[0001] Die Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türbeschlag, mit einer Handhabe, die mit
einem Halslagerteil in einer Lagerhülse drehbar gelagert ist sowie mit einem Betätigungswellenansatz
ein Verschlußbetätigungselement durchgreift, welches in einem in einer Falzausnehmung
befestigten Beschlaggehäuse drehbar gelagert ist, und mit Hilfe eines entgegen Federwirkung
radial nach außen bewegbaren, in eine Ringnut einfassenden Haltekragens axial festgelegt
ist.
[0002] Bei einem bekannten Fenster- oder Türbeschlag der genannten Art (DE-U-88 09 585)
sind die Lagerhülse und der Haltekragen in einer auf dem zugeordneten Fenster- oder
Türflügel aufschraubbaren Rosette angeordnet, die damit zu einem unverzichtbaren
Bestandteil des Beschlages bzw. der Handhabe wird. Der Haltekragen besteht aus einem
in mehrere Kreisringabschnitte unterteilten Haltering, die durch einen umgebenden
Gummiring zusammengehalten sind. Hierdurch kann die Handhabe ohne weiteres nachträglich,
d. h. bei bereits angeschraubter Rosette, montiert werden. Nachteilig ist aber, daß
die Handhabe nicht in derselben Weise wieder entfernt werden kann, vielmehr ist hierzu
eine vollständige Demontage der Rosette erforderlich. Störend ist aber auch das verhältnismäßig
starke Auftragen der Rosette, das auf die vielen Konstruktionsmittel für die von der
Rosette wahrzunehmenden Funktionen zurückzuführen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fenster- oder Türbeschlag der eingangs
genannten Art unter Verzicht auf eine anschraubbare Rosette so auszubilden, daß die
Handhabe nicht nur durch einfaches Einstecken und Verrasten montiert, sondern ohne
große Probleme auch wieder demontiert werden kann.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Lagerhülse in eine
Flügelbohrung eingesetzt ist und der Haltekragen aus einem horizontal im Beschlaggehäuse
verschiebbar gelagerten, über zumindest eine falzseitige Öffnung im Beschlaggehäuse
aus der am Betätigungswellenansatz vorgesehenen Ringnut herausdrückbaren Halteschieber
besteht.
[0005] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türbeschlages besteht zunächst darin,
daß eine übliche auftragende Rosette fehlt, abgesehen von der Handhabe ist allenfalls
ein kleiner Übergreifkragen der Lagerhülse auf der Flügelinnenseite zu sehen. Vorteilhaft
ist aber auch, daß die Handhabe nicht nur leicht montiert, sondern auch wieder demontiert
werden kann, indem man bei geöffnetem Fenster bzw. geöffneter Tür in die dann zugängliche
falzseitige Öffnung im Beschlaggehäuse ein Hilfswerkzeug, z. B. aus Draht, einführt,
den Halteschieber zurückdrückt und zugleich die Handhabe herauszieht.
[0006] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten.
So ist nach einer bevorzugten Ausführungsform die Anordnung so getroffen, daß die
Lagerhülse in ihrem dem Beschlaggenhäuse abgewandten Ende einen Innendruchmesser
aufweist, der dem Außendurchmesser des im montierten Zustand sichtbaren Teils des
Halses der Handhabe im wesentlichen entspricht. Auf diese Weise kann das freie Ende
des Halses der Handhabe in der Lagerhülse angeordnet werden und können unschön sichtbare
Spaltzwischenräume vermieden werden. Außerdem können hierdurch in gewissem Umfang
Flügeldickenunterschiede ausgeglichen werden. In diesem Zusammenhang ist auch eine
Ausführungsform von Bedeutung, bei der das Halslagerteil aus einer auf dem Betätigungswellenansatz
verschiebbar gelagerten Kragenhülse besteht, die durch eine den Betätigungswellenansatz
umgebende, am Hals der Handhabe abgestützten Schraubenfeder beaufschlagt ist; es versteht
sich von selbst, daß man diese Kragenhülse auf dem Betätigungswellenansatz gegen
Verlust sichert. Der Betätigungswellenansatz wird zweckmäßigerweise an seinem freien
Ende mit einer Einführungsabschrägung versehen, um bei der Handhabemontage das Einführen
des Betätigungswellenansatzes bzw. das Zurückdrücken des Halteschiebers zu erleichtern.
Der Halteschieber ist vorzugsweise von einer Blattfeder oder zumindest einer Schraubenfeder
zu seiner Raststellung hin beaufschlagt. Die Ausführung des Fenster- oder Türbeschlages
ist ansonsten beliebig. Sie kann beispielsweise aus einem einfachen Fenster- oder
Türverschluß, aber auch aus einem Drehkippbeschlag mit einem als Zahnrad ausgebildeten
Verschlußbetätigungselement und die Handhabe in vorgegebenen Stellungen haltenden
Rastmitteln bestehen. Im letztgenannten Fall empfielht es sich dann, die Rastmittel
im Beschlaggehäuse mit unterzubringen, und zwar vorzugsweise so, daß das Zahnrad zwischen
dem Halteschieber einerseits und den Rastmitteln andererseits angeordnet ist.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Fenster- oder Türbeschlag und
Fig. 2 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 1.
[0008] Der in den Figuren dargestellte Fenster- oder Türbeschlag weist eine Handhabe 1 auf,
die mit einem Halslagerteil 2 in einer Lagerhülse 3 drehbar gelagert ist und mit einem
Betätigungswellenansatz 4 in Form eines eingesetzten Vierkants ein Verschlußbetätigungselement
5 durchgreift. Das Verschlußbetätigungselement 5 ist in einem in einer Falzausnehmung
6 befestigten kastenförmigen Beschlaggehäuse 7 drehbar gelagert. Die Handhabe 1 ist
außerdem mit Hilfe eines Haltekragens 8 axial festgelegt, der entgegen Federwirkung
radial nach außen bewegbar ist und in eine Ringnut 9 einfaßt. Wie man insbesondere
aus Fig. 1 erkennt, ist die Lagerhülse 3 in eine Flügelbohrung 10 eingesetzt, bis
ein Übergreifkragen 11 an der Flügelfläche 12 anliegt. Aus Fig. 2 dagegen erkennt
man, daß der Haltekragen 8 aus einem Halteschieber besteht, der horizontal im Beschlaggehäuse
7 verschiebbar gelagert ist und über zwei falzseitige Öffnungen 13 im Beschlaggehäuse
7 mit Hilfe eines U-förmigen Drahtbügels 14 als Hilfswerkzeug aus der am Betätigungswellenansatz
4 vorgesehenen Ringnut 9 herausdrückbar ist.
[0009] Die Lagerhülse 3 weist an ihrem dem Beschlaggehäuse 7 abgewandten Ende einen Innendurchmesser
auf, der dem Außendurchmesser das im montierten Zustand sichtbaren Teils 15 des Halses
der Handhabe 1 im wesentlichen entspricht. Innen ist die Lagerhülse 3 mit einem Lagerkragen
16 für das Halslagerteil 2 versehen. Dieses Halslagerteil 2 besteht aus einer auf
dem Betätigungswellenansatz 4 verschiebbar gelagerten Kragenhülse, die durch eine
den Betätigungswellenansatz 4 umgebende, am Hals der Handhabe 1 abgestützte Schraubenfeder
17 beaufschlagt ist. Im einzelnen nicht dargestellt ist, daß die Kragenhülse bzw.
das Halslagerteil 2 gegen ein Abziehen vom Betätigungswellenansatz 4 gesichert ist.
[0010] Der Halteschieber bzw. der Haltekragen 8 ist im Ausführungsbeispiel durch zwei Schraubenfedern
18 zu seiner Raststellung hin beaufschlagt. Es könnte ohne weiteres aber auch mit
einer Blattfeder gearbeitet werden. Es versteht sich von selbst, daß der Halteschieber
8 mit einer der Ringnut 9 angepaßten halbkreisförmigen Ausnehmung 19 versehen ist,
um die Anlagefläche zu vergrößern. Jedenfalls ist der Betätigungswellenansatz 4 an
seinem freien Ende mit einer Einführungsabschrägung 20 versehen.
[0011] Im übrigen erkennt man, daß der beschriebene Fenster- oder Türbeschlag als Drehkippbeschlag
ausgeführt ist, und zwar mit Schubstange 21 und falzseitigem Abdeckblech 22, an dem
das Beschlaggehäuse 7 festgelegt ist. Wie hierbei üblich ist das Verschlußbetätigungselement
5 als Zahnrad ausgebildet und die Handhabe 1 mit Rastmitteln 23, 24, z. B. in Form
von einer Rastscheibe 23 mit Rastausnehmungen sowie zugeordneten federbeaufschlagten
Kugeln 24 in vorgegebenen Stellungen haltbar. Das bedarf im einzelnen keiner weiteren
Beschreibung, da es im Stand der Technik hinlänglich bekannt ist. Jedenfalls sind
diese Rastmittel 23, 24 im Beschlaggehäuse 7 angeordnet. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß das Zahnrad 5 zwischen dem Halteschieber 8 einerseits und den Rastmitteln
23, 24 andererseits angeordnet ist.
[0012] Die Montage der Handhabe 1 ist beim beschriebenen Fenster- oder Türbeschlag denkbar
einfach. Die Handhabe 1 ist lediglich mit dem Betätigungswellenansatz 4 in die Lagerhülse
3 und das dahinterliegende Beschlaggehäuse 7 einzuführen. Dabei wird die Einführungsabschrägung
20 am Betätigungswellenansatz 4 den Halteschieber 8 zurückdrücken, der dann anschließend
in die Ringnut 9 einfällt. Zum Demontieren ist in die beiden falzseitigen Öffnungen
13 im Beschlaggehäuse ein U-förmiger Drahtbügel 14 als Hilfswerkzeug einzuführen,
um den Halteschieber 8 aus der Ringnut 9 herauszudrücken. Zugleich ist die Handhabe
1 herauszuziehen.
[0013] Zum Blockieren des Drehkippbeschlages eignet sich besonders die in der prioritätsgleichrangigen
Patentanmeldung (70 377) beschriebene Blockiervorrichtung, deren Gehäuse mit dem zuvor
beschriebenen Beschlaggehäuse 7 zu einem einzigen Beschlaggehäuse vereinigt werden
kann.
1. Fenster- oder Türbeschlag, mit einer Handhabe (1), die mit einem Halslagerteil
(2) in einer Lagerhülse (3) drehbar gelagert ist sowie mit einem Betätigungswellenansatz
(4) ein Verschlußbetätigungselement (5) durchgreift, welches in einem in einer Falzausnehmung
(6) befestigten Beschlaggehäuse (7) drehbar gelagert ist, und mit Hilfe eines gegen
Federwirkung radial nach außen bewegbaren, in eine Ringnut (9) einfassenden Haltekragens
(8) axial festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (3) in eine Flügelbohrung (10) eingesetzt ist und der Haltekragen
(8) aus einem horizontal im Beschlaggehäuse (7) verschiebbar gelagerten, über zumindest
eine falzseitige Öffnung (13) im Beschlaggehäuse (7) aus der am Betätigungswellenansatz
(4) vorgesehenen Ringnut (9) herausdrückbaren Halteschieber besteht.
2. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse
(3) an ihrem dem Beschlaggehäuse (7) abgewandten Ende einen Innendurchmesser aufweist,
der dem Außendurchmesser des im montierten Zustand sichtbaren Teils (15) des Halses
der Handhabe (1) im wesentlichen entspricht.
3. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Halslagerteil (2) aus einer auf dem Betätigungswellenansatz (4) verschiebbar gelagerten
Kragenhülse besteht, die durch eine den Betätigungswellenansatz (4) umgebenden, am
Hals der Handhabe (1) abgestützten Schraubenfeder (17) beaufschlagt ist.
4. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungswellenansatz (4) an seinem freien Ende mit einer Einführungsabschrägung
(20) versehen ist.
5. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Halteschieber (8) durch eine Blattfeder oder zumindest eine Schraubenfeder
(18) zu seiner Raststellung hin beaufschlagt ist.
6. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in der Ausführungsform
als Drehkippbeschlag mit einem als Zahnrad (5) ausgebildeten Verschlußbetätigungselement
und die Handhabe (1) in vorgegebenen Stellungen haltenden Rastmitteln (23, 24), dadurch
gekennzeichnet, daß die Rastmittel (23, 24) im Beschlaggehäuse (7) angeordnet ist.
7. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad
(5) zwischen dem Halteschieber (8) einerseits und den Rastmitteln (23, 24) andererseits
angeordnet ist.