[0001] Die Erfindung betrifft einen Sortierer entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Sortierer mit solchen Siebkörben haben im wesentlichen die Aufgabe, störende Bestandteile
von Fasersuspensionen, wie z.B. leichte, aufschwimmende Verunreinigungen, wie Kunststoff-Folien
u.ä., schwere Bestandteile, wie Sand, Glassplitter, Holzstücke und Eisenteile im wesentlichen
kleiner Art, wie Büroklammern, Drahtstücke u.ä., zu entfernen. Dies erfolgt dadurch,
daß durch eine geeignete Bemessung der Sieblochung bzw. der Schlitzweite des Siebes
bzw. Siebkorbes möglichst nur die guten Fasern oder auch Faserbündel in einen Gutstoffraum
gelangen.
[0003] Für einen guten Sortierwirkungsgrad sind folgende Bedingungen dabei noch zu erfüllen:
1. Es muß zu einer Erzeugung von Scherkräften und Aufrechterhaltung einer turbulenten
Bewegung in der Suspension kommen, um die Bildung von Faserflocken, insbesondere
bei Feststoffkonzentrationen von mehr als 0,8 %, und eine Entmischung der Suspension
in Fasern und Wasser am Sieb, zu verhindern. Im letzteren Fall würde es zu einer Eindickung
am Sieb kommen, wodurch der Durchtritt von weiterem Gutstoff durch die Sieböffnungen
verhindert werden würde.
2. Die Erzeugung von Druckpulsationen am Sieb, um auftretende Verstopfungen der Sieböffnungen
durch z.B. Faserflocken und Fremdkörper zu beseitigen bzw. zu verhindern.
[0004] Neuerdings wird versucht, bei möglichst hohen Stoffkonzentrationen den Sortiervorgang
durchzuführen, so daß man neuartige Rotoren entwickelt hat, wofür ein Beispiel die
Anordnung gemäß US-PS 42 005 537 ist. Solche Rotoren haben einen guten Sortierwirkungsgrad,
beanspruchen jedoch den Siebkorb ziemlich stark.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rotor anzugeben, der bei gutem Sortierwirkungsgrad
nur geringe Beanspruchungen des Siebkorbes hervorruft.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß durch einen solchen Rotor relativ "sanfte"
Pulsationen erzeugt werden, die in Form eines sanften Wellenzuges verlaufen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, wobei
Fig. 1 einen prinzipiellen Längsschnitt und
Fig. 2 einen Querschnitt dazu und
Fig. 3 einen weiteren Querschnitt einer anderen Ausführungsform
zeigen.
[0009] Es ist in Fig. 1 der Siebkorb mit 1 und der Rotor mit 2 bezeichnet. Die Zuführung
der Suspension in das Gehäuse 3 erfolgt über den Zulaufstutzen 5, der Ablauf des aussortierten
Gutstoffes erfolgt aus dem Gutstoffraum 6 durch Ablaufstutzen 8 und die Entfernung
des verbliebenen Restes der Suspension erfolgt über Stutzen 9. Der Rotorantrieb ist
bei 12 angedeutet, der über die skizzierte Welle 11 den Rotor antreibt.
[0010] Gemäß Fig. 2 setzt sich der Umfang des Rotors 2 im Querschnitt, also in Schnitten
senkrecht zur Rotorachse bzw. Rotorwelle 11 aus Kreisbögen mit dem Radius R
r1 zusammen, die hier durch ein gerades Verbindungsstück miteinander verbunden sind.
Es ergibt sich dadurch eine Exzentrizität E des Mittelpunktes M₁ der Rotorkreisbögen
im Verhältnis zur Rotordrehachse M₀. In der Mitte der Kreisbögen ergibt sich in bezug
auf den Siebkorb 1 ein minimaler Spalt von f
min und im halben Winkelbereich zwischen zwei benachbarten minimalen Spalten f
min findet sich der maximale Spalt f
max. Die Differenz zwischen diesen beiden Spalten ist mit e angegeben.
[0011] Der Ausgangsrotor für eine gewisse, kleine Sortierergröße ist wie dargestellt -
mit zwei Kreisbögen ausgebildet, so daß n
1=2 ist.
[0012] Für größere Radien des Siebkorbes gilt dann die folgende Beziehung für die Anzahl
(ganze Zahl) der Kreisbögen n = n₁·R
s/R
s1. Es gelten ferner die Beziehungen
R
r=R
s-f
min-e, wobei E=e (1-cos.a), e=f
max-f
min,
dabei ist der Winkel a der halbe Winkelabstand zwischen zwei benachbarten Punkten
des Rotorumfangs mit dem geringsten Siebabstand f
min; an dieser Stelle liegt dann der maximale Abstand des Rotorumfanges zum Siebkorb
1 f
max. Für diesen Winkel a gilt dann a=360°/2n.
[0013] Für den Wert f
min ist vorzugsweise ein Wert in dem Bereich zwischen 15 und 45 mm zu wählen. Die Exzentrizität
E liegt vorzugsweise zwischen 4 und 10 mm.
[0014] Ein solcher erfindungsgemäßer Rotor kann bei einem Siebdurchmesser von 500 mm maximal
etwa eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 1400 U/min erhalten, was einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 35 m/s entspricht. Es ergibt sich eine gute Sortierwirkung bei geringer Leistungsaufnahme
des Rotors. Die Siebkorbbeanspruchungen sind dabei relativ klein.
[0015] In Fig. 3 ist noch der Querschnitt eines erfindungsgemäßen Rotors dargestellt, dessen
Umfang sich im wesentlichen aus drei mit gleichen Winkelabständen zueinander beabstandeten
Kreisbögen zusammensetzt.
[0016] Man kann auch - wie ausgezogen dargestellt - die Kreisbögen durch gerade Linien verbinden,
die vorzugsweise parallel zur gemeinsamen Tangente benachbarter Kreisbögen verlaufen.
[0017] Man hat insgesamt den Vorteil eines geringen Energieverbrauchs bei hoher Umfangsgeschwindigkeit,
welche zur Fluidisierung von Stoffen mittlerer Stoffdichte bei mehr als 3 % gut geeignet
ist.
[0018] Es werden vorzugsweise Rotoren mit zwei bis vier den Umfang des Rotors bildenden
Kreisbögen eingesetzt. Dies richtet sich natürlich nach der Größe des Sortierers
bzw. dem Durchmesser des Siebkorbes.
[0019] Der Wert für e=f
max-f
min beträgt zwischen 5 und 20 mm. Damit zeichnet sich der Rotor durch eine hinsichtlich
eines festen Bezugsortes flach ondulierende Oberfläche aus, die mit hoher Drehzahl
bzw. Geschwindigkeit am Siebkorb vorbeibewegt wird. Dabei ist f
max der theoretische maximale Abstand der gemeinsamen Tangente benachbarter Kreisbögen;
in diesem Bereich, also an der Stelle des halben Winkelabstandes der Stellen mit dem
geringsten Rotorabstand, kann der wirkliche Abstand f
max etwa höchstens 15 % größer sein, z.B. dort die Rotoroberfläche einer gemeinsamen
Sekante entsprechend ausgebildet sind. Auch bogenförmige, konkave Verbindungsstücke
zwischen den Kreisbögen (Zylinderabschnitten) und eine Annäherung insgesamt durch
eine Ellipse (für den Rotor mit zwei Kreisbögen bzw. Zylinderabschnitten) kommen
in Frage, mit einer Abweichung vom theoretischen Kreisradius R
r von höchstens 10 %.
[0020] Der wirkliche maximale Abstand der Rotoroberfläche vom Siebkorb 1 soll höchstens
1,15·f
max - d.h. 1,15 mal dem theoretischen Maximalabstand f
max, wenn die Rotorkontur aus Kreisbögen und diese verbindenden, gemeinsamen Tangenten
benachbarter Kreisbögen (bzw. Zylinderabschnitten und tangentialen, ebenen Flächen)
gebildet ist, - vorzugsweise (1+0,2/n)·f
max betragen.
[0021] Der Basisradius R
r1 - für einen Siebkorb oder Sortierer mit minimalen Abmessungen - beträgt etwa 250
- 270 mm.
1. Sortierer mit rotationssymmetrischem Siebkorb und radial innen dazu angeordnetem,
koaxialem Rotor, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotorumfang in jedem Querschnitt
senkrecht zur Rotordrehachse (M₀) überwiegend aus gegenseitig gleichmäßig winkelversetzten
Kreisbögen von gleichem Radius (Rr), der kleiner als der Innenradius (Rs) des Siebkorbes (1) ist, gebildet ist, nach der Formel Rr=Rs-fmax, wobei fmin der geringste Abstand des Rotorumfangs vom Siebkorb (1) und fmax der theoretisch größte Abstand des Rotorumfangs vom Siebkorb (1) als der Maximal-Abstand
der gemeinsamen Tangente benachbarter Kreisbögen vom Siebkorb (1) ist und in diesem
Bereich f′max der wirkliche größte Abstand des Rotorumfanges vom Siebkorb ist, wenn er dort nicht
nach der gemeinsamen Tagente verlaufend ausgebildet ist, und der höchstens gleich
1,15·fmax ist, wobei der Abstand zwischen fmin und f′max im wesentlichen stetig zunimmt und eine maximale Abweichung des Radius Rr von 5 % des Werts wie nach der Formel gegeben in Form einer elliptischen oder ähnlichen
Rotorkontur, zulässig ist, und der Konturübergang zwischen den Kreisbögen als gemeinsame
Tangente oder Sekante benachbarter Kreisbögen oder bogenförmig konkav ausgebildet
ist und daß weiter die Differenz e=fmax-fmin höchstens 60 mm und fmin zwischen 15 und 45 mm und E zwischen 5 und 100 mm beträgt, wobei a=360°/2n, E=e/(1-cos
a), wenn der Winkel a gleich dem halben Winkelabstand zweier in Rotorumfangsrichtung
benachbarter Rotorkonturpunkte mit dem geringsten Abstand fmin zum Siebkorb (1) und wenn E der Versatz des Mittelpunkts M der Rotorkreisbögen von
der Rotordrehachse M₀ , e=fmax-fmin und n gleich der Zahl der Kreisbögen jedes Rotorquerschnitts ist.
2. Sortierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert für e=fmax-fmin zwischen 5 und 20 mm betragt.
3. Sortierer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wirkliche
maximale Abstand der Rotoroberfläche vom Siebkorb (1) f′max höchstens gleich (1+0,2/n)·fmax ist und wobei n₁=2 für einen minimal zu bemessenden Rotor entsprechend einer geringen
Sortierergröße mit Rs1 gilt.