[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung mit einem einen ersten Taktgenerator
aufweisenden Mikroprozessor zum Betrieb einer Flüssigkristallanzeige im Zeitschrittmultiplexverfahren
gemäß dem Oberbegriff des Ansprüches 1.
[0002] Eine solche Schaltungsanordnung ist durch die DE-PS 29 39 553 bekannt. Dort wird
eine Flüssigkristallanzeige LCD mit Rückelektroden-Impulsfolgen R1, R2, R3 und Segmentelektroden-Impulsfolgen
SA, ..., SH angesteuert, wozu aus einem Festwertspeicher ROM, der gegebenenfalls programmierbar
ist, den Impulsfolgen entsprechende Impulsmuster abgegeben werden. Der Festwertspeicher
ROM wird durch eine Schaltung INFO, beispielsweise eine Datenverarbeitungseinrichtung,
angesteuert, mit der die mit der Flüssigkristallanzeige LCD darzustellenden Informationen
abhängig von einem Übernahmesignal TO des Festwertspeichers ROM abgegeben werden
können. Die den Impulsfolgen entsprechenden Impulsmuster werden in dem Festwertspeicher
ROM in Abhängigkeit der darzustellenden, von der Schaltung INFO gesendeten Informationen
sowie mittels Impulssignalen unterschiedlicher Impulslänge zusammengesetzt. Das Impulsmuster
für die Rückelektroden-Impulse werden parallel an einen dem Festwertspeicher ROM nachgeschalteten
Speicher STR parallel und das Impulsmuster für die Segmentelektroden-Impulse seriell
an eine dem Festwertspeicher ROM nachgeschaltete Schieberegisteranordnung seriell
abgegeben. Die beiden Speicher STR bzw. STS weisen eine Zahl von Speicherstellen für
die parallele Zuführung der Impulse auf, die der Zahl der Rückelektroden bzw. der
Segmentelektroden aller Anzeigenstellen entsprechen. Die Impulssignale unterschiedlicher
Impulslänge werden von einem Frequenzteiler FT geliefert, der außerdem einen Übernahmeimpuls
TC an den das Schieberegisteranordnung SR nachgeschalteten Speicher STS sowie den
Speicher STR, die wiederum die Flüssigkristallanzeige LCD ansteuern, liefert. Der
Festwertspeicher ROM sowie der Frequenzteiler FT werden mit den Impulsen eines Zeittaktgenerators
CL gesteuert, der ferner den Schiebetakt für die Schieberegisteranordnung SR erzeugt.
Die Schieberegisteranordnung SR weist eine Stufenzahl auf, die der Zahl der in der
Flüssigkristallanzeige insgesamt vorhandener Segmentelektroden entspricht. Der die
Flüssigkristallanzeige LCD ansteuernde Speicher STS arbeitet nicht nur als Speicherschaltung,
sondern auch als Spannungsanpassungsschaltung, indem die Spannung der von dem Speicher
abzugebenden Signale an die durch die Flüssigkristallanzeige LCD gestellten Erfordernisse
anpaßt.
[0003] Die Erzeugung der die Impulsfolgen für die Rückelektroden und die Segmentelektroden
veranlassenden Impulsmuster in einer einzigen, allen Anzeigestellen gemeinsamen
Steuerschaltung hat jedoch den Nachteil, daß nur eine bestimmte Konfiguration einer
Flüssigkristallanzeige realisierbar ist, beispielsweise eine mit einem Dreischritt-Multiplexverfahren
betriebene vierstellige Flüssigkristallanzeige, wobei jede Anzeigestelle drei Rückelektroden
und drei Segmentelektroden aufweist (siehe hierzu Ausführungsbeispiel gemäß Figur
4 der o.g. Druckschrift). Es könnte somit keine Flüssigkri stallanzeige mit weniger
als drei Rückelektroden bzw. drei Segmentelektroden mit dieser Schaltungsanordnung
betrieben werden, da die Dekodierung der von der Schaltung INFO, beispielsweise einer
Datenverarbeitungseinrichtung, an den Festwertspeicher ROM gesendeten Datensignale
sowie die Zusammensetzung der den Rückelektroden- bzw. Segementelektroden-Impulsfolgen
entsprechende Impulsmuster in dem Festwertspeicher ROM hardwaremäßig festgelegt ist.
Da die den Festwertspeicher ROM steuernde Datenverarbeitungsanlage, beispielsweise
ein Mikroprozessor, die auf der Flüssigkristallanzeige darzustellende Informationen
in für den Festwertspeicher ROM kompatiblen Form abgeben muß, könnte eine andere
Konfiguration einer Flüssigkristallanzeige nur dadurch aufgebaut werden, indem der
innere Aufbau des Mikroprozessors geändert wird und gegebenenfalls auch die Anzahl
der Stufen des Schieberegisters und der Speicher STR und STS. Dies wäre jedoch ein
unzumutbarer Aufwand, wenn für unterschiedliche Konfigurationen von Flüssigkristallanzeigen
jeweils ein anderer Mikroprozessor zu entwickeln wäre. Die Flexiblität einer solchen
Schaltungsanordnung zur Ansteuerung einer Flüssigkristallanzeige wird daher durch
die Verbindung eines solchen Festwertspeichers ROM, der gleichzeitig die Generierung
der die Elektroden-Impulsfolgen entsprechende Impulsmustern ausführt, wesentlich
eingeschränkt.
[0004] So bietet beispielsweise der zur direkten Ansteuerung einer Flüssigkristallanzeige
entwickelte Mikrocomputer LCD-III der Firma Hitachi (Datenblatt "Hitachi microcomputer
Databook 4-bit single-chip", Sept. 1984, Seiten 273 bis 298) die Möglichkeit die
Multiplexrate softwaremäßig auszuwählen, wobei die den Elektroden-Impulsfolgen entsprechende
Impulsmuster im Hauptspeicher des Prozessors bereitgehalten werden, um dann, wenn
die Flüssigkristallanzeige im Multiplexbetrieb arbeitet, in einem Schreib-Lese-Speicher
RAM eingelesen zu werden; von dort werden sie in ein Schieberegister geschoben und
anschließend in einen Speicher, dessen Speicherstellen der Zahl der Segmentelektroden
entspricht, parallel ausgelesen. Schließlich werden diese Daten direkt den die Segmentelektroden
ansteuernden Treiberstufen zugeführt. Nachteilig ist hierbei, daß die Ansteuerung
der Flüssigkristallanzeige stillgelegt wird, also die Anzeige erlischt, wenn der Mikroprozessor
aus Gründen der Stromersparnis angehalten wird. Auch wird der Mikroprozessor unnötig
hoch ausgelastet, da für jeden Zeittakt das Schieberegister neu mit Daten geladen
werden muß.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Schaltungsanordnung zum Betrieb
einer Flüssigkristallanzeige der eingangs genannten Art anzugeben, bei der eine autonome
Datenhaltung unabhängig vom Betriebs zustand des Mikroprozessors möglich ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Ansprüches 1
gegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist also die Schieberegisteranordnung als Ringregister ausgebildet.
Hierdurch besteht die Möglichkeit, anzuzeigende Daten, die sich über eine gewisse
Zeitdauer nicht ändern, in dem Ringregister umlaufen zu lassen, wobei nach jedem Umlauf
die Daten zur Ansteuerung der Flüssigkristallanzeige den Treiberstufen der Segmentelektroden
zu.geführt werden.
[0008] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die für die erste
und zweite Schnitt stelle zu übertragenden Daten in zeitlich aufeinanderfolgenden
Taktschritten der von dem ersten Taktgenerator erzeugten Taktfrequenz über einen
einzigen Datenkanal übertragen.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildungsform der Erfindung erfolgt die Aktualisierung
der darzustellenden Information dadurch, indem nur die Inhalte solcher Registerstellen
aktualisiert werden, deren zugeordnete Segmentelekroden zur aktuell darzustellenden
Information erforderlich sind und die Datensignale in den übrigen Registerstellen
durch das Ringregister bis zu ihren alten Stellen durchgeschoben werden. Hierdurch
entfällt die ständige Generierung der Segmentelektroden-Impulsfolgen für nicht zu
aktualisierende Anzeigedaten, wodurch in stromsparender Weise der Mikrocomputer
entlastet wird.
[0010] Ferner enthält bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthält
der Mikroprozessor einen zweiten Taktgenerator, dessen Taktfrequenz niedriger ist
als die Taktfrequenz des ersten Taktgenerators. In der Betriebsart "SLEEP" des Mikroprozessors
wird der erste Taktgenerator abgeschaltet und mittels des zweiten Taktgenerators
die Flüssigkristallanzeige dadurch in Betrieb gehalten, indem die Datensignale in
den Registerstellen des Ringregisters beibehalten werden und dieselben im Takt der
Taktfrequenz des zweiten Taktgenerators auf die Treiberstufen geschaltet werden. In
diesem Ruhezustand des Mikroprozessors ist dessen Stromverbrauch wesentlich reduziert.
[0011] Schließlich ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zur
Erzeugung der die Rückelektroden- und Segmentelektroden-Impulsfolgen aufbauenden
Spannungspegel eine geregelte Spannungsquelle vorgesehen, die eine die Temperaturabhängigkeit
der Flüssigkristallanzeige kompensierende Ausgangsspannung liefert. Da hierdurch
die an die Flüssigkristallanzeige anzulegenden Spannungspegel unabhängig von den Schwankungen
der Versorgungsspannung sowie im Hinblick auf das Temperaturverhalten der Flüssigkristallanzeige
temperaturkompensiert sind, wird in vorteilhafter Weise der Kontrast der Flüssigkristallanzeige
konstant gehalten.
[0012] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Flüssigkristallanzeige
wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt:
Figur 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Schaltungsanordnung
zum Betrieb einer Flüssigkristallanzeige,
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel eines Layouts einer einzelnen Stelle einer Flüssigkristallanzeige
sowie die Belegung der zugehörigen Schieberegisterstellen zur Ansteuerung im 2:1
bzw. 4:1-Zeitmultiplexbetrieb.
Figur 3 ein detailliertes Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Ausführungsform gemäß
Figur 1,
Figur 4 ein Blockschaltbild der ersten Schnittstelle der erfindungsgemäßen Ausführungsform
gemäß Figur 3,
Figur 5 ein Blockschaltbild der zweiten Schnittstelle der erfindungsgemäßen Ausführungsform
gemäß Figur 3 und
Figur 6 ein Blockschaltbild der Schieberegisteranordnung der erfindungsgemäßen Ausführungsform
gemäß Figur 3.
[0013] In den Zeichnungen sind einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0014] Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Prinzips der autonomen Datenhaltung dient
das Blockschaltbild der Figur 1 eines Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes,
wobei zwecks besserer Übersichtlichkeit eine einfache Darstellung gewählt wurde. Hiernach
empfängt eine erste Schnittstelle P1 bzw. eine zweite Schnittstelle P2 von einem Mikroprozessor
über eine Datenleitung 10 die in einer Flüssigkristallanzeige LCD darzustellende Daten
bzw. Steuerdaten. Die Flüssigkristallanzeige LCD ist aus 16 Segmentelektroden sowie
aus vier Rückelektroden aufgebaut. Demnach sind zur Ansteuerung der Segmentelektroden
16 Treiberstufen TS1 bis TS16 erforderlich. Diese Treiberstufen erzeugen in Abhängigkeit
der ihnen zugeführten Impulsmuster die Segmentelektroden-Impulsfolgen zur Ansteuerung
der Elektroden. Diese den Segmentelektroden-Impulsfolgen entsprechenden Impulsmuster
sind in einem 4-Bit-Schieberegister 2 mit 16 Stufen gespeichert. Das Schieberegister
2 arbeitet hierbei als Ringregister, indem die Daten der letzten Registerstelle zur
Ansteuerung des 16. Segmentes über eine Datenleitung wieder in die erste Stufe geschoben
werden können. Sollen demzufolge über eine gewisse Zeitdauer immer die gleichen Informationen
zur Anzeige gebracht werden, sendet der Mikroprozessor 1 ein entsprechendes. Steuersignal
1 "MASK", das veranlaßt, daß die alten Daten über die erste Schnittstelle P1 wieder
in das Schieberegister 2 geschoben werden. Ferner gibt es Fälle, wo nicht der Inhalt
jeder Registerstelle zu ändern ist, um eine neue Information anzuzeigen. Daher werden
von der Schnittstelle P1 nur die Inhalte solcher Registerstellen aktualisiert, deren
zugeordneten Segmentelektroden zur aktuell darzustellenden Infomation erforderlich
sind, während die Daten in den übrigen Registers teilen durch das Schieberegister
2 durchgeschoben werden. Die zweite Schnittstelle P2 erzeugt die Rückelektroden-Impulsmuster
und führt sie sowohl dem Schieberegister 2 als auch den Rückelektroden der Flüssigkristallanzeige
LCD zu.
[0015] Im folgenden soll im Zusammenhang mit der Tabelle der Figur 2 die Datenbelegung des
Schieberegisters 2 gemäß der Figur 1 erläutert werden. Hierbei zeigt die Tabelle gemäß
der Figur 2 zwei Beispiele eines Layouts einer Anzeigestelle für die Ansteuerung im
Multiplex-Verfahren mit einer Multiplexrate von 2:1 bzw. 4:1. Dort ist in der erste
Spalte die Multiplexrate bezeichnet, in der zweiten bzw. dritten Spalte sind die Layouts
der Segment- bzw. der Rückelektroden dargestellt und in den restlichen Spalten erfolgt
die Zuordnung der Rückelektroden zu den Bildpunkten der entsprechenden Segment-elektroden,
wobei beim 2:1-Multiplexverfahren zwei Rückelektroden R1 und R2 und vier Segmentelektroden
SEG1, ..., SEG4 mit jeweils zwei Bildpunkten (a,b), (f,g), (e,c) und (d,DP) aufgeführt
sind, während beim 4: 1-Multiplexverfahren vier Rückelektroden R1, ..., R4 und zwei
Segmentelektroden SEG1 und SEG2 mit jeweils vier Bildpunkten (a,c,b,DP) und (f,e,g,d)
vorgesehen sind.
[0016] Die Segmentdaten werden als Nibbel, also als vier zusammenhängende Bitstellen, wie
aus der Figur 1 ersichtlich ist, in das Schieberegister 2 seriell übertragen. Jedes
Nibbel enthält also die Daten, die den von jeder Treiberstufe zu erzeugenden Segementelektroden-Impulsfolgen
entspricht, wobei jedes Bit einer anderen Rückelektrode zugeordnet ist. Mit einer
im 4:1-Zeitmultiplexverfahren betriebenen 8-Segmentanzeige gemäß der Tabelle in Figur
2 können daher maximal 64 Segmente über 16 Treiberstufen angesteuert werden. Ist beispielsweise
die Ziffer "3" anzuzeigen, so hat das erste Nibbel die Form "1110" und das zweite
Nibbel die Form "0011". Im 2;1-Multiplexverfahren werden jedoch dagegen nur die ersten
beiden Bitstellen eines Nibbels belegt, wie es ebenfalls aus der Tabelle der Figur
2 zu ersehen ist. In diesem Falle werden jedoch die Bits doppelt übertragen, so daß
hierdurch die Rückelektroden-Zeitperiode halbiert ist, wodurch die effektive Impulsfolgenfrequenz
für die Rückelektroden verdoppelt wird. Die grundlegenden Rückelektroden-Impulssignale
sind daher die gleichen wie im 4:1-Zeitmultiplexverfahren. Somit entfällt eine spezielle
Erzeugung von Rückelektroden-Impulsformen im 2:1-Zeitmultiplexverfahren.
[0017] Die Figur 3 zeigt das Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Figur 1 in einer detallierten
Darstellung eines Blockschaltbildes. Hiernach ist mit der Bezugsziffer 1 ein 4-Bit-Mikroprozessor
bezeichnet, der einen Taktgenerator 11 zur Takterzeugung enthält, beispielsweise
mit einer Taktfrequenz von 1 MHz. Die Datenausgabe DA dieses Mikroprozessors 1 erfolgt
über eine Busleitung 10 zur ersten Schnittstelle P1 und zur zweiten Schnittstelle
P2 zu deren Dateneingängen DE, während über den Taktausgang TA des Mikroprozessors
1 die Taktimpulse über eine Taktleitung 11 zu den Takteingängen TE dieser beiden Schnittstellen
P1 bzw. P2 geleitet werden. Über diese Busleitung 10 werden sowohl die Steuerdaten
als auch die eigentlichen Segmentdaten übertragen. Die Segmentdaten nimmt die erste
Schnittstelle P1 auf, während die Steuerdaten, beispielsweise die Multiplexrate,
die zweite Schnittstelle P2 aufnimmt. Nach entsprechender Verarbeitung der Segmentdaten
durch die erste Schnittstelle P1 werden die aufbereiteten Daten über die Leitung 12a
einem Schieberegister 2 zugeführt. Ebenso werden die das Schieberegister 2 steuernden
Taktimpulse von der ersten Schnittstelle P1 erzeugt und über eine Taktleitung 13 dem
Schieberegister 2 zugeführt. Das Schieberegister 2 ist demjenigen entsprechend Figur
1 ausgeführt, ist also ein 16-stufiges 4-Bit-Register und arbeitet als Ringregister,
indem die Daten der letzten Stufe über eine Leitung 12b zur ersten Schnittstelle P1
zurückgeführt werden, damit diese diese Daten in die erste Registerstelle bei vorliegen
entsprechender Steuerdaten schieben kann. Diese Steuerdaten werden über eine Leitung
15 von der zweiten Schnittstelle P2 an die erste Schnittstelle P1 geleitet. Die zweite
Schnittstelle P2 enthält einen Dekoder P22 zur Dekodierung der Steuerdaten, die anschließend
außer zur ersten Schnittstelle P1 auch zu einem Pulsgenerator 3 geleitet werden.
Dieser Pulsgenerator 3 erzeugt in Abhängigkeit der softwaremäßig gewählten Multiplexrate
eine Impulsfolge, die bis auf die Pegelhöhe der Rückelektroden-Impulsfolge entspricht.
Die Anpassung an die den Rückelektroden entsprechende Pegelhöhe führt der dem Impulsgenerator
3 nachgeschalteten Pegelwandler 7 aus. Die die Rückelektroden-Impulsfolgen BP1 bis
BP4 liefernde Ausgänge dieses Pegelwandlers 7 sind über vier Leitungen 17 mit den
die Rückelektroden steuernden Treiberstufen TB1 bis TB4 verbunden. Die von dem Pegelwandler
7 erzeugten Rückelektroden-Impulsfolgen BP1 bis BP4 werden gleichzeitig über vier
weitere Leitungen 17a dem Schieberegister 2 zugeführt. Die den Segmentelektroden-Impulsfolgen
entsprechende Daten sind in den Registerstellen des Schieberegisters 2 gespeichert
und werden über 16 Leitungen 14, die mit SS1, ..., SS16 bezeichnet sind, jeweils den
Treiberstufen TS1 bis TS16 der Segmentelektroden zugeführt. Diese Segmenttreiberstrufen
TS1 bis TS16 als auch die Treiberstufen TB1 bis TB4 für die Rückelektroden erzeugen
die Segmentelektroden-Impulsfolgen als auch die Rückelektroden-Impulsfolgen zur direkten
Ansteuerung der Segmentelektroden bzw. der Rückelektroden. Diese Treiberstufen werden
in der Betriebsart "SLEEP" des Mikroprozessors über die Leitung 19 mit einem Taktsignal
versorgt, das von einem Taktgenerator 4, der gleichzeitig eine Frequenzteilerstufe
enthält, erzeugt wird. Hierzu wird der Taktgenerator 4 von einem Kristalloszillator
5, der mit einer Frequenz von 32 kHz schwingt, über die beiden Leitungen 18a und 18b
versorgt. Ferner werden die Treiberstufen TS1, ..., TS16 bzw. TB1, ..., TB4 mit einer
die Temperaturabhängigkeit der Flüssigkristallanzeige kompensierende Spannung U
reg versorgt. Diese kompensierte Spannung U
reg wird von einer Spannungsquelle 6 erzeugt, wobei diese Spannung reg auch eine Spannungsverdopplerschaltung
8 sowie einer Spannungsverdreifacherschaltung 9 zugeführt wird. Die von diesen Einheiten
8 bzw. 9 erzeugte Dopplerspannung U
dop bzw. Tripplerspannung U
trip wird über die Leitung 21 bzw. 22 ebenfalls den Treiberstufen TS1 bis TS16 bzw. TB1
bis TB4 zugeführt. Ferner wird die Tripplerspannung U
trip auch dem Pegelwandler 7 und dem Schieberegister 2 über eine der Leitungen 17a zugeführt.
[0018] Die schon im Zusammenhang mit der Figur 1 beschriebene autonome Datenhaltung erfolgt
auch während der Betriebsart "SLEEP" des Mikroprozessors 1, in der dessen Taktgenerator
11 abgeschaltet ist und der Taktgenera tor 4 mit der Frequenzteilerstufe die Taktversorgung
der Schaltung übernimmt. Hiernach bleiben die in den Registerstellen des Schieberegisters
2 gespeicherten Daten stehen, es werden also in dieser Zeit weder Daten in das Schieberegister
2 geschoben, noch die in dem als Ringregister arbeitenden Schieberegister 2 gespeicherten
Daten durchgeschoben. Die Taktfrequenz des zweiten Taktgenerators 4 dient lediglich
dazu, die in den Registerstellen des Schieberegisters 2 stehenden Daten auf dessen
Ausgänge SS1 bis SS16 zu schalten. Schaltet nun der Mikroprozessor nach einer Datenübertragung
in die Betriebsart "SLEEP", bleiben die anzuzeigenden Daten auf der Flüssigkristallanzeige
LCD erhalten, während der Stromverbrauch durch die niedrigere Frequenz verringert
wird.
[0019] Die Spannungspegel für die Rückelektroden-Impulsfolgen sind wegen der geregelten
Spannungsquelle 6 unabhängig von der Versorgungsspannung. Ferner ergibt sich zusammen
mit der Temperaturkompensation ein konstanter Kontrast der Flüssigkristallanzeige
LCD.
[0020] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist mit den in der punktgestrichelten Umrandung
gezeichneten Schaltungselementen als integrierter Schaltkreis ausgeführt.
[0021] Die Figur 4 zeigt einen schematischen Aufbau der ersten Schnittstelle P1, die aus
einer Takterzeugungseinheit P11 und einem Multiplexer P12 aufgebaut ist. Die Takterzeugungseinheit
P11 erzeugt die Taktimpulse für das Schieberegister 2, die über die Leitung 13 diesem
zugeführt werden. Über die Leitung 11 werden die Taktimpulse des Mikroprozessors
sowohl der Impulserzeugungs einheit P11 als auch dem Multiplexer P12 zugeführt. Über
die Leitungen 15 wird sowohl ein Reset-Impuls als auch das Steuersignal "MASK" dem
Multiplexer zugeführt. Die an dem Eingang DE anliegenden 4-Bit-Daten D1 bis D4 werden
über vier Leitungen 10 dem Multiplexer P12 zugeführt und auf zwei Leitungen 12a gemultiplext.
Am Ausgang DA stehen somit zwei Datensignale DA1 und DA2 zur Verfügung, die dem Schieberegister
2 gemäß Figur 6 zugeführt werden, wobei dieses Schieberegister physikalisch als 2
Bit-Schieberegister aufgebaut ist. Schließlich werden dem Multiplexer P12 über zwei
Leitungen 12b der Inhalt der letzten Stufe des Schieberegisters 2 als Datensignal
S16A1 und S16A2 zugeführt.
[0022] In Figur 5 ist die zweite Schnittstelle P2 gemäß der Figur 3 detaillierter dargestellt,
wobei mit den Bezugszeichen P22 und P23 ein Eingangsspeicher bzw. der Dekoder bezeichnet
ist. Dem Dateneingang DE des Eingangsspeichers P23 werden über die Leitung 10 die
4 Bit-Steuerdaten C1 bis C4 zugeführt. Der Eingangsspeicher P23 kann beispielsweise
aus vier D-Flipflops aufgebaut sein. Die Eingangsdaten werden über eine Leitung 15a
dem Dekoder P22 zugeführt. Ferner werden der Eingangsspeicher P23 als auch der Dekoder
P22 über eine Taktleitung 19 mit dem Takt versorgt. Schließlich stehen am Ausgang
DA über die Leitungen 15 die dekodierten Steuerdaten zur Verfügung. Hierbei wird
über eine erste Leitung ein Rücksetzsignal R gesendet, das auch an den Eingangsspeicher
P23 weitergeleitet wird, an einer zweiten Leitung ist das Steuersignal "MASK" erzeugt,
während über die restlichen vier Leitungen Steuersignale MUX1 bis MUX4 anstehen, wobei
diese Steuersignale die Betriebsart für die Flüssigkristallanzeige LCD bestimmen.
Dies kann sowohl eine direkte Ansteuerung der Flüssigkristallanzeige als auch eine
Ansteuerung im 2:1-, 3:1- bzw. 4:1-Multiplexverfahren sein. Das Steuersignal "MASK"
wird dann gesendet, wenn ein Inhalt einer Registerstelle des Schieberegisters 2 nicht
erzeugt werden muß, sondern der alte Inhalt wieder in das Schieberegister 2 geschoben
werden kann.
[0023] Die Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Schieberegisters 2 gemäß der Figur
3. Dieses Schieberegister 2 besteht aus Doppel-D-Flipflops D1 bis D16 mit jeweils
dem Dateneingang D1 bzw. D2. Den beiden Dateneingängen des ersten Flipflops D1 werden
über zwei Leitung 12a die vom Multiplexer erzeugten Datensignale DA1 bzw. DA2 zugeführt.
Über zwei Leitungen 13 werden dem Takteingang TE der Flipflops zwei zueinander inverse
Taktsignale zugeführt. Jedes D-Flipflop weist vier Ausgänge Q1 bis Q4 auf, wobei
die Ausgänge Q1 und Q2 mit den beiden Dateneingängen D1 und D2 des nachfolgenden D-Flipflops
verbunden sind. Die beiden Ausgänge Q1 und Q2 des letzten D-Flipflops D16 führen über
die beiden Leitungen 12b die Dateninhalte S16A1 bzw. S16A2 der letzten Registerstelle
des Schieberegisters 2 der Schnittstelle P1 gemäß der Figur 3 zu, womit die Ringstruktur
des Schieberegisters 2 verwirklicht ist. Die Ausgänge Q1 bis Q4 der D-Flipflops sind
jeweils über eine Drain-Source-Strecke eines Feldeffekttransistors mit dem Eingang
1 eines Pegelwandlers PW verbunden. Die jeweils zu einem D-Flipflop D1 bis D16 gehörenden
vier Feldeffekttransistoren sind mit TD1 bis TD16 bezeichnet. Die Gate-Elektroden
der zum gleichen Ausgang eines D-Flipflops gehörenden Feldeffekttransistors jeder
Transistorengruppe TD1 bis TD16 sind verbunden und werden über vier Leitungen 17a
mit den von dem Pegelwandler 7 erzeugten Rückelektroden-Impulsfolgen BP1 bis BP4
versorgt. Die Pegelwandler PW1 bis PW16 werden zusätzlich mit der Tripplerspannung
U
trip versorgt. An den Ausgängen 0 dieser Pegelwandler sind die den Segmentelektroden-Impulsfolgen
entsprechenden Impulsmuster abgreifbar und werden über die Leitungen SS1 bis SS16
den Treiberstufen TS1 bis TS16 zugeführt.
[0024] Mit dem dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel lassen sich also bis
zu 64 Segmente ansteuern, wobei die Segmentdaten auch in der Ruhestellung des Mikroprozessors
(Betriebsart "SLEEP") angezeigt werden. Diese Betriebsart ermöglicht eine Reduzierung
des Stromverbrauchs bei gleichzeitiger vorteilhafter Speicherung der Segmentdaten
in einem als Ringregisters ausgebildeten Schieberegister, so daß hierdurch ein Speicher,
beispielsweise ein Schreib-Lese-Speicher (RAM) entfällt. Auch ist kein Dekodierschaltkreis,
beispielsweise ein programmierbares logisches Feld (PLA), notwendig, da die Segmentdaten
softwaremäßig im Mikroprozessor dekodiert werden. Ebenso softwaremäßig erfolgt die
Auswahl der Zeitmultiplexrate, so daß die Schaltung ohne Änderung der Hardware an
verschiedene Layouts von Flüssigkristallanzeigen anpaßbar ist.
[0025] Ferner gewährleistet eine temperaturkompensiert Regelspannung zur Erzeugung der
Spannungspegel für die Rückelektroden- und Segmentelektroden-Impulsfolgen eine Unabhängigkeit
von der Versorgungsspannung, die deshalb zwischen 1,2 V und 5 V schwanken kann, ohne
eine Einbuße an Kontrast für die Flüssigkristallanzeige zu erleiden.
[0026] Schließlich kann die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung bezüglich der anzusteuernden
Segmentelektroden einfach erweitert werden, indem die Anzahl der Stufen des Schieberegisters
erhöht und gegebenenfalls die Software angepaßt wird.
1) Schaltungsanordnung mit einem einen ersten Taktgenerator (11) aufweisenden Mikroprozessor
(1) zum Betrieb einer Flüssigkristallanzeige (LCD) im Zeitschrittmultiplexverfahren,
die wenigstens eine Rückelektrode und mehrere Segmentelektroden aufweist, wobei jeder
Rückelektrode eine Rückelektroden-Impulsfolge zugeordnet ist, für jede mögliche Kombination
von Bildpunkten auf einer Segmentelektrode eine Segmentelektroden-Impulsfolge vorgegeben
ist und alle Impulsfolgen periodisch Taktintervalle übereinstimmender Länge und Zahl
aufweisen, mit Treiberstufen (TS1, ..., TS16) für die Segmentelektroden, die in
Abhängigkeit von den der Schaltungsanordnung zugeführten Datensignalen die Segmentelektroden-Impulsfolgen
erzeugen und mit einer Schieberegisteranordnung (2), die die zugeführten Datensignale
speichert, wobei die Schieberegisteranordnung (2) eine Stufenzahl aufweist, die der
Zahl der Segmentelektroden entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozessor
(1) über eine erste Schnittstelle (P1) die Datensignale der Schieberegisteranordnung
(2) zuführt, daß die die Datensignale speichernde Schieberegisteranordnung (2) als
Ringregister ausgebildet ist, daß jede Registerstelle der Schieberegisteranordnung
(2) eindeutig einer Segmentelektrode zugeordnet ist, daß der Mikroprozessor (1) über
eine zweite Schnittstelle (P2) Steuerdaten, insbesondere die Zeitmultiplex-Rate festlegenden
Daten einem Dekoder (P22) zuführt, daß der Dekoder (P22) die dekodierten Steuerdaten
an einen Pulsgenerator (3) weiterleitet, der eine Impulsfolge erzeugt, die bis auf
die Pegelhöhe der Rückelektroden-Impulsfolge entspricht, daß zur Erzeugung der Segmentelektroden-Impulsfolgen
entsprechend den Inhalten der Registerstellen der Schieberegisteranordnung (2) jede
Treiberstufe (TS1, ..., TS16) mit der von dem Pulsgenerator (3) erzeugten Impulsfolge
versorgt wird.
2) Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für die erste
und zweite Schnittstelle (P1, P2) zu übertragenden Daten in zeitlich aufeinanderfolgenden
Taktschritten der von dem ersten Taktgenerator (11) erzeugten Taktfrequenz über einen
einzigen Datenkanal (10) übertragen werden.
3) Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktualisierung
der darzustellenden Information auf der Flüssigkristallanzeige (LCD) dadurch erfolgt,
indem nur die Inhalte solcher Registerstellen des Ringregisters (2) aktualisiert
werden, deren zugeordneten Segmentelektroden zur aktuell darzustellenden Information
erforderlich sind und daß die Datensignale in den übrigen Registerstellen durch das
Ringregister (2) bis zu ihren alten Stellen durchgeschoben werden.
4) Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Übergang in die Betriebsart "SLEEP" des Mikroprozessors (1) der erste Taktgenerator
(11) abgeschaltet wird und daß mittels eines zweiten Taktgenerators (4), dessen Taktfrequenz
niedriger ist als die Taktfrequenz des ersten Taktgenerators (11), die Flüssigkristallanzeige
(LCD) dadurch in Betrieb gehalten wird, indem die Datensignale in den Registerstellen
des Ringregisters (2) beibehalten werden und im Takt der Taktfrequenz des zweiten
Taktgenerators (4) dieselben auf die Treiberstufen (TS1, ..., TS 16) geschaltet werden.
5) Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der die Rückelektroden- und Segmentelektroden-Impulsfolgen aufbauenden
Spannungspegel eine geregelte Spannungsquelle (6) vorgesehen ist, die eine die Temperaturabhängigkeit
der Flüssigkristallanzeige (LCD) kompensierende Ausgangsspannung (Ureg) liefert.