(19)
(11) EP 0 409 191 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.01.1991  Patentblatt  1991/04

(21) Anmeldenummer: 90113752.1

(22) Anmeldetag:  18.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C11D 9/26, C11D 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.07.1989 DE 3923905

(71) Anmelder:
  • Dunkel, Harald
    D-53919 Weilerswist (DE)
  • Dominick, Reiner
    D-50169 Kerpen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dunkel, Harald
    D-53919 Weilerswist (DE)
  • Dominick, Reiner
    D-50169 Kerpen (DE)

(74) Vertreter: Eggert, Hans-Gunther, Dr. 
Räderscheidtstrasse 1
50935 Köln
50935 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinigungsmittel für Epoxidharzbeschichtung auf Platten, Fliesen etc.


    (57) Verwendung einer wässrigen Emulsion, die eine Seife und ein organisches Lösungsmittel für angehärtete Epoxidharze enthält, zur Entfernung von Epoxidharz-Fugenmassen von Platten oder Fliesen.


    Beschreibung


    [0001] Bei Naßräumen sowie bei Räumen in denen mit chemischen Mitteln gearbeitet wird und in denen Fliesen verlegt sind, ist es erforderlich, daß die Fugen dieser Fliesen mit Epoxidharz gegen Nässe und gegen chemische Mittel abgedichtet werden. Epoxidharz hat die Eigenschaft sehr schnell zu reagieren. Aus diesem Grund muß einer­seits sehr sorgfältig gearbeitet werden, d.h. man muß sorgfältig darauf achten, daß die Epoxidharz-­Fugenmasse nur in die zu bearbeitende Fuge und nicht auf die unmittelbar daran angrenzenden Fliesen ge­langt. Kommt die Fugenmasse noch auf die Fliese, so muß sie alsbald entfernt werden, weil sie sich sonst nicht mehr oder nur mit allergrößter Mühe entfernen läßt. Aber auch dann, wenn der Bearbeiter sofort reagiert, ist eine Entfernung nur mit großer Mühe möglich.

    [0002] Bisher wurde das überschüssige Material mit dem elastischen Fugenspachtel oder der Schlämmkelle durch Abziehen in diagonaler Richtung von der Fliesenober­fläche entfernt und das restliche Fugenmaterial an der Oberfläche mit möglichst wenig Wasser emulgiert. Es war unbedingt notwendig, die Fliesenflächen danach nochmals mit einem sauberen weichen Schwamm zu rei­nigen. Insbesondere bei unglasierten Fliesen und solchen mit Mattglasuren muß vor dem Aushärten rückstandsfrei abgewaschen werden.

    [0003] In der Praxis wurde auch schon Terpentin zur Ent­fernung der letzten Reste der Epoxidharz-Fugenmasse verwendet.

    [0004] Aber auch hier bleibt oftmals ein Schleier zurück, der sich nicht oder nur kaum entfernen läßt. Empfohlen wird auch das Abreiben mit Spiritus zur Entfernung des Schleiers von glasierten Flächen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Reini­gung von mit Epoxidharz verschmierten Fliesen und Platten zu erleichtern.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ver­wendung einer wässrigen Emulsion gelöst, die eine Seife und ein geeignetes organisches Lösungsmittel für angehärtete Epoxidharze enthält.

    [0007] Unter den organischen Lösungsmitteln werden Ester von niederen Fettsäuren mit niederen Alkoholen bevorzugt. Als besonders geeignet erwies sich Butylacetat.

    [0008] Für die Zwecke der Erfindung geeignete Seifen sind die Natrium- oder Kaliumsalze der gesättigten und ungesät­tigten höheren Fettsäuren, der Harzsäuren, des Kolo­phoniums und der Naphthensäuren, die als feste oder halbfeste Gemische im Handel sind. Als besonders geeignet haben sich die Kaliumsalze höherer Fettsäu­ren, die sogenannten Schmierseifen oder Kaliseifen erwiesen. Ihr Anteil ist wesentlich höher als nur zur Emulgierung des organischen Lösungsmittels nötig und beträgt etwa 10 bis 30 %, insbesondere 15 bis 25 Gew.% der Menge des organischen Lösungsmittels.

    [0009] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, zunächst die Seife gleichmäßig in dem Lösungsmittel zu verteilen, d.h. partiell oder vollständig zu lösen und dann durch Zugabe von kaltem Wasser die gewünschte Emulsion zu bilden. Die Wassermenge beträgt in der Regel das 4- bis 6-Fache der Menge des organischen Lösungsmittels.

    [0010] Als sehr geeignet zur Entfernung von Epoxidharzen von Platten oder Fliesen hat sich ein Gemisch erwiesen, daß durch Verdünnen einer Mischung von 100 Liter Butylacetat und 20 kg Schmierseife mit 500 Liter kaltem Wasser erhalten wurde.

    [0011] Das so hergestellte Produkt kann in Kanister abgefüllt werden und ist in dieser Form einsatzfähig.

    [0012] Mit den erfindungsgemässen Mitteln können Epoxidharze ohne jegliche Rückstände einfach und wirksam und damit schleierfrei entfernt werden. Auch im Nachhinein noch entdeckte Stellen lassen sich damit beseitigen. Diese Entfernung irgendwelcher Reste von Epoxidharz-Fugen­massen gelingt in wesentlich kürzerer Zeit als mit den bisher bekannten Methoden. Die Zeitersparnis gegenüber der herkömmlichen Arbeitsweise beträgt mehr als 50 %.


    Ansprüche

    1. Verwendung einer wässrigen Emulsion, die eine Seife und ein organisches Lösungsmittel für angehärtete Epoxidharze enthält, zur Entfernung von Epoxidharz-Fugenmassen von Platten oder Fliesen.
     
    2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Seifen die Kaliumsalze höherer Fettsäuren sind.
     
    3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein Ester von niederen Fettsäuren mit niederen Alkoholen, insbesondere Butylacetat ist.
     
    4. Verwendung eines Gemisches erhalten durch Ver­dünnung einer Mischung von 100 Liter Butylacetat und 20 kg Schmierseife mit 500 Liter Wasser für den Zweck des Anspruchs 1.