[0001] Zur Herstellung gestrichener Papiere und Kartons werden in sehr großem Umfang wäßrige
Streichmassen verwendet, welche neben den üblichen Weißpigmenten - vor allem China
Clay und Calciumcarbonat - Kunststoff-Dispersionen als Bindemittel enthalten.
[0002] Zur optischen Aufhellung dieser Streichmassen werden in der Regel substantive anionische
Weißtöner z.B. Alkalisalze von Bistriazinylaminostilben-disulfonsäuren, eingesetzt.
Diese Weißtöner bringen jedoch nur sehr unbefriedigende Aufhell-Effekte und eine
sehr niedrige Vergrauungsgrenze (Weißtöner-Konzentration, bei welcher eine weitere
Zugabe des Weißtöners keine Steigerung oder sogar einen Abfall des Weißgrades ergibt).
Darüber hinaus besitzen die genannten Weißtönertypen in jenen Streichmassen eine sehr
niedrige Lichtechtheit.
[0003] Es ist allgemein bekannt, die genannten Schwierigkeiten auf zweierlei Wegen teilweise
zu lösen:
1. Durch Zusatz von geringen Anteilen an hydrophilen Cobindern zur Streichmasse, auf
welche die Weißtöner aufziehen können. Solche Cobinder sind z.B.:
Stärke, Kasein, Carboxymethylcellulose, Alginate, Polyvinylalkohol, Polyacrylate,
Melamin- oder Harnstoff-Formaldehydharze (vgl. "Das Papier" 36 (1982), 66).
2. Verwendung von speziellen wasserlöslichen Weißtönern, welche hydrophile Carrier
enthalten. Solche Carrier können z.B. Polyglykole sein (vgl. DE-A-35 02 038 und EP-A-43
790).
[0004] Auf diese Weise kann zwar der Weißeffekt deutlich verbessert werden, jedoch wird
gleichzeitig die Wasser-Empfindlichkeit der gestrichenen Papiere erhöht, was bei
bestimmten Druckverfahren und beim Gebrauch der gestrichenen Papiere zu Schwierigkeiten
führt. Außerdem entstehen mit diesen Zusätzen zur Streichmasse häufig auf modernen
schnell-laufenden Streichanlagen rheologische Probleme.
[0005] Es ist weiterhin bekannt (vgl. DE-A 3 112 435), wasserlösliche Weißtöner auf bestimmte
Kunststoffe wie z.B. Harnstoff-oder Methylol-Harze aufziehen zu lassen und diese aufgehellten
Kunststoffe als Dispersion der Papierstreichmasse zuzusetzen. Diese Vorschläge haben
sich jedoch bisher wegen ihrer viel zu hohen Kosten oder wegen rheologischer Schwierigkeiten
nicht durchsetzen können.
[0006] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Streichmassen für den Papierstrich
ohne die genannten Nachteile mit den oben genannten Weißtönern aufhellen kann, wenn
man den Streichmassen in beliebiger Reihenfolge Aufheller, in Wasser dispergierbares
Cellulosepulver und gegebenenfalls Streichpigmente oder ein Aufhellerpräparat bestehend
im wesentlichen aus mit Aufheller belegtem Cellulosepulver sowie gegebenenfalls einem
Streichpigment zusetzt, wobei in jedem Fall das Cellulosepulver eine mittlere Teilchengröße
von weniger als 50 µm aufweist.
[0007] Als Cellulosepulver geeignet ist z.B. mikrokristalline Cellulose, die aus Baumwoll-Linters
oder Holzzellstoff zumeist durch eine Kombination von hydrolytischem Abbau und mechanischer
Naßzerkleinerung der Partikel sowie durch anschließende Sprühtrocknung gewonnen wird
und die keinerlei Faserstruktur mehr aufweist (vgl. "Umschau"
77 (1977), 312).
[0008] Ebenfalls geeignet sind Cellulosepulver, die durch Trockenvermahlung von üblichem
Holzzellstoff hergestellt wurden und die ebenfalls praktisch keine Faserstruktur mehr
aufweisen.
[0009] Besonders geeignet sind Cellulosepulver, die eine hohe Kristallinität von über 30%,
bevorzugt über 50%, sowie eine herabgesetzte Hydrophilie und eine Dispergierbarkeit
in Wasser bis zu einem Feststoffgehalt von ca. 25% aufweisen.
[0010] Ebenfalls geeignet sind wasserunlösliche substituierte Cellulosetypen z.B. Celluloseether
wie Methyl- oder Ethylcellulose oder Celluloseester wie Celluloseacetat, -acetobutyrat
oder -acetopropionat.
[0011] Bevorzugt sind derartige Cellulosepulver, die Teilchengrößen von 25 - 35, insbesondere
ca. 30 µm aufweisen.
[0012] Zur Herstellung der Streichfarbe können bis zu 20% Cellulosepulver (bezogen auf
Gesamtmenge an Pigmentzusatz) in die Streichfarbe eingesetzt werden.
[0013] Geeignete erfindungsgemäß zu verwendende Celluloseweißtöner sind Bistriazolylstilben-,
Bisstilben- und vor allem Bistriazinyl-aminostilben-disulfonsäuren.
[0014] Beispiele für besonders geeignete Aufheller sind solche der Formel

worin
X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino,
3-Hydroxypropylamino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-(2-hydroxypropyl)-amino, 2-Sulfo-ethylamino,
Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanilino, Methylanilino oder Disulfoanilino
und
X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
sowie solche der Formel

worin
X₃ und X₄ Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Phenyl oder Sulfophenyl bedeuten,
sowie der Formel

worin
X₅ Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor oder Sulfo bedeuten, wobei in
allen Fällen
Z ein Alkalimetall-, Amin- oder Ammoniumion ist.
[0015] Die Aufheller liegen vorzugsweise in Form ihrer Natriumsalze vor.
[0016] Geeignete Streichpigmente sind Clay, Kaolin, Kieselsäure, Aluminiumoxid, Aluminiumsilicat,
Talkum und insbesondere Kreide. Vorzugsweise werden diese Pigmente als wäßrige Anschlämmung
eingesetzt.
[0017] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Aufhellerpräparationen kann in einfacher Weise
erfolgen, indem man geeignete Cellulosepulver in Wasser dispergiert und mit üblichen
anionischen Papier- oder Textilaufhellern versetzt.
[0018] Überraschenderweise zieht der Aufheller bereits bei niedriger Temperatur problemlos
auf das dispergierte Cellulosepulver auf, und das aufgehellte Cellulosepulver zeigt
selbst bei relativ hohen Aufheller-Zusätzen keine Vergrauung.
[0019] Enthalten die erfindungsgemäßen Weißtönerpräparationen übliche Weißpigmente, kann
die Herstellung in einfacher Weise erfolgen, indem man geeignete Cellulosepulver sowie
übliche anionische Papier- oder Textilaufheller, evtl. zusammen mit wenig Wasser,
in handelsübliche Füllstoffslurries einrührt oder aber auch durch Zumischen bereits
während des Dispergier- und Mahlvorgangs bei der Herstellung der Füllstoffslurries.
[0020] Die erhaltenen Dispersionen können übliche anionische oder nichtionische Dispergiermittel
enthalten, z.B. Salze von Polycarbonsäuren, sulfatierte oder unsulfatierte höhere
Alkanol- oder Alkylphenolpolyglykolether, Ligninsulfonate, Carboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose u.a.
[0021] Überraschenderweise führt der Zusatz des Cellulosepulvers trotz seiner hohen Hydrophilie
nur zu einer geringfügigen Viskositätserhöhung der Füllstoffslurries, die somit weiterhin
hohe Feststoffkonzentrationen bis über 70 % aufweisen können.
[0022] Die Cellulosepulver können in den erfindungsgemäßen Weißtönerpräparationen in beliebigem
Verhältnis bezogen auf Weißpigment eingesetzt werden, wobei die Viskosität durch gleichzeitige
Zugabe von Wasser auf einen gewünschten Wert eingestellt werden kann. Bevorzugt ist
ein Gehalt bis 20 % Cellulosepulver bezogen auf Weißpigment, wobei hohe Pigmentkonzentrationen
der Slurry eingestellt werden können, ohne daß ein wesentlicher Anstieg der Viskosität
eintritt.
[0023] Zur Herstellung der Streichfarbe können bis zu 20 % Cellulosepulver (bezogen auf
Gesamtmenge an Pigmentzusatz) in die Streichfarbe eingesetzt werden.
[0024] Die Einsatzmenge an Aufheller richtet sich nach der Menge des in den erfindungsgemäßen
Weißtönerpräparationen vorliegenden Cellulosepulvers. Im allgemeinen können Mengen
bis 10 % Wirksubstanz bezogen auf Cellulosepulver eingesetzt werden. Höhere Mengen
bringen keine zusätzlichen Effekte mehr, da die Vergrauungsgrenze überschritten
wird. Bevorzugt sind Mengen von 2,5 bis 7 % bezogen auf trockenes Cellulosepulver.
Dabei ist es vorteilhaft, den Aufheller in Form einer etwa 10 bis 30 %igen, vorzugsweise
15 bis 25 %igen handelsüblichen Flüssigformulierung einzusetzen.
[0025] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Aufhellerpräparationen sind neu und deshalb
ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0026] Die Aufhellerpräparation kann der Streichfarbe unmittelbar nach deren Herstellung
in dispergierter Form zugesetzt werden und auf üblichen Streichmaschinen verarbeitet
werden.
[0027] Die wäßrigen Aufhellerpräparate können auch durch übliche Verfahrensschritte, wie
Filtration und Trocknung, zu Pulvermasse verarbeitet werden.
[0028] Eine andere erfindungsgemäße Variante besteht darin, das Cellulosepulver und den
Aufheller in getrennter Form bei der Bereitung der Streichfarbe zuzusetzen, wobei
der Aufheller sofort auf das eingesetzte Cellulosepulver aufzieht.
[0029] Die Einsatzmenge des Aufhellers bzw. der Aufhellerpräparation richtet sich nach
dem angestrebten Aufhelleffekt. Im allgemeinen genügen 0,01 bis 0,5 Gew.-% reiner
Wirksubstanz an Aufheller (bezogen auf das Pigment der aufzuhellenden Papierstreichmasse).
Ein besonderer Vorteil ist, daß je nach Streichmassen-Zusammensetzung die erreichbare
Vergrauungsgrenze (bis zu welcher ein weiterer Aufheller-Zusatz noch zusätzliche
Effekte bringt) außerordentlich hoch liegt.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es, den Aufheller in Form einer etwa 10 - 30%igen, vorzugsweise
15 - 25%igen, handelsüblichen Flüssigformulierung einzusetzen (% = Gew.-%).
Beispiel 1a
[0031] Man dispergiert 250 Teile mikrokristalline Cellulose mit einer mittleren Teilchengröße
von 20 µm z.B. Avicel PH 105® der Firma Lehmann und Voss, Hamburg) in 750 Teilen Wasser
und versetzt mit 25 Teilen eines optischen Aufhellers der Formel (A)

(als 25 %ige Flüssigeinstellung).
[0032] Diese Dispersion kann direkt in die Papierstreichmasse eingearbeitet werden. Man
erhält einen ausgezeichneten Aufhelleffekt mit vergleichsweise hoher Lichtechtheit.
Beispiel 2a
[0033] Man dispergiert 250 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Arbocel BE 600/30® der Firma Rettenmaier, Holzmühle über Ellwangen) in 750
Teilen Wasser und versetzt mit 25 Teilen eines Aufhellers der Formel (B)

(in Form einer 13%-igen Flüssigeinstellung).
[0034] Diese Dispersion kann direkt in die Papierstreichmasse eingearbeitet werden. Der
erhaltene Papierstrich zeigt eine hervorragende Lichtechtheit.
Beispiel 3a
[0035] Man dispergiert 250 Teile Cellulosepulver (z.B. Avicel PH 105® der Firma Lehmann
und Voss) in 750 Teilen Wasser und versetzt mit 50 Teilen eines Aufhellers der Formel
(C)

(als 25%ige Flüssigeinstellung).
[0036] In Streichmassen eingearbeitet, wird ein guter Aufhelleffekt und eine vergleichsweise
hohe Lichtechtheit des Papierstriches erzielt.
Beispiel 4a
[0037] Man dispergiert 250 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Technocel 30® der Cellulose-Füllstoff-Fabrik, Mönchengladbach, in 750 Teilen
Wasser und versetzt mit 3,5 Teilen eines Aufhellers der Formel (D)

(als Pulvereinstellung mit 78% Reinaufheller).
[0038] Die erhaltene Dispersion kann direkt in Streichmassen eingearbeitet werden. Sie liefert
ebenfalls hervorragende Ergebnisse.
Beispiel 5a
[0039] Man dispergiert 250 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Arbocel BE 600/30 der Firma Rettenmaier) in 750 Teilen Wasser und versetzt
mit 5 Teilen eines Aufhellers der Formel (E)

(als Pulvereinstellung mit 83% Wirkstoffgehalt).
[0040] Die erhaltene Dispersion eignet sich ebenfalls hervorragend zur Einarbeitung in
Streichmassen.
Beispiel 6a
[0041] Man dispergiert 250 Teile pulverförmiges Celluloseacetobutyrat in 750 Teilen Wasser
und versetzt mit 25 Teilen einer 25 %igen Flüssigformulierung des optischen Aufhellers
(A). Die Dispersion kann direkt in die Papierstreichmasse eingearbeitet werden. Man
erhält einen ausgezeichneten Aufhelleffekt mit vergleichsweise guter Lichtechtheit.
Beispiel 7a
[0042] Durch Zusammenrühren von
60 Teilen China Clay SPS
40 Teilen Calciumcarbonat
20 Teilen einer anionischen Kunststoffdispersion eines acylsäureesterhaltigen Mischpolymerisats
mit einem Feststoffgehalt von ca. 50% (z.B. Acronal S 320 D® der BASF)
0,5 Teilen Polyvinylalkohol
5 Teilen Polyacrylsäureester als Co-Binder (40%ig) (z.B. Acrosol 40 D® der BASF)
80 Teilen Wasser
wird eine nichtaufgehellte Papierstreichmasse mit einem Feststoffgehalt von ca. 55%
hergestellt, deren pH-Wert mit Natronlauge auf 9 eingestellt wird.
Beispiel 8a (nicht erfindungsgemäßer Vergleich)
[0043] Die Streichfarbe aus Beispiel 6 wird aufgehellt durch Zugabe von 1,6 Teilen des Aufhellers
der Formel (A) gemäß Beispiel 1, bezogen auf Pigment.
Beispiel 9a
[0044] Durch Zusammenrühren von
60 Teilen china clay SPS
30 Teilen Calciumcarbonat
40 Teilen der 25%igen aufgehellten Cellulosedispersion des Beispiels 1
20 Teilen einer anionischen Kunststoffdispersion eines acrylsäureesterhaltigen Mischpolymerisats
mit einem Feststoffgehalt von ca. 50% (z.B. Acronal S 320 D® der BASF)
0,5 Teilen Polyvinylalkohol
5 Teilen Polvacrylat-Binder (40%ig) (z.B. Acrosol 40 D® der BASF
50 Teilen Wasser
wird eine Papierstreichmasse mit einem Feststoffgehalt von ca. 55% bereitet und mit
Natronlauge auf einen pH-Wert von 9 eingestellt.
Beispiel 10a - 13a
[0045] Eine Streichfarbe aus
60 Teilen China Clay SPS
30 Teilen Calciumcarbonat
10 Teilen Cellulosepulver (Arbocel BE 600/30 der Firma Rettenmaier)
20 Teilen einer anionischen Kunststoffdispersion eines acrylsäureesterhaltigen Mischpolymerisates
mit einem Feststoffgehalt von ca. 50% (z.B. Acronal S 320 D der BASF)
0,5 Teilen Polyvinylalkohol
5 Teilen Polyacrylat-Binder (z.B.Acrosol 40 D der BASF)
80 Teilen Wasser
wird mit folgenden Mengen des optischen Papieraufhellers gemäß Formel (A) des Beispiels
1a versetzt und auf einen pH-Wert von 9 mit Natronlauge eingestellt:
Beispiel 10a : 0,4 Teile Aufheller der Formel (A)
Beispiel 11a : 0,6 Teile Aufheller der Formel (A)
Beispiel 12a : 0,8 Teile Aufheller der Formel (A)
Beispiel 13a : 1,6 Teile Aufheller der Formel (A).
Beispiel 14a
[0046] Zur Herstellung des gestrichenen Papiers werden die Streichmassen der Beispiele 7a
- 13a mit Hilfe einer Handrakel oder einer Versuchsstreichanlage auf Papier aufgetragen
und bei 80°C getrocknet.
[0047] Tabelle 1 zeigt den CIE-Weißgrad der Papiere nach Herstellung sowie nach Belichtung
(1 Woche bei Tageslicht).
[0048] Papiere, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, weisen auch
bei erniedrigter Aufheller-Konzentration sowohl einen erhöhten Weißgrad als auch
eine deutlich verbesserte Lichtechtheit auf.
Tabelle 1
|
Aufhellung (%-Angaben bez. auf Pigment) |
CIE-Weißgrad nach Herstellung |
CIE-Weißgrad nach Belichtung |
Weißgradabfall durch Belichtung |
Beispiel 7a |
- |
72,0 |
72,4 |
- |
Beispiel 8a |
1,6% Aufheller (A) |
92,5 |
76,5 |
-16,0 |
Beispiel 9a |
1,0% Aufheller (A), fixiert auf Cellulosepulver |
103,2 |
95,0 |
-8,2 |
Beispiel 10a |
0,4% Aufheller (A), fixiert auf Cellulosepulver |
89,6 |
86,9 |
-2,7 |
Beispiel 11a |
0,6% Aufheller (A), fixiert auf Cellulosepulver |
94,5 |
89,7 |
-4,8 |
Beispiel 12a |
0,8% Aufheller (A), fixiert auf Cellulosepulver |
97,9 |
91,0 |
-6,9 |
Beispiel 13a |
1,6% Aufheller (A), fixiert auf Cellulosepulver |
106,3 |
93,3 |
-13,0 |
Beispiel 15a - 22a
[0049] Man bereitet eine Streichfarbe analog Beispiel 7a, ersetzt dabei einen Teil der Kreide
durch eine gleiche Menge mikrokristalliner Cellulose (Avicel PH 105), auf der man
vorher jeweils 2% des Aufhellers der Formel (A) bzw. (B) fixiert hat.
[0050] Die gestrichenen Papiere wurden auf ihren Weißgrad nach der Herstellung sowie nach
Belichtung untersucht (Tabelle 2). Papiere, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurden, weisen sowohl einen erhöhten Weißgrad als auch eine verbesserte
Lichtechtheit auf.
Tabelle 2
Beispiel |
Cellulosepulver Zusatz zur Streichfarbe |
Aufhellung Zusatz zur Streichfarbe |
CIE-Weißgrad nach Herstellung |
CIE-Weißgrad nach Belichtung |
Weißgradabfall durch Belichtung |
15a |
- |
2% (A) |
96,9 |
86,8 |
-10,1 |
16a |
5% Avicel PH 105 |
2% (A) |
105,7 |
95,8 |
-9,9 |
17a |
10% Avicel PH 105 |
2% (A) |
107,5 |
100,8 |
-6,7 |
18a |
20% Avicel PH 105 |
2% (A) |
120,0 |
113,0 |
-7,0 |
19a |
- |
2% (B) |
99,3 |
94,7 |
-4,6 |
20a |
5% Avicel PH 105 |
2% (B) |
105,2 |
101,1 |
-4,1 |
21a |
10% Avicel PH 105 |
2% (B) |
107,2 |
103,4 |
-3,8 |
22a |
20% Avicel PH 105 |
2% (B) |
112,2 |
109,2 |
-3,0 |
Beispiel 1b
[0051] Man dispergiert 90 Teile mikrokristalline Cellulose mit einer mittleren Teilchengröße
von 20 µm (z.B. Avicel PH 105® der Firma Lehmann und Voss, Hamburg) in 900 Teilen
Kreideslurry (z.B. Omyalite 90® der Fa. Omya mit einem Feststoffgehalt von 72 %) und
versetzt mit 9 Teilen eines optischen Aufhellers der Formel (A)

(als 25 %ige Flüssigeinstellung) sowie mit 33 Teilen Wasser.
[0052] Diese Dispersion besitzt einen Feststoffgehalt von 72 und kann direkt in die Papierstreichmasse
eingearbeitet werden. Man erhält einen ausgezeichneten Aufhelleffekt mit vergleichsweise
hoher Lichtechtheit.
Beispiel 2b
[0053] Man dispergiert 116 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Arbocel BE 600/30® der Firma Rettenmaier, Holzmühle über Ellwangen) in 900
Teilen Kreideslurry gemäß Beispiel 1 und versetzt mit 9 Teilen eines Aufhellers der
Formel (B)

(in Form einer 13%-igen Flüssigeinstellung) sowie mit 80 Teilen Wasser.
[0054] Diese Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 70 % kann direkt in die Papierstreichmasse
eingearbeitet werden. Der erhaltene Papierstrich zeigt eine hervorragende Lichtechtheit.
Beispiel 3b
[0055] Man dispergiert 90 Teile Cellulosepulver (z.B. Avicel PH 105® der Firma Lehmann und
Voss) in 900 Teilen Kreideslurry gemäß Beispiel 1 und versetzt mit 18 Teilen eines
Aufhellers der Formel (C)

(als 25%ige Flüssigeinstellung).
[0056] In Streichmassen eingearbeitet, wird ein guter Aufhelleffekt und eine vergleichsweise
hohe Lichtechtheit des Papierstriches erzielt.
Beispiel 4b
[0057] Man dispergiert 90 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Technocel 30® der Cellulose-Füllstoff-Fabrik, Mönchengladbach, in 900 Teilen
Kreideslurry gemäß Beispiel 1 und versetzt mit 1,2 Teilen eines Aufhellers der Formel
(D)

(als Pulvereinstellung mit 78% Reinaufheller) sowie mit 60 Teilen Wasser.
[0058] Die erhaltene Dispersion kann direkt in Streichmassen eingearbeitet werden. Sie liefert
ebenfalls hervorragende Ergebnisse.
Beispiel 5
[0059] Man dispergiert 90 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Arbocel BE 600/30® der Firma Rettenmaier) in 900 Teilen Kreideslurry gemäß
Beispiel 1 und versetzt mit 1,75 Teilen eines Aufhellers der Formel (E)

[0060] Diese Dispersion kann direkt in Streichmassen eingearbeitet werden. Der erhaltene
Papierstrich zeigt einen guten Aufhelleffekt und eine vergleichsweise hohe Lichtechtheit.
Beispiel 6b
[0061] Man dispergiert 90 Teile Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30
µm (z.B. Arbocel BE 600/30® der Firma Rettenmaier, Holzmühle über Ellwangen) in 900
Teilen Kaolinslurry (z.B. Clay SPS®) und versetzt mit 9 Teilen eines Aufhellers der
Formel (A) (als 25 %ige Flüssigeinstellung) sowie mit 250 Teilen Wasser.
[0062] Diese Dispersion kann direkt in die Papierstreichmasse eingearbeitet werden. Man
erhält einen ausgezeichneten Aufhelleffekt mit vergleichsweise hoher Lichtechtheit.
Beispiel 7b
[0063] Durch Zusammenrühren von
60 Teilen China Clay SPS®
40 Teilen Calciumcarbonat (entsprechend 55 Teilen Kreideslurry gemäß Beispiel 1)
20 Teilen einer anionischen Kunststoffdispersion eines acylsäureesterhaltigen Mischpolymerisats
mit einem Feststoffgehalt von ca 50% (z.B. Acronal S 320 D® der BASF)
0,5 Teilen Polyvinylalkohol
5 Teilen Polyacrylsäureester als Co-Binder (40%ig) (z.B. Acrosol 40 D® der BASF)
65 Teilen Wasser
wird eine nichtaufgehellte Papierstreichmasse mit einem Feststoffgehalt von ca. 55%
hergestellt, deren pH-Wert mit Natronlauge auf 9 eingestellt wird.
Beispiel 8b (nicht erfindungsgemäßer Vergleich)
[0064] Die Streichfarbe aus Beispiel 7 wird aufgehellt durch Zugabe von 1,6 Teilen des Aufhellers
der Formel (A) gemäß Beispiel 1b, bezogen auf Pigment.
Beispiel 9b
[0065] Durch Zusammenrühren von
60 Teilen China Clay SPS®
55 Teilen der 72%igen aufgehellten Kreideslurry des Beispiels 1
20 Teilen einer anionischen Kunststoffdispersion eines acrylsäureesterhaltigen Mischpolymerisats
mit einem Feststoffgehalt von ca. 50% (z.B. Acronal S 320 D® der BASF)
0,5 Teilen Polyvinylalkohol
5 Teilen Polyacrylat-Binder (40%ig) (z.B. Acrosol 40 D® der BASF)
65 Teilen Wasser
wird eine Papierstreichmasse mit einem Feststoffgehalt von ca. 55% bereitet und mit
Natronlauge auf einen pH-Wert von 9 eingestellt.
Beispiel 10b
[0066] Zur Herstellung des gestrichenen Papiers werden die Streichmassen der Beispiele 7b
- 9b mit Hilfe einer Handrakel oder einer Versuchsstreichanlage auf Papier aufgetragen
und bei 80°C getrocknet.
[0067] Tabelle 3 zeigt den CIE-Weißgrad der Papiere nach Herstellung sowie nach Belichtung
(1 Woche bei Tageslicht).
[0068] Papiere, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, weisen auch
bei erniedrigter Aufhellerkonzentration sowohl einen erhöhten Weißgrad als auch eine
deutlich verbesserte Lichtechtheit auf.
Tabelle 3
|
Aufhellung (%-Angaben bez. auf Pigment) |
CIE-Weißgrad nach Herstellung |
CIE-Weißgrad nach Belichtung |
Weißgradabfall durch Belichtung |
Beispiel 7b |
- |
72,0 |
72,4 |
- |
Beispiel 8b |
1,6% Aufheller (A) |
92,5 |
76,5 |
-16,0 |
Beispiel 9b |
1,0% Aufheller (A), fixiert auf Cellulosepulver |
92,4 |
88,4 |
-4,0 |
1. Verfahren zum Weißtönen von Papierstreichmassen mit substantiven anionischen Weißtönern,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Streichmassen in beliebiger Reihenfolge Aufheller,
in Wasser dispergierbares Cellulosepulver oder ein Aufhellerprärarat, bestehend im
wesentlichen aus mit Aufheller belegtem Cellulosepulver sowie gegebenenfalls Streichpigment
zusetzt, wobei in jedem Fall das Cellulosepulver eine mittlere Teilchengröße von
weniger als 50 µm aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Weißtöner der Formel

worin
Z ein Alkalimetall-, Amin- oder Ammonium-Ion,
X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino,
3-Hydroxy-propylamino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-(2-hydroxy-propyl)-amino,
2-Sulfo-ethylamino, Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanilino, Methylanilino
oder Disulfoanilino und
X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Cellulosepulvers
in den Streichmassen bis zu 20 Gew.-% beträgt, bezogen auf Pigment.
4. Weißtönerpräparate bestehend im wesentlichen aus Cellulosepulver mit einer mittleren
Teilchengröße von weniger als 50 µm und einem substantiven anionischen Weißtöner.
5. Weißtönerpräparation bestehend im wesentlichen aus
a) einem substantiven anionischen Weißtöner,
b) in Wasser dispergierbarem Cellulosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von
weniger als 50 µm und
c) Streichpigment.
6. Weißtönerpräparation gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese
eine wäßrige Dispersion ist.
7. Weißtönerpräparation gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese
Weißtöner der Formel

worin
Z ein Alkalimetall-, Amin- oder Ammonium-Ion,
X₁ Amino, Methylamino, Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, 2-Hydroxy-ethylamino,
3-Hydroxy-propylamino, Di-(2-hydroxy-ethyl)-amino, Di-(2-hydroxy-propyl)-amino,
2-Sulfo-ethylamino, Morpholino, Anilino, Chloranilino, Sulfoanilino, Methylanilino
oder Disulfoanilino und
X₂ Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy, Chlor oder X₁ bedeuten,
enthält.
8. Weißtönerpräparation gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese als Streichpigment
Kreide enthält.
9. Weißtönerpräparation gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese
zusätzlich Dispergiermittel enthält.
10. Verfahren zum Weißtönen von Papierstreichmassen mit substantiven anionischen Weißtönern,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Streichmassen Aufhellerpräparationen gemäß Anspruch
4 oder 5 zusetzt.