[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruches
1.
[0002] Bei bekannten Tankentlüftungssystemen werden die im Kraftstofftank entstehenden
Kraftstoffdämpfe in einem Aktivkohlefilter gespeichert und in zeitlichen Abständen
nach Öffnen eines Entlüftungsventils dem Brennraum des Motors zugeführt.
[0003] Bei den bekannten Tankentlüftungssystemen können nun Fehler an den Verbindungsleitungen
und dem Entlüftungsventil auftreten, ohne daß jeder Fehler sofort erkannt wird. Die
Verbindungsleitungen können dabei verstopft oder undicht sein, das Entlüftungsventil
kann nicht mehr öffnen oder schließen. Das hat zur Folge, daß bis zur zufälligen Entdeckung
der Fehler, das Tankentlüftungssystem nicht richtig arbeitet und Kraftstoffdämpfe
in die Atmosphäre entweichen.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung ein Tankentlüftungssystem zu schaffen, bei
welchem Fehler im System möglichst unverzüglich erkannt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Bezugszeichen/Begriffsliste und einer
Figur näher erläutert.
[0008] Die Figur zeigt in schematischer Darstellung die Elemente des Tankentlüftungssystems.
Die im Tank 1 entstehenden Kraftstoff dämpfe werden über eine Anschlußleitung 11
in den Aktivkohlefilter 2 geleitet. Aus dem Aktivkohlefilter 2 führt eine Verbindungsleitung
21 über ein Tankentlüftungsventil 3 zum Ansaugtrakt 51 der Brennkraftmaschine 5.
Das Tankentlüftungsventil 3 ist durch ein Steuersignal elektrisch betätigbar und wird
von dem Steuergerät 4 angesteuert. Zwischen Aktivkohlefilter 2 und Tankentlüftungsventil
3 sitzt ein Strömungssensor 7, der bei einer Gasströmung in der Verbindungsleitung
21 ein Strömungsignal an das Steuergerät 4 abgibt. Im Abgastrakt 52 sitzt eine Lambda-Sonde
521, die ein Sondensignal an das Steuergerät 4 liefert.
[0009] Nachfolgend wird das ordnungsgemäße Funktionieren der Tankentlüftung beschrieben.
Der im Kraftstofftank 1 befindliche Kraftstoff 12 verdampft und wird über die Anschlußleitung
11 in den Filtereinsatz 23 des Aktivkohlefilters 2 geleitet. Der Filtereinsatz 23
hat eine begrenzte Aufnahmekapazität und muß daher in gewissen zeitlichen Abständen
mit Spülluft 6 entleert werden. Dazu wird das Tankentlüftungsventil 3 durch das Steuergerät
4 geöffnet. Der im Ansaugtrakt 51 der Brennkraftmaschine 5 herrschende Unterdruck
setzt sich über die Verbindungsleitung 21, das Tankentlüftungsventil 3 und ein Überdruckventil
211 in den Aktivkohlefilter 2 fort. Der im Aktivkohlefilter 2 herrschende Unterdruck
bewirkt, daß Spülluft 6 über die Lufteintrittsöffnung 22 in den Aktivkohlefilter
2 gelangt und den Filtereinsatz 23 durchströmt. Dabei werden die im Filtereinsatz
23 gebundenen Kraftstoffdämpfe abgegeben und gelangen bis in den Ansaugtrakt 51 der
Brennkraftmaschine 5. Der Strömungssensor 7 detektiert, ob Gas aus dem Aktivkohlefilter
2 ausströmt. Das Überdruckventil 211 verhindert dabei, daß die im dynamischen Betrieb
der Brennkraftmaschine 5 auftretenden Drucküberhöhungen im Ansaugtrakt 51 - dem Fachmann
als Pulsationen bzw. Resonanzen bekannt - bis in den Aktivkohlefilter 2 gelangen.
[0010] Für den Fall, daß die Anschlußleitung 11 undicht ist, gelangen an der undichten Stelle
Kraftstoffdämpfe in die Außenluft. Ist die Anschlußleitung 11 hingegen verstopft,
so gelangen die Kraftstoffdämpfe durch das Überdruckventil 13 des Kraftstofftanks
1 an die Außenluft. Bei einer Störung in oder an der Anschlußleitung 11 gelangt somit
kein Kraftstoffdampf in den Aktivkohlefilter 2. Wird nun durch Betätigung des Tankentlüftungsventils
3 der Aktivkohlefilter 2 gespült, so enthält die dem Ansaugtrakt 51 zugeführte Luft
keine Kraftstoffanteile. Bei normalem Funktionieren der Tankentlüftung würden aber
Kraftstoffanteile dem Motor zugeführt werden, was sich in einem Ändern des von der
Lambda-Sonde 521 an das Steuergerät 4 gelieferten Sondensignals bemerkbar machen
würde. Den vorliegenden Fehlerfall erkennt daher das Steuergerät 4 daran, daß bei
geöffnetem Tankentlüftungsventil 3 keine Änderung der von der Lambda-Sonde 521 gelieferten
Werte erfolgt. Es kann dabei der Fall auftreten, daß nach Betätigung des Tankentlüftungsventils
3 das dem Ansaugtrakt 51 zugeführte Gemisch zufällig exakt die gleiche Verteilung
von Luft und Kraftstoffanteilen besitzt, wie das von einer hier nicht gezeigten Gemischbildungseinrichtung
an die Brennkraftmaschine gelieferte Gemisch. Es wird sich dann zwar im ersten Moment
keine Änderung der Sondensignale ergeben, aber mit fortgesetzter Spülung des Filtereinsatzes
23 verändert sich das Verhältnis zwischen Luft und Kraftstoffanteilen, was sich dann
in einer Änderung der Sondensignale bemerkbar macht.
[0011] Wenn das Teilstück 212 der Verbindungsleitung 21 zwischen Aktivkohlefilter und Tankentlüftungsventil
3 verstopft oder undicht ist, wirkt kein Unterdruck mehr am Aktivkohlefilter 2. Der
Strömungssensor 9 detektiert daher keine Strömung mehr. Das Steuergerät 4 erkennt
an der logischen Verknüpfung "Tankentlüftungsventil geöffnet - Strömungssensor 7
liefert kein Signal", daß ein Fehler vorliegt.
[0012] Am Tankentlüftungsventil 3 können zwei Arten von Defekten auftreten: Das Tankentlüftungsventil
3 öffnet nicht - Fehler (A) - oder schließt nicht - Fehler (B).
[0013] Bei Nichtöffnen des Tankentlüftungsventils 3 detektiert der Strömungssensor 7 keinen
Luftstrom. Aus der logischen Verknüpfung "Tankentlüftungsventil 3 geöffnet - kein
Strömungssignal von Strömungssensor 7˝ wird ein Fehler erkannt. Bei Nichtschließen
des Tankentlüftungsventils 3 wird aus der logischen Verknüpfung "Tankentlüftungsventil
geschlossen -Strömungssensor 7 gibt Signal ab" - ein Fehler erkannt.
[0014] Bei einem Fehler im Teilstück 213 der Verbindungsleitung 21 zwischen Ventil 3 und
Ansaugtrakt 51 verhält es sich wie bei einem Fehler im Teil 212 der Verbindungsleitung
21. Auch hier erkennt das Steuergerät 4 aus der logischen Verknüpfung "Tankentlüftungsventil
geöffnet - Strömungssensor 7 liefert kein Strömungssignal", daß ein Fehler vorliegt.
[0015] Hinsichtlich des technischen Aufwandes bietet sich an, als Strömungssensor 7 einen
thermischen Massenstromsensor zu verwenden. Aufgrund des Selbstregelungseffektes
bei keramischen Kaltleitern und des damit verbundenen geringen schaltungstechnischen
Aufwandes wird als Strömungssensor 7 vorzugsweise ein keramischer Kaltleiter eingesetzt.
Bezugszeichenliste / Begriffsliste
[0016]
SL Sondensignal
SG Strömungssignal
SI Steuersignal
1 Kraftstofftank
11 Anschlußleitung
12 Kraftstoff
13 Überdruckventil
2 Aktivkohlefilter
21 Verbindungsleitung
211 Überdruckventil
212 Teilstück
213 Teilstück
22 Lufteintrittsöffnung
23 Filtereinsatz
3 Tankentlüftungsventil
4 Steuergerät
5 Brennkraftmaschine
51 Ansaugtrakt
52 Auspuffssystem
521 Lambda-Sonde
6 Spülluft
7 Strömungssensor
1. Anordnung zur Fehlererkennung bei einem Tankentlüfungssystem mit einem Kraftstofftank
(1), einem Aktivkohlefilter (2), einem Steuergerät (4), einer Lambdasonde (521), die
ein Sondensignal (SL) an das Steuergerät (4) abgibt, mit einem Tankentlüftungsventil
(3), das durch ein Steuersignal (SI) vom Steuergerät (4) betätigbar ist, wobei
- der Aktivkohlefilter (2) einerseits mit dem Kraftstofftank (1) und andererseits
über eine durch das Tankentlüftungsventil (3) sperrbare Verbindungsleitung (21) mit
dem Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine (5) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß in der Verbindungsleitung (21) ein Strömungssensor (7) angeordnet ist, der bei
einer Gasströmung ein Strömungssignal (SG) an das Steuergerät (4) abgibt,
- daß Mittel zum Vergleich des Strömungssignals (SG) oder des Sondersignals (SL) einerseits
und dem Steuersignal (SI) andererseits vorgesehen sind, die bei unplausiblem Verlauf
dieser Signale ein Fehlersignal abgeben.
2. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- bei erkanntem Fehler das Fehlersignal gespeichert wird.
3. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein Fehlersignal dann abgegeben wird, wenn das Steuergerät (4) ein Steuersignal
(SI) zum Öffnen des Entlüftungsventils (3) abgibt, aber vom Strömungssensor (7) kein
Strömungssignal (SG) empfängt.
4. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Fehlersignal dann abgegeben wird, wenn das Steuergerät (4) ein Steuersignal (SI)
zum Schließen des Entlüftungsventils (3) abgibt, aber vom Strömungssensor (7) ein
Strömungssignal (SG) empfängt.
5. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein Fehlersignal dann abgegeben wird, wenn das Steuergerät (4) ein Steuersignal
(SI) zum Öffnen des Entlüftungsventils (3) abgibt, aber von der Lambda-Sonde (521)
kein geändertes Sondensignal (SL) geliefert wird.
6. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Strömungssensor (7) zwischen Aktivkohlefilter (2) und Tankentlüftungsventil
(3) angebracht ist.
7. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- daß der Strömungssensor (7) ein Thermistor ist.
8. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Thermistor ein keramischer Kaltleiter ist.
9. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Anschlußdrähte aus einer Eisen- Nickellegierung bestehen.
10. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- dem Thermistor ein Vorwiderstand in Reihe geschaltet ist.
11. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Vorwiderstnd nicht der Gasströmung ausgesetzt ist.
12. Anordnung zur Fehlererkennung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Vorwiderstand ein nicht linearer Widerstand ist, dessen Kennlinie die Abhängigkeit
des Strömungssignals (S6) von der Umgebungstemperatur kompensiert.