[0001] Die Erfindung betrifft eine Deckelgarnitur für eine Karde mit in einem Kratzenband
eingesetzten Zähnen aus jeweils zwei vorstehenden Zahnschenkeln, die durch einen quer
zur Faserdurchlaufrichtung liegenden Zahnsteg miteinander verbunden sind, wobei mehrere
Zähne eine geordnete, zur Faserdurchlaufrichtung diagonal angeordnete Zahngruppe bilden,
deren Zähne zueinander so versetzt angeordnet sind, daß der Versatz, dh der quer zur
Faserdurchlaufrichtung gemessene Abstand der linken und rechten Zahnschenkel zweier
in einer diagonalen Gruppe befindlicher benachbarter Zähne stets gleich groß ist und
diagonale Zahngruppen in Faserdurchlaufrichtung teilweise einander überdecken.
[0002] Bei bekannten Diagonalstichen zur Herstellung eines sehr feinen Vlieses erreicht
man kleine Gassenbreiten nur dadurch, daß man den Versatz klein macht. Durch die kleinen
Versätze erhält man aber eine ungünstige Verteilung der Zahnspitzen pro Flächeneinheit.
Die Verteilung wird im besonderen bei den Deckeln ungünstig, bei denen der Versatz
sehr klein und gleichzeitig die Anzahl Zahnreihen bezogen auf die Deckelbreite sehr
groß ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Deckelgarnitur der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß auch bei einem relativ großen Versatz kleine Gassenbreiten erreicht
werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Versatz in seiner Größe
so gewählt ist, daß nach einer geraden Anzahl von Zahnreihen, und damit nach einer
ungeraden Anzahl von Versätzen einer diagonalen Zahngruppe, nur der rechte oder linke
Zahnschenkel des ersten oder letzten Zahnes dieser geraden Anzahl in Faserdurchlaufrichtung
mit dem rechten oder linken Zahnschenkel eines letzten oder ersten Zahnes der geraden
Anzahl einer benachbarten diagonalen Zahngruppe fluchtet.
[0005] Dieser Diagonalstich unterscheidet sich von den durch die DIN 64108 bekannten Diagonalstichen
durch die ungerade Anzahl der Versätze. Hierdurch wird erreicht, daß die linken Zahnschenkel
der Zähne einer vorauslaufenden Zahnreihe, in Faserdurchlaufrichtung gesehen, nicht
unter den rechten Zahnschenkeln einer der nachlaufenden Zahnreihen stehen. Dadurch
kann man trotz eines relativ großen Versatzes kleine Gassenbreiten bei einer gleichmäßigen
Verteilung der Zähne erzeugen.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, daß im Zwischenraum (Versatz) zweier in einer diagonalen
Zahngruppe befindlicher benachbarter Zähne, in Faserdurchlaufrichtung gesehen, stets
ein Schenkel eines nächstliegenden Zahnes einer benachbarten diagonalen Zahngruppe
im Zwischenraum mittig liegt, um zwei gleich große Gassen geringer Breite zu bilden.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Deckelgarnitur,
Figur 2 eine Draufsicht auf eine Deckelgarnitur nach dem Stand der Technik,
Figur 3 einen Schnitt durch die Deckelgarnitur im Bereich eines Zahnes, und
Figur 4 eine Draufsicht auf eine aus zwei Gruppen bestehende Deckelgarnitur.
[0008] Jeder Zahn einer Deckelgarnitur für eine Karde besteht aus zwei senkrecht aus dem
Trägermaterial 3 vorstehenden Zahnschenkeln 1,2, die auf der Rückseite des Trägermaterials
miteinander durch einen Zahnsteg 4 verbunden sind. Diese Zahnstege liegen stets quer
bzw. rechtwinklig zur Faserdurchlaufrichtung (F).
[0009] Im Stande der Technik, der in Figur 2 dargestellt ist, fluchten die Zahnschenkel
1, 2 der Zähne 5 einer diagonalen Zahngruppe 6 in Richtung F mit den Schenkeln 1,
2 einer benachbarten diagonalen Zahngruppe, so daß gleich große Gassen g₂ mit einer
lichten Weite g erzielt werden, deren Breite von der Größe des Versatzes v abhängt,
so daß der Versatz direkt die Größe dieser Gassen bestimmt und damit sehr klein gewählt
werden muß, um kleine Gassen zu erreichen.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung nach Figur 1 wird der Versatz V in Richtung F
stets noch von einem Zahnschenkel 1, 2 einer benachbarten diagonalen Zahngruppe 6
unterteilt, so daß stets eine kleinere, insbesondere halb so große Gassenbreite g₁
erreicht wird, wie die Größe des Versatzes v ist. Dies wird dadurch erreicht, daß
innerhalb einer diagonalen Zahngruppe stets eine gerade Anzahl von Reihen und damit
eine ungerade Anzahl von Versätzen angeordnet wird. Damit liegen die linken oder rechten
Zahnschenkel der Zähne einer vorauslaufenden Zahnreihe in Faserdurchlaufrichtung gesehen
nicht unter den rechten bzw. linken Zahnschenkeln einer der nachlaufenden Zahnreihen,
so daß trotz eines verhältnismäßig großen Versatzes enge Gassen erzielt werden.
[0011] Die in Fig. 4 dargestellte Deckelgarnitur besteht aus zwei Gruppen mit unterschiedlichen
Steigungen, wobei die in Faserdurchlaufrichtung vorangehende Gruppe 8 einen kleineren
Versatz und damit eine größere Steigung besitzt, als die in Faserdurchlaufrichtung
nachfolgende Gruppe 9. Trotz des größeren Versatzes und der damit verbundenen kleineren
Steigung besitzt die Gruppe 9 eine kleinere Gasse, da sie nach dem Erfindungsgedanken,
der im Hauptanspruch 1 dargelegt ist, gefertigt wurde. So erhält man trotz der in
Faserdurchlaufrichtung gruppenweise abnehmenden Steigung in Faserdurchlaufrichtung
gruppenweise enger werdende Gassen. Dieses hat die Wirkung, daß in den vorderen Gruppen
aufgrund der größeren Gassen die gröberen und in nachlaufenden Gruppen aufgrund der
kleineren Gassen die feinen Verunreinigungen ausgeschieden werden.
1. Deckelgarnitur für eine Karde mit in einem Kratzenband eingesetzten Zähnen (5)
aus jeweils zwei vorstehenden Zahnschenkeln (1,2), die durch einen quer zur Faserdurchlaufrichtung
(F) liegenden Zahnsteg (4) miteinander verbunden sind, wobei mehrere Zähne (5) eine
geordnete, zur Faserdurchlaufrichtung (F) diagonal angeordnete Zahngruppe (6) bilden,
deren Zähne zueinander so versetzt angeordnet sind, daß der Versatz (v), das heißt
der quer zur Faserdurchlaufrichtung gemessene Abstand der linken oder rechten Zahnschenkel
(1, 2) zweier in einer diagonalen Gruppe befindlicher benachbarter Zähne, stets gleich
groß ist und benachbarte diagonale Zahngruppen (6) in Faserdurchlaufrichtung einander
zumindest teilweise überdecken, dadurch gekennzeichnet, daß der Versatz (v) in seiner Größe so gewählt ist, daß nach einer geraden Anzahl
von Zahnreihen (7), und damit nach einer ungeraden Anzahl von Versätzen (v) einer
diagonalen Zahngruppe (6), nur der rechte oder linke Zahnschenkel (1,2) des ersten
oder letzten Zahnes dieser geraden Anzahl in Faserdurchlaufrichtung mit dem rechten
oder linken Zahnschenkel eines letzten oder ersten Zahnes der geraden Anzahl einer
benachbarten diagonalen Zahngruppe (6) fluchtet.
2. Deckelgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum (Versatz) (v) zweier in einer diagonalen Gruppe befindlicher
benachbarter Zähne in Faserdurchlaufrichtung gesehen stets ein Zahnschenkel (1,2)
eines nächstliegenden Zahnes (5) einer benachbarten diagonalen Gruppe (6) liegt.
3. Deckelgarnitur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnschenkel (1,2) des nächstliegenden Zahnes (5) einer benachbarten diagonalen
Gruppe (6) im Zwischenraum (v) mittig liegt, um zwei gleich große Gassen (g₁) geringer
Breite zu bilden.
4. Deckelgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnabstand (a) der diagonalen Zahngruppen (6) voneinander, quer zur Faserdurchlaufrichtung
(F) gemessen, gleich der Spitzenbreite (e) ist.
5. Deckelgarnitur nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Faserdurchlaufrichtung (F) zwei oder mehrere Zahngruppen hintereinander angeordnet
sind, von denen in Faserdurchlaufrichtung (F) eine vorangehende Zahngruppe (8) eine
größere Steigung und damit einen kleineren Winkel ( ) mit der Faserdurchlaufrichtung
als eine nachlaufende Zahngruppe (9) bildet.
6. Deckelgarnitur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zahn einer vorangehenden Gruppe (8) in Faserdurchlaufrichtung (F) mit
dem ersten Zahn einer nachfolgenden Gruppe (9) nicht fluchtet.