(19)
(11) EP 0 410 316 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 90113919.6

(22) Anmeldetag:  20.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B28C 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.07.1989 DE 3924348

(71) Anmelder:
  • Badum, Georg
    D-91301 Forchheim (DE)
  • Sauer GmbH & Co Anhydrit KG
    D-91207 Lauf (DE)

(72) Erfinder:
  • Badum, Georg
    W-91301 Forchheim (DE)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Misch- und Dosiervorrichtung für Mauermörtel, Estrich od. dgl.


    (57) Bei einer Misch- und Dosiervorrichtung für Mauermör­tel, Estrich od.dgl. mit zwei gesonderten Einlaßöff­nungen für die Mörtelkomponenten, wie Sand und Zement, einer den Einlaßöffnungen nachgeordneten Mischeinrich­tung und einer austragsseitigen Auslaßöffnung, ist zur Erzielung einer kostengünstigen, einfachen und be­triebssicheren Konstruktion vorgesehen, daß unter je­der Einlaßöffnung (Schachtabschnitt 11, 12) ein geson­derter Förder- und Dosierkanal (13, 14) mit je einer Dosierschnecke (24, 25) angeordnet ist, wobei die pa­rallel laufenden Dosierkanäle (13, 14) in einen nach­geordneten Mischraum (28) münden, dem wiederum die Austragsöffnung (35) nachgeordnet ist, wobei in dem Mischraum (28) koaxial mit den Dosierschnecken (24, 25), mit diesen in Drehverbindung stehende Mischele­mente (34) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Misch- und Dosier­vorrichtung für Mauermörtel, Estrich od.dgl. mit zwei gesonderten Einlaßöffnungen für die Mörtelkomponenten, wie Sand und Zement, einer den Einlaßöffnungen nachge­ordneten Mischeinrichtung und einer austragsseitigen Auslaßöffnung.

    [0002] Derartige Vorrichtungen werden benötigt, um aus an sich bekannten Vorratssilos, in welchen die einzelnen Mörtelkomponenten gesondert bevorratet werden, diese baustellenseitig dosiert auszutragen und zu mischen.

    [0003] Bei neueren Entwicklungen betreffend Vorrichtungen dieser Art ging man davon aus, daß zur Erzielung einer universellen Einsatzbarkeit, d.h. auch für Anwendungs­bereiche, bei welchen eine sehr hohe Dosiergenauigkeit erforderlich ist, die Dosierung der Komponenten exakt volumetrisch erfolgen müsse. Hierzu wurden Fächerräder als Entnahme- und Dosiereinrichtungen entwickelt, wel­che dann wiederum eine gesonderte Mischeinrichtung be­schickten.

    [0004] Allerdings ist bei vielen, eine große Masse des Bauvo­lumens ausmachenden Anwendungsfällen, z.B. beim Bau von Einfamilienhäusern, eine sehr hohe Dosiergenauig­keit nicht erforderlich.

    [0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß diese sich aufgrund einer einfa­chen und robusten Konstruktion kostengünstig herstel­len läßt und dabei eine hohe Betriebssicherheit bei geringem Wartungsaufwand aufweist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unterhalb jeder Einlaßöffnung ein gesonderter Förder- und Dosierkanal mit je einer Dosierschnecke angeordnet ist, wobei die parallel laufenden Dosierkanäle in einen nachgeordneten Mischraum münden, dem wiederum die Austragsöffnung nachgeordnet ist, wobei in dem Mischraum koaxial mit den Dosierschnecken, mit diesen in Drehverbindung stehende Mischelemente angeordnet sind.

    [0007] Eine derartige Konstruktion läßt sich mit geringem baulichen Aufwand realisieren, weist nur einen gerin­gen Raumbedarf auf und erreicht gleichwohl eine rela­tiv hohe, jedenfalls für den ganz überwiegenden Teil aller Anwendungsfälle ausreichende Dosiergenauigkeit.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese­hen, daß in jedem Förderkanal koaxial zu den Dosier­schnecken und mit diesen in Drehverbindung stehende Förder- und Auflockerungselemente angeordnet sind. Durch diese Elemente wird erreicht, daß die durch die Einlaßöffnungen eintretenden Komponenten aufgelockert werden und in diesen gegebenenfalls vorhandene Klumpen zerkleinert werden, so daß ein kontinuierlicher Mate­rialnachfluß ohne die Gefahr einer Verstopfung oder die Dosiergenauigkeit der nachgeordneten Dosier­schnecken beeinträchtigenden Förderdiskontinuität be­steht.

    [0009] Günstigerweise ist weiterhin vorgesehen, daß ein ein­ziger Antriebsmotor über jeweils individuelle Getrie­beabschnitte je eine durchgehende Welle in jedem Fä­cher- und Dosierkanal antreibt. Auf dieser durchge­henden Welle können auch die Mischelemente in dem Mischraum angeordnet sein. Das Dosierverhältnis für die einzelnen Komponenten, z.B. Sand und Zement, wird durch Einstellung des Übersetzungsverhältnisses der Getriebeabschnitte zueinander vorgegeben. Es kann hier ein Getriebe mit veränderbarem Übersetzungsverhältnis zum Einsatz kommen oder aber eine den zumeist vorkom­menden Anforderungen entsprechende Übersetzung fest eingestellt werden.

    [0010] Mit Vorteil sind weiterhin Anflanscheinrichtungen zur Anbringung an einem Vorratssilo für die Komponenten mit wenigstens einer im wesentlichen vertikalen Trenn­wand und gesonderten Austragsöffnungen für die einzel­nen Komponenten vorgesehen. Die Anflanscheinrichtungen sind dabei so ausgebildet, daß die Auslaßöffnungen des Vorratssilos mit den Einlaßöffnungen fluchten oder über Schachtabschnitte in Verbindung gebracht werden.

    [0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzug­ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich­nung näher beschrieben. Dies zeigt eine perspektivi­sche Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung teilweise aufgebrochen.

    [0012] In der Zeichnung ist der untere Teil eines Vorratssi­los 1 dargestellt. Dieses weist eine vertikal verlau­fende Trennwand 2 auf, welche das Vorratssilo 1 in zwei Teilbehälter 3, 4 teilt, wovon der eine, größere für Sand und der andere, kleinere für Zement bestimmt ist.

    [0013] Am unteren Ende jedes Teilbehälters 3, 4 ist eine Aus­laßöffnung 5, 6 vorgesehen, an welche sich jeweils ein Schachtteil 7, 8 anschließt. Diese Schachtteile 7, 8 sind über einen nur schematisch dargestellten Flansch 9 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 verbunden, welche im Anschluß an den Flansch 9 korrespondierende, getrennte Schächte 11, 12 aufweist, an deren Oberseite jeweils gesonderte Einlaßöffnungen für die beiden Kom­ponenten vorgesehen sind.

    [0014] Die Vorrichtung 10 weist zwei parallel zueinander ver­laufende Förder- und Dosierkanäle 13, 14 auf, welche sich unmittelbar unter den Auslaßöffnungen der Schachtteile 11, 12 diesen jeweils zugeordnet und von­einander getrennt befinden.

    [0015] In den Förder- und Dosierkanälen 13, 14 verläuft je­weils eine drehangetriebene Welle 15, 16, welche an der in Austragsrichtung gesehen vorderen Gehäusestirn­wand 17 an einer Zwischenwand 18 und an der in Aus­tragsrichtung gesehen hinteren Gehäusestirnwand 19 ge­lagert und über einen Motor 20 angetrieben sind. Dem Motor 20 sind Getriebeabschnitte 21, 22 für jede der Wellen 15, 16 nachgeordnet, wobei das Übersetzungsver­hältnis der Getriebeabschnitte 21, 22 die Relativdreh­zahl der Wellen 15, 16 und damit die Fördermenge von in einem Dosierabschnitt 23 angeordneten Dosierschnek­ken 24, 25 vorgibt.

    [0016] In Förderrichtung gesehen vor den Dosierschnecken 24, 25 sind unterhalb der die Einlaßöffnungen bildenden Schachtabschnitte 11, 12 an den Wellen 15, 16 Auf­lockerungselemente 26 zusammen mit in der Zeichnung nicht dargestellten Förderelementen angeordnet. Durch die Auflockerungselemente 26 werden Materialbrocken aufgebrochen, so daß eine kontinuierliche Weiterför­derung durch die Förderelemente aus diesem Auflocke­rungsbereich 27 in den Dosierbereich 23 erfolgen kann.

    [0017] Zwischen der Zwischenwand 18 und der Stirnwand 19 ist eine Mischkammer 28 vorgesehen, deren Länge den Misch­bereich 29 vorgibt. In diese Mischkammer 28 mündet eine Wasserzuleitung 30 mit einem vorgeschalteten Durchflußregler 31, welcher in der Zeichnung lediglich schematisch angedeutet ist.

    [0018] In die Mischkammer 28 münden Durchlaßöffnungen 32, 33 aus den Dosierabschnitten 23. Dementsprechend erfolgt in der Mischkammer 28 eine Durchmischung der durch die Öffnungen 32, 33 gesondert dosierten Komponenten. Die Durchmischung wird mittels auf den Wellen 15, 16 sit­zender Mischelemente 34 bewerkstelligt.

    [0019] In der Stirnwand 19 ist eine Auslaßöffnung 35 ausge­bildet, durch welche verarbeitungsfertiger Mörtel oder Estrich ausgetragen wird.


    Ansprüche

    1. Misch- und Dosiervorrichtung für Mauermörtel, Estrich od.dgl. mit zwei gesonderten Einlaßöffnungen für die Mörtelkomponenten, wie Sand und Zement, einer den Einlaßöffnungen nachgeordneten Mischeinrichtung und einer austragsseitigen Auslaßöffnung, dadurch ge­kennzeichnet, daß unter jeder Einlaßöffnung (Schacht­abschnitt 11, 12) ein gesonderter Förder- und Dosier­kanal (13, 14) mit je einer Dosierschnecke (24, 25) angeordnet ist, wobei die parallel laufenden Dosierka­näle (13, 14) in einen nachgeordneten Mischraum (28) münden, dem wiederum die Austragsöffnung (35) nachge­ordnet ist, wobei in dem Mischraum (28) koaxial mit den Dosierschnecken (24, 25), mit diesen in Drehver­bindung stehende Mischelemente (34) angeordnet sind.
     
    2. Misch- und Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß in jedem Förder und Dosier­kanal (13, 14) koaxial zu den Dosierschnecken (24, 25) und mit diesen in Drehverbindung stehend Förder- und Auflockerungselemente (26) angeordnet sind.
     
    3. Misch- und Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß ein einziger Antriebsmotor (20) über jeweils individuelle Getriebeabschnitte (21, 22) je eine durchgehende Welle (15, 16) in jedem För­der- und Dosierkanal (13, 14) antreibt.
     
    4. Misch- und Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, ge kennzeichnet durch Anflanscheinrichtungen (Flansch 9) zum Anbringen an einem Vorratssilo (1) für die Kompo­nenten mit wenigstens einer vertikalen Trennwand (2) und gesonderten Auslaßöffnungen (5, 6) für die indivi­duellen Komponenten.
     
    5. Misch- und Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß in der Mischkammer (28) auf der ersten Welle (15) sitzende Mischelemente (34) um ca. 90° versetzt gegen auf der zweiten Welle (16) be­festigte Mischelemente (34) angeordnet sind.
     
    6. Misch- und Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß sich die Projektionen der Bewegungsbahnen der Mischelemente (34) auf den Wellen (15) einerseits und (16) andererseits gesehen senk­recht zur Längsachse der Wellen (15, 16) schneiden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht