[0001] Die Erfindung betrifft einen Hebebeschlag für ein Tor mit einer Einrichtung zum gleichzeitig
mit dem Drehen erfolgenden Anheben oder Absenken des von dem Hebebeschlag abgewandten
Endes des Tores, wobei der Hebebeschlag aus einem oberen und einem unteren Scharnier
besteht. Unter Tor wird jedes plattenförmige drehbare Teil zum Verschließen einer
Öffnung oder eines Durchgangs verstanden.
[0002] Aus der DE-OS 36 15748 ist ein derartiger Hebebeschlag bekannt, der jedoch sehr viele
und komplizierte Teile benötigt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Hebebeschlags der mit wenigen
Teilen auskommt und dabei zuverlössig und funktionssicher arbeitet.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß beide Scharniere mit einem
Kugelgelenk versehen sind, daß die Projektionslinie der Verbindungsgeraden der Kugelgelenkzentren
der beiden Scharniere auf die Horizontalebene die Torfläche unter einem Winkel von
45° schneidet und daß mindestens ein Kugelgelenk längs der Projektionslinie verstellbar
ist.
[0005] Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als die Kugelgelenke
eine sichere Funktion gewährleisten und die gegenseitige Anordnung der Kugelgelenkes
sicherstellt, daß das Tor nach Öffnnung um einen Winkel von 90° in einer vertikalen
Ebene ausgerichtet ist. Unter weiterem Anheben beziehungsweise Absenken ist ein Aufschwenken
um 180° möglich.
[0006] Eine kontinuierliche Verstellung ist dadurch möglich, daß zur Verstellung des Kugelgelenks
eine langlochförmige Öffnung in einer Konsolplatte vorgesehen« ist und daß das Kugelgelenk
an einer Stellspindel sitzt.
[0007] Eine einfache Anordnung und Ausbildung der Konsolplatten und der Verstellung der
Kugelgelenkes wird dadurch sichergestellt, daß beide Scharniere je eine an eine Torpfostenlängsseite
angesetzte Konsolplatte aufweisen, daß die Konsolplatte des einen Scharniers mehrere
auf der genannten Projektionslinie liegende Löcher für die Einstellung des Scharniers
aufweist und daß das Band des betreffenden Scharniers entsprechende Löcher für die
Einstellung aufweist.
[0008] Die Konsolplatten sitzen an einer Pfostenlängsseite, die parallel zur Torfläche
in geschlossenem Zustand des Tores ausgerichtet ist. Für die Einstellung sind lediglich
Löcher einerseits in der Konsolplatte und andererseits in dem Bandschenkel des betreffenden
Scharniers erforderlich. Die Einstellung ist somit stufenweise möglich, was für die
Praxis völlig ausreichend ist und im Hinblick auf die einfache Konstruktion Vorteile
bietet. Die Ausbildung und Anordnung der Konsolplatten ermöglicht eine Öffnung des
Tores über einen Winkel von 90° hinaus bis in eine Stellung von 180°. Diese Öffnung
ist in vielen Fällen erwünscht. Allerdings kann dann nicht gesichert werden, daß die
Torfläche in der Öffnungsstellung vertikal ausgerichtet ist. Wenn das Tor beim Öffnen
angehoben werden soll, weist das unteree Scharnier die Versetzung und Verstellung
des Kugelgelenks auf. Es kann auch das obere Scharnier entsprechend ausgebildet sein.
Dann erreicht man eine Absenkung des Tores beim Öffnen.
[0009] Um eine problemlose Einstellung des Hebebeschlags zu gewährleisten, ist vorgesehen,
daß ein Abschnitt des Bandes des Scharniers in der Schließstellung des Tores parallel
zu der genannten Projektionslinie ausgerichtet ist.
[0010] Eine sichere Funktion wird dadurch erzielt, daß die Löcher in der Konsolplatte und
in dem Abschnitt jeweils gleiche Abstände voneinander haben.
[0011] Ausführungsform der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Torpfostens mit einem Tor in der Schließstellung,
Fig. 2 eine Ansicht des Tores in geöffnetem Zustand,
Fig. 3 eine abgewandelte Anordnung der Torsäule,
Fig. 4 eine Ansicht des Torpfostens mit dem Tor für eine abgewandelte Ausführungsform,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das obere Scharnier in Pfeilrichtung II gesehen,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 und
Fig. 7 eine Ansicht der Anordnung in der Offenstellung des Tores.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Torpfosten 1 mit einem Tor 4. An dem Tor 4 sind ein oberes Scharnier
2 und ein unteres Scharnier 3 vorgesehen, die beide mit einem Kugelgelenk 7 bzw. 14
ausgestattet sind. Das Kugelgelenk 7 sitzt zwischen einer Konsolplatte 5 und einem
Band 6. Die Konsolplatte 5 ist an dem Torpfosten 1 oder einer Torsäule befestigt.
Für das untere Scharnier 3 ist eine Konsolplatte 9 an einem Formteil 20 mit einer
langlochartigen Öffnung 21, in welcher das Kugelgelenk 14 mit einem Gewindebolzen
22 verankert ist. An dem Kugelgelenk 14 ist außerdem eine Stellspindel 23 vorgesehen,
die am dem Band 10 in Längsrichtung verstellbar gelagert ist.
[0013] Fig. 2 zeigt das Tor 4 in geöffnetem Zustand, wobei die Drehpunkte die jeweiligen
Kugelgelenke sind. Das untere Scharnier schwenkt beim Öffnen um das Kugelgelenk mit
einem Radius, der der wirksamen Länge der Stellspindel gleich ist. Das Tor wird einerseits
um die Länge der Stellspindel von dem Torpfossten weggeschwenkt und entsprechend angehoben.
Nach Verschwenkung um 90° befindet sich das Tor wieder in einer vertikalen Ebene,
was in vielen Fällen erwünscht ist.
[0014] Eine gleiche Verstellung kann man auch für das obere Scharnier vorsehen.
[0015] Nach Fig. 3 hat der Torpfosten 1 einen quadratischen Querschnitt und ist mit einer
Kante auf das Tor 4 ausgerichtet. Ein Metallwinkel 24 als Konsolplatte 9 sitzt an
einer Längsseite des Torpfostens 1. Insbesondere bei kleinen Geländeanstiegen ist
ein schmaler Torpfosten und damit eine kurze Öffnung ausreichend.
[0016] In den Figuren 4 bis 7 ist ein rechtkantiger Torpfosten 1 aus Metall abgebrochen
dargestellt, um die Scharniere in größerem Maßstab darstellen zu können. Es ist ein
oberes Scharnier 2 und ein unteres Scharnier 3 vorgesehen, die ein Tor 4 tragen, von
dem im wesentlichen eine Rahmenleiste dargestellt ist.
[0017] Das obere Scharnier 2 umfaßt eine Konsolplatte 5 sowie ein Band 6. Beide Scharnierteile
sind durch ein Kugelgelenk 7 schwenkbar miteinander verbunden. Bei einem Tor in Metallkonstruktion
ist die Konsolplatte 5 an dem Torpfosten 1 und entsprechend das Band 6 an dem Rahmen
des Tores 4 angeschweißt. Man kann jedoch an das Band 6 auch einen Bandschenkel 8
ansetzen, der dann mit einem Holztor verschraubt werden kann, wie dies in Fig. 4 angedeutet
ist.
[0018] Das untere Scharnier 3 besteht ebenfalls aus einer Konsolplatte 9 und einem Band
10. Die Konsolplatte 9 weist eine Reihe von Löchern 11 auf. Die Löcher 11 sind auf
einer Geraden angeordnet und unter einem Winkel von 45° zu der Seitenfläche des Torpfostens
1 und damit zu der Torfläche in der Schließstellung des Tores 4 ausgerichtet. Das
Band 10 weist einen Abschnitt 12 auf, der in der Schließstellung des Tores unter einem
Winkel von 45° zur Torfläche verläuft, wie man deutlich aus Fig. 3 ersehen kann.
In diesem Abschnitt 12 sind mehrere Löcher 13 vorgesehen, die mit gleichem Abstand
wie die Löcher 11 angeordnet sind und auf die Löcher 11 ausgerichtet sind. Die Konsolplatte
9 und das Band 10 sind durch ein Kugelgelenk 14 miteinander verbunden. Das Kugelgelenk
14 weist zwei Befestigungszapfen 15 und 16 auf. Der Befestigungszapfen 15 wird entsprechend
der erforderlichen Steigung des Tores beim Öffnen in ein Loch 11 der Konsole eingesteckt
und durch eine Schraubverbindung befestigt. Der Befestigungszapfen 16 wird in das
entsprechende Loch 13 des Bandes 10 eingesetzt.
[0019] In der gezeichneten Ausrichtung des Kugelgelenks 14 erreicht das Tor 4 die größte
Steigung beim Öffnen. Das Loch 111 ist etwa auf die Achse des Kugelgelenks 7 des oberen
Bandes ausgerichtet, so daß bei Einstellung des Kugelgelenks 14 auf das Loch 111 das
Tor beim Öffnen horizontal verschwenkt wird.
[0020] Wenn man das obere und das untere Scharnier vertauscht, so kann man auch beim Öffnen
eine Absenkung des Tores sicherstellen, was in manchen Fällen erwünscht ist.
[0021] Der Hebebeschlag nach dem Gebrauchsmuster besteht aus Blechbiegeteilen, die jeweils
durch ein Kugelgelenk miteinander verbunden sind. Die Einstellung erfolgt durch entsprechende
Anordnung des Kugelgelenks in den vorgesehenen Löchern. Somit ergibt sich eine sehr
einfache und sichere Konstruktion. Die Scharnierteile können mit einer Metallkonstruktion
verschweißt werden. In anderer Weise ist auch ein Verschrauben mit einer Holzkonstruktion
des Tores möglich.
1. Hebebeschlag für ein Tor mit einer Einrichtung zum gleichzeitig mit dem Drehen
erfolgenden Anheben oder Absenken des von dem Hebebeschlag abgewandten Endes des
Tores, wobei der Hebebeschlag aus einem oberen und einem unteren Scharnier besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Scharniere (2, 3) mit einem Kugelgelenk (7, 14)
versehen sind, daß die Projektionslinie der Verbindungsgeraden der Kugelgelenkzentren
der beiden Scharniere auf die Horizontalebene die Torfläche unter einem Winkel von
45° schneidet und daß mindestens ein Kugelgelenk (14) längs der Projektionslinie
verstellbar ist.
2. Hebebeschlag nach Anspruch 1, dadadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung des
Kugelgelenks (14) eine langlochförmige Öffnung (21) in einer Konsolplatte (9) vorgesehen
ist und daß das Kugelgelenk (14) an einer Stellspindel (23) sitzt.
3. Hebebeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Scharniere (2,
3) je eine an eine Torpfostenlängsseite angesetzte Konsolplatte (5, 9) aufweisen,
daß die Konsolplatte (9) des einen Scharniers (3) mehrere auf der genannten Projektionslinie
liegende Löcher (11) für die Einstellung des Scharniers aufweist und daß das Band
(10) des betreffenden Scharniers entsprechende Löcher (13) für die Einstellung aufweist.
4. Hebebeschlag für ein Tor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt
(12) des Bandes (10) des Scharniers (3) in der Schließstellung des Tores parallel
zu der genannten Projektionslinie ausgerichtet ist.
5. Hebebeschlag für ein Tor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher
(11, 13) in der Konsolplatte (9) und in dem Abschnitt (12) jeweils gleiche Abstände
voneinander haben.