(57) Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder. Im Brennpunktbereich eines optischen
Mittels ist zumindest ein Infrarot-Sensor angeordnet, der in Abhängigkeit von einer
Wärmequelle (Eindringling) ein Signal abgibt, das in einer nachgeschalteten Auswerteeinrichtung
verarbeitet wird, wobei nur ein Infrarot-Sensor angeordnet ist. Das optische Mittel
ist ein parabolförmiger Spiegel, der um die Brennpunktachse, die senkrecht zur optischen
Achse steht, drehbar gelagert ist. Dabei wird für den Infrarot-Sensor eine Vielzahl
von schmalwinkligen Raumsegmenten gebildet, wobei die jeweilige Winkelstellung feststellbar
ist. Die Auswerteeinrichtung gibt bei der Detektion einer durch mehrere Raumsegmente
sich bewegenden Wärmequelle ein Alarmsignal. Der Spiegel ist mit Spannbändern gelagert
und zu Eigenresonanzschwingungen angeregt. In Abhängigkeit vom zu überwachenden gesamten
Raumwinkel und der Schwingfrequenz des Spiegels wird bei vorgebbarer Anzahl von Raumsegmenten
die jeweilige Winkelstellung mit einem Mikrorechner ermittelt.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen winkelauflösende passiven Infrarot-Bewegungsmelder
zur Raumüberwachung mit zumindest einem im Brennpunktbereich eines optischen Mittels
angeordneten Infrarot-Sensor, der in Abhängigkeit von einer Wärmequelle ein Signal
abgibt, das in einer nachgeschalteten Auswerteeinrichtung verarbeitet wird.
[0002] Aus der Bewegungsmelder unterschiedlichster Art werden heute in modernen Einbruchmeldeanlagen
verwendet. Es werden sowohl Infrarot-, als auch Ultraschallmelder eingesetzt. Der
Ultraschallmelder ist ein aktiver Melder, der prinzipiell ein echter Bewegungsmelder
ist, weil er Gegenstände detektiert, die sich im Raum tatsächlich bewegen. Der Infrarot-Bewegungsmelder
ist im allgemeinen ein passiver Melder, der auf Änderungen im Infrarot-Strukturbild
seiner Umgebung reagiert. Diese Eigenschaft macht ihn jedoch in nachteiliger Weise
auch auf Temperaturänderungen empfindlich, die nicht von einer tatsächlichen Bewegung
herruhren. So können z.B. Heizkörper, unter Putz verlegte Heizungsrohre, Glühlampen
usw. durch ihre Wärmeänderung den Infrarot-Bewegungsmelder fälschlicherweise auslösen.
Herkömmliche Infrarot-Bewegungsmelder wirken praktisch ausschließlich strahlenförmig
in den zu überwachenden Raum hinein. Durch geschicktes Ausrichten des Melders lassen
sich etwaige stationäre Warmequellen, die als Störer wirken, unterdrücken, indem die
unempfindlichen Bereiche auf diese Störer ausgerichtet sind. Das setzt jedoch voraus,
daß das zu überwachende Objekt dies einerseits zuläßt, und daß andererseits die Störquellen
bekannt sind.
[0003] Es ist auch bekannt, um die Nachteile von Infrarot- und Ultraschallmeldern auszuschalten
und die Vorteile wirkungsvoll zur Geltung zu bringen, Infrarotmelder und Ultraschallmelder
miteinander zu kombinieren und über eine logische UND-Schaltung zu verknüpfen (DE-OS
36 28 817). Hierbei können die jeweiligen Systemschwächen kompensiert werden. Jedoch
sind derartige Melderkombinationen wesentlich teuerer und aufwendiger. Will man aus
Konkurrenzgründen billigere Melderkombinationen einsetzen, so sind sie im allgemeinen
mit sehr einfachen Sensoren und Auswerteeinheiten ausgerüstet, was zur Folge hat,
daß häufig die Sabotagesicherheit gefährdet ist.
[0004] Aus der DE-OS 36 16 374 ist ein Pyrodetektor, vorzugsweise geeignet für bewegungs-
und richtungsselektives Detektieren, bekannt. Dort ist ein winkelselektiver Infrarot-Detektor
beschrieben, der eine PVDF-Folie mit einer Reihe von IR-Sensorelementen aufweist,
die in der Brennebene eines sphärischen bzw. eines sphärisch-parabolischen Spiegels
angebracht sind. Durch diese Spiegeloptik wird jedem einzelnen Infrarot-Sensorelement
eine entsprechende Keule (Strahlenfinger) oder Strahlen"vorhang" im Erfassungsbereich
zugewiesen, so daß eine winkelselektive Detektion einer Infrarot-Strahlenquelle (Wärmequelle)
moglich ist. Es können auf diese Weise vier oder acht, also eine beschränkte Anzahl,
voneinander unabhängige Erfassungskeulen gebildet werden, die einen bestimmten Raumwinkel
erfassen, dem jeweils ein Infrarotbildpunkt entspricht. Hiermit werden tatsächliche
Bewegungen einer Wärmequelle erfaßt, die zur Alarmgabe führen. Stationäre Wärmequellen,
wie Heizungen oder ähnliches, können dabei eliminiert werden. Eine sehr sichere und
zuverlässige und auch großräumige Erfassung ist hierdurch nicht ohne weiteres möglich,
weil nur eine kleine Anzahl von Raumwinkeln erfaßt werden können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Infrarot-Bewegungsmelder zu schaffen, der eine
Vielzahl von eng begrenzten, d.h. schmalen Raumwinkeln erfassen kann und für jeden
dieser Raumwinkel ein Signal abzugeben vermag, wenn in diesem Raumwinkel eine Wärmequelle
vorhanden ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem eingangs beschriebenen Infrarot-Bewegungsmelder
dadurch gelöst, daß nur ein Infrarot-Sensor angeordnet ist, daß das optische Mittel
ein parabolförmiger Spiegel ist, der um die Brennpunktachse, die senkrecht zur optischen
Achse steht, drehbar gelagert ist, wobei für den Infrarot-Sensor eine Vielzahl von
schmalwinkligen Raumsegmenten gebildet sind und die jeweilige Winkelstellung feststellbar
ist, und daß die Auswerteeinrichtung bei der Detektion einer durch mehrere Raumsegmente
sich bewegenden Wärmequelle ein Alarmsignal abgibt.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Infrarot-Bewegungsmelder werden eine Vielzahl von Raumsegmenten,
die einen sehr schmalen Winkel besitzen, auf eine sich bewegende Wärmequelle überwacht.
Auf diese Weise kann eine hohe Anzahl horizontaler Bildpunkte gewonnen werden, die
eine feine Auflösung des zu überwachenden Raumes ermöglichen und somit eine zuverlässige
Detektion einer sich bewegenden Wärmequelle bzw. eines Eindringlings gewährleisten.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Spiegel mit Spannbändern
gelagert sein und zur Eigenresonanzschwingung angeregt werden. Dabei kann in Abhängigkeit
von dem zu überwachenden gesamten Raumwinkel und der Schwingfrequenz des Spiegels
bei einer vorgegebenen Anzahl von Raumsegmenten die jeweilige Winkelstellung mit einem
Mikrorechner ermittelt werden, so daß das jeweilige, vom Infrarot-Sensor abgegebene
Signal, einem bestimmten Raumsegment zugeordnet ist. Um bei der Verwendung von Infrarot-Empfängern
mit einer ebenen Oberfläche einen Abfall des Wirkungsgrades zu den Seiten hin zu vermeiden,
können in vorteilhafter Weise im Brennpunktbereich mehrere Infrarot-Sensoren nebeneinander
angeordnet sein, die so aus gerichtet sind, daß jeweils ein Infrarot-Sensor die reflektierten
Infrarot-Strahlungen für bestimmte Winkelbereiche des Spiegels optimal empfängt. Dabei
sind die Infrarot-Sensoren elektrisch zusammengeschaltet.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Infrarot-Bewegungsmelder mit
einem parabolförmigen Spiegel und einem im Brennpunkt desselben angeordneten Infrarot-Senders
so ausgebildet sein, daß der Infrarot-Sensor und der Spiegel gemeinsam um eine Achse,
die senkrecht zur optischen Achse steht, schwingt und einen vorgegebenen Gesamtraumwinkel
überwacht. Dabei wird vom Gesamtwinkel und von der Schwingfrequenz und von der vorgegebenen
Anzahl der Raumsegmente die jeweilige Winkelstellung ebenfalls von einem Mikrorechner
ermittelt, wobei die Auswerteeinrichtung bei einer sich durch mehrere Raumsegmente
bewegenden Wärmequelle ein Alarmsignal abgibt.
[0010] In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der passive Infrarot-Bewegungsmelder
mit seinem optischen Mittel so ausgestaltet, daß Tür die Raumabbildung der Brennpunktbereich
von einer Brennlinie gebildet ist, und daß auf der Brennlinie eine Vielzahl von Infrarot-Empfängern
angeordnet ist, denen ein jeweiliges Raumsegment zugeordnet ist. Dabei sind die Infrarot-Empfänger
von dem CCD-Bild-Wandler gebildet, dessen Signale in der Auswerteeinrichtung mit Hilfe
eines Mikrorechners verarbeitet werden, wobei die Bewegung einer Wärmequelle durch
mehrere Raumsegmente zur Alarmgabe führt. Hierbei kann das optische Mittel von einem
parabolförmigen Spiegel oder von einer entsprechenden Linse gebildet sein.
[0011] Da die eingangs beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnungen eine radiale Bewegung
eines Eindringlings nur schwer detektieren, sind in einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung zwei erfindungsgemäße winkelauflösende Infrarot-Bewegungsmelder in einem
bestimmten Abstand zueinander angeordnet und auf einen gemeinsamen Überwachungsbereich
ausgerichtet. Dabei wird durch Triangulation der Ort und die Bewegungsrichtung der
Wärmequelle bzw. des Eindringlings berechnet und in Abhängigkeit vom Bewegungsverlauf
ein Alarm gegeben. Der Abstand der beiden winkelauflösenden Infrarot-Bewegungsmelder
kann dabei verhältnismäßig klein sein, er muß nicht den Abstand einer Raumbreite
von beispielsweise 3 oder 4 m aufweisen, er kann auch im Bereich von 30 cm bis 1 m
liegen, weil die sehr detaillierte hohe Winkelauflösung bei dieser Anordnung eine
genaue Ortsbestimmung der Wärmequelle ermöglicht.
1. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder zur Raumüberwachung mit zumindest
einem im Brennpunktbereich eines optischen Mittels angeordneten Infrarot-Sensors,
der in Abhängigkeit von einer Wärmequelle (Eindringling) ein Signal abgibt, das in
einer nachgeschalteten Auswerteeinrichtung verarbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Infrarot-Sensor angeordnet ist, daß das optische Mittel ein parabolförmiger
Spiegel ist, der um die Brennpunktachse, die senkrecht zur optischen Achse steht,
drehbar gelagert ist, wobei für den Infrarot-Sensor eine Vielzahl von schmalwinkligen
Raumsegmenten gebildet ist und die jeweilige Winkelstellung feststellbar ist, und
daß die Auswerteeinrichtung bei der Detektion einer durch mehrere Raumsegmente sich
bewegenden Wärmequelle ein Alarmsignal abgibt.
2. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spiegel mit Spannbändern gelagert und zu Eigenresonanzschwingungen angeregt
ist, und daß in Abhängigkeit vom zu überwachenden gesamten Raumwinkel und der Schwingfrequenz
des Spiegels bei vorgebbarer Anzahl von Raumsegmenten die jeweilige Winkelstellung
mit einem Mikrorechner ermittelt wird.
3. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennpunktbereich mehrere Infrarot-Sensoren nebeneinander angeordnet und
mit ihren ebenen Empfangsoberflächen derart ausgerichtet sind, daß jeweils ein Infrarot-Sensor
die reflektierte Infrarotstrahlung für bestimmte Winkelbereich des Spiegels optimal
empfängt, wobei die Infrarot-Sensoren elektrisch zusammengeschaltet sind.
4. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1,
dadurch gekennzeichnet, daß das optische Mittel von einem parabolförmigen Spiegel gebildet ist, daß der
Infrarot-Sensor und der Spiegel gemeinsam um eine Achse die senkrecht zur optischen
Achse steht, schwingen und einen vorgebbaren Gesamtraumwinkel überwachen, und daß
hiervon und von der Schwingfrequenz und von der vorgegebenen Anzahl der Raumsegmente
die jeweilige Winkelstellung mit einem Mikrorechner ermittelt wird, wobei die Auswerteeinrichtung
bei einer sich durch mehrere Raumsegmente bewegenden Wärmequelle ein Alarmsignal abgibt.
5. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1,
dadurch gekennzeichnet, daß das optische Mittel so ausgebildet ist, daß für die Raumabbildung der Brennpunktbereich
von einer Brennlinie gebildet ist, daß auf der Brennlinie eine Vielzahl von Infrarot-Empfängern
angeordnet ist, denen ein jeweiliges Raumsegment zugeordnet ist, das die Infrarot-Empfänger
von einem CCD-Bildwandler gebildet sind, dessen Signale in der Auswerteeinrichtung
mit Hilfe eines Mikrorechners verarbeitet werden, wobei die Bewegung einer Wärmequelle
durch mehrere Raumsegmente zur Alarmgabe führt.
6. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das optische Mittel ein parabolförmiger Spiegel ist.
7. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das optische Mittel von einer Linse gebildet ist.
8. Winkelauflösender passiver Infrarot-Bewegungsmelder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei derartige winkelauflösende Infrarot-Melder in einem bestimmten Abstand
zueinander angeordnet und auf einem gemeinsamen Überwachungsbereich ausgerichtet
sind, und daß durch Triangulation der Ort und die Bewegungsrichtung der Wärmequelle
berechnet und in Abhängigkeit vom Bewegungsverlauf ein Alarm gegeben wird.