[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse zum Kompaktieren von Hausmüll, insbesondere von
Verpackungen, Dosen od. dgl. in einem Preßraum mit Preßplatten, die über ein Antriebsgestänge
durch Hand- oder Fußbetätigung im Preßraum verschiebbar ist, sowie mit einem in den
Preßraum führenden Füllschacht und einem an den Preßraum anschließenden Auffangbehälter.
[0002] Verpackungen, insbesondere Behälter aus Kunststoff oder Dosen wie Getränkedosen,
fallen beim Hausmüll in großen Stückzahlen an. Das Volumen der Verpackungen, Dosen,
Behälter behindert das gezielte Sammeln für ein Recycling sehr wesentlich. Es wurden
daher Pressen entwickelt, die an Sammelstellen aufgestellt werden und die beispielsweise
die Dosen hydraulisch kompaktieren. Eine Presse zum Kompaktieren von Autos ist aus
der US-PS 4 188 876 bekannt. Es werden dort Preßplatten hydraulisch um je eine Achse
geschwenkt und es wird zusätzlich ein Preßstempel unterhalb der Preßplatten geradlinig
ausgeschoben. Mit dem Problem der Kompaktierung von Dosen beschäftigt sich die US-PS
4 213 387. An einem einarmigen schwenkbaren Hebel mit Handgriff ist nahe der Drehachse
eine Kolbenstange angelenkt, deren anderes Ende mit einem linear beweglichen Preßkolben
in Verbindung steht. Dadurch ergibt sich eine Übersetzung für Betätigung der Presse.
Ferner zeigt die US-PS 969 720 eine über eine Kurbelwelle betätigte Presse auf einem
Fahrzeug, dessen Räder über eine Kette mit der Kurbelwelle in Verbindung stehen. Auf
dem Fahrzeug ist ein Auffangbehälter angeordnet.
[0003] Eine Presse für den täglichen praktischen Einsatz zum Komprimieren von Hausmüll,
die einfach im Aufbau, billig und betriebssicher ist und nur wenig Kraftaufwand erfordert,
ist aus der AT-PS 384 581 bekannt. Bei dieser Ausführung ist die Preßplatte an einer
Kolbenstange starr befestigt. Die Preßplatte ist mit Hilfe eines Winkelhebels antreibbar,
wobei der Winkelhebel einerseits mit der Kolbenstange und anderseits mit einer Verbindungsstange
zu einem Fußhebel gelenkig verbunden ist. Der Winkelhebel bewirkt mit der starr an
der Preßplatte befestigten Kolbenstange eine Veränderung der Winkelstellung der Stirnfläche
der Preßplatte während der Vorschubbewegung im Zuge des Preßvorganges und dadurch
eine exzentrische Krafteinleitung in den zu kompaktierenden zumeist formstabilen Behälter.
Bei der Aus führung nach der AT-PS 384 581 sollte der Kompaktierungsvorgang in einem
Zug erfolgen. Das Zurücknehmen der Antriebskraft am Pedal bzw. Fußhebel hat die Rückführung
der Preßplatte in die Ausgangsstellung zur Folge. Die Erfindung zielt darauf ab, eine
Steigerung der Preßkraft durch wiederholtes Betätigen des Fußhebels zu erreichen.
Dies erfolgt dadurch, daß die Preßplatte zum schrittweisen Vorschub durch ein mit
dem Antriebsgestänge verbundenes Sperrklinkengetriebe antreibbar ist, wobei an der
Preßplatte ein Hebel angreift, der ein Klinkenradsegment trägt und an dem Hebel in
einem Winkel zu diesem ein weiterer Hebel angelenkt ist, der eine Sperrklinke trägt
und der mit dem Antriebsgestänge verbunden ist. Es erfolgt somit eine mechanische
Gleichrichtung einer hin- und hergehenden Pedalbewegung in eine fortgesetzte intermittierende
Bewegung der Preßplatte. Um ein Rücklaufen der einem Gegendruck ausgesetzten Preßplatte
zu unterbinden, ist eine Weiterbildung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßplatte in jeder schrittweise erreichbaren Vorschubstellung festlegbar ist und
daß für die Rückführung der Preßplatte in die Ausgangsstellung eine Rückzugfeder vorgesehen
ist, wobei parallel zur Bewegungsrichtung der Preßplatte eine Zahnstange ortsfest
angeordnet ist und mit der Preßplatte eine den Rücklauf der Preßplatte sperrende Sperrklinke
in Verbindung steht. Ferner ist es zweckmäßig, wenn an dem Ende der Zahnstange in
Preßrichtung gesehen eine Führung für die Sperrklinke oder für einen mit der Sperrklinke
verbundenen Zapfen vorgesehen ist, bei dessen Auflaufen die Sperrklinke aus der Verzahnung
der Zahnstange ausrückbar ist und wenn an der Führung eine gefederte Kulisse anliegt,
die von der Sperrklinke bzw. dem Zapfen beim Auflaufen auf die Führung abhebbar ist
und über die die Sperrklinke in die Ausgangslage rückführbar ist.
[0004] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Klinke des Klinkenradsegmentes
in der Grundstellung des Hebels und des Antriebsgestänges aus der Verzahnung des Klinkenradsegmentes
ausrückbar, wobei die Klinke in der Grundstellung oder ein mit der Klinke verbundener
Steuerteil gegen eine die Klinke aus dem Schwenkbereich des Klinkenradsegmentes herausdrehende,
vor zugsweise mittels einer Stellschraube höhenverstellbare Steuerfläche, anlegbar
ist.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Presse mit Füllschacht und Behälter teilweise im Längsschnitt gemäß
I-I in Fig. 3, der durch die Preßplatte und das Antriebsgestänge gelegt ist, Fig.
2 eine Ansicht gemäß Fig. 1, jedoch mit einem Längsschnitt in der Ebene der Rücklaufsperre
gemäß II-II in Fig. 3, Fig. 3 einen Querschnitt zu Fig. 1 bzw. 2, Fig. 4 die Rücklaufsperre
als Detail, Fig. 5 einen Querschnitt nach Fig. 4, Fig. 6 die Klinke und das Klinkenrad
im Antriebsgestänge und die Fig. 7, 8 und 9 das Antriebsgestänge mit Klinke und Klinkenrad,
sowie mit der Preßplatte in verschiedenen Preßstellungen.
[0006] Auf einem Behälter 1 ist gemäß Fig. 1 eine mittels eines Haltebügels 2 ausschwenkbare
Presse 3 mit einer axial in einem Pressenraum verschiebbaren Preßplatte 4 als Preßstempel
vorgesehen. Ein Antriebsgestänge für die Preßplatte 4 umfaßt zwei gelenkig miteinander
verbundene und im W inkel zueinander stehende Hebel 5 und 6, von welchen der eine
eine gefederte Klinke 12 und der andere ein Klinkenradsegment 12′ trägt. Über eine
Verbindungsstange 9 ist ein Fußhebel 10 (Fig. 3) angelenkt, der von einer Zugfeder
11 in die Ausgangslage vorgespannt wird. Die Fig. 7, 8 und 9 zeigen die Kinematik
des Preßvorganges im Detail. Die von einer Rückzugfeder 17 vorgespannte preßplatte
4 wird aus der Ausgangsstellung noch Fig. 7 gegen die im Preßraum befindliche Verpackung
(Dose 26) dadurch.verschoben, daß die Klinke 12 des Hebels der vorerst in einem spitzen
Winkel zum Hebel 5 steht, in das Klinkenradsegment 12′ eingreift und dieses bei pumpenden
Bewegungen auf das Pedal 10 relativ zum Hebel 6 verdreht. Durch die Pedalbewegungen
führt die Stange 9 lineare Auf- und Abbewegungen aus, die in Schwenkbewegungen des
Hebels 6 um den Drehpunkt mit dem Hebel 5 umgesetzt werden. Dieses Schwenken führt
zu einem Einrasten der Klinke 12 in einen Zahn des Klinkenradsegmentes 12′ und zum
synchronen Verdrehen des Hebels 5, der mit dem Klinkenradsegment 12′ fest verbunden
ist. Bei der nachfolgenden Aufwärtsbewegung der Stange 9 läuft die Klinke 12 leer
über die Zähne des Klinkenradsegmentes 12′, das bei der nächsten Pedalbewegung durch
die Klin ke 12 in der gleichen Richtung weitergedreht wird. Somit wird die hin- und
hergehende Winkelbewegung des Hebels 6 in eine intermittierende gleichgerichtete Bewegung
des Hebels 5 umgewandelt. Dieser Hebel 5 beaufschlagteinen starr mit der Preßplatte
4 verbundenen Schaft, dessen Winkelstellung sich zur Mittelachse des Pressenraumes
während des Pressenhubes infolge der Kreisbogenbewegung des Hebels 5 ändert (Fig.
8). Durch unsymmetrische Krafteinleitung in das Preßgut (Verpackung, Behälter, Dosen,
Hausmüll) wird die Formstabilität des Preßgutes überwunden. Die Federung 15 der Klinke
12, ferner ein schwenkbarer Klinkenhebel 13 sowie eine Klinkenstellschraube 14 sind
in Fig. 6 dargestellt. Sobald der Klinkenhebel 13 gemäß Fig. 9 an der Klinkenstellschraube
14 anliegt, wird die Klinke 12 ausgerastet und eine Rückstellung der Preßplatte 4
durch die Feder 17 kann erfolgen (Fig. 9 - Fig. 7).
[0007] Die Fig. 2, 3 und insbesondere Fig. 4 und 5 zeigen eine mit der Preßplatte 4 mitlaufende
Rücklaufsperre. Um sicherzustellen, daß unter dem Gegendruck des gepreßten Hausmülls
und der Rückzugfeder 17, die über eine Umlenkrolle 18 geführt ist, die Preßplatte
während der Aktivpausen des Pedals 10 nicht zurückweicht, ist parallel zur Preßrichtung
außerhalb des Preßraumes eine Zahnstange 21 mit Sägezähnen sowie eine Gesperre-Klinke
20 vorgesehen. Letztere ist mit der Preßplatte 4 direkt oder indirekt über Zapfen
der Preßplatten-Gleitlager 19 verbunden. Beim Vorschub der Preßplatte 4 gleitet die
Gesperreklinke 20 über die Sägezähne der Zahnstange 21. Setzt die Preßkraft kurzzeitig
aus, weil das Pedal für einen neuerlichen Hub durch die Feder 11 hochgezogen wird,
dann rastet die Klinke 20 in den letzten Zahnein und legt sich gegen die das Rücklaufen
verhindernde senkrechte Zahnflanke. Ein Rücklaufen muß allerdings bei vollem Preßhub
gewährleistet sein. Dazu trägt die Klinke 20 einen seitlich auskragenden Steuerzapfen
23, der am Ende des Preßhubes auf eine Führung 23′ aufläuft, die den Zapfen 23 und
die Klinke 20 anhebt. Der Zapfen rastet sodann hinter einer als Kulisse 23˝dienenden
Blattfeder ein und hält die Klinke 20 in angehobenem Zustand. hun kommt die Rückzugfeder
17 zur Wirkung. Diese zieht die Preßplatte 4 in die Ausgangsposition zurück. Während
dieser Bewegung läuft der Zapfen auf einer Steuerfläche 22 oberhalb der Zahnstange
(Fig. 2, 4).
[0008] Abschließend seien noch der in den Fig. 1, 7, 8 und 9 dargestellte Füllschacht 7
mit Füllschachtklappe 8 (Fig. 2) sowie der V-förmige Füllschachtboden 16 (Fig. 5)
erwähnt. Im Behälter 1 kann zur leichteren Entsorgung ein Müllsack 24 vorgesehen sein,
der in einer Klemme 25 gehalten wird. Ein Deckel 27 schließt den Behälter 1 ab.
1. Presse zum Kompaktieren von Hausmüll, insbesondere von Verpackungen, Behältern
Dosen od. dgl. in einem Preßraum mit Preßplatte, die über ein Antriebsgestänge durch
Hand- oder Fußbetätigung im Preßraum verschiebbar ist, sowie mit einem in den Preßraum
führenden Füllschacht und einen an den Preßraum anschließenden Auffangbehälter, dadurch
gekennzeichnet, daß die Preßplatte (4) zum schrittweisen Vorschub durch ein mit dem
Antriebsgestänge (9) verbundenes, an sich bekanntes, Sperrklinkengetriebe (12, 12′
antreibbar ist, wobei an der Preßplatte ein Hebel (5) angreift, der ein Klinkenradsegment
(12′ ) trägt und an dem Hebel (5) in einem Winkel zu diesem ein weiterer Hebel (6)
angelenkt ist, der eine Sperrklinke (12) trägt und der mit dem Antriebsgestänge (9)
verbunden ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatte (4) in jeder
schrittweise erreichbaren Vorschubstellung festlegbar ist und daß für die Rückführung
der Preßplatte (4) in die Ausgangsstellung eine Rückzugfeder (17) vorgesehen ist,
wobei parallel zur Bewegungsrichtung der Preßplatte (4) eine Zahnstange (21) ortsfest
angeordnet ist und mit der Preßplatte (4) eine den Rücklauf der Preßplatte (4) sperrende
Sperrklinke (20) in Verbindung steht.
3. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ende der Zahnstange
(21) in Pressenrichtung gesehen eine Führung (23′ ) für die Sperrklinke (20) oder
für einen mit der Sperrklinke (20) verbundenen Zapfen (23) vorgesehen ist, bei dessen
Auflaufen die Sperrklinke (20) aus der Verzahnung der Zahnstange (21) ausrückbar ist,
daß an der Führung (23′) eine gefederte Kulisse (23˝) anliegt, die von der Sperrklinke
(20) bzw. dem Zapfen (23) beim Auflaufen auf die Führung (23′) abhebbar ist und über
die die Sperrklinke (20) in die Ausgangslage rückführbar ist.
4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke
(12) des Klinkenradsegmentes (12′) in der Grundstellung des Hebels (6) und des Antriebsgestänges
(9) aus der Verzahnung des Klinkenradsegmentes (12′) ausrückbar ist, wobei die Klinke
(12) in der Grundstellung oder ein mit der Klinke (12) verbundener Steuerteil (13)
gegen eine die Klinke (12) aus dem Schwenkbereich des Klinkenradsegment tes (12′)
herausdrehende, vorzugsweise mittels einer Stellschraube (14) höhenverstellbare Steuerfläche,anlegbar
ist.