[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzenpaar für das Feuchtwerk einer Offsetdruckmaschine
nach dem Oberbegriff des ersten Schutzanspruches.
[0002] Ein derartiges Walzenpaar für das Feuchtwerk einer Offsetdruckmaschine ist aus der
DE-PS 1 940 661 bekannt. Hierbei ist die Auftragwalze von einem an der Übertragungswaize
und der Auftragwalze befestigten Zahnradpaar angetrieben. Diese Art des Antriebes
birgt die Gefahr von Zahnstreifen auf dem Druckträger, welche parallel zur Achse des
Plattenzylinders laufen und gleichen Abstand haben, welcher der Teilung der Zahnräder
des formschlüssigen Drehantriebes entspricht und durch Zahnflankenspiel hervorgerufen
wird. Auch können Schabloniererscheinungen durch das Feuchtwerk auf dem Druckbild
verursacht werden, und damit dessen Qualität verschlechtern.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Walzenpaar für das Feuchtwerk
einer Offsetdruckmaschine so auszubilden, daß ein qualitätsgerechtes Druckbild erzielbar
ist, das sowohl frei von Zahnstreifen als auch von Schabloniererscheinungen durch
den Feuchtmittelauftrag ist.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des ersten Schutzanspruches.
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung
und der Zeichnung.
[0005] Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Feuchtwerkes mit dem Walzenpaar,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Feuchtwerk gemäß Fig. 1 mit einem schematisch angedeuteten
Changierantrieb an der Übertragungswalze.
[0007] Eine elastische Auftragwalze 1 des Feuchtwerkes rollt gemäß Fig. 1 auf dem Umfang
eines Plattenzylinders 3 einer Offsetdruckmaschine ab. Die Feuchtflüssigkeit wird
der Auftragwalze 1 aus einem Behälter zugeführt, in dem eine Duktorwalze 5 eintaucht,
welche in der Drehzahl regelbar ist. Diese befördert die Feuchtflüssigkeit über eine
elastische Zwischenwalze 6 und eine unelastische Übertragungswalze 7 zur Auftragwalze
1, welche die Feuchtflüssigkeit auf die Druckplatte des Plattenzylinders 3 aufträgt.
[0008] Das An- und Abstellen bzw. Einstellen der Walzen des Feuchtwerkes ist bekannt und
wird deshalb nicht näher erläutert und in der Zeichnung auch nicht dargestellt.
[0009] Die Übertragungswalze 7 wird gemäß Fig. 2 formschlüssig über ein Zahnrad 9 angetrieben,
das einerseits mit einem am Plattenzylinder 3 befestigten Zahnrad 8 und andererseits
mit einem an der Übertragungswalze 7 befestigten Zahnrad 10 kämmt.
[0010] Die Auftragwalze 1 wird über ein an der Übertragungswalze 7 und der Auftragwalze
1 befestigtes Zahnradpaar 11, 2 angetrieben. Die Duktorwalze 5 wird von einem Getriebemotor
4 in bekannter Weise angetrieben.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Auftragwalze 1 über ein an der Übertragungswalze 7 und
der Auftragwalze 1 befestigtes Zahnradpaar 11, 2 von der Übertragungswalze 7 her mit
einer gegenüber dem Plattenzylinder 3 um etwa 3% erhöhten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
[0012] Hierzu trägt die Übertragungswalze 7 ein im Durchmesser größeres Zahnrad 11, das
mit einem auf der Auftragwalze 1 angeordneten Zahnrad 2 kämmt, dessen Durchmesser
kleiner als der Walzendurchmesser ist. Die Auftragwalze 1 wird um den der Zahnradübersetzung
entsprechenden Betrag schneller angetrieben, wobei die Übertragungswalze 7 mit Plattenzylinderumfangsgeschwindigkeit
dreht. Es empfiehlt sich, das Zahnrad 2 mit einem Zahn weniger zu versehen, als das
Zahnrad 11, wobei, wenn beispielsweise die Zahnräder 11 und 2 33 bzw. 32 Zähne haben,
die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze 1 3,125% größer ist, als diejenige der
Übertragungswalze 7 bzw. des Plattenzylinders 1. Die Differenzgeschwindigkeit zwischen
den Mantelflächen der Auftragwalze 2 und des Plattenzylinders 3 bzw. der Übertragungswalze
7 bewirkt nicht nur ein schablonierfreies Arbeiten des Feuchtwerkes, sondern verhindert
zu gleich in Folge eines nur geringen Gleitens der Mantelflächen die Bildung von Zahnstreifen
auf dem Druckträger. Außerdem säubert sich die Druckplatte auf dem Plattenzylinder
3 wegen der Differenzgeschwindigkeit zur Auftragwalze 1. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß sich ein äußerst stabiler Feuchtfilm auf der Druckplatte bildet, der nicht
so leicht abreißt.
[0013] Die Übertragungswalze 7 ist zweckmäßig als eine, eine axiale Hin- und Herbewegung
ausführende Verreibwalze ausgeführt, wozu außer dem Drehantrieb 8 bis 10 ein eine
axiale Hin- und Herbewegung bewirkender Changierantrieb 12 benötigt wird. Ist dieser
Changierantrieb 12 möglichst am Ende des Antriebszuges angeordnet, wirkt er sich
zusätzlich schwingungsdämpfend aus. Dies kann beispielsweise durch Anordnung des Changierantriebes
12 an dem Zapfen der Auftragwalze, auf dem das Zahnrad 2 sitzt, erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0014]
1 Auftragwalze
2 Zahnrad
3 Plattenzylinder
4 Getriebemotor
5 Duktorwalze
6 Zwischenwalze
7 Übertragungswalze
8 Zahnrad
9 Zahnrad
10 Zahnrad
11 Zahnrad
12 Changierantrieb
1.) Walzenpaar für das Feuchtwerk einer Offsetdruckmaschine, bestehend aus einer auf
dem Plattenzylinder abrollenden Auftragwalze, auf welche Feuchtflüssigkeit von einer
Übertragungswalze übertragen wird und die Auftragwalze über ein an der Übertragungswalze
und der Auftragwalze befestigtes Zahnradpaar angetrieben ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragwalze (1) über ein an der Übertragungswalze (7) und der Auftragwalze
(1) befestigtes Zahnradpaar (11, 2) von der Übertragungswalze (7) her mit einer gegenüber
dem Plattenzylinder (3) etwa um 3% erhöhten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben ist.
2.) Walzenpaar nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragungswalze (7) mit einem Changierantrieb (12) versehen ist.
3.) Walzenpaar nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwalze (1) an dem Zapfen, auf dem das Zahnrad (2) sitzt, mit einem
Changierantrieb versehen ist.
4.) Walzenpaar nach Anspruch 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtflüssigkeit der Auftragwalze (1) über mindestens eine Zwischenwalze
(6) von einer in einer Flüssigkeitsbehälter eintauchenden, in der Drehzahl regelbaren
Duktorwalze (5) übertragen wird.