[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine magnetische Last-Haltevorrichtung, also einen
Lastmagneten, der im Maschinenbau zum Halten und Fördern ferromagnetischer Werkstoffe
eingesetzt werden kann.
[0002] Aus der SU-A-1 082 744 ist bereits ein Lastmagnet bekannt, in dessen U-förmigem,
aus magnetisch weichem Werkstoff bestehendem Gehäuse wenigstens zwei Paare von Dauermagneten
mit auf ihnen angeordneten Steuerwicklungen vorgesehen sind. Der eine Magnet jedes
Paares ist neutralisierend. Die einen Pole der Dauermagnete stehen mit dem oberen
Teil des U-förmigen Gehäuses in Berührung, ihre anderen Pole mit einem gemeinsamen
Polschuh.
[0003] Der bekannte Lastmagnet hat wegen großer magnetischer Verluste im Magnetkern eine
geringe Tragfähigkeit, einen erhöhten Verbrauch an elektrischer Energie, das Magnetfeld
dringt tief in den Blechwerkstoff ein, die Haltekraft für dünne Bleche ist gering
und die Entmagnetisierung des Werkstoffes sowie die Regulierung der Haftkraft sind
kompliziert und bedingen einen hohen Energieverbrauch.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lastmagneten zu schaffen, der eine
erhöhte Tragfähigkeit auf weist, einen verringerten Verbrauch an elektrischer Energie
benötigt, der einfach herstellbar ist, bei dem das Magnetfeld eine verringerte Eindringtiefe
hat, der eine erhöhte Haftkraft für dünne Bleche aufweist und bei dem für die Entmagnetisierung
des Werkstoffes und die Regulierung der Haltekraft der Energieverbrauch herabgesetzt
und die Steuerung vereinfacht ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Lastmagneten sind Gegenstand der
Patentansprüche 2 und 3.
[0007] Der erfindungsgemäße Lastmagnet hat eine erhöhte Tragfähigkeit und einen herabgesetzten
Verbrauch an elektrischer Energie. Die Herstellung ist vereinfacht, die Eindringtiefe
des Magnetfeldes in den Werkstoff ist verringert und die Haftkraft für dünne Bleche
ist erhöht. Für die Entmagnetisierung des Werkstoffes und zur Regulierung der Haftkraft
ist der Verbrauch an elektrischer Energie verringert und die Steuerung ist vereinfacht.
[0008] Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Lastmagneten werden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt eines Lastmagneten und
Fig. 2 den Querschnitt eines Lastmagneten mit Hilfswicklungen und Hilfspolen.
[0009] Der Lastmagnet nach Fig. 1 besteht aus einem Gehäuse 1 mit U-förmigem Querschnitt
und aus magnetisch weichem Werkstoff, mit dem zwei Paare von Dauermagneten 2, 3, 4
und 5 in Berührung stehen. Je ein Dauermagnet 2, 4 jedes Paares, also die inneren
Magneten, ist von einer gemeinsamen neutralisierenden Wicklung 6 umgeben, an deren
beiden Seiten die Dauermagnete 3, 5 jedes Paares angeordnet sind. Die Magnete 2,
3, 4 und 5 sowie ein gemeinsamer Polschuh 8 sind von einer magnetisierenden Wicklung
7 umgeben.
[0010] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind zur Erhöhung der Haltekraft für
dünne Bleche, zur Vereinfachung der Steuerung und der Möglichkeiten zum Regulieren
der Haltekraft und zur Entmagnetisierung des Werkstoffes bei herabgesetztem Verbrauch
an elektrischer Energie zwischen den Polen des Gehäuses 1 und dem gemeinsamen Polschuh,
längs dem Abstand zwischen den Polen und unter der magnetisierenden Wicklung 7 Hilfspole
9 mit trapezförmigem Querschnitt eingebaut. Dabei ist die kürzere Grundlinie des Trapezes
der magnetisierenden Wicklung 7 zugewandt. Die Pole des Gehäuses 1 und der gemeinsame
Polschuh 8 sind mit Nutenpaaren versehen, wobei in jedes Nutenpaar je eine Hilfswicklung
10 eingelegt ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Lastmagnet arbeitet wie folgt:
[0012] Beim Heben von dicken Blechen und Bündeln aus dünnen Blechen wird bei beiden Ausführungsformen
der magnetisierenden Wicklung 7 ein kurzzeitiger Stromimpuls zugeführt. Hierdurch
werden die Dauermagnete 2, 3, 4 und 5 in einer Richtung magnetisiert. Der in ihnen
erzeugte Magnetfluß sammelt sich im gemeinsamen Polschuh 8 und schließt sich über
die Bleche 11 und des Gehäuse 1. Die Bleche werden freigegeben, wenn der gemeinsamen
neutralisierenden Wicklung 6 ein Stromimpuls zugeführt wird, wobei die Neutralisierenden
Magnete 3 und 5 ihre Magnetisierrichtung ändern und sich durch die Dauermagnete 2
und 4 gegenseitig neutralisieren.
[0013] Bei dünnen Blechen besteht eine Hauptschwierigkeit in der Sogwirkung zwischen den
Blechen, wodurch das Blech mehrfach "schwerer" und das Heben von einzelnen Blechen,
das bei vielen Operationen unumgänglich ist, schwierig wird. Hierbei werden zuerst
die Hilfswicklungen eingeschaltet, die für einen kurzzeitigen Betrieb bemessen sind,
wobei das oberste Blech 11 erfaßt wird. Infolge der verringerten Eindringtiefe des
Magnetfeldes können die Bleche getrennt erfaßt werden. Gleichzeitig wird der Lastmagnet
gehoben und beim Abtrennen eines Bleches 11 von den übrigen wird die magnetisierende
Wicklung 7 eingeschaltet, so daß die Dauermagnete 2, 3, 4 und 5 in einer Richtung
magnetisiert werden. In diesem Augenblick werden die Hilfswicklungen 10 eingeschaltet.
Der Magnetfluß schließt sich wie beim Heben von dicken Blechen, wobei die Hilfspole
9 den magnetischen Widerstand zwischen den Polen des Gehäuses 1 mit U-förmigem Querschnitt
und dem Polschuh 6 verringern, so daß auch die Haltekraft vergrößert wird.
[0014] Bei magnetischen Einrichtungen mit Dauermagneten ist die Haltekraft nur schwer zu
regulieren; wegen der steilen Entmagnetisierungskurve ist der Energieverbrauch hoch.
Fließt durch die Hilfswicklungen 10 ein Strom, so wird in einigen Bereichen des Pols
der Magnetfluß summiert und in anderen abgezogen, so daß die Haltekraft in einem
weiten Bereich bei herabgesetztem Energieverbrauch geändert werden kann. Dabei braucht
der Arbeitspunkt der Dauermagnete nicht geändert zu werden, wodurch die Steuerschaltung
vereinfacht wird.
[0015] Bei Behandlung von Blechen aus ferromagnetischem Werkstoff mit erhöhter Koerzitivkraft
bleiben sogar nach Neutralisieren der Dauermagnete die Bleche am Lastmagneten haften.
Der Werkstoff wird entmagnetisiert, wenn durch die Hilfs wicklungen 10 ein Wechselstrom
mit abklingender Amplitude geschickt wird.
1. Lastmagnet, bestehend aus einem Gehäuse (1) aus magnetisch weichem Werkstoff,
mit U-förmigem Querschnitt, in dem wenigstens zwei Paare von Dauermagneten (2, 3,
4, 5) angeordnet sind, wobei das eine Ende jedes Magneten mit dem Oberteil des Gehäuses
(1) und das andere Ende jedes Magneten mit einem gemeinsamen Polschuh (8) in Berührung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Magnet jedes Paars von Dauermagneten (2, 4) von einer gemeinsamen neutralisierenden
Wicklung (6) umgeben ist, und daß sämtliche Magnete (2, 3, 4, 5) und der gemeinsame
Polschuh (8) von einer magnetisierenden Wicklung (7) umgeben sind.
2. Lastmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß längs des Abstandes zwischen den Polen, unter der magnetisierenden Wicklung
(7), Hilfspole (9) angeordnet sind.
3. Lastmagnet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pole des Gehäuses (1) und der gemeinsame Polschuh (8) mit Nutenpaaren versehen
sind, und daß in jedes Nutenpaar je eine Hilfswicklung (10) eingelegt ist.