[0001] Die Erfindung betrifft eine Sohle für Schuhe, insbesondere Freizeit- und Sportschuhe,
deren die Lauffläche bildende Unterseite zumindest abschnittsweise profiliert ist,
wobei das Profil wenigstens einen Stollen umfaßt.
[0002] In der Praxis sind die unterschiedlichsten Freizeit- und Sportschuhe bekannt. Ihnen
liegt die gemeinsame Forderung zugrunde, den Fuß zu führen, zu stützen und dem Träger
in den unterschiedlichsten Situationen sicheren Halt zu geben. Insbesondere in einem
unbefestigten Gelände soll ein Ab- bzw. Wegrutschen vermieden werden. Hierzu weisen
die Sohlen der bekannten Freizeit- und Sportschuhe unterschiedlich profilierte Laufflächen
auf. Das Profil besteht dabei aus relativ weit voneinander beabstandeten Stollen und/oder
Rippen. Durch dieses verhältnismäßig grobe Profil wird aber die obengenannte Forderung
nur unzureichend erfüllt. Insbesondere in einem Gelände mit lockerem, sandigem Untergrund
bieten die Sohlen dieser bekannten Schuhe nur geringen Halt. Da die Stollen und/oder
die Rippen relativ starr sind, können sie sich nicht in den lockeren Untergrund hineindrücken.
Außerdem gelangen immer nur wenige Stollen in Eingriff mit dem Untergrund, wodurch
die Tritt- und Standsicherheit weiter eingeschränkt wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sohle der eingangs genannten Art in
der Weise auszubilden, daß der Schuh im unbefestigten Gelände, insbesondere bei lockerem,
sandigem Untergrund, ausreichende Tritt- und Standsicherheit bietet.
[0004] Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Teil der Stollenunterfläche durch
ein Lamellenfeld gebildet ist, wobei die Lamellen im wesentlichen quer zur Laufrichtung
länglich sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus der Ebene der
Unterfläche des Stollens um eine Höhe h nach unten elastisch verformbar hervorspringen.
[0005] Durch die Kombination des relativ groben Stollenprofils mit dem feinen Lamellenprofil
wird eine große Tritt- und Standsicherheit in jedem Gelände, insbesondere auch bei
lockerem, sandigem Untergrund erzielt. Die Lamellen des Lamellenfeldes können sich
in den lockeren Untergrund aufgrund ihrer elastischen Verformbarkeit leicht hineinkrallen
und so sicheren Halt bieten. Außerdem wird durch das Lamellenfeld die Kontaktfläche
zwischen Sohle und Untergrund vergrößert, was zusätzlich zu einer Steigerung der Stand-
und/oder Trittsicherheit beiträgt. Die Angabe, daß die Lamellen quer zur Laufrichtung
verlaufen, umfaßt dabei auch einen Winkel bis ca. 45° zu der Laufrichtung.
[0006] Zur Vermeidung eines Schwimmeffektes und zur Begrenzung des Auslenkwinkels der Lamelle
wird vorgeschlagen, daß wenigstens eine auf eine Lamelle folgende Spalte eine von
der Unterfläche des Stollens aus gemessene Tiefe t besitzt. Die Lamelle kann dann
nur soweit in Richtung der Spalte ausgelenkt werden, bis sie auf der Unterkante der
Spalte aufliegt.
[0007] Zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Lamellen ist ebenfalls eine Spalte vorgesehen,
wobei die vertikale Gesamterstreckung des von der Lamellen-Unterkante aus gemessenen
Zwischenraumes zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellen gleich der Summe (h+t)
der Höhe h und der Tiefe t ist. Hierdurch wird die Auslenkung einer Lamelle in beide
Richtungen begrenzt. Vorzugsweise sollte dabei die Höhe h gleich der Tiefe t sein.
[0008] Um eine dem jeweiligen Hauptverwendungszweck des Schuhes angepaßte, optimale Kombination
des Lamellenprofils mit dem Stollenprofil zu erreichen, kann es notwendig sein, daß
das Lamellenfeld längs mindestens einer Begrenzungslinie an einen lamellen- und spaltenfreien
Flächenabschnitt der Unterfläche des Stollens angrenzt. Es ist aber ebenso möglich,
daß das Lamellenfeld entlang mehrerer Begrenzungslinien an mehrere lamellen- und
spaltenfreie Flächenabschnitte der Unterfläche des Stollens angrenzt. So ist es beispielsweise
möglich, daß das Lamellenfeld in der Mitte eines Stollens angeordnet ist.
[0009] Die Lamellen des Lamellenfeldes können verschiedene Vertikalquerschnitte besitzen.
So ist es zum einen möglich, daß die Lamellen des Feldes einen im wesentlichen rechteckförmigen
Vertikalquerschnitt oder zum anderen einen nach unten sowie rückwärts gespitzten Vertikalquerschnitt
aufweisen. Letztere Variante hat den besonderen Vorteil, daß die Lamellen in den
lockeren Untergrund besser eindringen und so eine gute Kraftübertragung zwischen
Fuß und Untergrund gewährleisten können.
[0010] Um den unterschiedlichsten Geländeanforderungen entsprechen zu können, wird weiterhin
vorgeschlagen, daß die Stollen entlang der Umfangskontur der Sohle angeordnet sind
und die auf den Stollen-Unterflächen angeordneten Lamellenfelder jeweils an die umfangskonturferne
Kante der Stollenunterfläche angrenzen. Durch diese Art der Kombination des Stollenprofils
mit den Lamellenfeldern wird eine den Erfordernissen beim Auftreten des Fußes angepaßte,
optimale Profilierung der Sohle erreicht. Beim Aufsetzen eines Fußes ohne Schuh kommen
zunächst die jeweiligen Außenfußpartien in Kontakt mit dem Boden. Wird der Fuß anschließend
weiter belastet, um beispielsweise einen besseren Halt zu erreichen, so vergrößert
sich die Auflagefläche des Fußes zu dem Fußinnengewölbe hin. In gleicher Weise gelangt
beim Auftreten mit einem erfindungsgemäßen Schuh zunächst das grobstolligere Profil
der Sohle in Eingriff mit dem Untergrund und, so fern hierdurch noch nicht eine ausreichende
Tritt- und Standsicherheit erreicht worden ist, anschließend bei weiterer Belastung
das feinere Lamellenprofil.
[0011] Um die Laufeigenschaften für den Schuh so wenig wie möglich zu stören, werden relativ
kleine Lamellen im Verhältnis zur Sohlengröße vorgesehen. So wird vorgeschlagen,
daß die Lamellenbreite in Laufrichtung gemessen ca. 1 bis ca. 3 mm, vorzugsweise
ca. 2 mm, beträgt. Für die Lamellenlänge wird vorgeschlagen, daß diese dem ca. 5-
ca. 10-fachen der Lamellenbreite entspricht. Für den in Laufrichtung gemessenen Lamellenabstand
wird ein Wert in der Größenordnung von ca. 1 mm bis ca. 3 mm, vorzugsweise 2 mm, vorgeschlagen.
[0012] Bei den bekannten Freizeit- und Sportschuhen sind die Stollen und/oder Rippen in
Laufrichtung verhältnismäßig weit voneinander beabstandet. Es können sich deshalb
in den jeweiligen Zwischenräumen von zwei aufeinanderfolgender Stollen bzw. Rippen
kleine Steinchen festsetzen. Bei jedem Auftreten drücken sich diese Steine durch die
Sohle und durch eine eventuell vorhandene Sohlenzwischenschicht in das Innere des
Schuhes hinein, so daß sie mehr oder weniger deutlich auf der Fußfläche zu spüren
sind. Diese Druckstellen beeinträchtigen das Laufgefühl und können sogar zu Blasen
oder Blutblasen führen.
[0013] Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Schuhsohle der eingangs genannten Art
dahingehend auszubilden, daß Steine, die in die Stollen-Zwischenräume eingedrungen
sind, aus diesen wieder selbsttätig entfernt werden.
[0014] Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe wird vorgeschlagen, daß in dem Grund eines Zwischenraumes
zwischen zwei in Laufrichtung aufeinanderfolgender Stollen ein im wesentlichen quer
zur Laufrichtung verlaufender Auswerfersteg vorgesehen ist, dessen Höhe kleiner ist
als die Höhe des Stollens gemessen von dem Zwischenraumgrund.
[0015] Durch die vorgeschlagene Lösung wird erreicht, daß ein eingedrungener Stein durch
den Auswerfersteg entweder aufgrund von Druckkompression oder aufgrund von elastischer
Verbiegung spätestens dann wieder ausgeworfen wird, wenn der Zwischenraum bei entsprechender
Deformation der Sohle erweitert wird, mindestens jedoch schon vorher. Die Angabe,
daß der Auswerfersteg quer zur Laufrichtung verläuft, umfaßt dabei auch einen Winkel
bis zu 45° zu der Laufrichtung.
[0016] Um ein optimales Auswerfen des Steines zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, daß
in einem Vertikalquerschnitt der Auswerfersteg die Form eines Dreiecks aufweist. Dabei
ist die Dreiecksbasis kleiner als die Breite des Zwischenraumgrundes, wodurch eine
elastische Verformung des Dreiecks gewährleistet wird.
[0017] Damit sich zwischen der dem Auswerfersteg zugewandten Stollenseitenwand und dem Auswerfersteg
kein Stein festsetzen kann, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Dreieckshöhe maximal
gleich der Dreiecksbasis ist.
[0018] Damit sich ebenfalls keine Steine in dem Grund zwischen der Seitenflanke des Auswerfersteges
und der dem Auswerfersteg zugewandten Seitenwand des Profilstollens festsetzen können,
ist vorgesehen, daß die Dreiecksflanken über Rundungen in die benachbarten Stollen-Seitenflächen
übergehen.
[0019] Die Auswerfbewegung durch den Auswerfersteg wird zusätzlich dadurch unterstützt,
daß die Stollenseitenflächen gegen eine benachbarte Vertikalfläche geneigt sind und
zwar von der Mittelebene des Auswerfersteges weg.
[0020] Zwischen der Innenfläche und der Sohlenoberseite ist bei den meisten Freizeit- und
Sportschuhen noch eine Sohlenzwischenschicht vorgesehen, die einen Dämpfungseffekt
bewirken soll. Die Sohlenzwischenschicht wird dabei meist durch einen Vulkanisiervorgang
auf der Sohlenoberseite aufgebracht. Da zwischen der Sohle und dem Fuß verhältnismäßig
große Kräfte übertragen werden können, kann es durch das ledigliche Aufvulkanisieren
zu einem Loslösen der Sohlenzwischenschicht kommen.
[0021] Es ist deshalb weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Sohle der eingangs genannten
Art derart auszubilden, daß die auf der Sohlenoberseite aufgebrachte Sohlenzwischenschicht
zuverlässig dort gehalten wird.
[0022] Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf einer zur Sohlenunterfläche im wesentlichen
parallel zu dieser verlaufenden Schuhanschlußfläche Verankerungsrippen angeformt
sind, die im wesentlichen quer zur Laufrichtung verlaufen und sich vom Rand der Sohle
aus erstrecken.
[0023] Durch die auf der Sohlenoberseite, die die Schuhanschlußfläche bildet, zusätzlich
vorgesehenen Verankerungsrippen wird eine Kraftübertragung zwischen der Schuhsohle
und der Zwischenschicht erzielt, die die durch Vulkanisieren erfolgte Verbindung zwischen
der Sohlenzwischenschicht und der Sohle entlastet. Die Angabe, daß die Verankerungsrippen
quer zur Laqufrichtung verlaufen, umfaßt dabei auch einen Winkel bis zu 45° zur Laufrichtung.
[0024] Damit diese Rippen nach Aufbringen der Sohlenzwischenschicht nicht sichtbar nach
außen in Erscheinung treten, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Verankerungsrippen
randseitig durch einen hochgezogenen Schuhrandabschnitt abgedeckt sind, der am fertigen
Schuh nach außen sichtbar in Erscheinung tritt.
[0025] Der hochgezogene Schuhrandabschnitt ist dabei an seiner Ansichtsseite mit einem Feinprofil,
vorzugsweise einer Punzung und/oder einer Lamellierung, versehen. Hierdurch wird erreicht,
daß bei einem Abknicken des Fußes dieser nicht noch zusätzlich in oder gegen die Laufrichtung
wegrutschen kann.
[0026] Beim Auftreten werden die meisten Kraftanteile von einem fersennahen Pronationsbereich
und einem ballennahen Supinationsbereich übertragen. Infolgedessen ist weiterhin
vorgesehen, daß die Rippen auf der Oberseite im Pronations- und im Supinationsbereich
angeordnet sind.
[0027] Bei den bekannten Freizeit- und Sportschuhen weisen die Sohlen einen fersennahen
Pronationsbereich und einen ballennahen Supinationsbereich auf und sind auf der die
Lauffläche bildende Unterseite zumindest abschnittsweise profiliert, wobei das Profil
Stollen umfaßt. Derartige Sohlen sind zu Dämpfungszwecken meist aus elastischem Material
hergestellt. Dabei wird die Weichheit des Materials durch die Forderung, daß die
Sohle eine gewisse Abriebfestigkeit aufweisen muß, beschränkt. Zwar ist zwischen Sohle
und dem Oberschuh noch eine Sohlenzwischenschicht angeordnet, doch ist insgesamt
die Weichheit dieser Sohlenkonstruk-tion begrenzt.
[0028] Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Sohle mit den Merkmalen des Anspruches
24 dahingehend auszubilden, daß diese eine größere Weichheit aufweist.
[0029] Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die außerhalb des Pronations- und Supinationsbereiches
gelegenen Stollen auf der Sohlenoberseite Hohlräume bilden, die zur Füllung durch
Material einer auf der Sohlenoberseite aufgebrachten Sohlenzwischenschicht bestimmt
sind. Die Sohlenzwischenschicht kann dabei beispielsweise ein Schaumstoffkeil sein.
Hierdurch wird ein zusätzlicher Dämpfungseffekt erreicht, wobei aber in dem für die
Kraftübertragung besonders entscheidenden Pronations- bzw. Supinationsbereich eine
relative Steifheit erhalten bleibt.
[0030] Damit die Hohlräume relativ einfach herstellbar sind, wird vorgeschlagen, daß die
Innenkontur der Hohlräume der Außenkontur der Stollen entspricht.
[0031] Für den Werkstoff der Sohle wird eine Kautschuk- oder Gummimischung mit einer Shorehärte
A von ca. 65 bis ca. 75 vorgeschlagen, vorzugsweise mit einer Shorehärte A von ca.
70 aufweist. Der Supinations- und der Pronationsbereich können dabei aus einer anderen
Mischung mit einer Shorehärte A von ca. 55 bis ca. 65, vorzugsweise mit einer Shorehärte
A von 60, hergestellt sein. Hierdurch wird eine der Belastung entsprechende Dämpfung
erzielt. Für die Sohlenzwischenschicht wird ein Schaumstoffmaterial, insbesondere
Polyurethan, mit einer Shorehärte A von ca. 40 bis ca. 50, vorzugsweise mit einer
Shorehärte A von 45, vorgeschlagen. Hierdurch wird ein weiterer Dämpfungseffekt erzielt.
[0032] Weitere Ausgestaltungen sowie ein Ausführungsbeispiel der vorstehenden Erfindung
werden anhand der Zeichnung nachstehend erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht einer Sohlenunterseite einer erfindungsgemäßen Sohle;
Fig. 2 einen Teilschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Teilschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;
Fig. 4 eine Ansicht einer Sohlenoberseite der erfindungsgemäßen Sohle;
Fig. 5 einen Teilschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4; und
Fig. 6 einen Teilschnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 4.
[0033] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Sohle allgemein mit 10 bezeichnet. Sie ist vorzugsweise
aus einer Gummimischung mit einer Shorehärte A von 70 hergestellt und besitzt eine
der anatomischen Gestalt eines Fußes angepaßte äußere Umfangskontur. Auf ihrer, die
Lauffläche bildende Sohlenunterseite 11 sind abschnittsweise Stollen 12 angeordnet.
[0034] Diese Stollen 12 ragen dabei um das gleiche Maß aus der Sohlenunterseite nach außen
hervor. Sie besitzen jeweils voneinander verschiedene Horizontalquerschnitte, können
aber auch identische Querschnitte aufweisen. Die entlang der Außenumfangskontur der
Sohle 10 angeordneten Stollen 12 sind auf der zu der Sohlenunterfläche 11 parallel
verlaufenden Stollenunterfläche 13 mit einem Lamellenfeld 14 versehen. Die Lamellenfelder
14 sind dabei an der außenumfangskonturfernen Kante des jeweiligen Stollens 12 angeordnet.
[0035] Das Lamellenfeld 14 besteht aus einzelnen Lamellen 16, die im wesentlichen quer zur
Laufrichtung länglich sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus
der Ebene der Unterfläche 13 des Stollens 12 um eine Höhe h elastisch verformbar hervorspringen.
Zwischen je zwei Lamellen 16 sind Spalten 18 angeordnet, die von der Unterfläche 13
des Stollens 12 aus gemessen die Tiefe t besitzen. Die vertikale Gesamterstreckung
zwischen der Lamellenunterkante und dem Spaltengrund ist somit gleich der Summe (h+t)
der Höhe h und der Tiefe t (Fig. 2). Üblicherweise beginnt und endet das Lamellenfeld
14 mit einer Lamelle 16. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß das Lamellenfeld
14 mit einer Lamelle 16 beginnt und mit einer Spalte 18 endet. In Fig. 2 ist mit dem
Pfeil B eine andere Variante angedeutet. Dort beginnt das Lamellenfeld 14 mit einer
Spalte 18 und kann dann entweder mit einer Lamelle 16 oder mit einer Spalte 18 enden.
[0036] Das Lamellenfeld 14 grenzt entlang einer Begrenzungslinie 20 an einen lamellen-
und spaltenfreien Flächenabschnitt der Unterfläche 13 des Stollens 12 an. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, wie bei den Stollen 12 im Bereich der Fußspitze und der
Ferse, daß sich die Lamellen 16 über die volle Stollenunterfläche 13 er strecken
und ein Flächenabschnitt in oder entgegen der Laufrichtung lamellen- und spaltenfrei
ist.
[0037] Im vertikalen Querschnitt besitzt jede Lamelle 16 eine rechteckförmige Gestalt. In
Fig. 2a ist ein Lamellenfeld 14′ dargestellt, dessen Lamellen 16′ einen nach unten
und entgegen der Laufrichtung nach rückwärts gespitzten Verikalquerschnitt aufweisen.
Durch einen Pfeil C ist dabei in Fig. 2a die Laufrichtung angegeben.
[0038] Die Lamellenbreite sowie der Abstand zwischen zwei Lamellen 16 beträgt 2 mm. Die
Lamellenlänge entspricht etwa dem 5- bis 10-fachen der Lamellenbreite.
[0039] Zwischen den entlang der Umfangskontur der Sohle 10 angeordneten Stollen 12 sind
in einem Zwischenraumgrund 21 Auswerferstege 22 angeordnet. Diese weisen in ihrem
Vertikalquerschnitt eine gleichseitige Dreiecksform auf. Die Dreiecksbasis ist dabei
kleiner als die Breite des Zwischenraumgrundes 21. Die Seitenflanken der Auswerferstege
22 gehen über Rundungen 24 in die den Auswerferstegen 22 zugewandten Seitenflächen
26 der Stollen 12 über. Die Seitenwände 26 sind gegen eine benachbarte Vertikalfläche
geneigt und zwar von der Mittelebene der Auswerferstege 22 weg. Die Länge quer zur
Laufrichtung der Auswerferstege 22 entspricht der Länge des Zwischenraumgrundes 21.
[0040] Im Bereich des Ballens weist die Sohle 10 einen Supinationsbereich 28 und im Bereich
der Ferse einen Pronationsbereich 30 auf. Diese beiden Bereiche sind durch eine Begrenzungslinie
29 gegenüber der übrigen Sohle 10 abgetrennt. Sie können eine andere Materialmischung
als die der übrigen Sohle 10 aufweisen. Vorzugsweise sollte die Materialmischung des
Supinations- und Pronationsbereiches 28, 30 weicher sein als die Materialmischung
der übrigen Sohle 10. Sie besitzt eine Shorehärte A von ca. 60.
[0041] Im Supinations- und Pronationsbereich 28, 30 weist die Sohle 10 auf ihrer Oberseite
31, die als Verbindungsfläche zu dem übrigen Schuh dient, Verankerungsrippen 34 auf
(Fig. 3, 4, 6). Die Verankerungsrippen 34 erstrecken sich von der Außenumfangskontur
der Sohle 10 in das Sohleninnere. Ihr Vertikalquerschnitt nimmt dabei zum Sohleninneren
hin ab. Randseitig sind sie durch einen hochgezogenen Schuhrandabschnitt 36 abgedeckt
(Fig. 6, 7). Dieser Randabschnitt 36 tritt am fertigen Schuh nach außen hin sichtbar
in Erscheinung. Er ist an seiner Ansichtsseite mit einem Feinprofil, vorzugsweise
einer Punzung oder Lamellierung, versehen (Fig. 7).
[0042] Außerhalb des Supinations- und Pronationsbereichs 28, 30 sind an der Sohlenoberseite
31 mit den Stollen 12 fluchtende Hohlräume 38 angeordnet (Fig. 4, 5). Die Hohlräume
38 sind in ihrer Innenkontur der Außenkontur der Stollen 12 angepaßt. In ihnen kann
Schaumstoffmaterial, vorzugsweise Polyurethanschaum mit einer Shorehärte A von ca.
45, einer Sohlenzwischenschicht 32, die auf der Sohlenoberseite 31 aufgebracht ist,
zusätzlich aufgenommen werden.
[0043] Aus der vorstehenden Beschreibung gehen die Vorteile der vorliegenden Erfindung deutlich
hervor. Durch die Kombination eines groben Stollenprofils mit einem feinen Lamellenprofil
wird die erfindungsgemäße Sohle 10 den unterschiedlichsten Einsatzbereichen, wie befestigtes
und unbefestigtes Gelände, gerecht. Außerdem wird durch die Auswerferstege 22 gewährleistet,
daß sich Steine zwischen dem groben Stollenprofil nicht festsetzen können. Darüber
hinaus wird durch die zusätzlichen Verankerungsrippen 34 sichergestellt, daß die
auf der Sohlenoberseite 31 aufzubringende Sohlenzwischenschicht 32 fest mit der Sohle
10 verbunden bleibt. Schließlich wird durch die zusätzlichen Hohlräume 38 eine besonders
günstige Dämpfung der Sohle 10 erzielt.
1. Sohle für Schuhe, insbesondere Freizeit- und Sportschuhe, deren die Lauffläche
bildende Unterseite (11) zumindest abschnittsweise profiliert ist, wobei das Profil
wenigstens einen Stollen (12) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Stollenunterfläche (13) durch ein Lamellenfeld (14, 14′) gebildet
ist, wobei die Lamellen (16, 16′) im wesentlichen quer zur Laufrichtung länglich
sowie in Laufrichtung hintereinander angeordnet sind und aus der Ebene der Unterfläche
(13) des Stollens (12) um eine Höhe h nach unten elastisch verformbar hervorspringen.
2. Sohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine auf eine Lamelle (16, 16′) folgende Spalte (18) eine von der
Unterfläche (13) des Stollens (12) aus gemessene Tiefe t besitzt.
3. Sohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellen (16, 16′) jeweils eine Spalte (18)
vorgesehen ist, wobei die vertikale Gesamterstreckung des von der Lamellenunterkante
aus gemessenen Zwischenraumes zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellen (16, 16′)
gleich der Summe (h+t) der Höhe h und der Tiefe t ist.
4. Sohle nach einem der Ansprüdhe 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lamellenfeld (14, 14′) längs mindestens einer Begrenzungslinie (20) an einen
lamellen- und spaltenfreien Flächenabschnitt der Unterfläche (13) des Stollens (12)
angrenzt.
5. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lamellenfeld (14, 14′) entlang mehrerer Begrenzungslinien (20) an mehrere
lamellen- und spaltenfreie Flächenabschnitte der Unterfläche (13) des Stollens (12)
angrenzt.
6. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lamellenfeld (14, 14′) in Laufrichtung an einen Spalt (18) angrenzt.
7. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen (16, 16′) des Lamellenfeldes (14, 14′) einen im wesentlichen rechteckförmigen
oder nach unten sowie rückwärts gespitzten Vertikalquerschnitt aufweisen.
8. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stollen (12) entlang der Umfangskontur der Sohle (10) angeordnet sind und
das Lamellenfeld (14, 14′) jeweils an der umfangskonturfernen Kante der Stollenunterfläche
13 angrenzen.
9. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellenbreite in Laufrichtung gemessen ca. 1 bis ca. 3 mm, vorzugsweise ca.
2 mm, beträgt.
10. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lamellenabstand in Laufrichtung gemessen ca. 1 bis ca. 3 mm, vorzugsweise
ca. 2 mm, beträgt.
11. Sohle nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellenlänge dem ca. 5- bis ca. 10-fachen der Lamellenbreite entspricht.
12, Sohle für Schuhe, insbesondere für Freizeit- und Sportschuhe, deren die Lauffläche
bildende Unterseite (13) zumindest abschnittsweise profiliert ist, wobei das Profil
wenigstens einen Stollen (12) umfaßt, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Grund (21) eines Zwischenraumes zwischen zwei in Laufrichtung aufeinanderfolgender
Stollen (12) ein im wesentlichen quer zur Laufrichtung verlaufender Auswerfersteg
(22) vorgesehen ist, dessen Höhe kleiner ist als die Höhe des Stollens (12) gemessen
von dem Zwischenraumgrund (21).
13. Sohle nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Auswerfersteges (22) der Länge des Zwischenraumes entspricht.
14. Sohle nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Vertikalquerschnitt der Auswerfersteg (22) die Form eines Dreiecks aufweist.
15. Sohle nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreiecksbasis kleiner ist als die Breite des Zwischenraumgrundes (21).
16. Sohle nach einem der Ansprüche 14 odeer 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreieckshöhe maximal gleich der Dreiecksbasis ist.
17. Sohle nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreiecksflanken über Rundungen (24) in die benachbarten Stollenseitenflächen
(26) übergehen.
18. Sohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollenseitenflächen (26) gegen eine benachbarte Vertikalfläche geneigt
sind und zwar von der Mittelebene des Auswärtssteges (22) weg.
19. Sohle für Schuhe, insbesondere Freizeit- und Sportschuhe, insbesondere nach einem
der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer zur Sohlenunterfläche (11) im wesentlichen parallel zu dieser verlaufenden
Schuhanschlußfläche (31) Verankerungsrippen (34) angeformt sind, die im wesentlichen
quer zur Laufrichtung und sich vom Rand der Sohle (10) aus erstrecken.
20. Sohle nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsrippen (34) randseitig durch einen hochgezogenen Schuhrandabschnitt
(36) abgedeckt sind, der am fertigen Schuh nach außen sichtbar in Erscheinung tritt.
21. Sohle nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der hochgezogene Schuhrandabschnitt (36) an seiner Ansichtsseite mit einem
Feinprofil, vorzugsweise einer Punzung oder Lamellierung, versehen ist.
22. Sohle nach einem der Ansprüche 19 bis 21, wobei die Sohle (10) einen fersennahen
Pronationsbereich (30) und einen ballennahen Supinationsbereich (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsrippen (34) auf der Oberseite (31) im Pronationsbereich (30)
und im Supinationsbereich (28) angeordnet sind.
23. Sohle nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsrippen (34) zum Zentralbereich der Sohle (10) hin abnehmen.
24. Sohle für Schuhe, insbesondere für Freizeit- oder Sportschuhe, die einen ballennahen
Supinationsbereich (28) und einen fersennahen Pronationsbereich (30) aufweist und
deren die Lauffläche bildende Unterseite (11) zumindest abschnittsweise profiliert
ist, wobei das Profil Stollen (12) umfaßt, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die außerhalb des Supinationsbereiches (28) und des Pronationsbereiches (30)
gelegenen Stollen (12) auf der Sohlenoberseite (31) Hohlräume (38) bilden, die zur
Füllung durch Material einer auf der Sohlen oberseite (31) aufgebrachten Sohlenzwischenschicht
(32) bestimmt sind.
25. Sohle nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkontur der Hohlräume (38) der Außenkontur der Stollen (12) entspricht.
26. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 25, gekennzeichnet durch
die Verwendung eines Kautschuk- oder Gummimaterials als Herstellungswerkstoff, welcher
eine Shorehärte A von ca. 65 bis ca. 75, vorzugsweise ca. 70 aufweist.
27. Sohle nach einem der Ansprüche 19 bis 27, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Schaumstoffmaterials als Herstellungswerkstoff für die Sohlenzwischenschicht
(32), insbesondere Polyurethan, das eine Shorehärte A von ca. 40 bis ca. 50, vorzugsweise
ca. 45 aufweist.
28. Sohle nach einem der Ansprüche 24 bis 27, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Kautschuk- oder Gummimaterials als Herstellungswerkstoff für
den Supinationsbereich (28) und den Pronationsbereich (30), welcher eine Shorehärte
A von ca. 55 bis ca. 65, vorzugsweise ca. 60 aufweist.