(19)
(11) EP 0 410 275 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 90113709.1

(22) Anmeldetag:  18.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 1/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE DK ES FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 26.07.1989 DE 8909045 U

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
D-65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Ernst, Gottlieb
    D-6200 Wiesbaden (DE)
  • Hessberger, Harald, Dr.
    D-6270 Idstein (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung


    (57) Es wird eine Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung mit einer Sperrschicht für Wasser und Wasserdampf beschrie­ben. Die Dichtungsbahn enthält wenigstens eine biaxial streckorientierte und hitzefixierte Folie aus thermopla­stischem Kunststoff, die wenigstens einseitig metalli­siert ist.
    Außerdem wird ein Verfahren zur Verhinderung des Eindrin­gens von Feuchtigkeit in Wärmedämmschichten von Bauwerken beschrieben. Zwischen dem Mauerwerk oder der äußeren Bau­werksverkleidung und dem zu schützenden Wärmedämmaterial wird dabei eine biaxial streckorientierte, hitzefixierte und wenigstens einseitig metallisierte Folie aus thermo­plastischem Kunststoff angeordnet.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung mit einer Sperrschicht für Wasser und Wasserdampf.

    [0002] Lang andauernde Einwirkung von Wasser und Wasserdampf kann bekanntlich die Qualität und Lebensdauer einer Wär­meisolierung an Dächern oder Wänden von Bauwerken, die üblicherweise aus geschäumten Kunststoffen oder Stein­wolle besteht, beträchtlich mindern. Deshalb werden zum Schutz solcher Wärmedämmschichten in der Praxis zusätzli­che Dichtungsbahnen vorgesehen. Für viele Anwendungen lassen allerdings die üblichen Dichtungsbahnen noch zu wünschen übrig.

    [0003] Aus der EP-A-0 045 893 ist eine bituminöse Dichtungsbahn für die Dachabdeckung bekannt, die eine Sperrschicht aus Kunststoff-Metall-Verbundfolie enthält. Aluminium ist je­doch ein teurer und energieintensiver Rohstoff, und es besteht das Bestreben, hier wirksame Einsparungen vorzu­sehen, ohne daß aber die Sperrwirkung der Dichtungsbahn nachläßt.

    [0004] Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung, insbesondere zum Schutz von Wärmedämmschichten, zu schaffen, die eine wirksame Sperre gegenüber Wasser und Wasserdampf darstellt und die gleichzeitig in großem Umfang preisgünstig und umwelt­freundlich herzustellen ist.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Dichtungsbahn der eingangs genannten Gattung, deren Kennzeichenmerkmal dar­in besteht, daß die Dichtungsbahn wenigstens eine biaxial streckorientierte und hitzefixierte Folie aus thermopla­stischem Kunststoff enthält, die wenigstens einseitig me­tallisiert ist.

    [0006] Als thermoplastischer Kunststoff sind prinzipiell alle Kunststoffe geeignet, die sich zu biaxial orientierten Folien verarbeiten lassen. Beispiele hierfür sind Poly­olefine, Polystyrol, Polyamide, Polyvinylchlorid oder Polyester. Bevorzugt im Rahmen der Erfindung sind Poly­olefine, insbesondere Polypropylen, und Polyester, insbe­sondere Polyethylenterephthalat.

    [0007] Als eine Metallisierung soll im Rahmen der Erfindung eine ultradünne Metallbelegung einer Oberfläche verstanden werden, die üblicherweise durch Metallaufdampfung im Vakuum erzeugt wird. Die Dicke der Metallisierung liegt im Bereich von 20 bis 200 nm, als Metalle können Zink, Aluminium, Eisen, Chrom, Nickel u. a. verwendet werden, wobei Aluminium bevorzugt ist.

    [0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsge­mäßen Dichtungsbahn ist die Metallisierung durch eine zu­sätzlich auf der freien Oberfläche der Metallisierung an­geordnete Kunststoffschicht vor mechanischer Beschädigung geschützt. Diese Schutzschicht kann aus Polyethylen, Polypropylen oder aus Polyester bestehen. Sie kann durch Aufkaschieren (Aufkleben) oder durch Aufextrudieren auf­gebracht werden.

    [0009] Wenn die erfindungsgemäße Dichtungsbahn für die Dachab­deckung Verwendung finden soll, kann sie ein- oder beid­seitig mit einer Bitumenschicht kombiniert werden.

    [0010] Für manche Anwendungszwecke ist es wünschenswert, einen Flammschutz für die erfindungsgemäße Dichtungsbahn vorzu­sehen. Dafür kann in einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung der Rohstoff für die biaxial streckorientierte und hitzefixierte Folie zusätzlich flammhemmende Mittel enthalten. Solche Mittel sind üblicherweise Verbindungen, die Halogene, Phosphor oder Aluminium in jeweils wirksa­men Konzentrationen enthalten.

    [0011] Darüber hinaus können dem Kunststoff Additive wie z. B. UV-Stabilisatoren zugefügt werden, falls die Dichtungs­bahn bei ihrem bestimmungsgemäßen Einsatz der direkten Witterung und dem Sonnenlicht ausgesetzt werden soll.

    [0012] Die Dichtungsbahn wird gemäß der Erfindung so zwischen dem Mauerwerk oder der äußeren Bauwerksverkleidung und dem zu schützenden Wärmedämmaterial angeordnet, daß ein wirksamer Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in das Wärmedämmaterial gewährleistet ist. Hierzu ist es vorteilhaft, die erfindungsgemäße Dichtungsbahn in Über­lappungsbereichen mit geeigneten Klebern, die insbeson­dere auch witterungsbeständig sein sollen, zu verkleben. Die Verwendung der erfindungsgemäßen biaxial streckorien­tierten, hitzefixierten und metallisierten Dichtungsbahn zur Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit in Wär­medämmschichten bei Bauwerken ist deshalb besonders vor­ teilhaft, weil die erfindungsgemäße Dichtungsbahn wegen der Streckorientierung eine besonders gute Reißfestigkeit besitzt und weil sie infolge der Hitzefixierung auch eine ausreichend hohe Dimensionsstabilität unter der Einwir­kung üblicher witterungsbedingter Temperaturunterschiede über einen Zeitraum von mehreren Jahren gewährleistet.

    [0013] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft durch die Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in seitlicher Ansicht einen senkrechten Schnitt durch eine erfindungsgemäße Dichtungsbahn. Mit Bezugsziffern sind insbesondere die biaxial streckorientierte und hitzefi­xierte Folie aus Kunststoff 1, die Metallisierung 2 und die Deckschicht 3 hervorgehoben.


    Ansprüche

    1. Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung mit einer Sperrschicht für Wasser und Wasserdampf, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Dichtungsbahn wenigstens eine biaxial streckorientierte und hitzefixierte Folie aus thermopla­stischem Kunststoff enthält, die wenigstens einseitig me­tallisiert ist.
     
    2. Dichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der thermoplastische Kunststoff Polypropylen oder Polyethylenterephthalat ist.
     
    3. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Metallisierung eine durch Vakuum­aufdampfung erzeugte Aluminiumschicht ist.
     
    4. Dichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß auf der freien Oberfläche der Metallisierung eine zusätzliche Kunststoffschicht angeordnet ist.
     
    5. Dichtungsbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Kunststoffschicht aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyethylenterephthalat besteht.
     
    6. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß sie wenigstens einseitig mit einer Bi­tumenschicht überzogen ist.
     
    7. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß sie zusätzlich flammhemmende Mittel enthält.
     
    8. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß sie zusätzlich UV-Stabilisatoren ent­hält.
     
    9. Verfahren zur Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit in Wärmedämmschichten von Bauwerken, bei dem zwischen dem Mauerwerk oder der äußeren Bauwerksverklei­dung und dem zu schützenden Wärmedämmaterial eine biaxial streckorientierte, hitzefixierte und wenigstens einseitig metallisierte Folie aus thermoplastischem Kunststoff an­geordnet wird.
     
    10. Verwendung einer biaxial streckorientierten, hitze­fixierten und wenigstens einseitig metallisierten Folie aus thermoplastischem Kunststoff zur Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit in Wärmedämmschichten bei Bauwerken.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht