[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines gasförmigen Mediums in
einer Vorrichtung mit großem Strömungswiderstand.
[0002] Bei der Vorrichtung mit hohem Strömungswiderstand kann es sich beispielsweise um
einen keramischen Flächenbrenner handeln, welche neuerdings in Gas-Heizkesseln verwendet
werden. Diese Gas-Heizkessel mit keramischen Flächenbrennern sind bekannt (Zeitschrift:
HLH, Heizung, Lüftung/Klima, Haustechnik; Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure
für technische Gebäudeausrüstung; Juni 1989, Seite 308). Sie weisen einen verhältnismäßig
hohen Strömungswiderstand, welcher in der Größenordnung von 200 Pascal und mehr liegt,
auf. Bei dem zu fördernden Medium kann es sich entweder um Luft oder ein brennbares
Gasgemisch handeln.
[0003] Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zum Fördern
eines gasförmigen Mediums in einer Vorrichtung mit großem Strömungswiderstand zu schaffen,
bei welcher einerseits das geförderte Medium einen relativ hohen Gegendruck und welche
andererseits eine steile Druck-Volumenstrom-Kennlinie aufweist, d.h. bei der Vorrichtung
sollen größere Änderungen des erzeugten Drucks nur mit geringen Änderungen des Volumenstroms
einhergehen. Der hohe Gegendruck soll etwa 400 bis 450 Pascal und der Volumenstrom
soll etwa 7 bis 10 l/s bei einer Dichte des gasförmigen Mediums ρ= 1,2 kg/m³ betragen.
Da die Geräte, in welchen die Vorrichtung verwendet wird, nicht allzu raumgreifend
sein dürfen, darf die von der Vorrichtung beanspruchte Grundfläche (Höhe mal Breite)
eine bestimmte Größe, beispielsweise 180 mal 180 mm, nicht überschreiten.
[0004] Hinzu kommt, daß das Eigengeräusch der Vorrichtung das Eigengeräusch bekannter Vorrichtungen
zum Fördern eines gasförmigen Mediums nicht überschreiten darf.
[0005] Dieses technische Problem ist erfindungsgemäß durch ein Radialgebläse gelöst, dessen
Gehäuse eine spiralförmige Innenkontur aufweist und welches ein geschlossenes Gebläserad
mit rückwärts gekrümmten Schaufeln besitzt, dessen Druchmeser sehr viel größer als
seine Strömungsaustritts-Breite ist.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Radialgebläse, von dem eine Ausführungsform kleiner als
170 mm im Quadrat (Höhe mal Breite) ist, weist das geförderte gasförmige Medium im
vorgesehenen Betriebspunkt einen Druck von 415 Pascal und einen Volumenstrom von 6,9
l/s auf. Die Drehzahl des Gebläserades betrug etwa 3800 Umdrehungen pro Minute.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 enthalten.
Sie ist nachstehend anhand eines in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Radialgebläses,
Fig. 2 die Seitenansicht des prinzipiellen Aufbaus des Radialgebläses gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die Draufsicht auf die Stirnseite des Gebläserades und
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau des Gebläserades gemäß Fig. 3.
[0008] Wie in Fig. 1 zu erkennen, ist das Gehäuse 1 des Radialgebläses mit dem Deckel 2
verschlossen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen Gehäuse 1 und Deckel
aus Aluminium-Spritzguß. Der Deckel 2 ist unter Zwischenschaltung einer Dichtung 3
am Rand mit dem Gehäuse 1 verschraubt. Auf der Rückseite des Gehäuses 1 ist der Antriebsmotor
4 angeflanscht, dessen Abtriebswelle 5 in das Gehäuse 1 hineinragt. Bei dem gezeigten
Antriebsmotor 4 handelt es sich um einen elektronisch kommutierten Gleichstrommotor.
Es kann aber auch ein Wechselstrommotor verwendet werden. Auf diesem in das Gehäuse
1 hinragenden Ende der Abtriebswelle 5 ist das Gebläserad 6 kraft- und/oder formschlüssig
befestigt. Die Strömungsaustritts-Breite des Gebläserades 6 ist mit c bezeichnet.
Das Gebläserad 6 besteht aus dem Unterteil 7 mit den einstückig daran befestigten
Schaufeln 8 und dem Deckel 9. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Länge
der Schaufel 8 am unteren Ende, d.h. am Unterteil 7, länger als am oberen Ende, d.h.
nahe dem Deckel 9. Das Gebläserad 6 kann aus Metall oder Kunststoff bestehen.
[0009] Bei dem gezeigten Radialgebläse wird das gasförmige Medium axial, d.h. durch Öffnung
10 im Deckel 2, angesaugt und radial (in Fig. 1 in die Bildebene hinein) ausgeblasen.
Die Ausblasöffnung ist als rechteckige Blende in dem kreisförmigen Flansch 11 vorhanden.
[0010] In Fig. 2 ist die wirksame Gestalt des erfindungsgemäßen Radialgebläses verdeutlicht.
Das Gehäuse 1 weist die spiralförmige Innenkontur 12 auf. In dieser Innenkontur ist
das Gebläserad 6 mit den Schaufeln 8 derart angeordnet, daß sich zwischen den Punkten
A und B der geringste und nahezu gleichmäßige Abstand zwischen Innenkontur 12 und
Gebläserad 6 ergibt. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt dieser Abstand 6%
des Gebläseradhalbmessers (= 65 mm). Die Abmessungen a und b betragen bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel 156 mm. Die Schaufeln 8 sind rückwärts gekrümmt, wie sich aus
dem Vergleich mit der durch den Pfeil 13 verdeutlichten Drehrichtung des Gebläserades
6 ergibt.
[0011] Die Gestalt der Schaufeln 8 entspricht im wesentlichen Kreisbögen. Sie sind in der
Weise auf dem Unterteil 7 angeordnet, daß der Eintrittswinkel β₁ nahezu den gleichen
Wert wie der Austrittswinkel β₂ aufweist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel haben
sie den Wert von 47 Winkelgraden.
[0012] Bei derartigen Radialgebläsen wird der Spalt zwischen Gebläserad 6 und Innenkontur
12 des Gehäuses nahe der Ausblasöffnung 14 als Zungenbereich 15 bezeichnet. Entgegen
der sonst bei Radialgebläsen üblichen Ausgestaltung des Zungenbereiches ist im vorliegenden
Fall der Zungenbereich keilförmig gestaltet.
[0013] Fig. 3 zeigt das Gebläserad 6 von der Ansaugseite her. Durch die Öffnung 10 im Deckel
2 sind die Schaufeln 8 auf dem Unterteil 7 zu erkennen.
[0014] Fig. 4 verdeutlicht nochmals, daß die Schaufeln 8 Kreisabschnitte sind. Die Fußpunkte
der Halbmesser aller Kreisabschnitte liegen auf dem Kreis 16. Bei einem Gebläserad
6 mit einem Außendruchmesser von 130 mm beträgt der Durchmesser des Kreises 16 98
mm.
1. Vorrichtung zum Fördern eines gasförmigen Mediums in einer Vorrichtung mit großem
Strömungswiderstand,
gekennzeichnet durch ein Radialgebläse, dessen Gehäuse (1) eine spiralförmige Innenkontur (12) aufweist
und welches ein geschlossenes Gebläserad (6) mit rückwärts gekrümmten Schaufeln (8)
besitzt, dessen Durchmesser sehr viel größer als seine Strömungsaustritts-Breite ist.
2. Radialgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des
Gebläserades (6) mehr als das Zehnfache seiner Strömungsaustritts-Breite beträgt.
3. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln
(8) des Gebläserades (6) im wesentlichen die Form eines Kreisabschnittes aufweisen.
4. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln
(8) derart im Gebläserad (6) angeordnet sind, daß ihr Eintrittswinkel β₁ und ihr Austrittswinkel
β₂ etwa den gleichen Wert aufweisen.
5. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Eintritts-
und Austrittswinkel vorzugsweise einen Wert zwischen 45 und 50 Winkelgraden aufweisen.
6. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt
zwischen Gebläserad (6) und Innenkontur (12) des Gehäuses im Zungenbereich (15) keilförmig
ausgebildet ist.
7. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ort
des geringsten Abstandes zwischen dem Gebläserad (6) und der Innenkontur (12) des
Gehäuses (1) gegenüber dem Zungenbereich (15) in Drehrichtung des Gebläserades (6)
verschoben ist.
8. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der geringste
Abstand zwischen dem Umfang des Gebläserades (6) und der Innenkontur (12) des Gehäuses
(1) zwischen 4 und 8% des Gebläserad-Halbmessers beträgt.
9. Radialgebläse nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebläserad
von einem Gleichstrommotor (4) angetrieben ist.