[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundfenster mit mindestens einer Isolationsfolie zwischen
zwei Scheiben, die in ihrer Ebene in zwei zu den Scheibenseiten parallelen Richtungen
biaxial ausgespannt ist, wobei die Folienränder über voneinander getrennte, gebenüber
der Folienebene versetzte, singuläre Haftstellen mit Gleitelementen verbunden sind,
die in Längsrichtung der zugehörigen Scheibenseite relativ zu den Scheiben verschiebbar
sind.
[0002] Verbundfenster der vorstehend genannten Art sind bekannt aus der CH-PS 653 404. Bei
diesem bekannten Fenster wird die Folie über einen Rahmen ausgespannt, der im ungespannten
Zustand nach einer einseitig stetig gekrümmten Kurve beispielsweise nach der Biegelinie
eines gleichmässig belasteten, nicht eingespannten Trägers - gekrümmt ist und durch
das Spannen zu einem geraden Stab gestreckt wird. Um eine Folie faltenfrei aufspannen
zu können, ist eine hohe Bearbeitungsgenauigkeit bei der Herstellung der gekrümmten
Rahmenseiten erforderlich, wodurch die Fertigung des bekannten Verbundfensters einen
hohen Fabrikationsaufwand erfordert.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, das "Spannsystem" für eine in einem Verbundfenster
ausgespannte Folie zu vereinfachen und den Fertigungsaufwand für ein derartiges Fenster
zu verringern.
[0004] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, dass die Gleitelemente über
eine Vielzahl von Spannfederelementen an den Scheiben abgestützt sind.
[0005] Bei der neuen Konstruktion entfällt damit der Spannrahmen mit seinen genau zu bearbeitenden
gekrümmten Rahmenseiten.
[0006] Als Spannfederelemente haben sich blattartige Federn aus Federbandstahl bewährt,
die sich direkt an den Scheiben abstützen, wobei ihre Spannkraft durch Änderungen
ihrer Dicken und/oder ihrer Stegbreiten einstellbar sein können.
[0007] Weiterhin ist es für die Fabrikation von Vorteil, wenn mehrere Gleitelemente zu
einem Band, und/oder wenn mehrere Federelemente zu einem Streifen zusammengefasst
werden, wobei die Bänder der Gleitelemente, wie an sich aus der eingangs zitierten
CH-PS bekannt, zwischen den singulären Haftstellen abwechselnd von beiden Rändern
her mit Einschnitten versehen sind.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in räumlicher, vergrösserter Darstellung einige Spannfederelemente im
entspannten Zustand, auf die Gleitelemente aufgesetzt sind:
Fig. 2 gibt in einem Schnitt II-II von Fig. 3 den Rand des neuen Verbundfensters vergrössert
wieder:
Fig. 3 ist ein Schnitt III-III von Fig. 2, während
Fig. 4 schliesslich den Schnitt IV-IV von Fig. 2 darstellt.
[0009] Auf einen Streifen aus drei Federelementen 1 (Fig. 1), die aus Federbandstahl hergestellt
sind und an einem durchgehenden, als Auflage auf der Fläche 2 einer Scheibe 3 dienenden
Steg 4 zusammenhängen, ist ein im gezeigten Beispiel nur zweigliedrig dargestelltes
- Band 5 von Gleitelementen 6 aufgeschoben. Durch wechselseitige Einschnitte 7 (Fig.
4) von beiden Rändern her erhält das Band 5 seine Längsdehnbarkeit. Die zwischen
zwei Einschnitten 7 vom gleichen Rand her gelegenen Abschnitte des Bandes 5 bilden
dabei jeweils ein Gleitelement 6. Auf jedem Gleitelement 6 befindet sich eine Haftstelle
9 (FIG.2) an der eine transparente Folie 8 (FIG. 2), beispielsweise aus Polyethylenterephthalat
befestigt ist. Um ein glattes, biaxiales Spannen der Folie 8 zu erreichen, sind die
Haftstellen 9 gegen die Ebene der Folie 8 versetzt, so dass diese über eine wulstartige
Kante 10 eines Gleitelementes 6 gezogen wird.
[0010] Ein einzelnes Federelement 1 weist auf der einen Seite des Steges 4, nahezu senkrecht
dazu stehend, einen rahmenartigen Teil 11 auf, dessen freies Ende ebenfalls nahezu
rechtwinklig abgewinkelt ist und als Auflage für das Gleitelement 6 dient. Neben
dem gewählten Material und der Dicke des Federelementes 1 kann eine Variation der
Breiten der in Fig.1 vertikalen Seiten des "Rahmens" 11 dazu genutzt werden, die Federkraft
eines Elementes 1 in gewissen Grenzen zu verändern.
[0011] Auf der anderen Seite des Steges 4 befindet sich zunächst ein dachfirstartiges Zwischenstück
12, an das ein Winkelprofil 13 anschliesst. Während das Winkelprofil 13 - unter Umständen
nach Aufbringen einer, unterschiedliche Scheibendicken ausgleichenden, nicht gezeigten
Zwischenschicht, beispielsweise aus Schaumstoff, - die Abstützung des Federelementes
1 an der Scheibe 3 bildet, ist das dachfirstartige Zwischenstück 12 ein Auflager
für einen Abstandhalter 14 (Fig. 2), durch den die Scheiben 3 des Verbundfensters
auf Abstand gehalten werden. Der Abstandshalter 14, der mit Vorteil aus Kunststoff
besteht, enthält mehrere Kammern 15, die mit einem Trockenmittel 16 gefüllt sein
können.
[0012] Zum dampfdichten Abschluss seines Innenraumes wird das Verbundfenster aussen von
einer, etwa 0,1 mm dicken Folie 17 aus rostfreiem Stahl umschlossen, die mit Hilfe
einer elastischen Verklebung 18, beispielsweise aus Polyurethan, mit den Scheiben
3 verbunden ist.
[0013] Die Verbindung eines Federelementes 1 mit einem Gleitelement 6 bzw. dem Abstandshalter
14 erfolgt über elastisch verformbare Lappen 19 bzw. 20, die in entsprechende Hohlräume
21 bzw. 22 eines Gleitelementes 6 bzw. des Abstandshalters 14 eingreifen.
[0014] Das Spannen der Folie 8 erfolgt mit Hilfe einer besonderen Spanneinrichtung, in
der zunächst in der einen Richtung gespannt und unter Spannung die Haftstellen 9 "gesetzt"
werden, ehe die Spanneinrichtung gelöst wird. Dieser Ablauf wird dann in Richtung
der anderen Spannachse wiederholt.
[0015] Die Gegenkraft zur Folienspannung wird durch die elastische Federkraft der Elemente
1, insbesondere im Übergang zwischen dem Steg 4 und dem "Rahmen" 11, aufgebracht,
so dass für die Elastizität des Spannsystems nicht die Materialelastizität des Folienmaterials,
sondern die Federelastizität der Elemente 1 massgebend ist.
[0016] Die Verschiebbarkeit der Gleitelemente 6 relativ zu den Scheiben 3 zum Ausgleich
unterschiedlicher Wärmedehnungen ist sichergestellt durch die Dehnbarkeit der Bänder
5 und/oder durch die Möglichkeit, dass die Gleitelemente 6 auf den Federelementen
1 gleiten können.
1. Verbundfenster mit mindestens einer Isolationsfolie (8) zwischen zwei Scheiben
(3), die in ihrer Ebene in zwei zu den Scheibenseiten parallelen Richtungen biaxial
ausgespannt ist, wobei die Folienränder über voneinander getrennte, gebenüber der
Folienebene versetzte, singuläre Haftstellen (9) mit Gleitelementen (6) verbunden
sind, die in Längsrichtung der zugehörigen Scheibenseite relativ zu den Scheiben (3)
verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitelemente (6) über eine Vielzahl
von Spannfederelementen (1) an den Scheiben (3) abgestützt sind.
2. Verbundfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannfederelemente
(1) blattartige Federn aus Federbandstahl sind, die direkt an den Scheiben (3) abgestützt
sind.
3. Verbundfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannkraft
der Federelemente (1) durch Änderungen ihrer Dicken und/oder ihrer Stegbreiten (11)
einstellbar ist.
4. Verbundfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Gleitelemente (6) zu Bändern (5) zusammengefasst sind, die zwischen den Haftstellen
(9) abwechselnd von beiden Rändern her mit Einsrhnitten (7) versehen sind.
5. Verbundfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Federelemente (1) zu Streifen zusammengefasst sind.