[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät mit zwei Kontaktstellen für einen
Phasenleiter und einen Nulleiter, mit einem mittels eines Schaltgriffes betätigbaren
Schaltmechanismus zum Öffnen und Schließen der Kontaktstellen und mit einem in einen
Aufnahmeraum des Schaltgerätes einschraubbaren Schmelzsicherungselement, das beim
Ein- und Ausschrauben auf wenigstens eine Kontaktstelle zu deren Betätigung einwirkt.
[0002] Ein Schaltgerät der eingangs genannten Art ist aus der niederländischen Patentanmeldung
87 00 770 vom 1. April 1987 bekannt geworden. Derartige Schaltgeräte sind kombinierte
Schmelzsicherungs- und Lastschalter, deren Schmelzsicherungen auf Kurzschluß ansprechen
und die zum Unterbrechen des Phasenleiters und des Nulleiters mittels einer eigenen
Schalteinrichtung dienen. Das Sicherungselement ist eine handelsübliche Schmelzsiche
rung, die in einem Patronengehäuse aufgenommen ist, welches in das Schaltgerät einschraubbar
ist. Beim Einschrauben wirkt das Sicherungselement auf einen Schaltmechanismus,
wodurch die Kontaktstellen geschlossen werden; beim Herausnehmen des Sicherungseinsatzes
werden die Kontaktstellen geöffnet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schaltgerät der eingangs genannten Art zu schaffen,
das gegenüber dem bekannten Schaltgerät vereinfacht ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaltmechanismus einen
drehbar gelagerten Doppelarmhebel aufweist, dessen erster Arm mit dem Schaltgriff
und dessen zweiter Arm mit den Kontaktstellen gekoppelt ist, wobei der Schaltmechanismus
eine erste stabile Lage, in der die Kontaktstellen geschlossen sind, und eine zweite
stabile Lage, in der die Kontaktstellen geöffnet sind, einnehmen kann, und daß in
der Drehachse des Doppelarmhebels ein einen ersten und einen zweiten Gabelarm aufweisender
Gabelhebel gelagert ist, dessen erster Gabelarm mit dem Sicherungselement und dessen
zweiter Gabelarm mit dem Schaltmechanismus gekoppelt sind, dergestalt, daß beim
Herausschrauben des Sicherungselementes der Schaltmechanismus in die zweite stabile
Lage verbracht wird oder in dieser festgehalten wird, bei der die Kontaktstellen
geöffnet sind.
[0005] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann dahingehen, daß der
Schaltgriff mit dem ersten Arm mittels eines Bügels gekoppelt ist und daß der zweite
Gabelarm mit einem Fortsatz in die Bewegungsbahn des Bügels ragt, so daß bei ausgeschraubtem
Sicherungselement der Bügel und damit der Schaltmechanismus in der Ausschaltstellung
festgehalten ist.
[0006] In bevorzugter Weise besitzt der Gabelhebel im Bereich der Verbindungsstelle der
beiden Gabel arme einen bolzenartigen Fortsatz, auf dem der Doppelarmhebel drehbar
gelagert ist.
[0007] Zur Übertragung der Einschraub- oder Ausschraubbewegung des Sicherungselementes auf
den Schaltmechanismus befindet sich in bevorzugter Ausführung im Bereich des Fußes
des Sicherungselementes ein quer dazu verlaufender Steuerarm, der auf den ersten
Gabelarm derart einwirkt, daß er ihn bei herausgeschraubtem Sicherungselement in der
zweiten stabilen Lage des Schaltmechanismus festhält und bei eingeschraubtem Sicherungselement
freigibt. Der Steuerarm ist dabei an seinem dem ersten Gabelarm entgegengesetzt liegenden
Ende drehbar einseitig gelagert, und darüberhinaus besitzt er an dem dem Gabelarm
benachbarten Ende eine Abkantung, gegen die der Gabelarm zum Anliegen kommt.
[0008] Durch diese Ausführungsform des Schaltmechanismus wird erreicht, daß die Kontaktstellen
durch den beweglichen Schalthebel bei herausgeschraubtem Sicherungselement mit Sicherheit
nicht eingeschaltet werden können.
[0009] Die Kontaktstellen besitzen in bevorzugter Weise bewegliche Kontaktstücke, die quer
zur Einschraubrichtung des Sicherungselementes zum Öffnen und Schließen bewegbar sind.
[0010] Die Kontaktbrücken sind in einem quer zur Einsetzrichtung des Sicherungselementes
verschiebbaren Kontaktgehäuse untergebracht, wobei der zweite Arm des Doppelarmhebels
mit diesem Kontaktgehäuse gekoppelt ist. Hiermit wird eine mechanische Verbindung
zwischen dem Schaltmechanismus und den Kontaktstellen bewirkt. Die Koppelung des
Gehäuses mit dem zweiten Arm des Doppelarmhebels erfolgt dadurch, daß dieser in eine
Vertiefung im Kontaktgehäuse eingreift.
[0011] Aus elektrischen Isolationsgründen sind gemäß Anspruch 10 je zwei zugehörige Kontaktstellen
(Doppelkontaktstellen) in unterschiedlichen Entfernungen von dem Boden des Schaltgerätegehäuses
angeordnet. Damit ist auch das Kontaktgehäuse in sich gestuft ausgebildet.
[0012] Mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 11 wird erreicht, daß Sicherungselemente,
d. h. Schmelzsicherungspatronen, nicht in unzulässiger Weise in das Schaltgerät eingesetzt
werden können. Es ist bekannt, daß der Fuß einer Schmelzsicherungspatrone entsprechend
den maximal zulässigen Stromstärken bemessen ist; an diesen Fuß wird dann die Öffnung
angepaßt.
[0013] Damit die Bereiche, die das Sicherungselement bzw. den Schaltmechanismus aufnehmen,
voneinander getrennt sind, ist das Paßstück in bevorzugter Weise mit einer Wand ausgestattet,
die die Trennung bewirkt.
[0014] Wenn man gemäß kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 13 an dem Paßstück einen
Pfosten anbringt, der bis zur vorderen Frontwand des Gehäuses hindurchgreift, dann
können auf dessen Stirnwand Charakteristika des Sicherungselementes aufgebracht werden,
damit das richtige Sicherungselement eingesetzt und nicht der Versuch unternommen
wird, ein unzulässiges Sicherungselement einzuführen. Das Paßstück kann demnach in
vorteilhafter Weise vorfabriziert und für einen zulässigen Strom beschriftet werden
und charakterisiert werden, so daß Verwechslungen vermieden werden können.
[0015] Zur verbesserten Betätigung des Sicherungselementes ist in bevorzugter Weise eine
Kappe vorgesehen, die gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches 14 beim Verdrehen
das Sicherungselement in eine lineare Bewegung versetzt. Damit wird das Ein- und Ausschrauben
des Sicherungselementes vereinfacht.
[0016] Weitere, bevorzugte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0017] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
und weitere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0018] Es zeigen:
Figur 1 eine Querschnittsansicht durch einen erfindungsgemäßen Schalter,
Figur 2 eine Aufsicht auf das Schaltgerät gemäß Figur 1,
Figur 3 eine Querschnittsansicht gemäß Schnittlinie III-III der Figur 1,
Figur 4 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie IV-IV der Figur 1 und
Figur 5 eine Schnittansicht gemäß Schnittlinie V-V der Figur 3.
[0019] Es sei Bezug genommen auf die Figur 1. Ein Schaltgerät 10 ist in einem Gehäuse 11
untergebracht, das aus einem Gehäuseunterteil 12 und einem Gehäuseoberteil 13 zusammengesetzt
ist. Beide Gehäuseteile 12 und 13 bilden zusammen das Gehäuse 11 mit einer T-Form,
von denen der Quersteg 14 der T-Form die Trennfuge 15 zwischen den beiden Gehäuseteilen
12 und 13 enthält. Der Längssteg 16 der T-Form, der im Gehäuseoberteil 13 zu finden
ist, besitzt stirnseitig eine nach oben hin offene Ausnehmung 17, in die eine Schmelzsicherungspatrone
18 einsetzbar ist. Die Schmelzsicherungspatrone 18 ist eine handelsübliche Schmelzsicherungspatrone
mit einem Patronenfuß 19, der aus elektrisch leitendem Material besteht und einen
bestimmten entsprechend den abzusichernden Stromstärken genormte Durchmesser besitzt.
Die Ausnehmung 17 ist der Schmelzsicherungspatrone 18 angepaßt und besitzt daher einen
kreisförmigen Querschnitt.
[0020] Die Ausnehmung 17 weist an ihrem freien Rand einen nach innen vorspringenden Innenbord
20 auf, dessen Innendurchmesser geringer ist als der Innendurchmesser der Ausnehmung
17 im übrigen Bereich im Längssteg 16, so daß eine radiale, ringförmige Anschlagfläche
21 gebildet ist, gegen die der nach außen umgebördelte Bereich 22 eines zylinderförmigen
Führungselementes 23 für die Schmelzsicherungspatrone 18 zum Anliegen kommt; an dem
umgebördelten Bereich 22 ist eine Anschlußfahne 24 angebracht, die in Richtung des
zylinderförmigen Führungselementes 23 parallel dazu zurückgebogen und mit einer Verbindungsleitung
25 verbunden ist, die durch die Trennebene 15 hindurch zu einer im Quersteg 14 befindlichen
Anschlußklemme 26 geführt ist.
[0021] Der dem Bereich 22 (auch Umbördelung 22 genannt) entgegengesetzt liegende Rand 27
des Führungselementes 23 ist mit einer Ausnehmung 28 versehen, die eine in Figur 1
strichliert gezeichnete Anschrägung 29 aufweist, auf der ein ebenfalls strichliert
gezeichneter Zapfen 30 an der Außenfläche eines zylindrischen, napfförmigen Gehäuseelementes
31 gleiten kann, welches Gehäuseelement 31 im Bereich seines Napfbodens von einem
Führungstopf 32 mit Ohren 33, 34 umfaßt, die als Handgriffe zur Verdrehung des Führungstopfes
32 mit dem damit verbundenen Gehäuseelement 31 dienen. Das napfförmige Gehäuseteil
31 ist, mit anderen Worten, mit seinem Napfboden ins Innere des Führungstopfes 32
eingesetzt. Der auf der Anschrägung 29 gleitende bzw. gegen diese gedrückte Zapfen
30 dient auch zur Stromübertragung bzw. Kontaktierung. Der Kontaktdruck wird mittels
einer Feder 66 (siehe weiter unten) erzeugt.
[0022] An das Führungselement 23 (siehe auch Figur 3) schließt im Inneren des Längssteges
16 ein Paßstück 35 an, welches eine Platte 36 mit einer Paßöffnung 37 aufweist; der
Durchmesser der Paßöffnung 37 entspricht dem Durchmesser des Patronenfußes 19, wobei
für unterschiedliche Patronenfußdurchmesser unterschiedliche Paßöffnungsdurchmesser
vorhanden sind, um eine Unverwechselbarkeit zu erzielen, so daß verhindert wird, daß
Sicherungspatronen 18 für nicht zulässige Stromstärken in unzulässiger Weise in
das Schaltgerät eingesetzt werden können. Das Paßstück 35 besitzt an vier sich gegenüberliegenden
Ecken senkrecht dazu verlaufende Pfosten 38 und 39, wobei in Figur 3 nur diese beiden
Pfosten zu sehen sind; von den anderen Pfosten ist in Figur 1 lediglich der Pfosten
40 zu sehen. Zwischen den senkrecht zur Platte 36 daran angeformten Pfosten befinden
sich Querwände 41, denen ebenfalls senkrecht verlaufende, auf der entgegengesetzt
liegenden Seite der Platte 36 ebenfalls senkrecht dazu angeformte Querwände 42 entsprechen.
An dem Gehäuseoberteil 13, in Richtung zum Längssteg 16 ausgerichtet, befindet sich
ein seitlicher Ansatz 43, der einen Durchbruch 44 aufweist, in dem ein Schalthebel
45 drehbar gelagert ist. Die Drehachse ist mit 46 bezeichnet. Einer der Pfosten kann
nach oben hin zur Frontwand durchgreifend ausgebildet sein; die Stirnfläche dieses
Pfostens ist dann dazu geeignet, eine an das entsprechende Paßstück angepaßte Beschriftung
(max. zulässiger Strom etc.) zu tragen.
[0023] Der Schalthebel 45 besitzt zwei Hebelarme, von denen ein Hebelarm 47 als Schaltgriff
aus der Oberseite des seitlichen Ansatzes 43 herausragt. Der Durchbruch 44 besitzt
die Bewegung des Schaltgriffes 47 begrenzende Anschlagflächen 48 und 49, deren Winkel
zur senkrechten den Endlagen des Schaltgriffes 47 angepaßt ist. Der andere Hebelarm
50, des Schalthebels 45, der sich auf der dem Hebelarm 47 entgegengesetzen Seite
der Drehachse 46 befindet und von dieser aus vorspringt, weist an seinem freien
Ende eine Bohrung 51 auf, in die der eine Schenkel 52 eines U-förmig gebogenen Bügels
53 aus Draht eingreift. Die Längsachse des Hebelarms 47, die durch den Mittelpunkt
der Drehachse 46 hindurchläuft, bildet mit der Verbindungslinie des Mittelpunktes
der Drehachse 46 und der Bohrung 51 einen spitzen Winkel von α = ca. 10°. Gezählt
wird der Winkel ausgehend von der Mittellinie der Längserstreckung des Hebelarms 47
in der in Figur 4 gezeichneten Stellung im Uhrzeigersinn, wodurch in der Einschaltstellung
eine Übertotpunktlage gebildet wird (siehe weiter unten).
[0024] Der andere Schenkel 54 des Bügels 53 ist mit dem freien Ende eines Armes 55 eines
Doppelarmhebels 56 verbunden, wobei die beiden Arme miteinander einen stumpfen Winkel
einschließen.
[0025] Der Doppelarmhebel 56 ist auf einer Welle drehbar gelagert, die in einer Bohrung
59 im Gehäuse geführt ist und an der gabelartig zwei in parallel zueinander und senkrecht
zur Drehachse verlaufenden Ebenen liegende Gabelarme 60 und 61 angeformt sind, wobei
zwischen die Gabelarme 60 und 61 die Querwand 42 eingreift, so daß sich der eine
Gabelarm sich dort befindet, wo der Fuß 19 der Sicherungspatrone 18 die Platte durchgreift,
wogegen der andere Gabelarm 61 außerhalb der Querwand 42 angeordnet ist. Der Gabelarm
60 besitzt an seinem freien Ende einen zylindrischen Fortsatz 62, der quer zur Längserstreckung
des Gabelarms verläuft, so daß dadurch eine L-Form gebildet ist; dieser Fortsatz
62 befindet sich im Bewegungsbereich des Bügels 53, so daß bei Verdrehen des Schalthebels
45 um die Achse 46 der Bügel 53 gegen die Außenfläche des Fortsatzes 62 zum Anliegen
kommt und damit die beiden Gabelarme 60 und 61 mit ihrer Welle 58 verdreht werden.
[0026] Der Gabelarm 61 besitzt eine Nase 63, die mit einer Abkantung 64 einer Kontaktplatte
65, die die Öffnung 37 überdeckt, zusammenwirkt, wie weiter unten näher erläutert
werden soll. Dabei legt sich die Kontaktplatte 65 unter dem Druck einer Feder 66 gegen
einen Vorsprung 67 an die Platte 36 an, so daß die in Figur 3 dargestellte Schräglage
von der Platte 65 eingenommen wird.
[0027] Der Arm 57 greift in eine nicht näher dargestellte Vertiefung eines Kontaktgehäuses
68 ein. Die Bodenfläche des Gehäuseunterteils 12 ist quer zur Verbindungslinie der
Klemmen 26, 69 gestuft, so daß zwei Doppelkontaktstellen 70 und 71 gebildet sind,
die bezogen auf die Befestigungsebene des Schaltgerätes in unterschiedlicher Höhe
angeordnet sind. Innerhalb der Doppelkontaktstellen und 71 befinden sich je zwei Festkontaktstücke
72a und 72b sowie 73a und 73b; die Festkontaktestücke 72a und 72b sind an je einer
Schiene 74a und 74b befestigt, die mit den zugehörigen Anschlußklemmen 69 bzw. 26
verbunden sind. An dem Festkontaktstück 73a schließt ebenfalls eine Schiene 75a
an, die mit einer neben der Anschlußklemme 69 liegenden Anschlußklemme 69a verbunden
ist. Das Festkontaktstück 73b ist an einer Schiene 75b befestigt, an die eine Litze
75c angeschlossen ist, deren anderes Ende an der Platte 65 anschließt.
[0028] Die Festkontaktstücke 72a, 72b; 73a, 73b sind mittels je einer parallel zu den Kontaktschienen
74 und 75 verlaufenden Kontaktbrücke 76 und 77 mit beweglichen Kontaktstücken 78a,
78b und 79a, 79b überbrückbar. Mittels Kontaktdruckfedern 80 und 81, die nur strichpunktiert
dargestellt sind, wird der Kontaktdruck hergestellt. Das Kontaktgehäuse 68 ist den
Kontaktbereichen 70 und 71 angepaßt, so daß auch das Kontaktgehäuse 68 stufig ausgebildet
ist. Die Kontaktdruckfedern 80 und 81 sind in dem Kontaktgehäuse 68 geführt, und das
Kontaktgehäuse 68 ist zusammen mit den Kontaktbrücken 76 und 77 quer zur Verbindungsebene
der beiden Klemmen 26 und 69 oder Anschlußklemmen 26 und 69 verschiebbar. Die Höhe
der Kontaktbereiche 70 und 71 ist abhängig von der Breite der Kontaktschienen 72
und 73.
[0029] Die Kontaktschienen 72 und 73 verlaufen dabei, wie aus Figur 1 ersichtlich ist, parallel
zur Verbindungslinie der beiden Anschlußklemmen 26 und 69.
[0030] Die Wirkungsweise des Schaltgerätes ist wie folgt:
[0031] Die Figuren 1, 3 und 4 zeigen das Schaltgerät in ausgeschaltetem Zustand, also in
dem Zustand, wenn die Sicherungspatrone 18 herausgenommen ist. Die Kontaktbereiche
bzw. Kontaktstellen 70 und 71 sind ausgeschaltet und die Kontaktplatte 65 ist in der
in Figur 3 ausgezogen gezeichneten Stellung, in der sie um den Vorsprung 67 herum
gedreht bzw. dort drehbar aufgelagert gegen die Unterseite der Platte 65 anliegt.
An die Nase 63 des Hebels 61 legt sich die Abkantung 64 an, und wenn der Schaltknebel
aus der in Figur 4 gezeichneten Lage, also der Ausschaltstellung, in die Einschaltstellung
verschwenkt werden soll, dann müßte aufgrund der Bewegung des Kontaktpunktes 53 und
der dadurch bewirkten Bewegung des Vorsprunges 62 sich die Nase in Figur 3 weiter
im Uhrzeigersinn verdrehen, was aber durch die Abkantung 64 verhindert wird, so daß
die Einschaltstellung nicht erreicht werden kann. Wenn die Schmelzsicherungspatrone
18 mittels der beiden Ohren 33 und 34 und des Gehäuses 31, 32 eingesetzt wird, dann
verdreht sich der Zapfen 30 und gleitet auf der Schrägfläche 29 auf, wodurch die Patrone
18 in Pfeilrichtung P nach unten verschoben wird. Dadurch verschwenkt sich die Kontaktplatte
65 um den Vorsprung 67 (siehe Figur 3) ebenfalls im Uhrzeigersinn (in der Ansicht
gemäß Figur 3), wodurch die Nase 63 von der Abkantung freikommt (siehe Lage der Kontaktplatte
65 in der in Figur 3 strichliert gezeichneten Nase); dadurch kann der Bügel 53 den
Arm 61 weiter im Uhrzeigersinn (siehe Figur 3), Pfeilrichtung U, verschwenken, wodurch
die Einschaltstellung der Kontaktbereiche 70 und 71 erzielt werden kann. Wenn die
Patrone herausgenommen wird, dann bewegt sich die Kontaktplatte aus der in Figur 3
strichliert dargestellten Lage in die durchgezogen gezeichneten Lage, wobei die Abkantung
64 die Nase und damit den Hebel 61 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch
aufgrund der Druckkraft der Feder 66 über den Vorsprung 62 der Bügel 53 mitgenommen
wird und so der Schaltknebel 45 in die in Figur 4 gezeigte Ausschaltstellung verschwenkt
wird, wobei über einen nicht näher dargestellten Ansatz an dem Doppelarmhebel 55 das
Kontaktgehäuse in Ausschaltstellung, also in die in Figur 4 dargestellte Stellung
verschwenkt.
[0032] Die Einschaltstellung, bei der der Schaltgriff 47 im Uhrzeigersinn verschwenkt ist,
nimmt der Schaltmechanismus eine erste stabile Lage ein, was durch den Winkel α mitbewirkt
wird; aus dieser ersten stabilen Lage gelangt der Schaltmechanismus in die Ausschaltstellung,
wobei eine Totpunktlage überwunden wird, wonach die in Figur 4 gezeigte Lage schnappartig
erreicht wird.
[0033] Der Stromweg der Phase P verläuft von der Anschlußklemme 79a über die Schiene 75a,
die Kontaktbrücke 76 zu der Schiene 75b und der Litze 75c, zur Platte 65 und diese
zur Schmelzsicherung 18. Von dieser fließt der Strom über den Napf 31 und das Element
30 hin zu der Umbiegung 24 und zur Verbindungsleitung 25 zur Klemme 26.
[0034] Der Stromfluß im Nulleiter verläuft durch die Klemme 69 über die Schiene 74a und
die Kontaktbrücke 75 hin zur Schiene 74b, die an der Anschlußklemme 26 angeschlossen
ist.
1. Schaltgerät mit zwei Kontaktstellen für einen Phasenleiter und einen N-Leiter,
mit einem mittels eines Schaltgriffes betätigbaren Schaltmechanismus zum Öffnen und
Schließen der Kontaktstellen, und mit einem in einen Aufnahmeraum des Schaltgerätes
einsetzbaren Schmelzsicherungselement, das beim Einsetzen und Herausnehmen auf wenigstens
eine Kontaktstelle zu deren Betätigung einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltmechanismus einen drehbar gelagerten Doppelarmhebel (56) aufweist,
dessen erster Arm (55) mit dem Schaltgriff (45) und dessen zweiter Arm (57) mit den
Kontaktstellen (74, 75; 79, 78) gekoppelt ist, wobei der Schaltmechanismus eine erste
stabile Lage, in der die Kontaktstellen geschlossen sind, und eine zweite stabile
Lage, in der die Kontaktstellen geöffnet sind, einnimmt, und daß in der Drehachse
des Doppelarmhebels (56) ein einen ersten und einen zweiten Gabelarm (60, 61) aufweisender
Gabelhebel drehbar gelagert ist, dessen erster Gabelarm (61) mit dem Sicherungselement
(18) und dessen zweiter Gabelarm (60) mit dem Schaltmechanismus gekoppelt sind, dergestalt
daß beim Herausnehmen des Sicherungselementes der Schaltmechanismus in die zweite
stabile Lage verbringbar oder in dieser festgehalten ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltgriff mit dem
ersten Arm (55) des Doppelarmhebels (56) mittels eines Bügels (53) gekoppelt ist
und daß der zweite Gabelarm (60) mit einem Fortsatz (62) in die Bewegungsbahn des
Bügels (53) ragt, so daß bei herausgenommenen Sicherungselement (18) der Bügel und
damit der Schaltmechanismus in der Ausschaltstellung festgehalten ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelarme im Bereich
ihrer Verbindungsstelle einen bolzenartigen Fortsatz (58) aufweisen, auf dem der
Doppelarmhebel begrenzt drehbar gelagert ist.
4. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
des Fußes (19) des Sicherungselementes (18) ein quer dazu verlaufender Steuerarm (Kontaktplatte
65) bewegbar angeordnet ist, der auf den ersten Gabelarm (61) derart einwirkt, daß
er ihn bei herausgenommenem Sicherungselement (18) in der zweiten stabilen Lage des
Schaltmechanismus festhält und beim Einsetzen des Sicherungselementes freigibt.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerarm (65) an
seinem dem ersten Gabelarm entgegengesetzt liegenden Ende drehbar gelagert ist.
6. Schaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerarm an dem
dem ersten Gabelarm (61) benachbarten Bereich eine Abkantung (64) aufweist, gegen
die der Gabelarm zum Anliegen kommt.
7. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktstellen
bewegliche Kontaktstücke (79, 78) aufweisen, die quer zur Einsetzrichtung des Sicherungselementes
(18) und quer zur Verbindungsebene einander zugehöriger Anschlußklemmen zum Öffnen
und Schließen bewegbar sind.
8. Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktstellen Doppelkontaktstellen
sind, deren feste Kontaktstücke mittels je einer die beweglichen Kontaktstücke (79,
78) tragenden Kontaktbrücke (76, 77) überbrückt sind.
9. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktbrücken (76,
77) in einem quer zur Einsetzrichtung des Sicherungselementes verschiebbaren Kontaktgehäuse
(68) untergebracht sind und daß der zweite Arm des Doppelarmhebels (56) mit dem Kontaktgehäuse
gekoppelt ist.
10. Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei zusammengehörige
Kontaktstellen unterschiedlichen Abstand von dem Boden des Gehäuses aufweisen.
11. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des das Schaltgerät aufnehmenden Gehäuses (11) ein Paßstück (35) eingesetzt ist,
das eine Öffnung (37) aufweist, deren Abmessung den Abmessungen des Fußes des Sicherungselementes
(18) entspricht.
12. Schaltgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Bogen zugewandten
Fläche des Paßstückes (35) eine Wand (42) senkrecht dazu verlaufend angeordnet ist,
die der Trennung des Schaltmechanismus von dem Bereich des Sicherungselementes (18)
dient und die zwischen die Gabelarme (60, 61) greift.
13. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der
dem Sicherungselement zugewandten Fläche des Paßstückes (35) wenigstens ein Pfosten
(38) vorgesehen ist, der bis zur vorderen Frontwand des Gehäuses (11) hindurchgreift
und auf dessen Stirnwand Charakteristika des Sicherungselementes aufgebracht sind.
14. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
aus dem Gehäuse herausragende Bereich des Sicherungselementes (18) von einer Kappe
(31, 32) umschlossen ist, die an ihrer Außenfläche wenigstens einen Zapfen (30) aufweist,
der mit einer Schrägfläche (29) am Gehäuse zusammenwirkt, dergestalt, daß bei Verdrehen
der Kappe der Zapfen auf der Schrägfläche aufläuft und dadurch die Kappe das Sicherungselement
in Richtung seiner Längsachse verschiebt.
15. Schaltgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (11) ein
Führungselement (23) vorgesehen ist, an dem die Schrägfläche (29) angeordnet ist,
daß das Führungselement (23) mit einer der Anschlußklemmen (26) des Schaltgerätes
verbunden ist, und daß im Führungselement (23) die einen Teil aus elektrisch leitendem
Material bestehenden Gehäuseelement umgreift und führt.
16. Schaltgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseelement
aus elektrisch leitendem Material (31) an seiner Außenseite von einer Kappe (32)
aus elektrisch isolierendem Material umfaßt ist, an deren Außenfläche radial vorstehende
Ohren (33, 34) angeformt sind, die zum Verdrehen der Kappe und damit zum Verschieben
des Sicherungselementes (18) dienen.
17. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich
zu der Öffnung (17) zur Aufnahme des Sicherungslementes (18) ein Ansatz (43) vorgesehen
ist, in dem der Schalthebel (45) drehbar gelagert ist.
18. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenkontur des Gehäuses (11) eine T-förmige Struktur aufweist, und daß im Quersteg
der T-Form eine Trennebene (15) vorgesehen ist, in der das Gehäuse (11) in ein Gehäuseunterteil
(12) und in ein Gehäuseoberteil (13) unterteilt ist.