(19)
(11) EP 0 410 163 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 90112604.5

(22) Anmeldetag:  02.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A43B 13/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 03.07.1989 DE 8908099 U

(71) Anmelder: LOWA-SCHUHFABRIK LORENZ WAGNER GmbH & Co. KG
85305 Jetzendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Feuerecker, Heinz
    D-8069 Priel (DE)
  • Haimerl, Franz
    D-8069 Priel (DE)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schuhsohle mit Lamellen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Sohle (10) für Schuhe, insbesondere Freizeit- und Sportschuhe, deren die Lauffläche bildende Unterseite (11) zumindest abschnittsweise profiliert ist, wobei das Profil wenigstens einen Stollen (12) umfaßt. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Stollenunterfläche (13) durch ein Lamellenfeld (14, 14′) gebildet ist, wobei die Lamellen (16, 16′) im wesentlichen quer zur Laufrichtung länglich sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus der Ebene der Unterfläche (13) des Stollens (12) um eine Höhe h nach unten elastisch verformbar hervorspringen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sohle für Schuhe, insbeson­dere Freizeit- und Sportschuhe, deren die Lauffläche bildende Unterseite zumindest abschnittsweise profiliert ist, wobei das Profil wenigstens einen Stollen umfaßt.

    [0002] In der Praxis sind die unterschiedlichsten Freizeit- und Sportschuhe bekannt. Ihnen liegt die gemeinsame Forde­rung zugrunde, den Fuß zu führen, zu stützen und dem Träger in den unterschiedlichsten Situationen sicheren Halt zu geben. Insbesondere in einem unbefestigten Ge­lände soll ein Ab- bzw. Wegrutschen vermieden werden. Hierzu weisen die Sohlen der bekannten Freizeit- und Sportschuhe unterschiedlich profilierte Laufflächen auf. Das Profil besteht dabei aus relativ weit voneinander beabstandeten Stollen und/oder Rippen. Durch dieses verhältnismäßig grobe Profil wird aber die obengenannte Forderung nur unzureichend erfüllt. Insbesondere in einem Gelände mit lockerem, sandigem Untergrund bieten die Sohlen dieser bekannten Schuhe nur geringen Halt. Da die Stollen und/oder die Rippen relativ starr sind, können sie sich nicht in den lockeren Untergrund hineindrücken. Außerdem gelangen immer nur wenige Stol­len in Eingriff mit dem Untergrund, wodurch die Tritt- und Standsicherheit weiter eingeschränkt wird.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sohle der eingangs genannten Art in der Weise auszubilden, daß der Schuh im unbefestigten Gelände, insbesondere bei locke­rem, sandigem Untergrund, ausreichende Tritt- und Standsicherheit bietet.

    [0004] Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Teil der Stollenunterfläche durch ein Lamellenfeld gebildet ist, wobei die Lamellen im wesentlichen quer zur Lauf­richtung länglich sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus der Ebene der Unterfläche des Stollens um eine Höhe h nach unten elastisch verformbar hervorspringen.

    [0005] Durch die Kombination des relativ groben Stollenprofils mit dem feinen Lamellenprofil wird eine große Tritt- und Standsicherheit in jedem Gelände, insbesondere auch bei lockerem, sandigem Untergrund erzielt. Die Lamellen des Lamellenfeldes können sich in den lockeren Untergrund aufgrund ihrer elastischen Verformbarkeit leicht hin­einkrallen und so sicheren Halt bieten. Außerdem wird durch das Lamellenfeld die Kontaktfläche zwischen Sohle und Untergrund vergrößert, was zusätzlich zu einer Steigerung der Stand- und/oder Trittsicherheit beiträgt. Die Angabe, daß die Lamellen quer zur Laufrichtung ver­laufen, umfaßt dabei auch einen Winkel bis ca. 45° zu der Laufrichtung.

    [0006] Zur Vermeidung eines Schwimmeffektes und zur Begrenzung des Auslenkwinkels der Lamelle wird vorgeschlagen, daß wenigstens eine auf eine Lamelle folgende Spalte eine von der Unterfläche des Stollens aus gemessene Tiefe t besitzt. Die Lamelle kann dann nur soweit in Richtung der Spalte ausgelenkt werden, bis sie auf der Unterkante der Spalte aufliegt.

    [0007] Zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Lamellen ist ebenfalls eine Spalte vorgesehen, wobei die vertikale Gesamterstreckung des von der Lamellen-Unterkante aus gemessenen Zwischenraumes zwischen zwei aufeinanderfol­genden Lamellen gleich der Summe (h+t) der Höhe h und der Tiefe t ist. Hierdurch wird die Auslenkung einer Lamelle in beide Richtungen begrenzt. Vorzugsweise sollte dabei die Höhe h gleich der Tiefe t sein.

    [0008] Um eine dem jeweiligen Hauptverwendungszweck des Schuhes angepaßte, optimale Kombination des Lamellenprofils mit dem Stollenprofil zu erreichen, kann es notwendig sein, daß das Lamellenfeld längs mindestens einer Begrenzungs­linie an einen lamellen- und spaltenfreien Flächenab­schnitt der Unterfläche des Stollens angrenzt. Es ist aber ebenso möglich, daß das Lamellenfeld entlang meh­rerer Begrenzungslinien an mehrere lamellen- und spal­tenfreie Flächenabschnitte der Unterfläche des Stollens angrenzt. So ist es beispielsweise möglich, daß das La­mellenfeld in der Mitte eines Stollens angeordnet ist.

    [0009] Die Lamellen des Lamellenfeldes können verschiedene Ver­tikalquerschnitte besitzen. So ist es zum einen möglich, daß die Lamellen des Feldes einen im wesentlichen rechteckförmigen Vertikalquerschnitt oder zum anderen einen nach unten sowie rückwärts gespitzten Vertikal­querschnitt aufweisen. Letztere Variante hat den beson­deren Vorteil, daß die Lamellen in den lockeren Untergrund besser eindringen und so eine gute Kraftüber­tragung zwischen Fuß und Untergrund gewährleisten kön­nen.

    [0010] Um den unterschiedlichsten Geländeanforderungen ent­sprechen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Stollen entlang der Umfangskontur der Sohle an­geordnet sind und die auf den Stollen-Unterflächen an­geordneten Lamellenfelder jeweils an die umfangskontur­ferne Kante der Stollenunterfläche angrenzen. Durch diese Art der Kombination des Stollenprofils mit den Lamellenfeldern wird eine den Erfordernissen beim Auf­treten des Fußes angepaßte, optimale Profilierung der Sohle erreicht. Beim Aufsetzen eines Fußes ohne Schuh kommen zunächst die jeweiligen Außenfußpartien in Kon­takt mit dem Boden. Wird der Fuß anschließend weiter belastet, um beispielsweise einen besseren Halt zu er­reichen, so vergrößert sich die Auflagefläche des Fußes zu dem Fußinnengewölbe hin. In gleicher Weise gelangt beim Auftreten mit einem erfindungsgemäßen Schuh zu­nächst das grobstolligere Profil der Sohle in Eingriff mit dem Untergrund und, so fern hierdurch noch nicht eine ausreichende Tritt- und Standsicherheit erreicht worden ist, anschließend bei weiterer Belastung das feinere Lamellenprofil.

    [0011] Um die Laufeigenschaften für den Schuh so wenig wie möglich zu stören, werden relativ kleine Lamellen im Verhältnis zur Sohlengröße vorgesehen. So wird vorge­schlagen, daß die Lamellenbreite in Laufrichtung gemes­sen ca. 1 bis ca. 3 mm, vorzugsweise ca. 2 mm, beträgt. Für die Lamellenlänge wird vorgeschlagen, daß diese dem ca. 5- ca. 10-fachen der Lamellenbreite entspricht. Für den in Laufrichtung gemessenen Lamellenabstand wird ein Wert in der Größenordnung von ca. 1 mm bis ca. 3 mm, vorzugsweise 2 mm, vorgeschlagen.

    [0012] Bei den bekannten Freizeit- und Sportschuhen sind die Stollen und/oder Rippen in Laufrichtung verhältnismäßig weit voneinander beabstandet. Es können sich deshalb in den jeweiligen Zwischenräumen von zwei aufeinanderfol­gender Stollen bzw. Rippen kleine Steinchen festsetzen. Bei jedem Auftreten drücken sich diese Steine durch die Sohle und durch eine eventuell vorhandene Sohlenzwi­schenschicht in das Innere des Schuhes hinein, so daß sie mehr oder weniger deutlich auf der Fußfläche zu spüren sind. Diese Druckstellen beeinträchtigen das Laufgefühl und können sogar zu Blasen oder Blutblasen führen.

    [0013] Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Schuhsohle der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß Steine, die in die Stollen-Zwischenräume eingedrungen sind, aus diesen wieder selbsttätig entfernt werden.

    [0014] Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe wird vorgeschlagen, daß in dem Grund eines Zwischenraumes zwischen zwei in Laufrichtung aufeinanderfolgender Stollen ein im we­sentlichen quer zur Laufrichtung verlaufender Auswer­fersteg vorgesehen ist, dessen Höhe kleiner ist als die Höhe des Stollens gemessen von dem Zwischenraumgrund.

    [0015] Durch die vorgeschlagene Lösung wird erreicht, daß ein eingedrungener Stein durch den Auswerfersteg entweder aufgrund von Druckkompression oder aufgrund von elasti­scher Verbiegung spätestens dann wieder ausgeworfen wird, wenn der Zwischenraum bei entsprechender Deforma­tion der Sohle erweitert wird, mindestens jedoch schon vorher. Die Angabe, daß der Auswerfersteg quer zur Laufrichtung verläuft, umfaßt dabei auch einen Winkel bis zu 45° zu der Laufrichtung.

    [0016] Um ein optimales Auswerfen des Steines zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, daß in einem Vertikalquerschnitt der Auswerfersteg die Form eines Dreiecks aufweist. Dabei ist die Dreiecksbasis kleiner als die Breite des Zwi­schenraumgrundes, wodurch eine elastische Verformung des Dreiecks gewährleistet wird.

    [0017] Damit sich zwischen der dem Auswerfersteg zugewandten Stollenseitenwand und dem Auswerfersteg kein Stein festsetzen kann, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Dreieckshöhe maximal gleich der Dreiecksbasis ist.

    [0018] Damit sich ebenfalls keine Steine in dem Grund zwischen der Seitenflanke des Auswerfersteges und der dem Aus­werfersteg zugewandten Seitenwand des Profilstollens festsetzen können, ist vorgesehen, daß die Dreiecks­flanken über Rundungen in die benachbarten Stollen-­Seitenflächen übergehen.

    [0019] Die Auswerfbewegung durch den Auswerfersteg wird zu­sätzlich dadurch unterstützt, daß die Stollenseiten­flächen gegen eine benachbarte Vertikalfläche geneigt sind und zwar von der Mittelebene des Auswerfersteges weg.

    [0020] Zwischen der Innenfläche und der Sohlenoberseite ist bei den meisten Freizeit- und Sportschuhen noch eine Soh­lenzwischenschicht vorgesehen, die einen Dämpfungseffekt bewirken soll. Die Sohlenzwischenschicht wird dabei meist durch einen Vulkanisiervorgang auf der Sohlen­oberseite aufgebracht. Da zwischen der Sohle und dem Fuß verhältnismäßig große Kräfte übertragen werden können, kann es durch das ledigliche Aufvulkanisieren zu einem Loslösen der Sohlenzwischenschicht kommen.

    [0021] Es ist deshalb weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Sohle der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß die auf der Sohlenoberseite aufgebrachte Sohlenzwischen­schicht zuverlässig dort gehalten wird.

    [0022] Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf einer zur Sohlenunterfläche im wesentlichen parallel zu dieser verlaufenden Schuhanschlußfläche Verankerungsrippen an­geformt sind, die im wesentlichen quer zur Laufrichtung verlaufen und sich vom Rand der Sohle aus erstrecken.

    [0023] Durch die auf der Sohlenoberseite, die die Schuhan­schlußfläche bildet, zusätzlich vorgesehenen Veranke­rungsrippen wird eine Kraftübertragung zwischen der Schuhsohle und der Zwischenschicht erzielt, die die durch Vulkanisieren erfolgte Verbindung zwischen der Sohlenzwischenschicht und der Sohle entlastet. Die An­gabe, daß die Verankerungsrippen quer zur Laqufrichtung verlaufen, umfaßt dabei auch einen Winkel bis zu 45° zur Laufrichtung.

    [0024] Damit diese Rippen nach Aufbringen der Sohlenzwischen­schicht nicht sichtbar nach außen in Erscheinung treten, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Verankerungsrippen randseitig durch einen hochgezogenen Schuhrandabschnitt abgedeckt sind, der am fertigen Schuh nach außen sicht­bar in Erscheinung tritt.

    [0025] Der hochgezogene Schuhrandabschnitt ist dabei an seiner Ansichtsseite mit einem Feinprofil, vorzugsweise einer Punzung und/oder einer Lamellierung, versehen. Hierdurch wird erreicht, daß bei einem Abknicken des Fußes dieser nicht noch zusätzlich in oder gegen die Laufrichtung wegrutschen kann.

    [0026] Beim Auftreten werden die meisten Kraftanteile von einem fersennahen Pronationsbereich und einem ballennahen Su­pinationsbereich übertragen. Infolgedessen ist weiterhin vorgesehen, daß die Rippen auf der Oberseite im Prona­tions- und im Supinationsbereich angeordnet sind.

    [0027] Bei den bekannten Freizeit- und Sportschuhen weisen die Sohlen einen fersennahen Pronationsbereich und einen ballennahen Supinationsbereich auf und sind auf der die Lauffläche bildende Unterseite zumindest abschnittsweise profiliert, wobei das Profil Stollen umfaßt. Derartige Sohlen sind zu Dämpfungszwecken meist aus elastischem Material hergestellt. Dabei wird die Weichheit des Ma­terials durch die Forderung, daß die Sohle eine gewisse Abriebfestigkeit aufweisen muß, beschränkt. Zwar ist zwischen Sohle und dem Oberschuh noch eine Sohlenzwi­schenschicht angeordnet, doch ist insgesamt die Weich­heit dieser Sohlenkonstruk-tion begrenzt.

    [0028] Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Sohle mit den Merkmalen des Anspruches 24 dahingehend auszubilden, daß diese eine größere Weichheit aufweist.

    [0029] Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die außer­halb des Pronations- und Supinationsbereiches gelegenen Stollen auf der Sohlenoberseite Hohlräume bilden, die zur Füllung durch Material einer auf der Sohlenoberseite aufgebrachten Sohlenzwischenschicht bestimmt sind. Die Sohlenzwischenschicht kann dabei beispielsweise ein Schaumstoffkeil sein. Hierdurch wird ein zusätzlicher Dämpfungseffekt erreicht, wobei aber in dem für die Kraftübertragung besonders entscheidenden Pronations- bzw. Supinationsbereich eine relative Steifheit erhalten bleibt.

    [0030] Damit die Hohlräume relativ einfach herstellbar sind, wird vorgeschlagen, daß die Innenkontur der Hohlräume der Außenkontur der Stollen entspricht.

    [0031] Für den Werkstoff der Sohle wird eine Kautschuk- oder Gummimischung mit einer Shorehärte A von ca. 65 bis ca. 75 vorgeschlagen, vorzugsweise mit einer Shorehärte A von ca. 70 aufweist. Der Supinations- und der Pronationsbereich können dabei aus einer anderen Mischung mit einer Shorehärte A von ca. 55 bis ca. 65, vorzugsweise mit einer Shorehärte A von 60, hergestellt sein. Hierdurch wird eine der Belastung entsprechende Dämpfung erzielt. Für die Sohlenzwischenschicht wird ein Schaumstoffmaterial, insbesondere Polyurethan, mit einer Shorehärte A von ca. 40 bis ca. 50, vorzugsweise mit einer Shorehärte A von 45, vorgeschlagen. Hierdurch wird ein weiterer Dämpfungseffekt erzielt.

    [0032] Weitere Ausgestaltungen sowie ein Ausführungsbeispiel der vorstehenden Erfindung werden anhand der Zeichnung nachstehend erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht einer Sohlenunterseite einer er­findungsgemäßen Sohle;

    Fig. 2 einen Teilschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;

    Fig. 3 einen Teilschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;

    Fig. 4 eine Ansicht einer Sohlenoberseite der erfin­dungsgemäßen Sohle;

    Fig. 5 einen Teilschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4; und

    Fig. 6 einen Teilschnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 4.



    [0033] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Sohle allgemein mit 10 bezeichnet. Sie ist vorzugsweise aus einer Gummimi­schung mit einer Shorehärte A von 70 hergestellt und besitzt eine der anatomischen Gestalt eines Fußes ange­paßte äußere Umfangskontur. Auf ihrer, die Lauffläche bildende Sohlenunterseite 11 sind abschnittsweise Stol­len 12 angeordnet.

    [0034] Diese Stollen 12 ragen dabei um das gleiche Maß aus der Sohlenunterseite nach außen hervor. Sie besitzen je­weils voneinander verschiedene Horizontalquerschnitte, können aber auch identische Querschnitte aufweisen. Die entlang der Außenumfangskontur der Sohle 10 angeordneten Stollen 12 sind auf der zu der Sohlenunterfläche 11 parallel verlaufenden Stollenunterfläche 13 mit einem Lamellenfeld 14 versehen. Die Lamellenfelder 14 sind dabei an der außenumfangskonturfernen Kante des jewei­ligen Stollens 12 angeordnet.

    [0035] Das Lamellenfeld 14 besteht aus einzelnen Lamellen 16, die im wesentlichen quer zur Laufrichtung länglich sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus der Ebene der Unterfläche 13 des Stollens 12 um eine Höhe h elastisch verformbar hervorspringen. Zwischen je zwei Lamellen 16 sind Spalten 18 angeordnet, die von der Unterfläche 13 des Stollens 12 aus gemessen die Tiefe t besitzen. Die vertikale Gesamterstreckung zwischen der Lamellenunterkante und dem Spaltengrund ist somit gleich der Summe (h+t) der Höhe h und der Tiefe t (Fig. 2). Üblicherweise beginnt und endet das Lamellenfeld 14 mit einer Lamelle 16. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß das Lamellenfeld 14 mit einer Lamelle 16 beginnt und mit einer Spalte 18 endet. In Fig. 2 ist mit dem Pfeil B eine andere Variante angedeutet. Dort beginnt das La­mellenfeld 14 mit einer Spalte 18 und kann dann entweder mit einer Lamelle 16 oder mit einer Spalte 18 enden.

    [0036] Das Lamellenfeld 14 grenzt entlang einer Begrenzungsli­nie 20 an einen lamellen- und spaltenfreien Flächenab­schnitt der Unterfläche 13 des Stollens 12 an. Es besteht aber auch die Möglichkeit, wie bei den Stollen 12 im Bereich der Fußspitze und der Ferse, daß sich die Lamellen 16 über die volle Stollenunterfläche 13 er­ strecken und ein Flächenabschnitt in oder entgegen der Laufrichtung lamellen- und spaltenfrei ist.

    [0037] Im vertikalen Querschnitt besitzt jede Lamelle 16 eine rechteckförmige Gestalt. In Fig. 2a ist ein Lamellenfeld 14′ dargestellt, dessen Lamellen 16′ einen nach unten und entgegen der Laufrichtung nach rückwärts gespitzten Verikalquerschnitt aufweisen. Durch einen Pfeil C ist dabei in Fig. 2a die Laufrichtung angegeben.

    [0038] Die Lamellenbreite sowie der Abstand zwischen zwei La­mellen 16 beträgt 2 mm. Die Lamellenlänge entspricht etwa dem 5- bis 10-fachen der Lamellenbreite.

    [0039] Zwischen den entlang der Umfangskontur der Sohle 10 an­geordneten Stollen 12 sind in einem Zwischenraumgrund 21 Auswerferstege 22 angeordnet. Diese weisen in ihrem Vertikalquerschnitt eine gleichseitige Dreiecksform auf. Die Dreiecksbasis ist dabei kleiner als die Breite des Zwischenraumgrundes 21. Die Seitenflanken der Auswerfer­stege 22 gehen über Rundungen 24 in die den Auswerfer­stegen 22 zugewandten Seitenflächen 26 der Stollen 12 über. Die Seitenwände 26 sind gegen eine benachbarte Vertikalfläche geneigt und zwar von der Mittelebene der Auswerferstege 22 weg. Die Länge quer zur Laufrichtung der Auswerferstege 22 entspricht der Länge des Zwi­schenraumgrundes 21.

    [0040] Im Bereich des Ballens weist die Sohle 10 einen Supi­nationsbereich 28 und im Bereich der Ferse einen Prona­tionsbereich 30 auf. Diese beiden Bereiche sind durch eine Begrenzungslinie 29 gegenüber der übrigen Sohle 10 abgetrennt. Sie können eine andere Materialmischung als die der übrigen Sohle 10 aufweisen. Vorzugsweise sollte die Materialmischung des Supinations- und Pronationsbe­reiches 28, 30 weicher sein als die Materialmischung der übrigen Sohle 10. Sie besitzt eine Shorehärte A von ca. 60.

    [0041] Im Supinations- und Pronationsbereich 28, 30 weist die Sohle 10 auf ihrer Oberseite 31, die als Verbindungs­fläche zu dem übrigen Schuh dient, Verankerungsrippen 34 auf (Fig. 3, 4, 6). Die Verankerungsrippen 34 erstrecken sich von der Außenumfangskontur der Sohle 10 in das Sohleninnere. Ihr Vertikalquerschnitt nimmt dabei zum Sohleninneren hin ab. Randseitig sind sie durch einen hochgezogenen Schuhrandabschnitt 36 abgedeckt (Fig. 6, 7). Dieser Randabschnitt 36 tritt am fertigen Schuh nach außen hin sichtbar in Erscheinung. Er ist an seiner An­sichtsseite mit einem Feinprofil, vorzugsweise einer Punzung oder Lamellierung, versehen (Fig. 7).

    [0042] Außerhalb des Supinations- und Pronationsbereichs 28, 30 sind an der Sohlenoberseite 31 mit den Stollen 12 fluchtende Hohlräume 38 angeordnet (Fig. 4, 5). Die Hohlräume 38 sind in ihrer Innenkontur der Außenkontur der Stollen 12 angepaßt. In ihnen kann Schaumstoffmate­rial, vorzugsweise Polyurethanschaum mit einer Shore­härte A von ca. 45, einer Sohlenzwischenschicht 32, die auf der Sohlenoberseite 31 aufgebracht ist, zusätzlich aufgenommen werden.

    [0043] Aus der vorstehenden Beschreibung gehen die Vorteile der vorliegenden Erfindung deutlich hervor. Durch die Kom­bination eines groben Stollenprofils mit einem feinen Lamellenprofil wird die erfindungsgemäße Sohle 10 den unterschiedlichsten Einsatzbereichen, wie befestigtes und unbefestigtes Gelände, gerecht. Außerdem wird durch die Auswerferstege 22 gewährleistet, daß sich Steine zwischen dem groben Stollenprofil nicht festsetzen kön­nen. Darüber hinaus wird durch die zusätzlichen Veran­kerungsrippen 34 sichergestellt, daß die auf der Sohlenoberseite 31 aufzubringende Sohlenzwischenschicht 32 fest mit der Sohle 10 verbunden bleibt. Schließlich wird durch die zusätzlichen Hohlräume 38 eine besonders günstige Dämpfung der Sohle 10 erzielt.


    Ansprüche

    1. Sohle für Schuhe, insbesondere Freizeit- und Sportschuhe, deren die Lauffläche bildende Unter­seite (11) zumindest abschnittsweise profiliert ist, wobei das Profil wenigstens einen Stollen (12) umfaßt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Teil der Stollenunterfläche (13) durch ein Lamellenfeld (14, 14′) gebildet ist, wobei die La­mellen (16, 16′) im wesentlichen quer zur Lauf­richtung länglich sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus der Ebene der Unterfläche (13) des Stollens (12) um eine Höhe h nach unten elastisch verformbar hervorspringen.
     
    2. Sohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine auf eine Lamelle (16, 16′) folgende Spalte (18) eine von der Unterfläche (13) des Stollens (12) aus gemessene Tiefe t besitzt.
     
    3. Sohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellen (16, 16′) je­weils eine Spalte (18) vorgesehen ist, wobei die vertikale Gesamterstreckung des von der Lamellen­unterkante aus gemessenen Zwischenraumes zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellen (16, 16′) gleich der Summe (h+t) der Höhe h und der Tiefe t ist.
     
    4. Sohle nach einem der Ansprüdhe 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lamellenfeld (14, 14′) längs mindestens einer Begrenzungslinie (20) an einen lamellen- und spaltenfreien Flächenabschnitt der Unterfläche (13) des Stollens (12) angrenzt.
     
    5. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lamellenfeld (14, 14′) entlang mehrerer Begrenzungslinien (20) an mehrere lamellen- und spaltenfreie Flächenabschnitte der Unterfläche (13) des Stollens (12) angrenzt.
     
    6. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lamellenfeld (14, 14′) in Laufrichtung an einen Spalt (18) angrenzt.
     
    7. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lamellen (16, 16′) des Lamellenfeldes (14, 14′) einen im wesentlichen rechteckförmigen oder nach unten sowie rückwärts gespitzten Vertikal­querschnitt aufweisen.
     
    8. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stollen (12) entlang der Umfangskontur der Sohle (10) angeordnet sind und das Lamellenfeld (14, 14′) jeweils an der umfangskonturfernen Kante der Stollenunterfläche 13 angrenzen.
     
    9. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lamellenbreite in Laufrichtung gemessen ca. 1 bis ca. 3 mm, vorzugsweise ca. 2 mm, beträgt.
     
    10. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Lamellenabstand in Laufrichtung gemessen ca. 1 bis ca. 3 mm, vorzugsweise ca. 2 mm, be­trägt.
     
    11. Sohle nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lamellenlänge dem ca. 5- bis ca. 10-fachen der Lamellenbreite entspricht.
     
    12, Sohle für Schuhe, insbesondere für Freizeit- und Sportschuhe, deren die Lauffläche bildende Unter­seite (13) zumindest abschnittsweise profiliert ist, wobei das Profil wenigstens einen Stollen (12) umfaßt, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Grund (21) eines Zwischenraumes zwischen zwei in Lauf­richtung aufeinanderfolgender Stollen (12) ein im wesentlichen quer zur Laufrichtung verlaufender Auswerfersteg (22) vorgesehen ist, dessen Höhe kleiner ist als die Höhe des Stollens (12) gemessen von dem Zwischenraumgrund (21).
     
    13. Sohle nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Auswerfersteges (22) der Länge des Zwischen­raumes entspricht.
     
    14. Sohle nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
    daß in einem Vertikalquerschnitt der Auswerfersteg (22) die Form eines Dreiecks aufweist.
     
    15. Sohle nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Drei­ecksbasis kleiner ist als die Breite des Zwischen­raumgrundes (21).
     
    16. Sohle nach einem der Ansprüche 14 odeer 15, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Dreieckshöhe maximal gleich der Dreiecks­basis ist.
     
    17. Sohle nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Dreiecksflanken über Rundungen (24) in die benachbarten Stollenseitenflächen (26) übergehen.
     
    18. Sohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Stol­lenseitenflächen (26) gegen eine benachbarte Ver­tikalfläche geneigt sind und zwar von der Mittelebene des Auswärtssteges (22) weg.
     
    19. Sohle für Schuhe, insbesondere Freizeit- und Sportschuhe, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer zur Sohlenunterfläche (11) im wesentlichen parallel zu dieser verlaufenden Schuhanschlußfläche (31) Verankerungsrippen (34) angeformt sind, die im we­sentlichen quer zur Laufrichtung und sich vom Rand der Sohle (10) aus erstrecken.
     
    20. Sohle nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Veran­kerungsrippen (34) randseitig durch einen hochge­zogenen Schuhrandabschnitt (36) abgedeckt sind, der am fertigen Schuh nach außen sichtbar in Erschei­nung tritt.
     
    21. Sohle nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der hochge­zogene Schuhrandabschnitt (36) an seiner Ansichts­seite mit einem Feinprofil, vorzugsweise einer Punzung oder Lamellierung, versehen ist.
     
    22. Sohle nach einem der Ansprüche 19 bis 21, wobei die Sohle (10) einen fersennahen Pronationsbereich (30) und einen ballennahen Supinationsbereich (28) auf­weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Veran­kerungsrippen (34) auf der Oberseite (31) im Pro­nationsbereich (30) und im Supinationsbereich (28) angeordnet sind.
     
    23. Sohle nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsrippen (34) zum Zentralbereich der Sohle (10) hin abnehmen.
     
    24. Sohle für Schuhe, insbesondere für Freizeit- oder Sportschuhe, die einen ballennahen Supinationsbe­reich (28) und einen fersennahen Pronationsbereich (30) aufweist und deren die Lauffläche bildende Unterseite (11) zumindest abschnittsweise profi­liert ist, wobei das Profil Stollen (12) umfaßt, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die außerhalb des Supinationsbereiches (28) und des Pronationsbereiches (30) gelegenen Stollen (12) auf der Sohlenoberseite (31) Hohlräume (38) bilden, die zur Füllung durch Material einer auf der Sohlen­ oberseite (31) aufgebrachten Sohlenzwischenschicht (32) bestimmt sind.
     
    25. Sohle nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkontur der Hohlräume (38) der Außenkontur der Stollen (12) entspricht.
     
    26. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 25, gekennzeichnet durch
    die Verwendung eines Kautschuk- oder Gummimaterials als Herstellungswerkstoff, welcher eine Shorehärte A von ca. 65 bis ca. 75, vorzugsweise ca. 70 auf­weist.
     
    27. Sohle nach einem der Ansprüche 19 bis 27, gekennzeichnet durch die Ver­wendung eines Schaumstoffmaterials als Herstel­lungswerkstoff für die Sohlenzwischenschicht (32), insbesondere Polyurethan, das eine Shorehärte A von ca. 40 bis ca. 50, vorzugsweise ca. 45 aufweist.
     
    28. Sohle nach einem der Ansprüche 24 bis 27, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Kautschuk- oder Gummimaterials als Herstellungswerkstoff für den Supinationsbereich (28) und den Pronationsbereich (30), welcher eine Shorehärte A von ca. 55 bis ca. 65, vorzugsweise ca. 60 aufweist.
     




    Zeichnung