[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenausleger für Druckmaschinen mit einem über den
Hauptstapeltisch einschiebbaren Hilfsablagetisch und hinteren Bogenanschlägen, die
das hintere Ende der abzulegenden Bogen ausrichten.
[0002] Durch die DE-PS 20 47 808 ist ein derartiger Bogenausleger bekannt geworden. Dieser
weist hintere Bogenanschläge auf, die beim Einschieben eines Hilfsablagetisches in
bzw. gegen eine Bogentransporteinrichtung abgeschwenkt werden. Durch das Abschwenken
der Bogenanschläge sind diese außer Funktion gesetzt. Um jedoch auch weiterhin eine
Ausrichtung der auf den Hilfsablagetisch abgelegten Bogen vornehmen zu können, werden
zusätzlich angeordnete Bogenanschläge auf den Hilfsablagetisch abgesenkt. Diese zusätzlichen
Bogenanschläge sind mittels eines Hilfsgestänges mit den abschwenkbaren Bogenanschlägen
verbunden.
[0003] Nachteilig an dem Gegenstand gemäß der DE-PS 20 47 808 ist die Anordnung zusätzlicher
Bogenanschläge und die aufwendige Konstruktion zu deren Betätigung. Weiterhin werden
Bogen, die während des Einschiebens des Hilfsablagetisches auf diesem abgelegt werden,
durch das Herabsenken der zusätzlich vorgesehenen Bogenanschläge zwischen diesen und
dem Hilfsablagetisch eingeklemmt. Dieser Vorgang zerstört spätestens beim Herausziehen
des Hilfsablagetisches den oder die eingeklemmten Bogen und führt dadurch zu einer
unkorrekten Stapelbildung, zu dessen Behebung ein Maschinenstop unvermeidbar ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen Bogenanschlag für die Bogenhinterkante
bei Auslegern an bogenverarbeitenden Maschinen zu schaffen, der eine Ausrichtung des
Bogenhauptstapels in Bogentransportrichtung bewirkt und insbesondere beim Einschieben
einer Zwischenstapeleinrichtung in den Bereich der abzulegenden Bogen verhindert,
daß der oder die Bogen einer oberen Lage des Bogenhauptstapels wie auch die auf die
Zwischenstapeleinrichtung aufgelegten Bogen durch das Einschieben der Zwischenstapeleinrichtung
aus einer vorbestimmten, ausgerichteten Lage verschoben werden.
[0005] Die geltende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Bogenanschläge liegen insbesondere darin, daß
sie die Nachteile des Standes der Technik vermeiden und darüberhinaus die Bogen des
Hauptstapels während des Einschiebens einer Zwischenstapeleinrichtung weiterhin ausrichten.
Die einfache Konstruktion ist kostengünstig herstellbar, ist störunanfällig und leicht
zu handhaben, wodurch Wartungskosten und Stillstandszeiten der Maschine gesenkt werden.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Bogenauslegers,
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Bogenhauptstapels, in Bogentransportrichtung
gesehen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Zwischenstapeleinrichtung,
Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht des Bereiches Bogenhauptstapelhinterkante mit
den erfindungsgemäßen Bogenanschlägen.
[0009] Ein Bogenausleger 1 für eine Druckmaschine weist ein Kettenrad 2 und eine umlaufende,
endlose Kette 3 auf, an der Bogengreifereinrichtungen 4 angeordnet sind. Die Bogen
6 werden von einer nicht dargestellten Druckmaschine bedruckt und von den Bogengreifern
4 über einen Bogenhauptstapel 7 transportiert, über welchem sie an vorgegebener Stelle
ihren Greiferschluß öffnen und den Bogen 6 fallenlassen. Hierbei wird die Bogenhinterkante
von einer Bremseinrichtung 8 (z.B. Saugwalze) gehalten, welche die Geschwindigkeit
des Bogens verzögert. Die Bremseinrichtung 8 ist in einer zwischen Gestellwänden 9,11
des Bogenauslegers 1 horizontal verschiebbaren Traverse (nicht dargestellt) gelagert.
Die Traverse kann aufgrund ihrer horizontalen Verschiebbarkeit auf verschiedene Bogenformate
eingestellt werden.
[0010] Unterhalb der Bremseinrichtung 8 ist eine horizontal in Bogentransportrichtung oszillierende
Leiste 13 vorgesehen. Die Leiste 13 weist zu diesem Zweck einen mit der Leiste 13
fest verbundenen Schlitten 12 auf. Der Schlitten 12 ist jeweils an seiner auf die
Gestellwand 9;11 weisenden Seite mit zwei drehbar gelagerten Rollen 41,42 versehen,
die in einer gestellwandfesten Führung 43 horizontal geführt werden. Eine erste Rolle
41 steht hierbei jeweils in Kontakt mit einem exzentrisch zur Bremseinrichtung 8 angeordneten
Nocken 46. Eine Druckfeder 44 stützt sich auf ihrer einen Seite jeweils an der Gestellwand
9;11 und auf der anderen Seite am Schlitten 12 ab. Eine durch den Nocken 8 aufgezwungene,
horizontale Auslenkung des Schlittens 12 erfolgt gegen die Rückstellkraft der Druckfeder
44.
[0011] An der Leiste 13 sind in einem Abstand a voneinander zwei Bolzen 16,17 vorgesehen,
auf denen jeweils ein Bogenanschlag 18;19 schwenkbar angeordnet ist. Die Bogenanschläge
18;19 werden zusammen mit der Leiste 13 in bzw. gegen die Bogentransportrichtung bewegt
und stoßen dabei an eine Bogen- bzw. Bogenstapelhinterkante. Hierbei werden die auf
den Bogenhauptstapel 7 abgelegten Bogen 6 gegen einen vorderen Bogenanschlag 39 geschoben
und ausgerichtet.
[0012] Die Bogenanschläge 18,19 sind so lang ausgeführt, daß sie einen oberen Bereich des
Bogenhauptstapels 7 überdecken und somit auch für die Bogen des oberen Bereichs einen
Anschlag bilden.
[0013] Beim Einschub einer Zwischenstapeleinrichtung 21 in den Bereich der abzulegenden
Bogen 6 werden sowohl die Bogen 6 auf dem Bogenhauptstapel 7 als auch die Bogen 6
auf einem Zwischenstapel 25 auf der Zwischenstapeleinrichtung 21 mittels der oszillierenden
Bogenanschläge 18,19 ausgerichtet.
[0014] Die Bogenanschläge 18,19 wirken während der Trennung des unteren Bogenhauptstapels
7 von einem oberen Zwischenstapel 25 solange auf die Hinterkanten beider Stapel 7,25,
bis die Zwischenstapeleinrichtung 21 mit ihrer Vorderkante die Bogenanschläge erreicht
hat. In diesem Moment ist der obere Zwischenstapel 25 vom unteren Bogenhauptstapel
7 getrennt. Eine Ausrichtung des unteren Bogenhauptstapels 7 ist nicht mehr notwendig,
daher werden die Bogenanschläge 18,19 beim Einschieben der Zwischenstapeleinrichtung
21, vorzugsweise bei Kontakt der Zwischenstapeleinrichtung 21 mit den Bogenanschlägen
18,19 quer zur Bogentransportrichtung bzw. quer zur Einschubrichtung der Zwischenstapeleinrichtung
21 um den Bolzen 16;17 nach oben geschwenkt, bis sie auf der Oberfläche der Zwischenstapeleinrichtung
21 zu liegen kommen. Eine oszillierende Bewegung der Bogenanschläge 18, 19 erfolgt
daraufhin in Kontakt mit der Oberfläche der Zwischenstapeleinrichtung 21.
[0015] Die Schwenkbewegung der Bogenanschläge 16,17 wird durch eine Einrichtung 22 am Vorderteil
der Zwischenstapeleinrichtung 21 ausgelöst. Zu diesem Zweck weist die Zwischenstapeleinrichtung
21 in einem Abstand b (b < a) zwei Schrägen 23,24 auf, deren Verlängerungen 26,27
sich unter einem spitzen Winkel α (z.B. 90°) schneiden, wobei die unter dem Winkel
α gebildete Spitze 28 in Einschubrichtung der Zwischenstapeleinrichtung 21, also entgegen
der Bogentransportrichtung, weist.
[0016] Eine auf die Bogenanschläge 18,19 nach unten wirkende Kraft wird allein durch die
Schwerkraft der Bogenanschläge 18,19 aufgebracht. Es ist jedoch auch denkbar, diese
mittels Zug- oder Druckfedern zu verstärken. Die Bogenanschläge 18,19 hängen in Grundstellung,
d.h. wenn eine Hauptstapelplatte 31 soweit abgeschwenkt ist, daß sie keinen Kontakt
mehr mit den Bogenanschlägen 18,19 aufweist, stets um einen kleinen Winkel β (ca.
15°) zur Vertikalen 29,30 geneigt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Hauptstapelplatte
31 beim Hochfahren im z.B. leeren Zustand durch Kontaktieren der Bogenanschläge 18,19
diese in eine Schwenkbewegung versetzt, so daß die Bogenanschläge 18,19 nur durch
ihr Eigengewicht belastet auf der Hauptstapelplatte 31 aufliegen.
[0017] Die Zwischenstapeleinrichtung 21 ist in einfacher Bauweise als Stapelplatte ausgeführt
und weist an ihren Seitenkanten 32,33 jeweils eine Anzahl drehbar gelagerter Rollen
34,36 auf, mittels derer sie in Schienen 37,38 leicht verschiebbar horizontal geführt
wird. Die Schienen 37,38 sind an den Gestellwänden 9,11 befestigt.
[0018] Der vordere Bogenanschlag 39 ist unterhalb des Kettenrades 2 vorgesehen und schwenkbar
an den Gestellwänden 9,11 befestigt.
Teileliste
[0019]
1 Bogenausleger
2 Kettenrad
3 Kette
4 Bogengreifereinrichtung
5 -
6 Bogen
7 Bogenhauptstapel
8 Bremseinrichtung, Saugwalze
9 Gestellwand
10 -
11 Gestellwand
12 -
13 Leiste
14 -
15 -
16 Bolzen
17 Bolzen
18 Bogenanschlag
19 Bogenanschlag
20 -
21 Zwischenstapeleinrichtung
22 Einrichrung
23 Schräge
24 Schräge
25 Zwischenstapel
26 Verlängerung
27 Verlängerung
28 Spitze
29 Vertikale
30 -
31 Hauptstapelplatte
32 Seitenkante
33 Seitenkante
34 Rolle
35 -
36 Rolle
37 Schiene
38 Schiene
39 Bogenanschlag
40 -
41 Rolle
42 Rolle
43 Führung
44 Druckfeder
45 -
46 Nocken
a Abstand (16,17)
b Abstand (23,24)
α Winkel (∢ 26;27)
β Winkel (∢ 18,29)
1. Bogenanschlag (18;19) für die Bogenhinterkante bei Bogenauslegern (1) an bogenverarbeitenden
Maschinen, bei denen zur Erzeugung von Zwischenstapeln (25) eine in den Bereich der
abzulegenden Bogen (6) einschieb- bzw. einfahrbare Zwischenstapeleinrichtung (21)
vorgesehen ist, welche für die Zeit des Stapelwechsels die abzulegenden Bogen (6)
aufnimmt, wobei im Bereich der Stapelhinterkante eine Bogenbremse (8) vorgesehen ist,
die zusammen mit den Bogenanschlägen (18,19) auf das entsprechende Bogenformat einstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenanschläge (18,19) gleichzeitig mit der Hinterkante
des Bogenhauptstapels (7) und der Hinterkante des Zwischenstapels (25) in Berührung
bringbar angeordnet sind.
2. Bogenanschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bogenanschlag (18;19)
quer zur Bogentransportrichtung schwenkbar angeordnet ist.
3. Bogenanschlag nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenstapeleinrichtung
(21) zwei Schrägen (23,24) aufweist und daß die Schrägen (23, 24) mit den Bogenanschlägen
(18,19) in Kontakt bringbar angeordnet sind.
4. Bogenanschlag nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bogenanschlag
(18;19) in einem Winkel β größer als null zu einer Vertikalen (29;30) angeordnet ist.
5. Bogenanschlag nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abstand
(b) der Schrägen (23,24) kleiner ist als ein Abstand (a) der als Bolzen (16,17) ausgebildeten
Schwenkpunkte der Bogenanschläge (18,19).
6. Bogenanschlag nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichent, daß eine Verlängerung
(26) der Schräge (23) eine Verlängerung (27) der Schräge (24) unter einem spitzen
Winkel (α) schneidet.