[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Schalldampfung für Luft- oder Körperschall, der
von der Ölwanne eines Kraftfahrzeuges ausgeht, mit Hilfe einer Auflage, die aus einer
viskoelastischen Schicht und einer metallischen Deckschicht besteht, wobei die viskoelastische
Schicht zwischen die Ölwanne und die Deckschicht eingebunden ist.
[0002] Die Ölwanne eines Motors eines Kraftfahrzeuges, die gewöhnlich aus einem Aluminium-Gußteil
besteht und mindestens an ihrer Außenseite zwecks erhöhter Wärmeabfuhr Oberflächenvergrößerungen
in Form von Rippen, Noppen oder dergleichen aufweist, leitet Körperschall und strahlt
Luftschall ab. Der Schall entsteht in den antreibenden Teilen des Motors und liegt
meist oberhalb von 500 Hz.
[0003] Aus der DE - AS 1 201 083 ist es bekannt, die Körperschallschwingungen eines Bauteiles
mit einem mehrschichtigen Belag zu bedämpfen, der aus einem viskoelastischen Stoff,
insbesondere weichgemachtem Kunststoff und einem Abdeckblech besteht. Dabei wird das
Abdeckblech zuerst der räumlichen Form des Bauteiles angepaßt, danach die Zwischenschicht
mit dem Abdeckblech und beide mit dem Bauteil verbunden. Diese, das ganze Bauteil
bedeckende Art der Schalldämpfung ist nach Gewicht, Arbeitsaufwand, Materialaufwand
und Raumnutzung sehr aufwendig. Zudem eignet sie sich nicht zur Bedämpfung von Schallschwingungen,
die in der Ölwanne eines Kraftfahrzeuges verlaufen oder von dort abgestrahlt werden
weil die Ölwanne unter anderem die Funktion hat, das in ihr enthaltene Öl zu kühlen.
Zu diesem Zweck ist sie an ihrer Außenseite mit entsprechend bemessenen und/oder geformten
Oberflächenvergrößerungen versehen. Wollte man die vorbekannte Form der Schalldämpfung
auf die Ölwanne anwenden, so hatte dies zur Folge, daß die aufgebrachten Schichten
eine erhebliche Minderung der Wärmeabfuhr verursachen würden. Dem könnte nur durch
eine Vergrößerung der wärmeabführenden Fläche mit einem entsprechenden Mehraufwand
an Gewicht und Material oder mit einer zusätzlichen Ölkühlung begegnet werden, die
dann ebenfalls leistungsfähiger bemessen werden müßte und so ebenfalls zu einem erheblichen
Mehraufwand führen würde.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalldämpfung der Ölwanne
eines Kraftfahrzeuges anzugeben, die die Wärmeabfuhr über die Ölwanne nicht behindert
und nach Aufwand und Wirtschaftlichkeit vertretbar ist.
[0005] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Auflage der eingangs
beschriebenen Art auf der Außenseite der Ölwanne angebracht und auf die Bereiche der
Außenseite beschränkt ist in denen die höchsten Amplituden der Schallwellen liegen.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß diese Bereiche, die durch Schallmessung mit Mikrofonen oder
durch Modulanalyse gefunden werden können, nach Zahl und Abmessung gering sind. Somit
ist der räumliche und und materielle Aufwand für die Bedämpfung des Schalles gering
und für die herkömmliche Wärmeabfuhr über die Oberfläche der Ölwanne bleibt genügend
Platz.
[0007] Da es im Betrieb aber weiterhin zu einer Erwärmung des viskoelastischen Materials
kommt, wird für dieses vorzugsweise ein spritzbares Material gewählt dessen Glasübergangstemperatur
zwischen 20 und 50 Grad C einstellbar ist.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung hat sich ein Zweikomponentenmaterial bewährt dessen
erste Komponente aus
20 Teilen zweifunktionalen Polyols mit einem Molekulargewicht von 2000
5 Teilen Polyol, das zum Zeitpunkt der Anmeldung unter dem Handelsnamen cp 5021 erhältlich
ist,
75 Teilen eines vierfunktionalen Polyols,
35-40 Teilen Micro-Glimmer,
12 Teilen eines als Wasserabsorber dienenden Molekularsiebes
4-5 Teilen eines Thixotropiermittels und
0,5-1 Teilen eines Reaktionsbeschleunigers, wie er zum Zeitpunkt der Anmeldung unter
dem Handelsnamen Dabco 33 LU erhältlich ist, und
dessen zweite Komponente aus einem als Härter dienenden Rohisocyanat, zum Beispiel
Methyol-Diisocyanat besteht.
[0009] Die Komponenten des vorstehend angegebenen Materials werden mit Vorteil im Verhältnis
zwischen 2,5 und 4 Teilen der ersten Komponente zu 1 Teil der zweiten Komponente gemischt.
[0010] Mechanisch kann die erfindungsgemäße Schalldämpfung an der Ölwanne dadurch gehalten
werden, daß die viskoelastische Schicht als Kleber gegenüber der Ölwanne und der Deckschicht
wirkt.
[0011] Mit besonderm Vorteil besteht die Deckschicht aus Stahl oder Aluminium.
[0012] Es hat sich ergeben, daß die Schichtstärken der mittleren Wandstärke der Ölwanne,
der viskoelastischen Schicht und der Deckschicht im Verhältnis von etwa 1:x:y zu den
besten und breitbandigsten Dämpfungsergebnissen führen.
(x = 1 - 2,5 y = 0,3 - 0,5)
[0013] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufbringen der viskoelastischen
Schicht als Schalldämpfung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden bei dem erfindungsgemäß
die viskoelastische Schicht auf die Ölwanne und die, vorzugsweise vorgeformte Deckschicht
auf die viskoelastische Schicht aufgebracht wird und die Aushärtzeit der beiden Komponenten
der viskoelastischen Schicht zwischen 5 und 10 Minuten eingestellt wir
[0014] Die Figuren zeigen in zum Teil schematischer Darstellung ein Ausführungsbweispiel
einer Schalldämpfung nach der Lehre der Erfindung.
[0015] In Figur 1 ist eine Ölwanne 1 dargestellt auf deren Außenseite auf der schraffierten
Teilfläche 2 eine Schalldämpfung nach der Erfindung aufgebracht ist. Figur 2 zeigt
im Ausschnitt einen Schnitt durch die Ölwanne und die Schalldämpfung. Die Ölwanne
3 weist Rippen 4 auf die der verstärkten Wärmeabfuhr dienen. Die viskoelastische Schicht
5 ist zwischen der Ölwanne 3 und der Deckschicht 6 eingebunden.
1. Schalldämpfung für Luft- oder Körperschall, der von der Ölwanne eines Kraftfahrzeuges
ausgeht, mit Hilfe einer Auflage, die aus einer viskoelastischen Schicht und einer
metallischen Deckschicht besteht, wobei die viskoelasische Schicht zwischen die Ölwanne
und die Deckschicht eingebunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (5,6) auf der Außenseite der Ölwanne (1,3) angebracht und auf die
Bereiche der Außenseite beschränkt ist, in denen die höchsten Amplituden der Schallwellen
liegen.
2. Schalldämpfung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die viskoelastische Schicht (5) aus einem spritzbaren Material besteht dessen
Glasübergangstemperatur zwischen 20 und 50 Grad C einstellbar ist.
3. Schalldämpfung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die viskoelastische Schicht (5) aus einem Zweikomponentenmaterial besteht dessen
erste Komponente aus
20 Teilen zweifunktionalen Polyols mit einem Molekulargewicht von 2000,
5 Teilen Polyol, das zum Zeitpunkt der Anmeldung unter dem Handelsnamen cp 5021 erhältlich
ist,
75 Teilen eines vierfunktionalen Polyols,
35-40 Teilen Micro-Glimmer,
12 Teilen eines als Wasserabsorbers dienenden Molekularsiebes,
4-5 Teilen eines Thixotropiermittels und
0,5-1 Teilen eines Reaktionsbeschleunigers, wie er zum Zeitpunkt der Anmeldung unter
dem Handelsnamen Dabco 33 LU erhältlich ist, und
dessen zweite Komponente aus einem als Härter dienenden Rohisocyanat, zum Beispiel
Methyol-Diisocyanat besteht.
4. Schalldämpfung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Komponenten zwischen 2,5 - 4 Teilen der ersten Komponente zu
1 Teil der zweiten Komponente besteht.
5. Schalldämpfung nach Ansruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die viskoelastische Schicht (5) als Kleber gegenüber der Ölwanne (3) und der Deckschicht
(6) wirkt.
6. Schalldämpfung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckschicht (6) aus einer metallischen Bandage, z. B. aus Stahl oder Aluminium
besteht.
7. Schalldämpfung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichtstärken der mittleren Wandstärke der Ölwanne (3), der viskoelastischen
Schicht (5) und der Deckschicht (6) im Verhältnis 1:x:y stehen, wobei x zwischen 1
und 2,5 und y zwischen 0,3 und 0,5 liegt.
8. Verfahren zum Aufbringen der viskoelastischen Schicht als Schalldämpfung nach Anspruch
1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die viskoelastische Schicht auf die Ölwanne und die, vorzugsweise vorgeformte
Deckschicht auf die viskoelastische Schicht aufgebracht wird und die Aushärtezeit
der beiden Komponenten der viskoelastischen Schicht zwischen 5 und 10 Minuten eingestellt
wird.