[0001] Die Erfindung betrifft eine Füllzahnbürste der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art.
[0002] Durch die DE-PS 36 03 475 ist eine Füllzahnbürste der betreffenden Art bekannt, bei
der der Vorratsraum durch eine in ihrem Volumen leicht veränderbare Hülle gebildet
ist, die eine Öffnung aufweist und über den Rand ihrer Öffnung dicht mit dem Ventil
verbunden ist, wobei zwischen der Innenwandung des Handgriffs und der Hülle ein Raum
gebildet ist, der über eine Belüftungsöffnung in der Wandung mit der Umgebung verbunden
ist. Durch die veränderbare Hülle soll ein Austrocknen des Zahnreinigungsmittels in
der Hülle vermieden werden. Ein Nachteil dieser Konstruktion besteht darin, daß die
Anforderungen an die Hülle, die die Form eines Balges haben kann, verhältnismäßig
groß sind. Außerdem stellt diese Hülle ein zusätzliches Element dar, das den Preis
erhöht und außerdem Schwierigkeiten bei der Abdichtung mit sich bringt.
[0003] Durch die US-PS 4 388 011 ist eine Füllzahnbürste bekannt, die einen hohlen Handgriff
aufweist, in dem teleskopartig ineinanderschiebbare Rohrteile vorhanden sind, die
den Vorratsraum bilden. Dieser verhindert zwar ein Austrocknen des Zahnreinigungsmittels,
jedoch ist die Konstruktion verhältnismäßig aufwendig. Außerdem besteht der Nachteil,
daß immer ein Rest in dem Vorratsraum verbleibt, wenn alle Rohrelemente telekopartig
ineinandergeschoben sind. Das führt zu einem Verlust von Zahnreinigungsmittel. Zwar
befindet sich in dem größten Rohr element ein nach innen gerichteter Vorsprung, jedoch
ist dieser nicht in der Lage, für eine vollständige Entleerung des Vorratsraumes zu
sorgen. Schließlich besteht ein weiterer Nachteil darin, daß für die einzelnen Rohrelemente
ein großer Materialbedarf besteht, der den Preis des fertigen Produkts erhöht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllzahnbürste der betreffenden Art
zu schaffen, bei der ein komplizierter Balg nicht erforderlich ist, bei der der Vorratsraum
vollständig entleerbar ist und die einfach und billig in der Konstruktion ist.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebene Lehre gelöst.
[0006] Der Grundgedanke dieser Lehre besteht darin, den hohlen Handgriff selbst als Zylinderraum
für eine Kolbenanordnung auszunutzen. Dieser Zylinderraum ist in einzelne Zylinderabschnitte
abgestuften Durchmessers aufgeteilt. In jedem Zylinderabschnitt befindet sich ein
kleiner, kurzer Kolben. Entleert sich der Vorratsraum, und zwar aufgrund von Unterdruck
durch die Pumpeinrichtung, so bewegt sich zunächst der Kolben in dem Zylinderabschnitt
mit dem kleinsten Durchmesser, weil dieser Kolben sich über den gesamten Querschnittsbereich
seines Zylinderabschnittes erstreckt und somit mit dem durch die Pumpeinrichtung erzeugten
hydraulischen Unterdruck beaufschlagt ist. Der nachfolgende ringförmige Kolben ist
zu Beginn nicht mit einem hydraulischen Unterdruck beaufschlagt. Er bewegt sich daher
nicht. Dies ist erst dann der Fall, wenn der Kolben in dem Zylinderabschnitt geringsten
Durchmessers gegen den ringförmigen Kolben in dem nachfolgenden Abschnitt etwas größeren
Durchmessers stößt und somit zusammen mit dem ringförmigen Kolben einen größeren
Kolben für den Zylinderraum größeren Querschnitts bildet.
[0007] Da die Kolben in Bewegungsrichtung nur eine sehr geringe Ausdehnung zu haben brauchen,
bleibt am Ende des Entleerungsvorganges naturgemäß nur eine geringe oder gar keine
Menge von Zahnreinigungsmittel zurück. Mit der geringen Ausdehnung der einzelnen Kolben
ist auch der Vorteil eines geringen Materialbedarfs verbunden.
[0008] Natürlich lassen sich mehrere Zylinderabschnitte stufig vergrößerten Durchmessers
hintereinander anordnen. Bei dieser Weiterbildung ergibt sich insbesondere der Vorteil,
daß eine konische Form des Handgriffs möglich ist, wie das für die Handhabung vorteilhaft
ist.
[0009] Die Kolben haben zweckmäßigerweise an den jeweiligen Zylinderabschnitten anliegende,
zylinderförmige Dichtlippen, die nicht nur eine Dichtung, sondern auch eine Führung
der Kolben bewirken.
[0010] Der Boden des Vorratsraumes ist im Bereich der Pumpanordnung zweckmäßigerweise im
wesentlichen komplementär zur Kontur der Kolben ausgebildet, wenn sich diese in der
nächsten Stellung im Boden befinden.
[0011] Eine andere zweckmäßige Weiterbildung besteht darin, daß der Kanal teilweise durch
das Innere eines Rohres gebildet ist, das von der Pumpeinrichtung durch den Vorratsraum
und dicht und verschieblich durch eine Öffnung in dem Kolben mit dem kleinsten Durchmesser
verläuft. Dadurch vereinfacht sich der Handgriff insgesamt, und außerdem ergibt sich
eine Möglichkeit einer zusätzlichen Führung des Kolbens mit dem kleinsten Durchmesser
auf dem Äußeren des Rohres.
[0012] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0013] Die in der Zeichnung dargestellte Füllzahnbürste weist einen hohlen Handgriff 1 auf,
der einen Vorratsraum 2 für Zahnreinigungsmittel aufweist. Am oberen Ende des Handgriffs
1 befindet sich ein Stiel 3, in dem sich eine Austrittsöffnung 4 im Bereich von Borsten
5 befindet. Die Austrittsöffnung 4 ist über einen Kanal 6 mit dem Vorratsraum 2 verbunden.
Zwischen dem Kanal 6 und dem Vorratsraum 2 befindet sich eine Pumpeinrichtung 7,
die im einzelnen nicht dargestellt ist, da sie für das Verständnis der Erfindung nicht
von Bedeutung ist. Die Pumpeinrichtung weist ein Betätigungsglied 8 in Form einer
eindrückbaren Membran auf. Außerdem ist ein nicht dargestelltes Ventil vorgesehen,
das sich bei Betätigung der Pumpeinrichtung 7 schließt und ein Fördern von Zahnreinigungsmittel
in dem Kanal zur Austrittsöffnung 4 hin bewirkt und das bei Rückstellung der Pumpeinrichtung
in den Ruhestand öffnet, so daß dadurch Zahnreinigungsmittel aus dem Vorratsraum 2
nachströmen kann.
[0014] Das Innere des Handgriffs 1 ist stufenweise zylindrisch ausgebildet mit Zylinderabschnitten
9 und 10, deren Durchmesser bzw. Querschnitt stufig verschieden ist, und zwar ist
der der Pumpeinrichtung 7 näherliegende Zylinderabschnitt 10 in seinem Querschnitt
größer als der Zylinderabschnitt 9.
[0015] In dem Zylinderabschnitt 9 befindet sich ein Kolben 11, der eine zylinderartige Dichtlippe
12 aufweist, die an der Innenwandung des Zylinderabschnitts 9 anliegt. Außerdem ist
eine innere, zylindrische Dichtlippe 13 vorgesehen, mit der der Kolben 11 dicht ein
Rohr 14 umschließt, das die Pumpeinrichtung 7 mit dem Stiel 3 verbindet und dessen
Inneres einen Teil des Kanals 6 bildet.
[0016] In dem Zylinderabschnitt 10 mit größerem Durchmesser befindet sich ein Kolben 15,
der mit einer zylindrischen, umlaufenden Dichtlippe 16 an der Wandung des Zylinderabschnittes
10 anliegt. Er ist ringförmig ausgebildet, wobei eine zylindrische Ringfläche 17 den
gleichen Innendurchmesser hat wie der Zylinderabschnitt 9 und damit in der Lage ist,
den Kolben 11 dicht aufzunehmen. Er stößt dabei an einen als radialen Innenvorsprung
ausgebildeten Anschlag 18 an.
[0017] Ein Boden 19 des Vorratsraumes 2 ist komplementär zu der zugewandten Fläche des Kolbens
11 bzw. des Kolbens 15 ausgebildet, so daß dann, wenn sich die Kolben 11 und 15 in
der in der Zeichnung tiefsten Stellung befinden, kein toter Raum mehr zwischen den
Kolben 11 und 15 und dem Boden 19 vorhanden ist, so daß sämtliches Zahnreinigungsmittel
entleert werden kann.
[0018] Bei Benutzung der dargestellten Füllzahnbürste wird mittels der Pumpeinrichtung 7
durch Drücken auf das Betätigungsglied 8 in dem Vorratsraum befindliches Zahnreinigungsmittel
durch den Kanal 6 zu der Austrittsöffnung 4 und damit zu den Borsten 5 gedrückt. Der
in dem Vorratsraum 2 entstehende Unterdruck wirkt auf die Unterseite des Kolbens
11, so daß sich dieser entsprechend der geförderten Menge von Zahnreinigungsmittel
in Richtung auf die Pumpeinrichtung 7 verschiebt. Dies erfolgt bei weiterem Betätigen
der Pumpeinrichtung so lange, bis der Kolben 11 in die von der Ringfläche 17 und dem
Anschlag 18 gebildete Aufnahme dicht eingetreten ist. Dann nimmt der Kolben 11 auch
den Kolben 15 mit, beide zusammen verschließen den Querschnitt des Zylinderabschnittes
10, bis auch dieser entleert ist.
1. Füllzahnbürste, mit einem hohlen Handgriff, der einen Vorratsraum für Zahnreinigungsmittel
aufweist, mit einem Stiel am einen Ende des Handgriffs, mit Borsten am freien Ende
des Stieles, mit einer Austrittsöffnung im Bereich der Borsten, die über einen in
dem Stiel angeordneten Kanal mit dem Vorratsraum verbunden ist, mit einer Pumpeinrichtung
zwischen dem Vorratsraum und dem Kanal, mit einem am anderen Ende des Handgriffs angeordneten
Betätigungsglied für die Pumpeinrichtung und mit einem Ventil zwischen dem Vorratsraum
und dem Kanal, das bei Betätigung der Pumpeinrichtung schließt und ein Fördern von
Zahnreinigungsmittel in dem Kanal zur Austrittsöffnung erlaubt und das bei Rückstellung
der Pumpeinrichtung in den Ruhezustand öffnet, wobei Zahnreinigungsmittel aus dem
Vorratsraum durch das Ventil nachströmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsraum (2) einen zu der Pumpeinrichtung (7) hin in wenigstens zwei
Stufen zunehmenden Querschnitt hat und so Zylinderabschnitte (9, 10) bildet, daß in
jedem Zylinderabschnitt (9, 10) ein Kolben (11, 15) angeordnet ist, daß der Kolben
(11) in dem Zylinderabschnitt (9) mit dem kleinsten Querschnitt diesen Zylinderabschnitt
(9) schließt, daß der Kolben (15) in dem anschließenden Zylinderabschnitt (10) mit
dem größeren Querschnitt ringförmig ausgebildet ist und mit seiner inneren Ringfläche
(17) für den benachbarten Kolben (11) in dem angrenzenden Zylinderabschnitt (9) geringeren
Durchmessers eine dichte Aufnahme bildet, die einen Anschlag (18) aufweist, gegen
den der Kolben geringeren Durchmessers (11) stößt, wenn dieser sich in die Aufnahme
(17, 18) bewegt hat.
2. Fullzahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu der Pumpeinrichtung (7) hin wenigstens ein weiterer Zylinderabschnitt stufig
vergrößerten Durchmessers vorgesehen ist, in dem sich ein weiterer ringförmiger Zylinder
befindet, der mit seinem Inneren für den benachbarten ringförmigen Kolben (15) in
dem angrenzenden Zylinderabschnitt (10) geringeren Durchmessers eine dichte Aufnahme
mit einem Anschlag bildet.
3. Füllzahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (11, 15) an den jeweiligen Zylinderabschnitten (9, 10) anliegende,
zylinderförmige Dichtlippen (12, 16) aufweisen.
4. Füllzahnbürste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (19) des Vorratsraumes (2) im Bereich der Pumpeinrichtung (7) im wesentlichen
komplementär zur Kontur der Kolben (11, 15) ausgebildet ist, wenn sich diese in ihrer
nächsten Stellung zu dem Boden (19) befinden.
5. Füllzahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) teilweise durch das Innere eines Rohres (14) gebildet ist, das
von der Pumpeinrichtung (7) durch den Vorratsraum (2) und dicht und verschieblich
durch eine Öffnung in dem Kolben (11) mit dem kleinsten Durchmesser verläuft.