(19)
(11) EP 0 408 900 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.01.1991  Patentblatt  1991/04

(21) Anmeldenummer: 90111314.2

(22) Anmeldetag:  15.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65B 17/02, B65D 69/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 21.07.1989 DE 3924192

(71) Anmelder: ALBIN SPITZKE KG
D-22041 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Haake, Hans-Georg
    D-2860 Osterholz-Scharmbeck (DE)

(74) Vertreter: Minetti, Ralf, Dipl.-Ing. 
Ballindamm 15
D-20095 Hamburg
D-20095 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungseinheit


    (57) Um auf Verbrauchermärkten dem Verbraucher Ver­packungseinheiten zur Verfügung stellen zu können, die jeweils beispielsweise aus drei oder mehreren Einheiten bestehen, welche dem Regal zu entnehmen sind, ohne dafür diese Verpackungseinheiten für ihren Transport mit einer Kunststofffolie umklei­den zu müssen ist vorgesehen, zwei nebeneinander­stehende Verpackungseinheiten (1, 2) vor dem stapeln mit weiteren Verpackungseinheiten durch ein zweiseitig klebendes Klebeband (3) miteinan­der zu verbinden, welches auf der Oberseite einer Verpackungseinheit angeordnet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von stapelbaren Verpackungseinheiten und die Ausbildung einer Verpackungseinheit, wobei unter Verpackungsein­heit unter anderem ein sogenanntes Mehrstückgebinde bzw. ein Multipack zu verstehen ist, das aus einer Zu sammenfassung von beispielsweise drei Dosen oder Fla­schen besteht oder auch beispielsweise als sogenannte 6er -Packung ausgebildet sein kann.

    [0002] Desweiteren kann es sich bei den Verpackungseinheiten um Kartons sowie einzelne in sich bereits fertigver­packte stapelbare Güter handeln. Derartige Verpackung­seinheiten kommen heutzutage insbesondere zur Anwen­dung auf Getränkemärkten oder anderen Super oder Ver­brauchermärkten. Die Verpackungseinheiten werden dabei in gestapeltem Zustand in Regale oder auf Paletten dem Verbraucher zur Mitnahme angeboten, wobei für ihn die Gelegenheit gegeben ist, eine oder mehrere Verpak­ kungseinheiten, die beispielsweise aus einer Zusammen­fassung von drei oder sechs oder einer anderen Zahl von Einheiten bestehen, dem Regal oder der Palette zu entnehmen.

    [0003] Multipacks oder Mehrstückgebinde werden zum Transport auf einer Palette zu einer großen Anzahl von Verpak­kungseinheiten zusammengefaßt. Dafür hat es sich bis­her als zweckmäßig gezeigt, wenn eine Vielzahl von Verpackungseinheiten auf einem vorzugsweise aus Pappe bestehenden, schalenförmigen Kartontray gestapelt wer­den und für ihren Zusammenhalt mit einer Kunststofffo­lie umwickelt oder umschlagen werden, die danach durch eine Wärmebeaufschlagung zum Schrumpfen gebracht wird, so daß sie die aus einer Vielzahl von Verpackungsein­heiten bestehende Transporteinheit fest umschließt und einzelne Verpackungseinheiten gegen ein Verrutschen oder Herunterfallen sichert. In der Praxis sind mit dieser Art von Verpackungen jedoch erhebliche Nach­teile verbunden. So ist es zunächst einmal notwendig, für die Entnahme der ersten Verpackungseinheiten die Folie auftrennen zu müssen und sie von den Verpak­kungseinheiten zu entfernen. Diese Kunststofffolie verbleibt dann nach einer Entnahme der Verpackungsein­heiten zusammen mit dem Kartontray regelmäßig als Ab­fall zurück und sie müssen entsprechend entsorgt wer­den. Abgesehen von den Materialkosten des Abfalles entstehen für seine Beseitigung Transport- und Perso­ nalkosten. Vorteilhafter ist es deshalb, wenn dem Ver­braucher unter Fortlassung derartiger Kartontrays und Folieneinschläge Verpackungseinheiten zur Verfügung gestellt werden können, die sich einerseits zwar ebe­nfalls auf einer Palette abstellen und transportieren lassen, bei ihrer Entnahme aus einem Regal jedoch keine Reste in der Art von Abfällen hinterlassen.

    [0004] Gemäß der Erfindung läßt sich derartiges dadurch er­reichen, daß zwei nebeneinander stehende Verpackung­seinheiten vor ihrem Stapeln zusammen mit weiteren Verpackungseinheiten auf zumindest einer Seite, das heißt vorzugsweise der Oberseite durch ein zweiseitig klebendes Klebeband miteinander verbunden werden. Ein derartiges Vorgehen erlaubt es, eine Vielzahl von Ver­packungseinheiten übereinander zu stapeln, ohne daß ein Verrutschen zu befürchten wäre, wenn der Stapel angehoben wird, um ihn in einem Regal abzusetzen. An­dererseits können danach von dem Verbraucher ein oder mehrere Verpackungseinheiten dem Stapel entnommen wer­den, ohne daß Rückstände wie Abfälle im Regal verblei­ben. Dafür reicht es aus, wenn die Klebebänder allein auf der Oberseite der Verpackungseinheiten angeordnet werden, so daß jede Lage von gestapelten Verpackung­seinheiten gegen ein Verschieben gesichert ist durch die Klebebänder auf den Verpackungseinheiten der dar­unterliegenden Lage. Die Entnahme einzelner Verpak­kungseinheiten vom Stapel wird dabei erleichtert, wenn das Klebeband auf seiner Ober und Unterseite Haft­ schichten von unterschiedlicher Klebekraft trägt. Wird die außenliegende Haftschicht von geringerer Klebkraft ausgebildet als diejenige Haftschicht, mit der das Klebeband auf einer Verpackungseinheit befestigt ist, so reicht das bereits als Sicherheit gegen eine Ver­schiebung aus. Andererseits erleichtert es aber das Abreißen einer obenstehenden Verpackungseinheit von der darunter liegenden Verpackungseinheit, ohne daß diese beschädigt wird durch ein Abreißen ihres Klebe­bandes aufgrund seiner stärkeren Haftung durch dieje­nige Klebschicht, die das Klebeband unmittelbar mit seinem Träger verbindet.

    [0005] Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit ein Klebeband sowohl auf der Oberseite wie auch auf der Unterseite einer Verpackungseinheit anzuordnen.

    [0006] In allen Fällen ist es darüber hinaus zweckmäßig, wenn die Klebebänder, welche zwei nebeneinanderstehende Verpackungseinheiten miteinander verbinden, mit einer Reißlinie bzw. Aufreißnaht versehen sind, so daß der Verbraucher Gelegenheit hat, eine einzelne Verpackung­seinheit zu erwerben durch ein Abreißen derselben von der benachbarten Verpackungseinheit. Der dafür notwen­dige manuelle Aufwand kann noch vermindert werden, wenn die Reißnähte mit Trennhilfen versehen sind, wie beispielsweise einem Aufreißband für Folien, wie es allgemein auch Anwendung findet beispielsweise bei der Verpackung von Zigaretten in einer Kunststofffolie.

    [0007] Im übrigen hat es sich für zweckmäßig gezeigt, wenn transparente Klebebänder zur Anwendung kommen, da sol­che bei ihrem Verbleib auf der Verpackung nicht die Lesbarkeit oder Sichtbarkeit von Aufdrucken beeint­rächtigen.

    [0008] Ein Ausführugnsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1: einen Stapel von Verpackungseinheiten;

    Figur 2: ein Klebeband mit Aufreißnaht und

    Figur 3: ein Klebeband im Querschnitt.



    [0009] Der in Figur 1 wiedergegebene Stapel von Bierdosen be­steht aus einzelnen Verpackungseinheiten 1 und 2, die paarweise nebeneinander stehend durch ein Klebeband 3 miteinander verbunden sind. Jede Verpackungseinheit 1, 2 ist als sogenanntes Dreierpack ausgebildet für die Zusammenfassung von drei Dosen 8.

    [0010] Die Klebebänder 3 tragen auf ihrer Unterseite eine stark klebende Haftschicht beispielsweise aus Kaut­schuk mit einer Klebkraft von 6,0N (Newton) und auf ihrer Oberseite eine schwach klebende Haftschicht 4 von beispielsweise 0,6N aus Acrylat. Damit verbleibt das Klebeband 3 fest mit den Verpackungseinheiten 1 und 2 verbunden, wenn darüber stehende Verpackungsein­heiten abgehoben werden, welche gegen ein Verrutschen gesichert sind durch die außenliegende Haftschicht 4 von geringerer Haftkraft.

    [0011] Damit nicht stets zwei sogenannte Dreierpacks gemein­sam vom Stapel abgenommen zu werden brauchen, sind die Klebebänder jeweils mit einer Reißnaht 6 versehen, die zwischen zwei nebeneinander stehenden Verpackungsein­heiten 1 und 2 verläuft, so daß durch ein Aufreißen dieser Naht 6 die Abnahme einer einzelnen Verpackung­seinheit 1 möglich ist. Derartiges wird noch erleich­tert durch die Anordnung eines Reißbandes 7, mit dem die Reißnaht zu öffnen ist.

    [0012] Da bei einer Entnahme der Verpackungseinheiten aus dem Stapel die Hilfsmittel der Verpackung mit den Verpak­kungseinheiten verbunden bleiben, wird gegenüber vor­bekannten Verpackungen der Anfall von Abfällen in den Regalen verhindert und damit deren aufwendige Entsor­gung.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verpacken von stapelbaren Verpackung­seinheiten, dadurch gekennzeichnet, daß zwei nebenein­anderstehende Verpackungseinheiten (1, 2) vor dem Sta­peln mit weiteren Verpackungseinheiten auf mindestens einer Seite durch ein zweiseitig klebendes Klebeband (3) miteinander verbunden werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebeband (3) auf der Oberseite der Verpak­kungseinheiten angeordnet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Klebeband auf der Oberseite und ein weiteres Klebeband (3) auf der Unterseite der Verpackungsein­heiten (1, 2) angeordnet wird.
     
    4. Verpackungseinheit, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungseinheit (1) durch ein zweiseitig klebendes Klebeband (3) mit der danebenstehenden Verpackungsein­heit (2) verbunden ist.
     
    5. Verpackungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß ein Klebeband (3) auf der Oberseite von zwei Verpackungseinheiten (1, 2) angeordnet ist.
     
    6. Verpackungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Klebeband (3) mit einer schwachkle­benden Haftschicht (4) und einer starkklebenden Haft­schicht (5) versehen ist, von denen die schwachkleben­de Haftschicht (4) frei liegt.
     
    7. Verpackungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß Klebeband (3) mit einer Reißnaht (6) versehen ist.
     
    8. Verpackungseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Klebeband (3) mit einer Trennhilfe (7) versehen ist.
     
    9. Verpackungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Klebeband (3) transparent ist.
     
    10. Verpackungseinheit nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß eine Verpackungseinheit (1) auf ih­rer Oberseite und auf ihrer Unterseite jeweils mit ei­nem Klebeband (3) versehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht