[0001] Die Erfindung betrifft eine Skistiefel-Sicherheitskibindungsanordnung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist bereits eine Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung dieser Art bekannt
(AT-PS 375 555), bei der ein Teil der Bauelemente der Sicherheitsskibindung am Ski
und ein anderer Teil am Skistiefel angeordnet ist. Eine derartige Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung
gestattet eine Sicherheitsauslösung sowohl bei Vorwärts- und Rückwärtsstürzen als
auch bei Torsionsbeanspruchungen des Skifahrerbeines. Bei einer Verdrehung des Basiskörpers
werden nämlich die beiden Teilkörper so gespreizt, daß die Haltenocken und Kulissenteile
von einander zugeordneten Haltenocken-Kulissenteil-Paaren außer Eingriff kommen, wodurch
der Skistiefel vom Ski freikommen kann. Genau die gleiche Spreizung der beiden Teilkörper
des Basiskörpers kann auch von Hand vermittels eines Handöffnungshebels vorgenommen
werden, wenn eine absichtliche Lösung des Skistiefels vom Ski erwünscht ist. Hierzu
muß jedoch der Handöffnungshebel die gesamte Spreizkraft für die beiden Teilkörper
des Basiskörpers aufbringen, welche relativ groß ist, da sie der Auslösekraft entspricht.
[0003] Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der die absichtliche Auslösung von
Hand auf wesentlich leichtere Weise und insbesondere ohne Überwindung der Kraft der
die beiden Teilkörper aufeinander zu vorspannenden Auslösefeder(n) möglich ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1 vorgesehen.
[0005] Erfindungsgemäß erfolgt also die seitliche Abstützung des Skistiefels am Basiskörper
nicht über die Haltenokken bzw. Kulissenteile, sondern unmittelbar über feste seitliche
Anschläge des Basiskörpers bzw. des Skistiefels. Diese festen seitlichen Anschläge
können z.B. durch die Seitenflächen des Basiskörpers oder durch seitliche Flächen
der Stiefelsohle verwirklicht werden, welche auch am inneren Rand einer Sohlenausnehmung
vorgesehen sein können.
[0006] Auf diese Weise sind die beiden von entgegengesetzten Seiten am Basiskörper angreifenden,
insbesondere gegen Federkraft seitlich ausschwenkbaren Haltenocken bzw. Kulissenteile
von seitlichen Haltekräften für den Skistiefel entlastet, so daß diese Bauelemente
gegen eine vergleichsweise geringe Federkraft seitlich verschiebbar sein dürfen,
ohne die seitliche Halterung des Skistiefels am Basiskörper zu beeinträchtigen. Vorzugsweise
wird also der Skistiefel seitlich durch unmittelbare Berührung mit dem Basiskörper
gehalten, während die Halterung nach oben, sowie nach vorn und nach hinten durch
die Haltenocken und Kulissenteile erfolgt.
[0007] Aufgrund der festen Anschläge zwischen der Skistiefelsohle und dem Basiskörper ist
auch eine einwandfreie Übertragung der Drehbewegungen vom Skistiefel auf den Basiskörper
gewährleistet.
[0008] Zwischen dem Ski und dem Skistiefel wirksame Haltenokken-Kulissenteil-Paare sind
zwar an sich bekannt (AT-PS 305 108); bei dieser bekannten Anordnung übernehmen jedoch
die seitlich an der Stiefelsohle angreifenden Kulissenteile die seitliche Halterung,
weshalb diese Kulissenteile nur gegen erhebliche Federkräfte seitlich ausschwenkbar
ausgestaltet sein können. Auch bei dieser bekannten Sicherheitsskibindung muß bei
Handbetätigung - in diesem Fall zum Schließen der Bindung - die gesamte Auslösefederkraft
überwunden werden.
[0009] Entsprechendes gilt auch für eine Sicherheitsskibindung nach der EP-A 0 183 055.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
[0011] Besonders vorteilhaft ist dabei die Ausführungsform nach Anspruch 5, weil hierdurch
zwei Kulissenteile in einem einzigen Bauteil vereinigt werden können.
[0012] Aufgrund der Ausführung nach Anspruch 7 kann dafür gesorgt werden, daß nach einer
Handauslösung das Einsteigen in die Bindung automatisch, d.h. ohne erneute Betätigung
des Handbetätigungshebels erfolgen kann.
[0013] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 8 dient der nicht mit dem Handbetätigungshebel
verbundene Haltenocken bzw. das diesbezügliche Kulissenteil nur dazu, beim Einsteigen
in die Bindung ein automatisches Einschnappen zu gewährleisten.
[0014] Die Ausführungsform nach Anspruch 9 ist auch ohne die besonders leichte erfindungsgemäße
Handauslösung von Bedeutung, weil hier der gesamte Auslösemechanismus in einer Ausnehmung
in der Schuhsohle untergebracht ist, so daß sämtliche Teile der Bindung vollständig
geschützt untergebracht sind. Die Unterbringung einer Sicherheitsskibindung in einer
Ausnehmung der Skistiefelsohle ist zwar an sich bekannt (EP-A 0 183 055; DE-OS 30
39 699), doch sind hier die Auslöseelemente nicht seitlich zwischen einem Basiskörper
und den seitlichen Rändern der Ausnehmung der Skistiefelsohle vorgesehen. Auf diese
Weise ist eine relativ lange, breite und tiefe Ausbildung der Ausnehmung erforderlich.
[0015] Besonders vorteilhaft ist jedoch eine Kombination der Ausführungsform nach Anspruch
9 mit der erfindungsgemäßen seitlichen Handauslösung. Die Ansprüche 10 bis 13 geben
vorteilhafte Verwirklichungen dieses Kombinationsgedankens wieder.
[0016] Die Ansprüche 14 und 15 geben vorteilhafte Ausführungsformen für die Ausbildung
und Unterbringung des Handbetätigungshebels an.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des auf einem Ski befestigten Basiskörpers
einer Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Gegenstandes der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht analog Fig. 1, wobei jedoch zusätzlich strichpunktiert
der auf den Basiskörper aufgesetzte Skistiefel angedeutet ist,
Fig. 4 eine Ansicht des auf dem Ski angeordneten Basiskörpers von vorne mit strichpunktiert
angedeutetem, darauf angeordnetem Skistiefel,
Fig. 5 eine Seitenansicht analog Fig. 3, wobei jedoch die Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung
im Stadium der Auslösung bei einem Rückwärtssturz wiedergegeben ist,
Fig. 6 eine Draufsicht des auf einem Ski befestigten Basiskörpers während einer Drehauslösung,
Fig. 7 eine Seitenansicht analog Fig. 3, wobei jedoch im wesentlichen nur die bei
einer Handauslösung betätigten Bauelemente wiedergegeben sind,
Fig. 8 eine teilweise geschnittene Vorderansicht der erfindungsgemäßen Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung
in Höhe der seitlich ausschwenkbaren Kulissenplatten, wobei die Ausschwenkung der
einen Kulissenplatte durch Betätigung des Handbetätigungshebels nach Fig. 7 wiedergegeben
ist,
Fig. 9 eine teilweise geschnittene Vorderansicht in Höhe der seitlich ausschwenkbaren
Kulissenplatten einer weiteren Ausführungsform mit automatisch auf den Basiskörper
aufschnappenden Kulissenplatten, wobei die Darstellung das Stadium des Aufsetzens
des Skistiefels auf den Basiskörper wiedergibt, und
Fig. 10 eine zu Fig. 9 analoge Ansicht bei vollständig auf den Basiskörper aufgesetzten
Skistiefel.
[0018] Nach den Fig. 1 und 2 ist auf der Oberfläche eines Skis 12 etwa im Ballenbereich
eines aufzusetzenden Skistiefels 18 (Fig. 3) eine flache Platte 30 befestigt, von
der sich senkrecht nach oben ein Schwenknocken 15 erstreckt, der im wesentlich kreiszylindrisch
ist, jedoch im vorderen und hinteren Bereich aus Fig. 2 ersichtliche Nockenvertiefungen
35 aufweist.
[0019] Eine zwischen einem oberen Bereich 31 und einem unteren Bereich 32 verlaufende Umfangsnut
33 mit einem etwa halbkreisförmigen Querschnitt nimmt zu beiden Seiten der Längsachse
14 (Fig. 2) parallel zur Längsachse (14) verlaufende Bolzen 36 auf, die sich von vorn
durch Bohrungen 37 in einer Stirnwand 38 in das Innere des vorderen Teilkörpers
13′ eines Basiskörpers 13 hineinerstrekken. Hinter der Stirnwand 38 weist der vordere
Teilkörper 13′ einen Hohlraum 39 auf, in dem ein axial verschiebbares Federwiderlager
40 angeordnet ist. Durch Bohrungen 41 in dem Federwiderlager 40 erstrecken sich die
Bolzen 36 gleitbar hindurch. In eine mittlere Gewindemittelbohrung 42 ist die Schraube
43 eingedreht, die mit ihrem Kopf in einer geeigneten Bohrung 44 der Stirnplatte
38 drehbar, jedoch axial fest abgestützt ist. Von vorn ist die Schraube 43 z.B. mittels
eines Schraubenziehers verdrehbar, wodurch die Stirnplatte 38 axial verstellt werden
kann.
[0020] Hinter dem Raum 39 erstrecken sich die Bolzen 36 in konzentrisch zu ihnen angeordnete
Federaufnahmeräume 45, welche bis zu nahe dem Haltenocken 15 angeordneten Federwiderlagerstufen
46 des Teilkörpers 13′ reichen. Innerhalb der Federaufnahmeräume 45 sind rund um
die Bolzen 36 zwei parallel zueinander verlaufende Auslösefedern 47 angeordnet, die
sich einseitig an der Federwiderlagerplatte 40 und andererseits an der Federwiderlagerstufe
46 axial abstützen. Die Federn 47 sind unter einer der erwünschten Auslösekraft entsprechenden
Vorspannung in den Federaufnahmeräumen 45 angeordnet.
[0021] Im Anschluß an den Federaufnahmeraum 45 nach hinten erstrekken sich die beiden parallel
zur und im gleichen Abstand von der Mittelachse 14 angeordneten Bolzen 36 gleitend
durch Kanäle 48 des Teilkörpers 13′ hindurch bis zu dessen rückwärtiger Stirnfläche
49, welche in der nicht verdrehten Lage des Basiskörpers 13 mit der Hochachse 11,
d.h. der Mittelachse des Schwenknockens 15 im wesentlichen zusammenfällt.
[0022] In geringem Abstand oder äußerstenfalls leicht berührend schließt an diese rückwärtige
Fläche 49 die Vorderfläche 50 eines den zweiten Teil des Basiskörpers 13 bildenden
hinteren Teilkörpers 13˝ an, welcher parallel zur Längsachse 14 und im seitlichen
Abstand der Bolzen 36 zwei axiale Gewindebohrungen 51 aufweist, in die die hinteren
Gewindenenden der Bolzen 36 eingeschraubt sind. Außerhalb dieser Gewindeenden sind
die Bolzen 36 kreiszylindrisch ausgebildet.
[0023] In zwei Nockenaufnahmeräumen 52, 53 am hinteren bzw. vorderen Ende der Teilkörper
13′ bzw. 13˝ sind mit den Nockenvertiefungen 35 zusammenwirkende, sich nach hinten
bzw. vorn erstreckende Nocken 54, 55 untergebracht, die von vorn bzw. hinten von
den Teilkörpern 13′, 13˝ abgestützt werden.
[0024] Im Bereich der Ringnut 33 weisen die Nocken 54, 55 nach hinten bzw. vorn weisende
Vorsprünge 56, 57 auf, die im Sinne einer Drehführung in die Ringnut 33 eingreifen.
[0025] In der aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Mittellage ziehen die Auslösefedern 47
die beiden Teilkörper 13′, 13˝ solange aufeinander zu, bis die beiden Nocken 54, 55
mit den Nockenvertiefungen 35 in vollem Eingriff stehen. In diesem Zustand sollen
sich die Flächen 49, 50 gerade noch nicht berühren.
[0026] Oben ist der Schwenknocken 15 durch eine parallel zur Skioberfläche verlaufende Deckplatte
58 abgeschlossen, welche von oben in eine entsprechend kreisförmige Ausnehmung 59
der Teilkörper 13′, 13˝ eingreift und mit der Oberfläche dieser Teilkörper in dem
betreffenden Bereich bündig ist.
[0027] Vor und hinter dem Schwenknocken 15 sind an einem etwas nach oben vorstehenden Bereich
der Teilkörper 13′, 13˝ seitlich Haltenocken 16 angeordnet, deren Funktion weiter
unten im einzelnen beschrieben wird.
[0028] Der Basiskörper 13 nach den Fig. 1 und 2 hat im wesentlich die Form eines in der
Normallage parallel zur Skilängsrichtung angeordneten länglichen Quaders. Die Platte
30 ist in einer unteren zentralen Ausnehmung 60 der Teilkörper 13′, 13˝ untergebracht.
[0029] Aufgrund der beschriebenen Ausbildung kann der Basiskörper 13 in Richtung der in
Fig. 2 wiedergegebenen Pfeile verdreht werden, wobei die Nocken 54, 55 aus den zugeordneten
Nockenvertiefungen 35 herausgehoben werden, wie das in Fig. 6 angedeutet ist. Bei
dieser Verdrehbewegung werden demnach die beiden Teilkörper 13′, 13˝ gegen die Kraft
der Auslösefedern 47 voneinander wegge spreizt, und zwar um gleiche, aber entgegengesetzte
Beträge relativ zur Querachse 34.
[0030] Solange die Nocken 54, 55 noch nicht vollständig aus den Nockenvertiefungen 35 herausgehoben
sind, liegt noch eine Rückstellkraft vor, die den Basiskörper 13 beim Loslassen wieder
in seine aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Normallage zurückstellen.
[0031] Nach den Fig. 3, 5 und 7 bis 10 ist die Sohle eines Skistiefels 18 unten mit einer
ebenfalls quaderförmigen Ausnehmung 25 versehen, welche insbesondere in Längsrichtung
um so viel größer als die Längserstreckung des Basiskörpers 13 ist, daß die Spreizung
der Teilkörper 13′, 13˝ in Längsrichtung nicht behindert wird.
[0032] An den seitlichen Berandungen der Ausnehmungen 25 sind erfindungsgemäß Kulissenplatten
21, welche sich im wesentlichen in Stiefellängsrichtung und vertikal erstrekken
und nach Fig. 8 durch eine sich zwischen ihnen erstreckende Feder 61 um oben liegende
schuhfeste Schwenkachsen 62 in die aus Fig. 8 rechts ersichtliche vertikale Normallage
zu vorgespannt sind. Die Schwenkachsen 62 erstrecken sich in Stiefellängsrichtung.
[0033] Nach Fig. 7 ist die rechte Schwenkachse 62 bis zum hinteren Ende der Skistiefelsohle
durch eine Stange 28 verlängert, die in einem nicht dargestellten Axialkanal innerhalb
der Skistiefelsohle drehgelagert ist. Am hinteren Ende der Skistiefelsohle tritt
die Stange 28 aus diesem Kanal aus und ist dort nach oben zu einem Handbetätigungselement
29 mit einer Handhabe 62′abgewinkelt. Auf diese Weise wird ein Handbetätigungshebel
20 für die in Fig. 8 ausgeschwenkt dargestellte Kulissenplatte 21 gebildet. Durch
geeignetes Verschwenken der Handhabe 62 kann also die in Fig. 8 linke Kulissenplatte
21 in die dort dargestellte ausgeschwenkte Position verlagert werden. In entsprechender
Weise könnte auch die in Fig. 8 rechte Schwenkachse 62 mit einem entsprechenden Handverstellmechanismus
versehen sein. Es ist auch denkbar, daß ein einziger Handbetätigungshebel 20 über
ein geeignetes Getriebe beide Kulissenplatten 21 in entgegengesetzten Richtungen
ausschwenkt.
[0034] Nicht dargestellte Anschläge halten die beiden Kulissenplatten 21 in entspanntem
Zustand der Feder 61 in der aus Fig. 8 rechts ersichtlichen Lage. Seitlich außerhalb
der Kulissenplatten 21 sind in der Schuhsohle Freiräume 26 vorgesehen, die das seitliche
Ausschwenken ermöglichen.
[0035] Nach Fig. 3 enthalten die Kulissenplatten 21 vorn und hinten jeweils einen Kulissenhebel
17, der mit einer gekrümmten Kulissenbahn 63 nach vorn bzw. hinten weisend versehen
ist, die von dem nach oben vorstehenden mittleren Bereich der Teilkörper 13′, 13˝
seitlich nach beiden Seiten wegstehen. Die Haltenocken 16 sind kreiszylinderförmig.
Ihre Achsen verlaufen quer zur Längsrichtung 14.
[0036] Auf diese Weise können z.B. die beiden vorderen Kulisenhebel 17 bei übermäßigen
Kräften am Skistiefel 18 in Richtung des Pfeiles in Fig. 5 unter Spreizung der Teilkörper
13′ in Richtung des Doppelpfeiles an den vorderen Haltenocken 16 vorbeigleiten, wobei
die Auslösefedern 47 (Fig. 1, 2) die Größe der dabei zu überwindenden Höhenauslösekraft
bestimmen.
[0037] Im Falle eines Vorwärtssturzes würde die Auslösung zwischen den hinteren Kulissenhebeln
17 und den hinteren Haltenocken 16 erfolgen.
[0038] Im Falle einer auf das Bein des Skifahrers wirkenden übermäßigen Torsionskraft beispielsweise
in Richtung des in Fig. 6 wiedergegebenen Pfeiles kann sich der Basiskörper 13 um
die Hochachse 11 ebenfalls unter Spreizung der Teilkörper 13′, 13˝ verdrehen, wobei
die Nocken 54, 55 sowie die Nockenvertiefungen 35 so ausgebildet sind, daß die Auslösefedern
47 gerade die gewünschte Torsions-Auslösekraft sicherstellen.
[0039] Aufgrund der Spreizung der Teilkörper 13′, 13˝ entfernen sich die vorderen und hinteren
Haltenocken 16 voneinander (der Abstand y in Fig. 6 wird vergrößert), so daß die
Haltenocken 16 von den zugeordneten und in entgegengesetzten Richtungen weisenden
Kulissenhebeln 17 der Kulissenplatten 21 freikommen und sich der Skistiefel 18 nach
oben vom Ski 12 lösen kann.
[0040] Wie aus den Fig. 3, 4, 5, 7 und 8 ersichtlich ist, liegen die in Normalstellung vertikal
verlaufenden Kulissenplatten 21 in der Normalstellung der Bindung seitlich neben
den parallel zu ihnen verlaufenden Seitenflächen des Basiskörpers 13. Da nun die
Kulissenplatten 21 wegen der Schwäche der Feder 61 (Fig. 8) sehr leicht seitlich auslenkbar
sind, können die Kulissenplatten 21 die seitliche Halterung des Skistiefels 18 nicht
übernehmen.
[0041] Statt dessen werden die vorderen und hinteren vertikalen und sich in Skilängsrichtung
erstreckenden Seitenwandungen der Ausnehmung 25 des Skistiefels 18 als Anschläge
19 (Fig. 3, 4, 5, 8) ausgenutzt, welche mit den zugeordneten vertikalen und sich ebenfalls
in Skilängsrichtung erstreckenden und ebenfalls Anschläge 22 bildenden vorderen
und hinteren Seitenflächen des Basiskörpers 13 zusammenwirken. Durch die unmittelbare
Berührung des Basiskörpers 13 mit dem Skistiefel 18 an diesen seitlichen Flächen
wird also eine einwandfreie seitliche Halterung des Skistiefels 18 am Basiskörper
13 gewährleistet.
[0042] Nach Fig. 6 befindet sich die Hochachse 11 des verdrehbaren Basiskörpers 13 auf
der Mittellängsachse 23 des Ski 12.
[0043] Nach Fig. 3 sind am Rande des Ausnehmung 25 in der Sohle des Skistiefels 13 besondere
Ausnehmungen 27 für die Unterbringung der Haltenocken 16 vorgesehen.
[0044] Nach den Fig. 9 und 10 können die Kulissenplatten 21 an ihrem unteren Ende Schrägflächen
24 aufweisen, die mit der oberen Kante der zugeordneten Haltenocken 16 derart zusammenwirken,
daß beim Aufsetzen des Skistiefels im Sinne des senkrechten Pfeiles in Fig. 9 die
Schrägflächen 24 mit den Kanten 63 in Eingriff kommen und dadurch die Kulissenplatten
21 im Sinne der seitlichen Pfeile auseinanderspreizen, so daß diese von oben auf die
Haltenocken 16 in die aus Fig. 10 ersichtliche Stellung selbsttätig aufschnappen
können. Auf diese Weise braucht zum Aufsetzen des Skistiefels 13 auf den Basiskörper
13 der Handbetätigungshebel 20 (Fig. 7) nicht betätigt zu werden, sondern lediglich
zum Aussteigen aus der Bindung.
[0045] Nach den Fig. 8 bis 10 ist die Feder 61 in einem quer zwischen den Kulissenplatten
21 angeordnetem Gehäuse 64 untergebracht, welches eine Ausknickung der schwachen Feder
verhindert. Das Vorstehen der Feder aus beiden Seiten des Gehäuses 64 genügt, um den
erforderlichen federnden Bewegungsspielraum zu gewährleisten.
[0046] Die Funktion der beschriebenen Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung ist wie
folgt:
[0047] Beim Einsteigen in die Bindung wird der Skistiefel 18 einfach so, wie das in Fig.
9 dargestellt ist, von oben auf den Basiskörper 13 aufgesetzt. Dabei spreizen sich
die Kulissenplatten 21 von selbst nach außen und schnappen schließlich über die Haltenocken
16, so daß die fixierte Position nach Fig. 10 erreicht wird.
[0048] Bei übermäßigen Beanspruchungen des Skifahrerbeins bei Rückwärtsstürzen (Fig. 5),
Vorwärtsstürzen oder Torsionsbeanspruchungen (Fig. 6) werden jeweils die Teilkörper
13′, 13˝ gegen die Kraft der Auslösefedern 47 gespreizt, so daß es in allen Fällen
zu einer Sicherheitsauslösung kommt.
[0049] Soll die Bindung von Hand geöffnet werden, so wird der Handbetätigungshebel 20 nach
Fig. 7 entsprechend beaufschlagt, wodurch zumindest eine der Kulissenplatten 21 im
Sinne von Fig. 5 ausgeschwenkt wird, und dann der Skistiefel 18 zunächst etwas gekippt
und so problemlos vollständig nach oben vom Basiskörper 13 und damit dem Ski 12 abgehoben
werden kann.
[0050] Damit beim Laufen mit dem erfindungsgemäßen Skistiefel die Ausnehmung nach unten
nicht völlig offen freiliegt, kann in diese Ausnehmung ein nicht dargestelltes Verschlußstück
eingesetzt werden, welches äußerlich die Form des Basiskörpers mit Haltenocken nach
den Fig. 1 und 2 hat, innen jedoch lediglich durchgehend aus massivem Kunststoff
besteht. Ein solches Verschlußstück, das unten bündig mit der Sohlenunterfläche ist,
kann deswegen leicht eingesetzt und herausgenommen werden, weil durch die Betätigung
des Handbetätigungshebels 20 ein problemloses Einsetzen und Herausnehmen desselben
möglich ist.
[0051] Bevorzugt ist das Verschlußstück länger als der Basiskörper in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Position, so daß die Ausnehmung 25 vollständig von ihm unterdeckt ist.
[0052] Wichtig ist, daß die Kulissenplatten 21 bei allen während des Skifahrens auftretenden
Belastungen nicht - wie bei der Handauslösung - seitlich ausschwenken können. Die
miteinander zusammenwirkenden Flächen der Haltenocken 16 und Kulissenteile 17 sind
dieser Forderung entsprechend so zu gestalten, daß - außer bei der Handauslösung -
im wesentlichen nur in der Ebene der Kulissenplatten 21 verlaufende Kräfte auftreten.
1. Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung mit einer um eine Hochachse (11) schwenkbar
auf einem sich vom Ski (12) nach oben erstreckenden Schwenknocken (15) angeordneten
Basiskörper (13), dessen Längsachse (14) in unverdrehtem Zustand mit der Skilängsrichtung
ausgerichtet ist und welcher aus zwei in Richtung seiner Längsachse (14) federnd aufeinander
zu vorgespannten und gegen die Federkraft entlang der Längsachse (14) auseinanderdrückbaren
Teilkörpern (13′, 13˝) besteht, welche sich von entgegengesetzten Seiten an dem
skifesten Schwenknocken (15) abstützen, derart, daß die Teilkörper (13′, 13˝) bei
Verdrehen des Basiskörpers (13) zunehmend aus der Normallage federnd auseinandergedrückt
werden, und mit an den Teilkörpern (13′, 13˝) bzw. dem Skistiefel (18) befestigten
Haltenocken(16)-Kulissenteil(17)-Paaren, mittels denen der Skistiefel am Basiskörper
lösbar gehalten ist, wobei zugeordnete Haltenocken (16) und Kulissenteile (17) bei
Vorwärts- und /oder Rückwärtsstürzen unter federndem Auseinanderdrücken der Teilkörper
(13′, 13˝) und/oder bei Verdrehung des Basiskörpers (13) gegen die Federkraft voneinander
lösbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Skistiefel (18) durch an ihm und dem Basiskörper (13) vorgesehene, miteinander
zusammenwirkende feste seitliche Anschläge (19 bzw. 22) gegen seitliche Verschiebungen
fest am Basiskörper (13) gehalten ist und wenigstens einige der Haltenocken (16)
und/oder Kulissenteile (17) durch seitliches Verschieben oder Verschwenken gegen eine
mittels vorzugsweise eines oder mehrerer Handbetätigungshebel (20) vergleichsweise
leicht zu überwindende Federkraft derart außer Eingriff mit dem zugeordneten Kulissenteil
(17) bzw. Haltenocken (16) bringbar sind, daß der Skistiefel (18) zwanglos von dem
Basiskörper (13) abgenommen werden kann.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltenocken (16) am Basiskörper (13) und die Kulissenteile (17) am Skistiefel
(18) vorgesehen sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf jeder Seite hintereinander zwei Haltenocken (16) und zwei Kulissenteile (17)
an dem vorderen bzw. hinteren Teilkörper (13′, 13˝) angeordnet sind.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Teilkörper (13′, 13˝) wenigstens ein, vorzugsweise auf jeder Seite je
ein Haltenocken (16) oder Kulissenteil (17) vorgesehen ist.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am Skistiefel (18) angeordneten, zugeordneten Kulissenteile (17) oder Haltenocken
(16) auf jeder Seite der Mittellängsachse (23) in einem einzigen Bauteil (21) vereinigt
sind, welches vorzugsweise eine seitlich bewegbare, insbesondere ausschwenkbare
Kulissenplatte (21) ist, wobei vorzugsweise an jeder Kulissenplatte (21) vorn und
hinten je ein Kulissenteil (17) vorhanden ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am Skistiefel (18) seitlich vorgesehenen Haltenocken (16) bzw. Kulissenteile
(17) wenigstens auf einer Seite seitlich bewegbar, insbesondere seitlich ausschwenkbar
sowie durch den Handbetätigungshebel (20) betätigbar sind.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlich beweglichen Haltenocken (16) oder Kulissenteile (17) und/oder die
zugeordneten Kulissenteile (17) bzw. Haltenocken (16) an den unteren bzw. oberen
Enden, wo sie beim Einsetzen des Skistiefels (18) auf den Basiskörper (13) von oben
zuerst in Eingriff kommen, Schrägflächen (24) mit einer solchen Schräge aufweisen,
daß beim Aufsetzen des Skistiefels (18) von oben die zunächst in ihrer Normallage
befindlichen seitlich beweglichen Haltenocken (16) bzw. Kulissenteile (17) selbsttätig
seitlich federnd ausschwenken und seitlich in die zugeordneten festen Kulissenteile
(17) bzw. Haltenocken (16) einschnappen.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß außer den mit dem Handbetätigungshebel (20) verbundenen, seitlich bewegbaren
Haltenocken (16) bzw. Kulissenteilen (17), insbesondere auf der anderen Seite der
Mittellängsachse (23) auch nicht mit dem Handbetätigungshebel (20) verbundene, federnd
seitlich auslenkbare Haltenocken (16) bzw. Kulissenteile (17) vorgesehen sind.
9. Skistiefel-Sicherheitsskibindungsanordnung mit einer um eine Hochachse (11) schwenkbar
auf einem sich vom Ski (12) nach oben erstreckenden Schwenk nocken (15) angeordneten
Basiskörper (13), dessen Längsachse (14) in unverdrehtem Zustand mit der Skilängsrichtung
ausgerichtet ist und welcher aus zwei in Richtung seiner Längsachse (14) federnd aufeinander
zu vorgespannten und gegen die Federkraft entlang der Längsachse (14) auseinanderdrückbaren
Teilkörpern (13′, 13˝) besteht, welche sich von entgegengesetzten Seiten an dem
skifesten Schwenknocken (15) abstützen, derart, daß die Teilkörper (13′, 13˝) bei
Verdrehen des Basiskörpers (13) zunehmend aus der Normallage federnd auseinandergedrückt
werden, und mit an den Teilkörpern (13′, 13˝) bzw. dem Skistiefel (18) befestigten
Haltenocken(16)-Kulissenteil(17)-Paaren, mittels denen der Skistiefel am Basiskörper
lösbar gehalten ist, wobei zugeordnete Haltenocken (16) und Kulissenteile (17) bei
Vorwärts- und /oder Rückwärtsstürzen unter federndem Auseinanderdrücken der Teilkörper
(13′, 13˝) voneinander weg und/oder bei Verdrehung des Basiskörpers (13) gegen die
Federkraft voneinander lösbar sind, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Skistiefel (18) auf seiner Unterseite eine zum Basiskörper (13) im ausgespreizten
Zustand der Teilkörper (13′, 13˝) komplementäre Ausnehmung (25) aufweist, in die der
Basiskörper 13 von unten eingreift, wobei die Haltenocken (16) und die Kulissenteile
(17) seitlich am Basiskörper (13) bzw. innen an den seitlichen Rändern der Ausnehmung
(25) vorgesehen sind.
10. Anordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltenocken (16) seitlich am Basiskörper (13) und je eine die beiden Kulissenteile
(17) tragende Kulissenplatte (21) innen am Rand der Ausnehmung (25) angeordnet sind.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich außerhalb der am Skistiefel (18) vorgesehenen, seitlich beweglichen
Haltenocken (16) bzw. Kulissenteile (17), insbesondere seitlich außerhalb der Kulissenplatte
(21) ein entsprechend großer Freiraum (26) vorgesehen ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Basiskörper (13) die Form eines sich in Skilängsrichtung erstreckenden länglichen
Quaders hat, dessen vordere und hintere Seitenflächen Anschläge (22) bilden, die mit
den ebenfalls als Anschläge (19) wirkenden seitlichen Flächen der komplementären
Ausnehmung (25) zusammenwirken.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor und hinter der Kulissenplatte (21) Aussparungen (27) zur Aufnahme der am
Basiskörper (13) fest angeordneten Haltenocken vorgesehen sind.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handbetätigungshebel (20) eine sich in Schuhlängsrichtung durch die Sohle
drehbar hindurcherstreckende Stange (28) ist, die vorn oder vorzugsweise hinten
aus der Skistiefelsohle vorsteht und dort mit einem Handbetätigungshebelelement verbunden
ist.
15. Anordnung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange drehfest mit der federnd seitlich ausschwenkbaren Kulissenplatte (21)
verbunden ist und vorzugsweise koaxial zu deren in Skilängsrichtung sich erstreckender
Drehachse angeordnet ist.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (25) in der Sohle des Skistiefels (18) durch einen unten mit der
Skischuhsohle bündigen Füllkörper ausfüllbar ist, welcher die Form des Basiskörpers
besitzt, so daß der Füllkörper in der gleichen Weise am Skistiefel (18) angeordnet
gehalten und entfernt werden kann wie der Basiskörper (13).