[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Metallurgie und betrifft insbesondere
Verfahren zur Wärmebehandlung von Schnellstahl, vorzugsweise für Schneidwerkzeuge
und stoßbelastbare Werkzeuge, die vorzugsweise aus nichtgegossenem Schnellstahl hergestellt
sind.
[0002] Es ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Kugellagerstahl zwecks Erhöhung der
Ermüdungsfestigkeit beim Rollen (US, A, 4023988) bekannt, welches darin besteht, daß
das Fertigteil auf 982 bis 1037° C erwärmt, bei dieser Temperatur gehalten, dann auf
427 bis 649 ° C vorgekühlt und bei dieser Temperatur bis zu einer vollständigen Umwandlung
von Austenit zu Perlit bzw. Bainit gehalten wird. Danach wird die Erwärmung auf Härtetemperatur
von 927° C, das Härten durch Abkühlung und das Anlassen bei 149 bis 204` C durchgeführt.
Im Ergebnis der Perlit- und Bainitumwandlung vor der Austenitbildung entstehen im
Stahlgefüge bei der Erwärmung auf die Härtetemperatur dünne Karbidschichten an den
Austenitkorngrenzen, die nach dem Härten erhalten bleiben und zu einer erhöhten Ermüdungsfestigkeit
beim Rollen beitragen.
[0003] Durch das genannte Verfahren werden hohe Betriebseigenschaften eines Werkzeugs aus
Schnellstahl infolge einer niedrigen Härtetemperatur und einer kleinen Zykluszahl
(maximal zwei) nicht gewährleistet, was es nicht gestattet, die feste Lösung mit karbidbildenden
Elementen maximal zu legieren, d.h., Hitzebeständigkeit, Härte, Festigkeit und andere
Eigenschaften von Schnellstahl zu erhöhen.
[0004] Es ist ebenfalls ein Verfahren zur Wärmebehandlung von übereutektischem Stahl mit
weniger als 10% Legierungselementen(US, A, 3922181) bekannt, welches eine Hochtemperaturaustenitisierung,
das isothermische Härten unter Halten bei einer Temperatur von 480 bis 720° C bis
zur vollständigen Austenit--Perlit-Umwandlung, eine wiederholte Erwärmung auf die
Austenitisierungstemperatur unterhalb der Temperatur der vollständigen Lösung von
Karbiden, das nachfolgende Härten durch Abkühlen und das Anlassen einschließt.
[0005] Durch das bekannte Verfahren wird ein feinkörniges Gefüge gewonnen, eine optimale
Verteilung der dispersen Karbide im Gefüge erzielt, die Entstehung von Härtemikrorissen
verhindert, wodurch die Eigenschaften positiv beeinflußt werden. Im Ergebnis wird
die Ermüdungsfestigkeit beim Kontakt um ein 2,5 bis 3faches, die Quetschgrenze um
30 bis 35%, erhöht und die Verschleißfestigkeit von übereutektischem Stahl nimmt zu.
[0006] Jedoch ist das genannte Wärmebehandlungsverfahren für Schnellstahl ungeeignet und
läßt nur niedrige Betriebseigenschaften des Werkzeugs, wie Verschleißfestigkeit, Festigkeit,
Hitzebeständigkeit u.a. erzielen. Das ist durch einen ungenügend hohen Legierungsgrad
der festen Lösung mit karbidbildenden Elementen infolge einer niedrigen Härtetemperatur
und einer kleinen Zykluszahl (nur zwei) bedingt.
[0007] Es ist ein Verfahren zur Herstellung einer Matrize zum Aluminiumpressen (JP, A, 61-250150)
bekannt, welches die Vorhomogenisierung bei einer Temperatur von 1100 bis 1300°C,
eine schnelle Abkühlung im heißen Medium und eine Wiedererwärmung auf 800 bis 900
C, das Härten und das Anlassen einschließt.
[0008] Das nach dem genannten Verfahren hergestellte Werkzeug hat eine hohe Maßstabilität,
Hochtemperaturfestigkeit, Zähigkeit und Hitzebeständigkeit. Jedoch werden die Betriebseigenschaften
des Werkzeugs aus Schnellstahl infolge eines niedrigen Legierungsgrades seiner festen
Lösung durch die genannte Wärmebehandlung nicht verbessert, der durch eine niedrige
Härtetemperatur und eine geringe Zykluszahl (maximal zwei) bedingt ist.
[0009] Es ist ebenfalls ein Verfahren zur Wärmebehandlung von gegossenem Schnellstahl (SU,
A, 1014938) bekannt, welches die Erwärmung oberhalb der Temperatur der polymorphen
Umwandlung, Thermozyklieren, Härten und Anlassen einschließt, wobei die Erwärmung
auf Härtetemperatur und die letzte Erwärmung auf die obere Temperatur beim Thermozyklieren
vereint werden. Dabei wird die Erwärmung beim Thermozyklieren auf eine Temperatur
um 20 bis 50° unterhalb der Schmelztemperatur, die der Temperatur der Normalhärtung
entspricht, und die Abkühlung auf eine Temperatur von mindestens 800 C durchgeführt.
Dann werden eine zusätzliche Abkühlung von der unteren Temperatur der Thermozyklierung
auf 700 C, das Halten während 4 bis 8 Stunden und die endgültige Abkühlung auf Raumtemperatur
vorgenommen.
[0010] Bei der Durchführung des genannten Verfahrens beträgt die optimale Zykluszahl beim
Thermozyklieren 5 bis 7 Zyklen, wobei sie von der Gefügeinhomogenität abhängt. Dabei
liegen die obere und die untere Grenze der Thermozyklierung in einem schmalen Temperaturintervall
zwischen der Temperatur der polymorphen (eutektischen) Umwandlung und der Temperatur
der Normalhärtung, und deswegen ist die Möglichkeit einer polymorphen Umwandlung überhaupt
ausgeschlossen. Das Thermozyklieren wird auf allen Wärmebehandlungsstufen bei konstanten
Werten der oberen und der unteren Temperatur durchgeführt.
[0011] Ein Nachteil dieses Verfahrens ist eine geringe Verschleißfestigkeit der nichtgegossenen
Werkzeuge aus (geschmiedetem und geglühtem, pulverigem u.a.) Schnellstahl. Das ist
dadurch bedingt, daß durch das Verfahren das eutektische Karbidnetz beseitigt wird,
das nur dem gegossenen Schnellstahl eigen ist, und für das Werkzeug aus geschmiedetem
und geglühtem bzw. aus pulverigem Schnellstahl mit bereits mechanisch bzw. auf eine
andere Weise zerkleinertem Karbidnetz ist das bekannte Verfahren nicht anwendbar.
Aus diesem Grund kann das aus gegossenem Schnellstahl hergestellte Werkzeug für die
Schnellzerspanung nicht eingesetzt werden.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Schnellstahl
zu schaffen, bei dem durch die Auswahl der optimalen Wärmebehandlungsbedingungen der
Legierungsgrad der festen Lösung mit karbidbildenden Elementen vergrößert, die Zerkleinerung
der Gefügeelemente (Körner, Karbide) und die Phasenverfestigung zustandegebracht wird,
wodurch die Schlagzähigkeit, Festigkeit, Härte und im Endergebnis die Standzeit des
Werkzeugs beim Einsatz sowie die Arbeitsleistung erhöht werden.
[0013] Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß in einem Verfahren zur Wärmebehandlung
von Schnellstahl, das das Thermozyklieren durch mehrfache Erwärmung und Abkühlung,
das Härten, bei dem die Erwärmung auf Härtetemperatur mit der letzten Erwärmung beim
Thermozyklieren auf Temperaturen oberhalb der Temperatur der polymorphen Umwandlung
vereint wird und das Anlassen einschließt, erfindungsgemäß das Thermozyklieren in
einem Temperaturintervall zwischen der Anfangstemperatur der Martensitumwandlung und
der Schmelztemperatur durchgeführt wird, das zwischen 160° C und 1305° C liegt.
[0014] Bei einer solchen Durchführung des Verfahrens werden die Gefügeelemente (Körner,
Karbide) zerkleinert, der Legierungsgrad der festen Lösung erhöht, die Phasenverfestigung
zustandegebracht, wodurch die Schlagzähigkeit, die Festigkeit und die Wärmebeständigkeit
von Schnellstahl vergrößert und im Endergebnis die Standzeit des Werkzeuges beim Einsatz
verlängert werden. Die Auswahl des Temperaturintervalls beim Thermozyklieren ist dadurch
bedingt, daß die Phasenumwandlungen und andere Gefügeveränderungen im genannten Temperaturintervall
leicht zustandekommen, durch die die Schnellstahleigenschaften verbessert werden.
Die obere Temperatur der thermozyklischen Erwärmung ist durch die Schmelztemperatur
begrenzt, weil oberhalb dieser Temperatur ein Abschmelzen und ein bedeutendes Wachstum
des Korns erfolgt, wodurch sich die mechanischen Eigenschaften von Schnellstahl unabhängig
von der Zahl der Thermozyklen stark verschlechtern. Die untere Temperatur der thermozyklischen
Abkühlung ist durch die Anfangstemperatur der Martensitumwandlung begrenzt, weil bei
mehrfacher Abkühlung unterhalb dieser Temperatur Martensitumwandlungen und andere
Gefügeveränderungen beginnen, die zu einer Verringerung der Festigkeit und der Zähigkeit,
insbesondere zur Entstehung eines schwer korrigierbaren Fehlers unter der Bezeichnung
"Naphtalinbruch", zu Härtemikrorissen u.s.w. führen. Die Anfangstemperatur der Martensitumwandlungen
hängt ihrerseits von der Erwärmung auf Härtetemperatur, der Schnellstahlsorte, der
Abkühlgeschwindigkeit und von anderen Faktoren ab.
[0015] Es ist vorteilhaft, daß der Schnellstahl bei der thermozyklischen Abkühlung zuerst
auf eine Temperatur von 1000 bis 1100° C vorgekühlt wird.
[0016] Dadurch wird eine vollständigere Phasenumwandlung, Diffusionsumverteilung der Legierungselemente
und der Temperaturausgleich auf dem Werkzeugquerschnitt erzielt, wodurch seine Deformation
verringert, die Schlagzähigkeit und die Wärmebeständigkeit erhöht und im Endergebnis
die Standzeit des Werkzeugs beim Einsatz verlängert wird. Beim Vorkühlen auf eine
Temperatur unterhalb 1000° C wird das Werkzeug in einen schwachplastischen Zustand
überführt, wodurch entweder die Schlagzähigkeit abnimmt oder Härterisse entstehen.
Wenn das Vorkühlen bei einer Temperatur oberhalb 1100" C durchgeführt wird, reicht
die Zeit für eine vollständige Diffusionsumverteilung der Elemente sowie für den Temperaturausgleich
auf dem Werkzeugquerschnitt nicht aus.
[0017] Es ist vorteilhaft, daß das Vorkühlen in Luft durchgeführt wird. Dadurch wird der
Abkühlvorgang einfacher und billiger, weil keine spezielle Schutzatmosphäre erforderlich
ist.
[0018] Es ist vorteilhaft, daß beim Thermozyklieren oberhalb der Temperatur der polymorphen
(eutektischen) Umwandlung Salzbäder eingesetzt werden, in die Karbonate und Mittel
zu deren Reduktion zusätzlich eingeführt werden.
[0019] Dadurch wird auf der Oberfläche von Schnellstahl eine Schicht mit erhöhter Härte
und Verschleißfestigkeit erzeugt oder die Oxydation und Entkohlung, von Stahl herabgesetzt.
Durch die Karbonate in Kombination mit den Mitteln zu deren Reduktion wird die Bildung
eines Reduktionsmediums gefördert.
[0020] Es ist vorteilhaft, daß als Karbonate Bariumkarbonat und Kaliumkarbonat eingesetzt
werden, durch die die Korrosionseinwirkung der Salzschmelze auf das zu behandelnde
Werkzeug stärker verringert wird.
[0021] Es ist vorteilhaft, daß als Mittel zur Reduktion der Karbonate Kalzium- und Siliziumkarbide
eingesetzt werden.
[0022] Dadurch wird die Oxydation und die Entkohlung der Werkzeugoberfläche verringert,
weil die genannten Reduktionsmittel als zusätzliche Spender von Kohlenstoff in der
Salzschmelze dienen, der an der Bildung der Reduktionsatmosphäre beteiligt ist.
[0023] Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Beschreibung von konkreten Durchführungsbeispielen
erläutert.
[0024] Das erfindungsgemaße Verfahren zur Wärmebehandlung von Schnellstahl, vorzugsweise
für Schneidwerkzeuge, wird folgenderweise durchgeführt.
[0025] Ein Werkzeug aus Schnellstahl wird durch das Thermozyklieren behandelt, wobei es
aus Salzbädern für die Stahlerwärmung in Salzbäder für die Abkühlung aufeinanderfolgend
übertragen wird. Nach der Abkühlung wird das Werkzeug in die gleichen Bäder für die
Erwärmung zurückgebracht und der Vorgang wird wiederholt. Die Temperatur der Bäder
für die thermozyklische Erwärmung und Abkühlung wird im Temperaturintervall zwischen
der Schmelztemperatur und der Anfangstemperatur der Martensitumwandlungen variiert.
[0026] Die letzte Erwärmung beim Thermozyklieren wird mit der Erwärmung auf Härtetemperatur
vereint, wobei das Werkzeug aus dem Bad für die thermozyklische Abkühlung unmittelbar
ins Bad für die Erwärmung auf Härtetemperatur übertragen wird. Dabei wird die Temperatur
der letzten thermozyklischen Erwärmung im Temperaturintervall zwischen der Temperatur
der polymorphen (eutektischen) Umwandlung und der Schmelztemperatur variiert. Mit
dem Halten bei dieser Härtetemperatur und dem nachfolgenden Abkühlen im Härtemedium
wird der Härtevorgang abgeschlossen.
[0027] Nach dem Härten wird das Werkzeug zwei- bzw. dreimal angelassen, wobei die erste
Anlaßoperation bei 300 bis 650° C während 0,5 bis 60 min und die nächsten Anlaßoperationen
bei 540 Bis 560° C während 1 bis 1,5 h in Abhängigkeit von der Stahlsorte und der
Werkzeuggröße durchgeführt werden.
[0028] Bei der thermozyklischen Abkühlung wird das Werkzeug während 3 bis 10 s auf eine
Temperatur von 1000 bis 1100° C in der Luft vorgekühlt.
[0029] Oberhalb der Temperatur der polymorphen Umwandlung wird das Thermozyklieren in den
Salzbädern durchgeführt, in die Bariumkarbonat bzw. Kaliumkarbonat und Mittel zu deren
Reduktion, Kalziumkarbid bzw. Siliziumkarbid zusätzlich eingeführt werden. Beim Thermozyklieren
unterhalb der Temperatur der polymorphen Umwandlung werden beliebige bekannte Salz-
und Alkalischmelzen bzw. Warmöl eingesetzt. Die Anzahl der Salzbäder hängt von den
ausgewählten Temperaturen der thermozyklischen Erwärmung und Abkühlung sowie vom Automatisierungsgrad
des Wärmebehandlungsvorganges ab. Die Haltedauer bei mehrfacher Erwärmung und Abkühlung
richtet sich nach den allgemein geltenden Normen.
[0030] Beispiel 1. Ein Werkzeug, beispielsweise Schaftfräser aus Schnellstahl P18 mit einem
Durchmesser von 8 mm, wird in ein Salzbad mit der Temperatur 850 ° C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 62% BaCl
2 + 18% NaCl + 10% K
2CO
2 +10% Sic einschließt, und während 5 min erwärmt. Dann wird das Werkzeug in ein Bad
mit der Zusammensetzung Nr. 2 übertragen, die 92% BaCl
2 + 3% BaC0
3 +5% CaC
2 enthält und eins Temperatur von 1305 C hat, die der Schmelztemperatur des zu behandelnden
Schnellstahls entspricht und gleichzeitig die obere Temperaturgrenze der Thermozyklierung
ist. Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 0,5 min gehalten, dann im Salzbad
mit der Zusammensetzung Nr. 1 auf eine Temperatur von 850° C abgekühlt, die oberhalb
der Anfangstemperatur der Martensitumwandlungen (160°C) und folglich oberhalb der
unteren Temperaturgrenze der Thermozyklierung, liegt. Mit dem Halten bei dieser Temperatur
während 15 min wird der erste Zyklus der Thermozyklierung abgeschlossen.
[0031] Der zweite und die nachfolgenden Zyklen beginnen mit der Übertragung des Werkzeuges
aus dem Bad mit der Temperatur 850 C und der Zusammensetzung Nr. 1 in das Salzbad
mit der Temperatur 1305°c und der Zusammensetzung Nr. 2 und werden mit der Abkühlung
des Werkzeugs im vorigen Salzbad mit der Temperatur 850 C und der Zusammensetzung
Nr. 1 abgeschlossen. Solche Zyklen werden 4mal wiederholt. Beim letzten, dem fünften
Zyklus der Thermozyklierung wird das Werkzeug aus dem Bad mit der Temperatur 850°
C und der Zusammensetzung Nr. 1 in ein Bad mit der Temperatur 1270° C und der Zusammensetzung
Nr. 2 übertragen und auf Härtetemperatur erwärmt. Auf diese Weise wird in diesem Salzbad
die Erwärmung auf Härtetemperatur und die letzte Erwärmung beim Thermozyklieren vereint.
Die Härtetemperatur 1270° C ist höher als die Temperatur der polymorphen (eutektischen)
Umwandlung, die für den genannten Stahl 815° C beträgt. Nach dem Halten bei der Härtetemperatur
1270° C während 2 min wird die Abkühlung zuerst unter isothermischem Halten während
10 min bei 650 C in einem Bad mit der Zusammensetzung Nr. 3,die 30% BaCl
2 + 20% Nacl + 50% CaCl
2 enthält, und dann in der Luft auf die Hallentemperatur durchgeführt. Nach dem Härten
wird ein dreimaliges Anlassen durchgeführt: die erste Anlaßoperation bei 600° C während
10 min, die zweite und die dritte bei 560° C während je 1 h im Bad mit der Zusammensetzung
Nr. 3.
[0032] Beispiel 2. Ein Werkzeug wird in ein Salzbad mit der Temperatur 850° C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 66% BaCl
2 + 19% NaC1 + 9% K
2C0
3 + 6% CaC
2 einschließt, und während 3 min erwärmt. Dann wird das Werkzeug im Öl abgekühlt, das
auf eine Temperatur von 160°C erwärmt ist, die der Anfangstemperatur der Martensitumwandlungen
entspricht und gleichzeitig die untere Temperaturgrenze der Thermozyklierung ist.
Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 5 min gehalten und damit wird der
erste Zyklus der Thermozyklierung abgeschlossen.
[0033] Der zweite und die nachfolgenden Zyklen beginnen mit der Übertragung des Werkzeuges
aus dem auf 160°C erwärmten Öl in das Salzbad mit der Temperatur 850 C und der Zusammensetzung
Nr. 1 und werden mit dem Abkühlen des Werkzeuges wieder im auf 160
0 C erwärmten Öl abgeschlossen. Dabei liegt die Temperatur 850°C unterhalb der Schmelztemperatur
(1305°C) und folglich unterhalb der oberen Temperaturgrenze der Thermozyklierung.
Solche Zyklen werden 5 mal wiederholt. Beim letzten, dem sechsten Zyklus der Thermozyklierung
wird das Werkzeug aus dem auf 160°C erwärmten Öl in ein Bad mit der Temperatur 1270°
C und mit der Zusammensetzung Nr. 2 auf der Basis von 92% BaCl
2 + 4% BaC0
2 + 4% CaC
2 übertragen und auf Härtetemperatur erwärmt. Auf diese Weise wird in diesem Salzbad
die Erwärmung auf Härtetemperatur und die letzte Erwärmung beim Thermozyklieren vereint.
Die Härtetemperatur 1270° C ist höher als die Temperatur der polymorphen (eutektischen)
Umwandlung, die für den genannten Stahl 815°C beträgt. Nach dem Halten bei der Härtetemperatur
1270°C während 2,5 min wird die Abkühlung zuerst unter isothermischem Halten während
15 min bei 560° C im Bad mit der Zusammensetzung Nr. 3, die 30% BaCl
2 + 20% NaCl + 50% CaCl
2 einschließt, und dann in Luft auf die Hallentemperatur durchgeführt. Nach dem Härten
wird ein dreimaliges Anlassen durchgeführt: die erste Anlaßoperation bei 300°C während
1 h in einem Elektroofen, die zweite und die dritte bei 560°C während je 1 h im Bad
mit der Zusammensetzung Nr. 3.
Beispiel 3.
[0034] Ein Werkzeug wird in ein Salzbad mit der Temperatur 800°C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 78% BaCl
2 + 21,3% NaCl + 0,7% Na
2B
4O
7 einschließt, und während 5 min erwärmt. Dann wird das Werkzeug in ein Salzbad mit
der Zusammensetzung Nr. 2, die 90% BaCl
2 +
5% BaC0
3 + 5% SiC enthält, und mit der Temperatur 1100°C übertragen, die unterhalb der Schmelztemperatur
(1305°C) und folglich unterhalb der oberen Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt.
Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 2,5 min gehalten und dann im Salzbad
mit der Zusammensetzung Nr. 1 auf die Temperatur 800°C abgekühlt, die oberhalb der
Anfangstemperatur der Martensitumwandlungen (160°C) und folglich oberhalb der unteren
Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt. Mit dem Halten bei dieser Temperatur
während 15 min wird der erste Zyklus der Thermozyklierung abgeschlosssen. Der zweite
und die nachfolgenden Zyklen beginnen mit der Übertragung des Werkzeugs aus dem Bad
mit der Temperatur 800°C und der Zusammensetzung Nr. 1 in das Bad mit der Temperatur
1100°C und der Zusammensetzung Nr. 2 und werden mit der Abkühlung des Werkzeugs im
vorigen Bad mit der Temperatur 800°C und der Zusammensetzung Nr. 1 abgeschlossen.
Solche Zyklen werden 7mal wiederholt. Beim letzten, dem achten Zyklus der Thermozyklierung
wird das Werkzeug aus dem Bad mit der Temperatur 800°C und der Zusammensetzung Nr.
1 ins Bad mit der Temperatur 1100°C und der Zusammensetzung Nr. 2 übertragen und auf
Härtetemperatur erwärmt. Auf diese Weise wird in diesem Salzbad die Erwärmung auf
Härtetemperatur und die letzte Erwärmung beim Thermozyklieren vereint. Die Härtetemperatur
1100° C ist höher als die Temperatur der polymorphen (eutektischen) Umwandlung, die
für den genannten Stahl 815°C beträgt. Nach dem Halten bei der Härtetemperatur 1100°C
während 2,5 min wird die Abkühlung unter isothermischem Halten während 10 min bei
560°C im Salzbad mit der Zusammensetzung Nr. 3 auf der Basis von 30% BaCl
2 + 20% NaCl + 50% CaCl
2 und dann in Luft auf die Hallentemperatur durchgeführt. Nach dem Härten wird ein
dreimaliges Anlassen durchgeführt: die erste Anlaßoperation bei 650°C während 1 min,
die zweite und die dritte bei 560°C während je 1 h im Bad mit der Zusammensetzung
Nr. 3.
Beispiel 4.
[0035] Ein Werkzeug wird in ein Salzbad mit der Temperatur 850°C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 70% BaCl
2 +20% NaCl + 7% K
2C0
3 + 3% CaC
2 einschließt, und während 4 min erwärmt. Dann wird das Werkzeug in ein Bad mit der
Zusammensetzung Nr. 2, die 93% BaCl
2 + 2% BaC0
3 + 5% SiC enthält, und mit der Temperatur 1270° C übertragen, die unterhalb der Schmelztemperatur
(1305°C) und folglich unterhalb der oberen Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt.
Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 2 min gehalten, dann zuerst in der
Luft während 5 s auf eine Temperatur von 1100°C vorgekühlt und danach in ein Salzbad
mit der Zusammensetzung Nr. 3 auf der Basis von 30% BaCl
2 + 20% NaCl + 50% CaCl
2 und mit der Temperatur 650° C übertragen, die oberhalb der Anfangstemperatur der
Martensitumwandiungen (160° C) und folglich oberhalb der unteren Temperaturgrenze
der Thermozyklierung liegt. Mit dem Halten bei dieser Temperatur während 10 min wird
der erste Zyklus der Thermozyklierung des Werkzeugs abgeschlossen. Der zweite und
die nachfolgended Zyklen beginnen mit der Übertragung des Werkzeuges aus dem Salzbad
mit der Temperatur 650°C und der Zusammensetzung Nr. 3 in das Salzbad mit der Temperatur
1270° C und der Zusammensetzung Nr. 2 und werden zuerst mit dem Vorkühlen und dann
mit der Abkühlung des Werkzeugs im vorherigen Salzbad mit der Temperatur 650° C und
der Zusammensetzung Nr. 3 abgeschlossen. Solche Zyklen werden 3mal wiederholt. Beim
letzten, dem vierten Zyklus der Thermozyklierung wird das Werkzeug aus dem Bad mit
der Temperatur 650 °C und der Zusammensetzung Nr. 3 ins Salzbad mit der Temperatur
850 °C und der Zusammensetzung Nr. 1 übertragen und auf Härtetemperatur erwärmt. Auf
diese Weise wird in diesem Salzbad die Erwärmung auf Härtetemperatur und die letzte
Erwärmung beim Thermozyklieren vereint. Die Härtetemperatur 850 °C ist höher als die
Temperatur der polymorphen (eutektischen) Umwandlung, die für den genannten Stahl
815° C beträgt. Nach den Halten bei der Härtetemperatur 850° C während 3 min wird
die Abkühlung in Öl auf die Hallentemperatur durchgeführt. Nach dem Härten wird ein
dreimaliges Anlassen durchgeführt: die erste Anlaßoperation bei 350° C während 1 h
in einem Elektroofen, die zweite und die dritte bei 560° C während je 1 h im Bad mit
der Zusammensetzung Nr. 3.
Beispiel 5.
[0036] Ein Werkzeug wird in ein Salzbad mit der Temperatur 800 C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 78% BaCl
2 + 21,3% NaCl + 0,7% Na
2B
40
7 einschließt, und während 5 min erwarmt. Dann wird das Werkzeug in ein Bad mit der
Zusammensetzung Nr. 2 auf der Basis von 30% BaCl
2 + 20% NaC1 + + 50% Ca Cl
2 und mit der Temperatur 580° C übertragen, die oberhalb der Anfangstemperatur der
Martensitumwandlungen (160° C) und folglich oberhalb der unteren Temperaturgrenze
der Thermozyklierung liegt. Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 10 min
gehalten, und damit wird der erste Zyklus der Thermozyklierung abgeschlossen. Der
zweite und der dritte Zyklus beginnen mit der Übertragung des Werkzeugs aus dem Bad
mit der Temperatur 560° C und mit der Zusammensetzung Nr. 2 in das Salzbad mit der
Temperatur 800° C und der Zusammensetzung Nr. 1 und werden mit der Abkühlung im vorigen
Bad mit der Temperatur 560° C und der Zusammensetzung Nr. 2 abgeschlossen. Solche
Zyklen werden 3mal wiederholt. Beim vierten Zyklus wird das Werkzeug aus dem Bad mit
der Temperatur 560 °C und der Zusammensetzung Nr. 2 in ein Bad mit der Zusammensetzung
Nr. 3 auf der Basis von 94% BaCl
2 + 1 % BaCO
s + 5% CaC
2 und mit der Temperatur 1270° C übertragen, die unterhalb der Schmelztemperatur (1305°C)
und folglich unterhalb der oberen Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt. Das
Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 2,5 min gehalten, dann zuerst in Luft
während 7 s auf eine Temperatur von 1100°C vorgekühlt und danach in das Salzbad mit
der Temperatur 800° C und der Zusammensetzung Nr. 1 übertragen, wo es während 5 min
gehalten wird. Der fünfte Zyklus beginnt mit der Übertragung des Werkzeuges aus dem
Salzbad mit der Temperatur 800° C und der Zusammensetzung Nr. 1 ins Salzbad mit der
Temperatur 1270° C und der Zusammensetzung Nr. 3 und wird mit dem Vorkühlen in Luft
und dann mit der Abkühlung des Werkzeuges im vorigen Salzbad mit der Temperatur 800
°C und der Zusammensetzung Nr. 1 abgeschlossen. Die Zyklen werden 2mal wiederholt.
Beim letzten, dem sechsten Zyklus der Thermozyklierung wird das Werkzeug aus dem Bad
mit der Temperatur 800° C und der Zusammensetzung Nr. 1 in ein Bad mit der Temperatur
1305°C und der Zusammensetzung Nr. 3 übertragen und auf Härtetemperatur erwärmt. Auf
diese Weise wird in diesem Salzbad die Erwärmung auf Härtetemperatur und die letzte
Erwärmung beim Thermozyklieren vereint. Die Härtetemperatur 1305°C ist hoher als die
Temperatur der polymorphen (eutektischen) Umwandlung (815°C) und entspricht gleichzeitig
der Schmelztemperatur von diesem Stahl. Nach dem Halten bei der Härtetemperatur 1305°C
während 0,5 min wird zuerst die Abkühlung in Luft auf eine Temperatur von 1000°C während
10 s und danach im Salzbad mit der Temperatur 560°C und der Zusammensetzung Nr. 2
durchgeführt. Mit dem Halten bei der Temperatur 560°C wahrend 10 min und mit dem Vorkühlen
in Luft auf die Hallentemperatur wird der Härtungsvorgang abgeschlossen. Nach dem
Härten wird ein dreimaliges Anlassen bei 560° C je 1 h im Bad mit der Zusammensetzung
Nr. 2 durchgeführt.
Beispiel 6.
[0037] Ein Werkzeug wird in ein Salzbad mit der Temperatur 850° C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 62% BaCl
2 + + 18% NaCl + 10% K
2COs + 10% CaC
2 einschließt, und während 5 min erwärmt. Dann wird das Werkzeug in ein Bad mit der
Zusammensetzung Nr. 2, die 93% BaCl
2 + 2% BaC0
3 + 5% SiC enthält, und mit der Temperatur 1320° C übertragen, die oberhalb der Schmelztemperatur
(1305°C) und folglich oberhalb der oberen Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt.
Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 0,5 min gehalten, danach zuerst in
Luft während 7 s vorgekühlt und dann in ein Salzbad mit der Zusammensetzung Nr. 3
auf der Basis von 30% BaCl
2 +20% NaC1 + 50% CaCl
2 und mit der Temperatur 650° C übertragen, die oberhalb der Anfangstemperatur der
Martensitumwandlungen (160° C) und folglich oberhalb der unteren Temperaturgrenze
der Thermozyklierung liegt. Mit dem Halten bei dieser Temperatur während 10 min wird
der erste Zyklus der Thermozyklierung des Werkzeugs abgeschlossen. Der zweite und
die nachfolgenden Zyklen beginnen mit der Übertragung des Werkzeugs aus dem Salzbad
mit der Temperatur 650°C und der Zusammensetzung Nr. 3 in das Salzbad mit der Temperatur
1320° C und der Zusammensetzung Nr. 2 und werden zuerst mit den Vorkühlen in Luft
und dann mit der Abkühlung des Werkzeugs im vorigen Salzbad mit der Temperatur 650
0 C und der Zusammensetzung Nr. 3 abgeschlossen. Solche Zyklen werden 4mal wiederholt.
Beim letzten, dem fünften Zyklus der Thermozyklierung wird das Werkzeug aus dem Bad
mit der Temperatur 650° C und der Zusammensetzung Nr. 3 in ein Bad mit der Temperatur
1270°C und der Zusammensetzung Nr. 2 übertragen und auf Härtetemperatur erwärmt. Auf
diese Weise wird in diesem Salzbad die Erwärmung auf Härtetemperatur und die letzte
Erwärmung beim Thermozyklieren vereint. Die Härtetemperatur 1270 C ist höher als die
Temperatur der polymorphen (eutektischen) Umwandlung, die für den genannten Stahl
815° C beträgt. Nach dem Halten bei der Härtetemperatur 1270°C während 2 min wird
die Abkühlung unter isothermischem Halten während 15 min bei 650°C im Bad mit der
Zusammensetzung Nr. 3 und dann in Luft auf die Hallentemperatur durchgeführt. Nach
dem Härten wird ein dreimaliges Anlassen bei 560 C während je 1 h im Bad mit der Zusammensetzung
Nr. 3 durchgeführt.
Beispiel 7.
[0038] Ein Werkzeug wird in ein Salzbad mit der Temperatur 850°C und der Zusammensetzung
Nr. 1 eingebracht, die 66% BaCl
2 + 19% NaCl + 10% K
2C0
3 + 5% SiC einschließt, und während 3 min erwärmt. Dann wird das Werkzeug in ein Bad
mit der Zusammensetzung Nr. 2, die 95% BaCl
2 + 1% BaCO
3 + 4% SiC enthält, und mit der Temperatur 1270°C übertragen, die unterhalb der Schmelztemperatur
(1305°C) und folglich unterhalb der oberen Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt.
Das Werkzeug wird bei dieser Temperatur während 2 min gehalten, dann zuerst in Luft
während 5 s auf eine Temperatur von 1100°C und danach in Öl abgekühlt, das die Hallentemperatur
hat, die unterhalb der Anfangstemperatur der Martenisitumwandlungen und folglich unterhalb
der unteren Temperaturgrenze der Thermozyklierung liegt. Das Werkzeug wird bei dieser
Temperatur während 5 min gehalten und damit wird der erste Zyklus der Thermozyklierung
abgeschlossen. Der zweite und die nachfolgenden Zyklen beginnen mit der Übertragung
des Werkzeugs aus dem Öl ins Salzbad mit der Temperatur 1270°C und der Zusammensetzung
Nr. 2 und werden mit der Abkühlung zuerst in Luft und dann im Öl bis auf die Hallentemperatur
abgeschlossen. Diese Zyklen werden 3mal wiederholt. Beim letzten, dem vierten Zyklus
der Thermozyklierung wird das Werkzeug aus dem Öl mit der Hallentemperatur in das
Bad mit der Temperatur 1270 C und mit der Zusammensetzung Nr. 2 übertragen und auf
Härtetemperatur erwärmt. Auf diese Weise wird in diesem Salzbad die Erwärmung auf
Härtetemperatur und die letzte Erwärmung beim Thermozyklieren vereint. Die Härtetemperatur
1270°C ist höher als die Temperatur der polymorphen (eutektischen) Umwandlung, die
für den genannten Stahl 815°C beträgt. Nach dem Halten bei der Härtetemperatur 1270°C
während 2 min wird die Abkühlung zuerst in Luft während 5 s auf eine Temperatur von
1100°C und dann in Öl auf die Hallentemperatur durchgeführt. Nach dem Härten wird
ein dreimaliges Anlassen bei 560° während je 1 h im Bad mit der Zusammensetzung Nr.
3 durchgeführt, die 30% eaCl
2 + 20% NaCl + 50% CaCl
2 einschließt.
[0039] Die Verschleißfestigkeit des erfindungsgemäß wärmebehandelten Werkzeuges wurde nach
den Ergebnissen der Prüfung von Dreizahn-Schaftfräsern aus Stahl P18 (18% W) mit einem
Durchmesser von 8 mm beim Gegenlauffräsen von Baustahl (0,45% C), Sorte 12050 (CSSR),
mit einer Harte HV
30 =180 auf einer Fräsmaschine vom Typ 676RU 4 mit Normwerten: Schnittgeschwindigkeit
V
c = 33,4 m/min (1330 U/min) bei einem Vorschub f
z = 0,010 mm/Zahn (42 mm/min), Schnittiefe a
D = 2 mm, Fräsbreite a
f = 5 mm sowie unter Bedingungen einer Überschreitung der Normwerte: Schnittgeschwindigkeit
V
c =41,6 m/min (1655 U/min) bei einem Vorschub f
z = 0,010 mm/Zahn (52 mm/min), Schnittiefe ap = 2 mm, Fräsbreite a
f = 5 mm bestimmt. Dabei wurde die gewöhnliche Methodik zur experimentellen Bestimmung
der Verschleißfestigkeit von Schneidwerkzeugen durch die Konstruktion einer Abhängigkeit
zwischen dem Zahnkantenverschleiß und der Einsatzdauer des Fräsers angewandt. Bei
einem (als Kriterium dienenden) Verschleißbetrag von 0,35 mm wurde die Einsatzdauer
der geprüften Fräser verglichen. Die Standzeit wurde als Mittelwert aus der Prüfung
von 3 bis 5 Fräsern ermittelt, die unter gleichen Bedingungen wärmebehandelt wurden.
[0040] Die Ergebnisse der Untersuchung der Verschleißfestigkeit der gemäß den angeführten
Beispielen wärmebehandelten Fräser aus Schnellstahl sind in der Tabelle zusammengefaßt.
[0041] Die angeführten Daten zeugen davon, daß bei der traditionellen Wämebehandlung des
Fräsers seine Einsatzdauer bis zum Abstumpfen mit zunehmender Schnittgeschwindigkeit
abnimmt, während die Standzeit des Werkzeugs mit der Wärmebehandlung nach den erfindungsgemäßen
Verfahren erhöht wird.
[0042] Aus der Analyse der Ergebnisse folgt, daß das erfindungsgemäße Verfahren im Vergleich
zur traditionellen Wärmebehandlung von Schneidwerkzeugen aus Schnellstahl es gestattet,
seine Verschleißfestigkeit bei normalen Zerspannungsbedingungen um 10 bis 40%, bei
der Schnellzerspanung um 20 bis 70% zu erhöhen und die Arbeitsleistung durch eine
Vergrößerung des Vorschubs von 42 mm/min auf 52 mm/min um 24% zu steigern.

[0043] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in beliebigen Werkzeugmaschinen, Gerätebau- und
radiotechnischen Produktionsstätten eingesetzt werden, die mit Ausrüstungen für die
Wärmebehandlung von Schnellstahl ausgestattet sind.