(19)
(11) EP 0 410 016 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 89113546.9

(22) Anmeldetag:  24.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 1/38, B65H 73/00, D01H 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: Palitex Project-Company GmbH
D-47804 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Inger, Siegfried, Dipl.-Ing.
    D-4154 Tönisvorst 1 (DE)

(74) Vertreter: Sroka, Peter-Christian, Dipl.-Ing. et al
Patentanwalt Postfach 11 10 38
D-40510 Düsseldorf
D-40510 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Betriebsverfahren und Vorrichtung zur automatisierten Reinigung von Spulenhülsen von Fadenresten entlang einer textilen Fadenbearbeitungsmachine, insbesondere Doppeldraht-Zwirnmaschine, verfahrbare automatisierte Wartungs- und Bedienungsvorrichtung


    (57) Bei Fadenbearbeitungsstellen, bei denen von zwei auf einen Spulenadapter (5) aufgesteckten Vorlagespulen (6) Fäden abgezogen und verarbeitet werden, tritt das Problem einer auf der Vorlagespulenhülse (6') verbleiben­en Restwicklung auf. Um diese Fadenrestwicklung zu beseitigen, ist die erfindungsgemäße Wartungs- und Bedienungsvorrichtung (B) mit einem schwenkbaren, auf und ab bewegbaren Greifer (22) zur Herausnahme des Spulenadapters (5) auf der Fadenbearbeitungsstelle, mindestens einem schwenkbar gelagerten Aufsteck­dorn (100) für den Spulenadapter, einer schwenkbar gelagerten, auf und ab bewegbaren Schneideinrichtung (60) zum Durchtrennen einer auf einer Vorlagespulen­hülse verbliebenen Restwicklung und mit einer schwenkbar gelagerten Absaugeinrichtung (23) zum Absaugen der durchtrennten Restwicklung versehen, um ent­sprechend dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren die Reinigung von noch Fadenreste enthaltenden Vorlagespulenhülsen (6') unmittelbar nach der Heraus­nahme der Vorlagespulenhülsen (6') aud der Fadenbear­beitungsstelle durchführen zu können.




    Beschreibung


    [0001] Bei Fadenbearbeitungsstellen, bei denen der von zwei übereinander auf einen Spulen- oder Trans­portadapter aufgesteckten Vorlagespulen die Fäden von beiden Spulen abgezogen und gemeinsam verar­beitet werden, tritt in der Regel das Problem einer auf einer der beiden Vorlagespulen verbleibenden Restwicklung auf. Das Problem tritt auch bei Fachspulen auf.

    [0002] Zwirne nach dem Doppeldraht-Verfahren werden aber auch ab Fachspule hergestellt. Die beiden im Zwirn beteiligten Fasenstränge sind als Vorprodukt auf einer Fachmaschine doubliert (gefacht) und zu einer Spule aufgewickelt worden.

    [0003] Im Normalfall ist davon auszugehen, daß Fachspulen total auslaufen und es somit keine Fadenreste auf der Fachspulhülse gibt. Die Praxis zeigt aber, daß kurz vor Auslauf einer Fachspulhülse fallweise Fadenreste auf der Hülse verbleiben. Der Grund dafür liegt in der Anfangsbewicklung auf der Fachspulmaschine, wo oftmals die ersten Fadenlagen zueinander verhaken können. Die Folge ist ein Fadenbruch auf der Doppeldraht-Zwirnspindel und somit ein Fadenrest auf der Fachspulhülse.

    [0004] Derartige Fadenreste können bei der weiteren Hand­habung bzw. Weiterbeförderung des Spulen- bzw. Transportadapters, auf den eine nur nahezu abge­wickelte Spulenhülse aufgesteckt ist, infolge der unter Umständen frei herumhängenden Fadenenden zu Schwierigkeiten bzw. Störungen führen.

    [0005] Bisher geschieht die Hülsenreinigung, insbesondere das Entfernen von Fadenresten, außerhalb maschinen­integrierter Anlagen. Dazu müssen die mit Spulen­resten versehenen Garnhülsen mehrfach gehandhabt werden. Es sind teilwiese große Transportwege zu überbrücken. Erst dann steht die Hülse mit dem Garnrest einer Einrichtung zur Hülsenreinigung zur Verfügung.

    [0006] Um derartige Störungen auszuschalten, werden er­findungsgemäß eine Wartungs- und Bedienungsvor­richtung gemäß dem Patentanspruch 1 und ein Be­triebsverfahren gemäß Patentanspruch 7 vorge­schlagen.

    [0007] Es handelt sich dabei um die Verwirklichung des Gedankens, Restfadenwicklungen von einer auf einen Spulenadapter aufgesteckten Spulenhülse bzw. Ablaufhülse bereits innerhalb der Wartungs- und Bedienungsvorrichtung unmittelbar nach dem Heraus­nehmen der Ablaufeinheit, die aus dem Spulenadapter und mindestens einer noch Fadenreste enthaltenden Ablaufhülse besteht, zu entfernen. Auf diese Weise ist ein weiteres Umsetzen der noch mit einer restlichen Fadenlänge bewickelten Hülsen an nach­folgenden Bearbeitungsstellen überflüssig. Die Hülsenreinigung geschieht direkt an der Wartungs- und Bedienungsvorrichtung, so daß an das Hülsen­fördersystem eine gereinigte Hülse übergeben wird, die in den Kreislauf des Spulentransportes naht­los einläuft.

    [0008] Bevorzugte Lösungen sind in den Unteransprüchen behandelt.

    [0009] Die Erfindung wird in folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ausschnitts­weise eine Doppeldraht-Zwirnmaschine mit einem entlang dieser Maschine patroullieren­den Wartungsautomaten;

    Fig. 2 teilweise im Schnitt und teilweise in perspektivischer Darstellung eine Doppel­draht-Zwirnspindel mit einem Wartungsauto­ maten und zugeordneten Wartungs- und Handhabungselementen;

    Fig. 3 in schematischer, perspektivischer Dar­stellung Einzelheiten eines unteren Greifers und einer oberen, ebenfalls mit einem Greifer bestückten Absaugeinrichtung;

    Fig. 4 ausschnittsweise in perspektivischer Ansicht eine Darstellung verschiedener innerhalb des Wartungsautomaten angeordneter Wartungs- und Bedienungselemente, und

    Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der in den Wartungsautomaten integrierten Schneid- und Absaugeinrichtungen während der Tätigkeit dieser beiden Einrichtungen.



    [0010] Fig. 1 zeigt ausschnittsweise eine Doppeldraht-­Zwirnmaschine A, einen entlang der Doppeldraht-­Zwirnmaschine auf unteren und oberen Schienen 1 bzw. 2 verfahrbaren Wartungsautomaten B sowie eine Hängefördereinrichtung C.

    [0011] Die Hängefördereinrichtung C umfaßt eine Ober­schiene 3, in der eine Förderkette oder ein Förderband geführt ist, an der bzw. an dem in gleichmäßigen Abständen nach unten hängende Spulenhängehalter 4 für Spulenadapter bzw. Spulen­transportadapter 5 befestigt sind. Die Spulenhänge­halter 4 und die Spulenadapter 5 sind in bekannter Weise so gestaltet, daß beim Hochfahren eines Spulenadapters 5 einmal der Spulenadapter von dem von dem Spulenhängehalter ergriffen und festge­halten wird, während der Spulenadapter 5 beim folgenden Hochfahren und Wiederabsenken relativ zum Spulenhängehalter 4 von diesem freigegeben wird. Fig. 1 zeigt im Bereich der Oberschiene 3 auf der linken Seite sechs mit je zwei voll be­wickelten Kreuzspulen 6 bestückte Spulenadapter 5, die mittels des Wartungsautomaten B an die einzel­nen Zwirnstellen der Doppeldraht-Zwirnmaschine 1 übergeben werden sollen, und rechts zwei mit leeren Hülsen 6′ bestückte Spulenadapter 5, die von dem Wartungsautomaten B einzeln aus Zwirnstellen der Doppeldraht-Zwirnmaschine A entnommen und an einen Spulenhängehalter 4 übergeben worden sind. Diese Hülsen 6′ werden zusammen mit den Spulen- und Transportadaptern 5 mittels der Hängefördereinrich­tung C zu einer externen Bestückungsstation ge­fördert, in der die Adapter 5 wieder mit voll bewickelten Vorlagespulen bzw. Kreuzspulen 6 be­stückt werden können. Bei den Vorlagespulen kann es sich auch um Fachspulen handeln.

    [0012] Die Doppeldraht-Zwirnmaschine A umfaßt mehrere Arbeits- bzw. Zwirnstellen mit den üblichen be­kannten Elementen wie (nicht dargestellte) Spindel im unteren Bereich, Ballonbegrenzer 7, Spulentopf 8, Fadeneinlauf 9, Ballonfaden­führer 10, Umlenkorgane 11 zur Aussteuerung der Fadenauflaufspannung, Voreilung 12, Changierfaden­führer 13 und die von einer Friktionswalze 14 angetriebene Zwirnkreuzspule bzw. Auflaufspule 15. In der Maschinenmitte befindet sich im oberen Bereich zwischen den beiden parallel längsverlaufen­den Maschinenseiten ein Transportband 16 zum Abtransport von voll bewickelten Zwirnkreuzspulen. 15. Oberhalb jeder von einer Friktionswalze 14 ange­triebenen Zwirnkreuz- bzw. Auflaufspule 15 befindet sich ein Hülsenmagazin 17 für leere Auflaufhülsen 18.

    [0013] Innerhalb des Schutztopfes 8 ist eine obere, nur noch teilweise bewickelte Kreuzspule bzw. Vorlage­spule 6 eines mittels eines Spulenadapters 5 in die Zwirnstelle eingesetzten Vorlagespulenpaares darge­stellt. Die Fäden werden von den Vorlagespulen nach oben abgezogen und durch den Fadeneinlauf 9 in den unteren Spindelbereich zu einer Fadenspeicher­scheibe geführt, von der die beiden zusammengefaßten Fäden unter Bildung eines Fadenballons zum Ballon­fadenführer 10 verlaufen und anschließend nach Passieren der Umlenkrollen 11 und der Voreilung 12 auf die von der Friktionswalze 14 angetriebene Auflaufspule 15 aufgewickelt werden.

    [0014] Vor der Doppeldraht-Zwirnmaschine A bzw. den einzelnen Zwirnstellen patroulliert der Wartungs­automat B. Fig. 1 zeigt schematisch und aus­schnittsweise diverse Handhabungselemente des Automaten B, die zum Auswechseln von mit leeren Spulenhülsen 6′ bestückten Spulenadaptern 5 (Ablauf­einheit) gegen mit vollen Kreuzspulen 6 (oder auch Fachspulen) bestückte Spulenadapter 5 (Vorlageein­heit) und zur Manipulierung bzw. Sicherung der Fadenenden der leeren bzw. nahezu abgewickelten Spulenhülsen 6′ dienen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um zwei um eine vertikale Achse verschwenkbare und in vertikaler Richtung auf und ab bewegbare Aufnahmedorne 100 für Vorlage- und Ablauf­einheiten sowie Greifer- und Absaugeinrichtungen 22 bzw. 23.

    [0015] Der Wartungsautomat B hat ein schrankförmiges Gehäuse 101, dessen Vorderwand mit einer Führungs­schiene 102 für den einen Dorn 100 tragenden verschwenkbaren Querarm 103 versehen ist.

    [0016] Der Wartungsautomat B enthält weiterhin innerhalb seines Gehäuses 101 eine Schneideinrichtung 60 zum Durchtrennen einer auf einer Hülse 6′ verbliebenen Fadenrestwicklung entlang einer Hülsenmantellinie sowie eine Absaugeinrichtung 70 zum Absaugen dieser mittels der Schneideinrichtung 60 durchtrennten Fadenrestwicklung.

    [0017] Im folgenden werden neben den konstruktiven Einzel­heiten gleichzeitig auch die Wirkungsweisen bzw. Funktionen der erfindungsgemäßen Einzelelemente beschrieben.

    [0018] Fig. 2 zeigt von einer Doppeldraht-Zwirnspindel zusätzlich den Spulentopfboden 8.1 sowie die übliche Fadenspeicherscheibe 19. Der Spulenadapter 5, der in der oben beschriebenen Weise gleichzeitig auch Transportadapter ist, besteht aus einem Zylinderabschnitt 5.1, der an seinem unteren Ende einen Tragflansch 5.2 und im Bereich seines oberen Endes vorzugsweise eine Ringnut 5.3 aufweist. Zur Herausnahme der Ablaufeinheit aus der Doppeldraht­Zwirnspindel dient der die beiden Greiferarme 22.1 und 22.2 aufweisende, in horizontaler Richtung (Pfeil f1) verschwenkbare, auf und ab bewegbare Greifer 22 des Wartungsautomaten B. Die Greiferenden der beiden Greiferarme 22.1 und 22.2 können den in den Spindeltopf 8 eingesetzten Spulenadapter 5 an seinem Außenumfang, vorzugsweise aber im Bereich seiner Ringnut 5.3, eng umschließen, wodurch gleichzeitig das von der noch nicht ganz abge­laufenen unteren Spulenhülse 6′ kommende und in die Hohlseele des Spulenadapters einlaufende Faden­ende automatisch eingeklemmt und gesichert wird.

    [0019] Bei dem Herausheben des Spulenadapters 5 aus dem Spulentopf 8 durch Hochfahren des Greifers 22 muß dafür gesorgt werden, daß durch automatisches Öffnen einer in bekannter Weise im Inneren der Spindelhohlachse der Doppeldraht-Zwirnspindel angeordneten Fadenbremse das Fadenende ohne jede Behinderung aus der Hohlachse der Spindel heraus­gezogen werden kann.

    [0020] Gemäß Fig. 2 und 3 wird von einem zwei­geteilten Spulenadapter ausgegangen. Der untere Abschnitt des Adapters stellt ein Transportmittel für voll bewickelte Spulen bzw. abgelaufene Hülsen dar. In dieser Form ist er auch Bestandteil des der Doppeldraht-Zwirnmaschine übergeordneten Spulen­transportsystems. Auf der Doppeldraht-Zwirnspindel, d.h. innerhalb des Spulentopfes, dienen solche Adapter-Unterteile 5 gleichzeitig auch zur Zen­trierung der Spulen auf der Nabe des Spulentopfes.

    [0021] Auf dieses Adapter-Unterteil 5 ist ein eine Hohl­achse aufweisendes Kopfteil bzw. Adapter-Oberteil 5′ aufgesteckt, welches in bekannter Weise dazu dient, unterschiedliche Fadenablaufbedingungen an einer Doppeldraht-Zwirnspindel zu schaffen. Das Adapter-Oberteil 5′ kann beispielsweise eine einen Fadeneinlaufkopf bildende Avivier-­Einrichtung bekannter Bauart zum Benetzen des durchlaufenden Fadens mit einem Aviviermittel sein.

    [0022] Fig. 2 zeigt einen Teilbereich der Doppeldraht-­Zwirnmaschine im Querschnitt, und zwar den Maschinenrahmen 27, eine Druckluftleitung 28 mit einem zu einer Doppeldraht-Zwirnspindel führenden Anschluß 29, der zu einer Druckluftdüse 30 für die pneumatische Fadeneinfädelung führt, und einen Spindelwirtel 31 mit Riemenandrückrolle 32 zum Andrücken eines Tangentialantriebsriemens 33 gegen den Spindelwirtel 31. Ein jeder einzelnen Spindel zugeordneter Fußhebel 34 dient zur Betätigung einer nicht dargestellten Spindelbremse, und dieser Fußhebel 34 dient auch zur Betätigung der Druck­luftdüse 30, um in bekannter Weise in der Spindel­hohlachse eine Saugluftströmung zum Zwecke einer Fadendruchfädelung durch die Spindel aufzubauen.

    [0023] Fig. 2 zeigt Teilbereiche des vor der Doppeldraht-­Zwirnmaschine entlang der Schienen 1 und 2 patroullierenden Wartungsautomaten B, von dem ausschnittsweise die für die Erfindung und/oder die weitere Beschreibung relevanten Wartungs- und Handhabungselemente dargestellt sind, wie der Greifer 22 und die Absaugeinrichtung 23, sowie ein Betätigungshebel 35, durch dessen Herunterdrücken in Richtung des Pfeiles f6 im gegebenen Augenblick der Fußhebel 34 zum Stillsetzen der einzelnen Spindeln betätigt werden kann. Fig. 2 zeigt kurz oberhalb des Fußhebels 34 zwei Laufrollen 36 des Wartungsauto­maten B, die entlang einer Führungsfläche 1.1 der unteren Schiene 1 geführt sind.

    [0024] Die Absaugeinrichtung 23 ist ebenso wie der Greifer 22 in Richtung des Pfeiles f1 verschwenkbar und in Richtung des Pfeiles f5 in vertikaler Richtung auf und ab bewegbar.

    [0025] Zur Fig. 2 ist noch zu erwähnen, daß mit dem Einschwenken der Absaugeinrichtung 23 in den Bereich der Spindelachse der Ballonfadenführer 7 aus seiner koaxialen Lage zur Spindel herausge­ schwenkt wird.

    [0026] Fig. 3 zeigt den Greifer 22, wie er mit seinen beiden Greiferarmen 22.1 und 22.2 das Adapter-­Unterteil 5 erfaßt und dabei gleichzeitig das zu der noch eine Restwicklung tragenden Hülse 6′ führende Fadenende festklemmt.

    [0027] Das Adapter-Oberteil 5′ wird von einem an der Absaugeinrichtung 23 angebrachten oberen Greifer 37 festgehalten, der zwei in horizontaler Richtung verschwenkbare Greiferarme 37.1, 37.2 aufweist. Während die beiden Greiferarme 22.1 und 22.2 des unteren Greifers 22 in der Lage sind, über ihren gesamten Innenumfang gegen den Außenumfang des Adapter-Unterteils 5 bzw. der Ringnut 5.3 zur Anlage zu kommen, so daß ein Fadenende unabhängig von seiner Umfangsstellung relativ zum Adapter-­Unterteil festgeklemmt wird, sind die Greifer­arme 37.1, 37.2 des oberen Greifers 37 mit nach innen gerichteten Vorsprüngen bzw. Nasen 38 ver­sehen, die bei geschlossenen Greiferarmen in eine Ringnut 5.1′ des Adapter-Oberteils bzw. Fadenein­laufkopfes 5′ punktförmig eingreifen, um das Adpater-Oberteil 5′ hochheben zu können, ohne dabei einen an der Außenseite des Adapter-Oberteils 5′ entlanggeführten Faden festzuklemmen.

    [0028] In den unteren Greifer 22 bzw. in dessen Greifer­arme 22.1 und 22.2 sowie in die Absaugeinrichtung 23 sind nicht zur vorliegenden Erfindung gehörende Luftleitungen integriert, durch die entweder zur pneumatischen Betätigung der Greiferarme oder nicht dargestellter Schneideinrichtungen Druckluft zugeführt werden kann, oder in denen eine Saugluft­ strömung aufgebaut werden kann, um abgeschnittene Fadenenden abzusaugen. Für die vorliegende Er­findung ist es wesentlich im Bereich des Adapter-Unterteils 5 das zur Fadenrestwicklung einer Hülse 6′ führende Fadenende in der in Fig. 3 darge­stellten Weise mittels der Greiferarme 22.1, 22.2 des unteren Greifers 22 festzuklemmen.

    [0029] Nachdem der in Fig. 3 dargestellte Zustand er­reicht ist, wird die Absaugeinrichtung 23 zu­sammen mit dem oberen Greifer 37 seitlich ver­schwenkt. Danach kann mittels des Greifers 22 das Adapter-Unterteil 5 zusammen mit den Hülsen 6′ aus dem Spulentopf 8 herausgehoben werden. Der Greifer 22 wird anschließend in den Wartungs­automaten B so weit hineingeschwenkt, daß das Adapter-Unterteil 5 mit den Hülsen 6′ auf einen der beiden Aufnahmedorne 100 aufgesteckt werden kann, der in eine entsprechende Schwenk­stellung gebracht worden ist.

    [0030] Danach wird gemäß den Fig. 4 und 5 die um eine Vertikalachse verschwenkbare Schneideinrichtung mit ihrem Rundmesser 61 gegen eine Mantellinie der die Fadenrestwicklung aufweisenden Hülse 6′ angestellt. Die Schwenkbewegung der Schneideinrichtung bzw. des Rundmessers 61 wird sensorisch entweder über Näherungssensoren oder aber durch direktes Abtasten der noch mit der Fadenrestwicklung bewickelten Hülse 6′ gesteuert. Die Schneideinrichtung 60, 61 ist zusätzlich noch in vertikaler Richtung verstell­bar, derart, daß die Schneideinrichtung 60, 61 über die gesamte Höhe der Hülsen 6′ entlang fahr­bar ist. Die Schwenk- und Hubbewegung der Schneid­einrichtung erfolgt vorzugsweise über Hydraulik­ oder Pneumatikzylinder 62 bzw. 63, Der Drehantrieb des Rundmessers erfolgt über eine Antriebseinrich­tung 64, bei der es sich entweder um einen Elektro­motor oder einen pneumatischen Motor handelt.

    [0031] Die innerhalb des Wartungsautomaten angeordnete Absaugeinrichtung 70 enthält einen in vertikaler Richtung langgestreckten Absaugstutzen 71, dessen Saugöffnung im wesentlichen der Gesamthöhe einer einzelnen Fachspulenhülse oder der beiden über­einander gesteckten Hülsen 6′ entspricht. Dieser Absaugstutzen 71 ist vorzugsweise in horizontaler Richtung verschwenkbar, derart, daß er mit seiner Saugöffnung in eine Gegenüberstellung zu den zu reinigenden Hülsen 6′ gebracht werden kann.

    [0032] Der auf den Aufnahme- bzw. Aufsteckdorn 100 aufge­steckte Spulenadapter bzw. Spulentransportadapter 5 bleibt während des Durchtrennes der auf einer Hülse 6′ befindlichen Fadenrestwicklung von dem Greifer 22 gehalten, wobei er mittels des Dornes 100 zentriert ist. Erst wenn die Fadenrest­wicklung völlig durchtrennt und auch durch den Absaugstutzen 71, der an eine nicht dargestellte Saugluftquelle anschließbar ist, abgesaugt ist, öffnet sich der Greifer 22 und gibt den Transport­adapter 5 einschließlich der nunmehr völlig leeren Hülsen 6′ frei.

    [0033] Danach werden die Schneideinrichtung 64 und die Absaugeinrichtung 71 wieder in ihre Ausgangsstellung weggeschwenkt, so daß der den Transportadapter 5 und die Leerhülsen 6′ tragende Aufnahmedorn 100 aus dem Wartungsautomaten B herausgeschwenkt werden kann. Der die Ablaufeinheit 5, 6′, 6′ tragende Aufnahmedorn 100 wird dann außerhalb des Wartungs­automaten B nach oben gefahren um diese Ablaufein­heit an einen Spulenhängehalter 4 zu übergeben.


    Ansprüche

    1. Entlang einer textilen Fadenbearbeitungsmaschine insbesondere Doppeldraht-Zwirnmaschine, verfahr­bare automatische Wartungs- und Bedienungsvor­richtung, die im Bereich der einzelnen Fadenbe­arbeitungsstellen, insbesondere Doppeldraht-­Zwirnspindeln, anhaltbar ist, um daraus einen Spulen- und Transportadapter, auf den eine oder mehrere Spulenhülsen aufgesteckt sind, herauszu­nehmen und an eine Weiterfördereinrichtung zu übergeben, gekennzeichnet durch mindestens einen verschwenkbaren, auf und ab bewegbaren Greifer (22) für den Spulenadapter (5), einen auf einem auf und ab bewegbaren Schwenkarm (103) ge­lagerten Aufnahmedorn (100) zum Aufstecken des von dem Greifer (22) aus der Fadenbearbeitungs­stelle herausgehobenen und in die Wartungs- und Bedienungsvorrichtung eingeschwenkten Spulenadapters (5), eine schwenkbar gelagerte, auf und ab bewegbare Schneideinrichtung (60), die ein motorisch antreibbares Schneidorgan (61) aufweist, das sensorisch gesteuert gegen eine Mantellinie der mittels des Spulenadapters (5) zwischen dem Aufnahmedorn (100) und dem Greifer (22) positionierten Spulenhülsen (6′) anstellbar ist, und eine schwenkbar gelagerte Absaugeinrichtung (70), die einen an eine Saugluftquelle anschließbaren Absaugstutzen (71) aufweist, der ebenfalls an die beiden zwischen dem Aufnahmedorn (100) und dem Greifer (22) positionierten Spulenhülsen (6′) anstellbar ist.
     
    2. Wartungs- und Bedienungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugstutzen (71) eine in vertikaler Richtung langgestreckte Saugöffnung hat.
     
    3. Wartungs- und Bedienungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidorgan ein Rundmesser (61) ist, das zu­sammen mit der Schneideinrichtung (60) mittels einen Hubzylinders (63) über die gesamte Höhe der beiden übereinander gesteckten Spulenhülsen (6′) auf und ab bewegbar ist.
     
    4. Wartungs- und Bedienungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (22) zwei relativ zueinander verschwenk­bare Greifarme (22.1,22.2) aufweist, die um einen Zylinderabschnitt (5.1) des Spulenadapters (5) über dessen gesamten Umfang eng zu um­schließen, gegen den Zylinderabschnitt (5.1) der Spulenhülse (5) heranbewegbar sind.
     
    5. Wartungs- und Bedienungsvorrichtung nach An­spruch 1, gekennzeichnet durch eine schwenk­bar gelagerte, auf und ab bewegbare Absaug­einrichtung (23), die mit einer an eine Saugluft­quelle anschließbaren Absaughaube (23.1) zentral über eine Fadenbearbeitungsstelle bewegbar ist und einen zusätzlichen Greifer (37) für ein auf den Spulen- und Transportadapter (5) aufge­stecktes Adapter-Oberteil (5′) aufweist, um dieses Adapter-Oberteil (5′) im Bereich der Fadenbearbeitungsstelle von dem darunter befind­lichen Spulen- und Transportadapter (5) abzu­heben.
     
    6. Wartungs- und Bedienungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Greifer (37) zwei Greiferarme (37.1) und (37.2) aufweist, die zum punktförmigen Angriff an dem Außenumfang des Adapter-Oberteils (5′) mit nach innen gerichteten Vorsprüngen bzw. Nasen (38) versehen sind.
     
    7. Betriebsverfahren für eine entlang einer textilen Fadenbearbeitungsmaschine, insbesondere Doppeldraht-Zwirnmaschine, verfahrbare auto­matische Wartungs- und Bedienungsvorrichtung, die im Bereich der einzelnen Fadenbearbeitungs­stellen, insbesondere Doppeldraht-Zwirnspindeln, anhaltbar ist, um daraus mittels eines Greifers einen Spulen- und Transportadapter, auf den mindestens eine Spulenhülse aufgesteckt ist, herauszunehmen und an einen auf einem auf und ab bewegbaren Schwenkarm gelagerten Aufnahme­dorn zu übergeben, bevor eine schwenkbar ge­lagerte, auf und ab bewegbare Schneideinrichtung an die eine Fadenrestwicklung aufweisende Spulenhülse angestellt wird, um diese Rest­wicklung durchzutrennen und diese durchtrennte Fadenrestwicklung mittels einer schwenkbar gelagerten Absaugeinrichtung abzusaugen, bevor abschließend der Spulenadapter mittels des Aufnahmedornes an eine Weiterfördereinrichtung übergeben wird.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht