[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ansteuern von Stellgliedern in Verdrängungsmaschinen,
insbesondere von Einspritzpumpen, Ventilen oder Flachschiebern in Brennkraftmaschinen,
die durch elektromagnetische Erregung oder Entregung sequentiell betätigt werden.
[0002] Bei Verdrängungsmaschinen ist eine anpassungsfähige Steuerung zum Ein- und Ausströmen
des Arbeitsmediums erforderlich, um den Arbeitsprozeß nach den jeweilig erforderlichen
Gesichtspunkten optimal beeinflussen zu können. Der Ablauf der Steuerung hat dabei
großen Einfluß auf verschiedene Parameter, beispielsweise die Zustände des Arbeitsmediums
vor, im und nach dem Arbeitsraum, die Arbeitsfrequenz und die Vorgänge im Arbeitsraum.
Die Notwendigkeit einer anpassungsfähigen Steuerung ist insbesondere bei Brennkraftmaschinen
gegeben, da sie bei sehr unterschiedlichen Betriebszuständen instationär arbeiten
und eine entsprechend variable Zwangssteuerung der Gaswechselventile vorteilhaft ist.
[0003] Zur Steuerung der Gaswechselventile in Brennkraftmaschinen wurden bisher im wesentlichen
Nockenwellen verwendet. Eine variable Steuerung ist hier nur mit sehr hohem technischen
Aufwand möglich. Daneben sind elektromagnetische Steuerungen von Gaswechselventilen
an Brennkraftmaschinen bekannt geworden, bei denen die Schließkraft auf das Gaswechselventil
von einer Feder aufgebracht wird, während die Öffnungskräfte von einem entsprechend
angesteuerten Elektromagneten erzeugt werden, wie es beispielsweise in DE-OS 20 63
158 beschrieben ist.
[0004] Bei Maschinen dieser Art sind Schaltungsanordnungen zum Ansteuern von mehreren gleichartigen
Stellgliedern erforderlich, die nacheinander im Takt der Verbrennungszyklen der einzelnen
Zylinder angesteuert werden. In herkömmlichen Schaltungen werden Signale allenfalls
auf der Kleinsignalseite mit Hilfe der Multiplextechnik weitergegeben; für jeden
Aktuator wird nach einem Demultiplex-Vorgang eine getrennte Endstufe verwendet. Bei
aufwendig aufgebauten Endstufen mit Stromregeleinrichtungen, Taktungsregelungen und
Auftrefferkennung von Magnetankern steigt jedoch der Aufwand in Größenordnungen, die
bei einer größeren Anzahl von Stellgliedern nicht mehr wirtschaftlich ist.
[0005] Üblicherweise wird jedes dieser Stellglieder durch eine separate Schaltung angesteuert.
Sobald jedoch gewährleistet ist, daß von mehreren Stellgliedern nicht mehr als eines
gleichzeitig angesteuert wird, kann für diese Stellglieder eine gemeinsame Ansteuerschaltung
verwendet werden. Dies ist wünschenswert, da so der gesamte Bauteileaufwand deutlich
reduziert werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zum Ansteuern von Stellgliedern in Verdrängungsmaschinen
zu schaffen, das trotz aufwendiger energie-optimaler Endstufen mit geringerem apparativen
Aufwand auskommt und daher auch kostengünstig ist.
[0007] Dies wird bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art dadurch erreicht, daß
jedem Stellglied der Erregerstrom von einer Endstufe über ein Schaltelement zugeführt
wird, welches jeweils das zu betätigende Stellglied wählt.
[0008] Das bedeutet, daß das Problem der Ansteuerung des jeweils richtigen Stellgliedes
dadurch gelöst ist, daß jedem Stellglied ein Schaltelement zugeordnet ist, über das
die Auswahl eines bestimmten Stellgliedes möglich ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Zuführung des Stromes
zu den Stellgliedern über je einen jedem Stellglied zugeordneten Thyristor erfolgt,
wobei vorgesehen werden kann, daß jeweils nur ein Thyristor durchgeschaltet wird.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß bei Vorhandensein
mehrerer Endstufen und mehrerer Schaltelemente bei Ausfall einer Endstufe die Ansteuerung
durch eine andere Endstufe zusätzlich übernommen wird.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Diagramm den Stromverlauf für vier Stellglieder in Abhängigkeit von
der Zeit.
Fig. 2 zeigt eine Schaltung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Schaltungsanordnung, welche eine Redundanz in der Ansteuerung der
Stellglieder ermöglicht.
[0012] In Fig. 1 ist gezeigt, wie vier Stellglieder zeitlich nacheinander in Abhängigkeit
von der Zeit t mit den Strömen I1, I2, I3 und I4 angesteuert bzw. beaufschlagt werden,
wobei I5 den Gesamtstrom über der Zeit darstellt.
[0013] In Fig. 2 ist eine Schaltung dargestellt, in der vier elektromagnetische Verbraucher
1, 2, 3 und 4, beispielsweise Schaltmagnete für je ein Stellglied, über eine gemeinsame,
den Stromfluß beeinflussende Schaltung 12, die nachfolgend als Endstufe bezeichnet
wird, zeitlich versetzt angesteuert werden. Die Art der Schaltung ist durch einen
Transistor 5 symbolisch angedeutet. Die Regelung des zu den Verbrauchern 1-4 fließenden
Stromes erfolgt in der Endstufe 12, wobei die Art der Regelung unerheblich ist.
[0014] Die Verteilung des Stromflusses auf die Verbraucher 1-4 erfolgt in einem Multiplexer
11, welcher Schaltelemente 6, 7, 8 und 9 aufweist, die entsprechend dem Arbeitszyklus
der Brennkraftmaschine durch eine Steuerschaltung 10 angesteuert werden. Es ver
steht sich von selbst, daß die Anordnung von Transistor und Thyristor mit Stellglied
auch vertauscht werden kann.
[0015] Wenn mehrere der in Fig. 2 dargestellten Schaltungen vorhanden sind, kann durch eine
geeignete Verknüpfung auch eine Redundanz erzielt werden, so daß bei Ausfall eines
der Transistoren der oder die anderen Transistoren dessen Aufgabe übernehmen.
[0016] Eine Schaltungsanordnung dieser Art ist in Fig. 3 dargestellt. Es sind hier zwei
Endstufen 31 und 32 vorhanden, denen Multiplexer 33, 34, 35 und 36 zugeordnet sind.
Im Normalfall steuert Endstufe 31 über Multiplexer 33 Verbrauchergruppe 37 an, während
Endstufe 32 über Multiplexer 36 Verbrauchergruppe 38 ansteuert.
[0017] Im Fehlerfall von Endstufe 31 übernimmt Endstufe 32 über den Multiplexer 34 die Funktion
der Endstufe 31 und steuert zusätzlich zu der Verbrauchergruppe 37 auch die Verbrauchergruppe
38 an. Dabei steht für jeden Verbraucher ein geringerer Zeitraum zur Verfügung. Dies
ist jedoch in den meisten Fällen unproblematisch, da dann zwar kein uneingeschränkter
Betrieb mehr möglich ist, aber z.B. im Fall der Ansteuerung von Einspritzventilen
von Kraftfahrzeugmotoren noch gute Notlaufeigenschaften erzielt werden.
[0018] Auch bei Schaltungsanordnungen der in Fig. 3 dargestellten Art ergibt sich ein erheblicher
Kostenvorteil gegenüber der Verwendung von acht getrennten Endstufen, die zur Erzielung
einer Redundanz auf konventionellem Wege erforderlich wären.
1. Verfahren zum Ansteuern von Stellgliedern in Verdrängungsmaschinen, insbesondere
von Einspritzpumpen, Ventilen oder Flachschiebern in Brennkraftmaschinen, die durch
elektromagnetische Erregung oder Entregung sequentiell betätigt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Stellglied der Erregerstrom von einer gemeinsamen Endstufe über ein Schaltelement
zugeführt wird, welches jeweils das zu betätigende Stellglied wählt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Stromes
zu den Stellgliedern über je einen jedem Stellglied zugeordneten Thyristor erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils nur ein Thyristor
durchgeschaltet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein
mehrerer Endstufen und mehrerer Schaltelemente bei Ausfall einer Endstufe die Ansteuerung
durch eine andere Endstufe zusätzlich übernommen wird.