[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für die umlaufende und seitlich hin- und hergehende
Reibwalze nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
[0002] Am Mantel einer Reibwalze in Farb- oder Feuchtwerken überlagern sich drei Antriebe.
Einmal der zwangsläufige Antrieb der Reibwalze durch ein Getriebe, speziell Zahnradgetriebe,
über welches die Drehbewegung erfolgt, zweitens der zwangsläufige Antrieb zum seitlichen
Hin- und Herbewegen der Reibwalze und schließlich der Friktionsantrieb durch den Anpreßdruck,
mit dem die Reibwalze mit anliegenden Walzen zusammenwirkt.
[0003] Beim Antrieb der eingangs spezifizierten Gattung, der prinzipiell aus der DD-PS 41
474 bekannt ist, überlagern sich die genannten drei Antriebe. Hierzu weist der Antrieb
ein die seitliche Hin- und Herbewegung der Reibwalze vermittelndes loses Zahnrad mit
zwei Zähnen weniger auf als ein die umlaufende Bewegung der Reibwalze vermittelndes
Zahnrad, welches fest mit einem Lagerschenkel der Reibwalze verbunden ist. Das lose
Zahnrad ist mit einer Nutkurve in einer Muffe, die mit dem Lagerschenkel starr verbunden
ist, durch einen in der Nabe des losen Zahnrades sitzenden Bolzen mit Rolle verbunden.
Beim Umlauf des zwei Zähne weniger aufweisenden losen Zahnrades wird der in dessen
Nabe sitzende Bolzen mit Rolle kreisförmig in der Nutkurve beschleunigt mitgenommen.
Dabei wird die Muffe mit dem Lagerschenkel und somit die Reibwalze um den Weg der
Kurvensteigung der Nutkurve im Verhältnis der Zähnezahl des losen Zahnrades und des
die umlaufende Bewegung vermittelnden Zahnrades einmal hin- und herbewegt.
[0004] Bei der beschleunigten kreisförmigen Mitnahme des Bolzens mit Rolle in der Nutkurve
ist einerseits das lose Zahnrad Schwingungen ausgesetzt, die aus der Maschine kommen,
z.B. dem Antriebsräderzug von den Druckwerkszylinder und/oder dem Friktionsantrieb
der Walzen und Zylinder mit den vom Kanal des Plattenzylinders beim An- und Ablaufen
an den Auftragwalzen eingeleiteten Drehschwingungen und/oder Störschwingungen aus
einem evtl. vorgesehenen Antrieb der Auftragswalzen mit Umfangsschlupf (DELTA). Andererseits
ist das lose Zahnrad Schwingungen ausgesetzt, die aus der Ableitung der zyklischen
Changierbewegung der Reibwalze aus einer Rotationsbewegung der Nutkurve mit der darin
beschleunigt kreisförmig mitgenommenen Rolle entstehen, welche über den Bolzen starr
mit der Nabe des losen Zahnrades verbunden ist.
[0005] Das lose Zahnrad ist massearm ausgeführt, so daß sein Trägheitsmoment nicht ausreicht,
um die sich überlagernden Schwingungen zu dämpfen.
[0006] Wegen der starren Antriebsverbindung des losen Zahnrades mit einem Zahnrad des Antriebsräderzuges
von den Druckwerkszylindern pflanzen sich dessen Schwingungen ungedämpft bis zu den
Druckzylindern fort.
[0007] Diese Art des Antriebes birgt die Gefahr der Bildung sogenannter Zahnstreifen auf
dem Druckträger, welche durch Zahnflankenspiel hervorgerufen werden können.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, den Antrieb der eingangs spezifizierten Gattung so
zu verbessern, daß ein sauberes Druckbild erzielbar ist, das insbesondere frei von
Zahnstreifen ist.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruches.
[0010] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Bewegung des losen Zahnrades mit
Bolzen und Rolle von dem die umlaufende Bewegung der Reibwalze vermittelnden Zahnrad
abgeleitet ist. Dadurch werden mögliche Schwingungen der Reibwalze, unter Zwischenschaltung
des Trägheitsmomentes des gesamten Feuchtwerkantriebes gedämpft, wodurch die Druckqualität
beeinträchtigende Zahnstreifen auf dem Druckbogen vermieden werden konnten.
[0011] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
kurz erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt eines Feuchtwerkes mit Antrieb, der Reibwalze, teilweise schematisch,
Fi. 2 die Seitenansicht des Feuchtwerkes nach Fig. 1.
[0013] Das Feuchtwerk besteht aus einer Auftragwalze 2, einer Reibwalze 3, einer Zwischenwalze
26 und einer Duktorwalze 27. Die Auftragwalze 2 steht mit einem Plattenzylinder 1
einer nicht dargestellten Druckmaschine und der Reibwalze 3 in Kontakt. Die Auftragwalze
2 wird durch ein Zahnrad 12 von der Reibwalze 3 her durch ein Zahnrad 11 angetrieben.
Je nach gewähltem Übersetzungsverhältnis erfolgt somit der Antrieb der Auftragwalze
2 synchron oder asynchron zum Plattenzylinder 1 formschlüssig, d.h. durch eine starre
Antriebsverbindung mit der Reibwalze 3.
[0014] Die Auftragwalze 2 ist in Lagerhebeln 25 gelagert, die um die Achse der Reibwalze
3 schwenkbar gelagert sind.
[0015] Die ortsfest gelagerte Reibwalze 3 steht ferner in Kontakt mit der Duktorwalze 27.
Die Duktorwalze 27 taucht in einen Flüssigkeitsbehälter ein und überträgt durch Kontakt
mit der Dosierwalze 26 einen dünnen Feuchtflüssigkeitsfilm. Die Duktorwalze 27 ist
ebenfalls ortsfest gelagert und wird von einem in der Drehzahl regelbaren Getriebemotor
28 angetrieben. Die Zwischenwalze 26 ist in ähnlicher Weise wie die Auftragwalze 2
, in in der Zeichnung nicht dargestellten Lagerhebeln um eine gestellfeste Achse schwenkbar.
Die Einstellung der Walzen zueinander bzw. deren An- und Abstellung sind bekannt und
werden deshalb nicht näher erläutert.
[0016] Die Reibwalze 3 wird formschlüssig von einem treibenden Zahnrad 7 angetrieben, das
von einem am Plattenzylinder 1 befestigten Zahnrad 6 unmittelbar oder über Zwischenzahnräder
6, 6′, 6˝ angetrieben ist. Die Übersetzung ist dabei so gewählt, daß die Reibwalze
3 mit der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders 1 sich dreht. Die Zahnradübersetzung
zum Antrieb der Auftragwalze 2 von der Reibwalze 3 her kann gleich 1 gewählt werden,
so daß kein Schlupf zwischen den Walzen 2 und 3 auftritt, sie kann aber auch so gewählt
werden, daß Schlupf zwischen den Walzen 2 und 3 auftritt, d.h. diese Walzen asynchron
laufen.
[0017] Ein hohler treibender Lagerschenkel 15 der Reibwalze 3 ist mittels einer Schraube
13 durch einen Konus mit dem Antriebszapfen der Reibwalze 3 so verbunden, daß die
Reibwalze 3 mit ihrer Lagerung und den Antriebselementen aus der Maschine herausnehmbar
ist.
[0018] Die konisch ausgebildeten Lagerschenkel 15 sind in Lagerbuchsen 5 geführt. Zwischen
den Lagerschenkeln 15 ist die Reibwalze in bekannter Weise aufgenommen. Der Lagerschenkel
15 ist mit dem Zahnrad 8, welches die umlaufende Bewegung der Reibwalze 3 vermittelt,
über ein Vielkeilprofil 14 axial verschiebbar verbunden und einer radialen Drehbewegung
unterworfen.
[0019] Ein loses, die seitliche Hin- und Herbewegung der Reibwalze 3 vermittelndes Zahnrad
9 ist mit einer Nutkurve 17 in einer Muffe 16 über einen Bolzen 19 und eine Rolle
18 verbunden. Die Muffe 16 wiederum ist durch Scheiben mit dem Lagerschenkel 15 starr
ver bunden.
[0020] Erfindungsgemäß wird die umlaufende Bewegung des die seitliche Hin- und Herbewegung
der Reibwalze 3 vermittelnden losen (zweiten) Zahnrades 9 über ein Zahnrad 10 erzeugt,
welches außer mit dem losen Zahnrad 9 nur mit dem die umlaufende Bewegung der Reibwalze
3 vermittelnden ersten Zahnrad 8 kämmt, wobei dessen umlaufende Bewegung von einem
Zahnrad 6˝ des formschlüssigen Drehantriebes der Maschine her über ein Zahnrad 7 erzeugt
ist, daß außer mit dem Zahnrad 6˝ nur mit dem die umlaufende Bewegung der Reibwalze
3 vermittelnden ersten Zahnrad 8 kämmt.
[0021] Somit greifen das lose, die seitliche Hin- und Herbewegung der Reibwalze 3 vermittelnde
Zahnrad 9 und das auf dem Lagerschenkel 15 der Reibwalze 3 befestigte erste Zahnrad
8 in das Zahnrad 10. Das mit dem Lagerschenkel 15 der Reibwalze 3 fest verbundende
erste Zahnrad 8 überträgt seine Drehbewegung über das gemeinsame Zahnrad 10 auf das
zwei Zähne weniger aufweisende lose Zahnrad 9. Durch dessen wegen Zwischenschaltung
des Trägheitsmomentes des Feuchtwerkes stabileren Umlauf wird der in der Nabe des
losen Zahnrades 9 sitzende Bolzen stabilisiert und schwingungsgedämpft kreisförmig
in der Nutkurve 17 der Muffe 16 beschleunigt mitgenommen. Derart wird die Muffe 16
mit dem Lagerschenkel 15 um den Weg der Kurvensteigung der Nutkurve 17 im Verhältnis
der Zähnezahl und Umdrehungen des auf dem Lagerschenkel 15 der Reibwalze 3 befestigten
ersten Zahnrades 8 schwingungsgedämpft einmal hin- und herbewegt.
[0022] Der seitliche Antrieb der Reibwalze 3 erfolgt somit nicht mehr parallel mit dem Drehantrieb
der Reibwalze 3 sondern in Reihe, wobei der Drehantrieb der Reibwalze 3 vom Zylinderantrieb
über Zahnräder 6, 7 abgeleitet ist, wahrend die umlaufende Bewegung des die seitliche
Hin- und Herbewegung vermittelnden losen (zweiten) Zahnrades 9 vom auf den Lagerschenkel
15 der Reibwalze 3 befestigten ersten Zahnrad 8 abgeleitet ist. Bei einem derartigen
Kraftfluß im Antrieb der Reibwalze 3 kann Zahnflankenwechsel trotz evt. Zahnluft
bei unterschiedlichen Beistellungen der Walzen 1 bis 3, ferner evt. unterschiedlicher
Umfangsgeschwindigkeiten und Umfangsschlupf sowie Anregungen durch den Zylinderkanal
des Plattenzylinders 1 verhindert werden, so daß die Druckqualität beeinträchtigende
Zahnstreifen auf dem Druckbogen infolge vom Antrieb herrührender Vibrationen nicht
auftreten.
[0023] Der Vollständigkeithalber sei noch erwähnt, daß das auf der Nabe des festen Zahnrades
8 umlaufende lose Zahnrad 9 an einer axialen Abstützung 20 anliegt, während das feste
erste Zahnrad 8 an der Lagerbuchse axial abgestützt ist. Ferner sind die beiden Zahnräder
7 und 10 drehbar auf Lagerbolzen 21 bzw. 22 aufgenommen, die in der Gestellwand 4
der Druckmaschine gelagert sind. Axial gesichert werden dabei die Zahnräder 7 und
10 durch Stellringe 23 bzw. 24.
Bezugszeichenliste
[0024]
1 Plattenzylinder
2 Auftragwalze
3 Reibwalze
4 Gestellwand
5 Lagerbuchse
6 Zahnrad
7 Zahnrad
8 erste Zahnrad
9 loses (zweites) Zahnrad
10 Zahnrad
11 Zahnrad
12 Zahnrad
13 Schraube
14 Vielkeilprofil
15 Lagerschenkel
16 Muffe
17 Nutkurve
18 Rolle
19 Bolzen
20 Abstützung
21 Lagerbolzen
22 Lagerbolzen
23 Stellring
24 Stellring
25 Hebel
26 Zwischenwalze
27 Duktorwalze
28 Getriebemotor
1.) Antrieb für die umlaufende und hin- und hergehende Bewegung Seiner Reibwalze in
Farb- oder Feuchtwerken von Offset-Druckmaschinen mittels zweier verschieden schnell
umlaufender Zahnräder, von denen das erste Zahnrad die umlaufende Bewegung und ein
loses (zweites) Zahnrad, das auf der Nabe des ersten Zahnrades drehbar gelagert ist,
die seitliche Hin- und Herbewegung der Reibwalze vermittelt, wobei das erste Zahnrad
in starrer Antriebsverbindung mit einer Kurvennut und das lose (zweite) Zahnrad in
starrer Antriebsverbindung mit einem in der Kurvennut beschleunigt kreisförmig mitgenommenen
Bolzen mit Rolle steht, und beide Zahnräder über mindestens ein Zahnrad von dem mit
dem Plattenzylinder verbundenen Zahnrad her angetrieben sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur das erste Zahnrad (8) der zwei verschieden schnell umlaufenden Zahnräder (8,
9) von einem mit dem Plattenzylinder (1) verbundene Zahnrad (6) her angetrieben ist
und daß das lose (zweite) Zahnrad (9) vom ersten Zahnrad (8) angetrieben ist.
2.) Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lose (zweite) Zahnrad (9) vom ersten Zahnrad (8) über ein Zahnrad (10) angetrieben
ist, welches mit beiden Zahnrädern (8, 9) kämmt.