[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung eines sich aus
thermisch abbaubaren und thermisch beständigen Stoffen zusammensetzenden Materials
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-OS 35 24 902 ist ein Sinterbandofen zur thermischen Aufarbeitung von
mit organischen Verbindungen verunreinigten mineralischen Stoffen bekannt, bei dem
die vorher zerkleinerten Stoffe in dem Sinterbandofen erhitzt und gezündet werden,
wodurch die organischen Verunreinigungsbestandteile oxidativ zerstört werden.
[0003] Dazu wird das Aufgabegut in einer Vorwärmzone aufgeheizt und in eine Brennzone transportiert,
in der es in einer Zündzone mit mehreren Brennern gezündet wird, wobei die organischen
Inhaltsstoffe ausgebrannt und in einer Ausbrennzone mit einem weiteren Brenner thermisch
nachbehandelt werden.
[0004] In einer an die Ausbrennzone anschließenden Kühlzone wird das Aufgabegut abgekühlt
und verläßt als von organischen Verunreinigungen gereinigter mineralischer Stoff den
Sinterbandofen und kann als Rohstoff erneut in einen Herstellungsprozess von z.
B. mineralischen Fasern zurückgeführt werden.
[0005] Zum Transport des Aufgabegutes wird ein Sinterband verwendet, das in einem im wesentlichen
geschlossenen Sinterbandofen endlos umläuft und aus einem hochtemperaturbeständigen,
luftdurchlässigen Gitter besteht.
[0006] Zur Vorwärmung des Aufgabegutes bzw. zur Zündung der thermischen Nachverbrennung
sind unterhalb des Sinterbandes weitere Brenner angeordnet, die Heißgase unmittelbar
von unten auf das Sinterband bzw. das darauf befindliche Aufgabegut richten.
[0007] Die wesentlichen Vorteile eines Sinterbandofens gegenüber einem herkömmlichen Drehrohrofen
bestehen darin, daß die thermische Behandlung in einem vollkommen gasdicht abgeschlossenen
System durchgeführt wird, wobei die Luftführung so durchgeführt wird, daß in der
Anlage stets ein geringer Unterdruck herrscht, wodurch die gesamte Sinterbandanlage
hermetisch gegenüber der Umgebung abgedichtet ist.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Vorteil eines Sinterbandofens besteht darin, daß auch ein
kurzzeitiges Abstellen sowie erneutes Anfahren ohne zusätzliche Wartezeiten möglich
ist.
[0009] Bei der bekannten Vorrichtung wird aus der Brennzone sowie der Kühlzone heiße Abluft
abgezogen und zur Vorwärmung in der Vorwärmezone verwendet, wobei die Vorwärmluft
in der Vorwärmezone das Aufgabegut von oben nach unten durchströmt. Im unteren Bereich
der Vorwärmezone wird die Abluft abgezogen und über ein Gebläse einem ersten Wärmetauscher
zugeführt und daran anschließend an eine Einrichtung zur thermischen Nachverbrenung
abgegeben, wo die aufgeheizten Abgase von organischen, vorwiegend gasförmigen Bestandteilen
befreit werden.
[0010] Der Abluftstrom aus der thermischen Nachverbrennung wird erneut über den ersten Wärmetauscher
zu einem Filter und einem Wäscher geführt, bevor er über einen Ventilator an einen
Kamin abgegeben wird, so daß gasförmige saure Bestandteile mit Hilfe von Natronlauge
oder Kalkhydrat reduziert werden, bevor sie an die Umgebungsluft abgegeben werden.
[0011] Ein zweiter vom Abluftstrom aus der thermischen Nachverbrennung erwärmter Wärmetauscher
ist mit einem Gebläse verbunden, das Frischluft durch den Wärmetauscher führt und
über Klappen gesteuert zu den Brennern in der Brennzone sowie zur Vorwärmzone leitet.
Um die Sinterbandanlage hermetisch gegen die Umgebung abzudichten, wird die Luftführung
im Sinterbandofen so durchgeführt, daß in der Anlage ein geringer Unterdruck herrscht.
[0012] Bei der bekannten Vorrichtung wird somit vorgewärmte Brenner-Zuluft dem Brenner
zugeführt sowie vorgewärmte Zuluft vermischt mit dem Abluftstrom in die Vorwärmzone
des Sinterbandofens eingeblasen. Dabei besteht keine Möglichkeit, den Verbrennungsvorgang
im Brennraum des Sinterbandofens in Abhängigkeit von den Gasverhältnissen im Sinterbandofen
zu regeln, die zu einem wesentlichen Teil von der Art und Zusammensetzung des thermisch
zu behandelnden Materials abhängen. Um einen gleichmäßigen Ausbrand des aus thermisch
abbaubaren und thermisch beständigen Stoffen zusammengesetzten Materials zu erzielen,
muß die Verbrennungstemperatur bzw. der Sauerstoffgehalt im Brennraum des Sinterbandofens
so eingestellt werden, daß ein Verbrennen des Materials vermieden aber eine Vergasung
der thermisch abbaubaren Stoffe des Materials erzielt wird.
[0013] Zusätzlich wird bei der bekannten Vorrichtung durch entsprechende Luftführung und
durch Wärmerückgewinnung der Energiebedarf der Anlage verringert, jedoch dienen die
aus der Brennzone und der Kühlzone abgesaugten Rauch-Heißgase ausschließlich zur Erwärmung
der Vorwärmzone, während die Brennzone mit vorgewärmter Brenner-Zuluft versorgt wird,
die ausschließlich aus Frischluft besteht, die über einen aus dem Abluftstrom der
thermischen Nachverbrennung geleiteten Wärmetauscher erwärmt wird. Da der die Frischluft
erwärmende Wärmetauscher dem Wärmetauscher nachgeschaltet ist, der die der thermischen
Nachverbrennung zugeführten Abgase erwärmt, ist nur ein verhältnismäßig geringer Wärmeeintrag
in die Brennerzuluft möglich.
[0014] Aus der DE-AS 1 167 317 ist ein Sinterbandofen zur thermischen Behandlung von aus
Rohphosphaten bestehenden Formlingen bekannt, der mehrere oberhalb des Sinterbandes
verteilt angeordnete Brenner aufweist. Unterhalb des Sinterbandes sind in gleichen
Abständen zueinander mehrere Absaugeinrichtungen in Saugkammern vorgesehen, die über
eine Sammelleitung mit einem Sauggebläse verbunden sind, das die heißen Verbrennungsgase
in Trockenkammern zum Vortrocknen des Materials leitet.
[0015] Die Brenner des bekannten Sinterbandofens bestehen aus einer senkrecht zur Längserstreckung
des Sinterbandes und sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Sinterbandes
erstreckenden Brennkammer und einer Brennerdüse, die die Heißluft aus der Brennkammer
über die gesamte Breite des Sinterbandes abgibt. Die Brenner sind in einer Wand des
Sinterbandofens befestigt und mit einer Treibstoffzuleitung sowie einer Luftzufuhr
verbunden. Das andere Ende der Brenner schwebt frei im Brennraum des Sinterbandofens,
da durch die starke Hitzeentwicklung im Brennraum des Sinterbandofens im Betrieb
sowie die entsprechende Abkühlung beim Abstellen des Sinterbandofens erhebliche Längenänderungen
der metallischen Brenner die Folge sind und somit bei einer Befestigung des freien
Endes der Brenner an der gegenüberliegenden Seitenwand des Sinterbandofens erhebliche
Spannungen auftreten würden.
[0016] Beim Betrieb eines derartigen Sinterbandofens insbesondere zur thermischen Behandlung
eines sich aus thermisch abbaubaren und thermisch beständigen Stoffen zusammensetzenden
Materials ist es wegen der gezielten Temperaturführung entlang der Strecke des Sinterbandes
von wesentlicher Bedeutung, daß die über die Länge des Sinterbandes verteilt angeordneten
Brenner zuverlässig arbeiten und die der jeweiligen Zone zugeordnete Temperatur mit
nur geringen Abweichungen halten. Bei der bekannten Sinterbandanlage erfolgt die
Temperatureinstellung im Brennraum des Sinterbandofens empirisch, ohne daß eine exakte
Temperaturregelung und Brennerüberwachung möglich ist.
[0017] Da die Erwärmung des auf dem Sinterband befindlichen Aufgabegutes über die gesamte
Breite des Sinterbandes gefordert wird, um eine gleichmäßige thermische Behandlung
des Aufgabegutes zu erzielen, andererseits aber die Brenner ein erhebliches Gewicht
aufweisen und aus Stabilitätsgründen somit nur in begrenzter Länge ausgeführt werden
können, ist auch die Breite des Sinterbandes und damit des Sinterbandofens begrenzt,
was den Durchsatz des Sinterbandofen ebenfalls begrenzt.
[0018] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei der Erwärmung des zu behandelnden
Materials einen optimalen Wirkungsgrad und eine hohe Durch satzrate bei optimaler
thermischer Behandlung des Materials mit gleichmäßigem Ausbrand und minimalen Staubemissionen
gewährleistet, den Aufbau einer kompakten und vorzugsweise transportablen Anlage
ermöglicht und bei hoher Stabilität der Brenner und einer großen Breite des Sinterbandes
bzw. des Sinterbandofens eine Überwachung der Brenner ermöglicht und die Einhaltung
eines vorgegebenen Temperaturniveaus gewährleistet.
[0019] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs
1 gelöst.
[0020] Die erfindungsgemäße Lösung gewährleistet bei der Erwärmung des zu behandelnden
Materials einen optimalen Wirkungsgrad und eine hohe Durchsatzrate bei optimaler
thermischer Behandlung des Materials mit gleichmäßigem Ausbrand und minimalen Staubemissionen.
Dadurch bedingt ist der Aufbau einer kompakten und vorzugsweise transportablen Anlage
möglich und bei hoher Stabilität der Brenner und einer großen Breite des Sinterbandes
bzw. des Sinterbandofens eine Überwachung der Brenner sichergestellt sowie die Einhaltung
eines vorgegebenen Temperaturniveaus gewährleistet.
[0021] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge und/oder Zusammensetzung der den Brennern zugeführten Verbrennungsluft
in Abhängigkeit von der von einer im Bereich der Brenner angeordneten Meßeinrichtung
erfaßten Sauerstoffmenge geregelt wird.
[0022] Die Regelung der den Brennern zugeführten Verbrennungsluft in Abhängigkeit von dem
Sauerstoffgehalt der Abgase ermöglicht eine Optimierung des Betriebs, da dadurch
die thermische Behandlung des Materials in Abhängigkeit von der Materialzusammensetzung
bestimmt und der zu filternde Abgasstrom eine leicht zu entsorgende Zusammensetzung
erhält.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß den
Brennern unmittelbar ein Brennstoff-Primärluft-Gemisch über ein Primärluft-Klappenventil
und ein Brennstoff-Regelventil sowie über eine im Brennraum der Brenner angeordnete
Mischeinrichtung ein Sekundärluftstrom geregelt zugeführt wird, der mittels eines
Sekundärluft-Klappenventils gesteuert wird, dessen Öffnung in Abhängigkeit von der
in der Ofenkammer des Sinterbandofens mittels einer Meßeinrichtung erfaßten Sauerstoffmenge
geregelt wird.
[0024] Diese Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung schafft einen gleichmäßigen Ausbrand
des aus thermisch abbaubaren und thermisch beständigen Stoffen zusammengesetzten Materials
in Abhängigkeit von der Materialzusammensetzung, wobei bei unterschiedlichen Kohlewasserstoffen
im Material die Sekundärluftmenge so gesteuert wird, daß gleichbleibende Verbrennungsbedingungen
im Brennraum des Sinterbandofens herrschen. Dabei werden die Brenner selbst nur mit
einem Brennstoff-Primärluft-Gemisch versorgt, während der Sekundärluftstrom steuerbar
in Abhängigkeit von den Gasverhältnissen im Brennraum des Sinterbandofens veränderbar
ist. Dabei wird eine optimale Durchmischung der Se kundärluft mit der aus dem Brenner
austretenden Flamme erreicht, so daß eine feinfühlige Steuerung der Gasverhältnisse
im Sinterbandofen möglich ist.
[0025] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die den Brennern zugeführte Verbrennungsluft aus reinem Sauerstoff besteht.
[0026] Dadurch kann der Stickoxid-Anteil von ca. 75% entfallen und die gesamte Abluftmenge
entsprechend dem verringerten NO₂-Gehalt reduziert werden.
[0027] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischeinrichtung vor der Flammen-Austrittsöffnung der Brenner angeordnet ist
und daß der Sekundärluftstrom senkrecht zur Flammenaustrittsrichtung radial in die
Mischeinrichtung eintritt und daß das Primärluft-Klappenventil und das Brennstoff-Regelventil
mit einem Verbundregler verbunden sind.
[0028] Dadurch wird eine gezielte Zufuhr von Sekundärluft in die Brennkammer der Brenner
möglich, während die Flammensteuerung über die zugeführte Primärluft/Brennstoffmischung
erfolgt, so daß ein äußerst gleichmäßiger Ausbrand erzielt wird.
[0029] Die Hauptfunktion der Brennkammer besteht darin, daß bei unterschiedlichen Kohlewasserstoffen
im thermisch zu behandelnden Material die entsprechende Luftmenge verstärkt oder
vermindert zugeführt wird, was über die O₂-Steuerung an der Sekundärluft erfolgt.
Diese Sekundärluftregelung hat sich in Verbindung mit der Verbundregelung des Brennstoff-Primärluftgemisches
als besonders bedeutsam für einen gleichmäßigen Ausbrand des thermisch zu behandelnden
Materials erwiesen.
[0030] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen LÖsung ist dadurch gekennzeichnet,
daß mit zunehmendem Sauerstoffgehalt im Brennraum des Sinterbandofens die Zufuhr
der Sekundärluft gedrosselt wird.
[0031] Infolge der notwendigen unterschiedlichen Energiemengen pro Kilogramm zu behandelnden
Materials und den daraus resultierenden unterschiedlichen Sauerstoffwerten im Sinterbandofen
kann eine optimale Steuerung des Ausbrands durch Regelung der den Brennern zugeführten
Sekundärluftmenge in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt im Brennraum des Sinterbandofens
durchgeführt werden. Bei zunehmenden Sauerstoffgehalt wird die Sekundärluftmenge
pro Zeiteinheit verringert, während bei abnehmenden Sauerstoffgehalt die Sekundärluftmenge
kontinuierlich vergrößert wird.
[0032] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß mehrere über das
Sinterband verteilt angeordnete Brenner und Absaugeinrichtungen in unmittelbarer Nähe
zumindest eines Teils der Brenner angeordnet sind, daß die Brenner oberhalb und unterhalb
des Sinterbandes angeordnet sind und daß bei oberhalb des Sinterbandes angeordneten
Brennern die zugehörige Absaugeinrichtung unterhalb des Sinterbandes und bei unterhalb
des Sinterbandes angeordneten Brennern die zugehörige Absaugeinrichtung oberhalb
des Sinterbandes angeordnet ist.
[0033] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Absaugeinrichtungen wird der Heißluftstrom
durch das auf dem Sinterband befindliche Material gedrückt und die mit organischen
Verunreinigungen versehenen Rauch- oder Schadstoff-Heißgase werden unmittelbar oberhalb
bzw. unterhalb der Brennerflamme, also am Ort höchster Temperatur erfaßt und zur
Weiterverwendung abgeleitet.
[0034] Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht es somit, die Rauch- oder
Schadgase am Entstehungsort zur Wärmeabfuhr in jeder Brennereinstellzone abzusaugen
und somit die im Sinterbandofen vorhandene Prallhitze gezielt zu verwenden. Dadurch
wird zum einen der Wirkungsgrad der Anlage weiter verbessert und es besteht gleichzeitig
die Möglichkeit, die Durchsatzrate von zu behandelnden Material zu erhöhen, da eine
gezielte Temperatursteuerung geschaffen wird, die Voraussetzung dafür ist, daß das
thermisch zu behandelnde Material einerseits nicht verbrennt und andererseits thermisch
so intensiv behandelt wird, daß die zu beseitigenden organischen Verbindungen in kürzestmöglicher
Zeit vom Material abgelöst werden.
[0035] Dadurch werden minimale Staub- und Schadgasemissionen aus dem Sinterbandofen sichergestellt,
was eine Entlastung der nachgeschalteten Filter bzw. eine erhebliche Verringerung
von Schadstoffen mit sich bringt.
[0036] Die hohe Durchsatzrate in Verbindung mit einem optimalen Wirkungsgrad schafft die
Voraussetzung dafür, daß eine kompakte Anlage zur thermischen Behandlung bspw. von
kontaminierten Böden geschaffen werden kann, die in einer Containerbauweise transportabel
ist und somit die Aufstellung an Orten zuläßt, wo derartige kontaminierte Böden entsorgt
werden müssen.
[0037] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung zur Erfassung der Sauerstoffmenge im jeweiligen Brennraum oberhalb
der Brenner bzw. in den Absaugeinrichtungen angeordnet ist.
[0038] Durch die Brennersteuerung mit einer aus reinem Sauerstoff oder normaler Außenluft
bzw. einem Außenluft-SauerstoffGemisch bestehenden Verbrennungsluft in Abhängigkeit
von der O₂-Erfassung im jeweiligen Brennraum oberhalb der Brenner, d.h. in einem Kanal,
wo die Abluft abgesaugt wird, kann sowohl der Verbrennungsvorgang des zu behandelnden
Materials als auch die Zusammensetzung der Abluft gezielt gesteuert werden.
[0039] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung werden die über
die Absaugeinrichtung abgeleiteten Rauch-Heißgase mit über einen Wärmetauscher erhitzter
Frischluft vermischt den Brennern als erhitzte primäre und/oder sekundäre Verbrennungsluft
zugeführt.
[0040] Auf diese Weise werden die am Entstehungsort abgesaugten Rauch-Heißgase unmittelbar
wieder den Brennern als Sekundär- und/oder Primärluft zugeführt, so daß kurze Wege
gewährleistet sind, die den Aufbau einer kompakten Anlage ermöglichen und darüber
hinaus geringe Wärmeverluste bedingen.
[0041] Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß ein hoher Anteil
an Rauch-Heißgasen im Sinterbandofen eingehalten wird, so daß der Sauerstoffanteil
insgesamt gering ist, wodurch ein Ausbrennen des thermisch zu behandelnden Materials
verhindert wird. Dadurch ergibt sich gleichzeitig die Möglichkeit einer Temperatursteuerung
auf hohem Temperaturniveau, so daß die Intensität bei der Behandlung des thermisch
zu behandelnden Materials erhöht wird.
[0042] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung werden
die über die Absaugeinrichtung abgeleiteten Rauch-Heißgase mit über einen Wärmetauscher
erhitzter Frischluft vermischt den Brennern als erhitzte primäre und/oder sekundäre
Verbrennungsluft zugeführt.
[0043] Auf diese Weise werden die am Entstehungsort abgesaugten Rauch-Heißgase unmittelbar
wieder den Brennern als Sekundär- und/oder Primärluft zugeführt, so daß kurze Wege
gewährleistet sind, die den Aufbau einer kompakten Anlage ermöglichen und darüber
hinaus geringe Wärmeverluste bedingen.
[0044] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die erhitzte Verbrennungsluft einer Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung
zugeführt wird, deren Brenner mit Verbrennungsluft gespeist wird, deren Zusammensetzung
oder Menge über eine Regeleinrichtung in Abhängigkeit von den von der Einrichtung
zur thermischen Nachverbrennung abgegebenen Abgasen geregelt wird.
[0045] Da nach gesetzlichen Bestimmungen der O₂-Gehalt der Abluft exakt definiert sein muß,
ermöglicht die Steuerung der den Brennern der thermischen Nachbrennkammer zugeführten
Verbrennungsluft in Abhängigkeit von der O₂-Erfassung eine genaue Einstellung der
Zusammensetzung der Abluft der thermischen Nachbrennkammer.
[0046] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die über die Absaugeinrichtungen
abgeleiteten Rauch-Heißgase über einen ersten Rauchgasventilator in den in Laufrichtung
eines Düsenbandes hinteren Teil eines Düsenbandtrockners geleitet werden, dort erneut
abgesaugt und über eine zweiten Rauchgasventilator in den vorderen Teil des Düsenbandtrockners
geleitet, dort erneut abgesaugt und an mindestens ein Zyklon abgegeben werden, in
dem Feststoffe von Gasen getrennt und letztere über einen Haupt-Rauchgasventilator
sowie einen Rauchgas-Wärmetauscher an die Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung
abgegeben werden, während die Feststoffe auf das Sinterband des Sinterbandofens zurückgeführt
werden, daß die Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung mit der RauchAbgasleitung
des Zyklons verbunden ist und über einen Frischluftventilator, den Frischluft-Wärmetauscher
und einen Verbrennungsluftventilator gesteuert mit Frischluft gespeist wird, und
die Abgase der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung über den Frischluft-Wärmetauscher
zur Erwärmung der Frischluft über den Rauchgas-Wärmetauscher an einen Filter abgegeben
werden, dessen Ausgang über einen Reingasventilator, eine Venturidüse mit einem Wäscher
verbunden ist, dessen Ausgang gereinigtes Gas über einen statischen Mischer an einen
Emissionskamin abgibt, daß der Ausgang des Wäschers über einen Wärmetauscher mit dem
statischen Mischer verbunden ist, durch den dem Wäscher zugeführtes Frischwasser
erwärmt wird und daß der Boden des Filters über eine Zellradschleuse und eine Förderschnecke
mit einem Zwischenlager-Behälter verbunden ist, von dem in vorgebbaren Zeitintervallen
Abfallstoffe entnommen und einem Löschmischer zugeführt werden, der zusätzlich mit
einer Zementschlempeleitung verbunden ist und dem ein deponierfähiger Reststoff entnehmbar
ist.
[0047] Durch die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird die Vorwärmung des zu behandelnden
Materials ausschließlich in den Düsenbandtrockner verlagert, der durch eine Mischung
aus Rauch-Heißgasen und erhitzter Frischluft gespeist wird, während im Sinterbandofen
in der Ausbrenn-, Nachbrenn- und Abkühlzone die eigentliche thermische Behandlung
mit hoher Intensität erfolgt. Gleichzeitig wird die in den am Entstehungsort abgesaugten
Rauch-Heißgasen noch enthaltene Wärmeenergie intensiv genutzt bevor die Rauch-Heißgase
über Wärmetauscher geleitet zur thermischen Nachverbrennung geführt werden.
[0048] Diese Ausgestaltung verbessert weiterhin den Wirkungsgrad, da die aus der Einrichtung
zur thermischen Nachverbrennung austretenden Rein-Heißgase zunächst über den Frischluft-Wärmetauscher
geleitet werden, so daß ein hoher Wärmeeintrag in die zu erhitzende Frischluft gewährleistet
ist. Erst anschließend erfolgt eine Wärmeabgabe an das zur thermischen Nachverbrennung
geleitete Rauch- oder Schadgas.
[0049] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Absaugeinrichtungen mit einem Sammelkanal verbunden sind, der an dem Ausgang des
Frischluft-Wärmetauschers angeschlossen und mit einem Sekundärluft-Sammelkanal verbunden
ist, von dem einzelne Sekundärluftleitungen zu den Brennern führen und der über den
Verbrennungsluftventilator mit dem Brenner der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung
verbunden ist, wobei hinter dem Verbrennungsluftventilator eine Primärluft-Sammelleitung
abzweigt, die unmittelbar zu den einzelnen Brennern führt und daß der Düsenbandtrockner
oberhalb des Sinterbandofens angeordnet ist und vom Sammelkanal ein senkrechter
Schacht abzweigt, von dem eine Rauch-Heißgasleitung über den ersten Rauchgasventilator
zum hinteren Teil des Düsenbandtrockners führt.
[0050] Diese Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht einen extrem kompakten
Aufbau der gesamten Anlage bei gleichzeitiger optimaler Energieausnutzung, da die
Sammelkanäle eine verbesserte Isolation ermöglichen und eine Durchmischung von Frischluft
und Rauch-Heißgasen unmittelbar in den Sammelkanälen erfolgt. Auf diese Art und Weise
kann ein gedrängter Aufbau bewerkstelligt werden und dabei infolge der optimalen thermischen
Luftführung ein hoher Durchsatz erzielt werden.
[0051] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Seitenwand
des Sinterbandofens geführten Brenner mittels in Längsrichtung der Brenner längenveränderlicher
Abstützeinrichtungen an der gegenüberliegenden Seitenwand des Sinterbandofens abgestützt
sind, wobei die Abstützeinrichtungen aus einem mit dem freien Ende der Brennkammer
der Brenner verbundenen ersten Rohr und einem durch die andere Seitenwand des Sinterbandofens
geführten und mit der Seitenwand verbundenen zweiten Rohr bestehen, die gegeneinander
beweglich ineinander gelagert sind, und daß die Abstützeinrichtungen mit Sensoreinrichtungen
zur Erfassung des Betriebszustandes der Brenner verbunden sind.
[0052] Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine stabile Abstützung der Brenner
unter Berücksichtigung der Längenänderungen der Brenner bei Temperaturänderungen
und gleichzeitig eine wesentliche Vergrößerung des Brennraums des Sinterbandofens
durch Verbreitern des Brennraumes und damit des Sinterbandes.
[0053] Gleichzeitig wird die Abstützeinrichtung zur Aufnahme von Sensoren für eine Brenner-
und Temperaturüberwachung sowie eine Temperaturregelung eingesetzt. Dabei kann vorteilhafterweise
die Sensoreinrichtung so in die Abstützeinrichtung integriert werden, daß Störeinflüsse
ausgeschaltet werden und gleichzeitig ein Schutz der Sensoreinrichtung vor aggressiven
Gasen bei der thermischen Behandlung von kontaminierten Materialien und vor den hohen
Temperaturen bei der thermischen Behandlung gegeben ist.
[0054] Die Ausgestaltung der Abstützeinrichtung aus ineinander verschieblich gelagerten
Rohren schafft eine stabile und gleichzeitig platzsparende Anordnung der Abstützeinrichtung,
wobei der freie Innenraum der ineinander beweglich gelagerten Rohre zur Anordnung
und Unterbringung sowie Abschirmung der Sensoreinrichtungen verwendbar ist.
[0055] Demzufolge ist eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung zur Erfassung des Betriebszustandes der Brenner aus einer
Fotozelle zur Flammenüberwachung der Brenner besteht, die im Innern der ineinander
beweglich gelagerten Rohre angeordnet ist.
[0056] Da die Fotozelle auf die Brennkammer der Brenner ausgerichtet und durch die Rohre
gegen seitlich einfallendes Licht geschützt ist, kann eine exakte Flammenüberwachung
durchgeführt werden, wobei sowohl bei einem kontinuierlichen Betrieb der Brenner
ein permanentes Vorhandensein der Brennerflammen festgestellt werden kann als auch
bei einem intermittierenden Betrieb der Brenner jeweils dann die Flammenbildung erfaßt
werden kann, wenn eine übergeordnete Steuer- und Regeleinrichtung das Einschalten
des Brenners meldet.
[0057] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung besteht die Sensoreinrichtung
zur Erfassung des Betriebszustandes der Brenner aus einem durch die andere Seitenwand
des Sinterbandofens geführten Thermofühler, der unmittelbar an der Außenwand der Brennkammer
der Brenner angeordnet ist. Der Thermofühler reicht vorteilhafterweise etwa bis zur
Hälfte in den Brennraum entlang der Außenwand der Brennkammer der Brenner hinein,
so daß eine Temperaturüberwachung über einen weiten Bereich der Breite des Sinterbandes
durchgeführt werden kann. Wird in dem Bereich, in dem sich der Thermofühler befindet,
die gewünschte Sollwerttemperatur eingehalten, so kann grundsätzlich davon ausgegangen
werden, daß auch in dem der Brennkammer der Brenner benachbarten Bereich die eingestellte
Temperatur eingehalten wird.
[0058] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Fotozelle zur Flammenüberwachung auf einen vor der Flammen-Austrittsöffnung
der Brenner angeordneten Mischkorb ausgerichtet ist, der einen von der Flammen-Austrittsöffnung
der Brenner sich kontinuierlich zur Brennkammer erweiternden Querschnitt aufweist,
wobei die Wand des Mischkorbs Öffnungen enthält, durch die Sekundärluft geführt wird.
[0059] Dadurch wird bei gezielter Zufuhr von Sekundärluft in die Brennkammer der Brenner
eine Flammenüberwachung möglich, wobei die Flammensteuerung über die zugeführte Primärluft/Brennstoffmischung
erfolgt. Dabei besteht die Hauptfunktion der Brennkammer darin, bei unterschiedlichen
Kohlewasserstoffen im thermisch zu behandelnden Material die entsprechende Luftmenge
verstärkt oder vermindert zuzuführen, was über eine O₂-Steuerung der Sekundärluft
erfolgt. Diese Sekundärluftregelung hat sich in Verbindung mit der Verbundregelung
des Brennstoff-Primärluftgemisches als besonders bedeutsam für einen gleichmäßigen
Ausbrand des thermisch zu behandelnden Materials erwiesen.
[0060] Dabei wird mit zunehmendem Sauerstoffgehalt im Brennraum des Sinterbandofens die
Zufuhr der Sekundärluft gedrosselt und bei notwendigen unterschiedlichen Energiemengen
pro Kilogramm zu behandelnden Materials und den daraus resultierenden unterschiedlichen
Sauerstoffwerten im Sinterbandofen eine optimale Steuerung des Ausbrands durch Rege
lung der den Brennern zugeführten Sekundärluftmenge in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt
im Brennraum des Sinterbandofens durchgeführt.
[0061] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles soll der der Erfindung
zugrundeliegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Draufsicht auf eine Anlage zur thermischen Behandlung von
Materialien;
Figur 2 einen Schnitt durch eine Seitenwand des Sinterbandofens;
Figuren 3 und 4 einen detaillierten Anlagenplan einer Vorrichtung zur thermischen
Behandlung von Materialien;
Figur 5 eine schematische Seitenansicht eines Sinterbandofens mit mehreren Brennern
und Absaugeinrichtungen;
Figur 6 einen Schnitt durch eine Seitenwand des Sinterbandofens gemäß Figur 2 entlang
der Linie A-A;
Figur 7 einen Querschnitt durch einen Sinterbandofen;
Figur 8 einen vergrößerten Querschnitt durch den Brennraum eines Sinterbandofens
mit oberhalb und unterhalb des Sinterbandes angeordneten Brennern und
Figur 9 eine vergrößerte, detaillierte Darstellung eines Brenners gemäß Figur 2.
[0062] Die in Figur 1 dargestellte schematische Draufsicht auf eine Kompaktanlage zur thermischen
Behandlung eines aus thermisch abbaubaren und thermisch beständigen Stoffen zusammengesetzten
Materials ist auf die wesentlichen Funktionsteile zur thermischen Behandlung beschränkt
und zeigt nicht die zum Einbringen des zusammengesetzten Materials sowie zum Austragen
der gereinigten Stoffe notwendigen Fördereinrichtungen.
[0063] Ein zur thermischen Behandlung des Materials vorgesehener Sinterbandofen 10 ist unterhalb
eines Düsenbandtrockners 50 angeordnet, in den das zu behandelnde Material eingegeben
wird und nach der Vortrocknung und Vorwärmung in den Sinterbandofen 10 fällt, dem
das thermisch behandelte und von organischen Verbindungen befreite Material entnommen
werden kann.
[0064] Der Sinterbandofen 10 weist ein in Längserstreckung des Sinterbandofens 10 umlaufendes
Sinterband auf, quer zu dessen Laufrichtung mehrere Brenner verteilt angeordnet sind,
die über eine Primär- und Sekundärleitung mit einem Primärluftschacht 60 und einem
Sekundärluftschacht 61 verbunden sind. Im unmittelbaren Bereich der Brenner sind
Absaugeinrichtungen 41 bis 48 angeordnet, die über Zuleitungen mit einem Sammelschacht
40 verbunden sind, der an einen senkrechten Schacht 80 angeschlossen ist.
[0065] Der senkrechte Schacht 80 ist einerseits über eine Rauchgaszuleitung 63 mit dem
Düsenbandtrockner 50 und anderer seits über eine Frischluftleitung 70 mit einem Frischluftwärmetauscher
91 verbunden, dem Frischluft über einen Frischluftventilator 105 zugeführt wird.
[0066] Der senkrechte Schacht 80 bzw. Sammelkanal 40 ist über eine Verbrennungsluftleitung
62 mit einem Verbrennungsluftventilator 103 verbunden, der Verbrennungsluft einer
Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung 94 zuführt. Von der Verbrennungsluftleitung
62 zweigt eine Zuleitung zum Primärluft-Sammelschacht 60 ab.
[0067] Die vom Düsenbandtrockner 50 abgesaugten Rauchgase oder Schadgase werden über eine
Leitung 64 einem Zyklon 150 zugeführt, in dem Feststoffe von gasförmigen Stoffen
getrennt und die Feststoffe über eine Leitung 65 erneut dem Sinterbandofen 10 zugeführt
werden, während die gasförmigen Stoffe über eine Leitung 67 und einen Rauchgasventilator
104 einem Rauchgaswärmetauscher 93 zugeführt werden, von dem aus sie über einen weiteren
Rauchgaswärmetauscher 92 und eine Rauchgasleitung 69 der Einrichtung zur thermischen
Nachverbrennung 94 zugeführt werden.
[0068] In der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung 94 werden die Rauchgase einer
thermischen Nachverbrennung unterzogen und zur Aufwärmung der über den Frischluftventilator
105 angesaugten Frischluft über den Frischluftwärmetauscher 91 sowie zur Erwärmung
der Rauchgase über die Rauchgaswärmetauscher 92 und 93 geleitet. Der Rauchgaswärmetauscher
93 ist ausgangsseitig mit einer Reingasleitung 68 verbunden, die über einen Filter
160, einen Reingasventilator 106 und einen Wäscher 170 zu einem Abgaskamin 180 führt,
an den ein weiterer Frischluftventilator 109 zur Durchlüftung des Abgaskamins 180
angeschlossen ist.
[0069] An die Reingasleitung 68 kann zusätzlich eine Notklappe 161 zur Notlüftung eingesetzt
werden, für den Fall, daß bei einer Betriebsunterbrechung die Anlage durchlüftet werden
muß.
[0070] Wie Figur 1 zeigt, kann durch die intensive Ausnutzung der Rauch-Heißgase sowie durch
die Anordnung eines Düsenbandtrockners 50 unmittelbar im Bereich eines Sinterbandofens
10 und durch eine entsprechende Hintereinanderschaltung der einzelnen Aggregate zur
thermischen Behandlung des Materials und der gelösten Rauchgase sehr kompakt aufgebaut
werden, so daß bspw. entsprechend der Darstellung gemäß Figur 1 drei Bereiche I, II,
III zusammengefaßt werden können, die jeweils einer Bau- und Transporteinheit zugeordnet
sind. Dadurch läßt sich eine mobile Anlage erstellen, bei der die drei transportfähigen
Anlagenteile I, II, III an den Ort des Anfalls zu behandelnden Materials transportiert
werden können.
[0071] In Ergänzung zu diesen drei Transporteinheiten ist lediglich ein zusätzlicher Container
zur Aufnahme der Steuer- und Regeleinrichtungen als Warte erforderlich und gegebenenfalls
ein zusätzliches Notstromaggregat, das jedoch mit einer der drei Anlageteile verbunden
werden kann.
[0072] Der in Figur 2 dargestellte Schnitt durch eine Seitenwand des Sinterbandofens 10
verdeutlicht die Anordnung und Konfiguration der Brenner.
[0073] Der unterhalb des Obergurtes des Sinterbandes 20 angeordnete Brenner 2 ist mit einer
Brennstoffleitung 81 und einer Primärluftleitung 602 verbunden. In der Brennstoffleitung
81 ist ein Regelventil 35 und in der Primärluftleitung 602 ein Klappenventil 39 angeordnet,
die beide mit einem Verbundregler 36 verbunden sind, der das Brennstoff-Primärluft-Gemisch
für einen gleichmäßigen Ausbrand des thermisch zu behandelnden Materials regelt.
[0074] Die Sekundärluft wird in einem unterhalb des Sinterbandofens 10 angeordneten Sammelschacht
61 gesammelt und über eine Sekundärluftleitung 612 zu einem Mischkorb 32 geführt,
der vor der Austrittsöffnung des Brenners 2 angeordnet ist. Der Mischkorb 32 weist
einen sich kontinuierlich von der Brenneraustrittsöffnung zur Brennkammer 31 des
Brenners 2 erweiternden Querschnitt, d.h. im Längsschnitt eine kegelstumpfförmige
Form auf.
[0075] Die Wand des Mischkorbes 32 ist mit zahlreichen, im dargestellten Ausführungsbeispiel
kreisförmigen Öffnungen 33 versehen, durch die die über die Sekundärluftleitung 612
zugeführte Sekundärluft dem Flammenbereich des Brenners 2 zugeführt wird. Ein in der
Sekundärluftleitung 612 angeordnetes Stellventil 37 regelt dabei die dem Mischkorb
32 zugeführte Sekundärluft in Abhängigkeit von dem in der Ofenkammer 100 mit einer
Meßeinrichtung 300 erfaßten Sauerstoffwert.
[0076] Je nach erfaßtem O₂-Wert in der Ofenkammer 100 des Sinterbandofens 10 und dem an
einem Gas- oder Temperaturregler 400 eingestellten Sollwert wird das Stellventil 37
in der Sekundärluftleitung 612 motorisch verstellt, so daß unterschiedliche Sekundärluftmengen
in Abhängigkeit von den Gasverhältnissen in der Ofenkammer 100 eingestellt werden.
[0077] Dabei besteht die Hauptfunktion der Brennkammer 31 des Brenners 2 darin, bei unterschiedlichen
Kohlewasserstoffen im thermisch zu behandelnden Material die entsprechende Luftmenge
verstärkt oder vermindert zuzuführen, was über die O₂-Steuerung an der Sekundärluft
erfolgt. Diese Sekundärluftregelung hat sich in Verbindung mit der Verbundregelung
des Brennstoff-Primärluftgemisches als besonders bedeutsam für einen gleichmäßigen
Ausbrand des thermisch zu behandelnden Materials erwiesen.
[0078] Sowohl die Primärluft als auch die Sekundärluft sind stark rauchgashaltig und enthalten
einen geringen Sauerstoffanteil, so daß die thermische Behandlung des auf dem Sinterband
20 befindlichen Materials ohne größere Sauerstoffzufuhr möglich ist, was ein Ausbrennen
des Materials verhindert, so daß hohe Temperaturen möglich sind, ohne daß das Material
so verändert wird, daß eine Wiederverwendung ausgeschlossen ist.
[0079] Eine komplette Detaildarstellung einer Anlage zur thermischen Behandlung eines sich
aus thermisch abbaubaren und thermisch beständigen Stoffen zusammensetzenden Materials,
bspw. zur thermischen Behandlung kontaminierter Böden, ist in den Figuren 3 und 4
dargestellt. An Hand dieser Detaildarstellung soll die Funktionsweise der Vorrichtung
gemäß den Figuren 1 und 2 näher erläutert werden.
[0080] Der in Figur 3 dargestellte Längsschnitt durch eine Sinterbandanlage mit einem Düsenbandtrockner
50, einem Sinterbandofen 10, zwei Zyklonen 150, 151 und einem Mischer 120 zeigt eine
Aufgabevorrichtung 111, auf die das thermisch zu behandelnde Material bspw. mittels
eines Schaufelladers über eine Haspel 110 gegeben wird, in der es bspw. mittels Schneidemesser
zerkleinert wird. Das zerkleinerte Material gelangt mittels des Förderbandes 111 in
eine Eintragsöffnung auf der Oberseite des Düsenbandtrockners 50.
[0081] Im Düsenbandtrockner 50 befindet sich ein Förderband 51, auf dem das thermisch zu
bearbeitende Material in Pfeilrichtung an zwei Haspeln 54, 55 vorbei bis zu einer
Austragsöffnung transportiert wird. Der Düsenbandtrockner 50 wird mit vorerhitzer
Luft und Rauch-Heißgasen durchströmt, die mittels eines ersten Rauchgasventilators
101 in den Düsenbandtrockner 50 gedrückt und nach erneuter Umwälzung mittels eines
zweiten Rauchgasventilators 102 zu einer Abgasöffnung geleitet werden. Vom Förderband
51 fallendes Material wird mittels einer Austragsschnecke 52 ebenfalls in Richtung
auf die Austragsöffnung des Düsenbandtrockners 50 geleitet.
[0082] Die aus der Absaugöffnung an die Leitung 64 abgegebenen Gase bzw. Staubteile und
Schwebstoffe werden zu zwei hintereinandergeschalteten Zyklonen 150, 151 geleitet,
in denen die gasförmigen Bestandteile der Abgase von den Feststoffteilen getrennt
werden, wobei letztere über Leitungen 65, 66 zu Austragsschnecken 114 geführt und
von dort in die Eintragsöffnung des Sinterbandofens 10 geleitet werden.
[0083] Die von den Feststoffteilen getrennten gasförmige Bestandteile verlassen die Zyklone
150, 151 über eine Rauch-Abgasleitung 67.
[0084] Das durch die Eintragsöffung des Sinterbandofens 10 gelangende, thermisch vorbehandelte
Material gelangt auf ein Sinterband 20, mit dem es in Pfeilrichtung durch mehrere
thermische Zonen gemäß Figur 1 zu einer Austragsöffnung transportiert wird. In den
verschiedenen thermischen Zonen befinden sich in diesem Ausführungsbeispiel acht Brenner
1 bis 8, die jeweils oberhalb oder unterhalb des Obergurtes des Sinterbandes 20 angeordnet
sind, auf dem sich das zu behandelnde Material befindet, während der Untergurt den
Bandrücklauf bildet.
[0085] In der Darstellung gemäß Figur 3 sind die Brenner 1 bis 8 aus Gründen der besseren
Darstellbarkeit in einer Linie angeordnet, ihre Konfiguration innerhalb des Sinterbandofens
10 entspricht jedoch einer der Figur 1 entsprechenden Anordnung. Vom Sinterband 20
fallendes Material wird mittels einer am Boden des Sinterbandofens 10 angeordneten
Schnecke 9 ebenfalls in Richtung zur Austragsöffnung gefördert, wo das thermisch
behandelte Material mittels zweier Austragsschnecken 112 zu einem Mischer 120 gefördert
wird, in dem das Material abgekühlt und befeuchtet wird.
[0086] Der Mischer 120 ist zusätzlich mit einer Frischwasserleitung 84 und einer Leitung
83 für erwärmtes Brauchwasser sowie über eine Kondensatpumpe 121 mit einem Kondensatbehälter
122 verbunden, in den aus dem Mischer 120 abgesaug tes Kondensat geleitet wird. Das
durch den Mischer 120 geförderte, abgekühlte und befeuchtete Material wird schließlich
über ein Förderband 113 als gereinigtes, wiederverwendbares Material abgegeben.
[0087] Die Brenner 1 bis 8 werden über eine Brennstoffleitung 81 bspw. mit Flüssiggas aus
einem Gasbehälter 130 über einen Verdampfer 131 versorgt.
[0088] Die Primärluftleitungen der Brenner 1 bis 8 sind in einer Sammelleitung 60 zusammengefaßt,
während die Sekundärluftleitungen über Stellorgane mit einer Sammelleitung 61 verbunden
sind. Die Sekundärluftleitung 61 zweigt von einer Sammelleitung 70 ab, die über ein
Stellorgan zum ersten Rauchgasventilator 101 führt.
[0089] Die Rauch-Heißgase innerhalb des Sinterbandofens 10 werden gemäß Figur 1 am Entstehungsort,
d.h. an den jeweils zugeordneten Brennern 1 bis 8 erfaßt und über eine Sammelleitung
40 zum ersten Rauchgasventilator 101 geleitet. Auf diese Weise werden die aus der
Prallhitze abgeleiteten Rauch-Heißgase unmittelbar über den Rauchgasventilator 101
in den Düsenbandtrockner 50 zum Vorwärmen des thermisch zu behandelnden Materials
eingeleitet und mit einem einstellbaren Anteil an erhitzter Frischluft über die Leitung
70 vermischt. Die Bildung der Primär- und Sekundärluft, die über die Sammelleitungen
60 und 61 zugeführt werden, wird nachstehend an Hand der Darstellung gemäß Figur 4
näher erläutert.
[0090] Gemäß Figur 4 gelangt das von Schweb- und Feststoffen befreite Abgas über die Rauchgasleitung
69 zu einem Rauch gasventilator 104, der das Abgas aus dem Düsenbandtrockner 50 über
die Zyklone 150, 151 absaugt und über zwei hintereinandergeschaltete Rauchgas-Wärmetauscher
92, 93 zu der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung 94 führt. In den Rauchgas-Wärmetauschern
92, 93 wird das Rauch- oder Schadgas vor der Eingabe in die Einrichtung zur thermischen
Nachverbrennung 94 erhitzt, so daß in der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennnung
94 eine vollständige Verbrennung der Rauch- oder Schadgase erfolgen kann.
[0091] Über einen Frischluftventilator 105 wird Frischluft aus der Umgebung angesaugt und
über einen Frischluft-Wärmetauscher 91 geleitet, in dem die angesaugte Frischluft
durch die aus der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung 94 gelangenden Rein-Heißgase
erhitzt wird.
[0092] Die erhitzte Frischluft wird über eine Leitung 70 einerseits zur Sekundärluft-Sammelleitung
61 und anderseits über einen Verbrennungsluftventilator 103 zur Einrichtung zur thermischen
Nachverbrennung 94 und zur Primärluft-Sammelleitung 60 geleitet, so daß die Primärluft
über die Sammelleitung 60 mit erhöhtem Druck den Brennern 1 bis 8 zugeführt wird.
[0093] Gleichzeitig gelangt die Verbrennungsluft zum Brenner der thermischen Nachverbrennung
94, dem zusätzlich über die Leitung 81 Flüssiggas als Brennstoff zugeführt wird.
[0094] Die die Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung 94 verlassenden Rein-Heißgase
werden zunächst über den Frischluftwärmetauscher 91 zur Abgabe von hoher thermi scher
Energie an die über den Frischluftventilator 105 angesaugte Frischluft sowie zur
Erwärmung der Rauch- oder Schadgase vor der Zufuhr zur Einrichtung zur thermischen
Nachverbrennung 94 durch die Rauchgas-Wärmetauscher 92, 93 geleitet.
[0095] Über einen Filter 160, in dem die Abluft mechanisch gereinigt wird, gelangt die
Abluft über einen Reingasventilator 106 und eine Venturidüse 107 zu einem Wäscher
170, in dem die in der Abluft hinter dem Filter 160 verbleibenden gasförmigen, sauren
Bestandteile wie SOx, MOx, HFl, HCl mittels dosierter Natronlauge oder Kalkhydrat
reduziert werden.
[0096] Der anfallende Waschwasserschlamm kann mit Hilfe des Wärmeinhalts des Abgasstromes
über einen Wärmetauscher 95 getrocknet werden, so daß nur eine Trockensubstanz zur
weiteren Entsorgung anfällt. Über einen statischen Mischer 171, der zusätzlich mit
einem großen Frischluftventilator 109 verbunden ist, gelangt der gereinigte Abgasstrom
an den Kamin 180, von wo aus der vernachlässigbar mit Schadstoffen versehene Abgasstrom
an die Umgebungsluft abgegeben wird.
[0097] Die aus dem Filter 160 herausgefilterten Feststoffteile werden über eine Zellradschleuse
116 und eine Förderschnecke 117 an einen Zwischenlagerbehälter 118 abgegeben, aus
dem sie in bestimmten Zeitintervallen entnommen und an einen Löschmischer 119 abgegeben
werden, der zusätzlich mit einer Zementschlempe in gleichen Zeitintervallen beaufschlagt
wird. Der den Löschmischer 119 verlassende de ponierfähige Reststoff kann entweder
wiederverwendet oder deponiert werden.
[0098] Der Wäscher 170 weist zusätzlich eine Wäscher-Umwälzpumpe 172 auf, mit der Waschwasser
der Venturidüse 107 zugeführt bzw. als erwärmtes Brauchwasser an den Mischer 120 gemäß
Figur 4 abgegeben wird. Frischwasser wird dem Wächer 170 über eine Frischwasser-Sammelleitung
84 zugeführt bzw. an den Wärmetauscher 95 abgegeben.
[0099] Über einen Behälter 140 wird Flüssigkalk über eine Dosierschnecke 115 in exakt bemessenen
Dosen an das Rein-Heißgas in der Reingasleitung 68 abgegeben, so daß saure Bestandteile
bereits chemisch neutralisiert werden.
[0100] In die Verbindung zwischen dem Rauchgas-Wärmetauscher 93 und dem Filter 160 kann
zusätzlich eine Sauerstoffklappe eingeschaltet werden, die für den Fall der Betriebsunterbrechung
geöffnet wird, so daß auch im Notfall keine Schadstoffe über den Kamin 180 an die
Umgebungsluft gelangen.
[0101] Durch die intensive Nutzung der im Sinterbandofen anfallenden Rauch-Heißgase auf
kürzestem Wege wird der Gesamtwirkungsgrad der Anlage deutlich erhöht, wobei die
Prallhitze am Ort des Entstehens abgeleitet und unverzüglich der Ablage wieder auf
kürzestem Wege zugeführt wird.
[0102] Figur 5 zeigt eine Seitenansicht des Sinterbandofens 10 im Bereich der Brenneranordnung
und verdeutlicht die Anordnung der einzelnen Brenner 1 bis 8 und der Absaugeinrich
tungen 41 bis 49 unterhalb und oberhalb eines Sinterbandes 20, das zwischen zwei Umlenkrollen
umläuft und auf der oberen Bandseite das zu behandelnde Material trägt, das über eine
Öffnung in der Oberseite des Sinterbandofens 10 vom Düsenbandtrockner bzw. von einer
mit dem Zyklon 150 gemäß Figur 1 verbundenen Austragsschnecke auf das Sinterband
20 gelangt.
[0103] Die Brenner 1 bis 8 sind in einer Ausbrennzone AU, einer Nachbrennzone N und einer
Abkühlzone AB oberhalb und unterhalb des Sinterbandes 20 angeordnet. In der Ausbrennzone
ist ein erster Brenner 1 oberhalb des Sinterbandes 20 angeordnet, dem in Laufrichtung
des Sinterbandes 20, die durch einen Pfeil angezeigt ist, ein Brenner 2 unterhalb
des Sinterbandes 20 folgt. Es folgen in der Ausbrennzone AU zwei oberhalb des Sinterbandes
20 angeordnete Brenner 3, 4, denen in der Nachbrennzone N ein Brenner 5 unterhalb
des Sinterbandes folgt, dem sich ein Brenner 6 oberhalb des Sinterbandes 20 anschließt.
[0104] In der Abkühlzone sind ebenfalls in Laufrichtung des Sinterbandes 20 unterhalb und
oberhalb des Sinterbandes Brenner 7, 8 angeordnet.
[0105] Im unmittelbaren Bereich der Brenner 1 bis 8 jeweils unterhalb oder oberhalb des
Sinterbandes 20 sind - je nachdem, ob die Brenner 1 bis 8 unterhalb oder oberhalb
des Sinterbandes 20 angeordnet sind - die Öffnungen von Absaugeinrichtungen 41 bis
49 vorgesehen, wobei die in Transportrichtung letzte Absaugeinrichtung in der Abkühlzone
des Sinterbandofens 10 oberhalb des Sinterbandes 20 angeordnet ist.
[0106] Die Anordnung der Absaugeinrichtung 41 bis 49 im unmittelbaren Bereich der Brenner
1 bis 8 gestattet es, die von den Brennern 1 bis 8 abgegebene thermische Energie nach
der thermischen Behandlung des auf dem Sinterband 20 befindlichen Materials unmittelbar
am Ort des Entstehens wieder zu erfassen und damit die Prallhitze optimal auszunutzen
und weiterzuverwenden.
[0107] Der in Figur 6 dargestellte Schnitt durch eine Seitenwand des Sinterbandofens 10
entlang der Linie A-A gemäß Figur 2 verdeutlicht die Anordnung und Konfiguration der
Brenner sowie der Absaugeinrichtungen.
[0108] Der unterhalb des Sinterbandes 20 angeordnete Brenner 2 ist mit einer Brennstoffleitung
81 und einer Primärluftleitung 602 verbunden. In der Brennstoffleitung 81 ist ein
Regelventil 35 und in der Primärluftleitung 602 ein Klappenventil 39 angeordnet,
die beide mit einem Verbundregler 36 verbunden sind, der das Brennstoff-Primärluft-Gemisch
für einen gleichmäßigen Ausbrand des thermisch zu behandelnden Materials regelt.
[0109] Die Sekundärluft wird in einem unterhalb des Sinterbandofens 10 angeordneten Sammelschacht
61 gesammelt und über eine Sekundärluftleitung 612 zu einem Mischkorb 32 geführt,
der vor der Austrittsöffnung des Brenners 2 angeordnet ist. Der Mischkorb 32 weist
einen sich kontinuierlich von der Brenneraustrittsöffnung zur Brennkammer 31 erweiternden
Querschnitt, d.h. im Längsschnitt eine kegelstumpfförmige Form auf.
[0110] Die Wand des Mischkorbes 32 ist mit zahlreichen, im dargestellten Ausführungsbeispiel
kreisförmigen Öffnungen 33 versehen, durch die die über die Sekundärluftleitung 612
zugeführte Sekundärluft dem Flammenbereich des Brenners 2 zugeführt wird. Ein in der
Sekundärluftleitung 612 angeordnetes Stellventil 37 regelt dabei die dem Mischkorb
32 zugeführte Sekundärluft in Abhängigkeit von dem in der Ofenkammer 100 erfaßten
Sauerstoffwert. Je nach erfaßtem O₂-Wert in der Ofenkammer 100 des Sinterbandofens
10 wird das Stellventil 37 in der Sekundärluftleitung 612 motorisch verstellt, so
daß unterschiedliche Sekundärluftmengen in Abhängigkeit von den Gasverhältnissen
in der Ofenkammer 100 eingestellt werden.
[0111] Dabei besteht die Hauptfunktion der Ofenkammer darin, bei unterschiedlichen Kohlewasserstoffen
im thermisch zu behandelnden Material die entsprechende Luftmenge verstärkt oder
vermindert zuzuführen, was über die O₂-Steuerung an der Sekundärluft erfolgt. Diese
Sekundärluftregelung hat sich in Verbindung mit der Verbundregelung des Brennstoff-Primärluftgemisches
als besonders bedeutsam für einen gleichmäßigen Ausbrand des thermisch zu behandelnden
Materials erwiesen.
[0112] Sowohl die Primärluft als auch die Sekundärluft sind stark rauchgashaltig und enthalten
einen geringen Sauerstoffanteil, so daß die thermische Behandlung des auf dem Sinterband
20 befindlichen Materials ohne größere Sauerstoffzufuhr möglich ist, was ein Ausbrennen
des Materials verhindert, so daß hohe Temperaturen möglich sind, ohne daß das Material
so verändert wird, daß eine Wiederverwendung ausgeschlossen ist.
[0113] Unmittelbar oberhalb des Förderbandes 20 und des Brenners 2 ist eine Öffnung für
eine Absaugeinrichtung 42 angeordnet, die an ihrem anderen Ende mit einem Sammelschacht
40 verbunden ist, in den sämtliche weiteren Absaugeinrichtungen gemäß Figur 5 einmünden.
[0114] Wie Figur 6 verdeutlicht, ist eine unmittelbare thermische Verbindung zwischen der
von dem Brenner 2 abgegebenen thermischen Energie und der Absaugeinrichtung 42 gegeben,
so daß die durch das Aufgabegut gelangte Prallhitze unmittelbar am Entstehungsort
abgesaugt wird, und in jeder Brennereinstellzone zur Vorwärmung genutzt werden kann.
[0115] Der in Figur 7 dargestellte Querschnitt durch einen Sinterbandofen 10 zeigt die
hermetisch abdichtbare Ofenkammer 100, die durch Seitenwände 11, 12 sowie ein Deckblech
13 und ein Bodenblech 18 gebildet wird. Zur Vermeidung von Wärmestrahlungsverlusten
ist die Ofenwand innen mit einer hitzebeständigen Isolierung 24 bspw. einer Keramikfasermatte
versehen. Wahlweise kann die Innenwand der Ofenkammer 100 zusätzlich mit einem Stahlblech
abgedeckt sein, so daß sich die hitzebeständige Isolierung 24 zwischen dieser Brennraumabdeckung
und den Seitenwänden 11, 12 bzw. dem Deckblech 13 bzw. Bodenblech 18 befindet.
[0116] Ein senkrecht zur Zeichenebene nach Art eines Förderbandes umlaufendes Sinterband
20 wird von einem Antrieb betätigt, der aus einem auf einer Antriebskonsole 16 angeordneten
Antriebsmotor 14 besteht, der über eine Kettenradverbindung 15 die Achse einer in
der Ofenkammer 100 befindlichen Antriebstrommel 21 antreibt. Die Antriebstrommel 21
weist ein Nockengreiferband 23 auf, das in das Sinterband 20 eingreift. Die Antriebstrommel
21 wird von Tragrollen 22 gestützt.
[0117] Der Sinterbandofen 10 ist auf Stützen 17 gelagert, die an ihrem unteren Ende zusätzliche
Halteschienen 19 zur Befestigung der Anlage aufweisen. Eine Abgasleitung 41 führt
die aus der Verbrennung resultierenden Rauch-Heißgase zu einer weiteren thermischen
Behandlung oder zur Erhöhung des thermischen Wirkungsgrades vermischt mit Außenluft
zurück in den Brennraum über die Brenner als Primär- oder Sekundärluft.
[0118] Figur 8 zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch die Ofenkammer 100 im Bereich
des Sinterbandes 20, auf dessen Oberseite das Aufgabegut aufgebracht wird. Oberhalb
und unterhalb des Sinterbandes 20 sind in vorgegebenen Abständen zum Sinterband 20
und in vorgegebenen Abständen entlang des Sinterbandes 20 Brenner 2, 3 angeordnet.
[0119] Die Brenner 2, 3 werden über eine Leitung 81 mit Brennstoff und über eine Leitung
602 mit vorgewärmter Primärluft versorgt und weisen einen Brennraum 30, eine Brennkammer
31 sowie Brennerdüsen 34 für die Heißluft auf.
[0120] Wie Figur 8 verdeutlicht, ist der untere Brenner 2 unterhalb des das Material tragenden
Sinterbandes 20 bzw. wegen der Ausführung des Sinterbandes 20 als Endlosband zwischen
dem das Material tragenden Band und dem Rücklaufband angeordnet. Dabei ist der Abstand
des unteren Brenner vom Sinterband 20 geringer als der des oberen Brenners 3.
[0121] Zusätzlich ist eine Sekundärluftleitung 612 durch zur Zufuhr von erhitzter Sekundärluft
vorgesehen.
[0122] Da der untere Brenner 2 zwischen dem Ober- und Unterzug des umlaufenden Sinterbandes
20 angeordnet werden muß, um das auf dem Sinterband 20 befindliche Material unterhalb
des Oberzuges des Sinterbandes 20 zu erhitzen und wegen des begrenzten, zur Verfügung
stehenden Raumes zwischen dem Oberzug und Unterzug des Sinterbandes 20 eine unmittelbar,
d.h. in einem rechten Winkel auf das Sinterband 20 gerichtete Austrittsdüse des unteren
Brenners 2 zu einem Verbrennen des auf dem Sinterband 20 befindlichen Materials führen
würde, ist die Austrittsdüse 34 des unteren Brenners 2 unter einem spitzen Winkel
auf das Sinterband 20 gerichtet, so daß die aus der Austrittsdüse 34 des unteren
Brenners 2 austretenden Heißgase unter einem spitzen Winkel auf das Sinterband 20
auftreffen, d.h. ein größerer Abstand zwischen der Austrittsfläche der Austrittsdüse
34 des unteren Brenners 2 und dem Sinterband 20 geschaffen wird. Zur besseren Erwärmung
des auf dem Sinterband 20 befindlichen Materials weist der untere Brenner 2 vorzugsweise
2 unter einem spitzen Winkel auf das Sinterband 20 gerichtete Austrittsdüsen 34 auf.
[0123] Demgegenüber ist die Austrittsdüse 34 des oberen Brenners unter einem rechten Winkel
auf das Sinterband 20 gerichtet, so daß die aus dem oberen Brenner 3 austretenden
Heißgase unter einem rechten Winkel auf das Sinterband 20 auftreffen.
[0124] Alternativ hierzu kann auch der obere Brenner 3 Austrittsdüsen 34 aufweisen, die
unter einem spitzen Winkel auf das Sinterband 20 gerichtet sind. In gleicher Weise
können zusätzlich zu einer unter einem rechten Winkel auf das Sinterband 20 gerichteten
Austrittsdüse 34 seitlich von dieser Austrittsdüse 34 versetzt angeordnete Austrittsdüsen
34 vorgesehen werden, die unter einem spitzen Winkel auf das Sinterband 20 gerichtet
sind, so daß die aus dem oberen Brenner 3 austretenden Heißgase zusätzlich auch unter
einem spitzen Winkel auf das auf dem Sinterband 20 befindliche Material auftreffen.
[0125] Gemäß Fig. 9 kann anstelle von schlitzförmigen Austrittsdüsen 34 eine Lochung in
der Außenwand der Brennkammern 31 an der Ober- und Unterseite der Brennkammern 31
des oberen und/oder unteren Brenners 2, 3 vorgesehen werden. Die Konfiguration der
Austrittslöcher der Austrittsdüsen 34, d.h. der Ort der Anordnung der Austrittsdüsen
34 in der Außenwand der Brennkammern 31, deren Größe und gegenseitiger Abstand können
je nach den geforderten Randbedingungen frei gewählt werden, so daß die aus den Austrittsdüsen
34 austretenden Heißgase unter dem gewünschten Winkel und in dem gewünschten Abstand
zum Sinterband 20 auf das auf dem Sinterband 20 befindliche Material auftreffen.
[0126] Wie Figur 8 verdeutlicht, sind die Brenner 2, 3 in der einen Seitenwand 11 des Sinterbandofens
10 befestigt und jeweils in der anderen Seitenwand 12 mittels einer Abstützeinrichtung
25, 26 abgestützt. Auf diese Weise ist eine stabile Anordnung der Brenner 2, 3 in
der Ofenkammer 100 des Sinterbandofens 10 auch bei großen Längen der Brenner 2, 3
gewährleistet, so daß das Sinterband 20 gegenüber vorbekannten Anlagen wesentlich
verbreitert werden kann, womit der Gesamtdurchsatz der Anlage, d.h. die thermische
Aufbereitung von auf das Sinterband 20 aufgebrachtem Material pro Zeiteinheit wesentlich
erhöht werden kann.
[0127] Die stabile Befestigung der Brenner 2, 3 in der Ofenkammer 100 ist auch bei starken
Temperaturänderungen gewährleistet, da die Abstützeinrichtungen 25, 26 einen Längenausgleich
bewirken, so daß selbst bei großen Temperaturunterschieden von mehr als 500°C eine
spannungsfreie Befestigung der Brenner 2, 3 im Sinterbandofen gewährleistet ist.
[0128] Durch die spezielle Ausgestaltung der Abstützeinrichtungen 25, 26 wird gleichzeitig
die Möglichkeit der Unterbringung von Erfassungseinrichtungen zur Überwachung der
Funktion und Temperatur der Brenner 2, 3 geschaffen, wobei die Konfiguration der
Abstützeinrichtungen 25, 26 so gestaltet ist, daß auch bei großen Längen der Brenner
2, 3 eine zuverlässige Überwachung gewährleistet ist.
[0129] Dies soll anhand der detaillierten Darstellung gemäß Figur 9 näher erläutert werden.
[0130] Figur 9 zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch die Ofenkammer 100 eines Sinterbandofens
10 im Bereich eines Brenners 3, dessen Brennkammer 31 an ihrer Außenwand mit Heißluft-Austrittslöchern
34 versehen ist, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im unteren Bereich
der Außenwand der Brennkammer 31 angeordnet sind.
[0131] Der Brenner 3 ist mit einer Brennstoffleitung 81 und einer Primärluftleitung 602
verbunden. In der Brennstoffleitung 81 kann ein Regelventil und in der Primärluftleitung
602 ein Klappenventil angeordnet werden, die beide mit einem Verbundregler verbindbar
sind,der das Brennstoff-Primärluft-Gemisch für einen gleichmäßigen Ausbrand des thermisch
zu behandelnden Materials regelt.
[0132] Die Sekundärluft wird über eine Sekundärluftleitung 612 zu einem Mischkorb 32 geführt,
der vor der Austrittsöffnung des Brenners 3 angeordnet ist. Der Mischkorb 32 weist
einen sich kontinuierlich von der Brenneraustrittsöffnung zur Brennkammer 31 des
Brenners 3 erweiternden Querschnitt, d.h. im Längsschnitt eine kegelstumpfförmige
Form auf.
[0133] Die Wand des Mischkorbes 32 ist mit zahlreichen, im dargestellten Ausführungsbeispiel
kreisförmigen Öffnungen 33 versehen, durch die die über die Sekundärluftleitung 612
zugeführte Sekundärluft dem Flammenbereich des Brenners 2 zugeführt wird. Ein in der
Sekundärluftleitung 612 angeordnetes Stellventil kann dabei die dem Mischkorb 32
zugeführte Sekundärluft in Abhängigkeit von dem in der Ofenkammer 100 mit einer
Meßeinrichtung 300 erfaßten Sauerstoffwert regeln.
[0134] Je nach erfaßtem O₂-Wert in der Ofenkammer 100 des Sinterbandofens 10 und dem an
einem Gas- oder Temperaturregler eingestellten Sollwert wird das Stellventil in der
Sekundärluftleitung 612 motorisch verstellt, so daß unterschiedliche Sekundärluftmengen
in Abhängigkeit von den Gasverhältnissen in der Ofenkammer 100 eingestellt werden.
[0135] Dabei besteht die Hauptfunktion der Brennkammer 31 des Brenners 2 darin, bei unterschiedlichen
Kohlewasserstoffen im thermisch zu behandelnden Material die entsprechende Luftmenge
verstärkt oder vermindert zuzuführen, was über die O₂-Steuerung an der Sekundärluft
erfolgt. Diese Sekundärluftregelung hat sich in Verbindung mit der Verbundregelung
des Brennstoff-Primärluftgemisches als besonders bedeutsam für einen gleichmäßigen
Ausbrand des thermisch zu behandelnden Materials erwiesen.
[0136] Sowohl die Primärluft als auch die Sekundärluft sind stark rauchgashaltig und enthalten
einen geringen Sauerstoffanteil, so daß die thermische Behandlung des auf dem Sinterband
20 befindlichen Materials ohne größere Sauerstoffzufuhr möglich ist, was ein Ausbrennen
des Materials verhindert, so daß hohe Temperaturen möglich sind, ohne daß das Material
so verändert wird, daß eine Wiederverwendung ausgeschlossen ist.
[0137] Der Brenner 3 ist auf der Seite der Brennraums 30 in der einen Seitenwand 11 des
Sinterbandofens 10 befestigt und an der anderen Seitenwand 12 des Sinterbandofens
10 abgestützt. Die Abstützeinrichtung besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus
zwei ineinandergeschobenen und gegeneinander verschieblichen Rohren 25, 26 von denen
das eine Rohr 25 an der Stirnseite der Brennkammer 31 des Brenners 3 befestigt ist.
Die Befestigung des Rohres 25 an der Stirnfläche des Brenners 3 kann bspw. mittels
Schweißung erfolgen.
[0138] Das andere Rohr 26 ist fest mit der Seitenwand 12 des Sinterbandofens 10 verbunden,
bspw. durch Verschweißung mit der Seitenwand 12 oder durch eine entsprechende Verschraubung.
Die Verbindung beider Rohre 25, 26 überlappt so weit, daß eine feste Abstützung des
Brenners 3 an der dem Brennraum 30 gegenüberliegenden Seitenwand 12 gewährleistet
ist.
[0139] In das mit der Seitenwand 12 verbundene Rohr 26 ist eine Fotozelle 27 eingesteckt,
die über eine Leitung 28 mit einer Steuer-, Regel- und Überwachungseinrichtung des
Sinterbandofens verbunden ist. Die Fotozelle 27 ist auf die im Brennraum 30 des Brenners
3 gebildete Flamme ausgerichtet infolge der zentralen Anordnung der ineinander verschieblichen
Rohre 25, 26 der Abstützeinrichtung.
[0140] Gleichzeitig dienen die Rohre 25, 26 zu einer Abschirmung der Fotozelle 27 gegenüber
Streueinflüssen, so daß die Fotozelle 27 ausschließlich Licht von der Flamme des
Brenners 3 empfängt und bei Ausbleiben der Flamme ein entsprechendes Signal über
die Leitung 28 zur Steuer-, Regel- und Überwachungseinrichtung des Sinterbandofens
10 abgibt.
[0141] In gleicher Weise oder zusätzlich kann ein Thermofühler in die ineinandergelagerten
Rohre 25, 26 eingesetzt werden und die Temperatur in der Brennkammer 31 des Brenners
3 erfassen.
[0142] In dem in Figur 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Thermofühler 29 jedoch
neben der Abstützeinrichtung angeordnet und erstreckt sich von der Seitenwand 12 in
der Ofenkammer 100 des Sinterbandofens 10 entlang der Außenwand der Brennkammer 31
im Bereich der Austrittslöcher 34.
[0143] Durch eine entsprechende Länge des Thermofühlers 29 wird sichergestellt, daß die
Temperatur im kritischen Bereich des Brenners 3 erfaßt wird, da naturgemäß die Temperatur
vom Brennraum 30 zur gegenüberliegenden Stirnfläche des Brenners 3 abfällt.
[0144] Durch entsprechende Steuerung und Regelung der Brennertemperatur und der Erfassung
des Temperaturistwertes mittels des Thermofühlers 29 kann sowohl die Flammentemperatur
als auch die Einschaltdauer des Brenners 3 entsprechend gesteuert werden.
[0145] Die Verbindung der Abstützeinrichtung mit den Sensoreinrichtungen ermöglicht neben
einer Erhöhung der Stabilität des Brenners 3 bei gleichzeitiger Vergrößerung der Länge
des Brenners 3 einen stabilen Betrieb und das Einhalten gewünschter Parameter auch
bei einer großen Breite des Sinterbandes 20. Dadurch wird bei einer Erhöhung des Durchsatzes
gleichzeitig gewährleistet, daß eine gezielte Behandlung von thermisch zu behandelndem
Material erfolgt, so daß Fehlfunktionen ausgeschlossen werden können.
[0146] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch machen.
1. Vorrichtung zur thermischen Behandlung eines aus thermisch abbaubaren und thermisch
beständigen Stoffen zusammengesetzten Materials mit einem Sinterbandofen, der ein
umlaufendes Sinterband und mehrere über das Sinterband verteilt angeordnete Brenner
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von den einzelnen am Sinterband (20) angeordneten Brennern (1 bis 8) abgegebene
Temperatur und/oder die Zusammensetzung der den einzelnen Brennern (1 bis 8) zugeführten
Verbrennungsluft in Abhängigkeit von einem an das zu behandelnde Material angepaßten
Temperaturkurvenverlauf entlang des Sinterbandes (20) und der Zusammensetzung der
bei der thermischen Behandlung anfallenden Abgase gesteuert und geregelt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge und/oder Zusammensetzung der den Brennern (1 bis 8) zugeführten Verbrennungsluft
in Abhängigkeit von der von einer im Bereich der Brenner (1 bis 8) angeordneten Meßeinrichtung
erfaßten Sauerstoffmenge geregelt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Brennern (1 bis 8) unmittelbar ein Brennstoff-Primärluft-Gemisch über ein
Primärluft-Klappenventil (39) und ein Brennstoff-Regelventil (35) sowie über eine
im Brennraum (30) der Brenner (1 bis 8) angeordnete Mischeinrichtung (32) ein Sekundärluftstrom
geregelt zugeführt wird, der mittels eines Sekundärluft-Klappenventils (37) gesteuert
wird, dessen Öffnung in Abhängigkeit von der in der Ofenkammer (100) des Sinterbandofens
(10) mittels einer Meßeinrichtung (300) erfaßten Sauerstoffmenge geregelt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den Brennern (1 bis 8) zugeführte Verbrennungsluft aus reinem Sauerstoff
besteht.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung (32) vor der Flammen-Austrittsöffnung der Brenner (1 bis
8) angeordnet ist und daß der Sekundärluftstrom senkrecht zur Flammenaustrittsrichtung
radial in die Mischeinrichtung (32) eintritt.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung aus einem Mischkorb (32) besteht, der einen sich von der
Flammen-Austrittsöffnung der Brenner (1 bis 8) kontinuierlich zur Brennkammer (31)
der Brenner (1 bis 8) erweiternden Querschnitt aufweist, wobei die Wand des Mischkorbs
(32) Öffnungen (33) enthält, durch die die Sekundärluft radial in den Mischkorb (32)
eintritt und daß das Primärluft-Klappenventil (39) und das Brennstoff-Regelventil
(35) mit einem Verbundregler (36) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit zunehmendem Sauerstoffgehalt in der Ofenkammer (100) des Sinterbandofens
(10) die Zufuhr der Sekundärluft gedrosselt wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere über das Sinterband (20) verteilt angeordnete Brenner (1 bis 8) und Absaugeinrichtungen
(41 bis 49) in unmittelbarer Nähe zumindest eines Teils der Brenner (1 bis 8) angeordnet
sind, daß die Brenner (1 bis 8) oberhalb und unterhalb des Sinterbandes (20) angeordnet
sind und daß bei oberhalb des Sinterbandes (20) angeordneten Brennern (1, 3, 4, 6,
8) die zugehörige Absaugeinrichtung (41, 43, 44, 46, 48) unterhalb des Sinterbandes
(20) und bei unterhalb des Sinterbandes (20) angeordneten Brennern (2, 5, 7) die zugehörige
Absaugeinrichtung (42, 45, 47) oberhalb des Sinterbandes (20) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung zur Erfassung der Sauerstoffmenge im jeweiligen Brennraum
ober halb der Brenner (1 bis 8) bzw. in den Absaugeinrichtungen (41 bis 49) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Absaugeinrichtungen (41 bis 49) abgeleiteten Rauch-Heißgase mit
über einen Frischluft-Wärmetauscher (91) erhitzter Frischluft vermischt den Brennern
(1 bis 8) als erhitzte primäre und/oder sekundäre Verbrennungsluft zugeführt werden.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erhitzte Verbrennungsluft einer Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung
(94) zugeführt wird, deren Brenner mit Verbrennungsluft gespeist wird, deren Zusammensetzung
oder Menge über eine Regeleinrichtung in Abhängigkeit von den von der Einrichtung
zur thermischen Nachverbrennung (94) abgegebenen Abgasen geregelt wird.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Absaugeinrichtungen (41 bis 49) abgeleiteten Rauch-Heißgase über
einen ersten Rauchgasventilator (101) in den in Laufrichtung eines Düsenbandes (51)
hinteren Teil eines Düsenbandtrockners (50) geleitet werden, dort erneut abgesaugt
und über eine zweiten Rauchgasventilator (102) in den vorderen Teil des Düsenbandtrockners
(50) geleitet, dort erneut abgesaugt und an mindestens ein Zyklon (150, 151) abgegeben
werden, in dem Feststoffe von Gasen getrennt und letztere über einen Haupt-Rauchgasventilator
(104) sowie einen Rauchgas-Wärmetauscher (92, 93) an die Einrichtung zur thermischen
Nachverbrennung (94) abgegeben werden, während die Feststoffe auf das Sinterband (20)
des Sinterbandofens (10) zurückgeführt werden, daß die Einrichtung zur thermischen
Nachverbrennung (94) mit der Rauch-Abgasleitung (67) des Zyklons (150, 151) verbunden
ist und über einen Frischluftventilator (105), den Frischluft-Wärmetauscher (91)
und einen Verbrennungsluftventilator (103) gesteuert mit Frischluft gespeist wird,
und die Abgase der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung (94) über den Frischluft-Wärmetauscher
(91) zur Erwärmung der Frischluft über den Rauchgas-Wärmetauscher (92, 93) an einen
Filter (160) abgegeben werden, dessen Ausgang über einen Reingasventilator (106),
eine Venturidüse (107) mit einem Wäscher (170) verbunden ist, dessen Ausgang gereinigtes
Gas über einen statischen Mischer (171) an einen Emissionskamin (180) abgibt, daß
der Ausgang des Wäschers (170) über einen Wärmetauscher (95) mit dem statischen Mischer
(171) verbunden ist, durch den dem Wäscher (171) zugeführtes Frischwasser erwärmt
wird und daß der Boden des Filters (160) über eine Zellradschleuse (116) und eine
Förderschnecke (117) mit einem Zwischenlager-Behälter (118) verbunden ist, von dem
in vorgebbaren Zeitintervallen Abfallstoffe entnommen und einem Löschmischer (119)
zugeführt werden, der zusätzlich mit einer Zementschlempeleitung verbunden ist und
dem ein deponierfähiger Reststoff entnehmbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenbandtrockner (50) oberhalb des Sinterbandofens (10) angeordnet ist und
daß vom Sammelkanal (40) ein senkrechter Schacht (80) abzweigt, von dem eine Rauch-Heißgasleitung
(63) über den ersten Rauchgasventilator (101) zum hinteren Teil des Düsenbandtrockners
(50) führt.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtungen (41 bis 49) mit einem Sammelkanal (40) verbunden sind,
der an den Ausgang des Frischluft-Wärmetauschers (93) angeschlossen und mit einem
Sekundärluft-Sammelkanal (61) verbunden ist, von dem einzelne Sekundärluftleitungen
zu den Brennern (1 bis 8) führen und der über den Verbrennungsluftventilator (103)
mit dem Brenner der Einrichtung zur thermischen Nachverbrennung (94) verbunden ist,
wobei hinter dem Verbrennungsluftventilator (103) eine Primärluft-Sammelleitung (60)
abzweigt, die unmittelbar zu den einzelnen Brennern (1 bis 8) führt.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den Primär- und Sekundärluftleitungen zugeführten, mit angewärmter Frischluft
vermischten Rauch-Heißgase individuell für jeden Brenner (1 bis 8) manuell oder automatisch
steuerbar sind und daß die überschüssige Luft als Heißgas über den ersten Rauchgasventilator
(101) zum Düsenbandtrockner (50) geleitet wird.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Seitenwand (11) des Sinterbandofens (1) geführten Brenner (2,
3) mittels in Längsrichtung der Brenner (2, 3 ) längenveränderlicher Abstützeinrichtungen
(25, 26) an der gegenüberliegenden Seitenwand (12) des Sinterbandofens (10) abgestützt
sind, wobei die Abstützeinrichtungen (25, 26) aus einem mit dem freien Ende der Brennkammer
(31) der Brenner (2, 3) verbundenen ersten Rohr (25) und einem durch die andere Seitenwand
(12) des Sinterbandofens (10) geführten und mit der Seitenwand (12) verbundenen zweiten
Rohr (26) bestehen, die gegeneinander beweglich ineinander gelagert sind, und daß
die Abstützeinrichtungen (25, 26) mit Sensoreinrichtungen (27, 29) zur Erfassung des
Betriebszustandes der Brenner (2, 3) verbunden sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtungen zur Erfassung des Betriebszustandes der Brenner (2, 3)
aus einer Fotozelle (27) zur Flammenüberwachung der Brenner (2, 3) bestehen.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtungen zur Erfassung des Betriebszustandes der Brenner (2,
3) aus einem durch die Seitenwand (12) geführten Thermofühler (29) bestehen, der
unmittelbar an der Außenwand der Brennkammer (31) verlaufend angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermofühler (29) etwa bis zur Hälfte in den Brennraum (100) entlang der
Außenwand der Brennkammer (31) der Brenner (2, 3) hineinragt.
20. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fotozelle (27) zur Flammenüberwachung der Brenner (2, 3) auf den Mischkorb
(32) gerichtet ist, der einen sich von der Flammen-Austrittsöffnung der Brenner (2,
3) kontinuierlich zur Brennkammer (31) der Brenner (2, 3) erweiternden Querschnitt
aufweist, wobei die Wand des Mischkorbs (32) Öffnungen (33) enthält, durch die Sekundärluft
radial in den Mischkorb (32) eintritt.