(19)
(11) EP 0 410 328 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 90113993.1

(22) Anmeldetag:  21.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 1/684
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.07.1989 DE 3924498

(71) Anmelder: FIRMA WINFRIED MEISTER
D-42369 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Meister, Winfried
    D-5600 Wuppertal 21 (DE)
  • Meister, Ingeborg
    D-5600 Wuppertal 21 (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dr. Solf & Zapf 
Postfach 13 01 13
42028 Wuppertal
42028 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fugenband mit Versteifungselementen


    (57) Die Erfindung betrifft ein Fugenband (2) zum Abdichten von Stoßfugen im Betonbau, bestehend aus einem extrudierten Profilstrang (4) aus Kunststoff oder Kautschuk mit quer zur Profillängsrichtung verlaufenden, im Abstand voneinander angeordneten, streifenförmigen Versteifungselementen (8). Die Versteifungselemente (8) sind jeweils im Bereich ihrer beiden Enden (10) bereichsweise in den Profilstrang (4) eingebettet und verlaufen im zwischen den eingebetteten Enden (10) liegenden Bereich über eine Oberfläche (12) des Profilstranges (4).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fugenband zum Ab­dichten von Stoßfugen im Betonbau, bestehend aus einem extrudierten Profilstrang aus Kunststoff oder Kautschuk mit quer zur Profillängsrichtung verlaufenden, im Abstand voneinander angeordneten, streifenförmigen Versteifungs­elementen.

    [0002] Ein derartiges Fugenband ist aus der DE-PS 30 11 225 be­kannt. Bei diesem Fugenband sind die Versteifungselemente vollständig in den Profilstrang derart eingebettet, daß das Fugenband in Profillängsrichtung durchgehend den gleichen Querschnitt aufweist. Aufgrund dieser Einbettung der Versteifungselemente muß der Profilstrang jedoch insgesamt sehr dick ausgebildet werden, was zu einem nachteilig hohen Materialverbrauch und damit zu hohen Herstellungskosten führt.

    [0003] Ein weiteres Fugenband ist aus der DE-OS 24 08 514 bekannt. Bei diesem bekannten Fugenband sind die Versteifungselemente von gebogenen Stahldrähten gebildet, die auf einer Seite "außerhalb" des Profilstranges angeordnet sind. Die Stahl­drähte besitzen einen geraden, am Profilstrang anliegenden Mittelteil und zwei gebogene, Randwulste des Profilstranges klemmend umfassende Endabschnitte. Die Versteifungselemente sind hier folglich nicht eingebettet, so daß der Profil­strang dünner ausgebiIdet werden kann, was zu einem redu­zierten Materialverbrauch führt. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die das Fugenband außen umschließenden Verstei­fungselemente Brücken für Wasserwege darstellen können und darüber hinaus die Fertigungskosten wesentlich erhöhen, da eine kontinuierliche Fertigung dieses Fugenbandes nur schwer möglich ist, weil die Versteifungselemente einzeln von Hand aufgeklemmt werden müssen. Weiterhin besteht die Gefahr, daß die außen am Fugenband festgelegten Versteifungselemente während des Transportes und/oder an der Baustelle selbst verlorengehen.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fugenband der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem der Profilstrang dünner und damit durch eingespartes Material preiswerter gefertigt werden kann, wobei aber den­noch die Versteifungselemente fest mit dem Profilstrang ver­bunden sein sollen und eine Wasserbrückenbildung über die Versteifungselemente vermieden wird. Zudem soll auch eine einfache, preiswerte, kontinuierliche Fertigung des Fugen­bandes möglich sein.

    [0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Ver­steifungselemente jeweils im Bereich ihrer beiden Enden bereichsweise in den Profilstrang eingebettet sind und im zwischen den eingebetteten Enden liegenden Bereich über eine Oberfläche des Profilstranges verlaufen.

    [0006] Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung kann der Profilstrang in seinem zwischen den eingebetteten Enden der Versteifungs­elemente liegenden Bereich praktisch beliebig dünn ausgebil­det werden, was die angestrebte Materialeinsparung ermög­licht. Dennoch sind die Versteifungselemente fest, unver­lierbar mit dem Profilstrang verbunden. Von besonderem Vor­teil ist dabei auch die einfache und preiswerte Herstellbar­keit des erfindungsgemäßen Fugenbandes, wobei die Verstei­fungselemente während des Extrusionsvorganges des Profil­stranges bereichsweise eingeformt werden. Hierdurch kann das erfindungsgemäße Fugenband kontinuierlich in nur einem Arbeitsgang hergestellt werden.

    [0007] Die Versteifungselemente bilden zwar jeweils in ihrem zwischen den eingebetteten Enden liegenden Bereich eine Wasserbrücke, jedoch wird der sogenannte Wasserumlaufweg durch die endseitige Einbettung der Versteifungselemente vorteilhafterweise unterbrochen. Hierdurch bleibt insbe­sondere die durch Randwulste des Profilstranges bewirkte Dichtungsfunktion nach dem sogenannten Labyrinthprinzip voll erhalten.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung enthalten.

    [0009] Anhand der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung bei­spielhaft näher erläutert werden. Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht eines Abschnittes eines erfindungs­gemäßen Fugenbandes auf die Seite der Versteifungs­elemente,

    Fig. 2 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Fugen­band im Bereich eines Versteifungselementes längs der Schnittlinie II-II in Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Teilansicht analog zu Fig. 2 in einer vorteil­haften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fugen­bandes.



    [0010] In den verschiedenen Zeichnungsfiguren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.

    [0011] Ein erfindungsgemäßes Fugenband 2 besteht aus einem extru­dierten Profilstrang 4 aus einem elastischen Material, wie Kunststoff oder Kautschuk (Gummi). Der Profilstrang 4 be­sitzt an seinen beiden Längskanten jeweils einen verdickten Randwulst 6. Diese Randwulste 6 bewirken eine Verlängerung bzw. Unterbrechung des Wasserumlaufweges zur Vermeidung von Wasserquerbrücken. Darüber hinaus wird durch die Randwulste 6 auch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Fugenband 2 und dem dieses einschließenden Beton erreicht. Das Fugen­band 2 besitzt weiterhin mehrere quer zur Profillängsrich­tung verlaufende, im Abstand voneinander angeordnete, strei­fenförmige Versteifungselemente 8 mit vorzugsweise flachem, rechteckigem Querschnitt. Beispielsweise können die Versteifungselemente 8 eine Breite von 5 bis 8 mm und eine Dicke von 1 bis 1,5 mm aufweisen. Der gegenseitige Abstand der Versteifungselemente 8 voneinander beträgt zweckmäßiger­weise 10 bis 15 cm. Die Versteifungselemente 8 bestehen zweckmäßigerweise aus Metall oder einem starren Kunststoff, beispielsweise Hart-PVC. Die Versteifungselemente 8 dienen dazu, das Fugenband 2 in Querrichtung derart zu versteifen, daß es sich stets plan auslegen läßt.

    [0012] Erfindungsgemäß sind nun die Versteifungselemente 8 jeweils nur im Bereich ihrer beiden Enden 10 bereichsweise in den Profilstrang 4 eingebettet. Im zwischen den eingebetteten Enden 10 liegenden Bereich verlaufen die Versteifungselemen­te 8 vorteilhafterweise im wesentlichen bindungsfrei über eine Oberfläche 12 des Profilstranges 4. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die Versteifungselemente 8 unmit­telbar auf der Oberfläche 12 des Profilstranges 4 auf. Dabei ist es allerdings auch möglich, daß die Versteifungselemente 8 in diesem Bereich mit dem Profilstrang 4 stoffschlüssig verbunden sind bzw. bedingt durch die Herstellung des Fugen­bandes 2 im Extrusionsverfahren zumindest bereichsweise an dem Profilstrang 4 oberflächlich haften.

    [0013] Besonders in Fig. 2 ist zu erkennen, daß durch die erfin­dungsgemäße Ausgestaltung die Dichtungswirkung der Rand­wulste 6 voll erhalten bleibt. Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Profilstrang 4 auf seiner den Versteifungselemen­ten 8 gegenüberliegenden Seite 14 in Profillängsrichtung verlaufende Rippen 16 aufweist. Auch diese Rippen 16 dienen zur Verbesserung der Dichtungswirkung des erfindungsgemäßen Fugenbandes sowie auch zu einem Formschluß zwischen dem Fugenband 2 und dem Beton. Auf der Seite der Versteifungs­elemente 8, d.h. auf der Oberfläche 12, erübrigen sich da­gegen derartige Rippen, da diese ohnehin von den Verstei­fungselementen 8 überbrückt werden würden. Die Oberfläche 12 kann daher ohne Profilierung ausgebildet werden.

    [0014] Wie ebenfalls am besten in Fig. 2, aber auch in Fig. 3 zu erkennen ist, sind die Enden 10 der Versteifungselemente 8 erfindungsgemäß in auf der Oberfläche 12 des Profilstranges 4 gebildeten, in Profillängsrichtung verlaufenden Halterip­pen 18 eingebettet. Dabei sind diese Halterippen 18 zweck­mäßigerweise jeweils im Übergangsbereich zwischen einem der verdickten Randwulste 6 und der Oberfläche 12 des Profil­stranges 4 gebildet.

    [0015] Zur weiteren Verbesserung der Dichtungswirkung des erfin­dungsgemäßen Fugenbandes 2 ist es besonders vorteilhaft, wenn im Bereich der Halterippen 18 jeweils mindestens eine weitere Rippe 20 gebildet ist.

    [0016] In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform der Er­findung sind weiterhin die eingebetteten Enden 10 der Ver­steifungselemente 8 stoff- und/oder formschlüssig mit dem Profilstrang 4 verbunden. Insbesondere weisen die Verstei­fungselemente 8 in ihren eingebetteten Enden 10 jeweils mindestens ein Durchgangsloch 22 auf, durch das sich das Material des Profilstranges 4 bzw. der Halterippen 18 form­schlüssig erstreckt. Hierdurch werden - wie in Fig. 2 und 3 zu erkennen ist - im Bereich der Durchgangslöcher 8 form­schlüssige Materialdurchverbindungen 24 gebildet. Zusätz­lich zu dieser formschlüssigen Verbindung oder aber alterna­tiv hierzu kann eine stoffschlüssige Verbindung im Bereich der Enden 10 beispielsweise über eine Haftvermittlerbe­schichtung vorgesehen sein. Ebenfalls ist es möglich, die Versteifungselemente 8 im Bereich der Enden 10 in den dann aus Kautschuk bestehenden Profilstrang 4 einzuvulkanisieren.

    [0017] In Fig. 3 ist noch eine vorteilhafte Weiterbildung der Er­findung dargestellt. In dieser Ausführung ist der Profil­strang 4 im Bereich mindestens eines Längsrandes, d.h. ins­besondere im Anschluß an den Randwulst 6, mit einem Rand­streifen 26 verbunden, wobei dieser Randstreifen 26 in Pro­fillängsrichtung voneinander beabstandete Durchgangslöcher 28 aufweist. Vorzugsweise besitzt das Fugenband 2 an beiden Rändern jeweils einen Randstreifen 26. Dieser erfindungs­gemäße Randstreifen dient zum Fixieren des Fugenbandes 2 vor dem Betonieren, indem durch die ösenartigen Durchgangs­löcher 28 ein Binde- oder Rödeldraht 30 gezogen wird, wobei dann die Enden des Drahtes 30 abgespannt und beispielsweise an einer Holzverschalung befestigt werden.

    [0018] Zur Gewährleistung einer festen, dauerhaften Verbindung zwischen dem Profilstrang 4 und dem Randstreifen 26 ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Randstreifen 26 stoff­schlüssig, und zwar insbesondere homogen, d.h. materialein­heitlich, mit dem Profilstrang 4 verbunden ist. Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn der Profilstrang 4 aus Weich-­PVC und der Randstreifen 26 aus Hart-PVC bestehen, da sich diese Materialien insbesondere während des Extrusionsvor­ganges homogen miteinander verbinden lassen. Hierdurch ist zudem einerseits eine erforderliche Elastizität des Fugen­bandes 2 bzw. des Profilstranges 4, andererseits aber auch eine ausreichende Festigkeit des Randstreifens 26 gewähr­leistet, wobei ein Ausreißen der Durchgangslöcher 28 durch über den Draht 30 aufgebrachte Zugkräfte vorteilhafterweise nahezu ausgeschlossen ist.

    [0019] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Fugenbandes 2 ist vorteilhafterweise sehr einfach und damit preiswert. Hier­zu werden zweckmäßigerweise zunächst einerseits der Profil­strang 4 und andererseits die Halterippen 18 jeweils geson­dert extrudiert, dann aber in einem gemeinsamen Extruder- bzw. Spritzkopf unter Einschluß der Versteifungselemente 8 zusammengeführt und so materialeinheitlich, homogen unter Einbettung der Enden 10 der Versteifungselemente 8 verbun­den. Dies gestattet eine kontinuierliche Fertigung, wobei die Versteifungselemente 8 automatisch, taktweise zugeführt werden können.

    [0020] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschrie­benen Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Merkmale.


    Ansprüche

    1. Fugenband zum Abdichten von Stoßfugen im Betonbau, bestehend aus einem extrudierten Profilstrang aus Kunststoff oder Kautschuk mit quer zur Profillängs­richtung verlaufenden, im Abstand voneinander ange­ordneten. streifenförmigen Versteifungselementen,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungselemente (8) jeweils im Bereich ihrer beiden Enden (10) bereichsweise in den Profilstrang (4) eingebettet sind und im zwischen den eingebette­ten Enden (10) liegenden Bereich über eine Oberfläche (12) des Profilstranges (4) verlaufen.
     
    2. Fugenband nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (10) der vorzugweise auf der Oberfläche (12) des Profilstranges (4) aufliegenden Versteifungsele­mente (8) in auf der Oberfläche (12) des Profil­stranges (4) gebildeten, in Profillängsrichtung ver­laufenden Halterippen (18) eingebettet sind.
     
    3. Fugenband nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Halterippen (18) jeweils im Übergangsbereich zwischen einem verdickten Randwulst (6) des Profilstranges (4) und der Oberfläche (12) des Profilstranges (4) gebil­det sind.
     
    4. Fugenband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die eingebetteten Enden (10) der Versteifungselemente (8) stoff- und/oder formschlüssig mit dem Profilstrang (4) verbunden sind.
     
    5. Fugenband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungselemente (8) in ihren eingebetteten Enden (10) jeweils mindestens ein Durchgangsloch (22) auf­weisen, durch das sich das Material des Profilstranges (4) formschlüssig erstreckt.
     
    6. Fugenband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstrang (4) auf seiner den Versteifungselementen (8) gegenüberliegenden Seite (14) in Profillängsrich­tung verlaufende Rippen (16) oder dergleichen Profilie­rung aufweist.
     
    7. Fugenband nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß auf den Halterippen (18) jeweils mindestens eine in Profillängsrichtung verlaufende Rippe (20) oder der­gleichen Profilierung gebildet ist.
     
    8. Fugenband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstrang (4) an mindestens einem seiner Längs­ränder, insbesondere im Anschluß an den Randwulst (6), mit einem Randstreifen (26) verbunden ist, wobei der Randstreifen (26) in Profillängsrichtung voneinander beabstandete Durchgangslöcher (28) aufweist.
     
    9. Fugenband nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Randstreifen (26) stoffschlüssig, insbesondere homogen, materialeinheitlich mit dem Profilstrang (4) verbunden ist, wobei vorzugsweise der Profilstrang (4) aus Weich-­PVC und der Randstreifen (26) aus Hart-PVC bestehen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht