamellenartiger Streifen sich gegenseitig überdecken (Figur 2).
     
    7. Deckelartiger Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die aus lichtdurchlässigem, vorzugsweise glasklarem Kunst­stoff gefertigten Streifen in einem Spritzgußverfahren hergestellt sind.
     
    8. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffdraht (13) eine glatte, geschlossene, reibungsarme Oberfläche besitzt.
     
    9. Deckelartiger Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffdraht (13) gummielastisch ist.
     
    10. Verfahren zur Herstellung des deckelartigen Verschlusses nach einem der An­sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig in einem Arbeits­gang mehrere, voneinander distanzierte, in einer Ebene mit ihren Längssei­ten einander benachbart liegende Streifen (11) in einer Spritzgußform (15) gespritzt werden, in welche die Kunststoffdrähte (13) vor dem Einbringen des Kunststoffes eingelegt worden sind, und die eingelegten Kunststoff­drähte (13) eine geschlossene, glatte, reibungsarme Oberfläche aufweisen und nach dem Öffnen der Spritzgußform und nach dem Entformen der darin hergestellten, voneinander distanzierten, mittels der Kunststoffdrähte (13) randseitig verbundenen Streifen (11) diese bei gespannten Kunststoff­drähten (13) gegeneinander verschoben werden (Figur 4).
     
    11. Verfahren zur Herstellung des deckelartigen Verschlusses nach einem der An­sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig in einem Arbeits­gang mehrere, voneinander distanzierte, in einer Ebene mit ihren Längssei­ten einander benachbart liegende Streifen (11) in einer Spritzgußform ge­spritzt werden, in welche die gummielastischen Kunststoffdrähte (13) unter Vorspannung vor dem Einbringen des Kunststoffes eingelegt worden sind und nach dem Öffnen der Spritzgußform und nach dem Entformen der darin herge­stellten, voneinander distanzierten, mittels der vorgespannten, gummiela­stischen Kunststoffdrähte (13) randseitig verbundenen Streifen (11) die Kunststoffdrähte (13) entlastet werden, wodurch die ursprünglich vonein­ander getrennten Streifen (11) sich mit ihren Längsseiten aneinanderlegen.
     
    12. Verfahren zur Herstellung des deckelartigen Verschlusses nach einem der An­sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig in einem Arbeits­gang mehrere, voneinander distanzierte, in einer Ebene mit ihren Längssei­ten einander benachbart liegende Streifen (11) in einer Spritzgußform (15) gespritzt werden, in welche die Kunststoffdrähte (13) vor dem Einbringen des Kunststoffes eingelegt worden sind und nach dem Abschluß des Spritzvor­ganges und nach dem Öffnen der Spritzgußform und nach dem Entformen der darin hergestellten, voneinander distanzierten, mittels der Kunststoff­drähte (13) randseitig verbundenen Streifen (11) die zwischen benachbarten Streifen (11) befindlichen Kunststoffdrahtabschnitte zur relativen Verkür­zung der zwischen benachbarten Streifen vorhandenen Abstände (A) um die seitlichen Zapfen (12) geschlungen werden (Figur 5, 6).
     
    13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zapfen (12) zur Aufnahme des ihn umschlingenden Abschnittes des Kunststoffdrahtes (13) Nuten vorgesehen sind.
     
    14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelztemperatur des Materials für die Streifen (11) und die Schmelz­temperatur zumindest des Oberflächenmaterials des Kunststoffdrahtes (13) unterschiedlich gewählt werden, wobei letztere höher ist als jene des Materials für die Streifen (11).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht