[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung
mit einer Sperrschicht für Wasser und Wasserdampf.
[0002] Lang andauernde Einwirkung von Wasser und Wasserdampf kann bekanntlich die Qualität
und Lebensdauer einer Wärmeisolierung an Dächern oder Wänden von Bauwerken, die üblicherweise
aus geschäumten Kunststoffen oder Steinwolle besteht, beträchtlich mindern. Deshalb
werden zum Schutz solcher Wärmedämmschichten in der Praxis zusätzliche Dichtungsbahnen
vorgesehen. Für viele Anwendungen lassen allerdings die üblichen Dichtungsbahnen noch
zu wünschen übrig.
[0003] Aus der EP-A-0 045 893 ist eine bituminöse Dichtungsbahn für die Dachabdeckung bekannt,
die eine Sperrschicht aus Kunststoff-Metall-Verbundfolie enthält. Aluminium ist jedoch
ein teurer und energieintensiver Rohstoff, und es besteht das Bestreben, hier wirksame
Einsparungen vorzusehen, ohne daß aber die Sperrwirkung der Dichtungsbahn nachläßt.
[0004] Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung,
insbesondere zum Schutz von Wärmedämmschichten, zu schaffen, die eine wirksame Sperre
gegenüber Wasser und Wasserdampf darstellt und die gleichzeitig in großem Umfang preisgünstig
und umweltfreundlich herzustellen ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Dichtungsbahn der eingangs genannten Gattung,
deren Kennzeichenmerkmal darin besteht, daß die Dichtungsbahn wenigstens eine biaxial
streckorientierte und hitzefixierte Folie aus thermoplastischem Kunststoff enthält,
die wenigstens einseitig metallisiert ist.
[0006] Als thermoplastischer Kunststoff sind prinzipiell alle Kunststoffe geeignet, die
sich zu biaxial orientierten Folien verarbeiten lassen. Beispiele hierfür sind Polyolefine,
Polystyrol, Polyamide, Polyvinylchlorid oder Polyester. Bevorzugt im Rahmen der Erfindung
sind Polyolefine, insbesondere Polypropylen, und Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat.
[0007] Als eine Metallisierung soll im Rahmen der Erfindung eine ultradünne Metallbelegung
einer Oberfläche verstanden werden, die üblicherweise durch Metallaufdampfung im Vakuum
erzeugt wird. Die Dicke der Metallisierung liegt im Bereich von 20 bis 200 nm, als
Metalle können Zink, Aluminium, Eisen, Chrom, Nickel u. a. verwendet werden, wobei
Aluminium bevorzugt ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsbahn ist die
Metallisierung durch eine zusätzlich auf der freien Oberfläche der Metallisierung
angeordnete Kunststoffschicht vor mechanischer Beschädigung geschützt. Diese Schutzschicht
kann aus Polyethylen, Polypropylen oder aus Polyester bestehen. Sie kann durch Aufkaschieren
(Aufkleben) oder durch Aufextrudieren aufgebracht werden.
[0009] Wenn die erfindungsgemäße Dichtungsbahn für die Dachabdeckung Verwendung finden
soll, kann sie ein- oder beidseitig mit einer Bitumenschicht kombiniert werden.
[0010] Für manche Anwendungszwecke ist es wünschenswert, einen Flammschutz für die erfindungsgemäße
Dichtungsbahn vorzusehen. Dafür kann in einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung
der Rohstoff für die biaxial streckorientierte und hitzefixierte Folie zusätzlich
flammhemmende Mittel enthalten. Solche Mittel sind üblicherweise Verbindungen, die
Halogene, Phosphor oder Aluminium in jeweils wirksamen Konzentrationen enthalten.
[0011] Darüber hinaus können dem Kunststoff Additive wie z. B. UV-Stabilisatoren zugefügt
werden, falls die Dichtungsbahn bei ihrem bestimmungsgemäßen Einsatz der direkten
Witterung und dem Sonnenlicht ausgesetzt werden soll.
[0012] Die Dichtungsbahn wird gemäß der Erfindung so zwischen dem Mauerwerk oder der äußeren
Bauwerksverkleidung und dem zu schützenden Wärmedämmaterial angeordnet, daß ein wirksamer
Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in das Wärmedämmaterial gewährleistet
ist. Hierzu ist es vorteilhaft, die erfindungsgemäße Dichtungsbahn in Überlappungsbereichen
mit geeigneten Klebern, die insbesondere auch witterungsbeständig sein sollen, zu
verkleben. Die Verwendung der erfindungsgemäßen biaxial streckorientierten, hitzefixierten
und metallisierten Dichtungsbahn zur Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit
in Wärmedämmschichten bei Bauwerken ist deshalb besonders vor teilhaft, weil die
erfindungsgemäße Dichtungsbahn wegen der Streckorientierung eine besonders gute Reißfestigkeit
besitzt und weil sie infolge der Hitzefixierung auch eine ausreichend hohe Dimensionsstabilität
unter der Einwirkung üblicher witterungsbedingter Temperaturunterschiede über einen
Zeitraum von mehreren Jahren gewährleistet.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft durch die Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt in seitlicher Ansicht einen senkrechten Schnitt durch eine
erfindungsgemäße Dichtungsbahn. Mit Bezugsziffern sind insbesondere die biaxial streckorientierte
und hitzefixierte Folie aus Kunststoff 1, die Metallisierung 2 und die Deckschicht
3 hervorgehoben.
1. Dichtungsbahn für die Bauwerksabdichtung mit einer Sperrschicht für Wasser und
Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsbahn wenigstens eine biaxial
streckorientierte und hitzefixierte Folie aus thermoplastischem Kunststoff enthält,
die wenigstens einseitig metallisiert ist.
2. Dichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische
Kunststoff Polypropylen oder Polyethylenterephthalat ist.
3. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallisierung
eine durch Vakuumaufdampfung erzeugte Aluminiumschicht ist.
4. Dichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der freien Oberfläche
der Metallisierung eine zusätzliche Kunststoffschicht angeordnet ist.
5. Dichtungsbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Kunststoffschicht
aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyethylenterephthalat besteht.
6. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens
einseitig mit einer Bitumenschicht überzogen ist.
7. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich
flammhemmende Mittel enthält.
8. Dichtungsbahn nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich
UV-Stabilisatoren enthält.
9. Verfahren zur Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit in Wärmedämmschichten
von Bauwerken, bei dem zwischen dem Mauerwerk oder der äußeren Bauwerksverkleidung
und dem zu schützenden Wärmedämmaterial eine biaxial streckorientierte, hitzefixierte
und wenigstens einseitig metallisierte Folie aus thermoplastischem Kunststoff angeordnet
wird.
10. Verwendung einer biaxial streckorientierten, hitzefixierten und wenigstens einseitig
metallisierten Folie aus thermoplastischem Kunststoff zur Verhinderung des Eindringens
von Feuchtigkeit in Wärmedämmschichten bei Bauwerken.