(19)
(11) EP 0 410 202 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 90113163.1

(22) Anmeldetag:  10.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C10L 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.07.1989 DE 3924596

(71) Anmelder:
  • Sprügel, Friedrich
    D-81825 München (DE)
  • Angerer, Werner
    D-82054 Sauerlach (DE)

(72) Erfinder:
  • Sprügel, Friedrich
    D-81825 München (DE)
  • Angerer, Werner
    D-82054 Sauerlach (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Mauerkircherstrasse 45
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Additiv für Flüssiggas-Treibstoffe


    (57) Additiv für Flüssiggas-Treibstoffe für den Korrosionsschutz, den Alterungs­schutz, die Verhinderung der Abscheidung von Ablagerungen auf Motorteilen und die Reinhaltung des Abgases von mit dem Flüssiggas betriebenen Verbrennungs­motoren, gekennzeichnet durch einen Gehalt an

    a) 30 bis 60 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Lösungsmittels,

    b) 30 bis 60 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Dispergiermittels,

    c) 0,5 bis 10 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Korrosionsschutzmit­tels und

    d) 0,5 bis 10 Vol.-% mindestens eines Oxidationsinhibitors.






    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Additiv für Flüssiggas-Treibstoffe für den Kor­rosionsschutz, den Alterungsschutz, die Verhinderung der Abscheidung von Ab­lagerungen auf Motorteilen und die Reinhaltung des Abgases von mit dem Flüssig­gas betriebenen Verbrennungsmotoren, namentlich Gasmotoren.

    [0002] Angesichts schwindender Ressourcen und eines gesteigerten Umweltbewußtseins besteht ein starkes Bedürfnis dafür, als Treibstoffe für Verbrennungsmotoren, nicht nur flüssige Mineralölbestandteile, wie das üblicherweise eingesetzte Ben­zin zu verwenden, sondern auf die in großem Umfang vorhandenen Erdgasbe­stände zurückzugreifen, namentlich in Form von verflüssigtem Erdgas, nachfol­gend als Flüssiggas bezeichnet. Die üblicherweise verfügbaren Flüssiggase ent­halten Mischungen aus C₃- und/oder C₄-Alkanen, wie Propan, Butan oder Isobu­tan, welche Produkte in Ölraffinerien als Nebenprodukt bei der Destillation und beim Cracken von Erdöl, sowie bei der Aufarbeitung von Erdgas anfallen. Die Be­standteile Propan, Butan und Isobutan können in beliebigen Mengenverhältnis­sen in dem Flüssiggas enthalten sein und ergeben aufgrund der Tatsache, daß sie kaum oder keine schwefelhaltigen oder stickstoffhaltigen Bestandteile enthal­ten, als Verbrennungsprodukte lediglich Wasser und Kohlendioxid.

    [0003] Bei der Lagerung von Treibstoffen, wie Benzin, Dieselöl und auch Flüssiggas so­wohl in den Vorratsbehältern der Raffinerien, der Tankstellen als auch der damit betriebenen Kraftfahrzeuge können Polymerisations- und Oxidationsreaktio­nen auftreten, bei denen harzartige oder gummiartige Ausscheidungen gebildet werden, welche den Transport des Flüssiggases durch Treibstoffleitungen, Verga­ser, Einspritzpumpen, Einspritzdüsen und Verdampfer beeinträchtigen können und Ablagerungen in deisen Einrichtungen verursachen können. Es ist bekannt, daß man diesem Problem bei flüssigen üblichen Mineralöltreibstoffen durch Zu­satz von Additiven begegnen kann, wozu insbesondere Oxidationsstabilisatoren, wie langkettige Fettamine, und Dispergatoren, namentlich oberflächenaktive Mittel, welche eine Stabilisierung der unlöslichen Anteile bewirken, eingesetzt werden.

    [0004] So ist aus der DE-PS 33 01 840 bereits ein Additiv für flüssige Kohlenwasserstoff­brennstoffe bekannt, welches einen Alkohol mit nicht mehr als 4 Kohlenstoff­atomen, einen aliphatischen Ester mit nicht mehr als 6 Kohlenstoffatomen, ei­nen aromatischen Kohlenwasserstoff, ein halogeniertes Alken mit 3 oder weni­ger Kohlenstoffatomen in der Alkenkette, einen aliphatischen Kohlenwasser­stoff mit einem 50%-Siedepunkt zwischen 115° und 182° C und eine hydroxysub­stituierte, ungesättige Säure mit 16 bis 24 Kohlenstoffatomen enthält. Dieses Ad­ ditiv kann insbesondere für Benzin und Dieselöl zur Verbesserung der Brenneffi­zienz und für eine saubere Verbrennung eingesetzt werden.

    [0005] Das von den Raffinerien erhältliche Flüssiggas enthält geringe Anteile an unge­sättigten Verbindungen, die als Folge von Polymerisations- und Oxidationsreak­tionen harzartige, lackartige und auch saure Substanzen bilden, welche sich in dem gesamten Flüssiggassystem ablagern und Korrosionen verursachen können. Insbesondere sammeln sich diese Substanzgemische im Verdampfersystem des Flüssiggas-Verbrennungsmotors an und werden dort aufgrund der hohen Tempe­raturen und einer ausreichend langen Verweilzeit verfestigt und in Form von festen, schlecht zu entfernenden Belägen abgeschieden. Darüber hinaus steigt die Motorverschmutzung durch das gealterte Flüssiggas im Bereich des Ansaugsy­stems, was auch eine ungünstige Beeinflussung der Abgaszusammensetzung im Hinblick auf Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid zur Folge hat.

    [0006] Für Flüssiggas mit seiner relativ niedrigen Temperatur, die beim Verdampfen bis zu -50°C erreichen kann, haben sich die für die normalen, bei Umgebungsbedin gungen flüssigen Treibstoffe eingesetzten Additive als nicht geeignet erwiesen, in­dem sie aufgrund ihrer zu geringen Flüchtigkeit nicht mit dem Flüssiggas ver­dampfen und sich in dem Treibstoffbehälter ansammeln.

    [0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Additiv für Flüs­siggas-Treibstoffe anzugeben, mit dem diese Probleme gelöst werden können, das heißt die Bildung von harzartigen oder gummiartigen Ausscheidungen bei der La­gerung des Flüssiggases und die Ablagerung dieser Produkte in den Treibstofflei­tungen, dem Verdampfersystem, den Einspritzdüsen und den Ventilen verhindert sowie die Abgasqualität verbessert werden kann.

    [0008] Diese Aufgabe wird nun gelöst durch das Additiv gemäß Hauptanspruch. Die Un­teransprüche betreffen besonders bevorzugte Ausführungsformen dieses Erfin­dungsgegenstandes.

    [0009] Die Erfindung betrifft somit ein Additiv für Flüssiggas-Treibstoffe, welches ge­kennzeichnet ist durch einen Gehalt an

    a) 30 bis 60 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Lösungsmittels,

    b) 30 bis 60 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Dispergiermittels,

    c) 0,5 bis 10 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Korrosionsschutz­mittels und

    d) 0,5 bis 10 Vol.-% mindestens eines Oxidationsinhibitors,

    mit der Maßgabe, daß die Summe der Bestandteile 100 Vol.-% beträgt.

    [0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Additiv 40 bis 50 Vol.-% des stickstoffhaltigen Lösungsmittels, 40 bis 50-% des stickstoff­haltigen Dispergiermittels, 1 bis 5 Vol.-% des stickstoffhaltigen Korrosions­schutzmittels und 1 bis 5 Vol.-% des Oxidationsinhibitors.

    [0011] Mit Vorteil verwendet man als stickstoffhaltiges Lösungsmittel a) bzw. als stick­stoffhaltiges Dispergiermittel b) ein Material mit einem Molekulargewicht von maximal 120, weil hierdurch sichergestellt wird, daß sich diese Bestandteile nicht beim Verdampfen des Flüssiggases aus dem Flüssiggasbehälter in diesem Behälter ansammeln. Das stickstoffhaltige Korrosionsschutzmittel c) und der Oxidationsinhibitor d) besitzen im allgemeinen höhere Siedepunkte, sind jedoch in dem Additiv und namentlich in dem Flüssiggas in derart geringen Mengen ent­halten, daß sie von dem Flüssiggas mitgerissen werden und sich ebenfalls nicht ansammeln.

    [0012] Das erfindungsgemäße Additiv kann neben den wesentlichen Bestandteilen a) bis d) gegebenenfalls noch zusätzliche Bestandteile enthalten, wie Farbstoffe, Ge­ruchsverbesserungsmittel und Mittel zur Inhibierung von Schwermetallen, wie beispielsweise Kupfer, und zwar in Mengen von jeweils 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mischung aus den Bestandteilen a) bis d).

    [0013] Das Additiv wird entweder in Form einer Mischung der wesentlichen Bestandtei­le oder aber in Form einer Lösung in einem Alkanol mit 1 bis 4 Kohlenstoffato­men, bevorzugt mit einem Gehalt von 50 bis 200 Vol.-% des Alkanols, bezogen auf 100 Vol.-% der Bestandteile a) bis d), insbesondere in Form einer 1:1 Lösung in Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol und/oder Butanol eingesetzt.

    [0014] Das erfindungsgemäße Additiv wird dem Flüssiggas in einer Menge von 25 bis 1000 ppm, bevorzugter von 50 bis 400 ppm, als Mischung aus den Bestandteilen a) bis d) gerechnet, zugegeben.

    [0015] Das Additiv nach der Erfindung kann als stickstoffhaltiges Lösungsmittel a) mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Formamidderivate, Thioforma­midderivate, N-Alkyl-pyrrolidonderivate mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen im Al­kylrest, Acetamidderivate, sek.-N-Alkanolamine und tert.-N-Alkanolamine mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und Nitroparaffine mit 1 bis 8 Kohlenstoffatome umfassenden Gruppe enthalten. Besonders bevorzugt verwen­det man als stickstoffhaltiges Lösungsmittel a) Methylformamid, Dimethylfor­mamid, Ethylformamid, Diethylformamid, Methyl-ethylformamid, Ethyl-pro­pylformamid, Methylthioformamid, Dimethylthioformamid, Ethylthioforma­ mid, Diethylthioformamid, Methyl-ethylthioformamid, Ethyl-propylthio­formamid, N-Methyl-2-pyrrolidon, N-Ethyl-2-pyrrolidon, Methylacetamid, Di­methylacetamid, Ethylacetamid, Diethylacetamid, Bis(2-hydroxyethyl)-amin, Bis(3-hydroxypropyl)-amin, Bis(4-hydroxybutyl)-amin, 2-Hydroxyethyl-3-­hydroxypropyl-amin, Hydroxymethyl-4-hydroxybutyl-amin, 2-Hydroxyethyl-­4-hydroxybutyl-amin, Tris(2-hydroxyethyl)-amin, Tris(3-hydroxypropyl)-­amin, Tris(4-hydroxybutyl)-amin, 2-Hydroxyethyl-3-hydroxypropyl-4-hydro­xybutyl-amin, Bis(2-hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl-amin, Nitromethan, Nit­roethan, Nitropropan, Nitrobutan, Nitropentan, Nitrohexan, Nitroheptan und Nitrooctan, sowie die Nitroderivate der entsprechenden Isomeren dieser Verbin­dungen.

    [0016] Als stickstoffhaltiges Dispergiermittel b) enthält das beanspruchte Additiv vor­zugsweise Morpholin, Morpholinderivate, Thiomorpholin, Thiomorpholinde­rivate und Cyclohexylamin. Beispiele für Morpholinderivate sind N-Methyl­morpholin, N-Ethylmorpholin, N-Propylmorpholin, N-Formylmorpholin, N-­Acetylmorpholin, N-Propionylmorpholin, N-Methylthiomorpholin, N-Ethylt­hiomorpholin, N-Formylthiomorpholin und N-Acetylthiomorpholin. Stärker bevorzugte stickstoffhaltige Lösungsmittel a) sind Dimethylformamid und Di­methylacetamid. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist Morpholin.

    [0017] Als stickstoffhaltiges Korrosionsschutzmittel c) kann das beanspruchte Additiv primäre, sekundäre und tertiäre Alkylamine mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylgruppen und Alkylendiamine mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alky­lenrest enthalten. Besonders bevorzugt sind primäre tert.-Alkylamine mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten, sowie Propylendiamin, Ethylendia­min und Hexylendiamin.

    [0018] Als stickstoffhaltigen Oxidationsinhibitor d) kann das Additiv der Erfindung vorzugsweise Vertreter aus der Diphenylamin, Alkyl-diphenylaminderivate mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Thiodiphenylamin, Alkylthiodipheny­laminderivate mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Diaminobenzolderi­vate und Diaminoalkylbenzolderivate mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkyl­rest, Alkylphenolderivate, namentlich 2,4,6-Tri-tert.-butylphenol, 2,4-Di-tert.-­butylphenol, 2-tert.-Butylphenol oder Mischungen davon sowie 2,4,6,-Tri-tert.-­octyl-phenol, und Alkylsalicylate mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest umfassenden Gruppe enthalten.

    [0019] Das erfindungsgemäß eingesetzte stickstoffhaltige Lösungsmittel a) bewirkt die Lösung der eventuell gebildeten, unlöslichen Oxidationsprodukte und verhindert deren Abscheidung auf den mit dem Flüssiggas in Kontakt kommenden Oberflä­chen.

    [0020] Das stickstoffhaltige Dispergier- oder Netzmittel b) hält die eventuell vorhande­nen Verunreinigungen, die nicht oder nur kolloidal löslich sind, im Schwebezu­stand oder in Form einer Emulsion, beeinflußt die Oberflächenspannung und för­dert die Verbrennung und bewirkt einen Dampfphasenkorrosionsschutz.

    [0021] Das stickstoffhaltige Korrosionsschutzmittel c) verhindert die Korrosion der mit dem Flüssiggas in Berührung kommenden Oberflächen durch Kationenaktivität an den Oberflächen sowie durch Bindung von Sauerstoff, Kohlendioxid und Feuchtigkeit und durch Neutralisation von sauren Gruppen wie beispielsweise Sulfatgruppen oder reaktiven funktionellen Gruppen.

    [0022] Der Oxidationsinhibitor d) dient zur Unterdrückung der Polykondensation sowie der Polymerisation der im Flüssiggas vorhandenen Anteile mit Doppelbindung und Mehrfachdoppelbindung.

    [0023] Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Kombination der Wirkbestandteile a) bis d) einen synergetischen Effekt ausübt, in dem nicht nur die Korrosion von mit dem Flüssiggas in Kontakt stehenden Metallteilen verhindert und die Ablage­rung von harzartigen Abscheidungen im Verdampfer und an den Ventilen des Ver­brennungsmotors verhindert werden, sondern daß eine unerwartet deutliche Verbesserung der Abgaszusammensetzung erreicht wird.

    [0024] Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung und der Bele­gung dieser Tatsache. Die Erfindung sei daher im folgenden näher unter Bezu­gnahme auf das folgende Beispiel und die beigefügte Zeichnung erläutert.

    [0025] In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 die Wirkung des erfindungsgemäßen Additivs auf den CO-Ge halt des Abgases eines mit einem Flüssiggas betriebenen Ver brennungsmotors
    und

    Fig. 2 die Wirkung des erfindungsgemäßen Additivs auf den Kohlen­wasserstoff-Gehalt (HC) des Abgases eines mit einem Flüssig­gas betriebenen Verbrennungsmotors.


    Beispiel



    [0026] Man bildet ein Additiv durch Vermischen der folgenden Bestandteile:
    44,5 Vol.-% Dimethylformamid
    47,5 Vol.-% Morpholin
    4,0 Vol.-% einer Mischung von primären Alkylaminen mit 12 bis 14 Koh­lenstoffatomen im Alkylrest (Primene 81-R) und
    4,0 Vol.-% eines Gemisches aus 75% 2,6-Di-tert.-butyl-phenol und 25% ei ner Mischung aus 2,4,6-Tri-tert.-butylphenol, 2,4-Di-tert.-butyl-phenol und 2-tert.-Butylphenol.

    [0027] Diese Additivmischung wird einem handelsüblichen Flüssiggas in einer Menge von 250 ppm zugesetzt. Mit dem in dieser Weise mit dem Additiv behandelten Flüssiggas wird ein Prüfmotor in Anlehnung an die Euro-Norm CECT-02-T79 betrieben. Auch nach einem 40-stündigen Motorlauf lassen sich keinerlei Ab­scheidungen an den Oberflächen des Verdampfers oder an den Ventiltellern feststellen.

    [0028] Während des Betriebes wurde die Abgaszusammensetzung im Hinblick auf den Gehalt an Kohlenmonoxid (CO in Vol.-%) und an Kohlenwasserstoffen (HC in ppm) gemessen. Bei den Messungen wurden die Öltemperatur konstant bei 90° C und die Kühltemperatur bei einem Wert zwischen 92° und 96° C gehalten.

    [0029] Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusam­mengestellt:
    Abgaszustand nach 40 Stunden Laufzeit    
        CO Vol.-% HC ppm
    ohne Additiv 1100 U/min 0,38 225
    ohne Additiv 3000 U/min 0,10 15
    mit Additiv 1100 U/min 0,20 145
    mit Additiv 3000 U/min 0,08 0


    [0030] Eine graphische Darstellung dieser Ergebnisse ist in der Zeichnung wiedergege­ben. Dabei zeigen Fig. 1 die Beeinflussung des CO-Gehaltes des Abgases durch das erfindungsgemäße Additiv und Fig. 2 die Beeinflussung des Kohlenwasser­stoffgehaltes des Abgases durch das erfindungsgemäße Additiv.Wie zu erkennen ist, ergibt sich eine überraschende Verbesserung der Abgaszusammensetzung bei Verwendung des erfindungsgemäßen Additivs.

    [0031] Bei weiteren Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß nach Lagerung des additivhaltigen Flüssiggases im Vergleich zu dem additivfreien Flüssiggas bei einer Lagerung von 48 Stunden eine Trübung vermieden und eine Korrosion durch Kontakt mit einem Flüssiggas mit einem Gehalt von 0,2% Wasser mit einem pH-Wert von 5,0 verhindert wird.


    Ansprüche

    1. Additiv für Flüssiggas-Treibstoffe, gekennzeichnet durch einen Gehalt an

    a) 30 bis 60 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Lösungsmittels,

    b) 30 bis 60 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Dispergiermittels,

    c) 0,5 bis 10 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Korrosionsschutzmittels und

    d) 0,5 bis 10 Vol.-% mindestens eines Oxidationsinhibitors, mit der Maßgabe, daß die Summe der Bestandteile 100 Vol.-% beträgt.


     
    2. Additiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es

    a) 40 bis 50 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Lösungsmittels,

    b) 40 bis 50 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Dispergiermittels,

    c) 1 bis 5 Vol.-% mindestens eines stickstoffhaltigen Korrosionsschutzmittels und

    d) 1 bis 5 Vol.-% mindestens eines Oxidationsinhibitors enthält.


     
    3. Additiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das stickstoffhalti­ge Lösungsmittel ein Molekulargewicht von maximal 120 aufweist.
     
    4. Additiv nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das stick­stoffhaltige Dispergiermittel ein Molekulargewicht von maximal 120 aufweist.
     
    5. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das stickstoffhaltige Lösungsmittel a) aus der Gruppe ausge­wählt ist, die Formamidderivate, Thioformamidderivate, N-Alkyl-pyrrolidon­derivate mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Acetamidderivate, sek.-N-­Alkanolamine, tert.-N-Alkanolamine mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und Nitroparaffine mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen umfaßt.
     
    6. Additiv nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das stickstoffhalti­ge Lösungsmittel a) aus der Gruppe ausgewählt ist, die Methylformamid, Dimet­hylformamid, Ethylformamid, Diethylformamid, Methylethylformamid, Ethylpropylformamid, Methylthioformamid, Dimethylthioformamid, Ethyl­thioformamid, Diethylthioformamid, Methyl-ethylthioformamid, Ethyl-pro­pylthioformamid, N-Methyl-2-pyrrolidon, N-Ethyl-2-pyrrolidon, Methylaceta­mid, Dimethylacetamid, Ethylacetamid, Diethylacetamid, Bis(2-hydroxyethyl)-­amin, Bis(3-hydroxypropyl)-amin, Bis(4-hydroxybutyl)-amin, 2-Hydroxyethyl-­3-hydroxypropyl-amin, Hydroxymethyl-4-hydroxybutyl-amin, 2-Hydroxye­thyl-4-hydroxybutyl-amin, Tris(2-hydroxyethyl)-amin, Tris(3-hydroxy­ propyl)-amin, Tris(4-hydroxybutyl)-amin, 2-Hydroxyethyl-3-hydroxypropyl-­4-hydroxybutylamin, Bis(2-hydroxyethyl)-3-hydroxypropylamin, Nitromet­han, Nitroethan, Nitropropan, Nitrobutan, Nitropentan, Nitrohexan, Nitrohep­tan und Nitrooctan, sowie die Nitroderivate der entsprechenden Isomeren dieser Verbindungen umfaßt.
     
    7. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Dispergiermittel b) mindestens einen Vertreter der Morpholin, Morpholinderivate, Thiomorpholin, Thiomorpholinderivate und Cyclohexylamin umfassenden Gruppe enthält.
     
    8. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Dispergiermittel b) mindestens einen Vertreter der N-­Methylmorpholin, N-Ethylmorpholin, N-Propylmorpholin, N-Formylmor­pholin, N-Acetylmorpholin, N-Propionylmorpholin, N-Methylthiomorpholin, N-Ethylthiomorpholin, N-Formylthiomorpholin und N-Acetylthiomorpholin umfassenden Gruppe enthält.
     
    9. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als stickstoffhaltiges Korrosionsschutzmittel c) minde­stens einen Vertreter der primäre, sekundäre und tertiäre Alkylamine mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylgruppen und Alkylendiamine mit 3 bis 6 Koh­lenstoffatomen im Alkylenrest umfassenden Gruppe enthält.
     
    10. Additiv nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es als stickstoffhal­tiges Korrosionsschutzmittel c) mindestens ein primäres tert.-Alkylamin mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Propylendiamin, Ethylendiamin und/oder Hexylendiamin enthält.
     
    11. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Oxidationsinhibitor d) mindestens einen Vertreter aus der Diphenylamin, Alkyl-diphenylaminderivate mit 3 bis 6 Kohlenstoffato­men im Alkylrest, Thiodiphenylamin, Alkyl-thiodiphenyl-aminderivate mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Diaminobenzolderivate und Diaminoal­kylbenzolderivate mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Alkylphenolde­rivate, namentlich 2,4,6-Tri-tert.-butylphenol, 2,4-Di-tert.-butylphenol, 2-tert.-Butylphenol oder Mischungen davon, sowie 2,4,6,-Tri-tert.-octyl-phe­nol, und Alkylsalicylate mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest umfassen­den Gruppe enthält.
     
    12. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als zusätzliche Bestandteile, Farbstoffe, Geruchsverbes­serungsmittel und/oder Mittel zur Inhibierung von Schwermetallen in Mengen von jeweils 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mischung aus den Bestandteilen a) bis d) enthält.
     
    13. Additiv nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es 50 bis 200 Vol.-% eines C₁-C₄ Alkanols als Lösungsmittel, bezogen auf 100 Vol.-% der Bestandteile a) bis d) enthält.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht