[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf verbesserte Reinigungszusammensetzungen
auf der Basis von Fluorchlorkohlenwasserstoffen aus der Gruppe der Dichlortrifluorethane
im Gemisch mit Alkanolen, deren Verwendung und Verfahren zur Reinigung von Oberflächen
von Gegenständen mit diesen Zusammensetzungen.
[0002] An Lösungsmittel für Reinigungszwecke werden sehr strenge Anforderungen gestellt.
Solche Lösungsmittel sollten einen relativ niedrigen Siedepunkt aufweisen und nicht
entflammbar und weitgehend untoxisch sein sowie hohes Lösevermögen für die zu entfernenden
Verunreinigungen aufweisen. Diese Anforderungen lassen sich in der Regel aber nicht
mit nur einem einzigen, reinen Lösungsmittel erfüllen. Daher kommen in der Praxis
eine Vielzahl von Lösungsmittelgemischen mit mehr oder weniger unterschiedlichen
Zusammensetzungen zur Anwendung. So ist es allgemein bekannt, für industrielle Reinigungsverfahren
oder für die Dampfentfettung neben reinen chlorierten und/oder fluorierten Kohlenwasserstoffen
auch Gemische von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (als Hauptlösungsmittel) mit einem
Colösungsmittel einzusetzen. Solche Gemische können sowohl nichtazeotrop als auch
azeotrop bzw. azeotropartig sein. Unter azeotropartig wird dabei verstanden, daß Gemische
über einen größeren Konzentrationsbereich im wesentlichen konstant sieden (Änderung
der Siedetemperatur um nicht mehr als 5 °C) und sich für den praktischen Einsatz
daher ähnlich wie Azeotrope verhalten.
[0003] Zwar wurden bereits viele Anstrengungen unternommen um für verschiedene Anwendungsgebiete
Reinigungszusammensetzungen mit den gewünschten Eigenschaften zu erzielen, doch sind
die bekannten Gemische in ihren anwendungstechnischen, toxikologischen und die Umwelt
beeinflussenden Eigenschaften immer noch verbesserungsbedürftig. So haben sich z.B.
im Zusammenhang mit den technischen Weiterentwicklungen im Bereich der Flußmittel
neue Anforderungen hinsichtlich der Entfernung dieser neuentwickelten Flußmittel
ergeben. Diese Anforderungen werden durch die bekannten Lösungsmittelgemische nicht
immer oder häufig nur unbefriedigend erfüllt. Oder andere bekannte Lösungsmittelgemische
sind kompliziert zusammengesetzte Vielkomponentensysteme (z.B. aus 3 oder mehr essentiellen
Lösungsmittelbestandteilen) oder enthalten größere Anteile an toxikologisch und unter
Sicherheitsaspekten (niedriger Siedepunkt, niedriger Flammpunkt) bedenklichen Lösungsmitteln.
Bei wieder anderen Lösungsmittelbestandteilen ist aufgrund ihrer die Umwelt beeinflussenden
Eigenschaften ein Ersatz durch andere, für die jeweiligen Anwendungszwecke mindestens
gleichermaßen gut geeignete Lösungsmittel wünschenswert. Es besteht daher auch heute
noch ein reger Bedarf an neuen Lösungsmittelgemischen mit neuen speziellen Eigenschaften,
die darüber hinaus auch hinsichtlich der Kriterien Toxikologie und Umweltbeeinflussung
erhöhte Unbedenklichkeit aufweisen.
[0004] Es bestand daher die Aufgabe, neue Lösungsmittelgemische zur Verfügung zu stellen,
die die Nachteile des Standes der Technik überwinden und zu Reinigungszwecken. insbesondere
auch zur Entfernung moderner Flußmittel besonders gut geeignet sind.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung neue Zusammensetzungen vor, die sich
durch einen Gehalt an 99,5 bis 50,0 Gew.-% eines Fluorchlorkohlenwasserstoffes aus
der Gruppe der Dichlortrifluorethane und 0,5 bis 50,0 Gew.-% eines Alkanols mit 2
bis 3 C-Atomen auszeichnen, wobei die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
[0006] In einer zweckmäßigen Untervariante der Erfindung sind die Zusammensetzungen dadurch
gekennzeichnet, daß sie 99,5 bis 65,0 Gew.-% des Fluorchlorkohlenwasserstoffes aus
der Gruppe der Dichlortrifluorethane und 0,5 bis 35,0 Gew.-% des Alkanols enthalten,
wobei die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
[0007] Dichlortrifluorethane im Sinne der Erfindung sind die ein Wasserstoffatom tragenden
Fluorchlorkohlenwasserstoffe der Summenformel C₂HCl₂F₃. Es handelt sich also um die
drei nicht vollhalogenierten isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(=R123), 1,2-Dichlor-1,1,2-trifluorethan (=R123a) und 1,1-Dichlor-1,2,2-trifluorethan
(=R123b).
[0008] Besonders bevorzugt sind Zusammensetzungen, in denen das Dichlortrifluorethan das
Isomere 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) ist. Aber auch Zusammensetzungen
mit den anderen Isomeren 1,2-Dichlor-1,1,2-trifluorethan (=R123a) und 1,1-Dichlor-1,2,2-trifluorethan
(=R123b) sind sehr gut geeignet.
[0009] Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten Alkanole mit 2 bis 3
C-Atomen sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe Ethanol und Isopropanol.
[0010] In besonders vorteilhaften Varianten der Erfindung liegen Zusammensetzungen vor,
die als Dichlortrifluorethan das Isomere 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) enthalten
und die sich durch ein azeotropartiges bzw. azeotropes Verhalten auszeichnen. Solche
azeotropen bzw. azeo tropartigen Zusammensetzungen von Lösungsmitteln weisen eine
Reihe von anwendungstechnischen Vorteilen auf. Einerseits sieden sie konstant bzw.
im wesentlichen konstant und andererseits bleibt dabei auch die Zusammensetzung der
Gemische konstant bzw. im wesentlichen konstant. Bei Verwendung azeotroper bzw. azeotropartiger
Zusammensetzungen kommt es somit nicht zur Fraktionierung der Lösungsmittelbestandteile
der Zusammensetzungen, wodurch unerwünschte Eigenschaftsveränderungen wie z.B. verminderte
Lösekraft verminderte Inertheit gegenüber den zu reinigenden Gegenständen oder erhöhte
Entflammbarkeit bei Verwendung entzündlicher Colösungsmittel, vermieden werden. Darüber
hinaus lassen sich azeotrope bzw. azeotropartige Zusammensetzungen nach Gebrauch
leicht durch gewöhnliche Destillation reinigen und stehen somit in einfacher Weise
für die Wiederverwendung zur Verfügung ohne daß die Charakteristika der ursprünglichen
Zusammensetzung verloren gehen. Es ist jedoch nicht möglich, die Bildung von azeotropen
oder azeotropartigen Zusammensetzungen vorauszusagen, wodurch die Suche nach neuen
azeotropen bzw. azeotropartigen Lösungsmittelsystemen erschwert wird.
[0011] Erfindungsgemäß wurde nun gefunden, daß einige Zusammensetzungen aus 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(=R123) mit geringen Anteilen (0,5 bis 3,5 Gew.-%) eines C2- bis C3-Alkanols sehr
enge Siedebereiche aufweisen und sich somit azeotropartig verhalten. Eine Gruppe
dieser speziellen azeotropartigen Zusammensetzungen enthält 99,5 bis 98,0 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(=R123) im Gemisch mit 0,5 bis 2,0 Gew.-% Ethanol. wobei diese Zusammensetzungen
in einem Bereich von 27 bis 31 °C sieden (Atmosphärendruck). Besonders günstig ist
hierbei die azeotrope Zusammensetzung mit etwa 98,9 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(=R123) und 1,1 Gew.-% Ethanol, die einen Siedepunkt von etwa 27,1 °C bei Atmosphärendruck
aufweist. Weitere spezielle azeotropartige Zusammensetzungen enthalten 99,5 bis 98,0
Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) und 0,5 bis 2,0 Gew.-% Isopropanol,
wobei diese Zusammensetzungen in einem Bereich von 27,5 bis 32 °C sieden (Atmosphärendruck).
Besonders günstig ist hierbei die azeotrope Zusammensetzung mit etwa 99,0 Gew.-%
1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) und 1,0 Gew.-% Isopropanol, die einen Siedepunkt
von etwa 27,7 °C bei Atmosphärendruck aufweist. Es ist hierbei überraschend, daß die
azeotropen bzw. azeotropartigen Zusammensetzungen trotz ihres relativ geringen Alkanolgehaltes
sehr gute Lösekraft besitzen und hervorragende Reinigungseigenschaften aufweisen.
Hierdurch sind sie für viele Anwendungszwecke besonders geeignete
[0012] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bei Raumtemperatur klare Lösungen, denen
an sich bekannte Additive zugesetzt werden können (hierdurch wird das relative Verhältnis
von Fluorchlorkohlenwasserstoff zu Alkanol, welches durch die obigen Gew.-%-Angaben
festgelegt ist, nicht verändert).
[0013] Eine Gruppe an sich bekannter Additive sind Stabilisatoren. Unter dieser Gruppe
werden solche Verbindungen zusammengefaßt, die eine unerwünschte Reaktion von Bestandteilen
der Zusammensetzung untereinander oder mit anderen Reaktionspartnern, wie beispielsweise
Luftsauerstoff, Metall, Wasser usw., verhindern. Bekannte Stabilisatoren sind beispielsweise
Nitroalkane, insbesondere Nitromethan Nitroethan, Alkylenoxide, insbesondere Butylenoxid,
oder verzweigte Alkinole wie z.B. 2-Methylbutin-(3)-ol-(2). Diese Stabilisatoren
können allein oder miteinander in Kombination eingesetzt sein, wobei Mengen von 0.01
bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch gut
geeignet sind.
[0014] Eine weitere Gruppe von Additiven umfaßt an sich bekannte Verbindungen aus der Gruppe
der Korrosionsinhibitoren, nichtionische oder ionische Emulgatoren, Farbstoffe etc.
[0015] Die obengenannten Zusammensetzungen haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten auf
dem Sektor der Reinigung und/oder Dampfentfettung. Bei diesen an sich bekannten Verfahren
wird der zu reinigende Gegenstand in einer oder mehreren Stufen in flüssiges und/oder
dampfförmiges Reinigungsgemisch getaucht oder mit flüssigem Reinigungsgemisch besprüht.
Die Reinigungswirkung kann in bekannten Verfahren durch Anwendung bei Siedetemperatur
und/oder Ultraschall und/oder Rühren gesteigert werden. Ebenso ist eine Verbesserung
der Reinigungswirkung durch mechanische Einwirkung, wie z.B. Bürsten, bekannt.
[0016] Beispielsweise verwendet die elektronische Industrie für Lötverfahren vorherrschend
organische Harzflußmittel, deren Überschüsse nach dem Lötvorgang von Leiterplatten
entfernt werden müssen. Dieses erfolgt mit organischen Lösungsmitteln, die mit den
Leiterplatten und den elektronischen Teilen verträglich sind, d.h. das Lösungsmittel
darf nicht mit diesen reagieren. Die zu entfernenden Harzflußmittel sind Gemische
polarer und nichtpolarer Verbindungen und enthalten oftmals zusätzlich spezielle Aktivatoren.
Fluorierte Kohlenwasserstoffe allein, die nichtpolar sind, sind zur Entfernung der
polaren Komponenten der Harze nicht wirksam. Ebensowenig sind an sich bekannte Gemische
die neben fluorierten Kohlenwasserstoffen nur einen Alkohol enthalten, in der Lage,
insbesondere spezielle hochaktivatorhaltige Flußmittel vollständig zu entfernen.
Gemische im Stand der Technik enthalten daher oftmals neben dem fluorierten Kohlenwasserstoff
und dem Alkohol weitere polare Zusätze wie z.B. Methylacetat usw., um diesen Gemischen
genügend hohe Lösekraft auch für polare Komponenten zu verleihen. Überraschenderweise
können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen aus Dichlortrifluorethanen und C2-
bis C3-Alkanolen sowohl die polaren als auch die nichtpolaren Komponenten entfernen
und sind daher als Entfernungsmittel für Harzflußmittel, insbesondere für solche
mit hohem Aktivatorgehalt, auf breiter Basis wirksam. Besonders gut geeignet für
diese Anwendung sind die Zusammensetzungen mit dem Isomer 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(=R123), insbesondere in den azeotropartigen Zusammensetzungen. Aber auch andere
Zusammensetzungen von R123 sind sehr gut geeignet, ebenso wie erfindungsgemäße Zusammensetzungen
mit den Isomeren R123a und R123b.
[0017] So lassen sich unbestückte und bestückte (insbesondere auch SHD-bestückte) Leiterplatten
auch bei Verwendung von Flußmitteln mit hohem Aktivatoranteil problemlos mit den erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen reinigen, ohne daß es zu den bei Einsatz der üblichen Reinigungsmittel
gefürchteten "weißen Belägen" kommt.
[0018] Die neuen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung sind auch erwünschte Systeme für
Kühl- und Schmiermittel, da die Zusammensetzungen eine niedrige Oberflächenspannung,
eine niedrige Viskosität und zum größten Teil eine geeignet hohe Dichte besitzen.
Die obigen physikalischen Eigenschaften sind jene, die für Schmiermittelanwendungen
erwünscht sind. Beispielsweise sind die Zusammensetzungen nach der Erfindung erwünscht,
wenn das Gemisch als ein Schmiermittel in metallverarbeitenden Maschinen verwendet
wird, wie z.B. beim Bohren, Fräsen, Drehen, Gewindeschneiden, Stanzen oder dergleichen,
wo eine rückstandsfreie Oberfläche erforderlich ist. Für diese Anwendungen können
insbesondere auch an sich bekannte Schmiermitteladditive (wie z.B. in DE-OS 33 42
852 oder DE-OS 33 35 870 beschrieben) zugesetzt werden.
[0019] Die niedrige Oberflächenspannung, die hohe Benetzungsfähigkeit und die Dichte der
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung machen diese besonders geeignet zur Reinigung
von Kapillarsystemen.
[0020] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können beispielsweise auch wie folgt eingesetzt
werden:
- zur Reinigung von Kleinteilen bzw. Schüttgut (vorzugsweise in geschlossenen Anlagen),
- zum Strippen von Lack,
- als spezielles Lösungs-, Extraktions- und/oder Umkristallisationsmittel in der chemischen
und pharmazeutischen Industrie.
[0021] Die erfindungsgemäßen Reinigungszusammensetzungen auf der Basis der nicht vollhalogenierten
Fluorchlorkohlenwasserstoffe aus der Gruppe der Dichlortrifluorethane, die als Colösungsmittel
ein C2- bis C3-Alkanol enthalten, gewährleisten in hohem Maße den hohen Reinheitsgrad,
der in speziellen Einsatzgebieten, z.B. bei der Reinigung von Bauteilen und Leiterplatten
in der elektronischen Industrie, erforderlich ist. In ihren Eigenschaften sind sie
den bisher bekannten Gemischen aus vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen
und Alkoholen überlegen und stehen darüber hinaus auch den im Stand der Technik bekannten
ternären Zusammensetzungen aus vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen, Alkohol
und weiteren polaren Zusätzen wie z.B. Methylacetat nicht nach. Es überrascht hierbei
um so mehr, daß die neuen erfindungsgemäßen binären Gemische, die außer dem Lösungsmittel
Dichlortrifluorethan und dem Alkanol keine weiteren essentiellen polaren Zusätze
zur Erhöhung der Lösekraft enthalten, hervorragende Reinigungseigenschaften zeigen
und für die genannten Anwendungen sehr gut geeignet sind. Durch die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen werden auf einem breiten Anwendungsgebiet neue Problemlösungen
ermöglicht. Hierbei erweist es sich auch als vorteilhaft, daß die eingesetzten, nicht
vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoff-Lösungsmittel gegenüber den vollhalogenierten
Fluorchlorkohlenwasserstoffen leichtere Abbaubarkeit und somit deutlich erhöhte Umweltverträglichkeit
zeigen.
[0022] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch in
ihrem Umfang zu begrenzen. Sofern nicht anders angegeben, sind % immer Gew.-%.
Beispiel 1: Reinigung von Leiterplatten
[0023] In einer handelsüblichen 2- bzw. 3-Kammer-Reinigungsanlage wurden Reinigungsversuche
mit Leiterplatten, die entweder mit einem üblichen halogenhaltigen Lötflußmittel (Nr.
2 und 3) oder mit stark aktivatorhaltigen Lötflußmitteln (Nr. 1, 4 und 5) verunreinigt
waren, vorgenommen. Die Reinigungszusammensetzungen, Reinigungsbedingungen und Reinigungsergebnisse
sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.
Tabelle 1:
Nr. |
Zusammensetzungen für Bad 1 |
Reiningungsbedingungen |
Ergebnis |
1 |
R123/Ethanol: 65,0 % / 35,0 % |
3-Bad: |
++ |
1) 3 Min. Ultraschall |
2) 1 Min. Ultraschall |
3) 1 Min. Dampfentfettung |
(im Bad 2 und 3: R123) |
2 |
R123/Isopropanol: 99,5 % / 0,5 % |
2-Bad: |
++ |
1) 3 Min. Ultraschall |
2) 1 Min. Dampfentfettung |
(Zusammensetzung im Bad 2 wie Bad 1) |
3 |
R123/Ethanol: 99,5 % / 0,5 % |
2-Bad: |
++ |
1) 3 Min. Ultraschall |
2) 1 Min. Dampfentfettung |
(Zusammensetzung im Bad 2 wie Bad 1) |
4 |
R123/Isopropanol 99,0 % / 1,0 % |
2-Bad: |
++ |
1) 3 Min. Ultraschall |
2) 1 Min. Dampfentfettung |
(Zusammensetzung im Bad 2 wie Bad 1) |
5 |
R123/Ethanol: 98,9 % / 1,1 % |
2-Bad: |
++ |
1) 3 Min. Ultraschall |
2) 1 Min. Dampfentfettung |
(Zusammensetzung im Bad 2 wie Bad 1) |
[0024] In den in der Spalte "Ergebnis" mit "++" gekennzeichneten Fällen ist eine sehr gute
Reinigungswirkung erzielt worden und es kam nicht zur Bildung "weißer Beläge". Es
ist deutlich sichtbar, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen hervorragende
Reinigungsleistungen zeigen.
Beispiel 2: Reinigung von Schüttgut
[0025] Schüttgut (Transistoren-Kappen) wurden zur Entfernung von Ziehölen in einer 2-Kammer-Anlage
(3 Minuten Ultraschall, 1 Minute Dampfentfettung) mit einem azeotropen Gemisch aus
99,0 % R123 und 1,0 % Isopropanol gereinigt. Nach Behandlung war das Schüttgut einwandfrei
sauber.
[0026] Analog zum Beispiel 2 wurde Schüttgut mit einem azeotropen Gemisch aus 98,9 % R123
und 1,1 % Ethanol gereinigt. Nach der Behandlung war das Schüttgut ebenfalls einwandfrei
sauber.
1. Zusammensetzungen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 99,5 bis 50,0 Gew.-% eines
Fluorchlorkohlenwasserstoffes aus der Gruppe der Dichlortrifluorethane und 0,5 bis
50,0 Gew.-% eines Alkanols mit 2 bis 3 C-Atomen, wobei die Summe der Bestandteile
100 Gew.-% ist.
2. Zusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß sie 99,5 bis 65,0
Gew.-% des Fluorchlorkohlenwasserstoffes und 0,5 bis 35,0 Gew.-% des Alkanols enthalten,
wobei die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
3. Zusammensetzungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluorchlorkohlenwasserstoff 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) ist.
4. Zusammensetzungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkanol ausgewählt ist aus der Gruppe Ethanol und Isopropanol.
5. Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine azeotropartige
Zusammensetzung von 99,5 bis 98,0 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123)
und 0,5 bis 2,0 Gew.-% Ethanol, wobei die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine azeotrope Zusammensetzung
von annähernd 98,9 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) und 1,1 Gew.-% Ethanol
mit einem Siedepunkt von etwa 27,1 °C bei Atmosphärendruck.
7. Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine azeotropartige
Zusammensetzung von 99,5 bis 98,0 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123)
und 0,5 bis 2,0 Gew.-% Isopropanol.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine azeotrope Zusammensetzung
von annähernd 99,0 Gew.-%1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (=R123) und 1,0 Gew.-% Isopropanol
mit einem Siedepunkt von etwa 27,7 °C bei Atmosphärendruck.
9. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen zusätzlichen Gehalt an Stabilisator von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05
bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch, vorzugsweise aus der Gruppe Nitroalkan,
Alkylenoxid und/oder Alkinol.
10. Verwendung der Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche in Tauch-
und/oder Sprüh-Reinigungsverfahren oder bei der Dampfentfettung.
11. Verfahren zum Reinigen von Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen
mit Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9 behandelt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zu reinigenden Oberflächen
mit Lötflußmittel oder Lötflußmittelruckständen verunreinigte gedruckte Leiterplatten
sind.