[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
(Color-Negativ oder Color-Umkehr) mit
- mindestens einer blauempfindlichen, bei der Farbentwicklung einen gelben Bildfarbstoff
erzeugenden Schicht,
- mindestens einer grünempfindlichen, bei der Farbentwicklung einen purpurnen Bildfarbstoff
erzeugenden Schicht und
- mindestens einer rotempfindlichen, bei der Farbentwicklung einen blaugrünen Bildfarbtoff
erzeugenden Schicht,
bei dem durch eine spezielle spektrale Sensibilisierung die Wiedergabe von unterschiedlichen
Farbnuancen entscheidend verbessert wird.
[0002] Bei älteren farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien waren die einzelnen, für
die drei Hauptspektralbereiche Blau, Grün und Rot empfindlichen Farbschichten so spektral
sensibilisiert, daß sich deren spektrale Empfindlichkeiten ziemlich stark überlappten.
Fig. 1 gibt eine derartige Sensibilisierung wieder. Hierdurch wurden zwar unterschiedliche
Farbnuancen (z.B. Blau, Blaugrün, Grün, Gelbgrün, Gelb, Gelborange, Orange, Rotorange,
Rot) durch Erzeugung der entsprechenden Farbmischungen im Material ziemlich gut differenziert
abgestuft; durch die weitreichende Überlappung der spektralen Sensibilisierungskurven
waren die Farben aber auch ziemlich verschwärzlicht, so daß nur eine vergleichsweise
geringe Farbbrillanz erzielt werden konnte.
[0003] Um zu einer höheren Farbbrillanz der drei Grundfarben Blau, Grün und Rot im Umkehr-Positivbild
des Umkehrfilms oder in der vom Farbnegativ hergestellten positiven Farbkopie zu gelangen,
sind die neueren farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien
- einerseits mit kräftigen sogenannten Interimage-Effekten (IIE) ausgestattet,
- andererseits hinsichtlich der für die Hauptspektralbereiche Blau, Grün, Rot empfindlichen
Farbschichten so spektral sensibilisiert, daß die Flanken der Sensibilisierungskurven
zu den Nachbarbereichen im Spektrum jeweils steil abfallen und so dem Ideal einer
Rechtecksensibilisierung ziemlich nahekommen (vgl. Fig. 2).
[0004] Durch Kombination dieser beiden Maßnahmen wird zwar die Verschwärzlichung der Grundfarben
stark vermindert; allerdings geht dadurch auch die Differenzierung von Farbnuancen
stark zurück.
[0005] So ergibt z.B. Belichtung des Aufzeichnungsmaterials mit beliebigen Wellenlängen
von 400 bis 490 nm oder Mischungen dieses Wellenlängenbereichs im Positiv-Bild (Umkehr-Diapositiv
oder Positivkopie vom Farbnegativ) jeweils den gleichen blauen Farbton. Beim Übergang
von 490 auf 510 nm "springt" aber dann die Farbe von Blau nach Grün und bleibt dann
im Wellenlängenbereich bis 580 nm ziemlich konstant. Die Wiedergabe der zwischen
Blau und Grün gelegenen Farbnuancen ist schlecht differenziert.
[0006] Analoges gilt für Wellenlängen oberhalb von 580 nm in Bezug auf die Farbnuancen,
die im Spektralbereich zwischen Grün und Rot liegen.
[0007] Um diesem Mangel abzuhelfen, wurde für Color-Negativ-Aufzeichnungsmaterial vorgeschlagen,
zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit Zwischenschichten vorzusehen,
die Silberhalogenid und DIR-Kuppler (gegebenenfalls auch noch Farbkuppler) enthalten,
und deren Silberhalogenid gegenüber dem Silberhalogenid der Hauptfarbschichten spektral
verschoben sensibilisiert ist (vgl. DE-A-29 02 681, EP-A 0 167 173 und DE-A 3 700
419).
[0008] Diese Maßnahme zur Verbesserung der differenzierten Wiedergabe von Farbnuancen ist
jedoch einerseits auf Color-Negativ-Aufzeichnungsmaterial beschränkt, andererseits
schwankt der (spektral verschobene) IIE auch ziemlich bei Verarbeitungsschwankungen,
d.h. wenn alle Sollwerte der Typverarbeitung nicht ganz exakt eingehalten werden.
[0009] Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit hohem IIE einerseits, bei dem andererseits
Silberhalogenidkörner in den lichtempfindlichen, Bildfarbstoff liefernden Schichten
neben einer spektralen Hauptsensibilisierung im eigenen Spektralbereich (Hauptspektralempfindlichkeit)
auch noch eine Farbsensibilisierung in fremden Spektralbereichen aufweisen, sind bekannt
aus DE-A-36 21 764. Die dort beschriebene Fremdsensibilisierung bewirkt eine spektrale
Empfindlichkeit für die jeweils beiden anderen Hauptspektralbereiche; im übrigen sind
dort nur die Silberhalogenidkörner der niedrigsten Lichtempfindlichkeit spektral fremdsensibilisiert.
Hierdurch wird die Dichteabstufung verbessert.
[0010] Mit der vorliegenden Erfindung wurde nun ein neuer Weg gefunden, sowohl bei Color-Umkehr-
als auch bei ColorNegativ-Aufzeichnungsmaterial die Farbnuancen besser differenziert
wiederzugeben.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das für
jeden der drei Hauptspektralbereiche Blau, Grün, Rot mindestens je eine lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht, die für Licht des betreffenden Hauptspektralbereiches
empfindlich ist (Hauptspektralempfindlichkeit) und mindestens eine farbgebende Verbindung
zur Erzeugung eines zur Hauptspektralempfindlichkeit komplementärfarbigen Teilfarbenbildes
enthält, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
mit einer zusätzlichen Sensibilisierung für Licht aus der zwischen zwei benachbarten
Hauptspektralbereichen sich erstreckenden Lücke (Nebenspektralempfindlichkeit) und
die Fähigkeit, nach Belichtung mit Licht aus dieser Lücke durch Entwicklung ein zur
Nebenspektralempfindlichkeit komplementärfarbiges Teilfarbenbild zu erzeugen.
[0012] Der Hauptspektralempfindlichkeit entsprechen üblicherweise folgende Wellenlängenbereiche
(Hauptspektralbereiche):
Blau: λ < 480 nm
Grün: 520 < λ < 580 nm
Rot: 620 < λ
wobei die untere Empfindlichkeitsgrenze des blauen Hauptspektralbereiches und die
obere Empfindlichkeitsgrenze des roten Hauptspektralbreiches keiner genauen Festlegung
bedürfen, aber etwa mit den Grenzen des sichtbaren Spektralbereiches zusammenfallen.
[0013] Vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Sensibilisierung im Bereich der Lücken
zwischen den oben definierten Hauptspektralbereichen.
[0014] Zur Erläuterung der Erfindung und des Standes der Technik, von dem sie ausgeht,
wird auf die Figuren 1, 2, 2A, 3A, 3B und 4 Bezug genommen, in denen B₀, G₀ und R₀
die spekralen Empfindlichkeitskurven für die Hauptspektralempfindlichkeiten Blau,
Grün und Rot bezeichnen, jeweils bezogen auf energiegleiches Spektrum. Dargestellt
ist die (spektrale) Empfindlichkeit log S für die Erzeugung einer bestimmten Farbdichte,
z.B. der Farbdichte = 1,0 (Ordinate) in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Belichtungslichtes
(Abszisse).
[0015] Es zeigen
Fig. 1 ein älteres farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit stark überlappenden
spektralen Empfindlichkeiten; gut differenzierte Abstufung der Farbnuancen, aber
verschwärzlichte Farben, geringe Farbbrillanz
Fig. 2 ein moderneres farbfotograf isches Aufzeichnungsmaterial mit steil abfallenden
Sensibilisierungsflanken, gute Farbbrillanz, aber geringe Differenzierung der Farbnuancen
Fig. 2A ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial gemäß vorliegender Erfindung,
dargestellt anhand der spektralen Empfindlichkeitskurven für Farbdichte = 1,0 (gestrichelte
Kurven); durch zusätzliche Sensibilisierung wird die Blauempfindlichkeit langwellig
und die Grünempfindlichkeit kurzwellig erweitert; beide spektrale Empfindlichkeitskurven
werden hierdurch im Bereich der Nebenspektralempfindlichkeit angehoben und schneiden
sich jetzt im Punkt PE bei größeren log S-Werten.
Fig. 3A ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, dessen Grünempfindlichkeit G₀
(weitschraffierte Fläche) durch zusätzliche Sensibilisierung (engschraffierte Flächen)
kurzwellig um GS und langwellig um GL erweitert wurde.
Fig. 3B ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, dessen Blauempfindlichkeit B₀
durch zusätzliche Sensibilisierung langwellig um BL und dessen Rotempflindlichkeit durch zusätzliche Sensibilisierung kurzwellig um RS erweitert wurde.
Fig. 4 ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial in einer Ausgestaltung gemäß vorliegender
Erfindung. Außer den Schichten mit den Hauptspektralempfindlichkeiten B₀, G₀, R₀
und Farbbildnern zur Erzeugung komplementärfarbiger Teilfarbenbilder sind weitere
Schichten vorhanden, die erfindungsgemäß durch Sensibilisierung mit sogenannten
Lückensensibilisierungsfarbstoffen eine "Nebenspektralempfindlichkeit" aufweisen
(BL/GS bzw. GL/RS) und die Farbbildner zur Erzeugung eines zur Nebenspektralempfindlichkeit komplementärfarbigen
Teilfarbenbildes enthalten.
[0016] Die erfinderische Maßnahme besteht im wesentlichen darin, das farbfotografische Aufzeichnungsmaterial
spektral so zu sensibilisieren, daß sich die spektralen Empfindlichkeiten der betreffenden
Farbschichten oder Farb-Teilschichten mit der Hauptspektralempfindlichkeit Blau, Grün
oder Rot möglichst unter Beibehaltung von steilen Sensibilisierungsflanken stärker
überlappen. Anhand der (schematischen) Abbildungen Fig. 3A und Fig. 3B soll dieses
Prinzip beispielhaft erläutert werden.
[0017] Fig. 3A zeigt (schematisch), wie der Empfindlichkeitsbereich des grünempflindlichen
Purpurfarbstoff liefernden Schichtsystems gemäß vorliegender Erfindung von G₀ auf
der kurzwelligen Seite um G
S und auf der langwelligen Seite um G
L erweitert wird.
[0018] Fig. 3B zeigt andererseits schematisch die Erweiterung der langwelligen Flanke der
Blauempfindlichkeit des Gelbfarbstoff liefernden Schichtsystems um B
L und die der kurzwelligen Flanke der Rotempfindlichkeit des Blaugrünfarbstoff liefernden
Schichtsystems um R
S. Kombination der in Fig. 3A und Fig. 3B beschriebenen Maßnahmen führt zu dem gewünschten
Effekt, weil bei Belichtung mit Licht im Bereich von B
L/G
S, also im Bereich der Lücke zwischen den Hauptspektralbereichen Blau und Grün, sowohl
Gelb- als auch Purpurfarbstof, also insgesamt "Rot" und bei Belichtung mit Licht im
Bereich von G
L/R
S, also im Bereich der Lücke zwischen den Hauptspektralbereichen Grün und Rot, sowohl
Purpur- als auch Blaugrünfarbstoff, also insgesamt "Blau" erzeugt wird.
[0019] Aufgrund der zusätzlichen Sensibilisierung im Bereich der Nebenspektralempfindlichkeit
(Lückensensibilisierung) werden bei Belichtung mit Licht einer Wellenlänge zwischen
480 und 520 nm (ensprechend dem Bereich von B
L/G
S bzw. zwischen 580 und 620 nm (entsprechend dem Bereich von G
L/R
S) gleichzeitig zu jeder der jeweils unmittelbar benachbarten Hauptspektralempfindlichkeiten
komplementärfarbige Teilfarbenbilder gebildet, aus denen durch Überlagerung ein zu
der Nebenspektralempfindlichkeit komplementärfarbiges Teilfarbenbild resultiert.
[0020] Die spektralen Empfindlichkeitskurven der Schichten mit einer spektralen Empfindlichkeit
im Bereich der beiden benachbarten Hauptspektralbereiche werden, gemessen an der Farbdichte
des erzeugten Farbbildes, im Bereich der Nebenspektralempfindlichkeit angehoben, und
damit wird auch der Schnittpunkt dieser beiden Empfindlichkeitskurven angehoben.
Dies wird nachfolgend eingehender unter Bezugnahme auf die Figuren 2 und 2A erläutert.
[0021] Die Figuren 2 und 2A zeigen den Verlauf der relativen spektralen Empfindlichkeitskurven
(für energiegleiches Spektrum) zur Erzielung der Farbdichten = 1,0 im Colorv negativmaterial
gemäß Beispiel 1 (betrachtet wird hier nur die "Blau/Grün-Lücke" zwischen 480 und
520 nm). Von beiden benachbarten Maxima liegt hier das im blauen Bereich (mit Gelbfarbdichte)
niedriger als das (mit Purpurfarbdichte) im grünen Bereich.
[0022] Beim Vergleichsmaterial 1A (des Beispiels 1) liegt hier der Schnittpunkt P
V (zwischen Kurve von Gelbdichte = 1,0 und Kurve von Purpurdichte = 1) um ΔS
V = 1,24 log I·t-Einheiten unter dem (niedrigeren) Maximum im blauen Bereich, während
der entsprechende Schnittpunkt P
E des erfindungsgemäßen Materials 1B (gestrichelt gezeichnet) um nur ΔS
E = 0,34 log I·t-Einheiten unter diesem Maximum liegt.
[0023] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial zeichnet sich dadurch aus, daß, um durch
Belichtung mit Licht im Bereich der Nebenspektralempfindlichkeit eine Farbdichte
des komplementärfarbigen Teilfarbenbildes zu erzeugen, nicht mehr als 0,6, vorzugsweise
nicht mehr als 0,4 logarithmische Belichtungseinheiten I · t mehr erforderlich sind
als bei Belichtung mit Licht im Bereich der Hauptspektralempfindlichkeit. Insbesondere
ist der wie oben definierte Wert ΔS
E nicht größer als 0,6, vorzugsweise nicht größer als 0,4 (log I · t-Einheiten).
[0024] Realisieren läßt sich die erfindungsgemäße zusätzliche spektrale Sensibilisierung
in der Praxis vorzugsweise mit solchen spektralen Sensibilisierungsfarbstoffen, die
einzeln oder im Gemisch aus mehreren Sensibilisatoren (gemäß der schematischen Abbildung
Fig. 4) in den Lücken zwischen Blau- und Grün-Empfindlichkeit oder zwischen Grün-
und Rot-Empfindlichkeit spektral enge Sensibilisierungsbanden mit steilen Flanken
liefern, z.B. durch Ausbildung entsprechender Farbstoffaggregate. Solche Sensibilisierungsfarbstoffe
sollen hier als "Lückenfarbstoffe" (LS-Farbstoffe) bezeichnet werden.
[0025] Die Menge, in der diese LS-Farbstoffe eingesetzt werden, richtet sich einerseits
nach der Art der Silberhalogenidkörner (Größe, Halogenid-Zusammensetzung und dergl.),
nach Art und Menge der an den Kornoberflächen anwesenden Adsorptionskonkurrenten (Stabilisatoren,
Halogenidionen, anderen Sensibilisatoren und dergl.) sowie auch nach der gewünschten
Farbabstimmung und Stärke der Farbnuancendifferenzierung. Letztere ist auch abhängig
vom subjektiven Farbempfinden.
[0026] Die erwähnten LS-Farbstoffe können in dem erfindungsgemäßen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterial
auf verschiedene Weise zum Einsatz kommen:
a) Beispielsweise können alle Silberhalogenidkörner aller Empfindlichkeitsklassen
der blauempfindlichen, einen gelben Bildfarbstoff erzeugenden Teilschichten sowie
alle Silberhalogenidkörner aller Empfindlichkeitsklassen der grünempfindlichen, einen
purpurnen Bildfarbstoff erzeugenden Teilschichten zu einem gewissen Anteil mit einem
oder mehreren LS-Farbstoffen sensibilisiert werden, dessen (deren) Sensibilisierungsbande
zwischen Blau- und Grünempfindlichkeit liegt. Hierdurch wird sowohl die Hauptspektralempfindlichkeit
B₀ um BL langwellig (vergl. Fig. 3B) als auch der Hauptspektralempfindlichkeit G₀ um GS kurzwellig erweitert (vergl. Fig. 3A).
Analog kann verfahren werden mit LS-Farbstoffen in der üblichen Sensibilisierungslücke
zwischen Grün- und Rot-Empfindlichkeit.
b) In einer anderen Ausführungsform kann auch nur ein Teil der Silberhalogenidkörner
(z.B. 1 bis 50 %, vorzugsweise 5 bis 25 %) in den blauempfindlichen, einen gelben
Bildfarbstoff erzeugenden Teilschichten und ein Teil der Silberhalogenidkörner (z.B.
1 bis 50 %, vorzugsweise 5 bis 25 %) in den grünempfindlichen Teilschichten mit einem
oder mehreren LS-Farbstoffen in der Lücke zwischen Blau- und Grünempfindlichkeit
sensibilisiert werden.
Analog kann verfahren werden in der Sensibilisierungslücke zwischen Grün und Rot.
c) In einer weiteren Ausführungsform können im Schichtaufbau des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials auch spezielle zusätzliche Teilschichten angebracht werden,
in denen die Silberhalogenidkörner überwiegend oder ausschließlich mit LS-Farbstoffen
sensibilisiert werden:
- Für die Blau/Grün-Lücke sind beispielsweise solche Teilschichten geeignet, bei denen
das Silberhalogenid gemäß der schematischen Abbildung (Fig. 4) mit Blau/Grün-LS-Farbstoff
spektral sensibilisiert sind und die geeignete Kuppler zur Erzeugung eines roten Bildfarbstoffes,
z.B. ein Gemisch aus Gelb- und Purpur-Kuppler (und/oder aber "Rot-Kuppler") enthalten.
- Für die Grün/Rot-Lücke sind andererseits Teilschichten geignet, bei denen das Silberhalogenid
mit Grün/Rot-LS-Farbstoff spektral sensibilisiert sind und die ein Gemisch aus Purpur-
und Blaugrün-Kuppler (und/oder aber "Blau-Kuppler") enthalten.
[0027] Solche Zwischenschichten können zusätzlich noch Maskenkuppler, DIR-Kuppler, DAR-Kuppler
und/oder andere Kuppler enthalten, die "photographisch nützliche Gruppen" (PUG) freizusetzen
vermögen.
[0028] Als LS-Farbstoffe gemäß vorliegender Erfindung eignen sich alle Spektralsensibilisatoren,
die ein Sensibilisierungsmaximum zwischen 480 und 520 nm (Blau/Grün-LS-Farbstoffe)
oder zwischen 580 und 620 nm (Grün/Rot-LS-Farbstoffe erzeugen können und genügend
steile Sensibilisierungsflanken nach langen bzw. kurzen Wellen aufweisen. Dies bedeutet,
daß vor allem I-Aggregat-bildende Cyaninfarbstoffe geeignet sind sowie auch Kombinationen
von I-Aggregat-bildenden Farbstoffen, sofern sie auf den Silberhalogenid-Kristalloberflächen
"Mischaggregate" mit Sensibilisierungsmaxima zwischen 480 und 520 nm oder zwischen
580 und 620 nm bilden.
[0029] Beispiele für geeignete LS-Farbstoffe sind:
a) für die Blau/Grün-Lücke Farbstoffe der allgemeinen Formeln 1 bis IX (Blau/Grün-LS-Farbstoffe):


b) für die Grün-Rot-Lücke Farbstoffe der allgemeinen Formeln X bis XV (Grün-Rot LS-Farbstoffe):


[0030] In den Formeln I bis XV bedeuten
R¹, R², R³, R⁴ H, -CH₃ oder -OCH₃, wobei mindestens einer der Reste R¹ bis R⁴
für -OCH₃ steht,
R⁵, R⁶ -CH₃, -C₂H₅, -CH₂CH₂SO₃H, -CH₂CH₂CH₂SO₃H, -CH₂CH₂CH₂CH₂SO₃H oder -CH₂CH₂CH(CH₃)SO₃H,
wobei mindestens einer der Reste R⁵ und R⁶ für Sulfoalkyl steht.
R⁷, R¹⁰ -CH₃, -C₂H₅ oder -(CH₂)₃SO₃H,
R⁸, R⁹ H, -CH₃, -OCH₃ oder Cl,
R¹¹, R¹² niederes Alkyl, vorzugsweise -CH₃ oder C₂H₅,
R¹³ -CH₃, -C₂H₅, -CH₂CH₂OH, -(CH₂)
nCOOH oder -CH₂CH₂SO₃H mit n = 1 - 3,
R¹⁴, R²¹ H, -CH₃, Cl der OCH₃,
R¹⁵, R¹⁶ H, Cl, -CN, F oder -CF₃, wobei mindestens einer der Reste R¹⁵ und R¹⁶
für einen von H verschiedenen Substituenten steht,
R¹⁷, R¹⁹ Cl oder -CN,
R¹⁸, R²⁰ Cl, -CN, -CF₃ sowie H nur für den Fall, daß R¹⁷, R¹⁹=CN,
R²² Cl, -C₆H₅ oder -OCH₃,
X, Y S, Se
Z O, S
W O, S, Se,
wobei in jeder der allgemeinen Formeln II, III, IV, XII, XIII, XIV und XV mindestens
einer der darin enthaltenen Reste R⁵, R⁷ und R¹⁰ für Sulfopropyl steht.
[0031] Die Farbstoffe mit einer Sulfoalkylgruppe liegen in Betainform vor, die Farbstoffe
mit zwei Sulfoalkylgruppen als Salz mit beliebigem Kation.
[0033] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe erfolgt nach bekannten, in der Chemie
der Cyaninfarbstoffe üblichen Methoden, wie sie beispielsweise in der Monographie
von F.M. Hamer, "The Cyanine Dyes and Related Compounds", Interscience Publishes 1964,
beschrieben sind.
[0034] Zur Verbesserung der Wiedergabe von unterschiedlichen Farbnuancen ist es darüber
hinaus vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien mit hohen
Interimageeffekten ausgestattet sind, oder wenn solche hohen Interimageeffekte durch
geeignete Verarbeitungsbedingungen erzeugt werden können.
[0035] Gemessen wird der Interimageeffekt (IIE) als prozentuale Aufsteilung der Farbgradation
bei Farbauszugsbelichtung mit Licht des entsprechenden Hauptspektralbereiches in Relation
zu derjenigen Farbgradation, die sich bei Belichtung mit weißem Licht einstellt.
[0036] Erzeugt wird der IIE bei Color-Negativ-Material in der Regel durch DIR-Kuppler, bei
Color-Umkehr-Material in der Regel durch Ag⁺-Komplexbildner wie SCN
⊖ im Umkehr-Erstentwickler.
[0037] Besonders günstige Ergebnisse im Sinne der Erfindung werden erhalten mit farbfotografischen
Aufzeichnungsmaterialien (Color-Negativ oder Color-Umkehr) mit Interimageeffekten
im Blaugrün (IIE
C) und Purpur (IIE
M) von nicht weniger als 20 % und im Gelb (IIE
Y) von nicht weniger als 10 %. Eine Methode zur Bestimmung der Interimageeffekte ist
beispielsweise beschrieben in DE-A-37 36 048. Geeignete DIR-Kuppler zur Erzeugung
hoher Interimageeffekte sind beispielsweise beschrieben in EP-A-0 287 893 und DE-A-37
36 048.
[0038] DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z.B. Triazole und Benzotriazole
freisetzen, sind in DE-A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417, 27 54 281, 28 42 063, 27
26 180, 36 26 219, 36 30 564, 36 36 824 und 36 44 416 beschrieben. Weitere Vorteile
für die Farbwiedergabe, d.h., Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detailwiedergabe,
d.h., Schärfe und Körnigkeit, sind mit solchen DIR-Kupplern zu erzielen, die z.B.
den Entwicklungsinhibitor nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxidierten
Farbentwickler abspalten, sondern erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispielsweise
mit einer Zeitsteuergruppe erreicht wird. Beispiele dafür sind in DE-A-28 55 697,
32 99 671, 38 18 231, 35 18 797, in EP-A 0 157 146 und 0 204 175, in US-A-4 146 396
und 4 438 393 sowie in GB-A-2 072 363 beschrieben.
[0039] DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu
im wesentlichen fotografisch unwirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise
in DE-A-32 09 486 und in EP-A-0 167 168 und EP-A-0 219 713 beschrieben. Mit dieser
Maßnahme wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.
[0040] Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut diffundierbaren
Entwicklungsinhibitor abspalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der spektralen
Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwiedergabe, z.B. eine differenziertere Farbwiedergabe,
erzielen, wie beispielsweise in EP-A-0 115 304, 0 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-37
00 419 und US-A-4 707 436 beschrieben.
[0041] Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotografischen Material den unterschiedlichsten
Schichten zugesetzt werden, z.B. auch lichtunempfindlichen oder Zwischenschichten
Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion,
z.B. deren Iodidgehalt, die Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korngrößenverteilung
von Einfluß auf die erzielten fotografischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der
freigesetzten Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht
gemäß DE-A-24 31 223 begrenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabilität
kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzusetzen, der bei der Kupplung eine
Farbe bildet, die verschieden ist von der Farbe, die in der den DIR-Kuppler enthaltenden
Schicht gebildet werden soll.
[0042] Als lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen eignen sich Emulsionen von Silberchlorid,
Silberbromid oder Gemischen davon, evtl. mit einem Gehalt an Silberiodid bis zu 20
mol-% in einem der üblicherweise verwendeten hydrophilen Bindmittel Als Bindemittel
für die fotografischen Schichten wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann
jedoch ganz oder teilweise durch andere natürliche oder synthetische Bindemittel
ersetzt werden.
[0043] Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und spektral sensibilisiert
sein, und die Emulsionsschichten wie auch andere nicht-lichtempfindliche Schichten
können in der üblichen Weise mit bekannten Härtungsmitteln gehärtet sein.
[0044] Üblicherweise enthalten farbfotografische Aufzeichnungsmaterialen mindestens je
eine Silberhalogenidemulsionsschicht für die Aufzeichnung von Licht der drei Spektralbereiche
Rot, Grün und Blau. Zu diesem Zweck sind die lichtempfindlichen Schichten in bekannter
Weise durch geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe spektral sensibilisiert. Besonders
geeignete Farbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.
[0045] Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethinfarbstoffe,
deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen enthält
Research Disclosure 17643 (Dez. 1978),Kapitel IV.
[0046] Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten - geeignet:
1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische
Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy,
Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine
und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die
Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen.
2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol
als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert
sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff
enthalten müssen.
3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens
einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren
Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
[0047] Als Beispiele seien, insbesondere für Negativ- und Umkehrfilm, die nachfolgend aufgeführen
Rotsensibilisatoren RS, Grünsensibilisatoren GS und Blausensibilisatoren BS genannt,
die jeweils einzeln oder in Kombination untereinander eingesetzt werden können, z.B.
RS-1 und RS-2, sowie GS-1 und GS-2.

[0048] RS-1: R¹, R³, R⁷, R⁹ = H; R², R⁸ = Cl; R⁴ = -SO₃

NH(C₂H₅)₃; R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = -SO₃
⊖; m, n = 3; X, Y = S;
[0049] RS-2: R¹, R³, R⁹ = H; R² = Phenyl;

R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = -SO₃
⊖; R⁷, R⁸ = -OCH₃; m = 2; n = 3; X = O; Y = S;
[0050] RS-3: R¹, R⁹ = H; R², R³ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R⁴ = -SO₃
⊖Na
⊕; R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = -SO₃
⊖; R⁷, R⁸ = Cl; m, n = 3; X = S; Y = N-C₂H₅;
[0051] RS-4: R¹ = -OCH₃; R², R⁸ = -CH₃; R³, R⁴, R⁷, R⁹ = H; R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = -SO₃
⊖; m = 2; n = 4; X = S; Y = Se;
[0052] RS-5: R¹, R⁷ = H; R², R³ sowie R⁸, R⁹ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R⁴ = -SO₃NH(C₂H₅)₃;
R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = -SO₃
⊖; m = 2; n = 3; X, Y = S;
[0053] GS-1: R¹, R³, R⁷, R⁹ = H; R² = Phenyl;

R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = -SO₃
⊖; R⁸ = Cl; m = 2; n = 3; X, Y = O;
[0054] GS-2: R¹, R², R⁷, R⁸ = Cl; R³, R⁵, R⁶, R⁹ = H;

m, n = 2; X, Y = N-C₂H₅;
[0055] GS-3: R¹, R⁷ = H; R², R³ sowie R⁸, R⁹ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R⁴ = SO₃
⊖Na
⊕; R⁵ = C₂H₅; R⁶ = SO₃
⊖; m, n = 3; X, Y = O;
[0056] GS-4: R¹, R³, R⁴, R⁷, R⁸, R⁹ = H; R² = -OCH₃; R⁵ = -C₂H₅; R⁶ = SO₃
⊖; m = 2; n = 4; X = O; Y = S;

[0057] Blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten müssen nicht notwendigerweise
einen Spektralsensibilisator enthalten, da für die Aufzeichnung von blauem Licht
in vielen Fällen die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreicht.
[0058] Jede der genannten lichtempfindlichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht bestehen
oder in bekannter Weise, z.B. bei der sogenannten Doppelschichtanordnung, auch zwei
oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-1 121 470). Üblicherweise
sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger näher angeordnet
als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese wiederum näher als
blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und
blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.
Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar. Zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfind lichkeit ist in der Regel eine nicht lichtempfindliche Zwischenschicht
angeordnet, die Mittel zur Unterbringung der Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten
enthalten kann. Falls mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit
vorhanden sind, können diese einander unmittelbar benachbart sein oder so angeordnet
sein, daß sich zwischen ihnen eine lichtempfindliche Schicht mit anderer Spektralempfindlichkeit
befindet (DE-A-1 958 709, DE-A-25 30 645, DE-A-26 22 922).
[0059] Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien zur Herstellung mehrfarbiger Bilder enthalten
üblicherweise in räumlicher und spektraler Zuordnung zu den Silberhalogenidemulsionsschichten
unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit farbgebende Verbindungen, hier besonders
Farbkuppler, zur Erzeugung der unterschiedlichen Teilfarbenbilder Blaugrün, Purpur
und Gelb.
[0060] Unter räumlicher und spektraler Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß der Farbkuppler
sich in einer solchen räumlichen Beziehung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht
befindet, daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildgemäße
Übereinstimmung zwischen dem bei der Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus
dem Farbkuppler erzeugten Farbbild zuläßt, so daß jeder Silberhalogenidemulsionsschicht
mit einer bestimmten spektralen Sensibilisierung ein Farbkuppler zur Erzeugung eines
zur jeweiligen Spektralempfindlichkeit komplementärfarbigen Teilfarbenbildes zugeordnet
werden kann. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler in der Silberhalogenidemulsionsschicht
selbst enthalten ist oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls nichtlichtempfindlichen
Bindemittelschicht.
[0061] Jeder der unterschiedlich spektral sensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschichten
kann ein oder können auch mehrere Farbkuppler zugeordnet sein. Wenn mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden sind, kann jede von ihnen einen Farbkuppler
enthalten, wobei diese Farbkuppler nicht notwendigerweise identisch zu sein brauchen.
Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung wenigstens annähernd die gleiche Farbe
ergeben, normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes,
für das die betreffenden Silberhalogenidemulsionsschichten überwiegend empfindlich
sind.
[0062] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind

[0063] C-1: R¹ = -NH-CO-OC₂H₅; R₂ = H;

[0064] C-2: R¹ = -NHCOOCH₂-CH(CH₃)₂; R² = H; R³ = -(CH₂)₃-OC₁₂H₂₅
[0065] C-3: R¹ = H; R² = -OCH₂-CH₂-SO₂CH₃; R³ =-C₁₆H₃₃
[0066] C-4: R¹ = -NH-CO-O-CH₂-CH(CH₃)₂; R² = H;

[0067] C-5: R¹, R² = H;

[0068] C-6: R¹, R² = H;

[0069] C-7: R¹ = H; R² = Cl; R³ = -C(C₂H₅)₂-C₂₁H₄₃
[0070] C-8: R¹ = H; R² = -O-CH₂-CH₂-S-CH(COOH)-C₁₂H₂₅ R³ = Cyclohexyl

[0071] C-9: R¹ = -C₄H₉; R² = H; R³ = Cl; R⁴ -CN
[0072] C-10: R¹ = -C₄H₉; R² = H; R³ = H; R⁴ = -SO₂CHF₂
[0073] C-11: R¹ = -C₄H₉;

R³ = H; R⁴ = -CN
[0074] C-12: R¹ = C₂H₅; R², R³ = H; R⁴ = -SO₂CH₃
[0075] C-13: R¹ = -C₄H₉; R², R³ = H; R⁴ = -SO₂-C₄H₉
[0076] C-14: R¹ = -C₄H₉; R² = H; R³ = -CN; R⁴ = -CN
[0077] C-15: R¹ = -C₄H₉; R₂, R₃ = H; R⁴ = -SO₂-CH₂-CHF₂
[0078] C-16: R¹ = -C₂H₅; R₂, R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₂-CHF-C₃H₇
[0079] C-17: R¹ = -C₄H₉; R₂, R₃ = H; R₄ = F
[0080] C-18: R¹ = -C₄H₉; R₂, R₃ =H; R₄ = -SO₂CH₃
[0081] C-19: R¹ = -C₄H₉; R₂, R₃ =H; R₄ = -CN

[0082] C-20: R¹ = -CH₃; R² = -C₂H₅; R³, R⁴ = -C₅H₁₁-t
[0083] C-21: R¹ = -CH₃; R² = H; R³, R⁴ = -C₅H₁₁-t
[0084] C-22: R¹, R² = -C₂H₅; R³, R⁴ = -C₅H₁₁-t
[0085] C-23: R¹ = -C₂H₅; R² = -C₄H₉; R³, R⁴ = -C₅H₁₁-t
[0086] C-24: R¹ = -C₂H₅; R² = -C₄H₉; R³, R⁴ = C₄H₉-t

[0087] C-25: R¹, R² = -C₅H₁₁-t; R³ = -C₄H₉; R⁴ = H; R⁵ = -C₃F₇
[0088] C-26: R¹ = -NHSO₂-C₄H₉; R² = H; R³ = -C₁₂H₂₅; R⁴ = Cl; R⁵ = Phenyl
[0089] C-27: R¹, R² = -C₅H₁₁-t; R² = Cl, R³ = -C₃H₇-i; R⁴ = Cl; R⁵ = Pentafluorphenyl
[0090] C-28: R¹ = -C₅H₁₁-t; R² = Cl; R³ = -C₆H₁₃; R⁴ = Cl; R⁵ = -2-Chlorphenyl
[0093] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird.
[0094] Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch solche,
die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw.
durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und die
Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler
zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei
entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05
026, DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet,
z.B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bereits erwähnten DIR-Kuppler wie auch DAR-bzw. FAR-Kuppler, die ein Entwick
lungsbeschleunigungsmittel oder ein Schleiermittel freisetzen und zur Steigerung
der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte eingesetzt werden können.
Verbindungen dieser Art sind beispielsweise in DE-A-25 34 466, 32 09 110, 33 33 355,
34 10 616, 34 29 545, 34 41 823, in EP-A-89 834, 110 511, 118 087, 147 765 und in
US-A-4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.
[0095] Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach Accelerator Releasing Coupler)
wird auf EP-A-0 193 389 verwiesen.
[0096] Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen fotografisch
wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reaktion dieser
Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß DE-A-35 06 805 eintritt.
[0097] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler
geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-15
47 640).
[0098] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu sionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4
420 556).
[0099] Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten, die
beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, einen
Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel
oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispielsweise sogenannte
DIR-Hydrochinone und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546,
4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213, 24 47 079 und in EP-A-198 438
beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR-
oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine Kupplungsprodukte bilden. Hochmolekulare Farbkuppler
sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-32 17
200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284,
US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in der Regel durch
Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern hergestellt.
Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten werden.
[0100] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogenidemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0101] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.
[0102] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0
043 037 beschrieben.
[0103] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0104] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-28
35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115, US-A-4 291 113.
[0105] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
[0106] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester,
Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
[0107] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat,
Decylphthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethylhexyldiphenylphosphat,
Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethylphosphat,
Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphenylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat,
2-Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol,
2,4-Diamylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Isostearyllactat, Trioctylcitrat,
N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-tert.-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diisopropylnaphthalin.
[0108] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung
verhindern.
[0109] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research
Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17/842 (Februar 1979), und 18/716 (November
1979), Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070, 0 098 072, 0 124 877 und 0 125 522 226
beschrieben.
[0110] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der
Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die Teilschicht
mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit.
[0111] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes
enthalten.
[0112] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem
Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe
eines Films verbessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen
unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen
(JP-A-2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A-4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).
[0113] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps)
und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.
[0114] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe. Von
diesen Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
[0115] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure 17 643, Kapitel V, in US-A-2
632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763 beschrieben.
[0116] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643,
Kapitel XVI).
[0117] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen
Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete
Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat
sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0118] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII) können
den folgenden chemischen Stoffklassen angehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane,
5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte
Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte
Amine, Derivate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
[0119] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch
eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-4
268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung von gelben
Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung
von purpurroten Farbbildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung
von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch
Hydrochinondiether oder -monoether substituiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.
[0120] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln
gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen,
Bis-(2-chlorethylharnstoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die reaktives Halogen enthalten (US-A-3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und
GB-A-1 167 207) Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-diacryloylhexahydro-1,3,5-triazin
und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-3 635 718,
US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxymethylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen
(US-A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-3 103 437); Aziridinverbindungen
(US-A-3 017 280 und US-A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-2 725
295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze
(DE-A-22 25 230 und DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-24 08
814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A-43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A-4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen
(US-A-4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-110 762/81), Formamidiniumsalze
(EP-A-0 162 308), Verbindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A-4 052
373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537), Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321
313 und US-A-3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate,
wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und
Zirkonsulfat.
[0121] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das Härtungsmittel
der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu
härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel
enthält.
[0122] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel
sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern
werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar
nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die
Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt.
[0123] Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei
der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0124] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu
reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung
von Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0125] Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle Schichten innerhalb eines Schichtverbandes
in gleicher Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt wirkende, nicht
diffundierende, niedermolekulare und hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen
Schichten, z.B. die Schutzschicht besonders stark vernetzen. Dies ist wichtig, wenn
man die Silberhalogenid-Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet und
mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften verbessern muß (EP-A 0 114 699).
[0126] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherweise durch Entwickeln, Bleichen,
Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren ohne
nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt
zusammengefaßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern
zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom
p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
1-(N-Ethyl-N-methansulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin
und 1-(N-Ethyl- N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons,
New York, Seite 545 ff. beschrieben.
[0127] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
[0128] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und
fixiert. Als Bleichmittel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide,
Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure,
Propylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren
und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin
Persulfate und Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid.
[0129] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung
ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
[0130] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das
keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
[0131] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Formaldehydzusatz
auch die Funktion eines Schlußbades.
[0132] Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwicklung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler,
dessen Oxidationsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern befähigt ist. Es
schließt sich eine diffuse Zweitbelichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler,
Bleichen und Fixieren an.
Beispiel 1
[0133] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt (Schichtaufbau 1 A - Vergleich), indem auf einen transparenten
Schichtträger aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m² . Für den Silberhalogenidauftrag
werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen
waren pro 100 g AgNO₃ mit 0,1 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schichtaufbau 1 A (Vergleich)
[0134] Schicht 1 (Antihaloschicht)
schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,2 g Ag
1,2 g Gelatine
0,10 g UV-Absorber UV-1
0,20 g UV-Absorber UV-2
0,02 g Trikresylphosphat (TKP)
0,03 g Dibutylphthalat (DBP)
[0135] Schicht 2 (Mikrat-Zwischenschicht)
Mikrat-Silberbromidiodidemulsion
(0,5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,07µm)
aus 0,25 g AgNO₃, mit
1,0 g Gelatine
0,05 g Rotmaske RM-1
0,10 g TKP
[0136] Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion, rotsensibilisiert (wie in Tabelle 1 angegeben) (4,0 mol-%
Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,45 µm) aus 2,2 g AgNO₃, mit
2,0 g Gelatine
0,60 g Cyankuppler C-19
0,05 g Rotmaske RM-1
0,03 g DIR-Kuppler DIR-1
0,52 g TKP
[0137] Schicht 4 (2. rotsensibilisierte Schicht, hochempfindlich)
Silberbromidiodidemulsion, rotsensibilisiert (wie in Tabelle 1 angegeben) (8,5 mol-%
Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,8 g AgNO₃, mit
1,8 g Gelatine
0,15 g Cyankuppler C-4
0,15 g DBP
[0138] Schicht 5 (Zwischenschicht)
0,7 g Gelatine
0,2 g 2,5-Diisooctylhydrochinon
0,15 g DBP
[0139] Schicht 6 (1. grünsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion, grünsensibilisiert (wie in Tabelle 1 angegeben) (4,5 mol-%
Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,4 µm)
aus 1,8 g AgNO₃, mit
1,6 g Gelatine
0,60 g Magentakuppler M-23
0,05 g Gelbmaske YM-1
0,03 g DIR-Kuppler DIR-2
0,08 g DIR-Kuppler DIR-3
0,11 g TKP
0,12 g DBP
[0140] Schicht 7 (2. grünsensibilisierte Schicht, hochempfindlich)
Silberbromidiodidemulsion, grünsensibilisiert (wie in Tabelle 1 angegeben) (7,0 mol-%
Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,7 µm)
aus 2,2 g AgNO₃, mit
1,4 g Gelatine
0,15 g Magentakuppler M-18
0,03 g Gelbmaske YM-1
0,75 g TKP
[0141] Schicht 8 (Zwischenschicht)
aus 0,5 g Gelatine
0,10 g 2,5-Diisooctylhydrochinon
0,08 g DBP
[0142] Schicht 9 (Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol
mit 0,2 g Ag,
0,9 g Gelatine
0,20 g 2,5-Diisooctylhydrochinon
0,16 g TKP
[0143] Schicht 10 (1. blauempfindliche Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion, blausensibilisiert (wie in Tabelle 1 angegeben) (4,9 mol-%
Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,45 µm) aus 0,6 g AgNO₃, mit
0,85 g Gelatine
0,70 g Gelbkuppler Y-2
0,50 g DIR-Kuppler DIR-3
1,20 g TKP
[0144] Schicht 11 (2. blauempfindliche Schicht, hochempfindlich),
Silberbromidiodidemulsion, blausensibilisiert (wie in Tabelle 1 angegeben) (9,0 mol-%
Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,9 µm) aus 1,0 g AgNO₃, mit
0,85 g Gelatine
0,30 g Gelbkuppler Y-2
0,30 g TKP
[0145] Schicht 12 (Schutz- und Härtungsschicht) Mikrat-Silberbromidiodidemulsion (0,5 mol-%
Iodid;
mittlerer Karndurchmesser 0,07 µm) aus 0,5 g AgNO₃ mit
1,2 g Gelatine
0,4 g Härtungsmittel H-1
1,0 g Formaldehydfänger FF
[0146] In Beispiel 1 werden außer den bereits erwähnten Kupplern folgende Verbindungen
verwendet:

[0147] Hier und in Beispiel 2 werden ferner folgende DIR-Kuppler verwendet.

Schichtaufbau 1B
[0149] Wie Schichtaufbau 1A, wobei jedoch 35 % der Silberhalogenidkörner in den Schichten
3, 4, 6, 7, 10 und 11 zusätzlich spektral sensibilisiert werden wie in Tabelle 1
unter "Lückensensibilisierung" angegeben.
[0150] Zur Bestimmung der Wirklichkeitstreue der Farbwiedergabe wurde eine Methode angewendet,
wie sie in DE-A-37 00 419, S. 7, Zeile 25 bis 65, beschrieben ist.
[0151] Hierzu wurden Proben der Schichtaufbauten 1A und 1B jeweils durch sehr schmalbandige
Spektralfilter (z.B. durch Interferenzfilter, Spektralbreite Δλ ≦ 10 nm) mit Licht
unterschiedlicher Wellenlänge (von 400 bis 700 nm) durch einen grünen Stufenkeil belichtet
und danach in einem Color-Negativ-Verarbeitungsprozeß verarbeitet, der in "The British
Journal of Photography", 1974, Seiten 597 und 598 beschrieben ist. Die Dichtestufe
mit Farbdichte = 1,0 (gemessen über Schleier) des Farbnegativs wurde dann wie in
DE-A-37 00 419 beschrieben, auf Color-Negativ-Papier kopiert und die dominante Wellenlänge
der Positiv-Kopie gegen die Wellenlänge des auf die Proben 1A und 1B aufbelichteten
Lichts aufgetragen. (siehe Abb. 5A und 5B).
[0152] Abweichungen von der in diesen Diagrammen unter 45° ansteigenden Geraden zeigen
Abweichungen von "wirklichkeitsgetreuer Farbwiedergabe" an; man erkennt aus diesen
Abbildungen, daß die Abweichungen bei dem erfindungsgemäßen Material 1B wesentlich
kleiner sind als bei dem Vergleichsmaterial 1A.
Tabelle 1
Schichtaufbau |
1A (Vergleich) |
1B (Erfindung) |
|
nur Hauptsensibilisierung |
Hauptsensibilisierung wie 1A Lückensensibilisierung zusätzlich |
|
|
|
Lücke BL/GS |
Lücke GL/RS |
|
Farbst. |
µmol/mol Ag |
Farbst. |
µmol/mol Ag |
Farbst. |
µmol/mol Ag |
3 |
RS-11 |
89 |
- |
|
LS-12 |
102 |
|
RS-12 |
268 |
|
|
|
|
4 |
RS-11 |
52 |
- |
|
LS-12 |
59 |
|
RS-12 |
156 |
|
|
|
|
6 |
GS-11 |
137 |
LS-3 |
102 |
LS-12 |
102 |
|
GS-12 |
237 |
|
|
|
|
7 |
GS-11 |
79 |
LS-3 |
59 |
LS-12 |
59 |
|
GS-12 |
157 |
|
|
|
|
10 |
BS-11 |
363 |
LS-3 |
91 |
- |
|
11 |
BS-11 |
185 |
LS-3 |
46 |
- |
|
Beispiel 2
Schichtaufbau 2A (Vergleich)
[0153] Schichtträger, Schichten 1 und 2, Mengenangaben und Stabilisierung der Emulsionen
wie im Beispiel 1
[0154] Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion vom core/shell-Typ
(4,5 mol-% Iodid, 1,5 mol.-% Chlorid; mittlerer Korndurchmesser 0,4 µm), rotsensibilisiert
wie in Tabelle 2 angegeben,
aus 2,6 g AgNO₃, mit
1,8 g Gelatine
0,30 g Cyankuppler C-1
0,20 g Cyankuppler C-9
0,06 g Rotmaske RM-1
0,04 g DIR-Kuppler DIR-1
0,25 g TKP
0,25 g DBP
[0155] Schicht 4 (Zwischenschicht)
0,75 g Gelatine
0,06 g 2,5-Di-t-pentadecylhydrochinon
0,04 g TKP
0,01 g DBP
[0156] Schicht 5 (1. grünsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion vom core/shell-Typ,
5,0 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,38 µm),
grünsensibilisiert wie in Tabelle 2 angegeben,
aus 2,0 g AgNO₃, mit
1,8 g Gelatine
0,40 g Magentakuppler M-12
0,18 g Gelbmaske YM-1
0,03 g DIR-Kuppler DIR-2
0,60 g TKP
[0157] Schicht 6 (Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit
0,02 g Ag,
0,8 g Gelatine
0,15 g 2,5-Di-t-pentadecylhydrochinon
0,20 g TKP
[0158] Schicht 7 (1. blauempfindliche Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion vom core/shell-Typ
5,5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,32 µm),
blausensibilisiert wie in Tabelle 2 angegeben,
aus 0,6 g AgNO₃, mit
1,8 g Gelatine
0,90 g Gelbkuppler Y-17
0,10 g DIR-Kuppler DIR-3
0,25 g TKP
0,65 g Poly-ethylacrylat
[0159] Schicht 8 (Zwischenschicht)
wie Schicht 4
[0160] Schicht 9 (2. rotempfindliche Schicht, hochempfindlich)
Silberbromidemulsion (T-grains);
(1,65 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser (Fläche) 2,4 µm;
mittleres Aspektverhältnis 1 : 12), rotsensibilisiert wie in Tabelle 2 angegeben,
aus 2,0 g AgNO₃, mit
1,8 g Gelatine
0,18 g Cyankuppler C-8
0,03 g Rotmaske RM-1
0,01 g DIR-Kupple DIR-3
0,10 g TKP
[0161] Schicht 10 (Zwischenschicht)
wie Schicht 4
[0162] Schicht 11 (2. grünempfindliche Schicht, hochempfindlich)
Silberbromidiodidemulsion (T-grains wie in Schicht 9),
grünsensibilisiert wie in Tabelle 2 angegeben,
aus g AgNO₃, mit
g Gelatine
g Magentakuppler M-17
g Gelbmaske YM-1
g DIR-Kuppler DIR-4
g TKP
g DBP
[0163] Schicht 12 (Gelbfilterschicht)
wie Schicht 6
[0164] Schicht 13 (2. blauempfindliche Schicht, hochempfindlich),
Silberbromidiodidemulsion
9,5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,95 µm)
blausensibilisiert wie in Tabelle 2 angegeben,
aus 1,0 g AgNO₃, mit
1,2 g Gelatine
0,12 g Gelbkuppler Y-21
0,02 g DIR-Kuppler DIR-3
0,30 g TKP
[0165] Schicht 14 (Schutzschicht)
Mikrat-Silberbromidiodidemulsion (2,0 mol-% Iodid,
mittlerer Korndurchmesser 0,06 µm aus 0,5 g AgNO₃ mit
1,0 g Gelatine
0,60 g Formaldehydfänger FF,
0,20 g UV-Absorber wie im Beispiel 1, Schicht 1
0,20 g DBP
[0166] Schicht 15 (Härtungsschicht)
1,5 g Gelatine
0,7 g Härtungsmittel
(CAS Reg.-No. 65411-60-1)
Schichtaufbau 2B (Erfindung)
[0167] Wie Schichtaufbau 2A, jedoch mit zusätzlicher Lückensensibilisierung der Schichten
3, 5, 7, 9, 11 und 13 wie in Tabelle 2 angegeben.
[0168] Belichtung, Verarbeitung und Auswertung erfolgten wie im Beispiel 1. Das Ergebnis
ist in Fig. 6A (Vergleichsschichtenaufbau 2A) und 6B (erfindungsgemäßer Schichtenaufbau
2B) dargestellt; Erläuterung siehe Beispiel 1.
Tabelle 2
Schichtaufbau |
2A (Vergleich) |
2B (Erfindung) |
|
nur Hauptsensibilisierung |
Hauptsensibilisierung wie 1A Lückensensibilisierung zusätzlich |
|
|
|
Lücke BL/GS |
Lücke GL/RS |
|
Farbst. |
µmol/mol Ag |
Farbst. |
µmol/mol Ag |
Farbst. |
µmol/mol Ag |
3 |
RS-13 |
137 |
- |
|
LS-19 |
102 |
|
RS-14 |
273 |
|
|
|
|
9 |
RS-13 |
117 |
- |
|
LS-19 |
88 |
|
RS-14 |
233 |
|
|
|
|
5 |
GS-13 |
288 |
LS-2 |
108 |
LS-19 |
108 |
|
GS-14 |
144 |
|
|
|
|
11 |
GS-13 |
233 |
LS-2 |
88 |
LS-19 |
88 |
|
GS-14 |
117 |
|
|
|
|
7 |
BS-12 |
514 |
LS-2 |
128 |
- |
|
13 |
BS-12 |
176 |
LS-2 |
44 |
- |
|
Beispiel 3
[0169] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Umkehrfarbentwicklung wurde
hergestellt (Schichtaufbau 3A - Vergleich), indem auf einen transparenten Schichtträger
aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen
wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag
werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalagenidemulsionen waren
pro 100 g AgNO₃ mit 0,1 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schichtaufbau 3 A (Vergleich)
[0170] Schicht 1 (Antihaloschicht)
schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,33 g Ag
1,5 g Gelatine
[0171] Schicht 2 (Zwischenschicht)
0,6 g Gelatine
[0172] Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion (5,5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,25 µm), rotsensibilisiert wie in Tabelle 3 angegeben,
aus 0,98 g AgNO₃, mit
0,81 g Gelatine
0,26 g Cyankuppler C-25
[0173] Schicht 4 (2. rotsensibilisierte Schicht, hochempfindlich)
Silberbromidiodidemulsion (6,5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) rotsensibilisiert wie in Tabelle 3 angegeben,
aus 0,85 g AgNO₃, mit
0,7 g Gelatine
0,58 g Cyankuppler C-25
[0174] Schicht 5 (Zwischenschicht)
2,0 g Gelatine
[0175] Schicht 6 (1. grünsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion (4,8 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,28 µm),
grünsensibilisiert wie in Tabelle 3 angegeben,
aus 0,94 g AgNO₃, mit
0,77 g Gelatine
0,30 g Magentakuppler M-12
[0176] Schicht 7 (2. grünsensibilisierte Schicht, hochempfindlich)
Silberbromidiodidemulsion (4,3 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,65 µm), grünsensibilisiert wie in Tabelle 3 angegeben,
aus 0,94 g AgNO₃, mit
0,87 g Gelatine
0,64 g Magentakuppler M-12
[0177] Schicht 8 (Zwischenschicht)
0,8 g Gelatine
[0178] Schicht 9 (Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit
0,2 g Ag,
0,9 g Gelatine
[0179] Schicht 10 (1. blauempfindliche Schicht, gering empfindlich)
Silberbromidiodidemulsion (4,9 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm), blausensibilisiert wie in Tabelle 3 angegeben,
aus 0,76 g AgNO₃, mit
0,56 g Gelatine
0,47 g Gelbkuppler Y-3
[0180] Schicht 11 (2. blauempfindliche Schicht, hochempfindlich),
Silberbromidiodidemulsion (3,3 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,78 µm), blausensibilisiert wie in Tabelle 3 angegeben,
aus 1,3 g AgNO₃, mit
0,76 g Gelatine
1,42 g Gelbkuppler Y-3
[0181] Schicht 12 (Schutzschicht)
1,2 g Gelatine
[0182] Schicht 13 (Härtungsschicht)
1,5 g Gelatine
0,7 g Härtungsmittel
(CAS-Reg. No. 65411-60-1)
Schichtaufbau 3B (Erfindung)
[0183] Wie Schichtaufbau 3A, jedoch wurden die Schichten 3, 4, 6, 7, 10 und 11 zusätzlich
"lückensensibilisiert" wie in Tabelle 3 angegeben.
[0184] Belichtung der Proben von Schichtaufbau 3A und 3B erfolgte durch spektral enge Filter
wie bei Beispiel 1 und 2, danach Verarbeitung in einem Colorumkehrverarbeitungsgang
wie in "The British Journal of Photography", 1981, Seiten 889, 890, 910, 911 und 919
beschrieben und Auswertung wie bei Beispiel 1 und 2, jedoch wurden in diesem Fall
die dominanten Wellenlängen unmittelbar an den verarbeiteten Proben 3A und 3B selbst
bei den Farbdichten D = 1,0 ermittelt und nicht an einer Positiv-Kopie.
[0185] Das Ergebnis ist in Fig. 7A (Vergleichsschichtaufbau 3A) und in Fig. 7B (erfindungsgemäßer
Schichtaufbau 3B) dargestellt; Erläuterung siehe Beispiel 1.
Tabelle 3
Schichtaufbau |
3A (Vergleich) |
3B (Erfindung) |
|
nur Hauptsensibilisierung |
Hauptsensibilisierung wie 3A Lückensensibilisierung zusätzlich |
|
|
|
Lücke BL/GS |
Lücke GL/RS |
|
Farbst. |
µmol/mol Ag |
Farbst. |
µmol/mol Ag |
Farbst. |
µmol/mol Ag |
3 |
RS-15 |
658 |
- |
|
LS-13 |
164 |
4 |
RS-15 |
357 |
- |
|
LS-13 |
89 |
6 |
GS-14 |
253 |
LS-5 |
135 |
LS-13 |
190 |
|
GS-15 |
507 |
|
|
|
|
7 |
GS-14 |
109 |
LS-5 |
58 |
LS-13 |
82 |
|
GS-15 |
218 |
|
|
|
|
10 |
BS-12 |
609 |
LS-5 |
108 |
- |
|
11 |
BS-12 |
271 |
LS-5 |
48 |
- |
|