(19)
(11) EP 0 408 507 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.1991  Patentblatt  1991/03

(21) Anmeldenummer: 90810513.3

(22) Anmeldetag:  05.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 14.07.1989 CH 2646/89

(71) Anmelder: GRETAG Aktiengesellschaft
CH-8105 Regensdorf (CH)

(72) Erfinder:
  • Ott, Hans
    CH-8105 Regensdorf (CH)

(74) Vertreter: Kleewein, Walter, Dr. et al
Patentabteilung CIBA-GEIGY AG Postfach
CH-4002 Basel
CH-4002 Basel (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Bestimmung der Farbmasszahldifferenzen zwischen zwei mit hilfe einer Druckmaschine gedruckten Rasterfeldern sowie Verfahren zur Farbsteuerung oder Farbregelung des Druckes einer Druckmaschine


    (57) Bei einem Verfahren zur Qualitätsbeurteilung von Drucken und zur Farbsteuerung oder Farbregelung einer Druckmaschine werden Rasterfelder, vorzugsweise Graubalancefelder, mit Hilfe eines Densitometers abgetastet. Die sich bei vergleichenden Messungen ergebenden Rasterdichtedifferenzen (24) werden mit Hilfe einer experimentell bestimmten Transformationsmatrix in Farbmaßzahldifferenzen (24) eines empfindungsmäßig gleichabständig abgestuften Farbraumes transformiert, so daß einerseits die Vorteile genutzt werden können, die sich durch eine Qualitätsbeurteilung in einem echten Farbmaßsystem statt in einem densitometrischen Maßsystem ergeben und andererseits der Einsatz von Regelstrategien möglich ist, die ein Farbmaßsystem, wie beispielsweise das L*a*b*-System oder das LUV-­System benötigen. Die Transformationsmatrix wird experimentell dadurch bestimmt, daß ein Referenz-­Eichdruck sowie mehrere Zusatz-Eichdrucke erzeugt werden, die jeweils ein Graubalancefeld und drei Volltonfelder aufweisen. Bei jedem Zusatz-Eichdruck ist die Schichtdicke eines anderen Volltonfeldes vergrößert. Durch Erfassen der Farbmaßzahldifferenzen und der Rasterdichtedifferenzen und Einsetzen der­selben in ein Gleichungssystem, das den Zusammenhang zwischen den Rasterdichtedifferenzen und den Farbmaß­zahldifferenzen angibt, können die Elemente der Transformationsmatrix bestimmt werden, die den Zusammenhang zwischen Rasterdichteänderungen und zugeordneten Farbmaßzahländerungen beschreibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Farbmaßzahldifferenzen zwischen zwei mit Hilfe einer Druckmaschine gedruckten Rasterfeldern, ins­besondere zwei Graubalancefeldern, durch optisches Abtasten der Rasterfelder und Auswerten des remittier­ten Lichtes.

    [0002] Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Farbsteuerung oder Farbregelung des Druckes einer Druckmaschine, wobei auf den von der Druckmaschine gedruckten Fortdruck-Bögen Meßfelder optisch erfaßt werden, um den Farbabstand des erfaßten Meßfeldes von einem vorgegebenen Soll-Farbort zu bestimmen und aus diesem eine Stellgröße zur Verstellung der Farbfüh­rungsorgane der Druckmaschine zu erzeugen, damit unerwünschte Farbabweichungen bei den mit der neuen Farbführungseinstellung anschließend gedruckten Fortdruck-Bögen minimal werden.

    [0003] Verfahren dieser Art sind aus der EP-A 228 347, der DE-A1 36 26 423.7 und der EP-A2 196 431 bekannt.

    [0004] Verfahren der eingangs genannten Art zur Bestimmung der Farbmaßzahldifferenzen dienen zur Qualitätsbeur­teilung und erfordern den Einsatz von Farbmeßgeräten oder Spektralfotometern, um die einem Rasterfeld, insbesondere einem Graubalancefeld, in einem Farbraum zugeordneten Koordinaten zu bestimmen. Der Einsatz solcher Geräte ist wegen des hohen optischen und elektronischen Aufwandes kostspielig und aufwendig. Es ist auch bekannt, eine Qualitätsbeurteilung aufgrund von gemessenen densitometrischen Größen vorzunehmen. Eine Qualitätsbeurteilung anhand eines densitometri­schen Maßsystems oder densitometrischer Parameter hat zwar den Vorteil, daß preiswertere Geräte, nämlich Densitometer statt Spektralfotometer eingesetzt werden können, jedoch sind densitometrische Größen für eine Qualitätsbeurteilung nicht besonders praktisch und nicht gleichwertig mit den Größen wie sie in einem echten Farbmaßsystem vorkommen. Beim Stand der Technik ist man beim Einsatz von Densitometern auf ein densitometrisches Meßsystem beschränkt, das für eine Qualitätsbeurteilung schlechter ist als Farbmaßzahlen in einem empfindungsmäßig gleichabständigen Farbraum wie dem L*a*b*/Farbraum oder dem LUV-Farbraum.

    [0005] Aus der EP-A 321 402 ist ein Verfahren zur Farb­steuerung und Farbregelung einer Druckmaschine bekannt, bei dem mit Hilfe eines Spektralfotometers Meßfelder abgetastet werden, um Farbkoordinaten in einem farbmetrischen Meßsystem zu erhalten und durch einen Koordinatenvergleich aus dem Farbabstand des abgetasteten Meßfeldes von einem vorgegebenen Soll-­ Farbort eine Stellgröße zur Verstellung der Farbfüh­rungsorgane der Druckmaschine zu erzeugen. Dabei wird in der Weise vorgegangen, daß ein außerhalb eines Korrekturfarbraumes liegender vorgegebener Soll-­Farbort durch einen erreichbaren Soll-Farbort auf der Oberfläche des Korrekturfarbraumes mit einem Farb­abstand vom vorgegebenen Soll-Farbort ersetzt wird, dessen für die Druckqualität wesentliche Komponenten minimal sind. Zur Realisierung einer derartigen Regelstrategie ist eine Operation in einem farbme­trischen Koordinatensystem, beispielsweise dem L*a*b*-­Farbraum erforderlich. Dies erfordert gemäß der EP-A 321 402 den Einsatz eines Spektralfotometers statt eines Densitometers.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah­ren zur Bestimmung der Farbmaßzahldifferenzen sowie ein Verfahren zur Farbsteuerung oder Farbregelung des Druckes einer Druckmaschine in einem Farbmaßsystem zu schaffen, bei dem die Abtastung der zu überwachenden Druckerzeugnisse statt mit einem Spektralfotometer mit einem Densitometer erfolgen kann.

    [0007] Diese Aufgabe wird bezüglich des eingangs genannten Verfahrens zur Bestimmung der Farbmaßzahldifferenzen und damit zur Qualitätsbeurteilung durch die kenn­zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0008] Die erfindungsgemäße Lösung für ein Verfahren zur Farbsteuerung oder Farbregelung ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 2 angegeben.

    [0009] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß innerhalb kleiner Bereiche um einen gegebenen Farbort in einem farbmetrischen Koordinatensystem Transfor­mationsmatritzen existieren, die es gestatten, Änderungen der Farbmaßzahlen in Änderungen von Rasterdichten und in Änderungen von Volltondichten mitgedruckter Volltonfelder umzurechnen. Eine dritte Beziehung besteht in einer Transformation von Vollton­dichteänderungen von Volltonfeldern und Rasterdichte­änderungen mitgedruckter Rasterfelder. Wenn zwei Transformationen der drei erwähnten Transformationen bekannt sind, kann die dritte ohne weiteres berechnet werden.

    [0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 vier Eichdrucke mit Eichfarbflächen in einer schematischen perspektivischen Ansicht,

    Fig. 2 ein Schema zur Veranschaulichung von Transformationen zwischen einem Farbraum, einem Volltondichteraum und einem Raster­dichteraum,

    Fig. 3 eine schematische Darstellung des Verfahrens zur Bestimmung der Transformationsmatritzen zwischen den in Fig. 2 veranschaulichten Koordinatenräumen und

    Fig. 4 eine schematische Darstellung der Funktions­weise des Verfahrens zur Qualitätsbeur­teilung durch Bestimmen von Farbmaßzahl­ differenzen und zur Farbsteuerung oder Farbregelung des Druckes einer Druck­maschine.



    [0012] Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Qualitätsbeurteilung und/oder Beeinflussung der farblichen Erscheinung einer aus mehreren bunten Teilfarben aufgebauten Farbfläche bei einem Druckvor­gang ist es zunächst erforderlich, Eichdrucke zu erstellen, die es gestatten, empirisch die Beziehungen zwischen densitometrischen Größen und farbmetrischen Größen für einen gewählten Stützpunkt oder Arbeits­punkt in Abhängigkeit vom verwendeten Papier, der Druckfarbe, der Druckmaschine und dem jeweils ein­zusetzenden Densitometergerät oder Densitometertyp festzustellen.

    [0013] In Fig. 1 sind schematisch vier Eichdrucke oder Eichkarten mit Eichfarbflächen dargestellt. Die in Fig. 1 unten dargestellte und unter nominellen Druckbedingungen hergestellte Eichtafel oder Eich­karte wird nachfolgend als Referenz-Eichdruck 1 bezeichnet. Der Referenz-Eichdruck 1 weist einen Farbmeßstreifen oder eine Eichfarbfläche mit vier Feldern auf, von denen das erste ein Rasterfeld 2, das zweite ein Cyan-Volltonfeld 3, das dritte ein Magenta-Volltonfeld 4 und das vierte ein Gelb- oder Yellow-Volltonfeld 5 ist.

    [0014] Das Rasterfeld 2 besteht aus drei übereinander gedruckten Rastern mit den Farben und Schichtdicken der Volltonfelder 3 bis 5, wobei es besonders zweck­mäßig ist, ein Graubalancefeld zu verwenden, dessen Tonwert oder Graustufe sensibel auf Schichtdicken­ änderungen und farblich ähnlich einem Rasterfeld ist, wie es bei dem später herzustellenden Druckerzeugnis im Farbmeßstreifen vorkommt. Insbesondere kann es sich bei dem Rasterfeld 2 des Referenz-Eichdrucks 1 um ein dunkelgraues Graubalancefeld handeln.

    [0015] Mit Hilfe eines Densitometers und zwar vorzugsweise genau mit dem Densitometer, das später bei der Qualitätsbeurteilung oder Beeinflussung der farblichen Erscheinung durch eine Schichtdickensteuerung der Druckmaschine verwendet werden soll, werden das Rasterfeld 2 und die Volltonfelder 3, 4 und 5 des Referenz-Eichdruckes 1 densitometrisch vermessen. Dabei ergeben sich für das Cyan-Volltonfeld 3 die Cyan-Volltondichte CV₀, für das Magenta-Volltonfeld 4 die Magenta-Volltondichte MV₀ und für das Yellow-­Volltonfeld 5 des Referenz-Eichdrucks 1 die Yellow-­Volltondichte YV₀.

    [0016] Durch Vermessen des vorzugsweise, aber nicht not­wendigerweise, dunkelgrauen Rasterfeldes 2 mit Hilfe des Densitometers werden für das Rasterfeld 2 die Cyan-Rasterdichte CR₀, die Magenta-Rasterdichte MR₀ und die Yellow-Rasterdichte YR₀ erhalten. Die drei Referenz-Eichmeßwerte für die drei Volltondichten und die drei Referenz-Eichmeßwerte für die Rasterdichten werden zum Vergleich mit anderen Eichdrucken in einem Speicher, insbesondere in einem Speicher des Densito­meters oder einem Speicher eines angeschlossenen Computers oder als Ausdruck auf einem Blatt Papier gespeichert.

    [0017] Das Rasterfeld 2 des Referenz-Eichdrucks 1 wird zusätzlich zur densitometrischen Vermessung mit Hilfe des Densitometers auch mit Hilfe eines Spektral­fotometers farbmetrisch vermessen. Die von dem Spektralfotometer erfaßten farbmetrischen Meßwerte sind Farbmaßzahlen eines Farbraums, wobei vorzugsweise der L*a*b*-Farbraum (CIE 1976) verwendet wird. Bei dem L*a*b*-Farbraum handelt es sich um ein empfindungs­mäßig gleichabständig gestuftes Farbsystem, dessen Farbmaßzahlen zur Qualitätsbeurteilung im Farbraum besonders zweckmäßig sind, da sie zu einer höheren Flexibilität und Aussagekraft führen als Volltondich­ten oder Rasterdichten. Ein anderes verwendbares Farbraumsystem ist das LUV-System.

    [0018] Mit Hilfe des später beim Fortdruck nicht mehr benötigten Spektralfotometers werden somit die farbmetrischen Größen oder Farbmaßzahlen L₀, a₀ und b₀ erfaßt und ebenfalls zum Vergleich mit den Werten anderer Eichdrucke gespeichert. Diese Speicherung erfolgt elektronisch im Spektralfotometer selbst oder in einem mit diesem verbundenen Computer. Es ist auch möglich, die Farbmaßzahlen als Ausdruck, insbesondere als Ausdruck auf dem Referenz-Eichdruck 1 selbst, zu speichern.

    [0019] Die densitometrischen und farbmetrischen Größen für den Referenz-Eichdruck 1 können beispielsweise folgende Werte haben: CV₀ = 1,58, MV₀ = 1,45, YV₀ = 1,48, CR₀ = 0,80, MR₀ = 0,95, YR₀ = 1,12, L₀ = 34,21, a₀ = 3,58 und b₀ = 6,06.

    [0020] Bei den zusätzlich benötigten und in Fig. 1 darge­stellten Eichdrucken, die ähnlich wie der Referenz-­Eichdruck 1 aufgebaut sind, handelt es sich um einen ersten Zusatz-Eichdruck 6, einen zweiten Zusatz-­ Eichdruck 7 und einen dritten Zusatz-Eichdruck 8. Die Felder der Zusatz-Eichdrucke 6 bis 8 sind jeweils wie die Felder 2 bis 5 des Referenz-Eichdrucks 1 so gedruckt worden, daß die Schichtdicken der verschie­denfarbigen Volltonfelder den Schichtdicken der mitgedruckten einzelnen Rasterpunkte der drei über­einandergedruckten verschiedenfarbigen Raster des jeweiligen Rasterfeldes zugeordnet sind.

    [0021] Der erste Zusatz-Eichdruck 6 unterscheidet sich vom Referenz-Eichdruck 1 dadurch, daß beim Druck des Cyan-­Volltonfeldes 9 und damit des mitgedruckten, zugeord­neten Cyan-Rasters im Rasterfeld 12 eine größere Schichtdicke der Farbführungsorgane der Druckmaschine eingestellt worden ist, so daß sich für das Cyan-­Volltonfeld 9 eine größere Cyan-Volltondichte CV₁ ergibt als für das Cyan-Volltonfeld 3. Die der erhöhten Schichtdicke entsprechende höhere Cyan-­Volltondichte CV₁ kann als Summe aus der Cyan-Vollton­dichte CV₀ und der Veränderung Δ CV₁ ausgedrückt werden (CV₁ = CV₀ + Δ CV₁).

    [0022] Das Magenta-Volltonfeld 10 des ersten Zusatz-Eich­drucks 6 hat eine Magenta-Volltondichte MV₁, die im Rahmen der Drucktoleranzen der Volltondichte MV₀ entspricht. Entsprechendes gilt für die Volltondichte YV₁ des Yellow-Volltonfeldes 11.

    [0023] Das mitgedruckte Rasterfeld 12 des ersten Zusatz-­Eichdrucks 6 unterscheidet sich infolge der größeren Schichtdicke für die Druckfarbe Cyan von dem Raster­feld 2 dadurch, daß die Rasterpunkte des Cyan-Rasters jeweils eine höhere Schichtdicke aufweisen. Aus diesem Grunde ergibt sich für die Rasterdichte CR₁ des Rasterfeldes 12 ein höherer Meßwert beim Messen mit dem Densitometer als dies beim Vermessen des Raster­feldes 2 der Fall war. Die Magenta-Rasterdichte MR₁ des Rasterfeldes 12 des ersten Zusatz-Eichdrucks 6 entspricht im wesentlichen der Magenta-Rasterdichte MR₀ des Referenz-Eichdrucks 1. Entsprechendes gilt für die Yellow-Rasterdichte YR₁ des ersten Zusatz-Eich­drucks 6.

    [0024] Die drei Meßwerte für die Volltondichten der Vollton­felder 9, 10 und 11 sowie die Meßwerte der Rasterdich­ten des Rasterfeldes 12 des ersten Zusatz-Eichdrucks 6 werden gespeichert und verwendet, um die Abweichungen dieser sechs gemessenen Dichtewerte bezüglich der entsprechenden gemessenen sechs Dichtewerte des Referenz-Eichdrucks 1 zu ermitteln. Bei diesen sechs gemessenen Abweichungen oder Änderungen handelt es sich um Werte für:
    Δ CV₁ = CV₁ - CV₀
    Δ MV₁ = MV₁ - MV₀
    Δ YV₁ = YV₁ - YV₀
    Δ CR₁ = CR₁ - CR₀
    Δ MR₁ = MR₁ - MR₀
    Δ YR₁ = YR₁ - YR₀

    [0025] Nach dem densitometrischen Vermessen der Volltonfelder 9 bis 11 und des Rasterfeldes 12 des ersten Zusatz-­Eichdrucks 6 erfolgt eine Vermessung des Rasterfeldes 12 mit Hilfe des bereits erwähnten Spektralfotometers, um die Farbabweichung des Rasterfeldes 12 bezüglich dem Rasterfeld 2 zu bestimmen. Wenn die drei Farbmaß­zahlen des Rasterfeldes 12 mit L₁ a₁ und b₁ bezeich­net werden, so ergeben sich für die Veränderungen der Farbmaßzahlen zwischen dem Referenz-Eichdruck 1 und dem ersten Zusatz-Eichdruck 6 folgende zusätzliche drei Werte.
    Δ L₁ = L₁ - L₀
    Δ a₁ = a₁ - a₀
    Δ b₁ = b₁ - b₀.

    [0026] Durch farbmetrisches und densitometrisches Vermessen und Vergleichen des Referenz-Eichdrucks 1 und des ersten Zusatz-Eichdrucks 6 werden somit neun Ab­weichungen oder neun Differenzwerte erhalten, bei denen es sich um drei Volltondichte-Differenzen, um drei Rasterdichte-Differenzen und um drei Farbmaßzah­len-Differenzen handelt. Die Volltondichte-Differenzen ΔMV₁ und ΔYV₁ beim Zusatz-Eichdruck 6 sind ebenso wie die zugeordneten Rasterdichte-Differenzen ΔMR₁ und ΔYR₁ in der Praxis von Null verschieden. Bei­spielsweise ergeben sich folgende Werte: Δ CV₁ = 0,19, Δ MV₁ = -0,01, Δ YV₁ = -0,02, Δ CR₁ = 0,09, Δ MR₁ = 0,04, Δ YR₁ = 0,01, Δ L₁ = -1,85, Δ a₁ = -2,87 und Δ b₁ = -2,44.

    [0027] Diese Beispielswerte hängen nicht nur vom verwendeten Densitometergerätetyp oder Densitometergerät sondern auch von den verwendeten Druckfarben, der Druckma­schine und dem verwendeten Papier ab.

    [0028] Um eine allgemeine, für einen Arbeitspunkt im Farbraum gültige Beziehung empirisch zu bestimmen, die einen Zusammenhang zwischen den Änderungen der Volltondich­ten oder Schichtdicken und den Änderungen der Raster­dichten sowie den Änderungen der farbmetrischen Werte eines Druckes wiedergibt, ist es erforderlich, zwei weitere Zusatz-Eichdrucke zu erstellen und zu vermes­sen.

    [0029] In Fig. 1 ist ein zweiter Zusatz-Eichdruck 7 zusammen mit den zugeordneten Volltonfeldern 13, 14 und 15 sowie dem mitgedruckten Rasterfeld 16 dargestellt. Beim Drucken des zweiten Zusatz-Eichdruckes 7 wurden die gleichen Umgebungsbedingungen, insbesondere gleiches Papier, Druckfarbe und Druckmaschine, wie beim Druck des Referenz-Eichdrucks 1 und des ersten Zusatz-Eichdrucks 6 verwendet. Im Unterschied zum Referenz-Eichdruck 1 hat der zweite Zusatz-Eichdruck 7 jedoch für die Druckfarbe Magenta eine wesentlich größere Schichtdicke und somit eine um Δ MV₂ größere Volltondichte des Volltonfeldes 14 als die Vollton­dichte MV₀ des Volltonfeldes 4 des Referenz-Eich­druckes 1. Die Veränderung der Volltondichte Δ MV₂ kann beispielsweise 0,26 betragen. Beim Drucken des zweiten Zusatz-Eichdrucks 7 werden Veränderungen der Volltondichten CV₂ und YV₂ für die Volltonfelder 13 und 15 jedoch weitgehend vermieden. Während die Volltonfelder 13, 14 und 15 lediglich wiederum densitometrisch vermessen werden, wird das Rasterfeld 16 des zweiten Zusatz-Eichdrucks 7 wieder sowohl densitometrisch als auch farbmetrisch erfaßt. Dabei ergeben sich im Vergleich zu den beim densitometri­schen und farbmetrischen Vermessen des Referenz-­Eichdrucks 1 erfaßten Werten Abweichungen, die ermittelt und in der oben erwähnten Weise gespeichert werden. Es handelt sich hierbei um folgende Werte:
    Δ L₂ = L₂ - L₀
    Δ a₂ = a₂ - a₀
    Δ b₂ = b₂ - b₀
    Δ CV₂ = CV₂ - CV₀
    Δ MV₂ = MV₂ - MV₀ Δ YV₂ = YV₂ - YV₀
    Δ CR₂ = CR₂ - CR₀
    Δ MR₂ = MR₂ - MR₀
    Δ YR₂ = YR₂ - YR₀

    [0030] Analog den Zusatz-Eichdrucken 6 und 7 wird schließlich ein dritter Zusatz-Eichdruck 8 erstellt, wobei die Schichtdicke für die Druckfarbe Gelb oder Yellow im in Fig. 1 oben ganz rechts gezeichneten Volltonfeld 19 erheblich erhöht wird. Die sich dadurch ergebende Erhöhung der Volltondichte Δ YV₃ kann beispielsweise 0,16 betragen. Durch densitometrisches Abtasten der Volltonfelder 17 bis 19 und farbmetrisches Abtasten des mitgedruckten Rasterfeldes 20 des drittes Zusatz-­Eichdruckes 8 werden schließlich neun weitere Meßwerte in entsprechender Weise wie bei den ersten und zweiten Zusatz-Eichdrucken 6 und 7 erhalten, nämlich:
    Δ L₃ = L₃ - L₀
    Δ a₃ = a₃ - a₀
    Δ b₃ = b₃ - b₀
    Δ CV₃ = CV₃ - CV₀
    Δ MV₃ = MV₃ - MV₀
    Δ YV₃ = YV₃ - YV₀
    Δ CR₃ = CR₃ - CR₀
    Δ MR₃ = MR₃ - MR₀
    Δ YR₃ = YR₃ - YR₀

    [0031] Es zeigt sich somit, daß sich die Zusatz-Eichdrucke 6, 7 und 8 von dem Referenz-Eichdruck 1 jeweils dadurch unterscheiden, daß eine Volltondichte durch Verändern einer Schichtdicke verhältnismäßig stark unterschied­ lich gemacht worden ist, während die jeweils beiden anderen Farben in ihren Schichtdicken weitgehend unverändert gelassen worden sind. Entsprechend den Änderungen der Volltondichten ergeben sich Veränderun­gen im jeweils mitgedruckten Rasterfeld, das im Gegensatz zu den Volltonfeldern nicht nur densitome­trisch sondern auch farbmetrisch im Rahmen des Eichvorgangs vermessen wird.

    [0032] Fig. 2 veranschaulicht das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegende Konzept. In Fig. 2 links erkennt man drei Volltonfelder 21, 22, 23 eines Farbmeßstreifens oder Eichdruckes mit den mit Hilfe eines bestimmten Densitometers gemessenen Änderungen der zugeordneten Volltondichten Δ CV, Δ MV und Δ YV, die als die Komponenten eines dreidimensionalen Volltondichteänderungsvektor [Δ V] aufgefaßt werden können. Diese Veränderungen bewirken in dem in Fig. 2 rechts zweimal gezeichneten Rasterfeld 24, 24′, bei dem es sich insbesondere um ein Graubalancefeld zur Überwachung des Farbgleichgewichtes von Cyan, Magenta und Yellow im Übereinanderdruck handeln kann, eben­falls Veränderungen, wobei die densitometrisch erfaßbaren Änderungen der Rasterdichten Δ CR, Δ MR und Δ YR betragen. Mißt man das Rasterfeld 24, 24′ als Rasterfeld 24′ farbmetrisch mit Hilfe eines Spek­tralfotometers, so erfaßt man die aufgrund der Veränderungen der Volltondichten bei den Vollton­feldern 21 bis 23 bewirkten Änderungen der farbmetri­schen Werte Δ L, Δ a und Δ b im L*a*b*-Farbraum.

    [0033] In Fig. 2 veranschaulicht ein Pfeil 25 eine Zuordnung zwischen den Volltonfeldern 21, 22, 23 und dem Rasterfeld 24. Die Verknüpfung von den Volltonfeldern 21 bis 23 zugeordneten Volltondichteänderungen in einem Volltondichteraum mit den zugeordneten Raster­dichteänderungen des Rasterfeldes 24 in einem Raster­dichteraum bedeuted eine Transformation eines drei­dimensionalen Vektors, die sich durch eine Vollton­dichte-Rasterdichte-Transformationsmatrix darstellen läßt, die nachfolgend kurz als Transformationsmatrix [X] bezeichnet ist. Die Transformationsmatrix [X] verfügt über neun Matrixelemente und ordnet den drei Volltondichteänderungen Δ CV, Δ MV und Δ YV die drei Rasterdichteänderungen Δ CR, Δ MR und Δ YR zu. Die Transformationsmatrix [X] transformiert somit den aus drei Komponenten, nämlich den aus drei Vollton­dichteänderungen Δ CV, Δ MV und Δ YV gebildeten Volltondichteänderungsvektor [Δ V] in einen Raster­dichteänderungsvektor [Δ R] mit den Komponenten Δ CR, Δ MR und Δ YR. In Matrixschreibweise läßt sich dies folgendermaßen darstellen:

    oder abgekürzt
    [ Δ R ] = [ X ] · [ Δ V ]

    [0034] Die Transformationsmatrix [X] für dreidimensionale Vektoren enthält neun Elemente X₁₁ bis X₃₃, die den partiellen Ableitungen der Komponenten des Raster­ dichtevektors nach den Komponenten des Volltondichte­vektors entsprechen. Somit gilt für die Trans­formationsmatrix [X]:



    [0035] In Fig. 2 veranschaulicht ein Pfeil 26 zwischen dem Rasterfeld 24′ und den Volltonfeldern 21 bis 23 eine Zuordnung zwischen Veränderungen des der Farbe des Rasterfeldes 24′ zugeordneten Farbortes im L*a*b*-­Farbraum bzw. den zugeordneten Änderungen der farb­metrischen Werte oder Farbmaßzahlen einerseits und den Volltondichteänderungen der mitgedruckten Vollton­felder 21 bis 23 andererseits. Dies entspricht einer Transformation eines dreidimensionalen Farbänderungs­vektors [ Δ F], dessen Komponenten durch die Farbmaß­zahländerungen Δ L, Δ a und Δ b gebildet sind, im L*a*b*-Farbraum in den zugeordneten dreidimensionalen Volltondichteänderungsvektor ΔV im Volltondichteraum. Die der somit durch den Pfeil 26 veranschaulichten Transformation zugeordnete Farbmaßzahlen-Vollton­dichte-Transformationsmatrix ist in Fig. 2 mit [Z] bezeichnet, wobei in abgekürzter Schreibweise gilt:
    [Δ V] = [Z] · [Δ F]

    [0036] Die neun Komponenten der Matrix [Z] werden in analoger Weise zur Matrix [X] durch die partiellen Ableitungen der Komponenten des Volltondichtevektors nach den Komponenten des Farbvektors gebildet.

    [0037] In Fig. 2 erkennt man schließlich einen Pfeil 27 zwischen dem Rasterfeld 24′ und dem Rasterfeld 24. Der Pfeil 27 veranschaulicht eine Zuordnung zwischen Änderungen Δ L, Δ a, Δ b der farbmetrisch erfaß­baren Farbmaßzahlen L,a,b im L*a*b*-Farbraum des Rasterfeldes 24′und den zugeordneten densitometrisch erfaßbaren Rasterdichteänderungen Δ CR, Δ MR und Δ YR des körperlich mit dem Rasterfeld 24′ identischen Rasterfeldes 24. Die durch den Pfeil 27 veranschau­lichte Zuordnung zwischen drei Änderungen von Farbmaß­zahlen und drei Änderungen von Rasterdichten läßt sich durch eine Farbmaßzahlen-Rasterdichte-Transformations­matrix beschreiben. Die kurz als Transformationsmatrix [W] bezeichnete Matrix gestattet die Transformation des dreidimensionalen Farbänderungsvektors [Δ F] im L*a*b*-Farbraum in einen Rasterdichteänderungsvektor [Δ R] im Rasterdichteraum. Die Transformationsmatrix [W] weist neun Elemente auf, da sie einen dreidimen­sionalen Vektor in einen anderen dreidimensionalen Vektor transformiert. Die Elemente W₁₁ bis W₃₃ werden durch die partiellen Ableitungen der Komponenten des Vektors [Δ R] nach den Komponenten des Vektors [Δ F] gebildet. Für die Transformationsmatrix [W] gilt somit:



    [0038] Die Transformation zwischen den Farbmaßzahländerungen und den Änderungen der Rasterdichten läßt sich somit wie folgt darstellen:

    oder abgekürzt
    [ Δ R ] = [ W ] · [ Δ F ]

    [0039] Aus Fig. 2 sowie den obigen Erläuterungen ergibt sich, daß den Transformationsmatritzen [X], [W] und [Z] jeweils inverse Transformationsmatritzen [X⁻¹], [W⁻¹] und [Z⁻¹] zugeordnet werden können, die in Fig. 2 durch die Pfeile 28, 29 und 30 veranschaulicht sind und jeweils bei einer Transformation in umgekehrter Richtung zu den durch die Pfeile 25, 27 und 26 veranschaulichten Transformationen ,verwendet werden können. Man erkennt aus Fig. 2 und den obigen Erläu­terungen, daß es genügt, zwei nicht einander inverse Transformationsmatritzen zu kennen, um beliebige Umrechnungen zwischen Veränderungen im Volltondichte­raum, Rasterdichteraum und L*a*b*-Farbraum zu berech­nen. Die oben erörterten Transformationsmatritzen [X], [W] und [Z] gelten dabei jeweils nur für den Arbeits­punkt, für den sie bestimmt worden sind, weil bei den obigen Betrachtungen lineare Zusammenhänge voraus­gesetzt worden sind, die jedoch immer dann richtig sind, wenn die betrachteten Änderungen sich in einem verhältnismäßig kleinen Raumvolumen des gesamten dreidimensionalen (Farb)-Raumes abspielen. Der Arbeitspunkt ist dabei derjenige Punkt im jeweiligen Raum, um den die Veränderungen stattfinden.

    [0040] Berücksichtigt man zusätzlich zu den oben erwähnten Transformationsmatritzen die jeweils leicht zu berechnenden inversen Transformationsmatritzen, so gelten in abgekürzter Schreibweise folgende weitere Beziehungen, die sich auch der Fig. 2 entnehmen lassen:
    [ Δ V ] = [ X ]⁻¹ · [ Δ R ]
    [ Δ F ] = [ W ]⁻¹ · [ Δ R ]
    [ Δ F ] = [ Z ]⁻¹ · [ Δ V ]
    [ Δ V ] = [ X ]⁻¹ · [ W ] · [ Δ F ]
    und [ Δ F ] = [ W ]⁻¹ · [ X ] · [ Δ V ]

    [0041] Bei Kenntnis der neun Elemente zweier Transformations­matritzen ist es somit möglich, beliebige Berechnungen zwischen den Volltondichten der Volltonfelder, den Rasterdichten der Rasterfelder und den Farbmaßzahlen der Rasterfelder gedruckter Eichfarbflächen oder Farbmeßstreifen vorzunehmen. Die Eichfarbflächen dienen zunächst zur Bestimmung der Matrixelemente, die dann später bei der Überwachung von Farbmeßstreifen für Umrechnungen zur Verfügung stehen.

    [0042] Fig. 3 veranschaulicht, wie gemäß dem erfindungsge­mäßen Verfahren durch Ausmessen der im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Eichdrucke die Transforma­tionsmatritzen [X], [W] und [Z] für einen z.B. durch ein Graubalancefeld vorgegebenen Arbeitspunkt bestimmt werden. In Fig. 3 erkennt man oben links ein Raster­feld Ri mit i = 0, 1, 2 oder 3, wobei es sich je nach dem Index i um das Rasterfeld 2, 12, 16 oder 20 aus der Fig. 1 handelt.

    [0043] In Fig. 3 oben rechts erkennt man ein Trio von Volltonfeldern Vi, wobei der Index i von 0 bis 3 läuft. Wenn der Index i = 0 beträgt, besteht das Trio der Volltonfelder V₀ aus den Volltonfeldern 3, 4 und 5 gemäß Fig. 1. Die aus Fig. 1 bekannten Volltonfelder 9, 10 und 11 entsprechen dem Trio der Volltonfelder V₁, die Volltonfelder 13, 14 und 15 dem Trio der Volltonfelder V₂ und die Volltonfelder 17, 18 und 19 dem Trio der Volltonfelder V₃.

    [0044] Zu Beginn der Eichmessungen für die Bestimmung der Transformationsmatritzen [X], [W] und [Z] wird der Referenz-Eichdruck 1 mit dem Rasterfeld R₀ und dem Trio der Volltonfelder V₀ vermessen. In Fig. 3 erkennt man ein Spektralfotometer 30, das es gestattet, die Rasterfelder R₀, R₁, R₂ und R₃ farbmetrisch auszumes­sen. Außer einer farbmetrischen Ausmessung der Rasterfelder R₀ bis R₃, die wie erwähnt den Raster­feldern 2, 12, 16 und 20 entsprechen) erfolgt eine densitometrische Vermessung der Rasterfelder R₀ bis R₃ mit Hilfe des in Fig. 3 schematisch dargestellten Densitometers 31.

    [0045] Das Spektralfotometer 30 liefert jeweils Farbmaßzahlen L₀, a₀, b₀ für das Rasterfeld R₀ des Referenz-Eich­drucks 1, L₁, a₁, b₁ für das Rasterfeld R₁ des ersten Zusatz-Eichdrucks 6, L₂, a₂, b₂ für das Rasterfeld R₂ des zweiten Zusatz-Eichdrucks 7 und L₃, a₃, b₃ für das Rasterfeld R₃ des dritten Zusatz-Eichdrucks 8. Vom Ausgang 32 des Spektralfotometers gelangen die Trippel der Farbmaßzahlen Li, ai und bi entweder direkt elektrisch oder unter Zwischenschaltung einer Anzeige und einer manuellen Tastatureingabe in einen dem Spektralfotometer 30 und dem Densitometer 31 zugeord­neten Computer 33.

    [0046] Der Computer 33 verfügt über einen Differenzrechner 34 für vom Spektralfotometer 30 erfaßte Farbmaßzahlen und bildet mit dessen Hilfe die Differenzen zwischen den Farbmaßzahlen Li, ai, bi mit i = 1, 2, 3 der Raster­felder R₁, R₂ und R₃ einerseits und den Farbmaßzahlen L₀, a₀, b₀ des Rasterfeldes R₀ andererseits. An­schließend speichert der Differenzrechner 34 die errechneten Differenzwerte für die Farbmaßzahlen, d.h. die Zahlenwerte für Δ L₁, Δ a₁, Δ b₁, Δ L₂, Δ a₂, Δ b₂, Δ L₃, Δ a₃ und Δ b₃. Die drei Farbmaßzahl­differenzen für den ersten Zusatz-Eichdruck 6 können als Komponenten eines dreidimensionalen Vektors [Δ F]₁, die für den zweiten Zusatz-Eichdruck 7 als Komponenten eines Vektors [Δ F]₂ und die des dritten Zusatz-Eichdrucks 8 als Komponenten eines ebenfalls dreidimensionalen Vektors [Δ F]₃ aufgefaßt werden. In den dem Differenzrechner 34 für die Farbmaßzahlen zugeordneten Block in Fig. 3 sind diese drei drei­dimensionalen Vektoren als [Δ F]i mit i = 1, 2, 3 dargestellt.

    [0047] Die Rasterfelder R₀, R₁, R₂ und R₃ werden zusätzlich mit Hilfe des Densitometers 31 vermessen, um für jede der Farben Cyan, Magenta und Yellow die Rasterdichten zu bestimmen, so daß anschließend in einem Differenz­rechner 35 für Rasterdichten die Differenzen zwischen den Rasterdichten der Raster R₁, R₂ und R₃ einerseits und der Rasterdichte des Rasters R₀ andererseits errechnet werden können. Nach dem Speichern der Rasterdichtedifferenzen stehen am Ausgang des Dif­ferenzrechners 35 für Rasterdichten folgende neun Werte zur Verfügung: Δ CR₁, Δ MR₁, Δ YR₁, Δ CR₂, Δ MR₂, Δ YR₂, Δ CR₃, Δ MR₃ und Δ YR₃. In Kurz­schreibweise lassen sich diese Rasterdichtedifferenzen als dreidimensionale Rasterdichteänderungsvektoren [Δ R]i mit i = 1, 2, 3 schreiben.

    [0048] Das Densitometer 31 dient während der Eichmessungen an den Eichdrucken schließlich auch zur densitometrischen Vermessung der Volltonfelder V₀ des Referenz-Eich­drucks 1, der Volltonfelder V₁ des ersten Zusatz­Eichdrucks 6, der Volltonfelder V₂ des zweiten Zusatz­Eichdrucks 7 und der Volltonfelder V₃ des dritten Zusatz-Eichdrucks 8. Diese Volltonfelder tragen in Fig. 1 die Bezugszeichen 3, 4, 5, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 17, 18 und 19.

    [0049] Wie man in Fig. 3 erkennt, ist das Densitometer 31 auch mit einem im Computer 33 vorhandenen Differenz­rechner 36 für Volltondichten direkt elektrisch oder unter Zwischenschaltung einer Densitometeranzeige und einer Tastatur verbunden. Der Differenzrechner 36 für Volltondichten berechnet aus den vom Densitometer 31 erfaßten Volltondichten für jede der drei Druckfarben die Differenz zwischen der Volltondichte eines Zusatz­Eichdrucks 6, 7 oder 8 und der gleichen Farbe des Referenz-Eichdrucks 1. Anschließend werden diese Werte zur Weiterverarbeitung im Differenzrechner 36 für Volltondichten gespeichert. Dabei handelt es sich um folgende neun Volltondichtedifferenzen: Δ CV₁, Δ MV₁, Δ YV₁, Δ CV₂, Δ MV₂, Δ YV₂, Δ CV₃, Δ MV₃ und Δ YV₃. Diese jeweils einem Zusatz-Eichdruck zugeordneten Zahlentrippel lassen sich in der Kurz­ schreibweise zu einem dreidimensionalen Vektor [Δ V]i mit i = 1, 2, 3 zusammenfassen.

    [0050] Der Differenzrechner 35 für Rasterdichten und der Differenzrechner 36 für Volltondichten speisen, wie sich dem Blockschaltbild in Fig. 3 entnehmen läßt, einen ersten Matrixrechner 37. Der Matrixrechner 37 dient dazu, die neun Elemente der Transformations­matrix [X] zu bestimmen. Dazu erhält er von dem Differenzrechner 35 für die Rasterdichten die oben erwähnten neun Zahlenwerte für Rasterdichtedifferen­zen und vom Differenzrechner 36 für Volltondichten die oben erwähnten neun Meßwerte für Volltondichte­differenzen. Durch Einsetzen dieser Zahlenwerte in die drei Matrixgleichungen
    [Δ R]i = [X] · [Δ V]i mit i = 1, 2 und 3
    erhält man die folgenden neun Gleichungen für die neun Unbekannten der Transformationsmatrix [X]:
    Δ CR₁ = X₁₁ · Δ CV₁ + X₁₂ · Δ MV₁ + X₁₃ · Δ YV₁
    Δ CR₂ = X₁₁ · Δ CV₂ + X₁₂ · Δ MV₂ + X₁₃ · Δ YV₂
    Δ CR₃ = X₁₁ · Δ CV₃ + X₁₂ · Δ MV₃ + X₁₃ · Δ YV₃
    Δ MR₁ = X₂₁ · Δ CV₁ + X₂₂ · Δ MV₁ + X₂₃ · Δ YV₁
    Δ MR₂ = X₂₁ · Δ CV₂ + X₂₂ · Δ MV₂ + X₂₃ · Δ YV₂
    Δ MR₃ = X₂₁ · Δ CV₃ + X₂₂ · Δ MV₃ + X₂₃ · Δ YV₃
    Δ YR₂ = X₃₁ · Δ CV₁ + X₃₂ · Δ MV₁ + X₃₃ · Δ YV₁
    Δ YR₂ = X₃₁ · Δ CV₂ + X₃₂ · Δ MV₂ + X₃₃ · Δ YV₂
    Δ YR₃ = X₃₁ · Δ CV₃ + X₃₂ · Δ MV₃ + X₃₃ · Δ YV₃

    [0051] Nach Einsetzen der speziellen von den Differenz­rechnern 35 und 36 insgesamt gelieferten 18 Differenz­zahlenwerte in das obige Gleichungssystem mit neun Gleichungen berechnet der erste Matrixrechner 37 die Zahlenwerte für die neun Unbekannten X₁₁, X₁₂ , X₁₃, X₂₁, X₂₂, X₂₃, X₃₁, X₃₂ und X₃₃ . Diese Zahlenwerte werden vom ersten Matrixrechner 37 am Ausgang 38 als die neun Elemente der Transformationsmatrix [X] ausgegeben.

    [0052] Der Computer 33 enthält, wie man der Fig. 3 weiter entnehmen kann, einen zweiten Matrixrechner 39 zur Berechnung der Transformationsmatrix [W]. Der zweite Matrixrechner 39 setzt die von den Differenzrechnern 34 und 35 ermittelten und zwischengespeicherten Differenzwerte in die Matrixgleichung [Δ R]i = [W]·[Δ F]i ein. Dadurch ergeben sich folgende neun Gleichungen für die neun Unbekannten der Elemente der Transformationsmatrix [W]:
    Δ CR₁ = W₁₁ · Δ L₁ + W₁₂ · Δ a₁ + W₁₃ · Δ b₁
    Δ CR₂ = W₁₁ · Δ L₂ + W₁₂ · Δ a₂ + W₁₃ · Δ b₂
    Δ CR₃ = W₁₁ · Δ L₃ + W₁₂ · Δ a₃ + W₁₃ · Δ b₃
    Δ MR₁ = W₂₁ · Δ L₁ + W₂₂ · Δ a₁ + W₂₃ · Δ b₁
    Δ MR₂ = W₂₁ · Δ L₂ + W₂₂ · Δ a₂ + W₂₃ · Δ b₂
    Δ MR₃ = W₂₁ · Δ L₃ + W₂₂ · Δ a₃ + W₂₃ · Δ b₃
    Δ YR₁ = W₃₁ · Δ L₁ + W₃₂ · Δ a₁ + W₃₃ · Δ b₁
    Δ YR₂ = W₃₁ · Δ L₂ + W₃₂ · Δ a₂ + W₃₃ · Δ b₂
    Δ YR₃ = W₃₁ · Δ L₃ + W₃₂ · Δ a₃ + W₃₃ · Δ b₃

    [0053] Nach Auswerten dieses Gleichungssystems liefert der zweite Matrixrechner 39 an seinem Ausgang 40 die neun Elemente der Transformationsmatrix [W].

    [0054] Die Ausgänge 38 und 40 des ersten Matrixrechners 37 und des zweiten Matrixrechners 39 speisen die beiden Eingänge eines dritten Matrixrechners 41, der es gestattet, die Transformationsmatrix [X] zu inver­tieren und mit der Transformationsmatrix [W] zu multiplizieren, um die neun Elemente der im Zusammen­hang mit Fig. 2 beschriebenen Transformationsmatrix [Z] zu berechnen.

    [0055] Sobald im Computer 33 die Elemente der Transfor­mationsmatritzen [X], [W] und [Z] vorhanden sind, wird das Spektralfotometer 30 nicht mehr benötigt, um mit dem Densitometer 31 eine Qualitätskontrolle und Qualitätsbeurteilung im L*a*b*-Farbraum vorzunehmen.

    [0056] Im Anschluß an die oben beschriebene Eichung kann das aus dem Densitometer 31 und dem Computer 33 bestehen­de System nunmehr durch Aufsetzen des Densitometers 31 auf ein den Rasterfeldern der Eichdrucke ähnliches Rasterfeld 43, insbesondere ein Graubalanceraster eines Musterbogens oder OK-Bogens 44 (Fig. 4), die Differenzen zwischen den Farbmaßzahlen des Raster­feldes 43 des OK-Bogens 44 und den Farbmaßzahlen des Rasterfeldes 2 des Referenz-Eichdrucks 1 bestimmen. Nach Kenntnis dieser Differenzen bzw. Abweichungen ist es möglich, unter Berücksichtigung der durch die Messung mit dem Spektralfotometer 30 bekannten Farbmaßzahlen des Rasterfeldes 2 des Referenz-Eich­drucks 1 auch die absoluten Farbmaßzahlen des Raster­feldes 43 des OK-Bogens 44 zu bestimmen, ohne daß der OK-Bogen 44 mit einem Spektralfotometer abgetastet worden ist. Dabei wird für eine hohe Genauigkeit vorausgesetzt, daß beim Herstellen des Referenz-­Eichdrucks 1 die nominellen Bedingungen wie beim Herstellen des OK-Bogens 44 verwendet wurden und daß das zum Abtasten des OK-Bogens 44 verwendete Den­sitometer 31 das gleiche oder zumindest der gleiche Densitometertyp ist, wie er beim Abtasten der Eich­drucke verwendet worden ist.

    [0057] Fig. 4 zeigt, das aus dem Computer 33 und dem Den­sitometer 31 bestehende System mit einer mit Hilfe dieses Systems steuerbaren Druckmaschine 42 sowie dem OK-Bogen 44 und einem Fortdruck-Bogen 45 in schema­tischer Darstellung.

    [0058] Der Musterbogen oder OK-Bogen 44 ist in Fig. 4, oben links mit seinem Rasterfeld 43 gezeichnet, das als Referenzfarbfläche dient und das farblich dem Raster­feld 2 des Referenzeichdrucks 1 ähnlich ist. Die farbliche Erscheinung des Rasterfeldes 43 wird beim Drucken der Fortdruck-Bögen 45, von denen einer in Fig. 4, oben rechts schematisch mit einem Farbmeß­streifen dargestellt ist, laufend mit einem Rasterfeld 46, insbesondere einem entsprechenden Graubalancefeld im Farbmeßstreifen, der Fortdruck-Bögen 45 verglichen.

    [0059] Die in Fig. 4 dargestellte Anordnung mit dem Den­sitometer 31 und dem Computer 33 dient dazu, die laufend mit der Druckmaschine 42 gedruckten Fortdruck-­Bögen 45 bezüglich ihrer farblichen Übereinstimmung mit dem OK-Bogen 44 zu überprüfen und bei Abweichungen die Farbführungsorgane der Druckmaschine 42 nachzu­stellen. Dazu wird mit Hilfe des Computers 33 an dessen Ausgang 47 eine Steuergröße ausgegeben, die als Eingangsgröße über den Eingang 48 der Schichtdicken­steuerung der Druckmaschine 42 zugeführt wird.

    [0060] Bei den am Eingang 48 anliegenden Stellsignalen handelt es sich um einen Schichtdickenänderungssteuer­vektor, dessen Komponenten in Fig. 4 eingezeichnet sind. Die Komponente Δ CV des Schichtdickenänderungs­steuervektors gibt an, um welchen Betrag die Schicht­dicke für die Druckfarbe Cyan zu ändern ist, um die farbliche Erscheinung des Rasterfeldes 46 zu korri­gieren, wenn eine Abweichung von der farblichen Erscheinung des Rasterfeldes 43 auf dem OK-Bogen 44 vorliegt. Entsprechend sind die Komponenten Δ MV und Δ YV des Schichtdickenänderungssteuervektors [Δ V] den erforderlichen Schichtdickenänderungen für die Druckfarben Magenta und Yellow zugeordnet.

    [0061] Wie in Fig. 4 veranschaulicht ist, dient das Densi­tometer 31 zunächst dazu, den Sollwert für den Rasterdichtevektor [R]SOLL der durch Ausmessen des Rasterfeldes 43 des OK-Bogens 44 gewonnen werden kann, zu bestimmen und abzuspeichern. Dabei handelt es sich um die Komponenten CRSOLL, MRSOLL und YRSOLL des Rasterdichtevektors [R]SOLL.

    [0062] Entsprechend wird mit Hilfe des Densitometers 31 durch Ausmessen des Rasterfeldes 46 im Farbmeßstreifen des Fortdruck-Bogens 45 der Ist-Wert des Rasterdichtevek­tors [R]IST gemessen.

    [0063] Der Computer 33 verfügt über mehrere hardwaremäßig oder softwaremäßig ausgebildete Recheneinheiten, die einen Auswertecomputer darstellen, der es gestattet, aus dem Vergleich des Vektors [R]IST mit dem Vektor [R]SOLL einerseits ein Qualitätsmaß für den jeweils gedruckten Fortdruck-Bogen 45 zu bestimmen, das am Ausgang 49 des Computers 33 zur Verfügung steht, und andererseits eine Eingangsgröße für die Schichtdicken­steuerung zu erzeugen, die am Ausgang 47 des Computers 33 zur Verfügung gestellt wird.

    [0064] Der in Fig. 4 als Auswertecomputer bezeichnete Teil des Computers 33 erhält nicht nur die Meßwerte des Densitometers 31 als Eingangsgrößen, sondern auch die vorab anhand der Eichdrucke bestimmten Matrixelemente der Transformationsmatritzen [X], [W] und [Z]. Diese Werte gelangen über die Eingänge 50, 51 und 52 in den als Auswertecomputer bezeichneten Teil des Computers 33.

    [0065] Der Computer 33 verfügt, wie in Fig. 4 zu erkennen ist, über einen Rasterdichtendifferenzrechner 53, der die Abweichungen zwischen den auf dem jeweiligen Fortdruck-Bogen 45 gemessenen Ist-Rasterdichten und der auf dem OK-Bogen 44 erfaßten Soll-Rasterdichte berechnet. Der Ausgang 56 des Rasterdichtendifferenz­rechners 53 ist mit einem ersten Eingang 57 eines Qualitätsmaßrechners 54 verbunden, dessen zweiter Eingang 58 mit den Werten der neun Matrixelemente der Transformationsmatrix [W] beaufschlagt ist. Entspre­chend dem in Fig. 2 veranschaulichten Zusammenhang wird im Qualitätsmaßrechner 54 zunächst die Transfor­mationsmatrix [W] invertiert und anschließend mit dem Rasterdichtendifferenzvektor [Δ R] multipliziert. Am Ausgang 59 des Qualitätsmaßrechners 54 stehen die Rechenergebnisse in der Form von Farbmaßzahldifferen­zen Δ L, Δ a und Δ b zur Verfügung, die als die Komponenten eines dreidimensionalen Farbdifferenzvek­tors [Δ F] angesehen werden können.

    [0066] Dank der Rechnungen des Qualitätsmaßrechners 54 und der Transformationsmatrix [W] liegen am Ausgang 49 Farbmaßzahlen bzw. deren Differenzen vor, obwohl der Computer 33 nicht mit don Daten eines Farbmeßgerätes, sondern mit denen des Densitometers 31 gespeist worden ist. Die Farbmaßzahländerungen am Ausgang 49 des Computers 33 gestatten eine Qualitätsbeurteilung im Farbraum, wodurch sich eine wesentlich einfachere und aussagekräftigere Qualitätskontrolle ergibt als bei einer Qualitätsbeurteilung anhand von Dichtewerten. Der Qualitätsmaßrechner 54 hat dabei eine Umrechnung der Abweichungen von Dichtewerten in Abweichungen von Farbkoordinaten eines empfindungsmäßig gleichabständig abgestuften Farbraumes vorgenommen. Aufgrund der bekannten Abweichungen und der Farbmaßzahlen für den Eichdruck bzw. OK-Bogen ist es dann auch möglich, die absoluten Farbkoordinaten zu bestimmen.

    [0067] Der Rasterdichtendifferenzrechner 53 speist weiterhin den ersten Eingang 60 eines ersten Schichtdicken­steuerungsrechners 55. Der erste Schichtdicken­steuerungsrechner 55 erhält an seinem zweiten Eingang 61 die über den Eingang 50 des Computers 33 ein­gespeisten Werte der Elemente der Transformations­matrix [X]. Nach dem Invertieren der Transformations­matrix [X] berechnet der erste Schichtdickensteu­erungsrechner 55 aus dem Produkt der invertierten Transformationsmatrix [X]⁻¹ und dem Rasterdichten­differenzvektor [Δ R] die Komponenten Δ CV, Δ MV und Δ YV des Schichtdickenänderungssteuervektors [Δ V], deren Werte vom Ausgang 62 des ersten Schicht­dickensteuerungsrechners 55 zum Ausgang 47 des Computers 33 und von dort zum Eingang 48 der Schicht­dickensteuerung für die Farbführungsorgane der Druckmaschine 42 gelangen.

    [0068] Neben der oben beschriebenen Bestimmung des Schicht­dickenänderungssteuervektors [Δ V] sind in Fig. 4 zwei weitere Möglichkeiten für die Bestimmung des Schichtdickenänderungssteuervektors dargestellt, wobei durch die Unterbrechungen 97, 98 und 99 in den gezeichneten Linien veranschaulicht werden soll, daß je nach der gewählten Möglichkeit eine Unterbrechung 97, 98, 99 überbrückt ist.

    [0069] Bei der ersten zusätzlichen Möglichkeit kann auf den ersten Schichtdickensteuerungsrechner 55 verzichtet werden. Dann wird mit Hilfe des Farbdifferenzvektors [Δ F] am Ausgang 59 des Qualitätsmaßrechners 54 unter Verwendung der Transformationsmatrix [Z] in einem alternativ vorgesehenen zweiten Schichtdickensteu­erungsrechner 55′ der Schichtdickenänderungssteuer­vektor [Δ V] gemäß der Gleichung
    [Δ V] = [Δ F] · [Z]
    berechnet.

    [0070] Man erkennt, daß die Bestimmung des Schichtdicken­änderungssteuervektors [Δ V] bei einem derartigen Vorgehen über den L*a*b*-Farbraum erfolgt. Dies eröffnet eine weitere in Fig. 4 dargestellte Möglich­keit, bei der die vom Ausgang 59 gelieferten Farbmaß­zahldifferenzen Δ L, Δ a und Δ b nicht unmittelbar, sondern unter Einwirkung einer Korrektur mit Hilfe einer Regelstrategie, die in Fig. 4 als Block 63 dargestellt ist, die Eingangsgröße eines dritten schichtdickensteuerungsrechners 55˝ bilden.

    [0071] Der Regelstrategieblock 63 erzeugt aus den am Farbmaß­zahleneingang 64 eingespeisten Farbmaßzahldifferenzen Ersatz-Farbmaßzahldifferenzen Δ L′, Δ a′ und Δ b′, die über den Ausgang 65 ausgegeben werden und den ersten Eingang 66 des dritten Schichtdickensteuerungs­rechners 55˝ speisen. Der zweite Eingang 67 des dritten Schichtdickensteuerungsrechners 55˝ dient zum Einspeisen der Matrixelemente der Transformationsma­trix [Z]) so daß der Schichtdickenänderungssteuer­vektor [Δ V] entsprechend der Gleichung
    [Δ V] = [Δ F]′ · [Z]
    berechnet werden kann, wobei [Δ F]′ den Vektor aus den Ersatz-Farbmaßzahldifferenzen Δ L′, Δ b′ und Δ a′ bedeutet. Der am Ausgang 68 des dritten Schicht­dickensteuerungsrechners 55˝ anliegende und bei geschlossener Unterbrechung 99 über den Ausgang 47 zum Eingang 48 der Druckmaschine 42 eingespeiste Schicht­dickenänderungssteuervektor ist entsprechend der im Regelstrategieblock 63 festgelegten Strategie gegen­über einem Schichtdickenänderungssteuervektor veränd­ert oder verbessert, wie er am Ausgang des Schicht­dickensteuerungsrechners 55′ zur Verfügung steht.

    [0072] Als Regelstrategie für den Regelstrategieblock 63 können vielfältige Strategien verwendet werden, bei denen Farbmaßzahldifferenzen durch besser brauchbare Farbmaßzahldifferenzen ersetzt werden sollen. Ins­besondere kann im Regelstrategieblock 63 eine Regel­strategie verwirklicht sein, die es gestattet, eine möglichst hohe Druckqualität auch dann zu erreichen, wenn der vorgegebene Soll-Farbort im Farbraum außer­halb eines Korrekturbereichs liegt, der infolge maximaler und minimaler Volltonschichtdicken begrenzt ist.

    [0073] Der Regelstrategieblock 63 verfügt daher bei dem be­schriebenen Ausführungsbeispiel über einen Grenzwert­eingang 69, über den die Randbedingungen, d.h. die minimalen und maximalen Schichtdicken, die zulässig sind, eingegeben werden. Um die jeweils tatsächlich vorliegende Schichtdicke der drei Druckfarben zu erfassen, ist es beim Einsatz der hier beschriebenen Regelstrategie erforderlich, auf dem Fortdruck-Bogen 45 zusätzliche Volltonfelder 70, 71 und 72 densitome­trisch auszumessen. Bei dem Volltonfeld 70 handelt es sich um ein Volltonfeld mit der Volltondichte CV für die Farbe Cyan. Bei dem Volltonfeld 71 handelt es sich um ein Volltonfeld mit der Volltondichte MV für die Druckfarbe Magenta und bei dem Volltonfeld 72 um ein Volltonfeld mit der Volltondichte YV für die Farbe Gelb oder Yellow.

    [0074] Mit Hilfe des Densitometers 31 wird beim Einsatz des Regelstrategieblocks 63 zusätzlich zur densitome­trischen Vermessung des Rasterfeldes 46 eine densi­tometrische Erfassung der Volltonfelder 70 bis 72 vorgenommen, um innerhalb der Regelstrategie feststel­len zu können, ob ein Ausregeln der Schichtdicken dazu führen würde, daß die Änderung einer Schichtdicke in einen Bereich führt, der nicht mehr zulässig ist. Das Densitometer 31 ist daher bei Einsatz der Regelstrate­gien zusätzlich mit einem Ist-Volltoneingang des Regelstrategieblocks 63 verbunden.

    [0075] Die im Regelstrategieblock 63 verwirklichte Regelstra­tegie ist ausführlich in der EP-A 321 402 beschrieben.

    [0076] Über einen in Fig. 4 nicht dargestellten Eingang sind in den Regelstrategieblock 43 die Farbmaßzahlen des Referenzeichdrucks 1 eingegeben worden, so daß ausgehend von diesen Farbmaßzahlen und den Farbmaß­zahldifferenzen am Farbmaßzahleingang 64 der Farbort der Farbe des Rasterfeldes 46 zur Durchführung der Regelstrategie vorliegt.

    [0077] Der Farbort des Rasterfeldes 43 des OK-Bogens 44 ergibt sich einfach dadurch, daß mit Hilfe der in Fig. 4 dargestellten Anordnung nacheinander der Referenz­eichdruck 1 und der OK-Bogen 44 densitometrisch ausgemessen werden. Aufgrund der bekannten Farbmaß­zahlen des Referenzeichdrucks 1 und der mit Hilfe des Auswertecomputers des Computers 33 berechneten Farbmaßzahldifferenzen für das Rasterfeld 43 ergibt sich der Farbort des Rasterfeldes 43 des OK-Bogens 44. Durch einen Vergleich des Rasterfeldes 43 des OK-­Bogens 44 mit dem Rasterfeld 46 des Fortdruck-Bogens 45 ergeben sich schließlich die Farbmaßzahldifferenzen zwischen dem Rasterfeld 46 und dem Rasterfeld 43, so daß für das Rasterfeld 46 schlußendlich nicht nur die Farbmaßzahldifferenzen, sondern auch die absoluten Farbmaßzahlen oder Farbkoordinaten im L*a*b*-Farbraum bekannt sind.

    [0078] Die auf diese Weise ermittelten Farbkoordinaten im Farbraum geben einen Ist-Farbort an, um den aufgrund der vorgegebenen Grenzdichten für die Volltonfelder 70 bis 72 und die mit Hilfe des Densitometers tatsächlich gemessenen Volltondichten der Volltonfelder durch den Regelstrategieblock ein Korrekturfarbraum für die erreichbaren Farben bestimmt wird.

    [0079] Wenn sich durch einen Vergleich des Ist-Farbortes des Rasterfeldes 46 mit dem Soll-Farbort des Rasterfeldes 43 ergibt, daß der Soll-Farbort außerhalb des Korrek­turraumes liegt, so wird gemäß der im Regelstrategie­block 63 implementierten Regelstrategie der vor­gegebene Soll-Farbort durch einen erreichbaren Soll-­Farbort auf der Begrenzungsfläche des Korrektur­farbraumes mit einem Farbabstand vom vorgegebenen Soll-Farbort ersetzt, dessen für die Druckqualität wesentliche Komponenten minimal sind.

    [0080] Insbesondere wird bei der implementierten Regel­strategie als erreichbarer Soll-Farbort derjenige Farbort auf der Oberfläche des Korrekturfarbraumes gewählt, der den kleinsten Farbabstand vom vorgegebe­nen Soll-Farbort hat. Je nach der Lage des Soll-­Farbortes im L*a*b*-Farbraum außerhalb des um den Ist-­Farbort im L*a*b*-Farbraum aufgespannten Korrektur­farbraumes ergeben sich verschiedene Möglichkeiten zur Bestimmung eines optimalen Ersatz-Soll-Farbortes gemäß der Regelstrategie. Eine Möglichkeit besteht darin, daß vom vorgegebenen Soll-Farbort ein Lot auf die benachbarte Seitenfläche des Korrektur-Farbraumes gefällt wird und der Schnittpunkt des Lotes mit der Seitenfläche als erreichbarer Soll-Farbort verwendet wird.

    [0081] Wenn eine derartige Lösung nicht gegeben ist, ist es gemäß der Regelstrategie möglich, so vorzugehen, daß vom vorgegebenen Soll-Farbort ein Lot auf die benach­barte Seitenkante des Korrekturfarbraumes gefällt wird und der Schnittpunkt des Lotes mit der Seitenkante als erreichbarer Soll-Farbort verwendet wird.

    [0082] Ist auch dafür keine Lösung möglich, ist es vor­gesehen, daß die vom vorgegebenen Soll-Farbort benachbarte Ecke des Korrekturfarbraumes als erreich­barer Soll-Farbort verwendet wird.

    [0083] Es ist bekannt, daß Chrominanzfehler kritischer als reine Helligkeitsfehler (Luminanzfehler) sind. Daher ist gemäß einer Alternative der Regelstrategie vorgesehen, daß der dem vorgegebenen Soll-Farbort am nächsten liegende Schnittpunkt einer Parallelen zur Helligkeitskoordinatenachse durch den vorgegebenen Soll-Farbort mit der Oberfläche des Korrekturfarbrau­mes als erreichbarer Soll-Farbort oder Ersatz-Soll-­Farbort gewählt wird. Gemäß einer speziellen Abwand­lung dieses Verfahrens ist vorgesehen, daß für die auf einer Parallelen zur Helligkeitskoordinatenachse durch den vorgegebenen Soll-Farbort liegenden Punkte innerhalb eines vorgegebenen Helligkeitsfehlerbereichs mit einer maximalen und einer minimalen Helligkeit die am nächsten liegenden Punkte auf der Oberfläche des Korrekturfarbraumes als erreichbare Soll-Farborte bestimmt werden. Dabei ist es möglich, daß der am nächsten liegende Punkt auf der Oberfläche des Korrekturfarbraumes für den Punkt auf der Parallelen bestimmt wird) der dem größten akzeptabel erscheinen­den Helligkeitsfehler zugeordnet ist.

    [0084] Die Regelstrategie kann auch vorsehen, daß als erreichbarer Ersatz-Soll-Farbort der Schnittpunkt des Farbabstandsvektors zwischen dem Ist-Farbort des Rasterfeldes 46 und dem vorgegebenen Soll-Farbort des Rasterfeldes 43 mit der Oberfläche des Farbkorrektur­raumes gewählt wird.

    [0085] Aus den beispielsweise oben genannten Möglichkeiten für die Regelstrategie erkennt man, daß eine Regel­ strategie im L*a*b*-Farbraum erfolgt, obwohl das Rasterfeld 46 des Fortdruck-Bogens 45 nicht mit einem Farbmeßgerät, sondern lediglich mit dem Densitometer 31 abgetastet worden ist. Der Einsatz des Regelstra­tegieblocks 63 und des dritten Schichtdickensteu­erungsrechners 55˝ gestattet es somit, daß ein nicht erreichbarer auf dem OK-Bogen 44 vorgegebener Farbort gemäß einer Regelstrategie durch einen erreichbaren Soll-Farbort ersetzt wird, so daß für den Ist-Farbort des Rasterfeldes 46 des Fortdruck-Bogens 45 eine optimale Lage im Farbkoordinatenraum angesteuert werden kann, obwohl die Farbkoordinaten des Raster­feldes 46 nicht mit Hilfe eines Farbmeßgerätes oder Spektralfotometers erfaßt worden sind.

    [0086] Bei der in der oben genannten EP-A 321 402 beschriebe­nen Regelstrategie ist eine Meßwertverarbeitung vorgesehen, in der die Farbabstandsvektoren zwischen dem Soll-Farbort und dem Ist-Farbort mit einer Sensitivitätsmatrix multipliziert werden, um den Schichtdickenänderungssteuervektor zu berechnen, der beim nächsten Druck eines Fortdruck-Bogens 45 berück­sichtigt werden muß, um die gewünschte Farbortver­schiebung zu erreichen. Die Sensitivitätsmatrix, mit der Dichtedifferenzen für die Farbortverschiebung zwischen dem Soll-Farbort und dem Ist-Farbort berech­net werden, kann bei der erwähnten Regelstrategie empirisch und meßtechnisch mittels einer Versuchsserie bestimmt werden.

    [0087] Gemäß Fig. 4 kann die Regelstrategie jedoch auch so realisiert werden, daß der Regelstrategieblock 63 am Ausgang 65 keinen Schichtdickenänderungssteuervektor, sondern lediglich Ersatz-Farbmaßzahldifferenzen 55˝ mit Hilfe der Transformationsmatrix [Z] in einen Schichtdickenänderungssteuervektor umgerechnet werden.

    [0088] Ei.ne andere besonders einfache Möglichkeit für eine Regelstrategie, bei der die Grenzbedingungen der Volltondichten berücksichtigt werden, kann so reali­siert werden, daß in einer in Fig. 4 nicht gezeich­neten Weise der Ausgang des zweiten Schichtdicken­steuerungsrechners 55′ einen weiteren Eingang des Regelstrategieblocks 63 speist, um zu vermeiden, daß am Ausgang des Regelstrategieblocks 63 Farbmaßzahl­differenzen auftreten, die nach Umrechnung im dritten Schichtdickensteuerungsrechner 55˝ zu einer Über­steuerung der Farbführungsorgane über die Schicht­dickengrenzwerte hinaus führen würden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Bestimmung der Farbmaßzahldifferen­zen zwischen zwei mit Hilfe einer Druckmaschine ge­druckten Rasterfeldern, insbesondere zwei Graubalance­feldern, durch optisches Abtasten der Rasterfelder und Auswerten des remittierten Lichtes, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zu vergleichenden Rasterfelder mit Hilfe eines Densi­tometers abgetastet werden, daß für jede beteiligte Druckfarbe die Differenz der zugeordneten Rasterdich­ten bestimmt wird, daß der aus den Rasterdichte­differenzen der beteiligten Druckfarben als Komponen­ten zusammengesetzte Rasterdichtendifferenzvektor durch Multiplizieren mit einer invertierten Farbmaß­zahlen-Rasterdichte-Transformationsmatrix in einen die Farbmaßzahldifferenzen als Komponenten enthaltenden Farbänderungsvektor in einem empfindungsmäßig gleich­abständig abgestuften Farbraum transformiert wird, wobei die Farbmaßzahlen-Rasterdichte-Transformations­matrix dadurch bestimmt wird, daß mit Hilfe der Druckmaschine unter nominellen Bedingungen ein Referenz-Eichdruck sowie mehrere Zusatz-Eichdrucke gedruckt werden, die jeweils mehrere Volltonfelder und ein mitgedrucktes farblich den zu vergleichenden Rasterfeldern ähnliches Rasterfeld, insbesondere Graubalancefeld, aufweisen, wobei jeder Zusatz-­Eichdruck für wenigstens ein Volltonfeld eine von dem entsprechenden gleichfarbigen Volltonfeld des Refe­renz-Eichdruckes verschiedene Volltondichte aufweist, daß mit Hilfe des Densitometers die Rasterdichtediffe­renzen zwischen den Rasterdichten des Rasterfeldes des Referenz-Eichdrucks einerseits und denen der Raster­felder der Zusatz-Eichdrucke andererseits sowie mit Hilfe eines Spektralfotometers die Farbmaßzahl­differenzen zwischen den Farbmaßzahlen des Raster­feldes des Referenz-Eichdrucks einerseits und denen der Rasterfelder der Zusatz-Eichdrucke andererseits gemessen werden, daß durch Einsetzen der auf diese Weise erfaßten Werte für die Rasterdichtedifferenzen und Farbinaßzahldifferenzen in die Gleichungen
    [Δ R]i = [W] · [Δ F]i
    die Elemente der Farbmaßzahlen-Rasterdichte-Transfor­mationsmatrix [W] bestimmt werden, wobei in [Δ R]i der dem i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Rasterdich­tendifferenzvektor mit den durch die Rasterdichtedif­ferenzen für jede Druckfarbe gebildeten Komponenten und [Δ F]i der dem i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Farbmaßzahlendifferenzvektor mit den durch die Farbmaßzahldifferenzen gebildeten Komponenten ist.
     
    2. Verfahren zur Farbsteuerung oder Farbregelung des Druckes einer Druckmaschine, wobei auf den von der Druckmaschine gedruckten Fortdruck-Bögen Meßfelder optisch erfaßt werden, um den Farbabstand des erfaßten Meßfeldes von einem vorgegebenen Soll-Farbort zu bestimmen und aus diesem eine Stellgröße zur Verstellung der Farbführungsorgane der Druckmaschine zu erzeugen, damit unerwünschte Farbabweichungen bei den mit der neuen Farbführungseinstellung anschließend gedruckten Fortdruck-Bögen minimal werden, da­durch gekennzeichnet, daß auf den Fortdruck-Bögen ein Meßfeld in Gestalt eines aus mehreren Druckfarben aufgebauten Rasterfeldes, insbesondere eines Graubalancefeldes, vorgesehen wird, dem auf einem OK-Bogen ein entsprechendes den Soll-­ Farbort definierendes Raster zugeordnet wird und die Bestimmung des durch Farbmaßzahldifferenzen beschreib­baren Farbabstandes durch Vergleich der beim Abtasten der beiden Rasterfelder mit Hilfe eines Densitometers erhaltenen Rasterdichten in der Weise erfolgt, daß für jede beteiligte Druckfarbe die Differenz der zugeord­neten Rasterdichten bestimmt wird, daß der aus den Rasterdichtedifferenzen der beteiligten Druckfarben als Komponenten zusammengesetzte Rasterdichten­differenz-Vektor durch Multiplizieren mit einer invertierten Farbmaßzahlen-Rasterdichte-Transfor­mationsmatrix in einen die Farbmaßzahldifferenzen als Komponenten enthaltenden Farbänderungsvektor in einem empfindungsmäßig gleichabständig abgestuften Farbraum transformiert wird, wobei die Farbmaßzahlen-Raster­dichte-Transformationsmatrix dadurch bestimmt wird, daß mit Hilfe der Druckmaschine unter nominellen Bedingungen ein Referenz-Eichdruck sowie mehrere Zusatz-Eichdrucke gedruckt werden, die jeweils mehrere Volltonfelder und ein mitgedrucktes farblich den zu vergleichenden Rasterfeldern ähnliches Rasterfeld, insbesondere Graubalancefeld, aufweisen, wobei jeder Zusatz-Eichdruck für wenigstens ein Volltonfeld eine von dem entsprechenden gleichfarbigen Volltonfeld des Referenz-Eichdruckes verschiedene Volltondichte aufweist, daß mit Hilfe des Densitometers die Raster­dichtedifferenzen zwischen den Rasterdichten des Rasterfeldes des Referenz-Eichdrucks einerseits und denen der Rasterfelder der Zusatz-Eichdrucke anderer­seits sowie mit Hilfe eines Spektralfotometers die Farbmaßzahldifferenzen zwischen den Farbmaßzahlen des Rasterfeldes des Referenz-Eichdrucks einerseits und denen der Rasterfelder der Zusatz-Eichdrucke anderer­seits gemessen werden, daß durch Einsetzen der auf diese Weise erfaßten Werte für die Rasterdichte­differenzen und Farbmaßzahldifferenzen in die Glei­chungen
    [Δ R]i = [W] · [Δ F]i
    die Elemente der Farbmaßzahlen-Rasterdichte-Transfor­mationsmatrix [W] bestimmt werden, wobei [Δ R]i der dem i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Rasterdich­tendifferenzvektor mit den durch die Rasterdichtedif­ferenzen für jede Druckfarbe gebildeten Komponenten und [Δ F]i der dein i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Farbmaßzahlendifferenzvektor mit den durch die Farbinaßzahldifferenzen gebildeten Komponenten ist, und daß aus dem auf diese Weise erhaltenen Farbänderungs­vektor ein Schichtdickenänderungssteuervektor zur Verstellung der Farbführungsorgane der Druckmaschine erzeugt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß mit Hilfe der vorgegebenen Grenzdichten und den gemessenen Volltondichten der zusammen mit dem Rasterfeld auf den Fortdruck-Bögen gedruckten Vollton­felder ein Korrekturfarbraum um den auf dem Raster­feld gemessenen Ist-Farbort bestimmt wird und daß ein außerhalb des Korrekturfarbraumes liegender vor­gegebener Soll-Farbort durch einen erreichbaren Soll­Farbort auf der Begrenzungsfläche des Korrektur­farbraumes mit einem Farbabstand vom vorgegebenen Soll-Farbort ersetzt wird, dessen für die Druck­qualität wesentliche Komponenten minimal sind.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbänderungsvektor oder ein gemäß einer Regelstrategie im Farbraum unter Berück­sichtigung der Grenzwerte für die erreichbaren Volltondichten errechneter Ersatz-Farbänderungsvektor mit einer Farbmaßzahlen-Volltondichte-Transformations­matrix multipliziert wird, um den Schichtdicken­änderungssteuervektor zu erhalten.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Farbmaßzahlen-Volltondichte-Transfor­mationsmatrix dadurch bestimmt wird, daß mit Hilfe des Densitometers für jede Farbe die Volltondichte­differenz zwischen den Volltondichten des Volltonfel­des des Referenz-Eichdruckes einerseits und denen der Volltonfelder der Zusatz-Eichdrucke andererseits sowie mit Hilfe des Spektralfotometers die Farbmaßzahl­differenzen zwischen den Farbmaßzahlen des Rasterfel­des Referenz-Eichdruckes einerseits und denen der Rasterfelder der Zusatz-Eichdrucke andererseits gemessen werden, daß durch Einsetzen der auf diese Weise erfaßten Werte für die Volltondichtedifferenzen und Farbmaßzahldifferenzen in die Gleichungen
    [Δ V]i = [Z] · [Δ F]i
    die Elemente der Farbmaßzahlen-Volltondichte-Transfor­mationsmatrix [Z] bestimmt werden, wobei [Δ V]i der dem i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Volltondichten­differenzvektor mit den durch die Volltondichtedif­ferenzen für jede Druckfarbe gebildeten Komponenten und [Δ F]i der dein i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Farbmaßzahlendifferenzvektor mit den durch die Farbmaßzahldifferenzen gebildeten Komponenten ist.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Farbmaßzahlen-Volltondichte-Transfor­mationsmatrix dadurch bestimmt wird, daß die Farbmaß­zahlen-Rasterdichte-Transformationsmatrix [W] bestimmt und mit der invertierten Volltondichte-Rasterdichte-­Transformationsmatrix [X]⁻¹ multipliziert wird, die ihrerseits dadurch bestimmt wird, daß mit Hilfe eines Densitometers die Rasterdichtedifferenzen zwischen den Rasterdichten des Rasterfeldes des Referenz-Eich­druckes einerseits und denen der Rasterfelder der Zusatz-Eichdrucke andererseits sowie für jede Farbe die Volltondichtedifferenz zwischen den Volltondichten des Volltonfeldes des Referenz-Eichdruckes einerseits und denen der Volltonfelder der Zusatz-Eichdrucke andererseits gemessen werden, daß durch Einsetzen der auf diese Weise erfaßten Werte für die Rasterdichte­differenzen und Volltondichtedifferenzen in die Gleichungen
    [Δ R]i = [W] · [Δ V]i
    die Elemente der Volltondichte-Rasterdichte-Transfor­mationsmatrix X bestimmt werden, wobei [Δ R]i der dem i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Rasterdichten­differenzvektor mit den durch die Rasterdichte­differenzen für jede Druckfarbe gebildeten Komponenten und [Δ V]i der dein i-ten Zusatz-Eichdruck zugeordnete Volltondichtedifferenzvektor mit den durch die Volltondifferenzen gebildeten Komponenten ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht