(19)
(11) EP 0 409 780 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.01.1991  Patentblatt  1991/04

(21) Anmeldenummer: 90810532.3

(22) Anmeldetag:  12.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G07B 17/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 21.07.1989 CH 2719/89

(71) Anmelder: FRAMA AG
CH-3438 Lauperswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Haug, Werner
    CH-3550 Langnau (CH)

(74) Vertreter: Quehl, Horst Max, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Postfach 223 Ringstrasse 7
8274 Tägerwilen
8274 Tägerwilen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Frankiermaschine


    (57) Die Frankiermaschine hat zusätzlich zu einem Hauptspeicher ei­nen Hintergrundspeicher, von dem der Speicherinhalt des Haupt­speichers beim Oeffnen des Gehäuses oder eines Gehäusedeckels der Frankiermaschine übernommen wird. Die Rückgabe des Spei­cherinhaltes an den Hauptspeicher erfolgt nach Schliessen des Gehäuses, bzw. des Gehäusedeckels. Der Austauch der Speicher­inhalte wird durch das Signal eines am Gehäuse vorgesehenen elektrischen Schalters ausgelöst. Der Hintergrundspeicher stellt sicher, dass infolge von Servicearbeiten die Wert­mengenabrechnung mit dem Postamt nicht verfälscht werden kann.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Frankiermaschine mit in einem Ge­häuse eingeschlossenen elektromechanischen Stellantrieben für die Frankierwerteinstellung von am Druckkopf gelagerten Typen­rädern, elektronischen Wertaddierwerken für die Aufaddierung des Wertes jeder Frankierung zu einem in einem Hauptspeicher enthaltenen Summenbetrag vorangegangener Frankierungen und mit einer zentralen elektronischen Steuereinheit (CPU).

    [0002] Bekannte Frankiermaschinen dieser Art haben den Nachteil, dass bei Reparaturarbeiten, für die das Gehäuse der Frankiermaschine geöffnet oder entfernt werden muss, unerlaubte oder nicht dem Verbrauch von Frankierwerten entsprechende Veränderungen des Inhaltes des Hauptspeichers möglich sind. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Frankiermaschine zu finden, die die­sen Nachteil vermeidet, so dass anlässlich von Instandhaltungs­arbeiten eine Betätigung der Stellantriebe und Aenderungen des Wertmengeninhaltes des Hauptspeichers zu keiner bleibenden, die Abrechnung mit dem Postamt verfälschende Aenderung des Wert­mengeninhaltes des Hauptspeichers führt. Die Lösung dieser Auf­gabe erfolgt durch einen Hintergrundspeicher zur vorübergehen­den Aufnahme des Inhaltes des Hauptspeichers aufgrund des "Of­fen"-Signales von am Gehäuse vorgesehenen Signalmitteln und Rückgabe dieses Inhaltes an den Hauptspeicher aufgrund des "Geschlossen"-Signals solcher Signalmittel. Die Signalmittel können aus einem einfachen elektrischen Auf-Zu-Schalter be­stehen, der an einem Teil des Gehäuses vorgesehen ist, der zum Oeffnen des Gehäuses bewegt werden muss.

    [0003] Aufgrund der Erfindung wird somit erreicht, dass beim Oeffnen des Gehäuses der Frankiermaschine der Inhalt des für die Wert­abrechnung mit dem Postamt benötigten Wertmengenspeichers so­ lange in einem sonst nicht zugänglichen Hintergrundspeicher ab­gelegt wird, bis das Gehäuse wieder geschlossen wird.

    [0004] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig.1 ein Flussdiagramm des Programmablaufs der zentralen elektronischen Steuereinheit beim Oeffnen und Schlie­ssen des Gehäuses und

    Fig.2 eine schematische Darstellung erfindungswesentlicher Teile der Frankiermaschine mit einem Funktionsschema.



    [0005] Die Frankiermaschine, z.B. ihre elektromechanischen Antriebe, kann beispielsweise entsprechend der US-A- 4 520 725 und der CH-A-663 848 ausgeführt sein, und es erübrigt sich, diese näher zu beschreiben.

    [0006] Die Funktion der Frankiermaschine aufgrund ihrer erfindungsge­mässen Ausführung ergibt sich aus den Darstellungen der Fig.1 und 2.

    [0007] Gemäss dem Programmschema der Fig.1 wird am Verzweigungsfeld 2 vorerst abgefragt, ob ein am Gehäuse der Frankiermaschine an­gebrachter Signalgeber anzeigt, ob dieses geöffnet oder ge­schlossen ist. Bei geschlossenem Gehäuse wird gemäss der Pro­grammlinie 3 am Verzweigungsfeld 4 überprüft, ob im Programm nicht ein Flag (Zeichen) "Gehäuse offen" gesetzt ist. Falls dies zutrifft, wird dieser Flag zurückgesetzt und die Speicher­inhalte im Hauptspeicher 6 werden durch Abfragen des Hinter­grundspeichers 9 wieder auf den Stand vor dem Oeffnen des Ge­häuses aufgefüllt, da das Gehäuse tatsächlich geschlossen ist.

    [0008] Bei geöffnetem Gehäuse wird gemäss Verzweigung 7 abgefragt, ob der Flag "Gehäuse offen" gesetzt ist. Falls dies nicht bereits zutrifft, wird er entsprechend dem Funktionsfeld 8 gesetzt, und ausserdem werden dann die Speicherinhalte des Hauptspeichers 6 im Hintergrundspeicher 9 gespeichert. Falls der Flag "Gehäuse offen" bereits gesetzt ist, wird gemäss der Pogrammlinie 10 an den Verzweigungen 11 und 12 überprüft, ob der Speicherinhalt des Hauptspeichers 6 nicht gleich Null ist und ob die Einstel­lung am Frankierkopf grösser Null ist. Ist der Speicherinhalt im Hauptspeicher 6 nicht Null und ist der Einstellwert am Fran­kierkopf grösser Null, so werden diese gemäss Funktionsfeld 13 auf Null gestellt. Die entsprechenden Werte sind in diesem Fall im Hintergrundspeicher 9, wie zuvor erwähnt, abgespeichert.

    [0009] Fig.2 zeigt im mittleren Bereich die Aufteilung des nichtflüch­tigen RAM-Hauptspeichers 6 auf verschiedene Inhalte, d.h. auf den im Feld 15 dargestellten Gesamtbetrag aller Frankierungen und auf die tabellarisch dargestellten verschiedenen Benutzer konten 16, die jeweils 100 verschiedene Unterkonten aufgeteilt sind, die vom jeweiligen Benutzer der Frankiermaschine wahl­weise beim Frankieren belastet werden können. Die Aufteilung auf eines der verschiedenen Benutzerkonten erfolgt mittels ei­nes Identifikationsschlüssels, z.B. entsprechend der US-A-­4 788 623. Die Aufteilung in Unterkonten hat buchhalterische Vorteile. Entsprechend ist es beim Abspeichern des Inhaltes des Hauptspeichers 6 erforderlich, die Abspeicherung im Hinter­grundspeicher 9 nach derselben Aufteilung vorzunehmen. Die Pfeile 18, 19 "Deckel öffnen" und "Deckel schliessen" veran­schaulichen den Austausch der Speicherinhalte zwischen beiden Speichern 6,9 gemäss dem Programmschema der Fig.1. Im linken Teil der Fig.2 sind die für die verschiedenen Speicherinhalte erforderlichen Wertaddierwerke 20,21,22 schematisch darge­stellt. Für jede Addition wird der vorherige Wert des Konten­inhaltes vom Speicher 6 aufgerufen und anschliessend der zum Frankieren verwendete Betrag diesem Wert zuaddiert, um an­schliessend wieder abgespeichert zu werden. Dies ist durch die Funktionschleifen 24,25,26 angedeutet. In der Funktionsschlei­fe 25 ist ausserdem durch das Funktionsfeld 27 angedeutet, dass bei geöffnetem Gehäuse das Additionsresultat gelöscht wird.


    Ansprüche

    1. Frankiermaschine mit in einem Gehäuse eingeschlossenen elektromechanischen Stellantrieben für die Frankierwertein­stellung von am Druckkopf gelagerten Typenrädern, elektroni­schen Wertaddierwerken (20,21,22) für die Aufaddierung des Wertes jeder Frankierung zu einem in einem Hauptspeicher (6) enthaltenen Summenbetrag vorangegangener Frankierungen und mit einer zentralen elektronischen Steuereinheit (CPU), gekenn­zeichnet durch einen Hintergrundspeicher (9) zur Aufnahme des Inhaltes des Hauptspeichers (9) aufgrund des "Offen"-Signales von am Gehäuse vorgesehenen Signalmitteln und Rückgabe dieses Inhaltes an den Hauptspeicher (6) aufgrund des "Geschlossen"-­Signals solcher Signalmittel.
     
    2. Frankiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des Hauptspeichers (6) entsprechend verschie­denen Benutzerkonten (16) aufgeteilt ist und der Austausch der Speicherinhalte zwischen dem Hauptspeicher (6) und dem Hinter­grundspeicher (9) entsprechend dieser Aufteilung erfolgt.
     
    3. Frankiermaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerkonten in Unterkonten aufgeteilt sind und der Austausch der Speicherinhalte zwischen dem Hauptspeicher und dem Hintergrundspeicher entsprechend dieser Aufteilung erfolgt.
     




    Zeichnung