[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden von Stapeln aus aufeinanderfolgend
geförderten flachen Werkstücken, vorzugsweise Beuteln, mit einem die Werkstücke aus
ihrer Förderebene auf eine Stapelplatte bzw. den sich auf dieser bildenden Stapel
drückenden auf- und abbeweglichen Stempel, bei der die Stapelplatte unter dem Druck
der abgelegten Werkstücke entsprechend der wachsenden Stapelhöhe absenkbar und hebbar
ist.
[0002] Bei einer aus der US-PS 38 10 420 bekannten Vorrichtung dieser Art werden von einer
Schlauchfolienbahn abgetrennte Beutel, die in einem vorhergehenden Arbeitsschritt
mit Bodenschweißnähten versehen worden sind, durch einen Stempel auf eine schwenkbar
gelagerte und gegen Federkraft absenkbare Stapelplatte aufgedrückt, wobei die Stapelplatte
durch den Stempel jeweils so weit herabgedrückt wird, daß sich die nachlaufenden Endbereiche
der Beutel unter einen die Stapelplatte überragenden Absatz legen können. Die auf
die Stapelplatte wirkende Feder hebt nach dem Abheben des Stempels die Stapelplatte
wieder in der Weise an, daß die hinteren Randbereiche der Beutel gegen die Unterseite
des Absatzes angedrückt werden. Bei der bekannten Vorrichtung wird die die Stapelplatte
belastende Feder mit zunehmender Stapelhöhe zunehmend stärker zusammengedrückt, so
daß auch entsprechend die von den Stempel aufzubringende Kraft zunimmt. Bei großen
Stapelhöhen und empfindlichen Materialien kann deshalb nicht ausgeschlossen werden,
daß zumindest die letzten Beutel eines Stapels von dem Stempel beschädigt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, bei der der Stempel die zu stapelnden Werkstücke stets mit etwa gleichbleibender
Kraft beaufschlagt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst, daß die Stapelplatte gegen die Kraft einer Bremse absenkbar ist. Erfindungsgemäß
ist somit die Stapelplatte auf eine Bremse abgestützt, die diese mit etwa gleichbleibender
Kraft hält, so daß die Stapelplatte entsprechend der wachsenden Stapelhöhe durch den
Stempel mit gleichbleibender Kraft herabgedrückt werden kann. Als Bremse können übliche
Bremsen mit einstellbarer Bremskraft verwendet werden.
[0005] Zweckmäßigerweise ist die Stapelplatte mit mindestens einer in einer gestellfesten
Führung oder Bohrung vertikal geführten Stütze oder Säule versehen, an der ein Bremsbacken
mit einstellbarer Bremskraft angreift. Selbstverständlich kann die Stapelplatte
auch mit einem besonderen Stab oder einer Leiste versehen sein, an denen Bremsbacken
angreifen.
[0006] Die Stapelplatte kann durch einen Pneumatikzylinder o.dgl. anhebbar sein, der diese
nach Bildung und Abnahme eines fertigen Stapels zur Bildung eines neuen Stapels wieder
anhebt.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Pneumatikzylinder
an einer mit der Stapelplatte verbundenen Tragsäule angreift, die in einer Führung
des Gestells geführt ist und auf die der Bremsbacken wirkt.
[0008] Die Führung kann aus einer Bohrung eines gestellfesten Führungsstückes bestehen,
das mit einer in die Bohrung mündenden Querbohrung versehen ist, in der der Bremsbacken
geführt ist. Zweckmäßigerweise ist der Bremsbacken in der Bohrung über eine Druckfeder
auf einer Stellschraube abgestützt.
[0009] Zur Fixierung der Stapel kann eine die Stapelplatte in Bohrungen durchsetzende gestellfeste
Nadelreihe vorgesehen sein, auf die der Stempel die zu stapelnden Werkstücke aufnadelt.
Zur Verblockung des Stapels können die Nadeln beheizbar sein.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig.1 eine schematische Seitenansicht einer Stapeleinrichtung, teilweise im Schnitt,
mit angehobenem Stempel und
Fig.2 eine der Fig.1 entsprechende Darstellung der Stapelvorrichtung mit auf den
Stapel abgesenktem Stempel.
[0011] Einer Fördereinrichtung 1 werden die zu stapelnden Beutel 12 von einem nicht dargestellten
Übergabeförderer in üblicher Weise zugeführt. Die Fördereinrichtung 1 besteht aus
zwei mit Abstand zueinander umlaufenden gelochten endlosen Förderbändern 2, die über
Umlenkrollen, von denen nur die Umlenkrolle 3 dargestellt ist, laufen. Die beiden
in parallelen Ebenen umlaufenden Förderbänder 2 sind gelocht, wobei die Untertrume
der beiden Förderbänder in bekannter Weise über Saugkästen 4 laufen. Bei der Fördereinrichtung
1 handelt es sich also um einen mit den Untertrumen fördernden Saugbandförderer.
[0012] Die Umlenkrolle 3 ist von den beiden Seitenwänden, von denen nur die Seitenwand 5
dargestellt ist, gehalten und in diesen gelagert. Weiterhin sind in den Seitenwänden
eine Achse 6 und eine Welle 7 drehbar gelagert, wobei die Welle 7 mittels einer nicht
dargestellten Einrichtung hin und her verdreht werden kann. Sowohl auf die Achse 6
als auch die Welle 7 sind Parallellenker aufgesetzt, wobei der untere Lenker frei
drehbar auf der Achse 6 und der obere Lenker unverdrehbar mit der Welle 7 verbunden
ist. Die freien Enden der Parallellenker 8 tragen einen Stößel 9, der durch den Zwischenraum
zwischen den beiden Förderbändern 2 hindurchgreift. Mit dem unteren Ende dieses Stößels
9 ist ein Halter 10 verbunden, welcher eine Platte 1 trägt. Sowohl der Halter 10 wie
auch die Platte 11 sind in ihrer Größe so dimensioniert, daß sie aus der in Figur
1 dargestellten Lage durch den Abstandsraum zwischen den beiden Förderbändern 2 die
in Figur 2 dargestellte Lage bewegt werden können. Während dieser Bewegung drückt
die Platte 11 einen ankommenden Beutel 12 nach unten auf einen Stapeltisch 13. Dieser
Stapeltisch ist an einer Tragsäule 14 befestigt, an deren dem Stapeltisch 12 abgewandten
Ende die Kolbenstange 15 eines Pneumatikzylinders 16 angreift. Der Pneumatikzylinder
16 ist fest mit einer Traverse 17 verbunden. Auf dem Pneumatikzylinder 16 stützt sich
eine Halteplatte 18 ab, auf der zwei Stützen 19 und 20 aufruhen, die fest mit einem
Führungsstück 21 verbunden sind. In diesem Führungsstück ist die Tragsäule 14 geführt.
Das Führungsstück 21 ist mit einer horizontal verlaufenden Bohrung versehen, in die
ein die Tragsäule 14 zum Teil umgreifendes Bresmsstück 21 eingesetzt ist. Über eine
Schraube 22 und eine Feder 23 kann der Andruck, mit dem das Bremsstück 24 an der Tragsäule
14 anliegt, eingestellt werden. Während des Stapelvorgangs ist der Pneumatik zylinder
16 drucklos geschaltet, so daß unabhängig von der Höhe eines Paketes 24 die von den
Parallellenkern 8 aufzubringende Kraft stets gleich bleibt. Die Kraft, die die Parallellenker
aufzubringen haben, muß lediglich so groß sein, daß sie die Reibung zwischen dem Bremsstück
21 und der Tragsäule 14 überwindet.
[0013] In an sich bekannter Weise ist auf einer Traverse 25 eine Nadelreihe 26 vorgesehen,
die sowohl durch im Stapeltisch 13 wie auch in der Stapelplatte 11 vorgesehene Löcher
hindurchragen können und dabei die einzelnen Beutel 12 eines Paketes 24 miteinander
verbinden und bei beheizten Nadeln miteinander verblocken.
[0014] Nach Bildung eines fertigen Stapels 24 wird die Platte 11 in die in Figur 1 dargestellte
Lage angehoben und der Kolben 15 ausgefahren. Dadurch werden die Beutel von den Nadeln
26 abgestreift und können vom Stapeltisch abgenommen werden.
1. Vorrichtung zum Bilden von Stapeln aus aufeinanderfolgend geförderten flachen Werkstücken,
vorzugsweise Beuteln, mit einem die Werkstücke aus ihrer Förderebene auf eine Stapelplatte
bzw. den sich auf dieser bildenden Stapel drückenden auf- und abbeweglichen Stempel,
bei der die Stapelplatte unter dem Druck der abgelegten Werkstücke entsprechend der
wachsenden Stapelhöhe absenkbar und wieder hebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapelplatte (13) gegen die Kraft einer Bremse (21,22,23) absenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapelplatte (13)
mit mindestens einer in einer gestellfesten Führung oder Bohrung vertikal geführten
Stütze oder Säule (14) versehen ist, an der ein Bremsbacken (21) mit einstellbarer
Bremskraft angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapelplatte
durch einen Pneumatikzylinder anhebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (15)
des Pneumatikzylinders (16) an einer mit der Stapelplatte (13) verbundenen Tragsäule
(14) angreift, die in einer Führung des Gestells geführt ist und auf die der Bremsbacken
(21) wirkt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
aus einer Bohrung eines gestellfesten Führungsstückes (27) besteht, das mit einer
in die Bohrung mündenden Querbohrung versehen ist, in der der Bremsbacken (21) geführt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsbacken (21) in
der Bohrung über eine Druckfeder (23) auf einer Stellschraube (22) abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine die Stapelplatte (13) in Bohrungen durchsetzende gestellfeste Nadelreihe (26)
vorgesehen ist, auf die der Stempel (11) die zu stapelnden Werkstücke aufnadelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (26) beheizbar
sind.