[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Schalter und ist bei der konstruktiven
Ausgestaltung eines Vakuumrelais anzuwenden, bei dem innerhalb des Vakuumraumes der
Schaltkontakt mit dem Anlenkelement des Antriebssystems isolierend verbunden ist.
[0002] Vakuumrelais können mit unterschiedlichen Antriebssystemen ausgerüstet sein. Üblicherweise
wird hierzu ein Elektromagnet eingesetzt, dem ein Klappanker als Anlenkteil des Schaltelementes
zugeordnet ist. Man kann aber auch ein magnetostriktives oder piezzokeramisches Antriebssystem
verwenden mit ebenfalls einem Klappanker als Anlenkelement des Schaltelementes.
[0003] Bei einem bekannten Vakuumrelais dieser Art mit einem Elektromagneten als Antriebssystem
besteht das eigentliche Schaltelement des Relais aus vier Teilen, nämlich dem Klappanker
des Elektromagneten, einem an dem Klappanker befestigten Haltebügel, einem an dem
Haltebügel fixierten Isolierstab aus einem keramischen Material (Saphir) und einem
am oberen Ende des Isolierstabes angeordneten Schaltkontakt in Form eines Schaltbleches
(GB-PS 1 121 497, DE-Z "Siemens Components", 1986, Seite 143 bis 147). Der Anwendungsbereich
eines solchen Vakuumrelais hängt u.a. von den mechanischen Eigenschaften des Schaltelementes
wie mechanische Beanspruchbarkeit, Schaltlebensdauer, Prellzeit und Kontaktdruck
ab.
[0004] Ausgehend von einem Vakuumrelais mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches
1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die mechanischen Eigenschaften des Schaltelementes
durch einen konstruktiven Eingriff in die Verbindung zwischen dem Anlenkelement und
dem Schaltkontakt zu verbessern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß in das Schaltelement
ein Federelement integriert ist. Bei diesem Federelement soll es sich in Weiterbildung
der Erfindung im wesentlichen um eine Stabfeder handeln, die entweder in den stabförmigen
Träger des Schaltkontaktes oder in die Halterung für den stabförmigen Träger des Schaltkontaktes
integriert ist. Dies kann bei einem Vakuumrelais, bei dem als Träger des Schaltkontaktes
ein Isolierstab vorgesehen und dieser Isolierstab in einer am Anker des Elektromagneten
befestigten Halterung fixiert ist, dadurch erfolgen, daß die Halterung aus einem U-förmigen
Blechstück mit zwei von der Basis ausgehenden Zungen besteht, von denen die eine Zunge
zwischen den beiden Schenkeln angeordnet und die andere Zunge entgegengesetzt zu den
Schenkeln gerichtet ist, wobei die beiden Zungen um 90° abgewinkelt sind und einen
Haltebügel für den Isolierstab bilden, und wobei die Schenkel des U-förmigen Blechstückes
etwa in ihrer Mitte ebenfalls um 90° abgewinkelt und mit dem abgewinkelten Teil am
Anker des Elektromagneten fixiert sind. In diesem Fall bilden die freistehenden Teile
der Schenkel des U-förmigen Blechstückes zwei parallele Stabfedern. - Man kann aber
auch in der Weise vorgehen, daß bei einem Vakuumrelais mit einem stabförmigen Träger
für den Schaltkontakt und einer am Anker befestigten Halterung für den stabförmigen
Träger die Halterung aus einem Isolierkörper besteht und der stabförmige Träger als
Stabfeder ausgebildet ist. Hierbei kann entweder ein Rundstab oder ein Flachstab als
Federelement verwendet werden. Der als Halterung vorgesehene Isolierkörper besteht
zweckmäßig aus einem keramischen Material und ist auf den Anker aufgelötet.
[0006] Bei einer derartigen Ausgestaltung des Schaltelementes wird die bisher übliche starre
Befestigung des Schaltkontaktes am Anlenkelement verlassen. Durch Integration eines
Federelementes in das Schaltelement wird ein elastisches Anliegen des Schaltkontaktes
an den jeweiligen Kontaktstücken gewährleistet. Dies führt beispielsweise bei einem
magnetischen Antriebssystem dazu, daß der Anker des Elektromagneten im angezogenen
Zustand auf der Pol fläche aufliegen kann, wodurch unabhängig von einer schwankenden
Spulenspannung jeweils gleiche Kontaktkräfte erzeugt werden. Die in das Schaltelement
integrierte Stabfeder kann so dimensioniert werden, daß sie im Zusammenwirken mit
der Rückdruckfeder des Ankers eine bestimmte Kontaktkraft gewährleistet. Bei voll
angezogenem Anker ist somit ein bestimmter Nachgang bzw. Nachdruck einstellbar. Der
einstellbare, elastische Nachgang des Schaltelementes führt zu einer größeren Dämpfung
der auf das Schaltblech und das stabförmige Verbindungselement ausgeübten mechanischen
Schaltstoßkräfte, führt weiterhin zu einer Erhöhung der mechanischen Lebensdauer
des Vakuumrelais und verringert die Prellzeiten des Schaltkontaktes. Weiterhin läßt
sich die Abnutzung der Kontakte durch einen vorbestimmbaren Nachgang bzw. Durchdruck
des Schaltelementes ausgleichen. Schließlich kann bei der Montage des Antriebsteiles
und des Kontaktteiles der einzustellende Kontaktdruck bei voll betätigtem Anlenkelement
zuverlässig über die außenliegenden Kontaktdruchführungen eingestellt und gemessen
werden.
[0007] Zwei Ausführungsbeispiele des neuen Vakuumrelais sind in den Figuren 1 bis 4 dargestellt.
Dabei zeigt
Figur 1 ein Vakuumrelais mit elastischer Halterung im Schnitt,
Figur 2 die elastische Halterung als flaches Blechstück und
Figur 3 die elastische Halterung im montierbaren Zustand und
Figur 4 ein Schaltelement mit einem als Stabfeder ausgebildeten stabförmigen Träger
für den Schaltkontakt.
[0008] Figur 1 zeigt das Gehäuse 1 eines Vakuumrelais, dessen Vakuumraum von dem Keramikbecher
1, dem ringförmigen Metallteil 2, dem scheibenförmigen Metallteil 3 und dem Gehäuse
4 für einen Elektromagneten gebildet ist. In den so gebildeten Vakuumraum 5 ragen
zwei sich gegenüberstehende Kontakte 6 sowie ein senkrecht dazu angeordneter Kontakt
7 hinein.
[0009] Das Schaltelement 10 des Vakuumrelais besteht aus dem Klappanker 11, der sich über
eine Feder 9 auf dem Spulenkern 8 des Elektro magneten abstützt, aus einer auf dem
Klappanker aufgeschweißten metallischen Halterung 12, einem in der Halterung 12 fixierten
Isolierstab 13 und dem am oberen Ende des Isolierstabes angeordneten Schaltkontakt
14.
[0010] Gemäß Figur 2 ist die metallische Halterung 12 aus einem U-förmigen Blechteil 20
geformt, das im ungeformten Zustand aus der Basis 21, den beiden Schenkeln 22 und
23, einer zwischen den Schenkeln verlaufenden Zunge 24 und einer von der Basis ausgehenden,
zu den Schenkeln 22/23 entgesetzt gerichteten Zunge 25 besteht. In den beiden Zungen
sind Bohrungen 26 zur Aufnahme des Isolierstabes 13 vorgesehen; weiterhin sind Biegekanten
27 strichpunktiert dargestellt.
[0011] Figur 3 zeigt das U-förmige Blechstück gemäß Figur 2 mit abgewinkelten Schenkeln
bzw. Zungen. Die Zungen 24 und 25 und die abgewinkelten Teile der Schenkel 22 und
23 sind jeweils um 90° abgewinkelt und verlaufen parallel zueinander. Dabei bilden
die an die Basis 21 unmittelbar anschließenden, nicht abgewinkelten Teile der Schenkel
22 und 23 zwei parallel geschaltete Stabfedern.
[0012] Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für das Schaltelement. Hierbei ist
auf den Klappanker 11 ein Isolator 15 aus keramischem Material aufgelötet, der den
Schaltkontakt 14 gegenüber dem Klappanker 11 hochspannungstechnisch isoliert. Das
Verbindungselement zwischen dem Schaltkontakt 14 und dem Keramikisolator 15 besteht
aus einer metallenen Stabfeder 16, beispielsweise einem runden oder flachen Federstab.
1. Vakuumrelais mit einem vom Antriebssystem vakuumdicht getrennten Schaltraum, in
dem wenigstens zwei Kontaktstücke und ein Schaltelement angeordnet sind,
wobei das Schaltelement aus einem einseitig gelagerten Anlenkelement, einem Schaltkontakt
und einem den Schaltkontakt vom Anlenkelement isolierenden Verbindungselement besteht,
wobei diese Elemente kraft- oder formschlüssig miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Schaltelement ein Federelement (12,16) integriert ist.
2. Vakuumrelais nach Anspruch 1 mit einem Isolierstab als Träger des Schaltkontaktes
und einer am Anlenkelement befestigten Halterung für den Isolierstab,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (12) als Stabfederelement ausgebildet ist.
3. Vakuumrelais nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Stabfederelement (12) aus einem U-förmigen Blechstück (20 ) mit zwei von
der Basis ausgehenden Zungen (24,25) besteht, von denen die eine Zunge (24) zwischen
den beiden Schenkeln (22,23) angeordnet und die andere (25) entgegengesetzt zu den
Schenkeln (22,23) gerichtet ist,
wobei die beiden Zungen (24,25) um 90° abgewinkelt sind und einen Haltebügel für den
Isolierstab bilden und wobei die Schenkel (22,23) etwa in ihrer Mitte ebenfalls um
90° abgewinkelt und mit dem abgewinkelten Teil am Anker (11) des Elektromagneten
fixiert sind.
4.Vakuumrelais nach Anspruch 1 mit einem stabförmigen Träger für den Schaltkontakt
und einer am Anker befestigten Halterung für den stabförmigen Träger,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (12) aus einem Isolierkörper (15) besteht und daß der stabförmige
Träger als Stabfeder (16) ausgebildet ist.