[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vergasungsreaktor für brennbare Feststoffe.
Der Vergasungsreaktor weist einen Vergasungsschacht auf, in dem die Feststoffe eine
Feststoffschüttung bilden, die von einer bewegbaren Abstützung im Schacht abgestützt
wird. Oberhalb der Abstützung münden in die Feststoffschüttung Zuführungen für ein
Sauerstoff enthaltendes Vergasungsmittel, das zur Vergasung und Teilverbrennung des
Feststoffs in die Feststoffschüttung eingeleitet wird. Unterhalb der Abstützung befindet
sich ein Brennraum für das in der Feststoffschüttung gebildete und aus den Durchtrittsöffnungen
zusammen mit veraschtem Feststoff austretende brennbare Brenngas. Am Brennraum ist
eine Gasabzugsleitung zum Absaugen von im Brennraum gezündeten Brenngases angeschlossen.
Die durch die Durchtrittsöffnungen fallende Asche wird in einer Aschekammer aufgefangen,
die unterhalb der Abstützung angeordnet ist und den Brennraum nach unten abschließt.
[0002] Ein Reaktor zur Vergasung brennbarer Feststoffe und zur Verbrennung der auf den Feststoffen
gebildeten Gase ist aus DE-PS 33 12 863 bekannt. Der Reaktor dient zur Vergasung von
Feststoffen, wie Kohle oder Holz, insbesondere zur Vergasung von Holz- und Papierabfällen
oder brennbarem Mischabfall. Das Brenngas wird im Reaktor durch unvollständige Verbrennung
der Feststoffe unter Zufuhr von Luft, Sauerstoff und/oder Wasserdampf als Vergasungsmittel
erzeugt. Hierfür durchläuft der Feststoff im Vergasungsschacht unter Schwerkraftwirkung
eine Pyrolysezone, in der er zunächst getrocknet und anschließend vergast wird. Der
dabei entstehende verkokte Feststoff wird im unteren Bereich der Feststoffschüttung
gezündet und unter Ausbildung einer Glutzone teilverbrannt. Durch die Glutzone hindurch
wird das in der Pyrolysezone gebildete Schwelgas geführt, das die Feststoffschüttung
im Gleichstrom mit den Feststoffen nach unten durchströmt und so vor Austritt aus
der Feststoffschüttung die Glutzone passiert, so daß im Schwelgas enthaltene Teer-
oder Ölanteile gecrackt und in niedermolekulare Kohlenstoffverbindungen, insbesondere
Methan umgebildet werden. Für die Aufrechterhaltung des abwärts gerichteten Schwelgasstromes
wird im Vergasungsschacht des Reaktors Unterdruck erzeugt. Das gecrackte Schwelgas
wird innerhalb eines Brennraums unterhalb des Vergasungsschachtes gezündet und verbrannt.
Die dabei gewonnene Energie wird in einem nachgeschalteten Wärmetauscher als Nutzwärme
auf einen sekundären Wärmeträger übertragen.
[0003] Unterhalb des Brennraums weist der bekannte Reaktor zur Entnahme von aus der Feststoffschüttung
ausgetragenen Asche eine Ascheschleuse auf. Die Ascheschleuse ist derart ausgebildet,
daß eine unkontrollierte Luftzufuhr in den Brennraum verhindert wird. Dabei wird
jedoch in Kauf genommen, daß ggf. aus der Feststoffschüttung ausgetragenes, noch unvollständig
verbranntes Gut in der Asche verbleibt und sich erst nach Austrag der Asche außerhalb
des Reaktors nachträglich umsetzt. Die dabei entstehenden Gase entsprechen nicht den
bestehenden Abgasvorschriften und lassen sich ohne zusätzliche Maßnahmen nicht an
die Umgebung abführen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Vergasungsreaktor mit einer Aschekammer zu schaffen,
in der in der Asche enthaltene, noch unverbrannte Feststoffreste vollständig ausbrennbar
sind.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Vergasungsreaktor der eingangs angegebenen Art durch
die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Danach ist am Boden der Aschekammer
eine bewegbare Entleerungseinrichtung für die Asche in der Weise angeordnet, daß Durchgänge
zum Einführen von sauerstoffhaltigem Gas in die Asche verbleiben. Es wird dabei soviel
Gas durch die Asche geführt, daß die unverbrannten Feststoffteile vollständig umgesetzt
werden. Die Entleerungseinrichtung ist bewegbar ausgeführt, damit durch Bewegung der
Entleerungseinrichtung Asche aus der Aschekammer ausgetragen werden kann. Diese Steuerung
des Ascheaustrags bezweckt, die vom Gas zu durchdringende Ascheschicht im Ascheraum
annäherend konstant zu halten. Denn die Stärke der Ascheschicht sowie der dadurch
gegebene Strömungswiderstand für das in den Brennraum eindringende sauerstoffhaltige
Gas und der bestehende Unterdruck im Brennraum beziehungweise die Druckdifferenz zwischen
Durchgängen und Brennraum bestimmen die Gasmenge, die die Ascheschicht durchströmt.
[0006] Zur Einleitung des sauerstoffhaltigen Gases ist es zweckmäßig, die Entleerungseinrichtung
mit zumindest einer Gasleitung für sauerstoffhaltiges Gas zu verbinden und an der
Gasleitung Austrittsöffnungen für das Gas im Bereich der Durchgänge zum Ascheraum
anzuordnen, Patentanspruch 2. Das sauerstoffhaltige Gas wird auf diese Weise unmittelbar
in die Aschekammer eingeleitet.
[0007] In weiterer Ausbildung der Erfindung nach Patentanspruch 3 ist eine prismatische
Ausbildung der Entleerungseinrichtung und eine Bewegung der Entleerungseinrichtung
um seine Prismenachse vorgesehen. Die Entleerungseinrichtung ist in der Aschekammer
derart schwenkbar angeordnet, daß als Durchgänge offene Spalte zwischen Prismenkanten
und Bodenwand der Aschekammer verbleiben, durch die sowohl das sauerstoffhaltige
Gas in die Ascheschicht einströmen als auch die ausgebrannte Asche aus der Aschekammer
ausgebracht werden kann. Die Breite der Spalte ist dabei entsprechend der entstehenden
Ascheteile unter Berücksichtigung des gewünschten Gasstromes zu dimensionieren.
Die prismatische Ausbildung der Entleerungseinrichtung ermöglicht es, die Gasleitung
für die Zuführung des sauerstoffhaltigen Gases im freien Innenraum der Entleerungseinrichtung
münden zu lassen und am Innenraum zum Zuführen des Gases zu den Durchgängen Gasausgänge
im Bereich der Prismenkanten zu schaffen, Patentanspruch 4. Für einen kontinuierlichen
Ascheaustrag ist nach Patentanspruch 5 die Bodenwand der Aschekammer nach unten geneigt
angeordnet, wobei zwischen Prismenwänden und geneigten Bodenwandteilen jeweils ein
sich nach unten verengender, an den Zutrittsöffnungen offen mündender Ascheaustritt
entsteht. Die Neigung der Prismenwände und der Bodenwandteile richtet sich nach dem
Schüttwinkel der aus dem Vergasungsschacht des Vergasungsreaktors ausgetragenen Feststoffreste
und der durch vollständiges Ausbrennen dieser Feststoffreste erzeugten Asche.
[0008] Bei einer Bewegung der Entleerungseinrichtung wird das Austragen der Asche über die
Durchgänge der Aschekammer beschleunigt. Ggf. von Ascheteilchen gebildete Brücken
am Ascheausgang werden zerstört. Damit auch im oberen Bereich der Ascheschicht den
Transport der Asche hindernde Feststoffreste entfernbar sind, ist nach Patentanspruch
6 an der Entleerungseinrichtung ein in die Ascheschicht hineinragender Ascherechen
befestigt, der mit der Entleerungseinrichtung bewegbar ist. Unterhalb der Entleerungseinrichtung
befindet sich eine Ascheentnahme, Patentanspruch 7.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0010] Die Zeichnung zeigt einen Vergasungsreaktor mit einem Vergasungsschacht 1, in den
über eine Beschickungseinrichtung 2 brennbare Feststoffe, beispielsweise zerspante
Holzteile, auch beschichtetes Holz, Kohle, Papier oder andere brennbare Abfallstoffe
eingegeben werden. Als Beschickungseinrichtung dient im Ausführungsbeispiel eine
Schieberschleuse mit bei Betrieb gegeneinander so verriegelten Schiebern 2a, 2b,
daß immer nur einer der Schieber 2a oder 2b zu öffnen ist, um Lufteinbrüche in den
Vergasungsschacht oder das Entweichen von Gas aus dem Vergasungsschacht bei einer
Beschickung des Vergasungsreaktors so gering wie möglich zu halten.
[0011] Im Vergasungsschacht 1 bildet der brennbare Feststoff eine auf einer beweglichen
Abstützung 3 aufliegende Feststoffschüttung 4. Im Ausführungsbeispiel ist als Abstützung
3 ein Prisma eingesetzt, das in der Zeichnung im Querschnitt dargestellt ist. Das
Prisma ist um seine Prismenachse schwenkbar, eine der möglichen Schwenkstellungen
ist in der Zeichnung strichliniert angedeutet. Oberhalb der Abstützung 3 befinden
sich Zuführungen 5 für ein Sauerstoff enthaltendes Vergasungsmittel. Im Ausführungsbeispiel
strömt Luft in die Feststoffschüttung 4 ein.
[0012] Unterhalb der Abstützung 3 befindet sich ein Brennraum 6 für das aus dem Vergasungsschacht
1 über Durchtrittsöffnungen 7, die sich zwischen Abstützung 3 und Wand des Vergasungsschachtes
1 befinden, nach unten austretende Brenngas. Die Strömung des Brenngases ist in der
Zeichnung durch Strömungspfeile 8 angedeutet. Das Brenngas wird durch Vergasung und
Pyrolyse des Feststoffs in der Feststoffschüttung 4 erzeugt. hierzu durchläuft der
Feststoff im Vergasungsschacht 1 unter Schwerkraftwirkung zunächst eine Trocknungszone,
dann eine Vergasungszone, an die sich eine Glutzone 9 anschließt, die in der Zeichnung
strichliniert markiert ist. Die Glutzone 9 wird durch Teilverbrennung des Feststoffes
erzeugt und weist je nach Abfallstoff eine Temperatur im Temperaturbereich zwischen
700 bis 1000°C auf. Zur Zündung der Glutzone bei Betriebsbeginn und kaltem Vergasungsreaktor
dient eine Zündeinrichtung 10.
[0013] Die Glutzone 9 befindet sich unmittelbar über den Durchtrittsöffnungen 7 zwischen
Abstützung 3 und Wand des Vergasungsschachtes 1. Im Ausführungsbeispiel bei prismenartiger
Ausbildung der Abstützung 3 verbleiben zwischen Wand des Vergasungsschachtes und den
Prismenkanten der Abstützung 3 Längsschlitze als Durchtrittsöffnungen 7, deren Öffnungsweiten
zwischen 10 bis 50 mm, bevorzugt 30 mm betragen.
[0014] Das im Vergasungsschacht 1 in der Vergasungszone durch Pyrolyse in der Feststoffschüttung
entstehende Schwelgas, das den Vergasungsschacht in gleicher Richtung durchströmt,
wie der Brennstoff den Vergasungsschacht durchwandert, durchdringt vor Eintritt in
den Brennraum 6 die oberhalb der Durchtrittsöffnungen 7 ausgebildete Glutzone 9.
Dabei wird das Schwelgas auf eine Temperatur erhitzt, bei der hochmolekulare Bestandteile
des Schwelgases gecrackt werden. Es entsteht ein Brenngas, das im wesentlichen CO,
H₂ und CH₄ enthält.
[0015] Das schließlich durch die Durchtrittsöffnungen 7 hindurchtretende Brenngas wird im
Brennraum 6 unter Zufuhr weiteren Sauerstoffs gezündet. Ein Teil des hierzu erforderlichen
Sauerstoffs wird im Ausführungsbeispiel über die prismatische Abstützung 3 in den
Brennraum 6 eingeführt. Die Abstützung 3 ist mit einer in der Zeichnung schematisch
dargestellten Luftleitung 11 verbunden, über deren Leitungszweig 11a Luft in einen
Hohlraum der Abstützung 3 einströmen kann. Ausströmöffnungen für die Luft befinden
sich im unteren Bereich des Hohlraums der Abstützung 3. Die in den Brennraum 6 austretende
Luft ist in der Zeichnung mittels strichlinierten Pfeilen 12 markiert.
[0016] Nach seiner Zündung im Brennraum 6 strömt das Brenngas über eine Gasabzugsleitung
13 ab. Die Gasabzugsleitung führt zu einem in der Zeichnung nicht dargestellten Wärmetauscher
zur Abgabe der erzeugten Wärme an ein Heizmedium zur Gewinnung von Nutzwärme.
[0017] Die im Brennraum 6 zur Gasverbrennung benötigte Luft wird aus der Umgebung angesaugt.
Hierzu dient ein Gebläse 14, das in der Luftleitung 11 eingesetzt ist. Die vom Gebläse
14 angesaugte Luft strömt zum Brennraum 6 entweder über den Luftleitungszweig 11a,
der die Luft zur Abstützung 3 führt, aus der sie dann in den Brennraum 6 austritt,
oder sie wird durch eine entsprechende Einstellung eines Reglers 15 im Luftleitungszweig
11b über eine in einer Aschekammer 16 unterhalb einer Ascheschicht 17 angeordnete
Entlee rungseinrichtung 18 durch die Asche hindurch in den Brennraum 6 eingeleitet.
Beim Durchdringen der Ascheschicht 17 werden in der Asche enthaltene, beim Durchlaufen
der Glutzone 9 noch unverbrannt gebliebene Feststoffreste vollständig ausgebrannt.
[0018] Die Aschekammer 16 ist unterhalb der Abstützung 3 der Feststoffschicht angeordnet
und schließt den Brennraum 6 nach unten ab. Im Ausführungsbeispiel ist eine Bodenwand
19 der Aschekammer 16 mit ihren Bodenwandteilen 19a, 19b schräg nach unten verlaufend
angeordnet. Die Neigung der Bodenwandteile 19a, 19b ist auf den Schüttwinkel der
in die Ascheschicht 17 fallenden Asche abgestellt. Die Asche rutscht in die Aschekammer
aufgrund ihrer Schwerkraft zur Entleerungseinrichtung 18 und durch Durchgänge 20 hindurch
in eine Ascheentnahme 21, die unterhalb der Entleerungseinrichtung 18 angeordnet
ist. Die Asche wird aus der Ascheentnahme 21 durch Öffnen eines Ablaßhahns 22 in in
der Zeichnung nicht wiedergegebene Aschekästen abgelassen.
[0019] Die Durchgänge 20 zur Entleerung der Asche befinden sich jeweils seitlich der Entleerungseinrichtung
18. Die Durchgänge 20 dienen im Ausführungsbeispiel zugleich als Zutrittsöffnungen
für die über den Leitungszweig 11b zur Entleerungseinrichtung 18 geführte Luft. Im
Ausführungsbeispiel ist die Entleerungseinrichtung 18 prismatisch geformt. Die Durchgänge
20 befinden sich zwischen Prismenkanten 23 der Entleerungseinrichtung 18 und den
Bodenwandteilen 19a, 19b der Aschekammer 16. Die Durchgänge 20 bilden Längsschlitze,
deren Breite zwischen 5 und 50 mm, bevorzugt 15 mm bemessen ist. Die tatsächlich
gewählte Schlitzbreite für die Durchgänge 20 ist durch die Partikelgröße der Asche
bestimmt.
[0020] Im Ausführungsbeispiel weist die Entleerungseinrichtung 18 einen Hohlraum 24 auf,
in den der Leitungszweig 11b der Luftleitung 11 mündet. Austrittsöffnungen für die
Luft weist der Hohlraum 24 am Boden der Entleerungseinrichtung 18 auf, die ausströmende
Luft ist durch Strömungspfeile 25 markiert. Die Luft strömt zunächst in den Innenraum
der Ascheentnahme 21 aus und von hier durch die Durchgänge 20 in die Ascheschicht
17 ein. Beim Durchströmen der Ascheschicht 17 werden enthaltene, noch unverbrannte
Ascheteile vollständig ausgebrannt, so daß in die Ascheentnahme 21 nur unbrennbare
Aschereste fallen.
[0021] Die Entleerungseinrichtung 18 ist um ihre Prismenachse 26 schwenkbar in der Aschekammer
16 angeordnet. Eine der möglichen Schwenkstellungen ist in der Zeichnung strichliniert
markiert. Durch Schwenken der Entleerungseinrichtung 18 ist es einerseits möglich,
ggf. entstehende Aschebrücken in der Ascheschicht, die den Aschedurchgang blockieren,
zu zerstören, andererseits aber auch den Ascheaustritt zu beschleunigen, falls die
Ascheschicht 17 für den Durchtritt von Luft zur Verbrennung der noch unverbrannten
Ascheteile zu hoch wird. Die Stärke der Ascheschicht 17 bestimmt einerseits den sich
für den Luftstrom ergebenden Strömungswiderstand, andererseits aber auch die Art
und Weise der Gasströmung durch die Ascheschicht. Eine starke Durchwirbelung der Asche
durch die Gasströmung ist in gleicher Weise zu vermeiden, wie sich ausbildende Gaskanäle,
die eine gleichmäßige Verteilung der Luft innerhalb der Ascheschicht nicht zulassen.
Die Bewegung der Entleerungseinrichtung 18 wird in erster Linie in Abhängigkeit von
der Höhe der Ascheschicht 17 in der Aschekammer 16 gesteuert, ein entsprechender Fühler
27 für die Höhe der Ascheschicht gibt im Aus führungsbeispiel elektrische Signale
auf einen Regler 28 zur Steuerung einer Antriebseinheit 29 zur Bewegung der Entleerungseinrichtung
18.
[0022] Im Ausführungsbeispiel ist an der prismatischen Entleerungseinrichtung 18 am First
des Prismas ein Ascherechen 30 befestigt, der sich beim Schwenken der Entleerungseinrichtung
18 in der Ascheschicht mitbewegt und so zur Lockerung ggf. blockierter Ascheteile
Sorge trägt. Der Ascherechen 30 besteht aus benachbart angeordneten Zinken, die im
Ausführungsbeispiel geradlinig, die aber auch gekrümmt ausgeführt sein können. Ein
solcher Ascherechen ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die aus der Feststoffschüttung
in die Aschekammer ausgetragenen Feststoffreste keine ausreichend einheitlichen Stückgrößen
aufweisen und auf diese Weise einen gleichmäßigen Aschetransport in der Ascheschicht
17 stören. Zur Entleerung von Ascheteilen, die die Durchgänge 20 wegen ihrer Sperrigkeit
nicht passieren können, ist die Entleerungseinrichtung 18 um einen größtmöglichen
Winkel schwenkbar. Zur Entfernung sperrigen Gutes weist die Aschekammer auch eine
seitliche Ascheklappe 31 auf.
[0023] Im Vergasungsreaktor wurde Braunkohle in Brenngas umgesetzt. In der Glutzone 9 betrug
die Temperatur 750°C. Bei Vergasung der Braunkohle im Vergasungsschacht entstand
ein Schwachgas mit folgender Gasqualität: CO = 20 Vol%., H₂ = 12 Vol%., CH₄ = 1,2
Vol%, CO₂ = 8 Vol%. Daraus ergibt sich für das Schwachgas ein unterer Heizwert von
4300 kJ/m³. Durch Einleitung von Luft in die Ascheschicht 17 konnte eine kohlenstoffarme
Asche erzeugt werden. Die ausreagierte Asche wies noch 1 Gew% Restkohlenstoff auf.
[0024] Beim Umsatz eines aus Nußschalen erzeugten Schwelgases bei einer Temperatur zwischen
750 bis 800°C in der Glutzone 9 ergab sich als Brenngas ein Schwachgas mit folgender
Zusammensetzung: CO = 22 Vol%, H₂ = 10 Vol%, CH₄ = ca. 1 Vol%.
[0025] Dies entspricht einem unteren Heizwert für das Schwachgas von ca. 4200 kJ/m³.
1. Vergasungsreaktor für brennbare Feststoffe mit einem Vergasungsschacht, in dem
die Feststoffe eine von einer bewegbaren Abstützung mit Durchtrittsöffnungen abgestützte
Feststoffschüttung bilden, in die Zuführungen für ein Sauerstoff enthaltendes Vergasungsmittel
zur Vergasung und Teilverbrennung von Feststoff in der Feststoffschüttung oberhalb
der Abstützung münden, wobei unterhalb der Abstützung ein Brennraum für in der Feststoffschüttung
gebildetes und durch die Durchtrittsöffnungen aus dem Vergasungsschacht austretendes
Gas angeordnet ist und am Brennraum ein Gasabzugsleitung zum Absaugen des Verbrennungsgases
aus dem Brennraum angeschlossen ist und ein den Brennraum nach unten abschließende
Aschekammer zur Aufnahme von durch die Durchtrittsöffnungen hindurch fallender veraschter
Feststoffe vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden der Aschekammer (16) eine bewegbare Entleerungseinrichtung (18) für die
Asche derart angeordnet ist, daß Durchgänge (20) zum Einführen sauerstoffhaltigen
Gases in die Asche verbleiben.
2. Vergasungsreaktor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entleerungseinrichtung (18) mit zumindest einer Gasleitung (11, 11b) verbunden
ist, die zu Austrittsöffnungen für das sauerstoffhaltige Gas im Bereich der Durchgänge
(20) führt.
3. Vergasungsreaktor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entleerungseinrichtung (18) prismatisch ausgebildet ist und in der Aschekammer
(16) um ihre Prismenachse (26) schwenkbar derart angeordnet ist, daß als Durchgänge
(20) offene Spalte zwischen Prismenkanten (23) der Entleerungseinrichtung (18) und
Bodenwand (19, 19a, 19b) der Aschekammer (16) verbleiben.
4. Vergasungsreaktor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasleitung (11b) im freien Innenraum (24) der Entleerungseinrichtung (18)
mündet, und der Innenraum (24) Austrittsöffnungen im Bereich der Prismenkanten (23)
aufweist.
5. Vergasungsreaktor nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenwand (19, 19a, 19b) der Aschekammer (16) auf die Durchgänge (20) zu geneigt
nach unten verläuft, und Prismenwände und geneigte Bodenwandteile (19a, 19b) jeweils
einen sich nach unten verengenden, an den Durchgängen (20) offen mündenden Ascheaustritt
bilden.
6. Vergasungsreaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Entleerungseinrichtung (18) ein mit der Entleerungseinrichtung bewegbarer
Ascherechen (30) befestigt ist.
7. Vergasungsreaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich unterhalb der Entleerungseinrichtung (18) eine Ascheentnahme (21) befindet.