[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühleinrichtung für mehrere durch einen Verdampfer
geführte Kühlmittelkreise für zu kühlende Geräte, auch stark unterschiedlichen Kühlleistungsbedarfs,
im einzelnen nach Patentanspruch 1.
[0002] Kühlgeräte für wechselnden Volumenstrom oder allgemein für wechselnde Kühlleistung
sind in der Praxis nur mit verhältnismäßig hohem Aufwand bereitzustellen. Die Realisierung
wird um so schwieriger, je mehr Kühlmittelkreisläufe, insbesondere bei wechselnder
Kühlleistung, zu betreiben sind. Wenn die Kühleinrichtung für hohe Leistung ausgelegt
ist, besteht bei niedriger Leistung Gefahr, daß Einfrierungen auftreten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kühleinrichtung zu entwickeln, deren
Kühlleistung in einfacher Weise vom Kühlmitteldurchsatz in den sekundären Kühlmittelkreisen
abhängt. Die Lösung der geschilderten Aufgabe besteht in einer Kühleinrichtung nach
Patentanspruch 1. Der Verdampfer ist in einem Kältemittelkreis mit weiteren Bauteilen,
wie Verdichter, Kondensator und Expansionsventil, angeordnet. Ein Thermostat schaltet
in Abhängigkeit von der vor dem Verdampfer gemessenen Temperatur des Kühlmittels der
sekundären Kühlkreise den Verdichter ein, wenn die Schalttemperatur des Kühlmittels
erreicht wird. Der Verdichter wird abgeschaltet, wenn die Schalttemperatur unterschritten
wird. Ein Bypaßventil ist in einer Bypaßleitung zwischen Anschlußstellen der Kältemittelleitung
hinter dem Verdichter einerseits und hinter dem Expansionsventil andererseits von
einem Drucksensor in der Kältemittelleitung gesteuert. Der Drucksensor ist in Strömungsrichtung
des Kältemittels vor dem Verdichter angeordnet. Er steuert das Bypaßventil so, daß
bei einem Mindestdruck im Verdampfer, der aus Gründen der Sicherheit gegen Einfrieren
des Kühlmittels - in einem der Sekundärkreise - im Verdampfer nicht unterschritten
werden soll, es geöffnet wird. Bai einem bestimmten Druck im Verdampfer oberhalb des
Mindestdrucks wird das Bypaßventil geschlossen. Die Kühlleistung der Kühleinrichtung
paßt sich durch die besondere Steuerung des Verdichters unterschiedlichem Mengendurchsatz
bzw. Leistung in den sekundären Kühlmittelleitungen an, wobei durch die besondere
Bypaßsteuerung ein Einfrieren des Kühlmittels im Verdichter vermieden wird, so daß
die volle Leistungsanpassung sinnvoll ermöglicht wird.
[0004] Die Anpassung der Kälteleistung der Kühleinrichtung geht so weit, daß das Kühlmittel
in einzelnen Kühlmittelkreisläufen auch stehen kann, so daß also vom jeweiligen Kühlmittelkreis
keine Kühlleistung zu erbringen ist.
[0005] Der Verdampfer kann bei zwei Kühlmittelkreisen besonders einfach einen Koaxialaufbau
aus Mantelrohr, Mittelrohr und Innenrohr aufweisen, so daß sich drei koaxial angeordnete
Ringräume ergeben. Der äußere und der innere Ringraum kann von je einem Kühlmittel
in einer Richtung durchflossen werden, wobei in Gegenrichtung zur Durchströmung des
Kühlmittels das Kältemittel im mittleren Ringraum durchgeleitet wird. Ein derartiger
Koaxialrohraufbau ist für sich gesehen bekannt (DE-GM 84 07 854).
[0006] Nach einer Weiterbildung der Kühleinrichtung weist der Thermostat einen Temperatursensor
auf, an dem die Leitungen sämtlicher Kühlmittelkreise vorbeigeführt sind. Dadurch
wird die Kühlmitteltemperatur gemittelt und eine einfache Regelung erst ermöglicht,
da Einzelsensoren an der jeweiligen Kühlmittelleitung bei Kühlmittelstillstand keine
Signalveränderung ergäben, so daß eine Regelung mit einfachen Mitteln nicht sinnvoll
möglich wäre. Als Kühlmittel in den sekundären Kühlmittelkreisen kann Wasser eingesetzt
werden.
[0007] Die Erfindung soll anhand eines in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels für zwei Kühlmittelkreise und einen Kältemittelkreis näher erläutert
werden:
[0008] Die Kühleinrichtung weist im Ausführungsbeispiel zwei durch einen Verdampfer 1 geführte
Kühlmittelkreise 2 und 3 auf. Zu kühlende Geräte können an den Anschlußbuchsen 4 angeschlossen
werden, die die Kühlmittelkreise jeweils vervollständigen. Außer dem Verdampfer 1
liegen im Kältemittelkreis 5 ein Verdichter 6, ein Kondensator 7 und ein Expansionsventil
8. Das Epansionsventil 8 ist in üblicher Weise mittels Temperatur- oder zusätzlicher
Drucksteuerung im Durchsatz so gesteuert, daß gerade so viel Kältemittel durchgelassen
wird, daß es im Verdampfer 1 noch nahezu vollständig verdampfen kann. Zusatzlich kann
in an sich bekannter Weise ein Trockner 9 dem Expansionsventil 8 in Strömungsrichtung
vorgeschaltet sein. Die Strömungsrichtung ist durch Strömungspfeile 10 veranschaulicht.
[0009] Wesentlich ist, daß ein Thermostat 11 in Abhängigkeit von der vor dem Verdampfer
1 gemessenen Temperatur des Kühlmittels der Kühlkreise den Verdichter 6 einschaltet,
wenn die Schalttemperatur des Kühlmittels erreicht wird und den Verdichter abschaltet,
wenn die Schalttemperatur unterschritten wird. Weiter ist wesentlich, daß ein Bypaßventil
12 in eine Bypaßleitung 13 zwischen Anschlußstellen der Kältemittelleitung hinter
dem Verdichter 6 einerseits und hinter dem Expansionsventil 8 andererseits von einem
Drucksensor 14 im Kältemittelkreis gesteuert wird, der vor dem Verdichter 6 angeordnet
ist und der folgendermaßen steuert:
Bei einem Mindestdruck im Verdampfer 1, der aus Gründen der Sicherheit gegen Einfrieren
des Kühlmittels im Verdampfer nicht unterschritten werden soll, wird das Bypaßventil
12 geöffnet. Bei einem bestimmten Druck im Verdampfer oberhalb des Mindestdrucks
wird das Bypaßventil 12 geschlossen. Das Kühlmittel im Verdampfer könnte anderenfalls
besonders dann einfrieren, wenn das Kühlmittel in einem Kühlkreislauf zum Stehen
kommt. Bei der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung kann die angeforderte Kühlleistung
so weit zurückgehen, daß einige Kühlkreise zum Stillstand kommen. Im Ausführungsbeispiel
kann einer von zwei Kühlkreisen abgeschaltet werden, ohne daß der Betrieb der Kühleinrichtung
beeinträchtigt wird. Der Drucksensor 14 ist funktionell Teil des Pressostaten 16.
[0010] Bei zwei Kühlmittelkreisen 2 und 3 kann der Verdampfer 1 einen Koaxialrohraufbau
aufweisen, aus Mantelrohr, Mittelrohr und Innenrohr. Von den sich ergebenden koaxial
angeordneten Ringräumen kann der äußere dem Kühlmittelkreis 3 und der innere dem
Kühlmittelkreis 2 zur Verfügung gestellt werden. Durch den mittleren Ringraum strömt
dann das Kältemittel. Der äußere Ringraum kann vorteilhafterweise für einen Kühlmittelkreis
für größere Kühlleistung als in einem am inneren Ringraum angeschlossenen Kühlmittelkreise
zur Verfügung gestellt werden, da der äußere Ringraum größere wärmetauschende Flächen
aufweist.
[0011] An einem Temperatursensor 15 des Thermostaten 11 werden vorteilhafterweise die Leitungen
sämtlicher Kühlmittelkreise vorbeigeführt. Der Temperatursensor 15 ist funktionell
Teil des Thermostaten 11. Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Leitungen der Kühlmittelkreise
2 und 3 am Temperatursensor vorbeigeführt. Selbst wenn das Kühlmittel in einem Kühlmittelkreis
zum Stillstand kommt, da in diesem Kreis überhaupt keine Kühlung mehr erforderlich
ist, wird so auf einfache Weise vom Temperatursensor 15 ein einfach verwertbares Signal
ermittelt. Wenn der Kühlmittelkreis 3 beispielsweise für 500 W Kühlleistung ausgelegt
ist und der Kühlmittelkreis 2 für 300 W, kann beim Stillstand des Kühlmittels im Kühlmittelkreis
3 die vom Kältemittelkreis 5 bereitgestellte Kühlleistung in dem Maß heruntergefahren
werden, wie sich die Temperatur am Temperatursensor 15 wegen verringerten Kältebedarfs
erniedrigt. Das Kühlmittel in den Kühlkreisen 2 und 3 kann Wasser sein.
[0012] Für die Kühleinrichtung, die stark unterschiedlichen Kühlleistungsbedarf berücksichtigt,
sind beispielsweise ein Einsatzgebiet Lithotripsiegeräte.
1. Kühleinrichtung für mehrere durch einen Verdampfer (1) geführte Kühlmittelkreise
(2, 3) für zu kühlende Geräte, auch stark unterschiedlichen Kühlleistungsbedarfs,
dessen Verdampfer (1) in einem Kältemittelkreis (5) mit weiteren Bauteilen, wie Verdichter
(6), Kondensator (7) und Expansionsventil (9) angeordnet ist, wobei
- ein Thermostat (11) in Abhängigkeit von der vor dem Verdampfer (1) gemessenen Temperatur
des Kühlmittels der Kühlkreise den Verdichter (6) einschaltet, wenn die Schalttemperatur
des Kühlmittels erreicht wird und den Verdichter (6) abschaltet, wenn die Schalttemperatur
unterschritten wird und
- ein Bypaßventil (12) in einer Bypaßleitung (13) zwischen Anschlußstellen der Kältemittelleitung
hinter dem Verdichter (6) einerseits und hinter dem Expansionsventil (8) andererseits
von einem Drucksensor (14) im Kältemittelkreis, der vor dem Verdichter (6) angeordnet
ist, gesteuert wird, derart, daß bei einem Mindestdruck im Verdampfer (1), der aus
Gründen der Sicherheit gegen Einfrieren des Kühlmittels im Verdampfer nicht unterschritten
werden soll, das Bypaßventil (12) öffnet und bei einem bestimmten Druck im Verdampfer
oberhalb des Mindestdrucks das Bypaßventil (12) geschlossen wird.
2. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer bei zwei Kühlmittelkreisen einen Koaxialrohraufbau aus Mantelrohr,
Mittelrohr und Innenrohr aufweist, so daß sich drei koaxial angeordnete Ringräume
ergeben, deren äußerer und innerer Ringraum von je einem Kühlmittel in einer Richtung
durchflossen werden, in Gegenrichtung zur Durchströmung mit Kältemittel im mittleren
Ringraum.
3. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der Thermostat (11) einen Temperatursensor (15) aufweist, an dem die Leitungen
sämtlicher Kühlmittelkreise (2, 3) vorbeigeführt sind.
4. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlmittel Wasser eingesetzt ist.