[0001] Es ist bekannt, daß das Anwählen einer Platine bei einer elektronisch gesteuerten
Jacquardmaschine mit Hilfe eines Elektromagneten erfolgt, der in dem Augenblick momentan
erregt wird und die flache, federnde Platine heranzieht, in dem diese von dem darunterliegenden
Messer nach oben gebracht ist. Beim Heranziehen jener Platine zum Gehäuse des Elektromagneten
hin, gelangt ein nach oben gerichteter, hakenförmiger Vorsprung auf dem Gehäuse des
Elektromagneten durch eine Platinenöffnung. Beim Absenken des Messers trägt eine
Rückzugsfeder, die über die Harnischschnur mit der Platine verbunden ist, dafür Sorge,
daß diese Platine nach unten gezogen wird. Falls die Platine gewählt ist, wird sie
mit ihrer Öffnung ab dem hakenförmigen Vorsprung des Gehäuses des Elektromagneten
festgemacht und bleibt folglich auch nach dem Entregen des Elektromagneten oben,
was das Ziel bei der Wahl einer Platine ist. Falls die Platine nicht angewählt wird,
folgt sie der Abwärtsbewegung des Messers.
[0002] Falls nun, insbesondere infolge eines zu stark gespannten Kettfadens, die Rückzugsfeder
der Harnischschnur wegen der Reibung nicht imstande ist, die Platine sogleich nach
unten zu ziehen, gelangt diese nicht in die feste Aufhängung am hakenförmigen Vorsprung
des Gehäuses des Elektromagneten. Dies hat zur Folge, daß in das Gewebe Fehler hineinkommen,
indem die Verhakung unterbleibt, da die Harnischrückzugsfeder vorübergehend der Platine
nicht mehr die erforderliche Rückstellkraft verleiht. Das Ziel der Erfindung ist es,
diesen Nachteil zu beseitigen.
[0003] Der Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Verbesserung der Platinenwahl
an einer elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie aus einem Hilfsgitter besteht, das aus einer (mit der Anzahl der Platinenreihen
übereinstimmenden) Anzahl individueller, in einem Rahmen festsitzender, parallel nebeneinander
gelegener, horizontaler Stäbe zusammengesetzt ist, wobei dieser Rahmen oberhalb der
Messer auf der elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine befestigt wird, so daß jeder
Stab parallel zur Bewegungsrichtung eines Messers verläuft, und wobei immer zwei
Reihen flacher Platinen zwischen zwei Stäben oberhalb des Gitters bis zu einer derartigen
Höhe oberhalb der aufgestellten Messer über das Hilfsgitter hinausragen, daß die
Platinen, die mit den Platinennasen von den Messern bei einer Aufwärtsbewegung mitgenommen
sind, am Ende jener Hubbewgeung der Reihe nach mit denselben Platinennasen sowohl
ihren in Reihe liegenden Stab als auch den Rahmen mitnehmen, in dem der Stab eingeklemmt
festsitzt, wobei während der Abwärtsbewegung der Messer das Gewicht jener mitgenommenen
Teile ausreicht, die Platine(n), deren Rückstellkraft ausgefallen ist, unmittelbar
nach unten zu ziehen, so daß sämtliche ausgewählten Platinen jeweils am hakenförmigen
Vorsprung am Gehäuse des betreffenden Elektromagneten fehlerfrei festhaken, wodurch
in allen Situationen eine korrekte Platinenkonfiguration sichergestellt ist.
[0004] Weitere Merkmale und Vorteile dieser Erfindung zur Verbesserung der Platinenwahl
bei einer elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine gemäß der Erfindung werden aus
der sich hier anschließenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform hervorgehen,
ohne daß aber die Erfindung auf diese mögliche Ausführungsform beschränkt wird. Diese
Beschreibung wird durch die beigefügten Figuren anschaulich gemacht.
Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer möglichen Ausführungsform gemäß der
Erfindung.
Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Abschnittes aus dem Hilfsgitter
unter Andeutung der zusammengesetzten Rahmenteile, in denen die Stäbe des Hilfsgitters
eingeklemmt festsitzen.
Figur 3 zeigt ausfürlich eine Seitenansicht zweier elektromagnetischer Halter mit
jeweils zwei zugehörigen Platinen der zusammenwirkenden Messer und der Stäbe des
Hilfsgitters in mehreren verschiedenen Stellungen (von links nach rechts: Messer
mit zugehöriger Platine und unten mit Stab des Hilfsgitters; Messer mit zwei zugehörigen
Platinen und oben mit Stab des Hilfsgitters, wobei beide Platinen angewählt wurden;
Messer mit zugehöriger Platine und unten mit Stab des Hilfsgitters).
Figur 4A-D zeigt in einer Seitenansicht ähnlich Fig. 3 den Bewegungsablauf bei Platinenanwahl.
[0005] Die zu beschreibende Einrichtung besteht aus einem rechteckigen Rahmen 1, bei dem
die beiden längsten Seitenränder aus zwei balkenartigen Trägern 2 bestehen, die mit
den schmalsten Seitenrändern horizontal angeordnet und auf der gesamten Länge ihres
vertikalen Seitenrandes an der Innenseite des Rahmens 1 mit einer vertikalen, rechteckigen
Aussparung versehen sind, die derart ausgebildet ist, daß an jedem Träger 2 ein breiterer
oberer Rand 3 entsteht, und der Träger 2 ist auf seiner ganzen weiteren Höhe unter
diesem Rand 3 nach unten hin schmaler als jener Rand 3.
[0006] In der genannten Aussparung jedes Trägers 2 auf deren ganzer Länge ist eine Verteilerschiene
4 angeordnet, die dieselben Abmessungen wie jene Aussparung aufweist und derart angebracht
wird, daß sie jene Aussparung ausfüllt und auf diese Weise mit Hilfe von Bolzen und
Muttern, Schrauben oder einem anderen Befestigungshilfsmittel festgehalten wird, wobei
rechteckige, vertikale Nuten 5 in regelmäßigen Abständen nebeneinander auf der gesamten
Länge der Verteilerschiene 4 vorgesehen sind; diese Nuten 5 gehen von dem unteren
Rand der Verteilerschiene 4 aus und laufen nicht zu dem oberen Rand hindurch.
[0007] An der Unterseite des Trägers 2 und der Verteilerschiene 4 ist eine Abschlußplatte
6 in derselben Breite wie der des Trägers 2 mit seiner von der Verteilerschiene 4
ausgefüllten Aussparung auf deren gesamter Länge mit Hilfe von Bolzen und Muttern,
Schrauben oder einem anderen Befestigungshilfsmittel befestigt, wodurch die offene
Seite der Nuten 5 abgeschlossen wird.
[0008] Die beiden normalerweise kürzesten Seiten des rechteckigen Rahmens 1 bestehen aus
zwei Schienen 7 von rechteckigem Profil, die mit ihren schmalsten Rändern horizontal
gestellt sind, wobei ihre Höhe gleich der Höhe der genannten Aussparung in dem Träger
2 ist; daher passen die äußeren Enden dieser Schienen 7, die an die Träger 2 in einem
rechten Winkel anschließen, in diese Aussparung unter dem Rand 3, und die unteren
Ränder der beiden Träger 2 und die beiden Schienen 7 gelangen in ein- und dieselbe
Fläche.
[0009] Die sich in der Verteilerschiene 4 befindenden Nuten 5 stehen sich paarweise auf
imaginären Verbindungslinien gegenüber, die zueinander und zu den Schienen 7 parallel
sind, die die kürzesten Seitenränder des rechteckigen Rahmens 1 bilden. Weiterhin
befinden sich in jeweils zwei genau gegenüberliegenden Nuten 5 die äußeren Enden eines
Hilfsgitterstabes 8; dabei werden die äußeren Enden dieser Hilfsgitterstäbe 8 in die
Nuten 5 an ihrer offenen Seite eingeschoben, und sie passen dort gerade hinein, bevor
die Abschlußplatte 6 befestigt wird, und durch die Befestigung jener Abschlußplatte
6 in den Nuten 5 werden die äußeren Enden der Hilfsgitterstäbe festgeklemmt.
[0010] Der Querschnitt der Hilfsgitterstäbe 8 ist ein Vieleck, bei welchem der obere Abschnitt
9 und auch der untere Abschnitt 10 die Gestalt eines umgekehrten V annehmen, wobei
die Gestalt dieses Querschnittes auf der gesamten Länge der Hilfsgitterstäbe 8 erhalten
bleibt.
[0011] An wenigstens einer Seite der Gitterstäbe befindet sich jeweils eine Reihe flacher,
federnder Platinen 11, die je mit einer Platinennase 12 versehen sind, um die Mitnahme
der Platine 11 durch das darunter befindliche Messer 24 während seiner Aufwärtsbewegung
zu ermöglichen. Diese Platinennasen 12 zeichnen sich dadurch aus, daß sie längs ihrer
Oberseite eine Gestalt aufweisen, die zu der am dichtesten benachbarten Flanke der
Unterseite des Hilfsgitterstabes 8 komplementär ist, die entsprechend dem Profil
eines umgekehrten V ausgeführt ist. Daher verhakt sich diese Platinennase 12 jeder
Platine 11 während ihrer Aufwärtsbewegung an der Unterseite 10 des darüberliegenden
Hilfsgitterstabes 8 und hebt auf diese Weise leicht den Hilfsgitterstab 8 und die
mit diesem verbundenen Teile in ihren höchsten Stand. Die Unterseite der Platinennase
12 jeder Platine 11 ist zu der am dichtesten benachbarten Oberseite jedes Messers
24 komplemantär, die über die gesamte Länge oberhalb eines Querschnitts die Gestalt
eines aufrecht stehenden V aufweist, damit jede Platine 11 von dem darunter befindlichen
Messer 24 während seiner Aufwärtsbewegung mitgenommen werden kann. Demnach ist die
Platinennase 12 an jeder Platine 11 in der Seitenansicht in Form eines Schwalbenschwanzes
ausgeführt.
[0012] Vier Hilfsmittel 13 zur Führung des Hilfsgitters sind vorgesehen, die symmetrisch
hinsichtlich der Symmetrieachse in Längsrichtung dieses Rahmens 1 an den Schienen
7, die die Querseiten des rechteckigen Rahmens 1 bilden, befestigt sind, wobei zwei
Hilfsmittel je Schiene 7 vorgesehen sind und Einzelteile jedes Paares Hilfsmittel
13, das sich gegenüber einer Schiene 7 des Rahmens 1 befindet, sind ferner auch noch
auf einer zur Längsrichtung der Stäbe 8 parallelen Achse 14 montiert, die von zwei
Stützen 15 gehaltert wird und mit Hilfe eines Klemmsystems 16 eingeklemmt ist. Jedes
Hilfsmittel 13 besteht dabei aus einem an der Schiene 7 befestigten Halter 17, in
dem ein kleiner Block 18 um einen horizontalen Zapfen um eine zur Längsrichtung der
Stäbe 8 parallele Achse drehbar angeordnet ist. In dem kleinen Block 18 befindet sich
eine vertikale Öffnuing, durch die ein vertikaler Stift 19 mit einem kleinen Block
20 fest verbunden ist, der auf der Achse 14 festsitzt. Die beiden Achsen 14 sind unter
den Schienen 7 des rechteckigen Rahmens derart angeordnet, daß die vier Stifte 19
der mit den Achsen verbundenen kleinen Blöcke 20 vertikal durch die Öffnungen in den
Haltern 17 hindurchgehen können, die an den Schienen 7 befestigt sind. Die äußeren
Enden der Achsen 14 sind außerdem noch in dem Klemmsystem 16 untergebracht, das aus
einer rinnen- oder schlitzförmigen Öffnung 16′ in einem kleinen Block besteht; daher
kann sich das eine Außenende der Achse 14 in einem breiteren, zylindrisch geformten
Abschnitt jener Öffnung 16′ befinden, wobei mit Hilfe eines Einsatzes oder eines ähnlichen
Hilfsmittels jene Öffnung 16′ verengt werden kann, damit sich die Achse 14 nicht mehr
drehen kann, oder wieder vergrößert werden kann, wenn es notwendig ist, daß sich
jede Achse 14 drehen kann; dabei befinden sich diese Klemmsysteme 16 an den L-förmigen
Stützen 15, die mit ihrem horizontalen Abschnitt an der elektronisch gesteuerten
Jacquardmaschine befestigt sind.
[0013] Die zu beschreibende Einrichtung weist auch noch vier Stützelemente 21 auf, die hinsichtlich
des Rahmens 1 unterhalb der Schienen 7 symmetrisch angeordnet sind und sich paarweise
gegenüber ein- und derselben Achse 14 befinden, die sie umschließen; dabei hat jedes
Stützelement 21 einen hohlen, balkenartigen Aufbau 22, bei dem die vordere und obere
Fläche fehlt, und durch dessen beide Seitenwände direkt vor der Rückwand eine Öffnung
für die durch den Aufbau 22 horizontal hindurchlaufende Achse 14 hindurchgeht, während
in der vorderen Wand Öffnungen vorgesehen sind, um den Aufbau 22 an einer horizontalen
Fläche der Jacquardmaschine mit Hilfe von Bolzen, Muttern, Schrauben oder einem anderen
Befestigungshilfsmittel zu befestigen. In der Rückwand des Aufbaus 22 sind Rillen
(Langlöcher) 23 ausgebildet, wobei im Zusammenwirken mit diesen Rillen 23 dämpfende
Unterlagen 25 an der Rückwand des balkenartigen Aufbaus 22 befestigt werden, die die
Gestalt eines flachen Balkens annehmen, und deren Höhe durch eine Verschiebung in
den Rillen 23 einregulierbar ist.
[0014] Die Befestigung und die Höheneinstellung der Unterlagen 25 ist derart, daß sich die
beiden Schienen 7 des rechteckigen Rahmens 1 jeweils auf zwei dämpfenden Unterlagen
25 abstützen (wenn nicht gerade der Rahmen von einer Platine mitgenommen wird); dabei
befinden sich die Stifte 19 in den Öffnungen der der Führung dienenden Halter 17,
und jede Achse geht durch die Öffnungen in den Seitenwänden der beiden balkenartigen
Aufbauten 22 hindurch.
[0015] Weiterhin sind vier Federn 26 vorgesehen, die hinsichtlich der Schienen 7 des rechteckigen
Rahmens 1 paarweise und symmetrisch zu der Symmetrieachse in Längsrichtung dieses
Rahmens 1 angeordnet sind. Diese Federn sind einerseits mit dem Rahmen 1 verbunden
und andererseits, vertikal nach unten laufend, fest an die Jacquardmaschine angeschlossen,
damit das Hilfsgitter bei einer Aufwärtsbewegung eine Federbelastung überwindet, die
mit Hilfe einer Schraube 26′ oder eines ähnlichen Hilfsmittels einregulierbar ist,
das beim Drehen die Ausdehnung der Feder und somit die Federkraft bestimmt.
[0016] In der Mitte jeder Achse 14 ist ein Hebel 27 befestigt, der ein Verschieben des Hilfsgitters
in der Tiefe nach vorn oder hinten ermöglicht, indem dieser Hebel 27 nach dem Lösen
des Klemmsystems 16 eine Drehung der Achse 14 zuläßt, die dann über die Stifte 19
das Gitter 1 vor- oder rückwärts bewegt. Dies ist nötig, um Platz zum Herausnehmen
oder Einsetzen einer Platine 11 zu machen. Ferner kann der Hebel 27 noch mit Hilfe
einer Schraube 27′ oder eines anderen Befestigungsmittels an der Jacquardmaschine
festgemacht werden, damit er und auch die Stifte 19 in einer vertikalen Orientierung
verbleiben.
[0017] Die zu beschreibende Einrichtung gemäß der Erfindung ist derart beschaffen, daß sich
alle Platinen 11 in den für sie vorgesehenen Zwischenräumen zwischen den Stäben 8
und unter Mitwirkung des darunter liegenden Messers 24 dabei an Gegenseiten derselben
Stäbe 8 befinden, wobei das Hilfsgitter oberhalb der Messer 24 eine derartige Höhe
einnimmt, daß eine von einem Messer 24 mitgenommene Platine 11 am Ende ihrer Aufwärtsbewegung
mit dem oberen Rand der Platinennase 12 den darüberliegenden Hilfsgitterstab 8 und
folglich das vollständige Hilfsgitter mitnimmt.
[0018] Der Bewegungsablauf im einzelnen geht aus Fig. 4 mit den Teilabbildungen A, B, C
und D hervor.
[0019] Fig. 4A zeigt als Ausgangsposition die Platine 11 in ihrer Tiefstellung 11a, sowie
den Hilfsgitterstab 8 in seiner Tiefstellung 8a. In dieser Tiefstellung 8a liegt der
horizontale Rahmen 1, in den die Hilfsgitterstäbe 8 starr eingebaut sind, auf wenigstens
einer (im Ausführungsbeispiel vier) stoßdämpfenden und höhenverstellbaren Unterlage
25 auf (Fig. 1).
[0020] Wenn nun das der dargestellten Platine 11 zugeordnete Messer 24 im Laufe der üblichen
Hoch-Tiefbewegung nach oben bewegt wird, nimmt es sogleich über die Platinennase 12
die Platine 11 mit, um diese in ihre Hochstellung 11b gemäß Fig. 4B zu bewegen. Im
Verlauf dieser Hochbewegung schlägt die Platinennase 12 mit ihrer Oberseite an der
Unterseite des Hilfsgitterstabs 8 an, um diesen aus der Tiefstellung 8a in seine Hochstellung
8b mitzunehmen. Die Stellungen 8a und 8b bilden die Grenzen eines mit A bezeichneten
Mitnahmebereichs für die Mitnahme des Hilfsgitterstabs 8 durch die sich nach oben
bewegende Platine 11. Dieser Bereich beschränkt sich auf einen Umgebungsbereich um
die Hochstellung 8b bzw. 11b von Hilfsgitterstab 8 und Platine 11. Im größten Teil
der Aufwärtsbewegung der Platine 11 und damit auch der Messer 24, sind die Platinen
11 demnach nicht durch den Rahmen 1 belastet. Dies ist von Vorteil, insbesondere im
Hinblick auf hohe Arbeitsfrequenz und verschleißarmen Betrieb.
[0021] Im Moment des Erreichens der Hochstellung 11b oder kurz davor oder danach, erfolgt
die Anwahl der betreffenden Platine. Im dargestellten, bevorzugten Anwendungsfall
wird hierzu ein im jeweiligen Gehäuse 29 vorgesehener, jedoch nicht dargestellter
Elektromagnet erregt, mit der Folge, daß das obere Ende der biegsamen, aus ferromagnetischem
Material bestehenden Platine 11 an eine nach oben und weg von der Platine 11 geneigte
Anlagefläche 32 des Gehäuses 29 herangezogen wird, bis zur Anlage an die Anlagefläche
32. Hierbei durchdringt der hakenförmige Vorsprung 28 eine dementsprechende Ausnehmung
30 im Bereich des oberen Platinenendes. Eine Verhakung, d.h. eine Anlage des oberen
Randes 30′ an der oberen hinterschnittenen Seitenfläche 28′ des Vorsprungs 28, findet
in diesem Moment noch nicht statt, um die eine Schwenkbewegung (Pfeil B in Fig. 4B)
des oberen Platinenendes zur Anlagefläche 32 hin nicht zu behindern.
[0022] Soll die Platine 11 jedoch nicht ausgewählt werden, so bleibt der zugeordnete Elektromagnet
entregt; eine Abbiegung der Platine findet daher nicht statt. In Fig. 4C ist mit
unterbrochener Umrißlinie eine nicht angewählte Platine 11′ angedeutet.
[0023] Um die Verhakung herzustellen, muß die Platine 11 eine geringfügige Abwärtsbewegung
in eine mit 11c bezeichnete und in Fig. 4D dargestellte Verhakungsstellung. Diese
Abwärtsbewegung (Pfeil C in Fig. 4C) wird eingeleitet durch die entsprechende Abwärtsbewegung
des Messers 24. Dabei löst sich das lediglich an der Unterseite der Platinennase 12
anliegende Messer von der Platinennase zumindest derjenigen Messer, die nicht angewählt
worden sind. Die Abwärtsbewegung der angewählten Platinen aus ihrer Hochstellung 11b
in ihre Verhakungsstellung 11c wird dabei entscheidend durch den Rahmen 1 unterstützt,
da dieser über die Stäbe 8 auf Grund seines Gewichts, ggf. verstärkt durch die Federkraft
der Federn 26, auf den Platinennasen 12 lastet. Sobald die Verhakungsstellung 11c
erreicht ist, können die zugeordneten Elektromagneten wieder entregt werden, da der
hinterschnittene Vorsprung 28 die Platine 11 sicher in dieser Stellung hält. Die momentan
nicht ausgewählten Platinen 11c dagegen bewegen sich weiter nach unten in ihre Tiefstellung,
in die sie von den zugeordneten Harnisch-Schnüren gezogen werden, ggf. unterstützt
durch entsprechende Rückzugsfedern. Der Beginn der Abwärtsbewegung der nicht ausgewählten
Platinen 11′ wird durch den sich um die in Fig. 4 mit a bezeichnete Strecke nach unten
bewegenden Rahmen 1 unterstützt (falls keine der Platinen angewählt wird, bewegt sich
der Rahmen 1 natürlich weiter nach unten, bis die Stäbe 8 ihre Tiefstellung 8a einnehmen).
Diese Startunterstützung der Bewegung der nicht ausgewählten Platinen ist insbesondere
deshalb von Bedeutung, weil hiermit zuverlässig die Haftreibung beim momentanen Bewegungsstillstand
der Platine im Bewegungsumkehrpunkt überwunden wird. Auch werden zufällige, ungewollte,
beispielsweise vibrationsbedingte Verhakungen nicht ausgewählter Platinen auf Grund
zu langen Verweilens im Bereich der Platinenhochstellung durch die erfindungsgemäße
Starthilfe vermieden.
[0024] Die Arbeitsweise der Einrichtung gemäß der Erfindung und zugleich ihr Vorteil bestehen
also darin, daß im Falle des Hochhebens einer Platine 11 von einem Messer 24 das Gewicht
des von jeder Platine 11 über den Stab (8) mitgenommenen Hilfsgitters dafür sorgt,
daß bei der Abwärtsbewegung der Messer 24 zurück die Platinen 11 mit Sicherheit nach
unten gezogen werden, so daß sie sich bei ihrer Anwahl am hakenförmigen Vorsprung
28 auf dem Gehäuse 29 des Elektromagneten festhalten oder bei einer unterbliebenen
Anwahl mit den Messern 24 zurück abwärts bewegen, wobei die Sicherheit bei dem Treffen
der Wahl den Vorteil der Einrichtung gemäß der Erfindung gegenüber den vorhandenen
elektronisch gesteuerten Jacquardmaschinen darstellt.
[0025] Die Erfindung kann wie folgt zusammenfassend wiedergegeben werden: Sie umfaßt eine
Konstruktion, die derart oberhalb der Messer 24 einer elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine
angebracht ist, daß bei der Aufwärtsbewegung der Messer 24 die sich mitbewegenden
Platinen 11 zumindest einen Teil der Konstruktion mitnehmen, wodurch die abwärts gerichtete,
auf die Platinen 11 einwirkende Rückstellkraft beim Absenken der Messer 24 durch das
mitgenommene Gewicht vergrößert wird; dabei enthält eine bevorzugte Ausführungsform
ein Hilfsgitter aus einer Anzahl in einem Rahmen 1 festsitzender, parallel mit Abstand
nebeneinander liegender, horizontaler Hilfsgitterstäbe 8, von denen jeder gerade oberhalb
und parallel zu der Bewegungsrichtung eines Messers 24 derart sitzt, daß eine sich
mit jenem Messer 24 nach oben bewegende Platine 11 an ihrer Platinennase 12 das Gitter
hochhebt, wobei das Gitter von verschiedenen Anordnungen unterstützt und geführt wird.
1. Einrichtung zur Platinenwahl bei einer elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufbau oberhalb der Messer (24) im Zusammenwirken mit den Platinen (11)
derart angebracht wird, daß zumindest ein Teil jenes Aufbaus bei jeder Aufwärtsbewegung
der Messer (24) und der sich mitbewegenden Platinen (11) von diesen Platinen (11)
von einer Anordnung (21) zur Unterstützung jenes Teiles (jener Teile) mitgenommen
wird, und daß durch das Gewicht jenes (jener) von den Platinen (11) mitgenommenen
Teils (Teile) die nach unten gerichtete Rückstellkraft, die bei der Abwärtsbewegung
der Messer (24) und der Platinen (11) auf die Platinen (11) ausgeübt wird, ausreichend
vergrößert wird, um die angewählten Platinen (11) fehlerfrei an den hakenförmigen
Vorsprüngen (28) der Gehäuse des Elektromagneten festzuhaken.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Platinen (11) mitnehmbare Teil (bzw. diese Teile) des Aufbaus mit
mindestens einer Anordnung (13) zur Führung jenes Teils (jener Teile) während seiner
(ihrer) Auf- und Abwärtsbewegung versehen ist (sind).
3. Einrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Platinen (11) mitnehmbare Teil (bzw. diese Teile) des Aufbaus noch
über mindestens eine Feder (26) oder ein ähnliches Hilfsmittel mit der Jacquardmaschine
derart verbunden ist (sind), daß er (sie) von einer abwärts gerichteten Federbelastung
beaufschlagt wird (werden), wobei die Federkraft an einer Einstellschraube (26′) oder
einem ähnlichen Hilfsmittel oder auf sonstige Weise veränderbar ist.
4. Einrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Aufbau aus einem Hilfsgitter besteht, das aus einer (mit der Anzahl
der Messer übereinstimmenden) Anzahl in einem Rahmen (1) festsitzender, individueller
und parallel nebeneinander gelegener, horizontaler Hilfsgitterstäbe (8) besteht,
wobei dieser Rahmen (1) derart befestigt wird, daß jeder Hilfsgitterstab (8) parallel
zur Bewegungsrichtung eines Messers (24) oberhalb jenes Messers (24) sitzt, und daß
die paarweise mit einem bestimmten Messer (24) zusammenwirkenden Platinen (11) sich
an Gegenseiten dessselben Hilfsgitterstabs (8) befinden und darüber herausragen,
und daß diese Platinen (11), wenn sie von dem Messer (24) nach oben bewegt werden,
mit ihrer Platinennase (12) über den oberhalb liegenden Hilfsgitterstab (8) das Hilfsgitter
am Ende dieser Hubbewegung nach oben mitnehmen.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsgitter aus einem rechteckigen Rahmen (1) besteht, bei dem die beiden
langen Seiten aus zwei Trägern (2) bestehen, die je mit einer über die ganze Länge
verlaufenden Aussparung versehen sind, in denen passende, ihre gesamte Länge ausfüllende
Verteilerschienen (4) an jenen Trägern (2) befestigt werden, wobei die Verteilerschienen
(4) auf ihrer gesamten Länge in regelmäßigen Abständen voneinander mit vertikalen
Nuten (5) versehen sind, die von den unteren Rändern der Verteilerschienen (4) ausgehen
und nicht bis oben durchlaufen, wobei jene Nuten (5) an den gegenüberliegenden Seiten
paarweise entsprechend imaginären Verbindungslinien einander genau gegenüberliegen,
die zueinander und zu den Schienen (7) parallel sind, die die kurzen Seiten des rechteckigen
Rahmens (1) bilden, und wobei gegen die Unterseiten der Träger (2) mit den an ihnen
befestigten Verteilerschienen auf ihrer gesamten Länge Abschlußplatten (6) befestigt
werden, die dieselbe Breite wie die genannten Unterseiten aufweisen, so daß die offenen
Seiten der vertikalen Nuten (5) nach unten hin dadurch abgeschlossen werden.
6. Einrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich in zwei genau einander gegenüberliegenden Nuten (5) die Außenenden eines
Hilfsgitterstabes (8) befinden, die dort gerade in sie hineinpassen, wenn sie längs
den offenen Seiten der vertikalen Nuten von unten hineingeschoben werden, bevor die
Abschlußplatten (6) befestigt werden, und die durch das Befestigen jener Abschlußplatten
(6) in jenen Nuten (5) festgeklemmt werden.
7. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Hilfsgitterstäbe (8) die Gestalt eines Vielecks aufweist,
bei dem sowohl der obere Teil als auch der untere Teil die Gestalt eines umgekehrten
V besitzt, wobei diese Gestalt auf der gesamten Länge der Hilfsgitterstäbe (8) erhalten
bleibt.
8. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennnzeichnet, daß sie mit vier Anordnungen (13) zur Führung des Hilfsgitters ausgerüstet ist, die
aus vier symmmetrisch an den beiden Querseiten des Rahmens (1) befestigten Haltern
(17) bestehen, die mit einer vertikal verlaufenden Öffnung versehen sind, in der sich
vertikale Stifte (19) befinden, die in jenen Öffnungen verschiebbar sind und paarweise
auf zwei horizontalen Achsen (14) festsitzen, die sich unter dem Hilfsgitter parallel
zu den Querseiten des Rahmens (1) erstrecken, wobei jede Achse (14) an ihren Außenenden
mit Hilfe L-förmiger Stützen (15) abgestützt wird, die auf der Jacquardmaschine starr
befestigt sind, wobei sich die Außenenden der Achsen (14) in rillenförmigen Öffnungen
(16′) von Klemmsystemen (16) befinden, die einen Teil der Stützen (15) bilden, und
wobei durch ein Verengen oder Verbreitern jener rillenförmigen Öffnungen (16′) mit
Hilfe einer Schraube oder einem ähnlichen Hilfsmittel die Drehung der Achsen (14)
ermöglicht oder unterbunden werden kann.
9. Einrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit vier Anordnungen (21) zur Abstützung des Hilfsgitters ausgerüstet ist,
die symmetrisch hinsichtlich dieses Hilfsgitters angebracht sind, die horizontalen
Achsen (14) unterhalb des Hilfsgitters enthalten und je aus einem hohlen, balkenartigen
Aufbau bestehen, an dem die vordere und obere Fläche fehlen, und durch dessen Seitenwände
horizontal verlaufende Öffnungen hindurchgehen, durch die die horizontalen Achsen
(14) hindurchtreten müssen, wobei Öffnungen an der Unterseite zur Befestigung an einer
horizontalen Fläche der Jacquardmaschine benutzt werden und in Rillen (23) der Rückwand
gemäß einem flachen Balken ausgeführte, dämpfende, in der Höhe einstellbare Unterlagen
(25) befestigt werden, so daß sie die darüberliegenden Seitenränder des Rahmens (1)
unterstützen.
10. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf mindestens einer horizontalen Achse (14) unter dem Hilfsgitter ein Hebel
(27) befindet, der eine Drehung der genannten Achse (14) ermöglicht, und daß der Hebelarm
mit Hilfe einer Schraube oder eines anderen Befestigungsmittels in einer vertikalen
Lage an der Jacquardmaschine befestigt werden kann.
11. Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Platine (11) mit einer Platinennase (12) versehen ist, die in der Seitenansicht
die Gestalt eines Schwalbenschwanzes aufweist.
12. Einrichtung zur Platinenwahl bei einer insbesondere elektronisch gesteuerten Jacquard-Maschine,
bei der die Platinen (11) von auf- und abbewegten Messern (24) aus einer Tiefstellung
(11a) in eine Hochstellung (11b) mitgenommen werden zur anschließenden Festlegung
der momentan ausgewählten Platinen (11) im Bereich der Hochstellung (11b) und Abwärtsbewegung
der momentan nicht ausgewählten Platinen (11) in die Tiefstellung (11a), nach wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff des Anspruchs 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung den Platinen (11) zugeordnete Rückstellelemente aufweist, die
zwischen einer Tiefstellung (8a) und einer Hochstellung (8b) beweglich sind mit Vorspannung
in Richtung auf die Tiefstellung (8a) durch eine vorgegebene Rückstellkraft, daß die
Platinen (11) an den jeweiligen Rückstellelementen anschlagen, sobald die Platinen
(11) bei ihrer Hochbewegung in einen Mitnahmebereich im Bereich der Hochstellung (11b)
der Platinen (11) gelangen, und daß die Rückstellelemente von den Platinen (11) bei
ihrer Weiterbewegung in die Hochstellung (11b) der Platinen (11) mitgenommen werden,
so daß die Rückstellelemente im Mitnahmebereich der Platinen (11) auf die Platinen
(11) die nach unten gerichtete Rückstellkraft ausüben.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Hakenverbindung (28,30) zwischen Platine (11) und einem Platinenträger,
insbesondere Elektromagnet-Gehäuse (29), wobei zur Herstellung der Verbindung die
jeweils ausgewählte Platine (11) aus der Hochstellung (11b) in eine geringfügig tiefer
liegende Verhakungsstellung (11c) zu bewegen ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehreren Platinen (11) ein gemeinsames Rückstellelement zugeordnet ist, vorzugsweise
in Form eines Gitterstabs (8) eines horizontalen Gitterrahmens (1).
15. Einrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine wahlweise neigungsverstellbare Linearbewegungs-Führung (13) für den Gitterrahmen
(1).
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterrahmen (1) in der Tiefstellung (8a) der Gitterstäbe (8) auf wenigstens
einer stoßgedämpften, vorzugsweise höhenverstellbaren Unterlage (25) aufliegt.
17. Elektronisch gesteuerte Jacquardmaschine, die mit einer Einrichtung zur Wahl der
Platinen (11) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche versehen ist.