[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine
solche Vorrichtung zeigt die DE-OS 33 25 006.
[0002] Bislang werden Druckbogen auf einem Abmusterungstisch an einer Druckmaschine abgelegt,
um sie per Augenschein auf Qualitätsmerkmale hin zu untersuchen. Dabei wird meist
am Abmusterungstisch die Zuordnung z.B. zwischen zonaler Farbfernsteuerung der Druckmaschine
und dem Druckbild durch entsprechende feste Markierungen angegeben. Verschiedene Versuche
haben dabei gezeigt, daß Bedienelemente und Anzeige der Farbfernsteuerung nicht ohne
Probleme zur Deckung zu bringen sind. Zum Beispiel wird die Anzeige der Stellwerte
wahlweise auf dem Abmusterungstisch zwischen Bedienelementen für die Farbfernsteuerung
und dem Druckbogen oder aber als Anzeigetafel oberhalb des Druckbogens gestaltet.
Jedesmal sind Probleme bei der Zuordnung der drei Elemente zueinander zu registrieren.
Vor allem bei Farbregelanlagen kommt es dann meist darauf an, eine gute Ausrichtung
der Bogen gegenüber der Meßeinrichtung zu erreichen, damit die Lage der Meßfelder
richtig von den Meßeinrichtungen erkannt werden kann.
[0003] In der Anzeigeeinrichtung für Farbsteueranlagen nach der DE-OS 3 325 006 ist ein
Abmusterungstisch mit einer Tastatur für die Farbfernsteuerung vorgesehen. Zur besseren
Zuordnung von Druckbild und Farbzoneneinstellung wird der Druckbogen von einer Videokamera
aufgenommen und in einem Bildmischer der Anzeige der Einstellung der Farbfernsteuerung
unterlegt. Das so zusammengesetzte Bild kann auf einem Bildschirmgerät angezeigt werden.
Dort ist dann für das gesamte Druckbild direkt erkennbar, welche Einstellungen der
Farbdosierelemente in welchen Bereichen vorgenommen wurde. Die direkte Beurteilung
von Druckergebnis und aktueller Einstellung ist damit leichter möglich. Problematisch
bleibt aber die Zuordnung zwischen Anzeige und Bedienelementen, die im dargestellten
Fall eher noch verschlechtert wird, da nun der Bogen mit der Tastatur gänzlich von
der Anzeige des Farbzonenprofils getrennt ist. Außerdem ist die Lage des Druckbildes
gegenüber der Videokamera zu justieren, damit Bildteile und Anzeigen richtig zur Deckung
kommen. Im Grunde ist diese Lösung für die Bedienung bei der Qualitätskontrolle eher
umständlich, da die Handhabung des Druckbogens und auch die Zuordnung der Bedienelemente
zum Druckbogen nicht vereinfacht wurde. Die vorgeschlagene Vorrichtung lenkt vielmehr
den Drucker eher ab und führt zu Unsicherheiten bei der Maschinenbedienung und damit
auch bei der Druckqualität.
[0004] Für Farbregelanlagen wurde nach der DE-PS 3 232 490 ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ermitteln und Auswerten von Farbmeßfeldern auf einem Druckbogen vorgeschlagen.
Hier wird die Bogenlage bei der Ausmessung und Beurteilung der Druckqualität berücksichtigt.
Außerdem kann mit Hilfe einer Peileinrichtung praktisch jeder Punkt auf dem Druckbogen
anvisiert und für die spätere Messung festgehalten werden. Durch Abtastelemente wird
die Bogenlage auf dem als Koordinatenmeßtisch ausgebildeten Abmusterungstisch an den
Bogenkanten festgestellt. Danach werden durch einen Rechner die vorher festgelegten
Punkte für die Qualitätskontrolle auf das neue, durch die geänderte Bogenlage neu
definierte Koordinatensystem umgerechnet. Damit kann die vorher angegebene Verteilung
der auszumessenden Farbmeßfelder vom Koordinatenmeßtisch selbsttätig wiedergefunden
werden. Die Abtastelemente werten dabei die Position der Bogenkante doppelt aus, um
Fehler aus Beschädigungen auszuscheiden. Abgesehen von Unterschieden im Schnitt der
Bogen ist auch die Lage der Druckbilder auf dem Bogen von verschiedenen Faktoren abhängig.
Die Position auf dem Bogen muß nicht immer in Bezug zu allen Bogenkanten gleich sein.
Schließlich ist auch die Vorrichtung des Koordinatenmeßtisches mechanisch unhandlich
und relativ aufwendig.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, möglichst alle
die Druckqualität betreffenden Merkmale eines Druckbogens mit gleichen Mitteln auf
einfache Weise zu erfassen, zu überwachen und davon ausgehend zu steuern bzw. zu
regeln, wobei die Bedienung vereinfacht und dadurch sicherer gemacht, sowie ergonomisch
verbessert werden soll. In diesem Zusammenhang soll auch eine Arbeitsteilung für
den gesamten Komplex Qualitätssicherung möglich werden.
[0006] Die Aufgabe wird nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Besonders vorteilhaft ist dabei, daß die Zuordnung von Abmusterungstisch, Meßeinrichtungen
und Anzeigevorrichtung eine Integration von Bedienung, Qualitätskontrolle und Informationstransport
bewirkt, wie sie in der dargestellten Art noch nicht bekannt war und die die Bedienung
erheblich sicherer macht. Hierbei wirkt insbesondere die in der Art eines Lichtzeigers
arbeitende Lichtquelle in mehrfacher Weise sowohl bei der Informationsdarstellung
als auch bei der Informationsgewinnung. Die Überwachung des Druckbogens ist nicht
mehr von mechanischen Bedingungen z. B. bezüglich der Bogenlage abhängig, sondern
kann direkt am Druckbild orientiert werden. Hierbei ergibt sich auch die Möglichkeit
nicht mehr nur spezielle Meßfelder zur Erfassung der Druckqualität zu verwenden, sondern
auch direkt im Druckbild zu messen, wie dies auch in neuen Regelstrategien vorgeschlagen
wird. Dabei können besonders kritische Bereiche für Qualitätsmerkmale wie Schieben,
Dublieren und die verschiedenen Einfärbungskriterien gesondert ausgewählt werden.
Um dann die Meßpositionen wiederfinden zu können, wertet eine Einrichtung zur Mustererkennung
die Lage des Druckbildes aus und gibt die ermittelten Daten zur Korrektur der Benutzerführung
an die Steuerung der Lichtquelle weiter. Auf der gleichen Einrichtung kann auch die
Position der Meßeinrichtung beim Messen kontrolliert werden. In weiteren Ausgestaltungen
ist schließlich auch die Bedienung von Steuereinrichtungen direkt mit der Lichtquelle
vorgesehen. Außerdem können Einrichtung zur Erfassung kleinerer Bildteile zu deren
separater Auswertung vorgesehen werden. Schließlich ist es sehr vorteilhaft, daß das
System auf elegante Weise die Arbeitsteilung zwischen Arbeitsvorbereitung außerhalb
des Drucksaales und Bedienung sowie Überwachung des Druckauftrages an der Druckmaschine
erlaubt.
[0008] Eine praktische Ausführung der Erfindung ist anschließend beispielhaft anhand von
Zeichnungen dargestellt. Darin zeigen
Figur 1 einen Arbeitsplatz mit einer Vorrichtung nach der Erfindung, in
Figur 2 ein Blockschaltbild der Vorrichtung nach der Erfindung und in
Figur 3 eine arbeitsteilige Anordnung nach der Erfindung.
[0009] In Figur 1 ist die Zuordnung aller die Erfindung betreffenden Mittel an einem einzigen
Arbeitsplatz gezeigt. Ein Druckbogen P wird auf dem Abmusterungstisch 1 abgelegt.
Unterhalb des nach vorne hin geneigten Abmusterungstisches 1 ist ein Steuerpult 2
mit einer Tastatur 2A für eine Farbdosiereinrichtung 26 und einer Eingabeeinrichtung
2B für eine Registerstelleinrichtung 29 angebracht. Beide Einheiten sitzen auf einem
Schaltpult 3, das die elektronischen Bauelemente für die Einrichtung enthält. Auf
das Schaltpult 3 ist eine Rückwand 4 aufgesetzt, die einen Projektionsschirm 5 trägt.
Oberhalb des Abmusterungstisches 1 ist eine Abdeckung 6 angebracht, die unter anderem
auch einen Norm-Beleuchtungskörper für die Bildabmusterung aufnehmen soll. Außerdem
ist an der Abdeckung 6 eine Videokamera 7 angebracht, deren Objektiv 8 auf den Abmusterungstisch
1 gerichtet ist. Sie kann den dort liegenden Druckbogen P mit seinem Druckbild B aufnehmen.
Parallel zur Videokamera 7 ist eine Lichtquelle 9 angeordnet, deren Objektiv 10 gebündelte
Lichtstrahlen 11A,B,C aussendet. Der Lichtstrahl 11A wird auf den Abmusterungstisch
1 zur Bezeichnung vorher definierter Positionen gerichtet und dient zur Markierung
bzw. Benutzerführung. An den so bezeichneten Positionen wird dann etwa eine Meßeinrichtung
12 eingesetzt, die über eine Datenleitung 13 mit dem Steuerpult 3 verbunden ist.
Auf der Meßeinrichtung 12 ist je nach Funktion (z.B. Densitometer 12A, farbmetrisches
Meßgerät 12B, Registermeßvorrichtung 12C, Handscanner 12D, eine Markierung 14 angebracht.
Die Markierung 14 kann mit Hilfe der Videokamera 7 identifiziert werden. Eine im Steuerpult
3 eingelassene Steuereinrichtung z.B. ein Computer 15 führt die Datenströme von Videokamera
7, Meßeinrichtung 12, Steuerpult 2 und Lichtquelle 9 zusammen. Damit soll schließlich
auch ermöglicht werden, daß die Lichtquelle 9 mit ihrem Lichtstrahl 11B eine Anzeige
16 am Projektionsschirm 5 erzeugt. Diese Anzeige 16 kann beispielsweise das Profil
der Einstellung von Farbdosierelementen der Farbdosiereinrichtung 26 betreffen, die
von der Tastatur 2A aus gesteuert werden.
[0010] In Figur 2 ist die Funktion der Vorrichtung im Zusammenwirken aller ihrer Elemente
als Blockschaltbild dargestellt. Steuerpult 2, Videokamera 7, Lichtquelle 9 und Meßeinrichtung
12 sind jeweils über Steuereinrichtungen 17, 18, 19, 20 mit dem Computer 15 verbunden.
Zusätzlich sind für die Daten der Videokamera 7, ein Bildspeicher 21 und für die Daten
der Lichtquelle 9 ein Bildspeicher 22 sowie ein Koordinatenspeicher 23 vorgesehen.
In den Speichern 21, 22 und 23 sollen alle für die Steuerung der Vorrichtung notwendigen
Daten abgelegt werden. Die Vorrichtung ist am Computer 15 über eine Datenleitung
24 mit der Maschinensteuerung 27 und an der Steuereinrichtung 17 über eine Datenleitung
25 mit der Steuerung der Farbdosiereinrichtung 26, sowie eine Datenleitung 28 mit
der Registerstelleinrichtung 29 verbunden. Weiterhin ist über eine Datenleitung 30
eine Verbindung zu einem Netzwerk 31 einer Druckereisteuerung vorgesehen. Schließlich
ist noch ein Bildschirm 33 vorgesehen, der eine Steuereinrichtung 34 und eine Cursorsteuerung
36 besitzt. Diese sind mit einem Bildverarbeitungssystem 35 verbunden, das zwischen
Computer 15, Mustererkennung 32 und Bildspeicher 21 angeordnet ist. Außerdem ist der
Bildspeicher 22 für die Lichtquelle 9 auch gemeinsam mit dem Bildspeicher 21 über
das Bildverarbeitungssystem 35 mit der Steuereinrichtung 34 verbunden. Die Mustererkennung
32 ist ebenfalls zwischen Bildspeicher 21 und Computer 15 angeordnet und kann gegebenenfalls
mit einer Meßeinrichtung in Form eines Handscanners 12D gekoppelt werden.
[0011] Der Computer 15 sammelt zunächst für die Einrichtung notwendige Daten z.B. das Bogenformat,
die zu verwendenden Meßeinrichtungen und Art und Aufbau des Druckbildes. Dazu ist
prinzipiell die Tastatur 2A des Steuerpults 2 zu verwenden. Es ist aber auch möglich
die Daten aus der Maschinensteuerung 27 oder von einem Datenträger zu übernehmen.
Hier kommen Datenkassetten oder falls der Computer 15 ein PC ist, auch Disketten in
Frage. Ebenso kann der Computer 15 die Daten auch aus einem Netzwerk 31 für eine Druckereisteuerung
erhalten. Mit diesen Daten wird z.B. schon die Videokamera 7 entsprechend der Bogengröße
voreingestellt und die Auswahl der Meßeinrichtungen 12 vorgegeben. Eventuell liegen
auch auch Kontrollfelder K und Registermarken R vor, deren Art und Position festzulegen
sind. Andernfalls können diese durch einen Einrichtevorgang anhand eines Moduls für
Mustererkennung 32 gefunden werden, wobei der Computer 15 aus dem Bild in Speicher
21 der Videokamera 7 die Position der Meßeinrichtungen 12 und deren Identifikation
übernimmt. Mit den so gewonnenen Daten wird die Qualitätskontrolle an dem Druckbogen
P durchgeführt. Die Lage der Meßfelder wird im Koordinatenspeicher 23 abgelegt. Mit
diesen Daten wird später die Lichtquelle 9 zur Bedienerführung mit Hilfe ihrer Steuereinrichtung
20 auf die Meßfelder gerichtet werden, auch um dort den Meßvorgang z.B. selbst auszulösen,
wenn die Meßeinrichtung 12 bei richtiger Positionierung vom Lichtstrahl 11B getroffen
wird. Die Mustererkennung 32 überwacht währenddessen sowohl die Position als auch
die Identifikation der gerade verwendeten Meßeinrichtung 12. Auf diese Weise ist eine
Führung über alle Bereiche der Druckbildes B mit Abtastung von Kontrollfeldern K,
Registermarken R und bildwichtigen bzw. problemanfälligen Bildteilen möglich. Die
Ergebnisse werden von der Lichtquelle 9 am Projektionsschirm 5 in Form einer graphischen
Anzeige 16 dargestellt. Der Projektionsschirm 5 kann dazu fluoreszierend bzw. licht-
und kontrastverstärkend ausgerüstet sein. Die Daten werden dann auch über die Datenleitungen
25,28 an die Registerstelleinrichtung 29 und die Farbdosiereinrichtung 26 weitergegeben.
Dies kann wahlweise durch direkte Ansteuerung der Bedienungselemente erfolgen. Beispielsweise
soll die Eingabeeinrichtung 2B für die Registersteuerung im Steuerpult 2 in diesem
Fall als Sensormatrix ausgerüstet sein, deren Sensorelemente Stellpositionen für die
Registerstelleinrichtung 29 ausgeben können. Durch Beleuchtung der Sensormatrix mit
dem scharf gebündelten Lichtstrahl 11C der Lichtquelle 9 kann ein Stellbefehl für
beliebige von der Meßeinrichtung 12 (hier eine Registermeßeinrichtung 12C zur Ermittlung
von Registerabweichungen, ausgegebene Meßwerte erzeugt werden. Dabei sind Stellwege
in allen Richtungen möglich.
[0012] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
[0013] Ein Druckbogen wird als Sollbogen auf den Abmusterungstisch 1 gelegt und von der
Videokamera 2 aufgenommen. Dabei können Randbedingungen wie Format, Meßverfahren,
Meßgeräte, Maschinenkonfiguration und Farbenzahl vom Netzwerk 31 geliefert werden,
wo sie in einer Datenbank gespeichert sind. Damit ist die Justierung des Objektivs
8 auf die Bogengröße und die Ansteuerung der Mustererkennung 32 sowohl für die notwendigen
Meßgeräte 12 als auch für eventuell vorhandene Kontrollfelder K und Registermarken
R möglich.
[0014] Nach Abspeichern des Druckbildes B wird festgelegt, wo bei der Qualitätskontrolle
Messungen vorgenommen werden sollen. Dazu kann direkt am Druckbogen P mit Hilfe der
Meßeinrichtungen 12 ein bestimmter Meßablauf vorgegeben werden, indem mit jeder Meßeinrichtung
12 die notwendigen Meßpunkte angefahren werden. Dazu sind die Meßeinrichtungen 12
mit Peileinrichtungen z. B. in Form einer Fadenkreuzlupe versehen. Die Videokamera
7 nimmt dabei die Markierungen 14 der Meßeinrichtungen 12 auf und errechnet mit Hilfe
der Mustererkennung 32 die jeweilige Position, deren Daten im Koordinatenspeicher
23 abgelegt werden.
[0015] Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Druckbild B an einem Bildschirm 33 zu begutachten.
Mit einem Bildverarbeitungssystem 35 wird es möglich, in vergrößerter Darstellung
des aufgenommenen und in dem Bildspeicher 21 abgelegten Druckbildes B auch Einzelheiten
im Ausdruck zu erkennen und so für die Qualitätskontrolle notwendige Entscheidungen
besser treffen zu können. Außerdem muß auf diese Weise die Vorbereitung der Qualitätskontrolle
nicht mehr am Steuerpult 2 an der Druckmaschine erfolgen bzw. die Qualitätskontrolle
kann ohne Vorlage des Druckbogens P an einem separaten Arbeitsplatz für Arbeitsvorbereitung
erledigt werden. Die Bilddaten werden dem Arbeitsvorbereiter im Netzwerk 31 zur Verfügung
gestellt. Am Bildschirm 33 werden die Videoaufnahmen aus dem Bildspeicher 21 mit Hilfe
einer Steuereinrichtung 34 dargestellt. Bei der Betrachtung des Druckbildes B können
im Bildverarbeitungssystem 35 mit Hilfe einer Cursorsteuerung 36 auf einfache Weise
auch die Meßpunkte definiert werden. Wenn diese Arbeiten, wie dargestellt, an einem
speziellen Arbeitsplatz ausgeführt werden, erfolgt die Datenübertragung z.B. mit dem
Netzwerk 31 an den Computer 15 an der Druckmaschine.
[0016] Bei speziellen Meßverfahren ist es notwendig, für die Farbdosierung Steuerbereiche
über die Breite des Druckbogens P festzulegen. Die farbzonenbezogene Vorgabe wird
vor der Festlegung der Meßpunkte definiert. Dazu kann z. B. auf dem Bildschirm 33
mit Hilfe der Steuereinrichtung 34 eine zonale Aufteilung bzw. eine Anzeige der Voreinstellung
für die Farbdosierung entsprechend der Anzeige 16 mit Daten aus dem Bildspeicher 22
dem Druckbild aus dem Bildspeicher 21 überlagert werden, so daß bereichsweise Zusammenhänge
zwischen Einfärbung und Druckbildaufteilung erkennbar werden. Für die Farbzonenfernverstellung
ist dieses Verfahren allerdings nicht geeignet, da die Zuordnung zwischen Anzeige
am Bildschirm 33, Druckbild B und Tastatur 2A fehlt.
[0017] Wenn alle Einstellungen vorgenommen worden sind, wird die Maschine gestartet und
die ersten Probebogen können für die Qualitätskontrolle entnommen werden. Ablauf und
gegebenenfalls auch der Zeitpunkt der Messung werden dann vom Computer 15 gemäß den
Vorgaben des Arbeitsvorbereiters bestimmt. Nachdem der Druckbogen P auf dem Abmusterungstisch
1 liegt, ermittelt die Mustererkennung 32 anhand markanten Stellen die Lage des Druckbildes
B und legt so ein aktuelles Koordinatensystem für den Druckbogen P fest, das auch
bei nachträglichem Verrutschen nach korrigiert wird. Anhand des neuen Koordinatensystems
werden die vorher festgelegten Meßpunkte für den Koordinatenspeicher 23 neu errechnet.
Mit den neuen Werten steuert die Lichtquelle 9 über ihren Lichtstrahl 11B als Zeiger
die Meßpunkte einzeln an. Parallel wird eine Meßeinrichtungen 12 aktiviert und der
Einsatz der richtigen Meßeinrichtung 12 von der Mustererkennung 32 überprüft. Bei
richtiger Positionierung kann der Meßvorgang automatisch ausgeführt werden. Die Auslösung
erfolgt dann durch ein positives Signal der Mustererkennung 32 oder den Lichtstrahl
11B, den ein Sensor an der Meßeinrichtung 12 in der Meßposition erkennt. Stellt das
Bedienungspersonal bei der Qualitätskontrolle fest, daß sich weitere kritische Punkte
z. B. durch Rückwirkungen bei der Einfärbung bei ungünstiger Bereichsaufteilung ergeben,
können die Voreinstellabläufe bezüglich Bereichsaufteilung und Meßpunktfestlegung
direkt an dieser Stelle während der Qualitätskontrolle korrigiert und/oder ergänzt
werden. Das Bedienungspersonal hat damit nicht mehr die Sorge auf alle krititschen
Punkte achten zu müssen, da die wesentlichen Bereiche und Meßpunkte vordefiniert sind.
Die Bedienungsperson kann sich so dem Druckprozeß in seiner gesamten Bandbreite oder
auch speziellen Punkten mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmen. Bei der Steuerung der
Farbdosierung d.h. bei manuellen Eingriffen kann auf der Anzeige 16 das jeweilige
Profil der Farbzoneneinstellung dargestellt werden, wodurch auch deren Zuordnung
zum Druckbild B und der Tastatur 2A ergonomisch optimal gegeben ist. Die Registerstelleinrichtung
29 wird ebenso geführt wie die Farbdosiereinrichtung 26. Die Eingabe neuer Stellwerte
kann an der Eingabeeinrichtung 2B der Registersteuerung manuell oder über den Lichtstrahl
11B der Lichtquelle 9 erfolgen. Dann ist die Eingabeeinrichtung 2B als Sensormatrix
ausgeführt.
[0018] Die Vorrichtung läßt eine Aufteilung der Arbeit zu, indem innerhalb einer Druckerei
ein besonderer Platz zur Arbeitsvorbereitung ein gerichtet wird. Dort kann hochqualifiziertes
Personal die Einrichtung der Abläufe für die Qualitätskontrolle vornehmen. Die Daten
werden dann an die jeweiligen Arbeitsplätze an der Druckmaschine weitergegeben. Das
Maschinenpersonal wird von Vorarbeiten entlastet und die Fehlerquote bei der Qualitätskontrolle
sinkt. Aus diesem Grund müssen auch nicht alle Funktionen an allen Arbeitsplätzen
vorhanden sein. So kann der Platz für die Arbeitsvorbereitung lediglich aus einem
Bildschirm 33 bestehen und die "Meßarbeitsplätze" an den Maschinen sind mit Videokamera
7, Lichtquelle 9 und Meßeinrichtungen 12 ausgerüstet, dafür ist kein Bildschirm vorhanden.
[0019] Eine solche Konfiguration ist in Figur 3 symbolisch dargestellt. Hierbei enthält
der Platz für die Arbeitsvorbereitung A einen Computer 15 mit einer Mustererkennung
32, einem Bildverarbeitungssystem 35 und einem Bildschirm 33. Die Daten über das Druckbild
B werden in der Druckerei D von dem Arbeitsplatz an der Druckmaschine mit der nur
dort vorhandenen Videokamera 7 aufgenommen und mit dem Netzwerk 31 in die Arbeitsvorbereitung
A übermittelt. Die Begutachtung des Druckbildes B, die Festlegung der Meßgeräte 12,
die Markierung der Meßpunkte und deren Abfolge beim Meßlauf der Qualitätssicherung,
sowie auch die Definition bestimmter separat zu überwachender Bildbereiche kann allein
über den Bildschirm 33 in der Arbeitsvorbereitung A erfolgen. In der Druckerei D werden
die Messungen durchgeführt, wobei das Personal geführt wird.
[0020] Als wesentlich an der Erfindung ist also die Kombination von Überwachungs- und Anzeigefunktionen
zu sehen, die einerseits vielfältige Möglichkeiten bei der Qualitätsicherung an der
Druckmaschine, andererseits aber auch zur Rationalisierung für eine arbeitsteilige
Ablauforganisation eröffnet. Die Gestaltung der Verrichtung ist daher über den Rahmen
des Ausführungsbeispieles hinaus variierbar.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Abmusterungstisch
2 Steuerpult
2 A Tastatur
2 B Eingabeeinrichtung
3 Schaltpult
4 Rückwand
5 Projektionsschirm
6 Abbdeckung
7 Videokamera
8 Objektiv
9 Lichtquelle
10 Objektiv
11 A,B,C Lichtstrahl
12 Meßeinrichtung
12A Densitometer
12B farbmetrisches Meßgerät
12C Registermeßeinrichtung
12D Handscanner
13 Datenleitung
14 Markierung
15 Computer
16 Anzeige
17 Steuereinrichtung
18 Steuereinrichtung
19 Steuereinrichtung
20 Steuereinrichtung
21 Bildspeicher
22 Bildspeicher
23 Koordinatenspeicher
24 Datenleitung
25 Datenleitung
26 Farbdosiereinrichtung
27 Maschinensteuerung
28 Datenleitung
29 Registerstelleinrichtung
30 Datenleitung
31 Netzwerk
32 Mustererkennung
33 Bildschirm
34 Steuereinrichtung
35 Bildverarbeitungssystem
36 Cursorsteuerung
B Druckbild
P Druckbogen
K Kontrollfeld
R Registermarke
D Druckerei
A Arbeitsvorbereitung
1.) Vorrichtung für die Datenerfassung, Steuerung und Anzeige von Meßwerten bei der
Qualitätsüberwachung an einer Druckmaschine mit einer Abtasteinrichtung zur Erfassung
eines auf einem Abmusterungstisch liegenden Druckbogen und einem Speicher zur Aufnahme
der digitalen Bilddaten, einer Steuereinrichtung für die zonale Farbdosierung im Farbwerk
einer Druckmaschine und einer Anzeigeeinrichtung für deren zonenweise Einstellung
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abmusterungstisch (1) Meßeinrichtungen (12) zur Erfassung von Qualitätsdaten
eines gedruckten Bildes (B) zugeordnet sind, wobei die Meßeinrichtungen (12) mit Markierungen
(14) versehen sind, und daß Anzeigevorrichtungen (5, 9, 33) sowohl zur Darstellung
von Daten als auch als Führungseinrichtung für die Meßeinrichtungen (12) vorgesehen
sind und daß zwischen Abtasteinrichtung (7, 12D) und Anzeigevorrichtung (5, 98, 33)
ein oder mehrere Systeme (32, 35) zur Bildauswertung vorgesehen sind.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtasteinrichtung eine Videokamera (7) ist, deren Objektiv (8) auf den Abmusterungstisch
(1) gerichtet ist, die mit einer Steuereinrichtung (18) verbunden ist und dessen digitale
Bilddaten in einen Bildspeicher (21) abgelegt werden.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeigevorrichtung eine Lichtquelle (9) ist, die mit einem Projektionsschirm
(5) zur Anzeige und mit dem Abmusterungstisch (1, zur Bedienerführung zusammenwirkt
und entsprechend steuerbar ist.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (9) kohärentes Licht aussendet und als Laserprojektor ausgebildet
ist.
5.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Projektionsschirm (5) eine kontrastverstärkende und/oder fluoreszierende Oberfläche
besitzt.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßeinrichtungen (12) wenigstens ein Densitometer (12A) und/oder ein farbmetrisches
Meßgerät (12B) und/oder eine Registermeßeinrichtung (12C) und/oder ein Handscanner
(12D) oder ähnliches vorgesehen sind.
7.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtungen (12) jeweils mit einer Peileinrichtung versehen sind.
8.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtungen (12) einen Sensor zur Abtastung des Lichtstrahls (11C) der
Lichtquelle (9) enthalten, wobei der Meßvorgang durch Beleuchtung des Sensors mit
der Lichtquelle (9) ausgelöst wird.
9.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Videokamera (7) und dem Bildspeicher (21) eine Mustererkennungseinrichtung
(32) zur Erfassung von Markierungen (14) an den Meßeinrichtungen (12) und am Druckbogen
(P) nachgeschaltet ist.
10.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den Daten der Mustererkennungeinrichtung (32) von einem Computer (15) Lagedaten
für die Meßeinrichtungen (12) und/oder den Druckbogen P ermittelt und einem Koordinatenspeicher
(23) und/oder einer Steuereinrichtung (20, der Lichtquelle (9) zugeleitet werden.
11.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten der Meßeinrichtungen (12) als Bilddaten dem Bildspeicher (22) und der
Steuereinrichtung (20) der Lichtquelle (9) zugeleitet werden, so daß sie auf dem Projektionsschirm
(5) optisch sichtbar gemacht werden können.
12.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten des Handscanners (12D) dem Bildspeicher (21) und dem Computer (15),
sowie dem Koordinatenspeicher (22) zugeleitet werden können.
13.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Eingabeeinrichtung (2B) für die Registersteuerung im Steuerpult (2) vorgesehen
ist, die eine Sensormatrix enthält, deren Sensorelemente von der Lichtquelle (9) beleuchtet
werden können und mit der Registerstelleinrichtung (29) über die Steuereinrichtung
(17) zusammenarbeiten.
14.) Vorrichtung nach Anspruch 2 und 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Anzeigeeinrichtung ein Bildschirm (33) dient, der über eine Steuereinrichtung
(34) mit dem Bildspeicher (21) der Videokamera (7), dem Bildspeicher (22) der Meßeinrichtungen
(12) und dem Koordinatenspeicher (23) verbunden ist, und der weiterhin mit Eingabeeinrichtungen
und einer Cursorsteuerung (36) verbunden ist.
15.) Vorrichtung nach Anspruch 1, 6 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtastvorrichtungen (7, 12D) Bildteile oder das gesamte Druckbild (B) in geeignet
hoher Auflösung aufnehmen, daß das im Bildspeicher (21) gespeicherte Bild in einem
Bildverarbeitungssystem (35) aufbereitet und in starker Vergrößerung auf dem Bildschirm
(33) angezeigt wird, wobei mit Hilfe der Cursorsteuerung (36) die Positionen bestimmter
Bildstellen markiert werden können, die als Meßpunkte im Koordinatenspeicher (23)
abgelegt werden.